Grundlagen der Kommunikation
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- Lorenz Buchholz
- vor 8 Jahren
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1 Grundlagen der Kmmunikatin Bernd Gttschalk 0
2 Inhalt: Was ist Kmmunikatin? (2) Die Aspekte der Kmmunikatin (3) Die 3 Schritte der Kmmunikatin (4) Jede Kmmunikatin erflgt auf 2 Ebenen (5) Die verschiedenen Kmmunikatinsmöglichkeiten (6) Das Kmmunikatinsmittel Sprache (6) Kmmunikatinsmittel Körpersprache - Erscheinung Auftreten (7) Sprache und Wirkung - Die 4 Seiten einer Nachricht (8) Die vier Arten der Wahrnehmung (10) Einige ausgewählte Elemente der Körpersprache (11) Checkliste: Körpersprache und Bedeutung (13) Die drei wichtigsten Elemente angewandter Körpersprache (14) Körpersprache, Raum und Distanzznen (15) Kmmunikatin in Kurzfrm (16) Bernd Gttschalk 1
3 Was ist Kmmunikatin? Kmmunikatin bezeichnet den Infrmatinsaustausch zwischen Persnen und ist eine grundlegende Ntwendigkeit menschlichen Lebens. Sie ist eng mit der szialen Interaktin verbunden, da Kmmunikatin Beziehungen schafft und verändert. Kmmunikatin bedeutet: Verständigung Mitteilung / Infrmatin Interesse Austausch Niemand kann nicht kmmunizieren! Kmmunikatin ist ein Austausch vn Btschaften zwischen Sender und Empfänger. Man unterscheidet in verbaler und nnverbaler Kmmunikatin. Unter verbaler Kmmunikatin versteht man einen Dialg der über Wrte erflgt. Nnverbale Kmmunikatin findet über Körpersprache wie Gestik, Mimik, Körperhaltung und Verhalten statt. Nur 20% der Infrmatinsweitergabe findet verbal, das heißt mit der Sprache und Wrten, statt. Bernd Gttschalk 2
4 Die Aspekte der Kmmunikatin Da die Kmmunikatin vn Mensch zu Mensch auch im American Ftball vn grßer Bedeutung ist, muss man zunächst wissen, welche Einzelfaktren wichtig für die Kmmunikatin sind und welche Wirkung sie auf den Einzelnen haben. Untersuchungen haben zunächst gezeigt, dass die akustischen, visuellen und kinestetischen (erfühlbaren) Signale vm Menschen in flgender Rangrdnung im Gedächtnis behalten werden: für das Gelesene ca. 10% für das Gehörte ca. 20% für das Gesehene ca. 30% für das was wir selbst sagen ca. 70% für das Gefühlte ca. 70% - 90% für das was wir selbst tun ca. 90% In der Wahrnehmung dieser Signale gibt es zudem individuelle Unterschiede. Wahrnehmung ist das, was wir für wahr nehmen. Vraussetzung ist, dass man zunächst den bevrzugten Kmmunikatinskanal herausfindet, wbei eine grundsätzliche Einteilung in visuell, akustisch und kinestetisch rientierte Wahrnehmungstypen vrgenmmen werden kann. Diese Erkenntnis ist wichtig, da demzuflge ein erflgreicher Überzeugungsprzess nur möglich ist, wenn man das primäre Kmmunikatinssystem des Gesprächspartners erkennt und sich darauf einstellt. In den flgenden Kapiteln werden Grundlagen erläutert, die Dir helfen sllen, gezielter zu kmmunizieren und Kmmunikatinsschwierigkeiten zu erkennen und inflgedessen abbauen zu können. Bernd Gttschalk 3
5 Die 3 Schritte der Kmmunikatin Kmmunikatin erflgt generell in mehrere Schritten, wbei die nachflgenden Schritte immer auf den vrhergegangenen aufbauen. Der erste Schritt der Kmmunikatin beginnt mit dem Äußern einer Mitteilung. Dabei ist darauf zu achten, dass unser Gesprächspartner auch tatsächlich hört, was wir ihm mitteilen möchten. gesagt ist nch nicht gehört Der zweite Kmmunikatinsschritt beginnt damit, dass unser Gesprächspartner vernmmen hat, was wir ihm mitteilen wllten. Damit geht jedch nicht autmatisch einher, dass er auch verstanden hat, was wir ihm gerade mitgeteilt haben. Vielleicht liegt ein Missverständnis vr, der unser Gesprächspartner war gerade mit seinen Gedanken nicht bei der Sache. Im Nrmalfall gibt ein Gesprächspartner dem anderen sgenanntes Feedback um anzuzeigen, dass er verstanden, bzw. nicht verstanden hat. Dabei kann es sich beispielsweise um ein Nicken handeln, der um eine Gegenfrage. gehört ist nch nicht verstanden Nun flgt der dritte Kmmunikatinsschritt. Unser Gesprächspartner hat nun als gehört und verstanden, was wir ihm mitteilen wllten. Daraus ergibt sich jedch nicht autmatisch, dass er dem auch zustimmt. Als gilt: verstanden ist nch nicht einverstanden Bernd Gttschalk 4
6 Jede Kmmunikatin erflgt auf 2 Ebenen Es besteht ein sehr enger Zusammenhang zwischen Psychlgie und Kmmunikatin. Alle Infrmatinen die wir über die Kmmunikatin aufgenmmen haben werden gespeichert und beeinflussen dann das bewusste und unterbewusste Verhalten. Der echte, ffene Dialg ist vm menschlichen Verhalten abhängig, vn den Vrstellungen und Meinungen, die Persnen vneinander haben der glauben zu haben. Bei einer Kntaktaufnahme, als bei der Kmmunikatin, tritt man deshalb auf zwei Ebenen miteinander in Beziehung. Während auf der verstandesmäßigen Ebene ein reiner Austausch vn ratinalen Infrmatinen erflgt, entstehen auf der emtinalen Ebene Gefühle, die zu negativen der psitiven Reaktinen bei den Gesprächspartnern führen können. Durch diese verbale und nnverbale Kmmunikatin wird die emtinale Gesprächsatmsphäre bestimmt und damit die Grundlage für Vertrauen und Sympathie geschaffen. Diese beiden Ebenen nennt man Inhaltsebene (ratinal, Austausch sachlicher Infrmatinen) und Beziehungsebene (emtinal, bewusste und unbewusste Wahrnehmung vn Gefühlen). Bernd Gttschalk 5
7 Die verschiedenen Kmmunikatinsmöglichkeiten Das Kmmunikatinsmittel Sprache Es gibt wahrscheinlich in keinem anderen Bereich s viele Missverständnisse wie in der Sprache. S gehen wir grundsätzlich vn der Überzeugung aus, dass wir wissen, was jedes einzelne Wrt für jeden bedeutet, hne jedch dabei zu beachten, dass Hunderte vn Wörtern existieren, die mehrdeutig sind, und dass bestimmten Wörtern eine spezifische, persönliche Bedeutung zugerdnet werden kann. Anschauliche Beispiele hierfür sind Wrte wie Disziplin, Verantwrtung, Einsatz und Vertrauen, die in ihrer Bedeutung variieren, je nachdem b eine spezifische Situatin der der in unserer Gesellschaft festgelegte Begriff gemeint ist. In manchen Bereichen ist eine Verallgemeinerung ntwendig, um vm Partner verstanden zu werden, insbesndere bei wissenschaftlichen und/ der technischen Themen, die ein detailliertes Grundwissen vraussetzen. Durch bewusstes und unbewusstes Verallgemeinern können aber Infrmatinen unterdrückt der entstellt werden, was wiederum Kmmunikatinsverluste zur Flge haben kann. Diese entstehen ebenfalls, wenn sich inhaltliche Aussagen durch unpräzise Sprache sinngemäß ändern. Um die Sprache als Kmmunikatinsmittel richtig einzusetzen und Missverständnisse zu vermeiden, ist es ntwendig, bestimmte Grundregeln zu beachten: Die sprachliche Frmulierung wird durch Satzbau und Wrtwahl bestimmt. Diese slltest Du s weit wie möglich deinem Gesprächspartner angleichen, um hierdurch dem Unterbewusstsein Gleichwertigkeit zu vermitteln und Vertrauen entstehen zu lassen. Die genaue Wrtwahl verleiht der Sprache die Farbe und ermöglicht s eine bildhafte Ausdrucksweise (Visualisierung), die leichter verstanden und schneller aufgenmmen wird. Deshalb dringt sie tiefer in das Unterbewusstsein ein und löst dadurch emtinale Erlebnisse aus. Um diese Bedingungen ptimal erfüllen zu können, reicht der aktive Wrtschatz ft nicht aus. Deshalb sllte man bestrebt sein, den Wrtschatz um die Skala der Wörter zu erweitern, die man versteht, aber selten der nie gebraucht. Der Gesamtwrtschatz der deutschen Sprache umfasst etwa Wörter, auch wenn darin Fachausdrücke aus den unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen enthalten sind. Unser passiver Wrtschatz umfasst alle Wörter die wir kennen und mittels derer wir die Äußerungen unserer Mitmenschen verstehen können auch wenn wir sie nicht gebrauchen. Je nach Bildung und geistiger Leistungskraft kann ein slcher passiver Wrtschatz etwa bis zu Wörter umfassen. Bernd Gttschalk 6
8 Die Fülle der Wörter, die wir täglich zum Frmulieren unserer Gedanken nutzen nennt man den aktiven Wrtschatz. Dieser umfasst je nach Bildung und Übung etwa 2000 bis 4000 Wörter kein Vergleich als zu unserem passiven Wrtschatz! Kmmunikatinsmittel Körpersprache - Erscheinung Auftreten Die Macht der Freundlichkeit und der Glaube an den eigenen Erflg sind Schlagwrte, die die Bedeutung der Körpersprache in Verbindung mit dem gesprchenen Wrt verdeutlichen. Die Körpersprache umfasst Kmpnenten wie Bewegungen, Gestik, Mimik, Haltung und Handlungen. Sie ist ein Kmmunikatinsmittel des zwischenmenschlichen Verhaltens, das Beziehungen steuert und aufrechterhält. Durch die Körpersprache verrät man eine Menge über seine Gedanken, sein Innenleben, seine Ängste und Wünsche. Tatsächlich ist sie weitaus ehrlicher als das gesprchene Wrt, denn vn allen Infrmatinen, die ein Mensch aus einem Gespräch entnehmen kann, entfallen nur etwa: 7% auf den Inhalt der Wrte selbst, 38% gewinnt er aus dem Tnfall und 55% durch die Körpersprache seines Gegenübers. Während der Mensch relativ früh lernt, seine Sprachfähigkeit bewusst anzuwenden, kann die Körpersprache nur teilweise bewusst gesteuert werden: Im Laufe der Zeit lernen wir, sie bis zu einem gewissen Grad zu kntrllieren, ganz abschalten können wir sie nie. Viele Elemente der Körpersprache werden genetisch weitergegeben, einige werden erlernt. Die Körpersprache ist ein überlieferter Cde, der dazu dient, menschliche Beziehungen zu regulieren, Machtstrukturen aufrecht zu erhalten und die sziale Ordnung zu festigen. Trtz kultureller und gesellschaftlicher Unterschiede gibt es vr allem im Bereich der Mimik einheitliche Grundmuster: Freude und Trauer, Angst, Zrn und Ekel werden überall auf die gleiche Weise ausgedrückt. Grundsätzlich könnte man sagen, dass das gesprchene Wrt dem Ausdruck vn Gedanken dient, die Körpersprache dagegen dem Ausdruck vn Emtinen. Bernd Gttschalk 7
9 Sprache und Wirkung - Die 4 Seiten einer Nachricht Nachflgend wird das 4-Ohren-Mdell vrgestellt. Das 4-Ohren-Mdell zeigt, wie schwer es ist, den anderen wirklich zu verstehen, denn: jedes Verstehen vn Btschaften, ist immer nur ein Bild davn, was wir glauben, dass der andere gemeint hat. Obwhl der Gesprächspartner Verstanden signalisiert, wird jedch nicht garantiert, dass all seine Gefühle und Gedanken sich auch s im Kpf abgebildet haben, wie wir uns das vrstellen. Es muss damit gerechnet werden, dass bestimmte Begriffe für die beiden Gesprächspartner jeweils aus ihrer Persönlichkeit heraus betrachtet etwas anderes bedeuten können. Ursachen hierfür können sein: Schichtenspezifische Sprachgewhnheiten, Eigenbild und Fremdbild, Bildung, Erziehung. Das flgende Beispiel zum 4-Ohren-Mdell macht dies deutlich: Die Offensive Backs trainieren und machen Fangübungen. Der WR läuft seine Passrute und lässt den Ball fallen. Der QB sagt zu seinem WR: Fang dch mal den Ball!, wrauf der WR erwidert: Werfe den Ball dch mal vernünftig!. Wenn wir nun einmal überlegen, was der QB seinem WR damit eigentlich sagen wllte, s ergeben sich vier verschiedene Elemente, aus denen sich die Nachricht zusammensetzt: 1. Der Sach-Inhalt Der Inhalt der Nachricht sll deutlich machen, wrüber ich infrmiere = Sach- Infrmatin. Wir werden über den Zustand des Nichtgefangenen Balles unterricht. Dieser Inhalt der Nachricht sllte immer im Vrdergrund stehen, wenn es um die Sache geht. 2. Die Selbstffenbarung Diese Nachricht enthält Äußerungen, die ich vn mir selbst preisgebe = Selbstdarstellung, als Infrmatinen über die Sender-Persn. Aus dem bengenannten Beispiel können wir entnehmen, dass der Quarterback darauf angewiesen ist das der WR den ball fängt. Weil er auch an dessen Erflg der Misserflg gemessen wird. 3. Die Beziehung Weiterhin infrmiert die Nachricht über das, was ich vn dir halte und wie wir zueinander stehen = Beziehung. Dies zeigt sich häufig in der Betnung, der gewählten Ausdrucksweise swie an anderen körpersprachlichen Signalen, wie z. B. der Gestik und Mimik. Auf diese Seite der Nachricht reagiert der Empfänger nrmalerweise besnders sensibel, denn hier fühlt er sich als Persn in bestimmter Weise angesprchen der kritisiert. In unserem Beispiel gibt der Quarterback durch seinen Hinweis zu erkennen, dass er kein Vertrauen zu dem WR hat der schn schlechte Vrerfahrungen mit dem Spieler hat. Da die Erwiderung recht patzig ausfällt, ist anzunehmen, dass der WR die Nachricht genau s aufgefasst hat. Bernd Gttschalk 8
10 4. Der Appell Die meisten Nachrichten haben außerdem das Ziel, auf den Empfänger Einfluss zu nehmen, d. h. die Sender-Persn möchte die Empfänger-Persn zu etwas veranlassen = Auffrderung. In unserem Beispiel meinte der Quarterback vermutlich: Knzentrier dich mehr und gebe dir etwas mehr Mühe! Eine Nachricht kann als auch dazu dienen, den Empfänger zu veranlassen, bestimmte Dinge zu tun der zu unterlassen, zu denken der zu fühlen. Diese Einflussnahme kann ffen der verdeckt erflgen. Im letzteren Fall handelt es sich um Manipulatin. Die flgende Darstellung verdeutlicht nchmals die vier Inhalte einer Nachricht: Anhand dem Beispieles bedeutet dies nach dem 4-Ohren-Mdell : Bernd Gttschalk 9
11 Die vier Arten der Wahrnehmung Wie wir gesehen haben, besteht die Äußerung eines Senders immer aus vier Elementen. Auf der anderen Seite bildlich gesprchen verfügt nun der Empfänger über die Möglichkeit, diese vier Seiten der Btschaft auch wahrzunehmen; er besitzt szusagen für jede Seite ein eigenes Ohr. Die flgende Grafik verdeutlicht dies: Sach-Ohr Wie ist der Sachverhalt zu verstehen? Appell-Ohr Was sll ich aufgrund seiner Mitteilung tun, denken der fühlen? Offenbarungs-Ohr Was ist das für einer? Was ist mit ihm? Beziehungs-Ohr Wie redet der eigentlich mit mir? Wen glaubt er sich vr sich zu haben? Nun ist es häufig s, dass wir nicht im gleichen Maße mit allen unserer vier Ohren hinhören. Je nach Tagesfrm, Gemütszustand und Verhältnis zu unserem Gesprächspartner neigen wir dazu, eines der mehrere unserer Ohren abzuschalten bzw. besnders genau damit hinzuhören. Je nachdem, mit welchem Ohr wir besnders hinhören, ist unser Empfang ein anderer: Den Sach-Inhalt versuchen wir zu verstehen. Sbald wir die Nachricht auf die Selbstffenbarungsseite hin überprüfen, machen wir uns über unseren Gesprächspartner Gedanken Was ist das für eine(r)? bzw. Was ist im Augenblick ls mit ihm/ihr?. Mit dem Beziehungs-Ohr hören wir auf die Dinge, die uns persönlich betreffen Wie steht der Sender zu mir, was hält er vn mir, wen glaubt er vr sich zu haben, wie fühle ich mich behandelt?. Die Überprüfung der Appell-Seite schließlich geschieht unter der Fragestellung Was will er vn mir? bzw. in Hinblick auf die Infrmatinsnutzung Was sll ich tun, nachdem ich dies nun weiß?. Bernd Gttschalk 10
12 Der Gesprächsverlauf ist smit vn der Empfangsbereitschaft des jeweiligen Ohres abhängig. Oft ist dem Empfänger gar nicht bewusst, dass er einige seiner Ohren abgeschaltet hat und dadurch die Weichen für das zwischenmenschliche Geschehen stellt. Wenn nun als Sender und Empfänger die verschiedenen Seiten einer Äußerung unterschiedlich schwer gewichten, kann es zu Missverständnissen kmmen. Einige ausgewählte Elemente der Körpersprache Die Körperhaltung ist ein Ausdruck des persönlichen Befindens. Sie hilft zu interpretieren, wie sicher und suverän sich jemand fühlt. S spiegelt sich Fröhlichkeit beispielsweise in einer aufrechten, ffenen Haltung wieder, Resignatin dagegen in einer leicht gebeugten und in sich gekehrten, als ptisch eher geschlssenen Haltung. Auch die Körperbewegung spielt bei der Gesamtinterpretatin eine Rlle: Ein vrgeneigter Oberkörper bei einem Gespräch signalisiert Aufmerksamkeit der Teilnahmebereitschaft, mit einem demnstrativen Zurücklehnen möglichst nch mit vr der Brust verschränkten Armen wird Desinteresse, Ablehnung bzw. Missfallen am Thema kundgetan. Die Mimik ist ein sehr ausdrucksstarkes Element der Körpersprache und dient dazu, Gefühlszustände auszudrücken, und zu verdeutlichen, welche Einstellung man zu seinem Gegenüber hat. Sie ist jedch auch das am meisten kntrllierbare Element der Körpersprache. Andererseits sind einzelne Ausdrucksfrmen als psychsmatische Reaktin des Nervensystems nicht zu unterdrücken: Dazu gehören das Erblassen, swie die Erweiterung der Pupillen bei starken emtinalen Erregungen. Darüber hinaus stellt die Mimik eine ständige Rückmeldung zum gesprchenen Wrt dar: Sie zeigt an, b der verbale Teil verstanden wurde und b der Angesprchene zustimmt der eher ablehnend der gar überrascht reagiert. Waagrechte Stirnfalten deuten zum Beispiel auf eine stark in Anspruch genmmene Aufmerksamkeit hin. Die Gestik wird vr allem zur Untermalung des verbalen Inhaltes benutzt. Sie wird um s akzentuierter, je stärker die Gefühle durch das gesprchene Wrt angeregt werden. Da die Gestik nur in geringem Maße kntrlliert wird, bringt sie ft unbeabsichtigt Gefühlszustände zum Ausdruck: Fingerspiele der das Spielen an Gegenständen als Ausdruck vn Nervsität der das Umklammern vn Dingen als Ausdruck verhaltener Wut sind gute Beispiele dafür. Auch der Wahrheitsgehalt der verbalen Aussage lässt sich ft durch bewusstes Bebachten der Gestik mit größerer Wahrscheinlichkeit feststellen Der Tnfall liegt im Grenzbereich zwischen verbaler und nnverbaler Sprache und ist eine unerlässliche Interpretatinshilfe für Wrte und Aussagen. S wird beispielsweise der Unterschied zwischen einer Frage und einem Befehl fast ausschließlich durch die Stimmmdulatin deutlich gemacht. Die Reaktin auf den Tnfall einer Aussage kann durchaus zu einer Auseinandersetzung über den Inhalt führen, besnders wenn eine unangebrachte Betnung (evtl. in Verbindung mit anderen körpersprachlichen Signalen) gewählt wurde. Dies gilt Bernd Gttschalk 11
13 auch dann, wenn der Inhalt des Satzes eigentlich vllkmmen harmls war. Gerade in Situatinen, in denen man prfessinell kritisieren muss, wird ft verstärkt auf den Tn gehört, als auf die einzelnen Wrte vr allem aber auf die Übereinstimmung vn beiden. Dies kann bei einer falschen Betnung zu ernsten Knflikten führen. Eine wichtige Eigenschaft dieser nnverbalen Signale ist es, dass sie durch ihren in unserer Gesellschaft allgemeingültigen Symblcharakter direkt verstanden werden. Eine psitive Bedeutung kann übertragen werden und prägt s wesentlich die emtinale Gesprächsatmsphäre. Deshalb ist es wichtig, die in der Gesellschaft mit negativem Image verbundenen Verhaltensweisen zu vermeiden. Die Verbindung zwischen nnverbalen Signalen und Stimmung macht es möglich, durch bewussten Einsatz dieser Reize eine Stimmungsänderung beim Partner zu bewirken. Bewusste ruhige, harmnische Bewegungen helfen Hektik abzubauen und stärken die eigene Überzeugungskraft. Auch die Blickrichtung ist ein Beeinflussungsfaktr, ebens die Länge des Augenkntaktes. Die psitiven Eigenschaften der nnverbalen Signale können aber nur dann beeinflussen, wenn die Signale, die über das äußere Erscheinungsbild ausgesendet werden, diesen nicht widersprechen. Jeder Mensch verknüpft mit der äußeren Erscheinung bestimmte Erwartungsbilder. Dieses Phänmen der Assziatin kann man sich zunutze machen, indem man sein Erscheinungsbild entsprechend dem Vrstellungsbild des Gesprächspartners auswählt. Entspricht man vn der ptischen Erscheinung mit der Ver - Kleidung, nicht den Erwartungen, s muss man mit höherem Aufwand überzeugen, d. h., das Können muss stärker unter Beweis gestellt werden. Bernd Gttschalk 12
14 Checkliste: Körpersprache und Bedeutung Körpersprache des Bedeutung Gesprächspartners KÖRPERHALTUNG die Arme sind vr der Brust verschränkt er grenzt sich ab die Hände stecken in den Hsentaschen er ist verschlssen, desinteressiert, will täuschen der Kpf ist aufgerichtet er ist selbstsicher, aufgeschlssen der Kpf ist zur Seite geneigt er ist mitfühlend, kperativ der Kpf ist gesenkt, der Blick stur nach er ist hartnäckig, kampfbereit unten gerichtet der Kpf wird zurückgewrfen herausfrdernd der Oberkörper ist vrgebeugt er ist interessiert, ffen der Oberkörper ist zurückgeneigt er ist zurückweichend, verschlssen die Beine sind zum Partner hin übereinander er vermittelt Zuwendung geschlagen die Beine sind vm Partner weg übereinander er grenzt sich ab geschlagen Körpersprache des Gesprächspartners er nähert sich schnell Abstand unter 1,2 m Abstand über 1,2 m er sitzt gegenüber er sitzt seitlich (nebeneinander) Bedeutung DISTANZ er freut sich, ist begeistert, bestimmt er ist sicher, aufdringlich er ist förmlich, unsicher er verhält sich abwartend, distanziert er ist ffen, sicher Körpersprache des Bedeutung Gesprächspartners GESTIK UND MIMIK fester Händedruck er ist selbstsicher er zieht die Schultern hch er fühlt sich hilfls Streicheln vn Gegenständen deutet auf Feinfühligkeit hin die Finger spielen mit Gegenständen er ist nervös, unaufmerksam der Daumen zeigt nach ben er zeigt Dminanz er faltet die Hände er will abwehren, ist unsicher die Handflächen sind zum Partner erhben er wehrt ab eine Hand reibt die Stirn er will lästige Gedanken abwehren er reibt sich die Hände er ist selbstzufrieden er bedeckt den Mund mit der Hand er ist unsicher, will Gesagtes zurücknehmen er lckert seinen Kragen er will sich vn innerem Druck befreien er greift sich an die Nase er fühlt sich ertappt der betrffen er trmmelt mit den Fingern auf dem Tisch er ist ungeduldig er entfernt Staub er ist nachdenklich er nimmt seine Brille ab er hat Bedenken er putzt seine Brille er will Zeit gewinnen er blickt zur Seite ausweichend Bernd Gttschalk 13
15 Die drei wichtigsten Elemente angewandter Körpersprache Die ben angeführte Grafik verdeutlicht die drei wichtigsten Regeln der angewandten Körpersprache: 1. Stehe gerade und mit beiden Beinen auf dem Bden Sicherlich kennst Du Sprichwrte wie Er hat ein gutes Auftreten der Du stehst mit beiden Beinen im Leben. Nun, in diesem Zusammenhang sind sie durchaus wörtlich zu verstehen. 2. Benutze Arme und Hände, Gestik, um die Wirkung Deiner Aussagen zu unterstreichen Hände unterhalb der Gürtellinie negativer Bereich Hände auf Höhe der Gürtellinie neutraler Bereich Hände berhalb der Gürtellinie psitiver Bereich 3. Halte Blickkntakt Dieser sllte jede/n einbeziehen und kurz aber intensiv ausfallen. Sei mit Deinen Gedanken bei Deiner gegenwärtigen Tätigkeit und lasse Dein inneres Auge weder in die Zukunft, nch in die Vergangenheit schweifen. Körpersprachliche Äußerungen wirken ins Unterbewusstsein anderer Menschen, weshalb bereits Ablehnung entstehen kann, wenn Sprache und Körpersprache nicht zueinander passen. Bernd Gttschalk 14
16 Körpersprache, Raum und Distanzznen Seit Urzeiten kämpft der Mensch um Lebensraum und seinen individuellen Gebietsanspruch. Dieser ist ums größer, je mehr Macht jemand hat der ausüben möchte. Viele Sprichwrte drücken das Raumempfinden aus wie z.b. die ganze Welt umarmen, die Decke fällt mir auf den Kpf usw. Sehr eng mit dem eigenen Raumempfinden hängen die Grenzen und Znen zusammen, die Menschen untereinander respektieren und beachten sllten. Durch die Beachtung der räumlichen Grenzen beweist man Feingefühl und Respekt. Wenn ein Mensch die Sensibilität für ntwendige Distanzen nicht hat (nähert sich bspw. bis auf 10/ 20 cm einer anderen Persn hne deren Unbehagen zu spüren) empfindet dies der andere Mensch zumeist als negativ und unangenehm. Deshalb sllte man in der jeweiligen Kmmunikatin den richtigen Abstand wählen und wahren. Einen grben Überblick gibt die nachflgende Zneneinteilung. Praxis-Tipp: Wenn Du Deinen Gesprächspartner in einer Zweier-Kmmunikatin mit dem ausgestreckten Arm erreichen kannst, befindest Du Dich in der richtigen, nämlich in der persönlichen Distanzzne. Dies variiert natürlich je nach Vertrautheitsgrad swie nach intrvertierten und extrvertierten Menschen. Bernd Gttschalk 15
17 Kmmunikatin in Kurzfrm Niemand kann nicht kmmunizieren! Körpersprache, Gesichtsausdruck, das gesamte Auftreten bestimmen den Gesamteindruck mit! Sende und Empfänger tauschen Btschaften aus! Jede Btschaft hat mehrere Seiten: Inhalt + Gefühle + Beziehung + Appell! Es kmmt darauf an, welche Btschaft ankmmt! Besnders wichtig zur Verständigung ist: Pausen machen, Freiraum lassen, zuhören! Das beste Rezept: Offene Ich-Btschaften geben! Kmmunikatin sll beeindrucken und überzeugen! Bernd Gttschalk 16
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