Einsatz Kooperativer Anwendungen im Straßenbetriebsdienst. Dr. Christian Leitzke, Landesamt für Straßenbau und Verkehr
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- Christian Alwin Holzmann
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1 Einsatz Kooperativer Anwendungen im Straßenbetriebsdienst Dr. Christian Leitzke, Landesamt für Straßenbau und Verkehr
2 Einleitung Beschluss durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) zur schrittweisen Einführung Kooperativer Systeme (C2X) auf Bundesautobahnen (BAB) Einführung von zunächst 2 Diensten in 3 Schritten Vorentwicklung und Erprobung Etablierung im Korridor Rotterdam Frankfurt/Main Wien Bundesweite Einführung Dienste : Warnung vor Arbeitsstellen kürzerer Dauer Verkehrszentralen/ fahrbare Absperrtafeln übertragen Baustellenwarnungen/ -informationen in die Fahrzeuge Verbessertes Verkehrsmanagement durch Einbeziehen von Fahrzeugdaten Fahrzeuge übertragen Informationen über die aktuelle Verkehrslage an die Verkehrszentralen Quelle: dvr Report 1/2017 Einführung des C2C/C2X-Technologie auf Fahrzeugseite serienmäßig ab 2019 (Ankündigung Volkswagen)
3 Was sind kooperative Systeme Straßenbetreiber, Infrastruktur, Fahrzeuge, ihre Fahrer und andere Straßenbenutzer kooperieren, um eine möglichst effiziente, sichere und angenehme Fahrt zu ermöglichen. Zwischen Fahrzeugen und Infrastruktur kooperierende Systeme werden über die Möglichkeiten isolierter Systeme hinaus zur Erreichung dieser Zielsetzung beitragen. (Definition der Europäischen Kommission) Verallgemeinert: Informationsaustausch / Kooperation zwischen» Verkehrsteilnehmern untereinander» Verkehrsteilnehmern und Infrastruktur» Infrastruktureinrichtungen untereinander Ziele kooperativer Systeme bei den Straßenbetreibern / im Individualverkehr Steigerung der Verkehrssicherheit (Verkehrsteilnehmer und Betriebspersonal) Effizientere Nutzung der Kapazitäten der Verkehrsinfrastruktur Verringerung von CO 2 -Emissionen Besseres Verkehrsmanagement
4 Funktional-Technische Systemarchitektur Klassische straßenseitige Telematik - Induktivschleifen - Kameras - Infrarotdetektoren - Pegelzählstellen - Kooperative Systeme ITS Roadside Station C2I-Komm. (ETSI G5) ITS Vehicle Station C2C-Komm. (ETSI G5) ITS Vehicle Station Verkehrszentrale Verkehrsrechnerzentrale ITS Central Station (Kooperative Verkehrszentrale ) Mobilfunk Mobilitätsdaten Markplatz (MDM) Diensteanbieter Diensteanbieter Diensteanbieter
5 Unfall im Bereich AM Döbeln Unfall im Bereich AM Plauen Unfälle mit Beteiligung Betriebsdienst auf BAB Sachsen : 77 Unfälle 16 mit Personenschäden 42 mit Absperrtafeln davon 31 Totalschäden der Absperrtafel
6
7 Cooperative ITS Corridor Rotterdam Frankfurt a. M. - Wien Internationales Einführungsprojekt für Kooperative Systeme (Niederlande, Deutschland, Österreich) Harmonisierung von Schnittstellen zu den Fahrzeugen in den drei Ländern Harmonisierung von C2X-Standards 3 Phasen: Entwicklung und Erprobung in Hessen (Hessen Mobil) Ausstattung im Korridor Rotterdam - Frankfurt/M. - Wien Ausrüstung des Autobahnnetzes deutschlandweit mit der neuen Technik Definition einer gemeinsamen Einführungsstrategie für weitere C-ITS- Anwendungen Etablierung eines Systems, das zukünftig um andere kooperative Dienste erweitert werden kann
8 Systemarchitektur
9 Dienste Frühzeitige Warnung vor Tagesbaustellen Über fahrzeuginterne Systeme bei Annäherung an mobile Baustelle Fahrer erhalten Informationen zur Baustelle Übermittlung der Baustelleninformation in die Zentrale (ICS) Vorteile der frühzeitigen Warnung vor Tagesbaustellen: höhere Sicherheit des Baustellenpersonals höhere Verkehrssicherheit im Autobahnnetz Verbesserung des Baustellenmanagements (aktuelle AkD Position) Verbessertes Verkehrsmanagement durch Einbeziehung von Fahrzeugdaten Erfassung von Fahrzeugstatusinformationen durch straßenseitige C-ITS-Infrastruktur Übertragung sicherheitsrelevanter Informationen über Ereignisse auf der Straße Daten über Verkehrsbelastung aktuell nur mithilfe stationärer Messquerschnitte - viele ereignisorientierte Informationen werden überhaupt nicht erfasst Vorteile: Stauvermeidung durch optimierte Strecken- und Netzbeeinflussung Verbesserung des Störfallmanagements Zugang zu Fahrzeuginformationen unabhängig von kommerziellen Anbietern
10 Terminplan C-ITS Corridor Bis 2016 Konzeption, Entwicklung, Test 2016/17 Probebetrieb (Einsatz im Straßenbetriebsdienst in Hessen) Bis Mitte 2019 Rollout in den Bundesländern Paralleler Aufbau organisatorischer Strukturen für den Wirkbetrieb (z. B. Austausch mit Automobilindustrie und europäische Harmonisierungsbestrebungen bezüglich kooperativer Anwendungen/Dienste) Rollout Ausrüstung der Sperranhänger auf Autobahnen mit C2X-Technologie Architekturentscheidung bezüglich Zentrale Aufbau/Anbindung kooperative Zentrale (inkl. GeoDienst) Rollout In Sachsen: Ausrüstung von ca. 65 Absperrtafeln bei 7 Autobahnmeistereien 2019 Aufbau und Betrieb einer eigenen Kooperativen Zentrale inklusive GeoDienst
11 Technische Ausrüstung der Sperranhänger (ITS Roadside Station - IRS) Ausrüstung der Sperranhänger mit einem Ortungssystem (bzw. Erweiterung bereits bestehender Systeme) Ermitteln von: Zeitstempel, Position, Geschwindigkeit, Pfeilstellung Übertragen der Daten in Zentrale zur Auswertung und Verwendung im Baustellenmanagementsystem Integration der C2X-Technologie Generierung der Nachrichteninhalte für die Baustellenwarnung Erzeugung der Nachrichten (Baustellenwarnung) Versenden der Nachrichten (Baustellenwarnung) Empfang der Fahrzeugnachrichten und Übertragung in Kooperative Zentrale
12 Antennen (ETSI G5, GPS, Mobilfunk) Kommunikationseinheit ETSI-G5 Modem mit Anschluss WLAN-Antenne Funktionsrechner mit Anschluss GPS- und Mobilfunkantenne
13 Kooperative Zentrale (ITS Central Station - ICS) Software für die zentralenseitige Umsetzung der Dienste, erweiterbar für spätere Anwendungen Bestandteile: Übertragbares Teilsystem: einheitliche Softwarekomponente (zentral entwickelt) Proprietäres Teilsystem : bundeslandspezifische Komponente zur Anbindung an VRZ (Baustellenmanagementsystem) Schnittstelle zum MDM: Bereitstellung der Baustelleninformationen am nationalen Zugangspunkt für andere Serviceprovider Schnittstelle zu den ausgerüsteten Sperranhängern Funktionen: Datenannahme von den IRS (Sperranhängern) Datenannahme vom Baustellenmanagementsystem Zuordnung der Sperranhängern zu geplanten Maßnahmen (GeoDienst) Bereitstellung zusätzlicher Informationen (gesperrte Fahrstreifen, Gesamtanzahl der Fahrstreifen, ) für die IRS
14 Verschiedene Varianten: Dezentraler Betrieb (Bundesland betreibt selber) Zentraler Betrieb (Bundesland rüstet nur Sperranhänger aus und nutzt Zentrale eines zentralen Anbieters) Mischform, z. B. eigene kooperative Zentrale aber Nutzung eines zentralen GeoDienstes
15 Betriebskonzept Vorgabe eines Rahmens zur Erstellung der Betriebskonzepte für den Betrieb kooperativer Systeme Teil 2: Rahmenbetriebskonzept Detaillierte Ausarbeitung der Prozesse Detaillierte Beschreibung von Schnittstellen Beschreibung übergeordneter Handlungsanweisungen Vorgaben für die Erstellung der Betriebskonzepte / -handbücher Betriebskonzepte / -handbücher Anpassung der Prozesse Zuweisung der Rollen zu Stellen / Personen Beschreibung der Funktionen in Tools und die Verwendung von Formblättern Beschreibung organisationsspezifischer Handlungsanweisungen Teil 1: Grundlagen Rahmenbedingungen, Rollenmodell Definition von Diensten, Aufgaben und Verantwortungen Zuordnung zu Akteuren Vorgaben für die Erstellung des Rahmenbetriebskonzepts
16 Europäische Dimension Voraussetzung für die Umsetzung/Einführung Kooperativer Systeme ist das Engagement vieler Partner aus unterschiedlichen Branchen und der Politik Amsterdam-Gruppe, eine strategische Allianz aus Straßenbehörden/-betreibern und Industrie auf europäischer Ebene, unterstützt die Bestrebungen zur Einführung kooperativer Systeme mit Beteiligung von: CEDR als Vereinigung der Straßenbehörden ASECAP als Dachverband der Mautstraßenbetreiber POLIS als Dachverband der Städte Car2Car-Communication Consortium als Zusammenschluss der Automobilhersteller und der mit ihnen verbundenen Industrien Input der C-ITS Corridor Spezifikationen in C-Roads (europäisches Harmonisierungsprojekt für kooperative Anwendungen)
17 Vielen Dank!
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