Grundlagen der Rechnerarchitektur. Ein und Ausgabe
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- Bertold Messner
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1 Grundlagen der Rechnerarchitektur Ein und Ausgabe
2 Übersicht Parallele und Serielle Busse Zugriff auf IO Geräte Parallelität und IO: Raid Systeme Grundlagen der Rechnerarchitektur Ein und Ausgabe 2
3 Parallele und Serielle Busse Grundlagen der Rechnerarchitektur Ein und Ausgabe 3
4 Interaktion zwischen Chips über deren Pins Verbindung der zusammenpassenden Pins von CPU, Speicher und I/O über parallel laufende Leitungen: Bus Adress Pins (übliche Werte 16, 20, 32) und Daten Pins (übliche Werte 8, 16, 32, 64) für Speicherzugriff Des Weiteren Control Pins: Bus Control: Zur Steuerung von Speicher und IO durch die CPU Interrupts: Zur Unterbrechung der CPU durch I/O Bus Arbitration: zur Regelung des Bus Zugriffs durch mehrere Teilnehmer (CPU ist gewöhnlicher Bus Teilnehmer) Coprocessor Signaling: Kommunikation zwischen CPU und Coprozessor (Beispiel: Coprocessor0 und Coprocessor1 unserer MIPS Architektur) Status: ermöglicht Abfrage des der Status der CPU Miscellaneous: Reset, Kompatibilität mit älteren CPUs, Pins für Clock, Stromversorgung, Masse Bildquelle: Andrew S. Tanenbaum, Structured Computer Organization, Fifth Edition, 2006 Grundlagen der Rechnerarchitektur Ein und Ausgabe 4
5 Interaktion zwischen Chips über deren Pins Typischerweise spezieller Bus zwischen CPU und Speicher und mindestens einen weiteren Bus für I/O. Orchestrierung des Bus über Bus Controller; erfordert Bus Protokoll Des Weiteren, Elektrische und Mechanische Spezifikation (Austauschbarkeit von Komponenten; Dritthersteller) Beispiele für Bus Standards: Omnibus (PDP 8), Unibus (PDP 11), Multibus (8086), VME, IBM PC (PC/XT) ISA (PC/AT), EISA (80386), Microchannel (PS/2), Nubus (Mac), PCI (PC), SCSI, USB, Firewire, Bemerkung: Kommunikation zwischen Register und ALUs über On Chip Bus Bildquelle: Andrew S. Tanenbaum, Structured Computer Organization, Fifth Edition, 2006 Grundlagen der Rechnerarchitektur Ein und Ausgabe 5
6 Master/Slave Master: Gerät welches Aktion über den Bus imitiert Slave: Gerät welches auf Request wartet Geräte können auch beides sein Beispiele: Master Slave Beispiel Aktion CPU Speicher Fetch von Instruktionen und Daten CPU IO Gerät Datentransfer initiieren CPU Coprocessor Instruktion an Coprozessor weiter geben IO Gerät Speicher DMA (siehe später) Coprocessor CPU Coprozessor liest Operanden aus der CPU Grundlagen der Rechnerarchitektur Ein und Ausgabe 6
7 Bus Driver, Reciever, Transceiver, Decoder Bus Driver: verstärkt Signale eines Masters für den Bus Bus Receiver: dasselbe für Slaves Transceiver: Baustein für Chips die Master und Slave sind Abbindung mehrerer auf zwei Arten: Tri State Gerät wird vom Bus getrennt Wired Or In Leitung können mehrere mehrere Signale gleichzeitig sein Adress, Daten und Control Pins eines Gerätes müssen nicht 1 zu1 mit dem Bus übereinstimmen; in diesem Fall benötigt man einen Decoder Chip Beispiel: Drei CPU Pins zum encoden von Memory Read, Memory Write, IO Read, IO Write auf einzelne Control Leitungen des Busses für diese Funktionen abbilden Grundlagen der Rechnerarchitektur Ein und Ausgabe 7
8 Generelle Bus Designmerkmale Breite (d.h. Anzahl Adress und Datenleitungen) Clocking Arbitrierung Operation Grundlagen der Rechnerarchitektur Ein und Ausgabe 8
9 Designmerkmal Breite Tradeoff zwischen Systemkosten (Anzahl Leitungen und Platz auf dem Mother Board, Konnektor Breite) und maximal adressierbare Speichergröße bzw. Bus Performance (durch mehr parallele Datenleitungen) Manche Bussysteme sind über die Jahre gewachsen. Beispiel: IBM PC EISA (Ebenso für Datenleitungen: ) Solche Backward Kompatibilität zu älteren Systemen macht den Bus nicht gerade überschaubar Reduktion von Busleitungen auch mittels Multiplexed Bussen möglich (erst Adresse senden dann Daten über dieselben Adressleitungen schreiben/lesen) Bildquelle: Andrew S. Tanenbaum, Structured Computer Organization, Fifth Edition, 2006 Grundlagen der Rechnerarchitektur Ein und Ausgabe 9
10 Designmerkmal Clocking Offensichtlich: Höhere Bustaktung = höhere Performance; aber höhere Taktung irgendwann problematisch aufgrund von Bus Skew (Signalleitungen unterschiedlicher Länge führt zu unterschiedlichen Signalempfangszeiten) Generelle Unterscheidung bzgl. Taktung Synchron eine Clock; Busoperationen benötigen immer ein ganzzahliges Vielfaches der Bus Cycle Time (Typische Bus Taktfrequenzen zwischen 5 bis 100MHz) Asynchron jedes Paar von Geräten kann mit individuellem Takt über die Busleitungen kommunizieren Asynchron erfordert Handshaking zwischen Master und Slave Synchron ist einfacher. Aber: besonders Schnelle Komponenten werden durch den vorgegebenen Takt ausgebremst; Taktung muss langsamste Komponente beachten Bildquelle: Andrew S. Tanenbaum, Structured Computer Organization, Fifth Edition, 2006 Grundlagen der Rechnerarchitektur Ein und Ausgabe 10
11 Designmerkmal Arbitrierung Zugriff mehrerer Master (CPU, Coprozessor, IO) auf den Bus erfordert Bus Arbitrierung Zwei Arten möglich: (a) (c) (b) Zentral Dezentral Gezeigtes Beispiel (a): Daisy Chaining Problem: Priorität implizit durch Position in der Kette; Lösung: mehrere Ketten mit Prioritäts Level (siehe (b) für 2 Level; häufig 4, 8 oder 16 Leitungen) Dezentrale Arbitrierung: einfache aber unflezible nicht platzsparende Lösung: für jeden eine separate Request Leitung, die auch die übrigen beobachten Skalierbare Lösung (siehe (c)) Bildquelle: Andrew S. Tanenbaum, Structured Computer Organization, Fifth Edition, 2006 Grundlagen der Rechnerarchitektur Ein und Ausgabe 11
12 Designmerkmal Operations Neben den Bus Zyklen zum Schreiben und Lesen gibt es Zyklen auf denen auch weitere Bus Funktionen stattfinden Beispiel 1: Block Transfer Beispiel 2: Read Modify Write Buszyklus Verhindert dass mehrere CPUS gleichzeitig auf eine Speicherstelle zugreifen können (Erinnerung: Synchronisierung) Beispiel 3: Interrupt Handling Bildquelle: Andrew S. Tanenbaum, Structured Computer Organization, Fifth Edition, 2006 Grundlagen der Rechnerarchitektur Ein und Ausgabe 12
13 Beispiele (1) Entwicklung paralleler PC Bussysteme IBM PC Standard auf 8088 basierten Systemen (Geschichte) PC/AT Weiterentwicklung des PC Bus für (Weiterer Connector für mehr Adress und Datenleitungen) ISA Im wesentlichen PC/AT mit 8.33MHz Bus Takt und 16 Bit Breite, d.h MB/sec EISA im Wesentlichen Erweiterung von ISA auf 32 Bit, d.h MB/sec Diese Busse wurden wachenden Bedarf an Video Performance nicht gerecht (z.b. 1024x768 3 Byte Farbe benötigt 135 MB/sec) PCI (Peripheral Component Interconnect) Original 32 Bit bei 33MHz, d.h. 133MB/sec. Erweitert auf 64 Bit bei 66MHz, d.h. 528 MB/sec Aber: nicht schnell genug für Speicher und nicht kompatibel mit alten Karten Damit: PCI Bridge Bildquelle: Andrew S. Tanenbaum, Structured Computer Organization, Fifth Edition, 2006 Grundlagen der Rechnerarchitektur Ein und Ausgabe 13
14 Beispiele (2) Mit wachsendem Bedarf an Video Performance (z.b. wachsende Auflösung) Bedarf für speziellen Grafik Bus AGP (Accelerated Graphics Port) initial nur 264 MB/sec aber dediziert für Grafikkarte. Neuere Versionen: z.b. AGP3.0 8x mit 2.1 GB/sec Paralleler Bus für Sekundäre Speichermedien: ATAPI (IDE, ATA) Bildquelle: Andrew S. Tanenbaum, Structured Computer Organization, Fifth Edition, 2006 Grundlagen der Rechnerarchitektur Ein und Ausgabe 14
15 Beispiele (3) Problem paralleler Busse: konkurrierende Master/Slaves beeinflussen die Performance Für mehr Performance Wechsel auf Switching mit Point2Point seriellen Verbindungen: PCIe (PCI Express) Analogon zu geswitchtem LAN Protocol Layering Physical Lanes, Encoding Link CRC, ACK, Flow Control Transaction Virtual Circuits Software Inteface zwischen PCIe System und OS (Emulation von PCI über PCIe für OS welches noch auf PCI basiert) Analoge Entwicklungen ATA: SATA (Serial ATA) SCSI: Serial Attached SCSI (SAS), Fibre Channel und iscsi. Weitere übliche Serielle Bus Systeme (extern): USB, FireWire Bildquelle: Andrew S. Tanenbaum, Structured Computer Organization, Fifth Edition, 2006 Tabelle: Grundlagen der Rechnerarchitektur Ein und Ausgabe 15
16 Wichtige IO Standards Bildquelle: David A. Patterson und John L. Hennessy, Computer Organization and Design, Fourth Edition, 2012 Grundlagen der Rechnerarchitektur Ein und Ausgabe 16
17 x86 Beipiel: Intel 5000P Chip Set Bildquelle: David A. Patterson und John L. Hennessy, Computer Organization and Design, Fourth Edition, 2012 Grundlagen der Rechnerarchitektur Ein und Ausgabe 17
18 Zugriff auf IO Geräte Grundlagen der Rechnerarchitektur Ein und Ausgabe 18
19 Mitteilen von Kommandos an IO Geräte Memory Mapped IO In einen kleinen Teil des regulären Speichers werden Register des IO Gerätes gemapped. Schreiben und Lesen auf diese Speicherbereiche werden von dem Speicher Controller direkt an bzw. von dem IO Gerät weiter gereicht. Betriebssystem kann den direkten Zugriff von gewöhnlichen User Programmen auf den Speicher verhindern, indem virtuelle Adressen nicht auf den physikalischen Speicher mit dem Memory Mapped IO gemapped werden. Simples Beispiel: Printer mit zwei IO Register Status Register: z.b. Done Bit, Error Bit Daten Register: z.b. das aktuell zu druckende Zeichen Prozessor muss das Done Bit testen, bevor das nächste Byte geschrieben werden kann. Grundlagen der Rechnerarchitektur Ein und Ausgabe 19
20 Mitteilen von Kommandos an IO Geräte Separate IO Instruktionen: Maschinen Instruktion, welche die Geräte Adresse und das zu übermittelnde Kommando angibt Beispiele: Intel x86 und IBM 370 Diese speziellen Instruktionen können nur im Supervisor Modus ausgeführt werden. Betriebssystem kann damit den Zugriff auf IO durch User Programm unterbinden. Grundlagen der Rechnerarchitektur Ein und Ausgabe 20
21 Kommunikation mit dem Prozessor Polling: Prozessor muss aktiv ein Statusregister solange abfragen, bis der Status die nächste Operation erlaubt Problem: CPU Zeit wird unnötig verbraucht Interrupts: IO Gerät meldet sich bei der CPU durch einen Interrupt, wenn eine Operation beendet wurde Alternativen, wie Interrupt Behandlung organisiert sein kann: Ein Interrupt Handler pro Interrupt Typ Ein einziger Interrupt Handler und ein Cause Register Grundlagen der Rechnerarchitektur Ein und Ausgabe 21
22 Datentransfer zwischen Gerät und Speicher Für besprochenes Polling und Interrupts: Prozessor ist dafür zuständig die Daten in oder aus den gemappten Speicherstellen zu übertragen. Sinnvoll für IO mit geringen Datenraten Bei hohen Datenraten wäre (auch mit Interrupts) der Prozessor nur mit dem übertragen von Daten beschäftigt Hier ist der sogenannte Direct Memory Access (DMA) sinnvoller Ablauf des DMA Prozessor bestimmt (über Memory Mapped IO) das DMA Gerät, die Operation (schreiben oder lesen), die Start Speicherstelle und die Anzahl zu übertragen Bytes Gerät greift selbstständig schreibend/lesend auf den Speicher zu Bei Ende informiert das Gerät den Prozessor über einen Interrupt Grundlagen der Rechnerarchitektur Ein und Ausgabe 22
23 Datentransfer zwischen Gerät und Speicher DMA ermöglicht der CPU während der Datenübertragung parallel weiter zu rechnen; allerdings nur solange die CPU nicht auf den Hauptspeicher zugreift. Moderne zusätzliche IO Prozessoren können die CPU Last weiter reduzieren. IO Prozessoren führen ganze im Speicher befindliche IO Programme aus. Mögliche Inkonsistenzen zwischen Cache der CPU und Speicher müssen bei DMA beachtet werden CPU liest aus Cache DMA schreibt direkt in den Speicher Virtuelle Adressen erfordern ebenso Vorsicht DMA schreibt in den physischen Adressraum Virtueller Adressraum wird aber möglicherweise nicht auf zusammenhängende Folge von Speicherblöcken gemappt Grundlagen der Rechnerarchitektur Ein und Ausgabe 23
24 Zusammenfassung und Literatur Grundlagen der Rechnerarchitektur Ein und Ausgabe 31
25 Zusammenfassung Charakteristiken von IO Systemen: Zuverlässigkeit, die Vielzahl an unterstützten Geräten, maximale Anzahl unterstützter Geräte, Kosten, und Performance: d.h. Latenz und/oder Durchsatz Wichtige Art des IO Interfacings Im Low bis Mid Range Bereich: (Buffered )DMA Im High End Bereich Viele Pfade, um Latenz und Durchsatz zu verbessern Redundanz und Fehlerkorrektur, um die Verfügbarkeit zu verbessern Wichtigster Faktor für zukünftige IO Systeme: Speicher und Vernetzungsbedarf wächst. Genereller Trend: Software as a Service Zukünftige Entwicklung Jedes Gerät ist drahtlos/drahtgebunden vernetzt Flash Speicher spielt eine immer größere Rolle; insbesondere mit der Durchdringung des Alltags mit mobilen Geräten Grundlagen der Rechnerarchitektur Ein und Ausgabe 32
26 Literatur PattersonHennessy2012] David A. Patterson und John L. Hennessy, Computer Organization and Design, Fourth Edition, Introduction 6.5 Connecting Processors, Memory, and I/O Devices 6.6 Interfacing I/O Devices to the Processor, Memory, and Operating System 6.9 Parallelism and I/O: Redundant Arrays of Inexpensive Disks 6.13 Concluding Remarks Andrew S. Tananbaum, Structured Computer Organization, Fifth Edition, Computer Buses 3.6 Example Buses Grundlagen der Rechnerarchitektur Ein und Ausgabe 33
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