Sekundarschulanlage Hinterbirch: Genehmigung des Baukredits für den Ersatzneubau des Spezialtraktes und der Doppelturnhalle

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1 Urnenabstimmung vom 18. Mai 2014 Sekundarschulanlage Hinterbirch: Genehmigung des Baukredits für den Ersatzneubau des Spezialtraktes und der Doppelturnhalle Inhalt 1. Antrag Ausgangslage Bisherige Planung Bauprojekt Infrastruktur Realisierung und Zeitplan Pläne und Visualisierungen Kostenvoranschlag Baukredit Finanzierung Folgekosten Nachhaltigkeit Quartierverträglichkeit Folgen einer Ablehnung Erklärung und Antrag der Rechnungsprüfungskommission... 12

2 1. Antrag Die Sekundarschulpflege Bülach beantragt, den Baukredit von CHF 25,46 Millionen (inkl. MwSt.) für den Ersatzneubau des Spezialtraktes und der Turnhalle der Sekundarschulanlage Hinterbirch zu genehmigen. Mit dem Baukredit werden folgende Aufwände gedeckt: Realisierung des Ersatzneubaus: CHF Millionen Grundstückübertrag vom Finanz- ins Verwaltungsvermögen: CHF 1.49 Millionen Das Grundstück ist bereits Eigentum der Sekundarschule, deshalb sind dies keine realen Ausgaben (vgl. Ziff. 8). 2. Ausgangslage: Dringender Raum- und Erneuerungsbedarf Die bestehenden Klassen im Sekundarschulhaus Hinterbirch benötigen dringend zusätzliche und grössere Schulräume. Die Schulanlage Hinterbirch wurde ursprünglich für 14 Klassen konzipiert; heute werden dort 18 Klassen mit durchschnittlich 19 Schülerinnen und Schüler unterrichtet. Dazu kommt, dass mit den heutigen Unterrichtsformen Raumstrukturen für Gruppenarbeiten und andere schulische Zwecke benötigt werden. Eine Raumanalyse im Jahr 2009 hat ergeben, dass das Raumangebot für den Unterricht wie auch die Arbeitsräume für die Lehrerschaft die Schulbauempfehlungen des Kantons Zürich stark unterschreiten. Die beiden übereinanderliegenden Turnhallen sind ebenfalls zu klein und werden weder den Anforderungen der Schule noch der ortsansässigen Vereine gerecht. Nebst dem akuten Raummangel erfordert auch der bauliche Zustand der Anlage Massnahmen: Der Spezialschultrakt und die beiden Turnhallen sind veraltet und stark erneuerungsbedürftig. Zudem verlangen die Bauvorschriften des Kantons Zürich einen leichteren Zugang für Personen mit Gehbehinderungen. 3. Bisherige Planung und Massnahmen Ab 2009 hat die Sekundarschulpflege mit Unterstützung von externen Planern eine sorgfältige Schulraumplanung vorgenommen. Im Rahmen einer Zukunftswerkstatt und unter Einbezug einer Begleitgruppe mit Vertreterinnen und Vertretern aus Lehrerschaft, Schulleitung, Hausdienst, Elternschaft und Sportvereinen wurde sichergestellt, dass 2

3 alle relevanten Bedürfnisse in diese Planung einfliessen konnten. Aufbauend auf dieser Bedürfnisabklärung wurden verschiedene Baumassnahmen geprüft. Gemäss einem revidierten Plan soll nun die Klassenzahl im Schulhaus Hinterbirch nicht mehr erhöht werden. Stattdessen wird für die bestehenden Klassen ausreichend Schulraum geschaffen. Neben diesem Bauvorhaben wurde die Raumknappheit der gesamten Sekundarschule mit verschiedenen anderen Baumassnahmen kurzfristig gemildert: Im Schulhaus Mettmenriet wurden im Sommer 2012 und 2013 Studios zu Schulleiterund Hauswartbüros umfunktioniert, aus dem bisherigen Schulleiterbüro wurde ein vollwertiges Klassenzimmer. Zudem wurden die beiden Hauswartwohnungen in Unterrichtsräume respektive Gruppen- und Atelierräume umgebaut. Im Sekundarschulhaus Hinterbirch konnte 2012 ein Anbau mit vier Gruppenräumen bezogen werden. Am 26. November 2009 hat die Gemeindeversammlung einen Kredit für die Schulraumplanung genehmigt und am 28. November 2013 die Schlussabrechnung über CHF 777' abgenommen. Am 6. Juni 2013 hat die Gemeindeversammlung die Projektierungskosten von CHF für den jetzt geplanten Ersatzneubau gutgeheissen. Mit der aktuellen Abstimmung müssen nun die Baukosten genehmigt werden. 4. Das Bauprojekt: Ersatzneubau von Spezialtrakt und Turnhalle Mit dem zu genehmigenden Baukredit werden bis Frühjahr 2017 auf dem Schulareal Hinterbirch ein Ersatzneubau mit sechs Schulzimmern und Doppelturnhalle sowie eine Überdachung des Pausenplatzes realisiert. Der Neubau wird den baufälligen Spezialtrakt und die zwei übereinander liegenden Turnhallen ersetzen. Das vorgesehene Bauprojekt wurde 2013 im Rahmen eines Architekturwettbewerbs mit 22 teilnehmenden Architekturbüros ausgewählt. Das Siegerprojekt IDA vom Stadtzürcher Architekturbüro Brockmann Stierlin überzeugt durch seine hohe räumliche Qualität und Flexibilität, welche ideale Rahmenbedingungen für den Unterricht wie auch für ausserschulische Anlässe schafft. Der neue Schultrakt wird zum Mittel- und Angelpunkt der Anlage (s. Pläne und Visualisierungen auf S. 5 bis 8). Die von aussen sehr niedrig und ruhig erscheinende Turnhalle gliedert sich hinter dem neuen Spezialtrakt an und harmoniert gut mit den nördlich 3

4 angrenzenden Gebäuden im Quartier. Der Pausenhof, der durch die Schulgebäude vom Quartier abgeschirmt wird, ist das Aktivitäts- und Begegnungszentrum der Anlage. Die teils zweigeschossige Eingangshalle im neuen Spezialtrakt mit dem vom Foyer und Aufenthaltsraum umspülten Singsaal wirkt grosszügig und attraktiv. Sie kann vielfältigen Begegnungswünschen der Schule, der Sportvereine und einer weiteren Öffentlichkeit dienen. 5. Infrastruktur Nicht Bestand des Baukredites aber auch von grosser Dringlichkeit ist der Ersatz der erneuerungsbedürftigen Heizungsanlage. Diese wird unabhängig vom Ersatzbau, auch bei einer allfälligen Ablehnung des Kredits umgesetzt. Hierzu wird auf dem Schulareal am Lägernweg ein kleines Infrastrukturgebäude erstellt und eine nachhaltige Heizung installiert, die Wärme aus dem Grundwasser gewinnt. Die Heizung wird zukünftig im Rahmen eines sogenannten Contractings betrieben: Ein externes Energieunternehmen wird die Anlage auf eigene Kosten und Verantwortung erstellen und betreiben und der Sekundarschule Wärmenergie zu einem zuvor festgelegten Preis verkaufen. Voraussichtlich werden auch weitere Immobilien im Quartier Wärme aus dieser Anlage beziehen können. 6. Realisierung des Ersatzneubaus und Zeitplan Sofern der Baukredit an der Urnenabstimmung am 18. Mai 2014 genehmigt wird, kann sofort das Baugesuch eingereicht und die Bauausschreibung lanciert werden. Der Baubeginn ist auf Januar 2015 und der Bezug auf Februar 2017 geplant. Dank der günstigen Anordnung des Ersatzneubaus kann das Bauvorhaben zeit- und kosteneffizient ohne Errichtung von Provisorien umgesetzt werden. Weil der Spezialtrakt während der zweijährigen Bauphase nicht genutzt werden kann, muss die Sekundarschule in dieser Zeit auf einige Angebote wie zum Beispiel Zeichen- und Demonstrationszimmer verzichten. Die alten Turnhallen bleiben bis zur Eröffnung der neuen Doppelturnhalle in Betrieb. 4

5 7. Pläne und Visualisierungen Übersichtsplan (Brockmann Stierlin Architekten) Kläranlage Murgasse Doppelturnhalle Spezialtrakt bestehende Schulanlage Berufswahlschule 5

6 Grundriss Erdgeschoss (Brockmann Stierlin Architekten) Ersatzneubau Doppelturnhalle Singsaal neues Infrastrukturgebäude mit Heizung (nicht im Baukredit enthalten) Überdachung Pausenplatz Foyer bestehender Klassentrakt 1 Ersatzneubau Spezialtakt Foyer Singsaal Bibliothek bestehender Lern- & Förderzentrum Container Lehrerzimmer Küche 6 bestehender Klassentrakt 2

7 Grundriss Untergeschoss (Brockmann Stierlin Architekten) Ersatzneubau Doppelturnhalle Ersatzneubau Spezialtakt 4 Klassenzimmer, Garderoben, Nebenräume bestehende Gebäude Grundriss Obergeschoss (Brockmann Stierlin Architekten) Ersatzneubau Doppelturnhalle Überdachung Pausenplatz bestehende Gebäude Ersatzneubau Spezialtakt 6 Klassenzimmer, 6 Gruppenräume, 1 Projektraum 7

8 Visualisierung Ersatzneubau Brockmann Stierlin Architekten, raumgleiter Zürich (Visualisierung) A. Innenansicht: Foyer des neuen Spezialtraktes mit Singsaal (links) B. Aussenansicht: Spezialtrakt und neuer Pausenhof mit Überdachung (Blickrichtung Nord) 8

9 8. Kostenvoranschlag Die Kosten für die Planung, Realisierung und Einrichtung des Ersatzneubaus setzen sich aus folgenden Positionen zusammen: Arbeitsgattungen BKP Nr.* CHF (inkl. MwSt.) Grundstück Vorbereitungsarbeiten Gebäude Betriebseinrichtungen Umgebung Baunebenkosten Reserven Ausstattung Total Kostenvoranschlag inkl. MwSt. (Genauigkeit +/- 10%**) davon: Projektierung des Ersatzneubaus bereits genehmigt von der Gemeindeversammlung am 6. Juni Realisierung des Ersatzneubaus aktuell zu genehmigen * BKP: Kostenpositionen gemäss Baukostenplan ** Für den Kostenvoranschlag gilt branchenüblich eine Genauigkeit von +/- 10 Prozent. Mit diesem Betrag liegt das Projekt im Rahmen vergleichbarer Schulbauprojekte in anderen Gemeinden. Eine Kostenvergleichsstudie der Stadt Zürich aus dem Jahr 2011 zeigte, dass der Bau von Schulhäusern in der Stadt Zürich, die hohe bauliche und ökologische Standards anstrebt, durchschnittlich CHF 875 und ausserhalb der Stadt CHF 603 pro Kubikmeter kosten. Das Projekt in Hinterbirch kommt mit einem Gesamtgebäudevolumen von 27'231m3 gemäss dem Kostenvoranschlag auf CHF 630 Gebäudekosten nach BKP2*. 9

10 9. Zu genehmigender Baukredit Der zu genehmigende Baukredit deckt folgende Aufwände: Baukredit CHF (inkl. MwSt.) Realisierung des Ersatzneubaus +/- 10% (vgl. Ziff. 8) Grundstückübertrag Finanz- ins Verwaltungsvermögen Total Baukredit inkl. MwSt Der Baukredit beinhaltet nebst den baulichen Aufwänden auch die Übertragung eines bisher unbebauten Schulgrundstücks vom Finanz- ins Verwaltungsvermögen mit knapp CHF 1,5 Millionen. Auf diesem Grundstück wird die Doppelturnhalle realisiert. Dieses Grundstück ist bereits Eigentum der Sekundarschule Bülach; die Übertragung ist deshalb keine reale Ausgabe. Weil die Doppelturnhalle öffentliche Zwecke erfüllt, muss das Grundstück dem nicht veräusserbaren Verwaltungsvermögen zugeschlagen werden 15 Abs. 2 FHG. In den folgenden Jahren ist das dem Verwaltungsvermögen zugewiesene Grundstück jährlich mit 10% vom jeweiligen Rest-Buchwert abzuschreiben. Schulpflege, Baukommission und Lehrerschaft sind von diesem modernen und nachhaltigen Bauvorhaben überzeugt und würden sich über Ihre Zustimmung zum Baukredit sehr freuen. 10. Finanzierung und steuerliche Folgen Die Sekundarschule Bülach ist eine eigenständige Kreisgemeinde mit den Gemeinden Bülach, Bachenbülach, Höri, Hochfelden und Winkel mit einem Budget von CHF 25.8 Millionen. Der Steuerfuss beträgt 19 % und muss auch mit Genehmigung des vorliegenden Baukredits nicht erhöht werden. 11. Folgekosten Gestützt auf das Kreisschreiben über den Gemeindehaushalt des Kantons Zürich sind als Richtwert für die Kapitalfolgekosten (Abschreibungen und Verzinsung) mindestens 10 Prozent der Nettoinvestitionen anzunehmen. Die Nettoinvestitionen für den Ersatzneubau belaufen sich auf CHF Mio. Für die betrieblichen Folgekosten Personalund Sachaufwand (Versicherungen, Energie, Verbrauchsmaterial) rechnet die Schul- 10

11 pflege mit 2,3 Prozent des zusätzlichen Gebäudewerts. Daraus ergeben sich folgende jährliche Mehraufwendungen: Folgekosten CHF Abschreibung und Verzinsung: 10% von CHF 25'950'000 2' Betriebliche Folgekosten: 2,3% von CHF 7'000' Total zusätzliche Folgekosten pro Jahr 2' Nachhaltigkeit Das Bauprojekt setzt auf Nachhaltigkeit: Ziel ist es, die Gebäude im Minergie-Eco- Standard zu realisieren. Um dennoch in einzelnen Bereichen Materialisierung und Gebäudetechnik sinnvolle kostengünstige Baulösungen nutzen zu können, wird aber bewusst auf eine Zertifizierung verzichtet. Die Zertifizierung würde hier zu grosse Einschränkungen und Mehrkosten bedeuten. Es wurde darauf geachtet, nur Gebäude zu ersetzen, die nicht mit Umbaumassnahmen den Nutzerbedürfnissen angepasst werden könnten. Auf eine nachhaltige Gestaltung der Umgebung wird Wert gelegt. Geheizt wird zukünftig mit nachhaltiger Grundwasserwärme. 13. Quartierverträglichkeit Das vorliegende Bauprojekt wurde mit Rücksichtnahme auf die Nachbarschaft im Quartier geplant. Die Anzahl Parkplätze auf dem Schulareal wird im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten reduziert. Diese werden zukünftig mit einer Schranke bewirtschaftet. Für grosse Veranstaltungen auf dem Schulareal stehen an der Murgasse bei der Kläranlage und an der Schulhausstrasse Alter Bahnhof weitere Parkplätze zur Verfügung. Die bestehende Videoüberwachung auf dem Areal wird erweitert. Die Bauabstände zwischen Schulbauten und Nachbarliegenschaften wurden grosszügig eingeplant. 14. Folgen einer allfälligen Ablehnung des Baukredites Bei einer Ablehnung dieses Baukredits resultiert ein Verlust von rund CHF 2.75 Millionen für den bereits angefallenen Aufwand Schulraumplanung und Projektierung. Es müsste aufgrund des akuten Platzmangels sofort mit der Planung eines ähnlichen Projektes auf dem Areal der Sekundarschule Hinterbirch begonnen werden. Alternativmög- 11

12 lichkeiten sind kaum vorhanden. Insbesondere ist auch eine Sanierung der erneuerungsbedürftigen Gebäude keine Lösung. Um den heute geforderten technischen Stand zu erreichen, wären die Sanierungsmassnahmen aufwändig und würden keinerlei Verbesserung bezüglich des Platzmangels und notwendiger neuer Raumstrukturen bringen. Das Bauvorhaben ist aufgrund der sehr knappen Schulräumlichkeiten und der notwendigen baulichen Erneuerungen sehr wichtig für unsere Schule. Die Sekundarschulpflege bittet Sie um Unterstützung, damit die Schule Hinterbirch auch von der Infrastruktur her für die zukünftigen Anforderungen gerüstet ist. Bülach, 13. März 2014 Sekundarschulpflege Bülach Präsident: Peter Schultheiss Leiterin Schulverwaltung: Doris Steiner 15. Erklärung und Antrag der Rechnungsprüfungskommission Die Rechnungsprüfungskommission hat den vorliegenden Antrag und die Weisung der Schulpflege der Sekundarschulgemeinde Bülach vom 13. März 2014 für einen Kredit in der Höhe von Fr für den Ersatzbau des Spezialtraktes und der Turnhallen der Sekundarschulanlage Hinterbirch geprüft und an der Sitzung vom 13. März 2014 genehmigt. Mit dem Baukredit werden folgende Aufwände gedeckt: Realisierung des Ersatzneubaus (Baukostenvoranschlag) Fr Grundstückübertrag vom Finanz- ins Verwaltungsvermögen Fr Die Rechnungsprüfungskommission beantragt den Stimmbürgern, an der Urnenabstimmung vom 18. Mai 2014 den Baukredit in der Höhe von Fr zu genehmigen. Winkel, 20. März 2014 Rechnungsprüfungskommission Sekundarschulgemeinde Bülach Präsident: Max Bühlmann Aktuarin: Andrea Grimm Widmer 12