IfS Institut für Stadtforschung und Strukturpolitik GmbH

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1 IfS Institut für Stadtforschung und Strukturpolitik GmbH Jahresbericht 2014 der Begleitforschung Stadtumbau Ost Land Sachsen-Anhalt (Datenstand: ) im Auftrag der Stadt Halle (Saale) Mai 2015

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3 IfS Institut für Stadtforschung und Strukturpolitik GmbH Jahresbericht 2014 der Begleitforschung Stadtumbau Ost Land Sachsen-Anhalt (Datenstand: ) Bearbeitung: Dr. Reinhard Aehnelt Dr. Marie Bachmann im Auftrag der Stadt Halle (Saale) Mai 2015 IfS Institut für Stadtforschung und Strukturpolitik GmbH Lützowstraße Berlin Telefon Telefax IfS@ifsberlin.de Internet Gesellschafter: Dr. Reinhard Aehnelt Peter Luther, M.A. Dipl.-Geogr. Jürgen Veser (Geschäftsführer) Prof. Dr. Christian Diller Dr. Oliver Schwab Dipl.-Ing. Bärbel Winkler-Kühlken Dipl.-Pol. Wolfgang Jaedicke Dipl.-Hdl. Gisela Seidel Prof. Dr. Hellmut Wollmann

4 Kurztitel: Jahresbericht 2014 Stadtumbau Ost LSA - IfS N32

5 - i - Inhaltsverzeichnis Kurzfassung Einführung Wissenschaftliche Begleitung im Jahr Arbeitsstrukturen Arbeitsstand Sammlung bewährter Beispiele (best practice) Veranstaltungen Situation und Entwicklung in den Stadtumbaustädten Einwohnerentwicklung Strukturmerkmale und Entwicklung des Wohnungsbestandes Bewilligte Fördermittel für Rückbau und Aufwertung Umsetzung im Programmbereich Rückbau Umsetzung im Programmbereich Aufwertung Leerstandsstruktur und Leerstandsentwicklung Typisierung des Stadtumbauverlaufs nach Problemdruck und Problemlösungseffizienz Situation und Entwicklung in den Fördergebieten der Stadtumbaustädte Typisierung der Fördergebiete Einwohnerentwicklung Soziale Merkmale der Gebiete Strukturmerkmale des Wohnungsbestandes Bewilligte Fördermittel für Rückbau und Aufwertung Umsetzung im Programmbereich Rückbau Umsetzung im Programmbereich Aufwertung Strukturanalyse des Leerstands und Leerstandsentwicklung Typisierung der Fördergebiete nach Problemdruck und Problemlösungseffizienz

6 - ii - 5. Zusammenfassende Bewertung Leerstandsentwicklung in Sachsen-Anhalt und Ausblick Umsetzung des Programms Anhang 1: Methodische Anmerkungen Anhang 2: Tabellen und Abbildungen

7 - 1 - Kurzfassung Der vorliegende Jahresbericht der Begleitforschung macht für die im Land Sachsen- Anhalt am Stadtumbau beteiligten 42 Städte mit ihren 142 Fördergebieten wiederum umfangreiche Aussagen zum Status Quo und zur Entwicklung des Stadtumbauprozesses. Dazu wird auf die Daten der Förderstatistik des Landes, aber vor allem auf die jährlich abgefragten Monitoringdaten zum Stadtumbau zurückgegriffen, die auch für das Berichtsjahr 2013 wieder in einer überwiegend hohen Qualität und Quantität vorliegen. Im Bericht werden zunächst die Dialogprozesse dargestellt, die während des vergangenen Jahres stattgefunden haben, danach werden die wichtigsten Befunde zum Stadtumbau auf der Ebene der Gesamtstädte sowie der Fördergebiete zusammengefasst. Austausch und Veranstaltungen innerhalb der Begleitforschung Auch im Jahr 2013 wurde der Dialog mit den Verantwortlichen in den beteiligten Städten und im Ministerium für Landesentwicklung und Verkehr (MLV) intensiv durch Workshops und Treffen der Arbeitsgruppe Begleitforschung Stadtumbau fortgesetzt. Es wurden drei Workshops zu den Themen Auswirkungen der neuen EU-Förderung, Ergebnisse der Sondererhebung zu den stadtumbaukritischen Beständen sowie Gestaltungsmöglichkeiten zu Generationswechselgebieten durchgeführt. Die Inhalte sind in diesem Bericht dokumentiert. Darüber hinaus kam die Arbeitsgruppe 2013 zu vier Treffen zusammen, bei denen die inhaltlichen Schwerpunkte festgelegt und die stadtumbaubezogenen Entwicklungen im Land Sachsen-Anhalt diskutiert wurden. Die Veranstaltungen werden auf der Homepage der Begleitforschung kontinuierlich dokumentiert. Hier finden sich auch themenbezogene aktuelle Veranstaltungshinweise. Im Jahr 2014 wurde die Homepage mit der Darstellung von Best-Practice-Beispielen um ein neues Modul ergänzt. Die Entwicklung in den Stadtumbaustädten Seit Programmbeginn sind in den untersuchten Stadtumbaustädten kontinuierlich starke Einwohnerverluste festzustellen (insgesamt 11,2 Prozent bis zum Jahr 2013). Diese Entwicklung der Einwohnerzahlen rührt zum einen aus Abwanderungen, aber auch noch aus der stark dezimierten Anzahl von Haushaltsgründern durch den Geburteneinbruch zu Beginn der 1990er Jahre. Entsprechend ändert sich die Altersstruktur in den Städten. Es leben absolut und prozentual mehr ältere Menschen und weniger junge Menschen in den Stadtumbaustädten. Diese allgemeinen demografischen Trends der Überalterung machen

8 - 2 - sich in den Städten des Landes Sachsen-Anhalt stärker als in den meisten Städten anderer Bundesländer bemerkbar. Der Vergleich der Daten aus den Berichtsjahren 2005 und 2013 zeigt aber auch, dass diese Entwicklung in den Stadtumbaustädten unterschiedlich verläuft. Während die beiden großen Städte Magdeburg und Halle sich von Jahr zu Jahr mehr stabilisieren können und mittlerweile jährliche Einwohnerzuwächse aufweisen, gibt die Einwohnerentwicklung und Veränderung der Altersstruktur in der Mehrheit der Kleinund Mittelstädte weiterhin Grund zur Besorgnis. Der Wohnungsbestand hat sich seit Programmbeginn insgesamt um knapp 4 Prozent reduziert (teilweise werden die Effekte des Rückbaus durch Neubautätigkeit kompensiert). Trotz erheblicher Reduktionen im Plattenbaustand gibt es einige Städte, die nach wie vor stark durch einen Wohnungsbestand aus der Zeit nach 1948 geprägt sind (errichtet in traditioneller oder industrieller Bauweise). Zwei Drittel der untersuchten Städte sind in ihrem Wohnungsbestand jedoch durch Altbauten dominiert. Drei Fünftel der Wohnungen befinden sich im Besitz privater oder sonstiger Eigentümer, dabei handelt es sich vorwiegend um Altbauwohnungen. Die Wohnungsbestände der Nachkriegszeit ab 1949 gehören vorwiegend der Organisierten Wohnungswirtschaft. Der Wohnungsbestand insgesamt wird überwiegend als vollsaniert bewertet, nur knapp jede zehnte Wohnung wird noch als unsaniert eingestuft. Tendenziell ist der Sanierungsgrad der Wohnungen in den Kleinstädten etwas geringer als in den Mittel- und Großstädten. Seit 2005 konnte der Sanierungsstand erheblich verbessert werden, dies gilt insbesondere für die Mittel- und Großstädte. Im Zeitraum 2002 bis 2013 wurden insgesamt 463 Mio. Euro Fördermittel aus dem Programm Stadtumbau Ost für die 42 Städte bewilligt, insgesamt nahezu paritätisch für Rückbau und Aufwertung. Zuletzt entfielen im Berichtsjahr 2013 zwei Drittel der 32 Mio. Euro Fördermittel auf den Bereich Aufwertung. Zwischen Fördermittelvergabe und Leerstandsbetroffenheit der Städte besteht ein positiver Zusammenhang, da die Städte mit höheren Ausgangsleerständen stärker berücksichtigt wurden. Dies erklärt, warum die Mittelstädte pro Einwohner im gesamten Zeitraum die meisten Fördermittel erhalten haben. Da die Mittel- und Kleinstädte die Fördermittel aber nicht wie die beiden Großstädte überwiegend auf den Rückbau konzentriert haben, sind die direkten Effekte auf den Leerstandsabbau hier entsprechend geringer. In den 42 Städten wurden bis 2013 insgesamt rund Wohnungen unterstützt durch Fördermittel rückgebaut. Drei Viertel dieser Rückbauten konzentrierten sich aber auf zehn der 42 Städte, so dass die Effekte nicht gleichmäßig zur Geltung kommen. Im Mittel aller Städte konnten die Ausgangsleerstände von 2001/02 zu knapp 60 Prozent reduziert werden (19 der 42 Städte erreichten einen Abbau um weniger als 50 Prozent). Da sich der Leerstand insgesamt mit knapp 40 Prozent deutlich mehr als der Wohnungsbestand reduziert hat, hat auch die Leerstandsbetroffenheit gemessen an der Leerstandsquote in

9 - 3 - der Gesamtheit der Städte erheblich abgenommen. Gleichwohl ist es so, dass zum Ausgangsleerstand bedingt durch die demografischen Entwicklungen zwischenzeitlich neu entstandener Leerstand hinzugekommen ist. Dies trifft nicht auf alle Städte in gleichem Ausmaß zu, denn insbesondere die beiden großen Städte konnten aufgrund der vergleichsweise geringen Einwohnerverluste ihre Leerstände mittlerweile in erheblichem Umfang reduzieren (zusammen um über 40 Prozent). Die Leerstandsquoten haben sich dementsprechend in den Städten unterschiedlich stark verändert. Neben dem Umfang der Rückbau- und Neubautätigkeit ist die Einwohnerentwicklung die entscheidende Stellschraube. Auf diese haben die Städte aber nur bedingt Einfluss. Insgesamt hat sich die Leerstandsquote um 1,1 Prozentpunkte von 14,6 Prozent auf 13,5 Prozent verringert. Die stärksten Verringerungen konnten die Großstädte erreichen (-7,8 Prozentpunkte) und haben daher aktuell auch die geringste Leerstandsquote von 11,6 Prozent. Im Gegensatz dazu sind die Leerstandsquoten in den Mittelstädten (-1,0 Prozentpunkte) und Kleinstädten (-0,1 Prozentpunkte) nahezu unverändert und die Situation konnte somit nur stabilisiert werden. Insgesamt konnte die Organisierte Wohnungswirtschaft die Leerstandsquote in ihren Beständen mit -4,1 Prozentpunkten erkennbar senken. Dagegen ist die Leerstandsquote in den Privatbeständen sogar gestiegen (+0,8 Prozentpunkte). Der Leerstand ist aktuell vorwiegend durch Altbauten (52 Prozent) und Plattenbauten (30 Prozent) geprägt. Während der Leerstand in den beiden Großstädten seit 2005 in allen Baualtersgruppen signifikant abgenommen hat, sind für die Mehrzahl der übrigen Städte nur im Plattenbaubestand Leerstandsrückgänge erkennbar, wohingegen der Leerstand im Altbau und in den traditionell errichteten Nachkriegsbauten absolut und prozentual zugenommen hat. Jeweils rund ein Drittel des gesamten Leerstands wird als unsaniert, teilsaniert bzw. vollsaniert bewertet. Besonders hohe Anteile an unsanierten Leerständen bestehen in den beiden Großstädten. Ebenfalls in den Großstädten befindet sich der Leerstand überwiegend im Besitz der Organisierten Wohnungswirtschaft (72 Prozent), wohingegen die Anteile der Leerstände im Privatbesitz in den Mittelstädten (40 Prozent) und den Kleinstädten (50 Prozent) deutlich höher sind. Dies dürfte den zukünftigen Leerstandsrückbau in diesen Städten erschweren. Bei der Analyse der Städte nach ihrem Problemdruck zu Programmbeginn (Leerstandsquote 2001/02) und ihrer Problemlösungseffizienz (Veränderung der Leerstandsquoten zwischen 2001/02 und 2013) zeigt sich, dass knapp zwei Drittel der untersuchten Städte auf einem guten Weg sind und ihren Leerstand senken konnten (24 Städte). Etwas mehr als ein Drittel der Städte weist aber entweder anhaltend hohe (drei Städte) oder sogar steigende Leerstandsquoten auf (zehn Städte).

10 - 4 - Die Entwicklung in den Stadtumbaugebieten Die Fördergebiete in den Stadtumbaustädten sind nach ihrer räumlichen Lage innerhalb der Stadt und ihrer vorwiegenden baulichen Struktur vier verschiedenen Gebietstypen zugeordnet. Der Großteil der Fördergebiete gehört zu den beiden Gebietstypen Innenstadt/Altbau und Stadtrand/ , dementsprechend konzentrieren sich hier auch der Großteil der Einwohner und des Wohnungsbestands (jeweils über 70 Prozent). Hinsichtlich der Einwohnerentwicklung und der Altersstruktur bestehen zwischen den Gebietstypen starke Unterschiede. In den Fördergebieten des Gebietstyps Innenstadt/Altbau ist die Einwohnerentwicklung als vergleichsweise positiv zu bewerten, da nur geringe Verluste eingetreten sind ( : -3 Prozent). Zwischen 2012 und 2013 konnte sogar die Hälfte der Gebiete einen Einwohnerzuwachs verzeichnen und das Wanderungssaldo ist insgesamt positiv. Trotz Wanderungsgewinnen in jüngster Zeit ist die Einwohnerentwicklung in den Fördergebieten des Gebietstyps Innenstadt/Sonstige insgesamt sehr negativ (-16 Prozent). Die Fördergebiete am Stadtrand wiederum sind bereits seit dem Jahr 2000 durch Wanderungsverluste und starke Einwohnerverluste geprägt. Die Fördergebiete des Gebietstyps Stadtrand/ haben seither ein Drittel ihrer Einwohner verloren (-33 Prozent). Diese Fördergebiete sind darüber hinaus durch eine sehr ungünstige Altersstruktur und stark ausgeprägte Indikatoren für eine tendenziell instabile soziale Situation gekennzeichnet. Die Fördermittel aus dem Programm Stadtumbau Ost wurden im Zeitraum 2002 bis 2013 überwiegend in die Fördergebiete der beiden Gebietstypen Innenstadt/Altbau und Stadtrand/ investiert. Dabei lag der Fokus des Mitteleinsatzes in den innerstädtischen Altbaugebieten vorwiegend auf der Aufwertung (77 Prozent) und bei den Plattenbaugebieten am Stadtrand auf dem Rückbau (84 Prozent). Die höchsten Fördersummen je Einwohner gingen in die Plattenbaugebiete am Stadtrand. Dementsprechend konzentrieren sich auch die mit Fördermittel realisierten Rückbauten überwiegend auf die Plattenbaubestände am Stadtrand (69 Prozent aller Rückbauten im Zeitraum ). Dadurch wurde in den Fördergebieten des Gebietstyps Stadtrand/ Rückbau in einem Umfang umgesetzt, dass der Ausgangsleerstand aus dem Jahr 2001/02 mehr als vollständig kompensiert werden konnte (-139 Prozent). In den anderen Gebietstypen waren diese Erfolge deutlich geringer, am geringsten im Gebietstyp Innenstadt/Altbau (-31 Prozent). Der Ausgangsleerstand von 2001/02 konnte insgesamt um mehr als ein Drittel gesenkt werden. Bedingt durch zwischenzeitlich neu entstandene Leerstände aufgrund weiterer Einwohnerverluste haben sich die Leerstandsquoten bis 2013 aber nicht im gleichen Ausmaß verändert. Insgesamt hat sich die Leerstandsquote für die Summe aller unter-

11 - 5 - suchten Fördergebiete um knapp 6 Prozentpunkte reduziert (Leerstandsquote 2001/02: 20,6 Prozent; Leerstandsquote 2013: 14,9 Prozent). Zwar haben sich in allen vier Gebietstypen in der Summe sowohl die absoluten Leerstandszahlen als auch die Leerstandsquoten seit 2001/02 reduziert, das Ausmaß ist aber doch sehr unterschiedlich. Die stärksten Veränderungen wurden in den Fördergebieten am Stadtrand erzielt (Stadtrand/ : -6,3 Prozentpunkte; Stadtrand/Sonstige: -7,0 Prozentpunkte). Der Leerstand im aktuellen Berichtsjahr 2013 setzt sich vorwiegend aus Altbauten (49 Prozent) und Plattenbauten (40 Prozent) zusammen, die sich räumlich jeweils auf die beiden Gebietstypen Innenstadt/Altbau und Stadtrand/ konzentrieren. Über ein Drittel aller leer stehenden Wohnungen wird als unsaniert klassifiziert. In den hierzu untersuchten 110 Fördergebieten befinden sich von den unsanierten leerstehenden Wohnungen mehr als doppelt so viele in den Altbaubeständen als in den Plattenbaugebieten am Stadtrand. Während die unsanierten leer stehenden Plattenbauwohnungen ein recht klares Rückbaupotenzial darstellen, legt die hohe Anzahl der unsanierten leer stehenden Altbauwohnungen nahe, dass zukünftig erheblich mehr Mittel in die Aufwertung fließen müssten, und zwar konkret in die Gebäudesanierung und nicht nur in die Aufwertung des Umfelds oder der Infrastruktur. Erschwerend kommt hinzu, dass sich die leer stehenden Altbauwohnungen überwiegend im schwer greif- und aktivierbaren Privatbesitz befinden, wohingegen die Kommunen für die überwiegend im Besitz der Organisierten Wohnungswirtschaft befindlichen leer stehenden Plattenbauwohnungen i. d. R. einen eindeutigen Ansprechpartner haben (dies trifft auf einzelne Städte wie z.b. Halle nicht mehr zu, da hier ein hoher Anteil der Plattenbauwohnungen im privaten Besitz ist). Somit liegen in den beiden Gebietstypen Innenstadt/Altbau und Stadtrand/ einerseits die stärksten Konzentrationen von Problemlagen vor, gleichzeitig stellen diese auch die größten Potenziale für die weitere Umsetzung des Programms dar. Wie die Gesamtstädte wurden auch die Fördergebiete nach ihrem Problemdruck zu Programmbeginn (Leerstandsquote 2001/02) und ihrer Problemlösungseffizienz (Veränderung der Leerstandsquoten zwischen 2001/02 und 2013) analysiert. Hier zeigte sich, dass in rund zwei Drittel der untersuchten Fördergebiete der Leerstand gesenkt werden konnte und sie einen positiven Entwicklungsverlauf aufweisen. Von diesen Fördergebieten gehören insbesondere die Fördergebiete mit einem ursprünglich sehr hohen Ausgangsleerstand vorwiegend zum Gebietstyp Innenstadt/Altbau. Rund ein Drittel der Fördergebiete weist einen eher negativen Entwicklungsverlauf auf, da sie entweder noch mit anhaltend hohen Leerstandsquoten kämpfen (vor allem im Gebietstyp Innenstadt/Altbau) oder sogar steigende Leerstandsquoten aufweisen (vor allem im Gebietstyp Stadtrand/ ).

12 - 6 - Würdigung und Ausblick Um die tatsächlichen Erfolge des Programms Stadtumbau Ost beurteilen zu können, wurde sowohl für die Städte als auch für die Fördergebiete eine hypothetische Leerstandsquote berechnet, in der die durch Fördermittel realisierten Rückbaumaßnahmen herausgerechnet wurden, wodurch aufgezeigt werden kann, welche Entwicklung ohne das Förderprogramm (wahrscheinlich) eingetreten wäre. Ohne den geförderten Rückbau hätte sich der Leerstand in den 35 untersuchten Städten um rund Wohnungen erhöht und die Leerstandquote läge im Jahr 2013 nicht bei 13,0 Prozent, sondern bei 20,6 Prozent. Bedingt durch die unterschiedlichen Rahmenbedingungen in den Stadtumbaustädten, die neben den Rückbautätigkeiten auf die Leerstandsentwicklung einwirken (vor allem Einwohnerentwicklung und Neubautätigkeit), bestehen zwischen den Städten große Unterschiede. So konnten die beiden Großstädte, obwohl sie keinen besonders intensiven Rückbau betrieben haben, die größte Entfernung der tatsächlichen von der hypothetischen Leerstandsquote erreichen. In den Mittel- und Kleinstädten, in denen sich die reale Leerstandsquote zwischen dem Ausgangszeitpunkt 2001/02 und dem aktuellen Berichtsjahr 2013 kaum verändert hat, zeigen die Berechnungen, dass es ohne Rückbau zu starken Leerstandszuwächsen gekommen wäre und die hypothetischen Leerstandsquoten um 6 Prozent über den realen Leerstandsquoten lägen. Innerhalb der Fördergebiete wiederum läge die hypothetische Leerstandsquote ohne die erfolgten Rückbauten in allen vier Gebietstypen deutlich über der aktuellen Leerstandsquote. In den Fördergebieten des Gebietstyps Stadtrand/ wäre die hypothetische Leerstandsquote sogar mehr als doppelt so hoch (32 Prozent). Insgesamt sind in sehr vielen Stadtumbaustädten in Sachsen-Anhalt deutliche Effekte sichtbar. Neben dem reduzierten Leerstand wurde an vielen Orten mit den Aufwertungsmitteln die Gebäudesubstanz, die Qualität der Frei- und Grünflächen und die Infrastruktur verbessert. Dennoch besteht insbesondere in den altbaugeprägten Innenstädten und den plattenbaugeprägten Wohngebieten am Stadtrand noch großer Handlungsbedarf. Die Innenstädte haben in den letzten Jahren zunehmend gezeigt, dass sie für jüngere Einwohner und auch für Familien wieder an Attraktivität gewinnen. Diese positiven Entwicklungen sollten durch geeignete Fördermaßnahmen weiter unterstützt werden. Dazu gehört es auch, sich von den ruinösen Altbauten ohne städtebauliche Bedeutung zu trennen, da diese das Stadtbild und die Attraktivität beeinträchtigen und die Entwicklungspotentiale der Innenstädte schwächen. Der flächenhafte Rückbau und ein Schrumpfen von außen nach innen bleiben Ziele des Stadtumbaus und werden zukünftig durch die absehbaren Leerstandszuwächse aufgrund der demografischen Entwicklungen wieder an Bedeutung gewinnen.

13 Einführung Das Programm Stadtumbau Ost, das seit 2002 in den fünf ostdeutschen Bundesländern und Berlin läuft, wird seit 2006 in Sachsen-Anhalt vom IfS mit einer Begleitforschung unterstützt. Im vorliegenden neunten Jahresbericht werden neben den Aktivitäten der Begleitforschung im vergangenen Jahr die Ergebnisse, Wirkungen und Verlaufsaspekte des Programms für die 42 Stadtumbaustädte in Sachsen-Anhalt dargestellt. Die Begleitforschung betreut die Stadtumbaustädte und eine von ihnen zum Stadtumbau gebildete Arbeitsgruppe und führt zum Erfahrungsaustausch jährlich mehrere Workshops durch. Die Veranstaltungen sowie weitere Ergebnisse (Best Practice) werden auf der Homepage der Begleitforschung dokumentiert. Die in einem jährlichen Turnus von den Stadtumbaustädten bereitgestellten Monitoringdaten werden von der Begleitforschung gesammelt und ausgewertet. Für die Auswertungen werden ergänzend Angaben aus der Förderstatistik des Landes sowie weitere Daten des Statistischen Landesamtes Sachsen- Anhalt herangezogen. Mit Hilfe des Stadtumbau-Monitorings sollen die Entwicklungen in den Stadtumbaustädten und die möglichen Effekte des Programms erfasst werden. Zu diesem Zweck erheben die teilnehmenden Städte die erforderlichen Daten sowohl für das jeweilige Stadtgebiet insgesamt als auch für die einzelnen Stadtumbau-Fördergebiete. Allerdings halten vor allem kleine Städte, in denen nur wenig Fördermittel in Anspruch genommen werden, den Aufwand für zu hoch und den Ertrag der umfangreichen Datenerhebung für ihre Planungserfordernisse für zu gering. Daher haben sieben Kleinstädte im Berichtsjahr 2013 keine Daten übermittelt. Diese Ausfälle schmälern den Wert der erhobenen Daten nicht wesentlich, da in diesen kleineren Städten mit weniger als Einwohnern die Zahl der Fördertatbestände vergleichsweise gering ist. Allerdings weisen die in den letzten Jahren teilweise sogar verstärkt abnehmenden Einwohnerzahlen und die gleichzeitig stagnierenden Leerstandszahlen in den anderen Kleinstädten auf Handlungsbedarf hin. Im vorliegenden Jahresbericht werden zunächst die Arbeitsstrukturen, der aktuelle Arbeitsstand und die durchgeführten Veranstaltungen im Jahr 2014 dargestellt (Kapitel 2). Die stadtumbaurelevanten Entwicklungen im Zeitraum werden auf der Ebene der Gesamtstädte (Kapitel 3) und daran anschließend auch für die Fördergebiete der Stadtumbaustädte (Kapitel 4) analysiert. Mit einer zusammenfassenden Bewertung des Stadtumbaus in Sachsen-Anhalt endet der Jahresbericht (Kapitel 5). Wie im vorangegangenen Jahresbericht werden die methodischen Hinweise und Informationen zur Quantität und Qualität der Monitoringdaten im Berichtsjahr 2013 sowie die Angaben zu weiteren genutzten Datenquellen in einem Anhang zusammengestellt (vgl. Anhang 1 und 2).

14 Wissenschaftliche Begleitung im Jahr 2014 Für den inhaltlichen Austausch und die Wissensvermittlung unter den 42 Stadtumbaustädten 1 werden mehrere Arbeitsmethoden und Medien genutzt: Arbeitsgruppen-Treffen, Workshops, Jahresberichte, Arbeitshilfen, Sondererhebungen, Befragungen, interaktive Homepage sowie individuelle Beratungen. 2.1 Arbeitsstrukturen Für den kontinuierlichen Erfahrungsaustausch existiert die Arbeitsgruppe "AG Begleitforschung Stadtumbau Sachsen-Anhalt", in der zwölf der 42 Stadtumbaustädte (vgl. Abbildung 2.1) und Verantwortliche des Ministeriums für Landesentwicklung und Verkehr (MLV) sowie Mitarbeiter des IfS vertreten sind. Seit 2013 hat die Stadt Halle die Funktion der Leitkommune übernommen. Die Arbeitsgruppe kommt mehrmals jährlich zu Beratungen zusammen und dient der Abstimmung aller relevanten Arbeitsschritte, Aufgaben, Themen und Termine. Über einen -Verteiler werden die nicht an der AG beteiligten Stadtumbaustädte über die Ergebnisse der Arbeitsgruppensitzungen und zu aktuellen Entwicklungen informiert. Im Jahr 2014 fanden vier Treffen der AG statt. Über den Kreis der AG hinaus kommen weitere Akteure der Stadtumbaustädte bei den mehrmals im Jahr stattfindenden Workshops zusammen. Die Themen der Workshops werden jeweils in Abstimmung mit der AG ausgewählt. Themen und Inhalte der im Jahr 2014 veranstalteten Workshops werden in einem gesonderten Kapitel zusammengefasst (vgl. Kapitel 2.4). Neben diesen Treffen der beteiligten Akteure im Stadtumbau dient auch die Homepage dem Wissens- und Erfahrungsaustausch ( Auf den Seiten der Homepage finden sich Informationen zum Stadtumbau Ost, zum Monitoring, zu den einzelnen Stadtumbaustädten, Dokumentationen der durchgeführten Veranstaltungen, Veranstaltungshinweise, wichtige Links sowie eine interaktive Plattform und ein interner passwortgeschützter Bereich mit geschützten Materialien. 1 Im Rahmen der Kreisreform zum wurden die vormals getrennten Städte Bitterfeld und Wolfen sowie Dessau und Roßlau zu den Doppelstädten Bitterfeld-Wolfen und Dessau-Roßlau vereinigt. Seit dem Berichtszeitraum 2008 hat sich dadurch die Anzahl von 44 auf 42 Stadtumbaustädte reduziert.

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16 In die AG Begleitforschung eingebunden ist auch ein Vertreter des Kompetenzzentrums Stadtumbau, das aus dem bis 2010 aktiven IBA-Büro hervorgegangen ist. Die Arbeit des Kompetenzzentrums begleitet ein Beirat, in dem wiederum die Begleitforschung zum Stadtumbau vertreten ist. Das Kompetenzzentrum Stadtumbau organisiert seit 2012 jährlich zwei Städtenetzkonferenzen und erstellt Publikationen zu den Themenfeldern Identität, Mobilität, Klima, Wohnen und Infrastruktur (mehr Informationen: zentrum-stadtumbau.de). 2.2 Arbeitsstand Zum Übermittlungstermin Ende Juni 2014 wurden die Monitoringdaten des aktuellen Berichtsjahres 2013 (Stichtag: ) durch die Mehrzahl der 42 Stadtumbaustädte an das IfS übergeben. Wie in den vorherigen Berichtsjahren konnte die Datenqualität und Datenquantität der Monitoringdaten auch im Berichtsjahr 2013 durch die vom IfS zusammen mit den Stadtumbaustädten durchgeführten umfangreichen Plausibilisierungen auf einem vergleichbar hohem Niveau gehalten werden. Auf Grundlage der "Arbeitshilfe zur Interpretation des Indikatorenkataloges, zur Dateneingabe und zur Plausibilitätsprüfung der Monitoringdaten" (Stand: ) können die Städte bereits vor Abgabe der Daten an das IfS eine eigene kritische Prüfung ihrer Daten vornehmen. Durch das IfS erfolgt dann die Plausibilisierung der Daten, danach werden sie jeder Stadt individuell mit der Bitte um Prüfung und Korrektur zugeschickt. Aufgrund der für die Städte durchaus aufwändigen Plausibilitätskontrollen und der damit verbundenen Korrekturbedarfe lag zum Jahresende 2014 zunächst für nur etwa die Hälfte der Städte ein korrigierter Datensatz vor. Der Begleitforschung stand im April 2015 ein hinreichend plausibilisierter Datenstand für 35 der 42 Städte und ihre Fördergebiete zur Verfügung (vgl. Kapitel 0.2 in Anhang 1). Im aktuellen Jahresbericht 2014 wird die in den vorangegangenen Jahresberichten vorgenommene Differenzierung der 42 Stadtumbaustädte nach ihrer Einwohnerzahl in Groß-, Mittel- und Kleinstädte grundsätzlich beibehalten (vgl. Abbildung 2.1). Im Jahresbericht 2014 werden aber im Gegensatz zu den drei vorherigen Jahresberichten 2011, 2012 und 2013 die 42 Stadtumbaustädte in zwei Großstädte, 23 Mittelstädte und 17 Kleinstädte differenziert (Abweichungen zu den Jahresberichten resultieren aus veränderten Einwohnerzahlen der Städte, vgl. Kapitel 0.1 in Anhang 1). Die in den Jahresberichten 2009 bis 2013 vorgenommene Typisierung der Stadtumbaustädte wird ebenso beibehalten (vgl. Kapitel 3.7) wie die Typisierung der Fördergebiete (vgl. Kapitel 4.9).

17 Sammlung bewährter Beispiele (best practice) Da das Monitoring die Umsetzung des Stadtumbaus in den Stadtumbaukommunen des Landes mit Hilfe von Indikatoren eher abstrakt abbildet, hat die Begleitforschung für vier wichtige Themenbereiche jeweils mehrere Best-practice-Beispiele zusammengestellt. Diese Beispiele dokumentieren gute Lösungsansätze für aktuelle Herausforderungen des Stadtumbaus und geben Anregungen für die Praxis von Kommunen und Wohnungseigentümern. In den Bereichen Rückbau, Aufwertung und Sicherung gibt es eine Vielzahl erfolgreich umgesetzter Projekte in den Programmgemeinden des Landes Sachsen-Anhalt. Die Begleitforschung verfügt unter anderem anhand der bereits stattgefundenen 28 Workshops und sechs Konferenzen über eine umfangreiche Kenntnis und Sammlung lokaler Bestpractice-Beispiele zu vielen mit dem Stadtumbau eng verbundenen Themen. Eine Auswahl dieser Praxisbeispiele wurde durch die Begleitforschung in einem einheitlichen Format aufbereitet und im August/September 2014 als Sammlung von Best-practice- Beispielen auf der Homepage mit einer Plattform eingestellt ( Die Best-practice-Plattform dient der Information der Programmgemeinden und trägt gleichzeitig zur positiven Außenwahrnehmung des Stadtumbauprozesses im Land Sachsen-Anhalt bei. Die Praxisbeispiele werden auf der Plattform jeweils kurz vorgestellt und über einen Link gelangt man zu weiteren Informationen. Hier können "gute Beispiele" nach verschiedenen Kriterien gesucht werden. Dazu gibt es die vier Bereiche Quartiersumbau, objektbezogener Umbau, Themen des Stadtumbaus sowie Planung und Prozesse, die mit mehreren Unterthemen wie räumliche Kategorien (z. B. Gründerzeitquartiere) oder thematischen Eingrenzungen (z. B. Öffentlicher Raum) spezifiziert werden können: Quartiersumbau Wohnsiedlungen aus DDR-Zeit Gründerzeitquartiere Altstadtquartiere, Innenstadt Objektbezogener Umbau Wohngebäude aus DDR-Zeit Gründerzeitgebäude Altbauten, Altbausicherung/-sanierung und Umbau

18 Themen des Stadtumbaus Öffentlicher Raum, Wohnumfeld, Verkehr Einzelhandel, Energie Demografischer Wandel Planung und Prozesse Integrierte Konzepte Akteursvernetzung, Steuerung Eigentümermobilisierung, Bürgermitwirkung, Öffentlichkeitsarbeit. Weitere Beispiele und auch zusätzliche Themen werden in der Best-practice-Plattform fortlaufend ergänzt (auch durch Beispiele aus anderen Ländern). 2.4 Veranstaltungen Im Jahr 2014 fanden drei Workshops statt, deren Inhalte nachfolgend in knapper Form wiedergegeben werden und auch auf der Homepage der Begleitforschung dokumentiert sind. Die organisatorische Vorbereitung und Durchführung, die Auswahl und Anwerbung der Referenten sowie die Dokumentation der Veranstaltungen auf den Internetseiten erfolgten durch das IfS. Bei den Workshops rekrutierten sich die Teilnehmer vor allem aus der Verwaltung der beteiligten Stadtumbaustädte. Hinzu kamen einzelne externe Gäste. Die Städtenetzkonferenzen werden seit 2012 im Land Sachsen-Anhalt vom 2011 gegründeten Kompetenzzentrum Stadtumbau ausgerichtet. Im Zeitraum 2006 bis 2011 wurden die jährlichen Veranstaltungen als Stadtumbaukonferenzen durch die Begleitforschung organisiert (dokumentiert auf der Homepage der Begleitforschung). Die Begleitforschung stellt seit 2012 bei den Städtenetzkonferenzen bei Bedarf die Ergebnisse zum Stadtumbau Ost in Sachsen-Anhalt vor. Die Präsentationen der Begleitforschung auf den Städtenetzkonferenzen finden sich auf der Homepage des Kompetenzzentrums Stadtumbau ( Im Jahr 2014 wurden die zentralen Ergebnisse und Empfehlungen der Studie "Anreizinstrumente für Investitionen im Stadtumbau Ost" im Rahmen der 5. Städtenetzkonferenz am und der "Bericht zur Begleitforschung Stadtumbau Ost" bei der 6. Städtenetzkonferenz am vorgestellt.

19 Workshop am in der Stadt Magdeburg: Neue Förderperiode der EU und ihre Implikationen für die Städtebauförderung Thema des 26. Workshops der Begleitforschung war die neue Förderperiode der EU und ihre Implikationen für die Städtebauförderung. Nach einführenden und begrüßenden Worten von Dr. Reinhard Aehnelt (IfS Berlin/Begleitforschung Stadtumbau) gab es einen umfassenden Beitrag von Herrn Joachim Stappenbeck (Leiter des Referates Städtebauförderung, Architektur, Abteilung Landesentwicklung, Städtebau und Wohnungswesen, Ministerium für Landesentwicklung und Verkehr Sachsen-Anhalt). Herr Stappenbeck stellte hierzu das Operationelle Programm für den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) des Landes Sachsen-Anhalt vor. Aufgabe ist die Verabschiedung der Europa-2020-Strategie durch die Europäische Union mit dem Ziel, ein hohes Maß an Beschäftigung, Produktivität und sozialem Zusammenhalt durch ein auf ein intelligentes, nachhaltiges und integratives Wachstum ausgerichtetes wirtschaftspolitisches Handeln sicherzustellen. Dies soll erreicht werden durch wirksamere Investitionen in Bildung, Forschung und Entwicklung (intelligentes Wachstum), die gezielte Ausrichtung auf eine kohlenstoffarme Wirtschaft und eine wettbewerbsfähige Industrie (nachhaltiges Wachstum) sowie durch die Schaffung von Arbeitsplätzen und die Bekämpfung von Armut (integratives Wachstum). Die Prioritätsachse 4 (Förderung integrierter Stadt-Umland-Entwicklung) ist von besonderem Interesse. Die Städte müssen als Wachstums- und Versorgungsschwerpunkte und Orte kulturellen Lebens stabilisiert und weiter entwickelt werden, auch um weiterhin sicherzustellen, dass sie ihre Funktionen für das Umland wahrnehmen. Das erfordert eine spezifische Überwindung baulicher, funktionaler Defizite sowie von Lücken in der lokalen Ökonomie als auch die Bewältigung ökologischer Missstände. Gemäß den Ausführungen von Herrn Stappenbeck kristallisieren sich für Sachsen-Anhalt anhand der sozioökonomischen Analyse drei wesentliche Aspekte der nachhaltigen integrierten Stadt- und Regionalentwicklung heraus: Erfordernisse der Energieeinsparung und des Klimaschutzes, Erhalt und Entwicklung des Kultur- und Naturerbes, Einbindung und Nutzung von Brachund Konversionsflächen. Diesen drei Aspekten entsprechen die Investitionsprioritäten 4e, 6c und 6e, die Herr Stappenbeck jeweils mit den spezifischen Zielen, den dafür vorgesehenen Maßnahmen, den programmspezifischen Ergebnisindikatoren sowie den gemeinsamen und programmspezifischen Outputindikatoren vorstellte. Bei der Investitionspriorität 4e geht es um die "Förderung von Strategien zur Senkung des CO 2 -Ausstoßes für sämtliche Gebiete, insbesondere städtische Gebiete, einschließlich der Förderung einer nachhaltigen multimodalen städtischen Mobilität und klimaschutzrelevanter Anpassungsmaßnahmen". Das dazugehörende spezifische Ziel 10 "Anpassung städtischer Strukturen an Erfordernisse der

20 Energieeinsparung und des Klimaschutzes" soll mit folgenden Maßnahmen erreicht werden: Fortschreibung integrierter Stadtentwicklungskonzepte mit dem Ziel, eine umweltgerechte Stadtentwicklung im Schrumpfungsprozess zu gewährleisten, bestehende Ressourcen zu nutzen und damit zur Erreichung der EU-2020-Ziele beizutragen. Es geht um die Umsetzung der integrierten Stadtentwicklungskonzepte durch den umweltverträglichen Ausbau der städtischen, sozialen und kulturellen Infrastruktur. Als programmspezifischer Ergebnisindikator für das spezifische Ziel 10 dient die Reduzierung der CO 2 - Emissionen aus dem Endenergieverbrauch (Haushalte, Gewerbe, Handel, Dienstleistungen, übrige Verbraucher) im Zehnjahresdurchschnitt. Gemeinsame und programmspezifische Outputindikatoren zur Investitionspriorität 4e sind die Zahl der fortgeschriebenen Konzepte und die Zahl der Personen, die in Gebieten mit integrierten Stadtentwicklungsstrategien leben. Zur Investitionspriorität 6c "Bewahrung, Schutz, Förderung und Entwicklung des Naturund Kulturerbes" gehört das spezifische Ziel 11 "Aufwertung von erhaltenswertem städtischen Raum und Kulturlandschaftselementen zur Stärkung der lokalen Entwicklung und der regionalen Identität". Dieses Ziel kann mit fünf verschiedenen Maßnahmen umgesetzt werden: Maßnahmen zur Erhaltung und Weiterentwicklung des einzigartigen und nicht ersetzbaren kulturellen Erbes als wesentliches Element der Identität einer Stadt; Maßnahmen zum Ausbau, zur Sanierung und Weiterentwicklung der UNESCO-Weltkulturerbestätten; Neu-, Um- und Ausbauten, soweit sie zur dauerhaften Nutzung wesentliche Bedeutung haben; Behebung von Funktionsdefiziten; Aufwertung und Erhaltung unverwechselbarer Stadträume. Als programmspezifische Ergebnisindikatoren dienen die Anzahl der Besucher/-innen von Natur- und Kulturerbestätten in Sachsen-Anhalt und Übernachtungen. Als gemeinsame und programmspezifische Outputindikatoren zur Investitionspriorität 6c werden die Zahl der Personen, die in Gebieten mit integrierten Stadtentwicklungsstrategien leben und die Zunahme der erwarteten Zahl der Besucher/innen unterstützter Stätten des Naturerbes und des kulturellen Erbes sowie unterstützter Sehenswürdigkeiten herangezogen. Die Investitionspriorität 6e beinhaltet "Maßnahmen zur Verbesserung des städtischen Umfeldes, zur Wiederbelebung von Stadtzentren, zur Sanierung und Dekontaminierung von Industriebrachen (einschl. Umwandlungsgebieten), zur Verringerung der Luftverschmutzung und zur Förderung von Lärmminderungsmaßnahmen". Das spezifische Ziel 12 "Verbesserung der Nutzung von Brach- und Konversionsflächen" kann mit folgenden Maßnahmen untersetzt werden: Wiederherrichtung von Brach- und Konversionsflächen in Städten und im städtischen Umfeld mit dem Ziel einer Folgenutzung durch Beräumung, Sanierung von Altlasten und Umsetzung von Folgeinvestitionen im Hinblick auf Standorte für Gewerbe, Grün- und Erholungsräume für Anwohner und Touristen sowie als Wohn-

21 bauland. Als programmspezifischer Ergebnisindikator dient die Produktivität der Siedlungs- und Verkehrsfläche. Gemeinsame und programmspezifische Outputindikatoren sind die Zahl der Personen, die in Gebieten mit integrierten Stadtentwicklungsstrategien leben, die Zahl der umgesetzten investiven Projekte aus integrierten Konzepten sowie die Gesamtfläche des sanierten Geländes. Zum finanziellen Rahmen stellte Herr Stappenbeck vor, dass für diese drei Investitionsprioritäten und Ziele insgesamt 61,25 Mio. Euro EU-Mittel (EFRE) zur Verfügung stehen (Investitionspriorität 4e: 22,13 Mio. Euro, Investitionspriorität 6c: 29,98 Mio. Euro, Investitionspriorität 6e: 9,14 Mio. Euro). Der EU-Anteil beträgt 79 Prozent, die restlichen Mittel sind gedrittelt (Bund/Land/Kommune je 7 Prozent). Der kommunale Anteil ist somit vergleichsweise gering. Die Kofinanzierung des Landes erfolgt komplett aus Mitteln des Programms Stadtumbau Ost. Herr Stappenbeck erläuterte, dass die Ausschreibung als Wettbewerb durchgeführt werden soll und stellte die Leitsätze für die Auswahl der Förderprojekte vor. Es ist ein zweistufiges Auswahlverfahren für die Städte bzw. Projekte geplant. In der ersten Stufe werden die Städte aufgefordert, integrative Konzepte der nachhaltigen Entwicklung vorzustellen. Diese müssen zwei Bedingungen erfüllen: Jedes Konzept enthält die Investitionspriorität 4e als integralen Bestandteil und jedes Konzept muss von den möglichen drei Investitionsprioritäten zumindest zwei enthalten. In der zweiten Stufe werden die im Ergebnis der ersten Stufe ausgewählten Städte aufgefordert, ein den spezifischen Zielen gemäßes Feinkonzept abzugeben. Dabei wird die erste Stufe des Auswahlverfahrens nicht von der EU gegenfinanziert. Bereits vorliegende Integrierte Stadtentwicklungskonzepte können von den Städten bei der Bewerbung genutzt werden. In der zweiten Stufe kann die Erstellung der Feinkonzepte bezuschusst werden. Daran anschließend wurde von Frau Kathrin Hamel (Projektreferentin in der EU-Service- Agentur im Hause der Investitionsbank Sachsen-Anhalt) das Beratungsangebot der EU- Service-Agentur Sachsen-Anhalt vorgestellt. Mit der EU-Service-Agentur hat die Investitionsbank gemeinsam mit dem Land Sachsen-Anhalt eine Beratungsinstitution geschaffen, die durch gezielte Unterstützung Akteure aus Sachsen-Anhalt für die Fördermöglichkeiten der EU sensibilisiert und die Teilnahme an diesen Förderprogrammen erleichtert. Die Kernkundengruppe sind Kommunen und kommunal getragene Einrichtungen sowie weitere öffentliche Träger. Frau Hamel betonte, dass bei den EU-Aktionsprogrammen keine sehr großen Summen zur Verfügung stehen und dass die Schwerpunkte daher auf bereits bestehende Ideen gelegt werden sollte. Den EU-Aktionsprogrammen bzw. "Brüsseler Töpfe", zu denen die Programme Interreg, ERASMUS+, Europa für Bürgerinnen und Bürger und andere gehören, stehen die Landesprogramme mit Kofinanzierung der Europäischen Strukturfonds gegenüber.

22 Das Angebot der EU-Service-Agentur umfasst die Information, die Beratung, die Vermittlung und die Vernetzung. Informiert wird mittels der Durchführung von Informationsveranstaltungen, der Bereitstellung von Informationen zu Programmen, einer monatlich aktualisierten Übersicht über offene Aufrufe in den einzelnen Programmen, einem Newsletter und einer eigenen Plattform als zentrales Informationsmedium ( Als Beratung bietet die EU-Service-Agentur an, passende EU-Förderprogramme für Projektideen zu recherchieren. Es sind Beratungen zu formalen Fragen der Antragstellung und zum Aufbau internationaler Projektkonsortien möglich. Es erfolgt auch eine Unterstützung bei der Entwicklung von Projektideen und bei der Umsetzung der geförderten Projekte. Weiterhin gibt es Fortbildungen für Beschäftigte aus Kommunen mit dem Ziel, einen Mitarbeiter zum kommunalen Ansprechpartner für EU-Kooperationsprojekte zu qualifizieren (Dauer: 2 x 3 Tage, Teilnahme kostenlos). Auch ist die Durchführung von Internationalisierungsworkshops mit Grundinformationen zu EU-Aktionsprogrammen und Kooperationsinteressen der Kommunen vor Ort in den Kommunen möglich. Zur Vermittlung unterstützt die EU-Service-Agentur Akteure aus Sachsen-Anhalt bei der Partnersuche im europäischen Ausland. Es werden Partner aus Sachsen-Anhalt in internationale Projektkonsortien vermittelt. Zusätzlich befindet sich auf der Internetseite der EU-Service-Agentur eine Projektdatenbank, in der Projektideen aus Sachsen-Anhalt und Europa veröffentlicht werden. Die EU-Service-Agentur vernetzt die verschiedenen EU- Akteure aus Kommunen, öffentlichen Trägern sowie Hochschulen und Forschungsinstitutionen im Land Sachsen-Anhalt miteinander. Dazu werden halbjährlich Treffen der Kooperationsplattform veranstaltet und eng mit internationalen Kooperationspartnern zusammengearbeitet. Abschließend wies Frau Hamel noch auf aktuelle Programme und Veranstaltungen hin und empfahl, den Newsletter der EU-Service-Agentur zu abonnieren. Sie informierte auch darüber, dass auf der Homepage der EU-Service-Agentur das "Handbuch EU-Förderung für Kommunen Teil 2" verfügbar sei. Eine Rückschau und Bewertung auf die bereits abgelaufene Förderperiode lieferte Herr Andreas Resch (Berater bei metis, Beratungs- und Dienstleistungsunternehmen, Wien) mit seinem anschließenden Beitrag zum Stand der Schlussevaluierung zur Städtischen Dimension der EU-Strukturfonds in Sachsen-Anhalt in der Förderperiode Herr Resch stellte zunächst dar, warum überhaupt eine Evaluierung durchgeführt wird. Der europäische Rechtsrahmen und die Europäische Kommission (EK) forcieren Evaluierungen zur Verbesserung der Qualität der Gestaltung und Umsetzung von Programmen sowie zur Bewertung ihrer Wirksamkeit, ihrer Effizienz und ihrer Auswirkungen. In der Periode gab es dazu einen flexiblen und bedarfsgesteuerten Ansatz der Bewer-

23 tung während der Programmlaufzeit, der maßgeblich durch die Verwaltungsbehörde bestimmt wurde. Für die Periode sind die Vorgaben hinsichtlich Ergebnisorientierung, Evaluierungsplan wesentlich detaillierter und es gibt verstärkte Berichtspflichten für 2017 und 2019 und eine höhere Transparenz. Die Entwicklungsprogramme sind unter externen und internen Druck gekommen, etwas darzustellen. Strategie- und Programmentwickler/innen sind gefordert, ihre Produkte auf ein evaluierbares Niveau zu bringen. Zu Evaluierung der Städtischen Dimension führte Herr Resch aus, dass die Europäische Union durch ihre Politik und ihre Fonds (EFRE, ESF, ELER) zur nachhaltigen Stadtentwicklung beiträgt. Auch die Städte in Sachsen-Anhalt haben in der laufenden und in den zurückliegenden Förderperioden umfangreiche EU-Investitionsmittel für ihre Stadtentwicklung erhalten. In einer begleitenden Evaluierung für den Zeitraum von 2008 bis 2015, die von der EU-Verwaltungsbehörde Sachsen-Anhalt beauftragt wurde, wird derzeit untersucht, in welcher Form die Strukturfonds der Europäischen Union zur Entwicklungsfähigkeit in fünf ausgewählten Städten des Landes beitragen. Die "Städtische Dimension" umfasst laut Definition DG Regio (Nov. 2008) folgende Aktionen: Aktionen zur Förderung des internen Zusammenhalts benachteiligter Stadtteile ("urbanartige" Aktionen), die einem integrierten, gebietsbezogenen Ansatz folgen (Stadtumbau); Aktionen zur Förderung einer nachhaltigen Stadtentwicklung in Zusammenhang mit bestimmten städtischen Herausforderungen (bspw. sektorale Herausforderungen in den Bereichen Innovation, Smart Cities, Gewerbe, Nahverkehr, Bildung, Ver- und Entsorgung); Aktionen zur Förderung einer ausgewogeneren, polyzentrischen Entwicklung (Städtenetzwerke, Stadt-Umland Beziehungen ). Zur Evaluierung stellt sich für Herrn Resch die grundsätzliche Frage: In welcher Form tragen die EU-Fonds zur Entwicklungstätigkeit in ausgewählten Städten in Sachsen-Anhalt bei? Diesbezüglich ist zu prüfen: Welche Entwicklungsziele werden verfolgt? Welche Investitionen wurden durch die EU-Fonds und andere Instrumente getätigt? In welchem Ausmaß werden die gesetzten Ziele erreicht? In welcher Form tragen die EU-Fonds zur Zielerreichung bei? In welchem Ausmaß muss die Stadtentwicklungspolitik (Strategien, Prozesse) verbessert werden, um einen effektiveren Einsatz von EU-Mitteln zu gewährleisten und sichtbar zu machen? Dazu wurden in Sachsen-Anhalt Fördergebiete in den Städten Magdeburg, Halle, Dessau-Roßlau, Lutherstadt Eisleben und Lutherstadt Wittenberg als Referenzräume ausgewählt. Im Zeitraum wurden hier insgesamt 1,1 Mio. Euro EFRE-Mittel ausgezahlt. Der größte Investitionsschwerpunkt lag mit rund 0,7 Mio. Euro bei der Wissenschaftsinfrastruktur und Forschungsschwerpunkten. Weitere Investitionen betrafen Unter-

24 nehmensförderung/kmu, Stadtumbau/Aufwertung, Bildungsinfrastruktur/Kita, Wasser- /Abwasserinfrastruktur, sonstige Verkehrsinfrastruktur sowie breite Maßnahmenmixe. Nach Auffassung von Herr Resch sollte eine Evaluierung folgendes leisten: Systematischen Ansatz der Ziel- und Wirkungskontrolle auf Stadtebene entwickeln, der auf einer technisch einfachen und partizipativen Methodik basiert; offener Prozess mit starker Mitwirkung der Städte; Zielformulierungsprozess anstoßen; Umsetzung der EU-Programme auf Stadt- und Standortebene erfassen (Input, Output); Darstellen, ob die Städte ihre Entwicklungsziele erreichen. Nicht geleistet werden kann: Eine vertiefende Wirkungsanalyse auf Projektebene; eine ökonomische Wirkungsanalyse (bspw. Wertschöpfungs- und Beschäftigungsrechnung mittels ökonometrischer Modelle). Bei der Erfolgsbewertung unterscheidet Herr Resch methodisch in die drei Phasen Modell, Implementationsanalyse und Zusammenfassende Bewertung. Die erste Phase der Modellbildung ist abgeschlossen und es wurde ein Zielsystem (messbare Realziele) entwickelt sowie eine Auswahl verfügbarer Indikatoren getroffen. Die Implementationsanalyse läuft noch mit mehreren Bestandteilen wie Erfassung aller Investitionen und Projekte (EU + national) im Zeitraum je Teilziel und Standort, Erfassung der Veränderungstrends für jeden Indikator sowie Analyse des Beitrags der EU-Projekte zur beobachtbaren Veränderung. Hierzu findet eine Aktualisierung der Zwischenbewertung von 2012 statt. Bei der noch fehlenden zusammenfassenden Bewertung geht es dann um die Zusammenfassung in einem Bewertungsprofil und in einem Fallstudienbericht sowie um die Diskussion der Ergebnisse mit den Schlüsselakteuren. Den zusammenfassenden Bericht mit Abschlussveranstaltung kündigte Herr Resch für März 2015 an. Im Auftrag der Lutherstadt Eisleben stellte Herr Björn Teichmann (Inhaber Büro für urbane Projekte) die Schlussevaluierung zur Städtischen Dimension mit dem Fallbeispiel Lutherstadt Eisleben vor. Nach einführenden Präsentationen zum Stadtumbau und zur integrierten Stadtentwicklung in der Lutherstadt Eisleben im Zeitraum (Identität, Rahmenbedingungen, Meilensteine, Gemeinschaftswerk Lutherstadtumbau, Aktionen und Arbeitsweise, Maßnahmen und Projekte) erläuterte Herr Teichmann die Evaluierung der Städtischen Dimension in der Lutherstadt Eisleben und die dafür notwendige Aufgabe, den Fördermitteleinsatz quantifizierbar und messbar zu machen. Als eingesetzte Methodik bzw. Werkzeug präsentierte Herr Teichmann ein Raster, das der Erfassung dient und in vier Bereiche gegliedert ist: Entwicklungsstrategien (Input an Ressourcen/Finanzmittel, finanzierte und auf Entwicklungsstrategien beruhende Maßnahmen und Projekte), operative Ziele (Output, z. B. Länge gebauter Abwasserleitung), Teilziele (Ergebnisse, z. B. Ansiedlung von wissenschaftlichen Einrichtungen) und über-

25 geordnete Entwicklungsziele (Wirkungen, z. B. Senkung der Arbeitslosigkeit). Die Schlüsselprojekte wurden differenziert in abgeschlossene, laufende und geplante Projekte. Im September 2012 erschien ein Zwischenbericht. Demnach kann die integrierte Stadtentwicklung mit den eigens entwickelten Indikatoren im Referenzraum Altstadt untersucht werden. Für die meisten Indikatoren konnten Daten gefunden werden, die eine quantitative Erfolgskontrolle der mit EU-Mitteln kofinanzierten öffentlichen Investitionen ermöglichen. Die Erfolgskontrolle belegt, dass die öffentlichen Investitionen zur Verbesserung von Infrastruktur und Lebensumfeld in der Altstadt, zur Profilierung als Reformationsstadt und zur Aufwertung der Versorgungsfunktion beigetragen haben. Alle Prinzipien nachhaltiger Stadtentwicklung der EU-Kommission werden im Stadtumbaugebiet angewendet. Die Aussagekraft der Erfolgskontrolle je Teilziel sollte durch leichte Adaptierungen der Indikatoren verbessert werden. Zur Schlussevaluierung 2014 gehört die Überarbeitung des Rasters, die Durchführung eines Workshops in Eisleben zur Überprüfung der Ergebnisse mit den Akteuren vor Ort (Verwaltung, Tourismusverein, Wohnungswirtschaft, Stiftung Luthergedenkstätten, Stadtwerke, Kirchengemeinde, etc.) sowie ein Schlussbericht und eine für März 2015 geplante Abschlussveranstaltung. Herr Dr. Reinhard Aehnelt (IfS Berlin/Begleitforschung Stadtumbau) fasste die Ergebnisse des Workshops zusammen. Auf Wunsch einiger Mitarbeiter der 42 Stadtumbaustädte fand im Anschluss an den Workshop zur neuen EU-Förderperiode noch eine Präsentationsveranstaltung zu möglichen Nachfolgerprodukten für die (geographische) Datenverbzw. -aufbereitung der Monitoringdaten statt. Durch die Insolvenz der Firma KOMSTAT im Januar 2014 standen viele der Städte vor der Entscheidung, mit welchem Produkt sie zukünftig weiter arbeiten können. In Absprache mit dem Leiter der AG Begleitforschung Herrn Dr. Fliegner wurden dazu die drei Firmen Kompetenzteam GIS GmbH, Archikart Software AG und mps solution gmbh eingeladen und die kommunalen Vertreter hatten die Gelegenheit, nach den jeweiligen Präsentationen Nachfragen zu stellen bzw. Kontakt aufzunehmen. Workshop am in der Stadt Naumburg: Stadtumbaukritische Bestände Ergebnisse der Sondererhebung, Handlungsbedarf und Lösungsansätze Der 27. Workshop der Begleitforschung diente der Präsentation und Diskussion der Ergebnisse der Sondererhebung zu den stadtumbaukritischen Beständen, die die Begleitforschung bereits im Jahr 2013 durchgeführt hatte (ein ausführlicher Bericht findet sich dazu im Jahresbericht 2013 der Begleitforschung). Der Handlungsbedarf und bereits gefundene Lösungsansätze wurden anhand eines Beitrages der Bundestransferstelle Stadt-

26 umbau Ost und der Praxisbeispiele aus den vier Städten Naumburg, Merseburg, Salzwedel und Stendal verdeutlicht. Nach einer Begrüßung der Teilnehmer durch Herrn Dr. Steffen Fliegner (Leiter der AG Begleitforschung Stadtumbau) und einem Grußwort der gastgebenden Stadt Naumburg durch Herr Bernward Küper (Oberbürgermeister der Stadt Naumburg) führte Frau Dr. Marie Bachmann (IfS Berlin/Begleitforschung Stadtumbau) in die Thematik ein. Frau Dr. Bachmann erläuterte zunächst, was stadtumbaukritische Bestände sind. Sie führte aus, dass es in Sachsen-Anhalt zwar trotz kontinuierlich abnehmender Bevölkerung gelang, die Leerstandsquote nach 2001 deutlich zu reduzieren, aber dennoch gibt es einen "harten Kern" von bestimmten Gebäuden/Stadtumbauproblemen, für die sich bisher noch zu wenige Erfolge abzeichnen ("stadtumbaukritische Bestände"). Diese stadtumbaukritischen Bestände befinden sich vorrangig in den Gebietstypen "altbaudominierte Innenstädte" und "Wohnsiedlungen der 70er/80er Jahre". Die Sondererhebung wurde durchgeführt, da ergänzend zu den (quantitativen) Erkenntnissen zur Entwicklung der Bevölkerung und des Leerstands aus den Monitoringdaten zum Stadtumbau weitere Erkenntnisse zur genaueren räumlichen Lage bzw. Entwicklung (z. B. Ziel "von außen nach innen") und den Gründen für die Hemmnisse (qualitativ) notwendig sind. Ziele der Sondererhebung waren die Ermittlung des Mengengerüstes dieser kritischen Bestände, die Identifizierung typischer Problemkonstellationen und verallgemeinerbare Hemmnisse (= Falltypen für Leerstand) sowie Hinweise zu problemadäquaten Lösungsstrategien und ggf. Entwicklung neuer Anreize, Instrumente und Verfahren. Für die Sondererhebung waren 45 Fördergebiete in insgesamt 25 Städten ausgewählt worden (22 innerstädtische Altbaugebiete, 23 Wohnsiedlungen der 70er/80er Jahre). Die Teilnahme an der Erhebung war für die Städte freiwillig. Kriterien für die Auswahl waren die jeweils aktuelle Leerstandsquote sowie die Leerstandsentwicklung seit Programmbeginn Bei den innenstädtischen Altbaugebieten wurde eine tabellarische Abfrage zu max. 20 Gebäuden durchgeführt, die als typische Stellvertreter für alle weiteren leerstehenden Gebäude in diesem Gebiet dienen. Erfasst wurden dabei jeweils Sanierungsstand, Eigentumsverhältnisse, Objektmerkmale, Lage, Maßnahmen und Ideen/Vorschläge für die Problembewältigung. Die Standorte dieser Stellvertreter-Gebäude wurden in einer Karte gekennzeichnet und in vielen Fällen mit Fotos belegt. Die Wohnsiedlungen der 70er/80er Jahre wurden ebenfalls mit einer tabellarischen Abfrage erfasst und es wurden für das gesamte Fördergebiet die Eigentumsverhältnisse, die sozio-demografische Struktur, die Leerstandsprognose und der geplante und realisierte Rückbau abgefragt. Für diese För-

27 dergebiete wurde jeweils eine Karte mit den geplanten und realisierten Rückbauten von den Städten zugearbeitet. Ergänzend wurden dazu mit Verantwortlichen in Kommune und Wohnungsunternehmen-/genossenschaften Gespräche geführt. Herr Dr. Reinhard Aehnelt (IfS Berlin / Begleitforschung Stadtumbau) stellte daran anschließend die konkreten Ergebnisse der Sondererhebung zu den stadtumbaukritischen Beständen, den Handlungsbedarf und mögliche Lösungsansätze vor. Zu den Siedlungen des DDR-Wohnungsbaus (Wohnsiedlungen der 70er/80er Jahre) ist festzustellen, dass sie sich hinsichtlich der Lage sehr unterscheiden (von der Innenstadt bis zur isolierten Lage im Außenbereich). Es handelt sich mehrheitlich um randständige Wohngebiete der 1970er/1980er Jahre mit 5- oder 6-geschossigen Gebäuden und überwiegend bis Wohneinheiten (WE). Die Leerstandsquoten lagen im Jahr 2011 zwischen 16 und 54 Prozent (Ø 26 Prozent). Die Rückbauplanungen reichten bis zu 92 Prozent des Leerstandes von Als städtebauliche Form des Rückbaus wurde bei ca. 50 Prozent der Fördergebiete ein flächenhafter Rückbau angestrebt (realisiert: ca. 40 Prozent) und bei 43 Prozent ein Rückbau von außen nach innen angestrebt (vollzogen: 34 Prozent). Hinsichtlich der Gebäude- und Lageprioritäten konnte für den Rückbau festgestellt werden, dass als Baualter die WBS 70, teilweise auch Ratio und Gebäude der späten 1970er/1980er Jahre ausgewählt wurden. Es handelt sich weiterhin vor allem um 5- und 6-Geschosser (ohne Aufzug), nicht modernisierte oder teilmodernisierte Bestände und um Gebäude, die durch einen hohen Wegzug bzw. hohe Leerstandskonzentrationen gekennzeichnet sind. Damit wird für den Rückbau oft automatisch die äußere Bebauung ("jüngste Siedlung") ausgewählt. Die Unternehmen sind bestrebt, möglichst keinen Gebäudetyp im Portfolio ganz zu verlieren. Als "Rückbaublocker" konnten mehrere Phänomene identifiziert werden, die folgenden drei Bereichen zuzuordnen sind: Haltungen der Eigentümer (fehlende Wirtschaftskraft, fehlende Rückbaubereitschaft sowie andere Strategien, z. B. Verkauf, Nutzung als "cashcows"), Merkmale der Bestände (modernisierte Gebäude, Würfelhäuser, Gebäude mit Aufzug) und Eigentumsverhältnisse (Bestände privater Eigentümer, Bestände von Zwischenerwerbern, Wohneigentümergemeinschaften). In den untersuchten Fördergebieten wird für die kommenden Jahre (bis 2020) erwartet, dass überwiegend ein Nachlassen des Rückbautempos stattfinden wird (Rückbautempo nimmt ab: 84,2 Prozent; Rückbautempo bleibt gleich: 10,5 Prozent; Rückbautempo nimmt zu: 6,3 Prozent). Als Gründe für rückläufige Rückbauplanungen wurden genannt (Mehrfachnennungen waren möglich): Fehlende Umsetzwohnungen (12,5 Prozent), Leerstand aktuell relativ gering oder rückläufig (25 Prozent), mangelnde Kooperationsbereitschaft

28 bei kommunaler Wohnungsbaugesellschaft (37,5 Prozent), mangelnde Kooperationsbereitschaft bei Wohnungsbaugenossenschaft (62,5 Prozent) und mangelnde Kooperationsbereitschaft bei Privaten (75 Prozent). Weitere Formen der Leerstandsbeseitigung sind mengenmäßig eher unbedeutend: Stilllegung 3 Prozent (Tendenz: zunehmend), Teilrückbau 3 Prozent (Tendenz: zunehmend), Verkauf: quantitativ nicht bedeutend (Tendenz abnehmend). Es lassen sich für die untersuchten Fördergebiete (Siedlungen des DDR-Wohnungsbaus) fünf Entwicklungstypen erkennen: Der Typ "Sisyphos" hat einen Leerstand von über 25 Prozent und eine Leerstandszunahme um mehr als 20 Prozentpunkte, trotz hoher Abrissquote (>30 Prozent). Der Typ "Vogel Strauss" hat auch einen Leerstand von über 25 Prozent und eine Zunahme um mehr als 20 Prozentpunkte, aber eine niedrige Abrissquote (Ø 3 Prozent). Ganz dazu in Gegensatz gibt es den Typ "Musterschüler" mit einem Leerstand von mehr als 25 Prozent, der eine aber eine Abnahme um über 3 Prozentpunkte erreicht, bei einer hohen Abrissquote (>25 Prozent). Ähnlich ist der Typ "Pragmatiker" mit einem etwas "niedrigeren" Leerstand von über 23 Prozent, einer Abnahme um bis 3 Prozentpunkte und einer hohen Abrissquote (>18 Prozent). Und schlussendlich gibt es noch den Typ "Hans im Glück" mit einem Leerstand von bis zu 19 Prozent, einer Abnahme um bis 3 Prozentpunkte, bei einer vergleichsweise geringen Abrissquote (<13 Prozent). Für die industriellen Großwohnsiedlungen (Siedlungen des DDR-Wohnungsbaus) fasste Herr Dr. Aehnelt das Zwischenergebnis zu folgenden Thesen zur Steuerung zusammen: Nur bei einem Konsens der zentralen Stakeholder (Wohnungsunternehmen, Parteien/Fraktionen, Bürgermeister) kann die Rückbauplanung gelingen. Die Rolle der Stadt bleibt oft unklar: Steuerung, Moderation oder Verteilung von Fördermitteln? ("wenn nichts zu verteilen ist, sind Treffen wenig sinnvoll"). Die Abstimmungsqualität ist sehr unterschiedlich und die Abstimmungsintensität nimmt ab. Alleingänge hemmen das Verfahren. Gleichzeitig nimmt die Komplexität der kommunalen Planung durch Eingemeindungen zu, der Stadtumbau verliert an Priorität. Für die untersuchten Altbaugebiete stellte Herr Dr. Aehnelt dar, dass in den 22 Gebieten 343 Fälle (= Gebäude) eingetragen wurden. Da diese Fälle stellvertretend untersucht wurden (pro Gebäude wurde eine dazugehörende Fallzahl abgefragt), repräsentieren sie insgesamt Gebäude. Bei den untersuchten Gebäuden wurden folgende dominierende Merkmale festgestellt: unsaniert (90 Prozent), Blockrandbebauung (82 Prozent), vollständiger Leerstand (78 Prozent), bisher vorwiegend Wohnnutzung (77 Prozent), im Besitz privater Kleineigentümer (74 Prozent). Anhand der Merkmale konnten in den untersuchten Altbaugebieten vier verschiedene Gebäudetypen bestimmt werden: Die "wertvollen Ruinen" sind ruinöse/abrissreife Gebäu-

29 de, haben aber einen städtebaulichen Wert. Zum Typ "erhaltenswerter Leerstand" gehören Gebäude mit städtebaulichem Wert oder Denkmalstatus, die nicht ruinös sind. Der Typ "Leerstand ohne städtebaulichen Wert" umfasst Gebäude, die (noch) nicht ruinös sind und keinen städtebaulichen Wert aufweisen. Beim Typ "Schrottimmobilien" handelt es sich um Ruinen ohne städtebaulichen Wert Aus der Sondererhebung können für die Leerstände im Altbau folgende Hemmnisse identifiziert werden: Der bauliche Aufwand der Sanierung ist zu groß. Die Investitionen sind unrentierlich. Es gibt keine Nutzungsperspektive (zu geringe Nachfrage). Die Eigentümer sind unwillig, handlungsunfähig oder unbekannt. Es gibt keine oder zu geringe Fördermöglichkeiten. Daraus ergeben sich mehrere Herausforderungen und Perspektiven: Für Gebäude bzw. Quartiere müssen Prioritäten festgelegt werden (z. B. Eckgebäude, Denkmalschutz). Nutzungskonzepte und/oder Gebäudechecks sollten als Vorleistung erstellt werden. Sicherungsmaßnahmen durch die Kommune sind notwendig (Fördermittel, Vorleistung). Notwendig sind weiterhin die Eigentümeraktivierung (Kontakte, Moderation, Standortgemeinschaften, Eigentümerwechsel, Investorensuche) und die Förderung von Zwischennutzungen. Gleichzeitig müssen Lagedefizite (fehlende Parkplätze, Freiflächen) behoben werden und ein Imagewandel gefördert werden (z. B. Aufwertungsmaßnahmen im öffentlichen Raum und für soziale Infrastruktur). Als Strategien und Maßnahmen dienen hierzu Eigentümerberatung, Quartiersmanagement, Selbstnutzer-Initiativen, aktive Vermarktung eigener Immobilien, Kommune als Vermittler und Öffentlichkeitsarbeit/Werbung. Als weiteres Vorgehen empfahl Herr Dr. Aehnelt, den bereits bewährten Stadtumbau fortzusetzen, kurz-/mittel-/langfristige Lösungsansätze festzulegen und neue Handlungsansätze zu suchen. Unterstützt werden könnten diese Prozesse durch regionale Workshops, Beratungen auf kommunaler Ebene oder auch durch eine Anpassung des Förderinstrumentariums. In einem weiteren Beitrag zum Themenschwerpunkt stadtumbaukritische Bestände stellte Frau Dr. Anja Nelle (Bundestransferstelle Stadtumbau Ost / IRS Erkner) Lösungsansätze aus anderen Bundesländern für den Leerstand im Altbau und in den Großwohnsiedlungen vor. Als Strategien im Umgang mit Leerstand gibt es nach der Beobachtung von Frau Dr. Nelle grundsätzlich drei Optionen: vom Markt nehmen (mittels Rückbau oder Stilllegung), Wartezustand einrichten (mittels Stilllegung oder Zwischennutzung) oder neu belegen (mittels Zwischennutzung oder Sanierung/Neunutzung). In Bezug auf den Leerstand im Altbau sieht sie mehrere Lösungsansätze. Zum Lösungsansatz "Aktivierung im Altbaubestand" bedarf es eines Dreiklangs aus Sicherung und Sanierung der Immobilien, einer Aktivierung der Eigentümer/Investoren sowie einem Imagewandel.

30 Ein weiterer Lösungsansatz besteht darin Grundlagen zu schaffen ("Altbaustrategie"), um mit Wissen zum Zustand der Immobilien und den Eigentumsverhältnissen sowie einer Abschätzung von Kosten Prioritäten für Quartiere und/oder einzelne Immobilien festlegen zu können. Mit einer "Aufwertungs- und Imagestrategie" können Image- und Lage-Defizite von Altbauquartieren angegangen werden (was kann durch wen verändert werden?). Diese Grundlagen sind nach Frau Dr. Nelle unverzichtbar, denn erst sie erlauben, dass sich die Entwicklungsperspektiven einzelner Ortsteile und Altbauquartiere im gesamtstädtischen Zusammenhang diskutieren und einschätzen lassen. Als Beispiel hierfür nannte Frau Dr. Nelle die Stadt Brandenburg an der Havel. Hier wurden Detailuntersuchungen auf Quartiers- und Gebäudeebene (Lage, städtebaulicher Wert, Zustand, Denkmalstatus, Nutzung) durchgeführt. Mit dem Ziel einer Eigentümeraktivierung wurde ein Altbaumanagement beauftragt. Als Image-Maßnahmen wurden Publikationen erstellt und Stadtteilspaziergänge durchgeführt. Zur Umsetzung dieses Lösungsansatzes sind für die betreffenden Immobilien Gebäudechecks (Sicherungs- und Sanierungsaufwand, Nutzungskonzepte), Vermarktungsoffensiven, Vorleistungen der Sicherungen durch die Kommune, Fördermitteleinsätze für Sicherung sowie Zwischennutzungen und Umnutzungen ratsam. Als Beispiel nannte Frau Dr. Nelle die Stadt Wittstock, die durch Umnutzung und Sanierung eine Verlagerung von Infrastrukturen in den Altstadtbereich erwirken konnte. Als weiteren Lösungsansatz nannte Frau Dr. Nelle die Eigentümeraktivierung. Hierzu empfahl sie mehrere Maßnahmen: Vorhandene Eigentümer beraten und vernetzen (Eigentümermoderation kann durch Aufwertungsmittel gefördert werden), ggf. die Gründung von Standortgemeinschaften unterstützen, Kooperationen (z. B. mit Haus & Grund Vereinen), den Eigentümerwechsel begleiten (bspw. durch Erstellen von Wertegutachten, aber auch Zwangsversteigerung), die Suche nach Investoren (Wohnungsunternehmen und Private) durch gezielte Gespräche, Kampagnen, Internetportale, Veranstaltungen vorantreiben sowie Förderanreize für Sicherung/Sanierung bieten. Als Beispiel stellte Frau Dr. Nelle den Fall eines stark verfallenen Gebäudes (Einzeldenkmal) in einem sanierten Umfeld in der Stadt Kahla (Thüringen) vor. Durch die Stadt und die Sanierungsbeauftragten erfolgte eine intensive Suche nach Investoren und es wurden durch Sicherungsmittel Anreize gesetzt. Dies führte bei einer Zwangsversteigerung zum Erwerb durch einen Privatinvestor aus einem Nachbardorf. Auch die Förderung eines Imagewandels kann ein weiterer Lösungsansatz sein, der durch eine Aufwertung öffentlicher Räume, die Verbesserung der Ausstattung sozialer Infrastruktur und der Verkehrsinfrastruktur erfolgen kann. Die notwendige Dynamik für einen Imagewandel kann auch durch Veranstaltungen, die Unterstützung von Initiativen und Vereinen, die Einbeziehung/Ansprache Jugendlicher und Kreativer sowie durch Öffentlichkeitsarbeit (Presse und soziale Netzwerke als Multiplikator) erzeugt werden. Als Bei-

31 spiel stellte Frau Dr. Nelle den erzielten Imagewandel durch Jugendprojekte im Erfurter Norden vor. Ein weiterer Lösungsansatz kann auch der Rückbau im Altbaubestand sein. Abrisse können eine ergänzende Maßnahme zur Verbesserung umliegender Immobilienqualität sein (innenliegende Höfe, neue Quartiersplätze). Als Beispiel wurde die Stadt Neustadt an der Orla (Thüringen) präsentiert, in der durch einen Rückbau verschiedener Gebäude die Aufwertung verbleibender Bestände und des Umfeldes möglich wurde. Zu den Herausforderungen in Bezug auf den Leerstand in den Großwohnsiedlungen führte Frau Dr. Nelle aus, dass (oftmals) die Strategien der Eigentümer und der Quartiersentwicklung nicht zusammen passen, Eigentümer nicht greifbar sind und es bereits sanierte Objekte an Rückbaustandorten gibt. Als einen Lösungsansatz für die stadtumbaukritischen Leerstände in Großwohnsiedlungen nannte Frau Dr. Nelle den Dialog mit Eigentümern und die Zusammenführung der Strategien. Weitere Ansätze sind: Alternativen zum Verkauf kommunaler Bestände zu finden (Anreize koppeln), präventiv die Sanierung an Rückbaustandorten zu verhindern, Satzungen zur Sicherung von Durchführungsmaßnahmen des Stadtumbaus zu erlassen (um Gebrauch bspw. von Veränderungssperre und Vorkaufsrecht zu machen) und/oder Bestände zum Abriss selber zu erwerben bzw. erwerben zu lassen (Vorkaufsrecht), bspw. bei Auslaufen von Fonds, Insolvenzen etc. Als Beispiel wurde die Großwohnsiedlung Mueßer Holz in Schwerin dargestellt, da hier die Stadt eine Sicherungssatzung (Satzung zur Sicherung von Durchführungsmaßnahmen des Stadtumbaus) als Dialogbeschleuniger erlassen hat und vom Vorkaufsrecht (gem 24, Abs. 1 Nr. 4 BauGB im Geltungsbereich der Satzung) Gebrauch macht und Bestände zum Abriss ankauft. Abschließend fasste Frau Dr. Nelle folgende Lösungsansätze für stadtumbaukritische Bestände zusammen: Dialog/Beratung, Einflussnahme durch Förderanreize, Einflussnahme durch eigene Investitionen/Desinvestitionen in öffentliche Räume und Infrastruktur, Neueigentümer finden, die Strategien umsetzen (Investoren für Sanierung oder Abriss) und rechtliche Werkzeuge nutzen (als Dialogbeschleuniger). Durch eine Vernetzung von Eigentümern, potenziellen Investoren und (Zwischen-)Nutzern können die Kommunen Einfluss nehmen. Marketingoffensiven und Imagekampagnen sind weitere strategische Handlungsansätze. Über die erfolgreiche Altbaumobilisierung einerseits sowie den dauerhaften Leerstand in der Naumburger Altstadt andererseits gab Frau Ute Freund (Fachbereichsleiterin Stadtentwicklung und Bau der Stadt Naumburg) einen Überblick, den die Teilnehmer in einem anschließenden Stadtrundgang auch sehr anschaulich vertiefen konnten. Frau Freund erläuterte, dass sich der räumliche Schwerpunkt der problematischen Bestände in Naum-

32 burg in der Altstadt mit gründerzeitlichen Stadterweiterungen befindet und stellte dazu insgesamt sieben Beispiele vor. In der Jakobsstraße 31 ("Chocolata" und "Hirschpassage") befindet sich auf einem Grundstück mit halböffentlichem Durchgang ein leerstehendes Blockrandgebäude in der Hauptfußgängerzone, bei dem die Öffentlichkeit bereits ein Handeln der Stadt fordert. Der Eigentümer zeigt aber keine Mitwirkungsbereitschaft und führt keine Sanierung durch. Als Maßnahmen erfolgten bereits Fördermittelangebote und eine persönliche Kontaktaufnahme durch den Oberbürgermeister. Ein Instandsetzungsgebot wurde geprüft, aber es gibt dazu bisher keine Erfahrungen. Die Stadt plant als Lösung den Ankauf des Gebäudes. In direkter Nachbarschaft befindet sich in der Jakobsstraße 28/29 ein weiteres Blockrandgebäude in der Hauptfußgängerzone. Im Blockinnenbereich der ehemaligen Gaststätte mit Hotel ("Drei Schwanen") liegt ein teileingestürztes Kino. Zustandsbedingt gibt es Probleme mit der Stadthygiene (Bauschutt, Ratten, Müll), einen Befall durch Hausschwamm und eine Gefahr der Schädigung angrenzender Gebäude. Ein Verkauf ist beabsichtigt, aber die Eigentümergemeinschaft ist sich uneinig und die Preisvorstellungen sind zu hoch. Als Maßnahmen stellte Frau Freund vor: Beräumung durch Eigentümer veranlassen; Sicherung der Gebäude durch die Stadt durchsetzen (Ersatzvornahme), Unterstützung bei der Findung von Nutzungsmöglichkeiten. Auch hier ist als Lösung der Ankauf durch die Stadt vorgesehen. Ein weiteres Blockrandgebäude in der Hauptfußgängerzone befindet sich in der Jakobsstraße 10. Der Eigentümer besitzt mehrere sanierungsbedürftige Gebäude. Der Laden im Erdgeschoss wird genutzt, die Wohnungen bzw. Büros der Obergeschosse stehen wegen Sanierungsbedarf leer. Aufgrund des schlechten Zustandes gibt es keine Mieter und keine Einkünfte. Da der Eigentümer ohne finanziellen Handlungsspielraum ist, sucht die Stadt als Maßnahme regelmäßig den Kontakt zum Eigentümer und bietet laufend Fördermittel an. Einen weiteren Problemfall stellt das Eckgebäude in der Mühlgasse 1 und 2 dar. Das Grundstück ist vollständig überbaut, sehr klein (61 m 2 ) und zunehmend ruinös. Der Eigentümer ist nicht ortsansässig, zeigt keine Mitwirkungsbereitschaft und reagiert auch nicht auf Aufforderungen. Da es sich beim Eigentümer um einen Steuerschuldner handelt, steht ein Zwangsversteigerungsverfahren an, das die Stadt genau beobachten wird, um ggf. selbst mitzusteigern. Als Lösung sieht Frau Freund den durch die Stadt erforderlichen Ankauf, Abriss und Herrichtung, die Erarbeitung eines Blockkonzeptes sowie eine daran anschließende Aufnahme in eine zweite Verkaufsaktion "Dieser Raum will LEBEN" auf.

33 Auch in der Wenzelsgasse entsprechen die geringe Grundstücksgröße (128 m 2 ) und die kleinteilige Bebauung i. d. R. nicht dem Bedarf. Die Größenverhältnisse von Räumen und Freiraum sind nicht mehr aktuell. Der Sanierungsträger hat einen Ankauf lange erfolglos versucht. Nun sind Ankauf, Abriss und Herrichtung durch die Stadt erforderlich. Als Maßnahme erstellt die Stadt ein Blockkonzept und nimmt das Gebäude in die Verkaufsaktion "Dieser Raum will LEBEN". Am Theaterplatz 5 liegt eines der Großgebäude aus dem 19. Jahrhundert mit dauerhaftem Leerstand an städtebaulich prägnanter Stelle. Das ehemalige Theater mit Bühnenhaus (Reichskrone) bildet eine wichtige Raumbegrenzung. Es sind hohe Sanierungs- und Abrisskosten (für den Bürogebäudeteil) zu erwarten. Die Umnutzungsvorstellungen sind durch die Stadt nicht realisierbar, Investoren waren bisher nicht zu finden und auch die Unterstützung durch das Land (IMG) hinsichtlich Umnutzung zum Tagungszentrum mit Hotel blieb bisher erfolglos. Aktuell gibt es ein Verkaufsangebot im Internet und bei exporeal. Ein weiteres Großgebäude an einem städtebaulich prägnanten Standort befindet sich in der Marienstraße 20. Für das Gebäude wurden Nutzungsideen zur Revitalisierung entwickelt (u. a. Markthalle) und es wurde in die Verkaufsaktion "Dieser Raum will LEBEN" genommen. Es erfolgte anschließend eine erfolgreiche Sanierung durch Privatpersonen (Einbau Aufzug, Nutzung durch Zahnarzt, Orthopäde, Kreativladen, Wohnung). Nach dem Stadtrundgang durch Naumburg stellte Frau Dr. Barbara Kaaden (Bürgermeisterin und Amtsleiterin Stadtentwicklung, Merseburg) vier verschiedene Ansätze zur Altbauaktivierung in der Innenstadt von Merseburg jeweils mit einem Beispiel vor. Der erste Ansatz ist die klassische Ausschreibung zur Grundstücksentwicklung einer Baulücke. Eine Einflussnahme ist über einen Bebauungsplan, einen städtebaulichen Vertrag und das besondere Städtebaurecht möglich. Die Voraussetzungen sind, dass sich das Grundstück im kommunalen Eigentum befindet, eine Flexibilität bei der Kaufpreisgestaltung vorliegt, die Lage attraktiv ist und ggf. Fördermittel und/oder steuerliche Abschreibungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen. Als Beispiel aus Merseburg stellte Frau Dr. Kaaden den ehemaligen AZV-Technikhof vor (Bahnhofstraße / Kleine Ritterstraße). Es gab eine Ausschreibung über die städtischen Grundstücke (ca m 2 ; zzgl. ggf. Arrondierungsflächen vom Land Sachsen-Anhalt mit ca m 2 ). Vorgegeben war eine Mischbaufläche und eine Bebauung nach 34 BauGB. Ausgeschrieben wurden der Abbruch der vorhandenen Bausubstanz und eine Neubebauung mit einer altengerechten Wohnanlage und/oder mehreren Stadthäusern oder Gebäuden mit multifunktionalen, attraktiven Nutzungen. Die zwei vorliegenden Angebote für den Grundstücksverkauf wurden vom Stadtrat aufgrund mangelhafter Gestaltung und zu niedriger Kaufangebote dann jedoch abgelehnt.

34 Der zweite Ansatz ist das Leerstandsmanagement. Hierzu werden originelle und kreative Ideen (Selbstnutzerinitiative, Wächterhäuser) gesucht, die Kreativwirtschaft angesprochen und versucht, die Potenziale der Hochschule u. ä. zu nutzen. Voraussetzungen sind hier: kommunales Grundstückseigentum oder geeignete Partner, Flexibilität bei der Kaufpreisbzw. Mietpreisgestaltung, attraktive Lage, positive Beispiele, umfangreiche Beratung und Begleitung sowie unbedingt Fördermittel und/oder steuerliche Abschreibungsmöglichkeiten. Als Beispiel stellte Frau Dr. Kaaden das leerstehende Gebäude Domstraße 5 vor, für das es die Idee einer Selbstnutzer-Initiative gab, die jedoch aufgrund zu zäher Grundstücksverhandlungen nicht zustande kam. Als dritten Ansatz benannte Frau Dr. Kaaden die konzertierte Aktion bei Schrottimmobilien. Notwendig sind dazu eine gemeinsame Aktion von Stadt und privaten Kaufinteressenten (Abstimmung), die Begleitung privater Aktivitäten durch Verwaltungshandeln ("Druck") und Anschreiben und Ordnungsverfügungen an die Eigentümer. Voraussetzungen sind: geeignete Investoren, attraktive Lage, Zusammenarbeit Stadt und Bauaufsichtsbehörde, umfangreiche Beratung und Begleitung sowie unbedingt Fördermittel und/oder steuerliche Abschreibungsmöglichkeiten. Dieser Ansatz ist in der Merseburger Innenstadt für das Gebäude Markt 14 geplant. Das Hintergebäude und der Seitenflügel sollen abgerissen und das denkmalgeschützte ehemalige Hotel "Zur Sonne" erhalten werden. Die private Quartiersentwicklung soll kurzfristig begonnen werden. Den vierten Ansatz sieht Frau Dr. Kaaden in der Durchsetzung des besonderen Städtebaurechts (Enteignung gemäß 85 BauGB, Modernisierungs- und Instandsetzungsgebot gemäß 177 BauGB). Die notwendigen Voraussetzungen sind dabei aber: Fördermittel für die Kommune, Zusammenarbeit Stadt und Bauaufsichtsbehörde, umfangreiche Beratung und Begleitung durch das Ministerium für Landesentwicklung und Verkehr (MLV) und Landesverwaltungsamt sowie juristische Beratung der Kommune. Im dazugehörenden Beispiel eines Gebäudekomplexes in der Kleinen Ritterstraße will der Eigentümer trotz umfangreicher Abstimmungen die Gebäude komplett abbrechen und hat die Planungen eingestellt. Zum Abschluss schlug Frau Dr. Kaaden vor, dass zum zuletzt vorgestellten Ansatz ein gesonderter Workshop durch die Begleitforschung organisiert werden könnte und erklärte, dass die Stadt kontinuierlich an den stadtumbaukritischen Leerständen dran bleibt ("Wir haben leider kein Patentrezept aber wir geben auch nicht auf!"). Das dritte Praxisbeispiel zum Umgang mit stadtumbaukritischen Leerständen wurde von Frau Ines Kahrens (Mitarbeiterin im Bauamt, Hansestadt Salzwedel) vorgestellt. Unter dem Titel "100 Häuser suchen 100 Familien" gibt es in der Hansestadt Salzwedel eine erfolgreiche online-vermittlung leerstehender Altbauten an Kaufinteressierte. Der Leerstand setzt sich in Salzwedel im Jahr 2013 aus 40 Ruinen, 20 Gebäuden mit großen Schäden (unbewohnbar) und weiteren Gebäuden mit geringen Schäden (leerstehend) zusammen.

35 Die Idee war, private Immobilienangebote auf einer städtischen Internetseite dazustellen. Dazu wurde eine Arbeitsgruppe gebildet mit Teilnehmern aus der Stadtverwaltung (Bauamtsleiter, Sachgebietsleiter Grundstücks- und Gebäudeverwaltung, Mitarbeiterin im Bauamt - Sachgebiet Städtebauförderung = Lotse), der Kreisverwaltung (untere Denkmalschutzbehörde), Volksbank und Sparkasse sowie einem privaten Initiator und einem Webseiten-Gestalter. Zunächst erfolgte eine Klärung der Rechtmäßigkeit der Veröffentlichung im Internet (Rechtsamt), zur Veröffentlichung auf der städtischen Internetseite (Administrator) und zur Finanzierung der Kosten des Webseitengestalters (Stadt und Banken je ein Drittel). Zum Aufbau der online-vermittlung waren durch das Bauamt verschiedene Arbeitsschritte zu erledigen. Dazu gehörten die Erfassung von 90 leerstehenden Gebäuden sowie der Adressen der Eigentümer, der Entwurf eines Formblattes mit wichtigen Daten zu Haus und Grundstück und seine Versendung an die Eigentümer leerstehender Gebäude. Es gab von ca. 35 Eigentümern eine Rückinformation, davon 30 mit Einverständniserklärung. Auf der Internetseite finden sich Informationen u. a. über Stadt und Gebäude ( Es gibt auf der Internetseite jedoch keine privaten Adressen der Hauseigentümer. Die Häuser werden mit Foto und Kurzexposé vorgestellt. Kaufinteressenten können auf der Internetseite ein Fenster für eine an den Lotsen im Bauamt nutzen (der Lotse behält so den Überblick über die Aktivitäten und vermittelt Kaufinteressenten an Eigentümer). Der Kaufinteressent sucht selbst geeignete Gebäude auf der Internetseite und fragt den Lotsen nach weiteren Informationen. Der Lotse vermittelt den Kaufinteressenten an den eingetragenen Ansprechpartner und es wird ein Ortstermin vereinbart. Die Kaufpreisverhandlungen finden nur zwischen Eigentümer und Kaufinteressent statt. Der Lotse erstellt einen Beratungsvermerk mit Vorgaben der Stadtplanung, bautechnischen Empfehlungen, Fördermöglichkeiten und Antragsunterlagen. Im Zeitraum 2007 bis 2014 wurden insgesamt 24 Gebäude verkauft (davon wurden bereits sieben Gebäude modernisiert und zehn Gebäude befinden sich in der Durchführung). Die Bekanntmachung der Initiative läuft über gezielte Veröffentlichungen (Volksstimme, Altmarkzeitung, weitere Internetseiten, MDR, Zeitschrift Family, Stadtbroschüre) und Beispielwirkungen (Darstellung im Statusbericht der Bundestransferstelle Stadtumbau Ost, Vorträge, Besuche und Anfragen anderer Stadtverwaltungen). Zur aktuellen Arbeit von Frau Kahrens gehört die Vermittlung der Kaufinteressenten an die Eigentümer oder Verfügungsberechtigten und die weitere Suche nach geeigneten Immobilien (u. a. Begleitung bei Ortsterminen, Beratung der Kaufinteressenten, Abstimmung mit Denkmalschutzbehörde). Weitere Aufgaben sind die Löschung der Einträge verkaufter Immobilien von der Internetseite, die Erfassung des aktuellen Leerstandes,

36 wiederholte oder erstmalige Anschreiben an Eigentümer leerstehender Immobilien mit Hinweis auf die Erhaltungspflicht und die Aktion 100für100. Es werden Kontakte mit Banken, Insolvenzverwaltern, Bauordnungs- und Denkmalbehörde, Nachlassgericht und Nachlasspflegern, städtischen Ämtern für Liegenschaften, Vollstreckung, Steuern, Ordnung gepflegt. Und es erfolgen natürlich neue Einträge leerstehender Immobilien mit Foto und Kurzexposé bei Zustimmung der Verfügungsberechtigten. Abschließend benannte Frau Kahrens noch mehrere negative bzw. behindernde Kriterien (z. B. ungünstiger Grundstückszuschnitt mit kaum Freifläche), trug aber auch hierfür mögliche Lösungsansätze vor (z. B. altengerechte Nutzung ohne größeren Freiflächen- und/oder Stellplatzbedarf). Als viertes Praxisbeispiel für stadtumbaukritische Bestände präsentierte Herr Georg- Wilhelm Westrum (Amtsleiter, Amt für Stadtumbau und Sanierung, Hansestadt Stendal) den Stadtumbau/Rückbau in einer Großwohnsiedlung, die perspektivische Einwohnerund Leerstandsentwicklung sowie einen Ausblick zur Problemstellung am Beispiel des Wohngebietes Stadtsee in Stendal. Herr Westrum führte in das Thema ein und stellte die Lage von zwei Großwohnsiedlungen in der Gesamtstadt sowie die Einwohnerentwicklung und die Eigentumsverhältnisse in den beiden Wohngebieten Stadtsee und Süd vor. Für die beiden Wohngebiete Stadtsee und Süd sind in der Stadtentwicklungsplanung die Ziele klar festgelegt. Das Wohngebiet Süd wird als Wohnstandort aufgegeben (Rückbau: Wohneinheiten) und das Wohngebiet Stadtsee wird deutlich zurückgebaut. Im Wohngebiet Stadtsee erfolgte bis 2011 ein umfangreicher leerstandsbedingter Rückbau (3.000 Wohneinheiten). Gleichzeitig erfolgte im Wohngebiet Stadtsee aber auch eine Sanierung dauerhaft zu erhaltender Wohngebäude (auszurichten auf eine den heutigen Wohnbedürfnissen entsprechende generationsübergreifende, altengerechte Nutzung), eine Aufwertung des Wohnumfeldes zur Attraktivierung der Wohn- und Lebensqualität und die Sanierung nachhaltig zu betreibender, funktionsbedingter, sozialer Infrastruktureinrichtungen (Kitas, Schulen, Begegnungsstätten etc.). Durch Rückbau konnte der Leerstand sowohl in Süd (2001: WE; 2013: 530 WE) als auch in Stadtsee (2001: WE; 2013: WE) bislang mehr als halbiert werden. Weitere Rückbauten sind geplant. Für das Jahr 2020 wird in Stadtsee mit einem Leerstand von rund bis Wohneinheiten gerechnet. Als Wirkungen bzw. Zwischenergebnisse des zurückliegenden Stadtumbauprozesses fasste Herr Westrum zusammen, dass eine Konsolidierung des gesamtstädtischen Wohnungsmarktes und die wirtschaftliche Stabilisierung der großen Wohnungsunternehmen infolge Rückbauförderung und Altschuldenhilfe erreicht wurden. Die Wohnungsunternehmen wurden wieder in die Lage versetzt, dringende Investitionen in zu erhaltene Bestände zu tätigen. Eine Stabilisierung erhaltenswerter Gebietsstrukturen durch Aufwertungen des

37 Wohnumfeldes und die Sanierung bedarfsorientierter sozialer Infrastruktur wurde erreicht. Der Wertverfall wurde aufgehalten (Stagnation). Als Ausblick bzw. Zielstellung für den Horizont 2025 machte Herr Westrum deutlich, dass infolge des demografischen Wandels ein fortgesetzter Einwohnerrückgang zu erwarten ist. Gesamtstädtisch wird ein Leerstand von Wohneinheiten prognostiziert. Dies macht die Fortführung des Rückbaus unumgänglich. Alleine für das Gebiet Stadtsee ist bis zum Jahr 2025 für rund Wohneinheiten ein Rückbau geplant (gemäß dem Stadtentwicklungskonzept von 2014). Dauerhaft zu erhaltende Bestände sollen weiter aufgewertet werden. Abschließend benannte Herr Westrum eine vielschichtige Problemstellung: Die Leerstandsentwicklung konzentriert sich nicht mehr auf den Plattenbau im Wohngebiet Stadtsee, sondern vollzieht sich gesamtstädtisch. Eine Fortführung des Rückbaus ist unumgänglich. Die Wohnungsunternehmen zeigen aktuell trotz Leerstand keine weitere Rückbaubereitschaft (z. B. WBGA: 17 Prozent Leerstand). Eine adäquate Unterstützung zur abgelaufenen Altschuldenhilfe wird vorausgesetzt. Es gibt die Drohung, Ziele der Stadtentwicklung nicht mehr mitzutragen, sondern sich auf dem Markt entsprechend zu positionieren. Die privaten Vermieter zeigen trotz Leerstand auch für die Zukunft keine Rückbaubereitschaft. Die geordnete Fortführung des Stadtumbauprozesses scheint zu scheitern und eine erneute Zuspitzung der Wohnungsmarktsituation ist wieder zu befürchten (unverträgliches Überangebot). Die gewonnenen Erkenntnisse wurden am Ende des Workshops von Herrn Dr. Reinhard Aehnelt (IfS Berlin/Begleitforschung Stadtumbau) zusammengefasst und eine weitere Veranstaltung wie von Frau Dr. Kaaden aus Merseburg angeregt zu diesem wichtigen Themenkomplex für das Jahr 2015 in Aussicht gestellt. Workshop am in der Stadt Quedlinburg: Generationswechselgebiete Gestaltungsmöglichkeiten für die absehbaren Veränderungen in den Quartieren der 1950er bis 1970er Jahre Thema des 28. Workshops waren die Gestaltungsmöglichkeiten für die absehbaren Veränderungen in den Quartieren der 1950er bis 1970er Jahre ("Generationswechselgebiete"). Nach einer Begrüßung der Teilnehmer durch Herrn Dr. Steffen Fliegner (Leiter der AG Begleitforschung Stadtumbau) und einem Grußwort der gastgebenden Stadt Quedlinburg durch Herr Dr. Eberhard Brecht (Oberbürgermeister der Stadt Quedlinburg) führte Frau Dr. Marie Bachmann (IfS Berlin/Begleitforschung Stadtumbau) in die Thematik der Generationswechselgebiete ein.

38 Zur Definition von Generationswechselgebieten können nach Frau Dr. Bachmann mehrere Kriterien herangezogen werden. So sind es meist Siedlungen der 1950er bis frühen 1970er Jahre, die mit niedriggeschossigen Zeilenbauten (Block-/Montagebauweise) und häufig am Innenstadtrand (Nebenlagen, aber verkehrsgünstig) errichtet wurden. Die Eigentümer sind i.d.r. Wohnungsgesellschaften/-genossenschaften. Es bestehen gute Wohnumfeld-Qualitäten (durchgrünt), die Wohnungszuschnitte/Grundrisse sind eher klein und weisen wenig Vielfalt auf. Die Gebäude wurden überwiegend zu Beginn der 1990er Jahre saniert oder teilsaniert. Die Generationswechselgebiete haben meist ein positives Image, eine hohe Bewohnerbindung und einen geringen Leerstand. Durch die altershomogene Bewohnerstruktur ("Erstbezieher", sozial stabil) und die wachsende Zahl Hochbetagter (deren Umzugsbereitschaft steigt) sind mittelfristig Veränderungen im sozialen Gefüge absehbar. Für diese Gebiete werden neben dem Begriff Generationswechselgebiete viele weitere Begrifflichkeiten verwendet (z. B. Wohngebiete im Generationenwechsel, Wohngebiete im Wandel, Wohnsiedlungen am Innenstadtrand, überalterte Nachkriegsquartiere, alternde Wohngebiete, Wohnungsbauerbe der 50er bis 70er Jahre, Silberne und Goldene Hochzeitsgebiete). Das den Generationswechselgebieten drohende Szenario eines Umbruches speist sich u. a. aus einem z. T. vorhandenen Sanierungsstau, einer fehlenden Barrierefreiheit/-armut, einem Anstieg des Leerstandes (Sterbeüberschüsse und altersbedingte Umzüge) und einem einsetzenden Generationenwechsel (zuziehende Haushalte). Die damit einhergehenden möglichen sozialen Umbrüche können zu einer Abwärtsspirale aus abnehmender Bevölkerungszahl, steigendem Leerstand und sinkender Attraktivität der Quartiere führen. Notwendig sind daher rechtzeitige Anpassungen des Wohnungsbestandes (Wohnungsgrundrisse/-größen, Balkone, Fahrstühle, Standards) sowie Anpassungen der Infrastruktur (sozial, stadttechnisch). Frau Dr. Bachmann stellte dar, dass die Generationswechselgebiete langfristig durchaus große Potenziale aufweisen. Dies rührt aus der guten Lage (Entwicklung von außen nach innen), dem guten Image, kaum differenzierten Eigentumsverhältnissen und dem Bedarf an Umsetzwohnungen für die Mieter aus Rückbaugebieten. Risiken lauern dennoch bei fehlender Investitionsbereitschaft der Eigentümer, steigenden Mieten (und ggf. finanzschwächeren Mietern), einer dispersen Leerstandsentwicklung und wenn die Investitionsbedarfe die finanziellen Möglichkeiten der Kommunen und Wohnungswirtschaft übersteigen. Damit die Kommunen und Wohnungsunternehmen diese Prozesse rechtzeitig erkennen und gegensteuern können, wurden viele bereits erfolgreiche Strategien und Entwicklungsprozesse in den nachfolgenden Beiträgen vorgestellt. Herr Thomas Thurn (Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft des Landes Brandenburg, Referat Städtebau- und Wohnraumförderung) stellte die Strategien im Land

39 Brandenburg zu den "Wohngebieten im Wandel" vor (im Land Brandenburg werden die Generationswechselgebiete als "Wohngebiete im Wandel" bezeichnet). Zunächst informierte Herr Thurn darüber, dass im Land Brandenburg (nur) 27 Städte am Stadtumbau Ost beteiligt sind. Voraussetzung für eine Förderung ist im Land Brandenburg die Erstellung eines Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes (INSEK, Zeithorizont fünf bis sieben Jahre) durch die Kommunen. Die Städte brauchen weiterhin eine Stadtumbaustrategie (Zeithorizont drei bis fünf Jahre), die als Grundlage für den Orientierungsrahmen des Stadtumbaufördervolumens herangezogen wird. In einem Umsetzungsplan (Zeithorizont drei Jahre) erfolgt die Festlegung konkreter Maßnahmen und des Förderbetrages im jeweiligen Teilprogramm des Stadtumbaus. Für die "Wohngebiete im Wandel" wurde im Jahr 2013 ein Gutachten erstellt. Hier wurde festgehalten, dass sie eine wichtige Funktion bei der Wohnraumversorgung breiter Bevölkerungsschichten sowie als Umsetzwohnungen für den Rückbau wahrnehmen. Bedingt durch den Generationswechsel wächst der Handlungsdruck. Es besteht Handlungsbedarf in Bezug auf das Wohnumfeld, die Erhaltung preiswerten Wohnraums und die Barrierefreiheit. Das Investitionsverhalten der Eigentümer und Kommunen ist bisher eher defensiv. Mit einer Förderung von städtebaulichen/wohnungswirtschaftlichen Maßnahmen sollen disperse Leerstandsentwicklungen vermieden und Rückbaumaßnahmen unterstützt werden. Zur Entwicklung innerstädtischer Wohngebiete gab es im Jahr 2014 zunächst mit vier Städten verbindliche Abstimmungen zwischen dem Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft, den Kommunen und den Wohnungsunternehmen. In Kooperationsvereinbarungen wurden Ziele zur Aufwertung innerstädtischer "Wohngebiete im Wandel" bzw. zur Altbauaktivierung festgehalten. Damit ist für die Städte eine Absicherung von (erhöhten) Förderkontingenten für vier Jahre verbunden (Wohnraumförderung und Stadtumbau Ost). Im Gegenzug entsteht ein "Fördermehrwert" durch Engagement des Wohnungsunternehmens im "Wohngebiet im Wandel", bei sozialer Mietpolitik und in der Altbauaktivierung. Zum Verfahren stellte Herr Thurn dar, dass die Auswahl der Städte auf Grundlage des Gutachtens erfolgt. Es fand ein Interessenbekundungsverfahren nach mehreren Workshops im Jahr 2013 statt. Die Brandenburgische Beratungsgesellschaft für Stadterneuerung und Modernisierung mbh (B.B.S.M.) prüfte als Beauftragter des Ministeriums für Infrastruktur und Landwirtschaft des Landes Brandenburg (MIL) die Bewerbungen Ende Durch das MIL erfolgte die Entscheidung über mögliche Kooperationspartner Anfang Nach Verhandlungen der Städte mit der B.B.S.M. als "Unterhändler" im Auftrag des MIL wurden Ende 2014 erste Kooperationsvereinbarungen mit vier Städten abgeschlossen. Herr Thurn verwies abschließend auf die Broschüre "Innerstädtische Wohn-

40 gebiete im Fokus des Stadtumbaus", die im Internet verfügbar ist ( _web.pdf). Frau Andrea Kutzop (Fachbereichsleiterin FB Stadtplanung, Stadt Brandenburg an der Havel) stellte den Entwicklungsprozess und die Gesamtstrategie für ein "Wohngebiet im Wandel" am Beispiel des integrierten Teilraumkonzeptes für den Stadtteil Nord in Brandenburg an der Havel vor. Für die ganze Stadt Brandenburg an der Havel wurde eine Stadtumbaustrategie 2020 erstellt, in der die Schwerpunktstadtteile und räumliche Förderschwerpunkte festgelegt wurden. Zu den Schwerpunktstadtteilen gehören die historische Innenstadt mit dem gründerzeitlichen Ring (Kernstadt), das Wohngebiet Nord (erstes DDR-Neubaugebiet) und die Großwohnsiedlung Hohenstücken (zweites DDR- Neubaugebiet). Das Wohngebiet Nord liegt zwischen der historischen Innenstadt und der Großwohnsiedlung Hohenstücken am Stadtrand. Die aktuelle Altersstruktur weist im Wohngebiet Nord bereits auf eine Überalterung hin (Durchschnittsalter: 54 Jahre, 44 Prozent der Bewohner sind über 65 Jahre). Der Sanierungsstand ist zwar hoch, aber die Sanierungen liegen z. T. schon über 20 Jahre zurück. Im Gegensatz zur Großwohnsiedlung Hohenstücken ( WE) fand im Wohngebiet Nord bis zum Jahr 2013 noch kein nennenswerter Rückbau statt (-3 WE). Bis zum Jahr 2030 sind aber nicht nur in Hohenstücken ( WE) sondern auch in Nord (-900 WE) erhebliche Rückbauten geplant. Für das Wohngebiet Nord wurden 2010 ein Integriertes Teilraumkonzept und 2013 eine Wohnungsmarktstrategie erarbeitet. Darin wurden ein Stadtteilprofil und ein Leitbild für den Stadtteil erstellt. Für die Wohnungsmarktstrategie wurden alle Wohnungsbestände genau erfasst und bewertet. Es wurden sowohl quantitative als auch qualitative Anpassungen zur Wohnraumentwicklung festgelegt und mit Maßnahmen untersetzt. Frau Kutzop nannte zwei Schlüsselprojekte für das Wohngebiet Nord, Grünachse Marienberg- Nord und Bürgerbeteiligung. Für die gesamtstädtische Stabilisierung des Wohnungsmarktes nimmt das Wohngebiet Nord eine Schlüsselrolle ein. Es bestehen klare Abhängigkeiten zwischen dem Rückbau in Hohenstücken und den Anpassungen in Nord. Die Rentierlichkeit in Nord stärkt den größten Partner des Stadtumbaus (WBG) und verhindert damit eine Gefährdung des künftigen Stadtumbauprozesses. Aus der Perspektive eines Wohnungsunternehmens beschrieb Herr Sven Breuel (Geschäftsführer der Wohnungswirtschaftsgesellschaft mbh Quedlinburg) in einem weiteren Beitrag den Generationswechsel im Bestand der Wohnungswirtschaftsgesellschaft Qued-

41 linburg und die entwickelten Strategien für die Bestände in der Altstadt und im Wohngebiet Süderstadt. Im gesamten Bestand der Wohnungswirtschaftsgesellschaft mbh Quedlinburg (Wowi) liegt das Durchschnittsalter der Mieter bei 58,1 Jahre (der Bundesdurchschnitt liegt bei 45,7 Jahre). Mehr als zwei Drittel der Mieter sind über 50 Jahre alt. Herr Breuel stellte dar, dass das Durchschnittsalter der Wowi-Mieter in der Altstadt bei 57 Jahren und die Haushaltsgröße bei 1,1 Personen liegen. Der größte Anteil des Wohnungsbestandes liegt in den Nachkriegsgebäuden (Altbau bis 1948: 124 WE; Neubau : 510 WE; Nachwende ab 1990: 128 WE). In der Süderstadt liegen das Durchschnittsalter der Mieter bei 59 Jahren und die Haushaltsgröße bei 1,4 Personen. Der größte Anteil des Wohnungsbestandes liegt auch hier in den Nachkriegsgebäuden (Altbau bis 1948: 322 WE; Neubau : 701 WE). In beiden Gebieten wurden zur strategischen Bestandsentwicklung Grundlagen ausgewertet (Berücksichtigung Bevölkerungsprognosen, Entwicklung Haushaltszahlen, wirtschaftliche Untersuchungen, Studien/Machbarkeitsstudien zu Aufzugsanlagen, Mieterwünsche/Nachfrage). Im Ergebnis wurde festgestellt, dass langfristig eine Durchmischung unterschiedlicher Wohnungsgrößen erreicht werden muss. Gleichzeitig wurde festgehalten, dass keine pauschale Festlegung zur Anzahl barrierefreier Wohnungen pro Quartier möglich und dass eine einzelobjektbezogene Prüfung der Machbarkeit und der Finanzierbarkeit des Umbaus erforderlich ist. Als Beispiel für eine aktuelle Planung präsentierte Herr Breuel den Umbau eines HMBQ- Gebäudes (HMBQ = Hallesche Monolith-Bauweise Typ Quedlinburg). Geplant ist von ehemals neun Wohneinheiten auf acht Wohneinheiten zu reduzieren und eine breites Portfolio mit verschiedenen Zuschnitten und Wohnungsgrößen in einem Gebäude zu erhalten (EG: drei Wohneinheiten barrierefrei als 1-Raum-Wohnungen; OG: je zwei Wohneinheiten mit je zwei Räumen; DG: eine Wohneinheit mit vier Räumen). An den Vortrag von Herr Breuel schloss sich ein Stadtrundgang durch Quedlinburg an (dabei konnte auch ein momentan leer stehendes Gebäude in HMBQ-Bauweise besichtigt werden). Unter dem Titel "Alt werden und neu starten in Wittenberg West" stellte Frau Janine Stiller (Stadtplanerin FB Stadtentwicklung, Lutherstadt Wittenberg) die integrierte Entwicklung für ein Quartier im demografischen Wandel vor. Im Wohngebiet Wittenberg West stammt ein Großteil des Gesamtbestandes (1.839 Wohnungen) aus dem Wohnungsbau in Großblockbauweise der 1960er Jahre (1.295 Wohnungen) und die Wohnungen befinden sich überwiegend im Besitz der Organisierten Wohnungswirtschaft (WIWOG: 760

42 WE; WBG: 673 WE; Volksheimstätte Göttingen eg: 56 WE; DKB Immobilien GmbH: 64 WE; privater Eigentümer 224 WE). Frau Stiller schilderte den Wandel der Planungen und Strategien seit 2001 für das Wohngebiet Wittenberg West. Im Stadtentwicklungskonzept von 2001 wurden für das Wohngebiet noch erhebliche Reduktionen vorgesehen (gesamter Bereich südlich der Erich- Mühsam-Straße als Reduzierungspotenzial sowie Abrisse der unsanierten Bestände der 1920er/30er Jahre geplant). Für den Bereich nördlich der Erich-Mühsam-Straße waren Erhalt und Modernisierung vorgesehen. Es wurden zwischenzeitlich zwei Wohngebäude mit 32 Wohnungen der unsanierten Bestände der 1920er/30er abgerissen. Im Stadtentwicklungskonzept von 2007 wurden die Planungen für das Wohngebiet Wittenberg West dann verändert und ein dauerhafter Erhalt wurde geplant (Modernisierung und Diversifizierung der Wohnungsbestands, altengerechte Verbesserung der sozialen Infrastruktur, Qualifizierung des öffentlichen Raums). Im Jahr 2009 wurde die Teilnahme am Bundeswettbewerb "Energetische Sanierung von Großwohnsiedlungen auf der Grundlage integrierter Stadtteilentwicklungskonzepte" mit einem 2. Preis belohnt (ARGE WBG/WIWOG). In der Städtebaulichen Rahmenplanung für Wittenberg West von 2010 erfolgte unter der Zielstellung, den demografischen Wandel zu meistern, eine integrierte Betrachtung von Wohnen, Freiraum, Gestaltung des Öffentlichen Raums / Verkehr sowie sozialer Infrastruktur und Gemeinwesen (Stadtratsbeschluss 2011). Der Stadtteil West schrumpft in etwa so wie die Lutherstadt Wittenberg insgesamt (23 Prozent seit 1990). Damit verlief die Einwohnerentwicklung im Stadtteil West deutlich günstiger als im Gebiet Trajuhnscher Bach / Lerchenberg (Wohngebiet der 1970er/80er Jahre). Für den Stadtteil West ist gemäß der Trendprognose bis 2020 jedoch mit einer Verminderung um 20 Prozent gegenüber 2008 zu rechnen (2008: EW; 2020: ca EW). Im Stadtteil dominiert die Erstbezieher-Generation der 1960er Jahre. Wenn sich der heutige Trend fortsetzt, werden im Jahr 2020 etwa 53 Prozent der Einwohner älter als 65 Jahre sein (davon 39 Prozent älter als 75 Jahre). Im Leitbild zur Quartiersentwicklung ist als Aufgabe formuliert, dass Wittenberg West als innerstädtisches Quartier des Geschosswohnungsbaus durch Modernisierung und Umbau dauerhaft zu stabilisieren ist. Die größte Herausforderung ist dabei der bevorstehende Generationswechsel. Wittenberg West muss sich hinsichtlich Wohnen, Versorgung, Freiraum und Infrastruktur erheblich besser auf die Bedürfnisse der alternden Stamm- Mieterschaft einstellen und gleichzeitig Standortfaktoren ausbilden, welche den Wohnstandort für junge Haushaltsgründer und Familien attraktiver machen. Es sind Lösungen

43 für ein möglichst konfliktfreies, solidarisches und gegenseitig bereicherndes Zusammenleben der Generationen im Quartier zu finden (Toleranz und gegenseitige Unterstützung). Das Ziel für die Quartiersentwicklung ist eine vitale und sozial durchmischte innerstädtische Wohnsiedlung mit urbaner Lebensqualität, gefestigtem Gemeinwesen und attraktivem Image. Dazu gehören: Wohnungsangebot verbreitern und auf neue Zielgruppen einstellen, Freiraumgestaltung mit differenzierten Nutzungsschwerpunkten, soziale Infrastruktur auf den künftigen Bedarf ausrichten, die Bürgerbeteiligung aktivieren und einen Imagewandel herbeiführen. Frau Stiller stellte die städtebaulichen Strategien der Quartiersaufwertung und den Maßnahmenplan vor. Für den Bereich Wohnen präsentierte sie Beispiele für energetische und altengerechte Wohnungssanierungen, eine Komplexsanierung (Fichtestraße WIWOG) sowie durchgeführte Maßnahmen zur Wärmedämmung/Fassadensanierung und zur Erneuerung von Treppenhäusern. Die Leerstandsentwicklung konnte im Wohngebiet West reduziert werden (2008: 10 Prozent; 2012: 7 Prozent). Von den Mietwohnungen in Wittenberg West standen im Herbst 2012 etwa 108 Wohnungen leer. Der Löwenanteil des Wohnungsleerstands entfällt auf unsanierte private Bestände. Von den Wohnungen im Bestand von WIWOG und WBG standen im September/Oktober 2012 nur 35 Wohnungen leer (Leerstandsquote: 2 Prozent). Weiterhin wird im Gebiet Wittenberg West im Rahmen des Wettbewerbes "Mut zur Lücke" in der Holbeinstraße ein Neubau für neue Nachfragergruppen / Jüngere / Familien realisiert (drei dreigeschossige Wohngebäude, Gesamt-Wohnfläche ca m 2, Wohnungen, barrierefrei, behindertenfreundliches Wohnumfeld mit Freiraumqualität, Stellplätze für Fahrräder und PKW). Für die Freiraumgestaltung im Wohnumfeld wurden räumliche Nutzungsschwerpunkte für ein friedvolles Miteinander der Generationen definiert. Zur Freiraumgestaltung gehören dabei sowohl Maßnahmen im öffentlichen Raum als auch in den Innenhöfen. Die Handlungsschwerpunkte im öffentlichen Raum sind: Gestaltung der Erich-Mühsam-Straße als zentrale Achse (ergänzende Pflanzungen kleinkroniger Bäume, Grünraumpflege in den Randstreifen, Neuordnung der Stellplatzsituation, barrierefreie Fußwege), Aufwertung der Straße An der Christuskirche im Rahmen des Straßenausbaus (zusätzliche Baumpflanzungen) und Gestaltung der Dessauer Straße als Allee (als westliche Stadteinfahrt in Anknüpfung an die bestehenden Baumpflanzungen). Zur Innenhofgestaltung dienen folgende Maßnahmen: Behutsame Neuordnung des Grüns in den Innenbereichen (Beteiligung der Mieter bei der Wohnumfeldpflege, Einbeziehung der Mieter in die Planung der Wohnumfeldmaßnahmen), Ansiedlung vorrangig altersspezifischer Freiraumangebote (im nördlichen Bereich) und Anlage privater Innenräume mit sicheren und übersichtlichen Spielan-

44 geboten für Kinder sowie Treffpunkten für die Nachbarschaft (im südlichen Bereich). Als Beispiel für die Freiraumgestaltung stellte Frau Stiller einen Spielplatz mit einem Angebot an generationsübergreifenden bzw. altersgerechten Nutzungen vor. Ein weiterer Schwerpunkt der Gestaltung des öffentlichen Raums im Gebiet West ist die Sanierung der Straßen und Gehwege. Für alle Straßen im Gebiet besteht ein erheblicher Sanierungsbedarf bis hin zum grundhaften Ausbau. Vorrang hat die Reparatur der Fußwege (schrittweise erneuern und barrierefrei gestalten). Die fahrbahnseitige Straßensanierung ist abschnittsweise nach den gesamtstädtisch geltenden Prioritäten (STEK Verkehr) in die kommunale Investitionsplanung eingetaktet. Mit der geplanten Verlagerung eines Haltepunktes hat die Schaffung barrierefreier Fuß- und Radewegeverbindungen sowie die Anpassung des ÖPNV-Netzes zur Erreichung des Haltepunktes und zur Erschließung des Gebietes oberste Priorität. Als Problem benannte Frau Stiller hier den Kommunalhaushalt (Haushaltskonsolidierung) und die Bringschuld der öffentlichen Hand (Verantwortung Land/Bund). Auch die Verbesserung der sozialen Infrastruktur ist ein elementarer Ansatz zu Stabilisierung des Wohngebietes. Da es im Quartier keine ärztliche Versorgung gab, wurde ein Gesundheitszentrum (Ärztehaus) geplant (Bauträger: WIGEWE mbh, Fertigstellung 2014). Zur Errichtung eines Nachbarschaftstreffs in Wittenberg West erfolgte der Umbau und die Herrichtung eines Ladenlokals (Finanzierung mit Preisgeldern des Bundeswettbewerbs Energetische Sanierung). Träger des Nachbarschaftstreffs ist der Verein "Begegnungszentrum Wittenberg West e.v." (Gründungsmitglieder des Vereins: Wittenberger Wohnungsbaugesellschaft mbh, Wohnungsbaugenossenschaft Wittenberg eg, WITRA Service GmbH, WDW GmbH, Senioren- und Pflegezentrum Lerchenberg, Kirchspiel Dobien, Internationaler Bund, Planungsbüro Wallraf & Partner). Seit 2010 sichert der Verein die Finanzierung des Nachbarschaftstreffs (eigene Beiträge und Gewinnung von Sponsoren), aktiviert die Eigeninitiative der Bewohner, gewinnt ehrenamtliche Mitarbeiter/innen und unterstützt die Programmgestaltung und Projektumsetzung. Der Nachbarschaftstreff (Quartiersmanagement) ist eine Anlaufstelle für Aktivitäten, Probleme und Sorgen im Stadtteil, ein Ort der Begegnung und Kommunikation zwischen den Bewohnern und fördert den Zusammenhalt, Gemeinsinn und Engagement in den Nachbarschaften. Der Nachbarschaftstreff erhielt den Preis "Soziale Stadt 2012". Als ein weiteres Praxisbespiel für Strategien in einem Wohngebiet mit Beständen aus den 30er bis 60er Jahren präsentierte Herr Stefan Hermann (Geschäftsbereichsleiter Stadtentwicklung und Bauwesen der Stadt Bitterfeld-Wolfen) in Zusammenarbeit mit Frau Sabine Barth (Geschäftsführerin der Wohnungsgenossenschaft Wolfen eg) und Herrn Günter Vollweider (Geschäftsführer der gemeinnützigen Wohnungsgenossenschaft Bitterfeld eg) die Anhaltsiedlung in Bitterfeld-Wolfen.

45 Herr Hermann stellte einen Steckbrief der Anhaltsiedung vor, aus dem der starke Einwohnerverlust (2007: Einwohner; 2013: Einwohner) und ein hohes Durchschnittsalter der Bevölkerung (52 Jahre) im Gebiet deutlich wurde. Der Großteil des gesamten Wohnungsbestandes (ca Wohnungen) der Anhaltsiedlung befindet sich im Jahr 2013 noch im Besitz der Organisierten Wohnungswirtschaft (1.223 Wohnungen). Diese Bestände verteilen sich aber auf mehrere Wohnungsunternehmen bzw. Genossenschaften (WSG eg: 146 WE, NEUBI mbh: 339 WE, gwg Bitterfeld eg: 390 WE, WG Wolfen eg: 348 WE). Die Leerstandsentwicklung ist im Gebiet Anhaltsiedlung seit Jahren kontinuierlich ansteigend (2008: 12,9 Prozent; 2013: 19,2 Prozent). Dies liegt nach Aussage von Herrn Hermann vor allem daran, dass ein Unternehmen nicht mehr kooperiert. Der Leerstand konzentriert sich auf die unsanierten Gebäude. Der Sanierungsgrad beträgt im Gebiet Prozent. In Bezug auf die Wohn- und Lebensqualität wird die Anhaltsiedlung als gut bewertet, da es eine gute Nahverkehrserschließung, Verkaufseinrichtungen in der Nähe sowie eine gute soziale Infrastruktur (Schule, Kita) gibt. Das Wohngebiet gilt als ruhig (mit Ausnahme der Anhaltstraße). Durch die organisierte Wohnungswirtschaft sind ein Abriss von 140 Wohnungen sowie weitere Bestandssanierungen geplant. Darüber hinaus gibt es den Vorschlag zur Gründung einer Eigentümerstandortgemeinschaft. Seitens der Stadt Bitterfeld-Wolfen sind im Gebiet keine Maßnahmen geplant (kein Geld). Als Vertreter der beiden Wohnungsgenossenschaften aus Bitterfeld und Wolfen bestätigten Herrn Vollweider und Frau Barth, dass die Anhaltsiedlung als Wohngebiet (noch) intakt sei. Probleme sehen sie mittelfristig in der Infrastruktur und den steigenden Leerständen. Das größte Problem sei jedoch die fehlende Zusammenarbeit der fünf Anbieter vor Ort. Zwischen den beiden Wohnungsgenossenschaften gibt es aber eine Art Arbeitsteilung: Die Wohnungsgenossenschaft aus Bitterfeld versucht eine Aktivierung jüngerer Haushalte zu erreichen (Bewohneraktivierung durch Eltern in Kitas und Schulen), wohingegen sich die Wohnungsgenossenschaft aus Wolfen verstärkt um die älteren Bewohner kümmert (z. B. Teilfinanzierung von Alltagshelfern/Seniorenbegleitern durch die Genossenschaft). Zum Abschluss der Veranstaltung bedankte sich Frau Dr. Bachmann (IfS Berlin/Begleitforschung Stadtumbau) für die vielen interessanten Beiträge der Referenten zu den Strategien und geplanten oder bereits durchgeführten Maßnahmen in Wohngebieten mit einem bereits beginnenden oder erwarteten (Bewohner-)Generationswechsel.

46 Situation und Entwicklung in den Stadtumbaustädten Die Analyse des Stadtumbaus im Land Sachsen-Anhalt erfolgt in diesem Kapitel zunächst auf der Ebene der Gesamtstädte. Aufgezeigt werden: - die Einwohnerentwicklung (Kapitel 3.1), - die Strukturmerkmale und Entwicklung des Wohnungsbestandes (Kapitel 3.2), - die bewilligten Fördermittel für Rückbau und Aufwertung (Kapitel 3.3), - die Umsetzung im Programmbereich Rückbau (Kapitel 3.4), - die Umsetzung im Programmbereich Aufwertung (Kapitel 3.5) und - die Leerstandsstruktur und Leerstandsentwicklung (Kapitel 3.6). Auf diesen Erkenntnissen aufbauend erfolgt eine Typisierung der Stadtumbaustädte (Kapitel 3.7). 3.1 Einwohnerentwicklung In den untersuchten 35 der insgesamt 42 Stadtumbaustädte hat die Einwohnerzahl im Zeitraum 2000 bis 2013 mit einem Verlust von rund Einwohnern stark abgenommen. Der prozentuale Rückgang liegt bei 11,2 Prozent (Berechnung mit den absoluten Werten der 35 Städte). 2 Gemessen an ihrer Einwohnerzahl haben die Klein- und Mittelstädte besonders viele Einwohner verloren. 3 Die anfangs sehr negative Entwicklung in den beiden Großstädten hat sich weiter deutlich entspannt. Die Einwohnerentwicklung ist in beiden Großstädten schon seit ein paar Jahren durch (leichte) Zuwächse geprägt. Die Stadt Magdeburg schafft es im Berichtsjahr 2013 zum dritten Mal, für den gesamten Zeitraum wieder eine positive Einwohnerentwicklung zu erzielen, wenn auch nur schwach mit 1,0 Prozent (vgl. Abbildung 3.1). 2 3 Der aus den einzelnen Veränderungsquoten berechnete Mittelwert der 35 Städte liegt hingegen mit -15,8 Prozent etwas höher, da hier die vergleichsweise positive Entwicklung der beiden Großstädte nicht so viel Gewicht bekommt (Median/gewichteter Mittelwert der 35 Städte: -15,9 Prozent). Die 42 Städte wurden nach ihrer Stadtgröße in drei Größenklassen eingeteilt: Großstädte (über Einwohner), Mittelstädte ( Einwohner), Kleinstädte (bis Einwohner). Eine entsprechende Abbildung (vgl. Abbildung 2.1 in Kapitel 2.1) und Tabelle (vgl. Tabelle 0.3 in Anhang 2) findet sich an anderer Stelle des Jahresberichtes.

47 Zum Vergleich werden den aus den Monitoringdaten ermittelten Quoten entsprechende Quoten, die auf Angaben des Statistischen Landesamtes beruhen, gegenübergestellt. 4 Die Tendenz ist zwar im Großen und Ganzen ähnlich, aber es wird auch deutlich, dass die Einwohnerentwicklung in der Mehrzahl der Stadtumbaustädte gemäß den Angaben des Statistischen Landesamtes im Vergleich zu den Monitoringdaten weniger günstig verlaufen ist. Denn für 22 der 35 Städte weisen die Daten des Statistischen Landesamtes eine schlechtere Entwicklung auf. Bei den Daten des Statistischen Landesamtes sind die Eingemeindungen berücksichtigt (einheitlicher Gebietsstand: ). 5 Der Vergleich der beiden Jahre 2012 und 2013 zeigt, dass trotz der in den Angaben des Statistischen Landesamtes enthaltenen Eingemeindungen neben den beiden Großstädten (Halle: +125 Einwohner; Magdeburg: Einwohner) lediglich in zwei weiteren Städten leichte Einwohnergewinne zu verzeichnen sind (Burg: +14 Einwohner; Weißenfels: +192 Einwohner). Erhebliche Abweichungen zeigen sich auch zwischen der erwarteten und der realen Einwohnerentwicklung zwischen 2000 und 2013 in den 35 untersuchten Städten (vgl. Abbildung 3.2). In den 2001/02 erstellten SEK wurde in allen Städten die Einwohnerentwicklung bis zum Jahr 2010 prognostiziert (die für die Analyse bis 2013 linear fortgeschrieben wurde). In zwei Dritteln der 35 Stadtumbaustädte ist eine negativere Einwohnerentwicklung eingetreten als von den Verantwortlichen erwartet worden war und die Abweichungen sind teilweise erheblich (Thale: -10,8 Prozentpunkte; Salzwedel: -8,8 Prozentpunkte, Staßfurt: -8,0 Prozentpunkte, Osterburg: -7,8 Prozentpunkte; Havelberg: -7,6 Prozentpunkte; Zerbst: -7,5 Prozentpunkte; Quedlinburg: -7,1 Prozentpunkte). In einem Drittel der Städte wurde die Einwohnerentwicklungen hingegen etwas zu negativ prognostiziert und es gab (positive) Abweichungen zur realen Entwicklung (Magdeburg: 12,4 Prozentpunkte; Weißenfels: 7,9 Prozentpunkte; Sangerhausen: 6,1 Prozentpunkte). Diese Abweichungen zwischen der erwarteten und der realen Entwicklung stehen auch in (indirektem) Zusammenhang mit der Größe der Stadt, denn es zeigt sich sehr deutlich, dass insbesondere in den Großstädten die Einwohnerentwicklung mit -2,3 Prozent deutlich weniger negativ als erwartet verlief (vgl. Abbildung 3.3). Die Klein- und Mittelstädte hingegen haben das Ausmaß ihrer zukünftigen (negativen) Entwicklung im Ausgangsjahr 4 5 Es bestehen zwischen den Daten der Städte (Monitoringdaten) und den Angaben des Statistischen Landesamtes zum Teil erhebliche Abweichungen, die auf Unplausibilitäten hindeuten (z. B. Osterburg, Havelberg, Salzwedel, Gardelegen). Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt [am online abgefragt,

48 (noch) unterschätzt und zeigen in der realen Entwicklung erhebliche Verluste (Mittelstädte: -15,9 Prozent; Kleinstädte: -18,2 Prozent). Abbildung 3.1 Abbildung 3.2

49 Abbildung 3.3 Zur Einschätzung der Nachfrage auf dem Wohnungsmarkt und der zukünftigen demographischen Entwicklung ist auch die Altersstruktur der Einwohner von Bedeutung (wobei sich aus der Altersstruktur keine Vorhersagen in Bezug auf mögliche Ab-/Zuwanderungen ableiten lassen). Für das aktuelle Berichtsjahr 2013 liegen für 32 der 42 Städte auswertbare Angaben zur Altersstruktur der Einwohner vor (vgl. Abbildung 3.4). Der Anteil der unter 18-Jährigen liegt nur in der Stadt Oschersleben über 15 Prozent. Einen vergleichsweise niedrigen Anteil an älteren Menschen (< 25 Prozent Einwohner ab 65 Jahre) weisen neben der Stadt Oschersleben noch weitere acht Städte auf (Stendal, Gardelegen, Halle, Wolmirstedt, Haldensleben, Magdeburg, Klötze, Salzwedel). Im Vergleich mit den gemittelten Werten aller 32 Städte (bis unter 6 Jahre: 4,4 Prozent; 6 bis unter 18 Jahre: 8,3 Prozent; 18 bis unter 65 Jahre: 60,8 Prozent, 65 bis unter 80 Jahre: 19,9 Prozent; ab 80 Jahre: 6,6 Prozent) zeigt sich, dass insbesondere die Großstädte eine etwas günstigere Altersstruktur aufweisen (vgl. Abbildung 3.5). Dies wird deutlich anhand der unterdurchschnittlichen Anteile an den Altersgruppen der über 65-Jährigen und auch den überdurchschnittlichen Anteilen der Altersgruppen bis 18 Jahre. Hingegen ist zu befürchten, dass sich zukünftig insbesondere in den Klein- und Mittelstädten die starke Überalterung negativ auf die Bevölkerungsentwicklung auswirkt. Ohne Perspektiven für Menschen im erwerbsfähigen Alter, eine stärkere wirtschaftliche Entwicklung und Anpas-

50 sungen der infrastrukturellen Versorgung siedeln junge, aber auch alte Menschen weiter in die größeren Städte um. Abbildung 3.4 Abbildung 3.5

51 Für 29 der 42 Städte liegen Daten zur Altersstruktur in den Jahren 2005 und 2013 aus dem Monitoring vor, welche die absoluten und strukturellen Veränderungen deutlich machen. Insgesamt hat sich die Einwohnerzahl in den untersuchten Städten zwischen 2005 und 2013 um knapp Einwohner verringert (-7,0 Prozent). Lediglich die Altersgruppe der über 65-Jährigen hat sich sowohl absolut als auch anteilig vergrößert (+3,4 Prozentpunkte). Die Zunahme dieser Altersgruppe findet sich in allen drei Stadtgrößenklassen (siehe Abbildung 3.6). Hingegen hat sich die Zahl der Einwohner im berufsfähigen Alter zwischen 18 und 65 Jahren in allen drei Stadtgrößengruppen reduziert (durch Abwanderungen und als Nachwirkung der Geburtenabnahme nach 1990). In der Altersgruppe der unter 18-Jährigen ist lediglich in den Großstädten eine Stabilisierung bzw. sogar leichte Zunahme zu erkennen. Abbildung 3.6

52 Strukturmerkmale und Entwicklung des Wohnungsbestandes 2013 Um den Wohnungsbestand in den Stadtumbaustädten darzustellen, werden einführend prägende Strukturmerkmale vorgestellt. Dazu erfolgt eine Betrachtung der Baualtersstruktur, des Sanierungsstandes und der Besitzverhältnisse im Wohnungsbestand. Hierzu erfolgt jeweils in Abhängigkeit der vorliegenden Monitoringdaten im aktuellen Berichtsjahr 2013 eine Darstellung der verschiedenen Aspekte für die einzelnen Stadtumbaustädte sowie für die Mittelwerte der nach Stadtgrößen gruppierten Städte (Groß-, Mittel- und Kleinstädte, vgl. Kapitel 0.1 im Anhang 1). 6 Für einen Teil der Städte liegen sowohl Daten aus dem ersten Berichtsjahr des Monitorings 2005 als auch aus dem aktuellen Berichtsjahr 2013 vor, so dass für diese Städte die strukturellen Veränderungen im Zeitraum der letzten neun Jahre aufgezeigt werden können. Da für einen Vergleich der beiden Berichtsjahre 2005 und 2013 jeweils ein valider Datensatz der gleichen Städte vorliegen muss, sind die Auswertungen zwar immer nur für einen Teil der 42 Städte möglich, aber trotz der kleineren Fallzahlen sind die Werte durchaus repräsentativ. 7 Grundsätzlich ist bei der Interpretation zu beachten, dass im vorliegenden Bericht die Strukturmerkmale der Städte auf dem Gebietsstand des Jahres 2001 betrachtet werden. Die Aussagen beziehen sich also eher auf die "Kernstädte" ohne die in den vergangenen Jahren eingemeindeten Ortsteile. Dies erklärt auch einen Teil der Abweichungen zu den entsprechenden Daten des Zensus. Struktur des Wohnungsbestandes Knapp zwei Drittel der 31 Städte, für die Angaben zum Baualter vorliegen, haben einen überdurchschnittlichen und dominierenden Altbauanteil. Zu diesen "Altbaustädten" gehören nach den vorliegenden Monitoringdaten: Naumburg, Köthen, Zeitz, Blankenburg, Wittenberg, Bernburg, Aschersleben, Burg, Klötze, Thale, Haldensleben, Bitterfeld-Wolfen, Schönebeck, Wernigerode, Salzwedel, Gardelegen, Magdeburg, Zerbst und Weißenfels (vgl. Abbildung 3.7). 6 7 Ein direkter Vergleich mit den Auswertungen im vorherigen Jahresbericht 2013 ist schwierig, da sich die Einteilung der 42 Städte nach der Stadtgröße verändert hat (Oschersleben gehört ab dem aktuellen Jahresbericht, in dem Daten zum Stand Ende Dezember 2013 ausgewertet werden, nicht mehr zu den Mittelstädten, sondern mit Einwohnern zu den Kleinstädten; Einwohnerzahlen gemäß Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt). Dies zeigt der Vergleich der prozentualen Werte nach Stadtgrößen in den Abbildungen, die auf verschiedenen Fallzahlen beruhen (vgl. z. B. Abbildung 3.8 und Abbildung 3.9). Wenn die prozentualen Anteile zu stark abweichen, wird an entsprechender Stelle explizit darauf hingewiesen bzw. es erfolgt dann keine Auswertung.

53 Vorwiegend durch Nachkriegsbauten ab 1949 (ohne Plattenbau) sind die Städte Staßfurt (43,3 Prozent), Merseburg (41,0 Prozent) und Havelberg (38,2 Prozent) geprägt. Als "Plattenbaustädte" können Halle, 8 Osterburg, Wolmirstedt, Hohenmölsen und Sangerhausen bezeichnet werden. Auch die Städte Stendal (37,6 Prozent) und Salzwedel (36,1 Prozent) weisen durchaus sehr hohe Anteile ihrer Bausubstanz in Plattenbauweise auf (mehr als 35 Prozent). Betrachtet man die beiden Baualtersgruppen im Zeitraum 1949 bis 1989 (mit und ohne Plattenbau) als eine Gruppe, dann zeigt sich diesbezüglich eine besonders hohe Dominanz in den Städten Sangerhausen (73,2 Prozent), Wolmirstedt (65,7 Prozent), Hettstedt (62,0 Prozent) und Merseburg (60,5 Prozent). Es gibt jedoch auch Städte, die durch keine klare Dominanz einer Baualtersgruppe gekennzeichnet sind (Halberstadt, Hettstedt, Oschersleben, Stendal). Abbildung 3.7 Im Mittel aller analysierten 31 Städte dominiert der Altbaubestand (42,7 Prozent). Auf den Plattenbau entfällt mit 25,4 Prozent ein etwas größerer Anteil als auf die sonstigen Nachkriegsbauten mit 21,2 Prozent. Die ab 1990 erstellten Neubauten stellen 10,7 Prozent der 8 Die Stadt Halle ist dabei sicher ein Sonderfall. Hier besteht trotz bereits geleisteter umfangreicher Rückbauten die größte Menge der Baustruktur immer noch aus Plattenbauwohnungen. Gleichzeitig gibt es aber auch eine große Menge an Altbaubeständen. Die hohe Zahl an Plattenbauwohnungen rührt auch aus dem Ende der 1960er Jahre komplett neu entstandenen Stadtgebiet Halle-Neustadt, welches bis 1990 eine eigenständige Stadt war und erst 1990 nach Halle eingemeindet wurde.

54 Wohnungsbestände. Aus der Differenzierung der Städte nach ihrer Stadtgröße lässt sich vor allem feststellen, dass die Großstädte überdurchschnittlich hohe Plattenbauanteile und geringe Anteile an Nachkriegsbauten zwischen haben (vgl. Abbildung 3.8). 9 In den Klein- und Mittelstädten ist die Verteilung auf die beiden Baualtersgruppen zwischen 1949 und 1989 tendenziell ähnlich. Mehr als in den Kleinstädten dominiert in den Mittelstädten der bis 1948 errichtete Altbau. Abbildung 3.8 Die Gegenüberstellung der Monitoringdaten der Berichtsjahre 2005 und 2013 zeigt erwartungsgemäß Verschiebungen nur bei den Baualtersgruppen Plattenbau (2005: 35,0 Prozent; 2013: 31,1 Prozent; Auswertung für 19 der 42 Städte) und Neubau (2005: 9,4 Prozent; 2013: 12,1 Prozent; Auswertung für 19 der 42 Städte). Differenziert nach den drei Stadtgrößenklassen zeigen sich keine wesentlichen Unterschiede, denn auch hier sind in einem ähnlichen Ausmaß die Anteile am Plattenbau gesunken und die am Neubau gestiegen (vgl. Abbildung 3.9). 9 Hierzu muss erklärend hinzugefügt werden, dass diese abweichenden Anteile insbesondere durch die Stadt Halle verursacht werden. Die zweite Großstadt Magdeburg liegt aber im gleichen Trend (vgl. Abbildung 3.7).

55 Abbildung 3.9 Der Sanierungsstand ist ein weiteres Strukturmerkmal des Wohnungsbestandes. Hier zeigt sich im aktuellen Berichtsjahr 2013 für die 29 Städte mit vorliegenden bzw. auswertbaren Monitoringdaten eine große Varianz (vgl. Abbildung 3.10): Es gibt Städte mit einem sehr hohen Anteil an vollsanierten Wohnungen von über 70 Prozent (Merseburg, Halberstadt, Blankenburg, Schönebeck, Wittenberg, Weißenfels, Halle, Zeitz, Magdeburg, Wolmirstedt, Burg) und Städte mit einem Anteil vollsanierter Wohnungen von unter 50 Prozent (Staßfurt, Thale). Da die Kategorie "teilsaniert" in den Städten unterschiedlich interpretiert wird, wird nur noch der als unsaniert eingestufte Wohnungsbestand bewertet. 10 Besonders hohe Anteile unsanierter Wohnungen von über 15 Prozent werden in vier Städten registriert (Thale, Havelberg, Gardelegen, Burg). 10 Von der Begleitforschung wurde eine "Arbeitshilfe zur Interpretation des Indikatorenkataloges, zur Dateneingabe und zur Plausibilitätsprüfung der Monitoringdaten" für die Stadtumbaustädte erstellt, in der zum Sanierungsstand folgendes steht (Ausgabe 2009, S. 4): "Unsaniert sind Wohnungen, in denen noch keine oder nur sehr geringfügige Modernisierungsmaßnahmen durchgeführt worden sind (z. B. Einbau von Thermostaten). Teilsaniert sind Wohnungen, in denen Teilbereiche modernisiert worden sind (z. B. Fenster oder Heizung). Vollsaniert sind Wohnungen, deren Ausstattung und baulicher Zustand nach Abschluss von umfassenden Modernisierungsmaßnahmen im Wesentlichen dem einer neu gebauten Wohnung entsprechen. Wenn nur die Wohnung, nicht aber die Hülle/Außenfassade saniert ist, kann die Wohnung als teilsaniert eingestuft werden. Zur Beurteilung des inneren Zustandes der Wohnung gibt es verschiedene Indizien (z. B. Edelstahl-Schornsteininnenrohr, neue Fenster)."

56 Abbildung 3.10 Vollständig saniert sind im Mittel aller 29 Städte beinahe zwei Drittel der Bestände (63,2 Prozent). Etwas mehr als ein Viertel der Bestände sind nur in Teilen saniert (27,5 Prozent) und knapp ein Zehntel (9,2 Prozent) noch unsaniert. Aggregiert nach den drei Stadtgrößen zeigt sich (vgl. Abbildung 3.11), dass die Groß- und Mittelstädte einen vergleichsweise hohen Anteil vollsanierter Wohnungen und einen geringen Anteil unsanierter Wohnungen aufweisen. In den Kleinstädten liegt der Anteil vollsanierter Wohnungen mit weniger als 60 Prozent deutlich unter dem Mittelwert aller Städte. Zu ergänzen ist hier aber grundsätzlich, dass unsanierte Gebäude aus der 1980er Jahren einen Standard aufweisen können, für den es am Wohnungsmarkt durchaus Nachfrage gibt. Es gibt somit einen deutlichen Unterschied zwischen unsaniertem Altbau und unsaniertem Plattenbau. Hierzu erfolgen in den Untersuchungen zum Leerstand vertiefende Darstellungen (vgl. Kapitel 3.6).

57 Abbildung 3.11 Der Vergleich des Sanierungsstandes zwischen den beiden Berichtsjahren 2005 und 2013 zeigt, dass sich innerhalb eines knappen Jahrzehnts der Sanierungsstand in den untersuchten 24 Städten deutlich erhöht hat (vgl. Abbildung 3.12). Der Anteil der vollsanierten Wohnungen ist gestiegen (2005: 54 Prozent; 2013: 69 Prozent) und der Anteil der unsanierten Wohnungen erheblich gesunken (2005: 22 Prozent; 2013: 10 Prozent). Hingegen hat sich der Anteil der teilsanierten Wohnungen kaum verändert. Diese Veränderungen zeigen sich auch bei der Entwicklung der absoluten Zahlen. Zu berücksichtigen ist bei der Analyse des Sanierungsstandes natürlich immer, dass in den untersuchten Stadtumbaustädten im gleichen Zeitraum auch andere Städtebaufördermittel zum Einsatz kamen (z. B. städtebaulicher Denkmalschutz). Die Abnahme der unsanierten Wohnungsbestände ist einerseits auf die getätigten Sanierungsleistungen zurückzuführen, andererseits wurde auch durch den Rückbau unsanierter Bestände eine Verringerung erzielt. Ebenso beruht die Zunahme der sanierten Bestände auf den durchgeführten Sanierungsmaßnahmen, aber auch Neubauten führen zu einem Zuwachs (da diese im Monitoring als saniert eingetragen werden). Dass dabei weder der Rückbau noch die Neubautätigkeit überwiegt, wird daran deutlich, dass der vollsanierte Wohnungsbestand zwischen 2005 und 2013 in den 24 Städten mit Wohnungen weniger zugenommen hat als der teil- und unsanierte Wohnungsbestand im gleichen Zeitraum abgenommen hat ( Wohnungen).

58 Dabei haben die beiden Großstädte diese Entwicklung besonders deutlich geprägt (vgl. Abbildung 3.12). 11 In den Großstädten hat sich der Sanierungsstand tatsächlich stark verändert. Die vollsanierten Wohnungen machen annähernd drei Viertel des gesamten Bestandes aus (2005: 54 Prozent; 2013: 72 Prozent), während der Anteil der unsanierten Wohnungen erheblich gesunken ist (2005: 27 Prozent; 2013: 11 Prozent). Für die untersuchten 13 Mittelstädte gibt es eine ähnliche Tendenz, aber schwächer ausgeprägt. Abbildung 3.12 Die Besitzverhältnisse stehen zum großen Teil in enger Wechselwirkung zur bereits beschriebenen Baualtersstruktur. Grundsätzlich befinden sich die Altbau- wie auch die Neubaubestände ab 1990 vorzugsweise im privaten Eigentum und die Wohnungsbestände der Nachkriegszeit ab 1949 und die Plattenbaubestände im Besitz der Organisierten Wohnungswirtschaft. Selbstredend gibt es aber auch Altbau- und Neubaubestände im Besitz der Organisierten Wohnungswirtschaft und umgekehrt Wohnungsbestände der 11 Leichte Abweichungen der Daten des Berichtsjahres 2013 zwischen den beiden Abbildungen 3.11 und Abbildung 3.12 erklären sich daraus, dass bei der Darstellung nach Stadtgrößen ein Mittelwert der Quoten der einzelnen Städte (vgl. Abbildung 3.11) und beim Vergleich der Berichtsjahre 2005 und 2013 die Quoten je Stadtgröße aus den aufsummierten Angaben für den Wohnungsbestand nach Sanierungsstand berechnet wurden (vgl. Abbildung 3.12). Dieser Einsatz von zwei verschiedenen Berechnungsmethoden macht durchaus Sinn, denn durch die Bildung einer mittleren Quote aus mehreren Quoten erhält man einen gewichteten Wert, in dem jede Stadt (unabhängig von der Einwohnerzahl oder Anzahl der Wohneinheiten) gleich stark berücksichtigt wird. Bei der Bildung einer Quote aus absoluten Zahlen erhalten große Städte mit ihren Ausprägungen ein entsprechend großes Gewicht.

59 Nachkriegszeit in privater Hand (eine Ausnahme stellen auch die Altbaubestände der Wohnungsgenossenschaften und -gesellschaften aus dem Beginn des 20. Jahrhunderts dar). In den im Berichtsjahr 2013 untersuchten 34 Städten befindet sich der Wohnungsbestand überwiegend im Privatbesitz (Mittelwert Privatbesitz: 60,1 Prozent; Mittelwert Organisierte Wohnungswirtschaft: 39,9 Prozent). 12 In den einzelnen Städten weichen die Besitzverhältnisse jedoch erheblich vom vorherrschenden Muster ab (vgl. Abbildung 3.13). So gibt es Städte mit einem sehr hohen Anteil an privatem Wohnungsbestand von über 70 Prozent (Naumburg: 82,9 Prozent; Burg: 73,4 Prozent; Haldensleben: 73,0 Prozent; Quedlinburg: 71,1 Prozent) und auch Städte mit vergleichsweise hohen Anteilen von über 50 Prozent der Wohnungen im Besitz der Organisierten Wohnungswirtschaft (Gardelegen: 59,5 Prozent; Bitterfeld-Wolfen: 57,6 Prozent; Sangerhausen: 55,5 Prozent; Osterburg: 52,9 Prozent). Die Größe der Städte hat keinen Einfluss auf die Verteilung der Besitzverhältnisse, in den verschiedenen Stadtgrößen stellt sich die Verteilung nahezu identisch dar (vgl. Abbildung 3.14). In allen Stadtgrößenklassen sind starke Unterschiede zwischen einzelnen Städten erkennbar. So gibt es Kleinstädte mit einem sehr hohen Anteil an privatem Wohnungsbestand (Haldensleben: 73,0 Prozent), gleichzeitig aber auch Kleinstädte mit einem vergleichsweise geringen Anteil an privatem Wohnungsbestand (Osterburg: 47,1 Prozent). Auch bei den Mittelstädten gibt es eine breite Spanne von Städten mit einem stark überwiegenden privaten Wohnungsbestand (Naumburg: 82,9 Prozent) bis zu einem vergleichsweise geringen Wohnungsbestand im Privatbesitz (Gardelegen: 40,5 Prozent). In den beiden Großstädten ist die Verteilung hingegen sehr ähnlich und der Wohnungsbestand befindet sich zu rund 60 Prozent in privater Hand (Halle: 58,3 Prozent; Magdeburg: 61,0 Prozent). 12 Im gesamten Kapitel werden für die Angaben von aggregierten Städtegruppen - entweder alle Städte oder nach der Stadtgröße - immer die Mittelwerte der jeweiligen prozentualen Verteilung der einzelnen Städte verwendet. Daher können die aufsummierten Prozentangaben etwas über oder unter 100 Prozent liegen. Wenn die Mittelwerte aufgrund zu geringer Fallzahlen oder starker inhaltlicher Abweichungen verzerrend sind, werden zusätzlich Medianwerte angegeben.

60 Abbildung 3.13 Abbildung 3.14

61 Noch vor knapp einem Jahrzehnt befand sich der Wohnungsbestand in den Stadtumbaustädten fast paritätisch im Besitz der privaten Eigentümer und der Organisierten Wohnungswirtschaft. Der Vergleich der Berichtsjahre 2005 und 2013 aus dem Monitoring zum Stadtumbau im Land Sachsen-Anhalt zeigt, dass zwischenzeitlich eine Verschiebung stattgefunden hat. Im Jahr 2005 waren die Besitzverhältnisse noch annähernd ausgewogen (im Besitz der Organisierten Wohnungswirtschaft: 46 Prozent; im Privatbesitz: 54 Prozent; Angaben für 26 der 42 Städte). Im Jahr 2013 befindet sich der Wohnungsbestand zu drei Fünftel im Privatbesitz (im Privatbesitz: 60 Prozent; im Besitz der Organisierten Wohnungswirtschaft: 40 Prozent; Angaben für 26 der 42 Städte). Die Besitzverhältnisse haben sich verschoben, da Rückbau und Verkauf überwiegend durch die Organisierte Wohnungswirtschaft und Ankäufe und Neubautätigkeiten vor allem durch private Eigentümer erfolgt sind. Die Differenzierung nach Stadtgrößen zeigt, dass diese Verschiebungen zwar in allen drei Stadtgrößenklassen, insbesondere aber in den beiden Großstädten Halle und Magdeburg zu beobachten sind (vgl. Abbildung 3.15). Abbildung 3.15

62 Bewilligte Fördermittel für Rückbau und Aufwertung Im Zeitraum von 2002 bis 2013 wurden den 42 Stadtumbaustädten insgesamt 463,1 Mio. Euro Fördermittel aus dem Bund-Länder-Programm Stadtumbau Ost bewilligt (vgl. Abbildung 3.16). Die Fördermittelsumme lag pro Jahr durchschnittlich bei knapp 40 Mio. Euro. Nachdem in den ersten beiden Programmjahren um die 50 Mio. Euro Fördermittel jährlich bewilligt worden waren, war das Mittelvolumen in den folgenden Jahren geringer, stieg bis 2009 wieder auf über 40 Mio. Euro, um dann auf rund 30 Mio. Euro jährlich zurückzufallen. 13 Abbildung 3.16 Im gesamten Zeitraum wurde den Stadtumbaustädten im Land Sachsen- Anhalt insgesamt etwas mehr Fördermittel für den Rückbau (238,5 Mio. Euro; 51,4 Prozent) als für die Aufwertung (225,0 Mio. Euro; 48,6 Prozent) bewilligt (vgl. Abbildung 3.17). Mit Ausnahme des ersten Jahres 2002 bestand bis zum Jahr 2006 eine klare Präfe- 13 Berücksichtigt werden muss, dass für einzelne Stadtumbaustädte so genannte Zielvereinbarungen bei den Bewilligungen von Fördermitteln für den Rückbau bestehen, sodass für diese Kommunen in einem oder mehreren Jahren teilweise sehr hohe Bewilligungsbeträge auftreten können, für die vereinbarungsgemäß erst über einen längeren Zeitraum Rückbaumaßnahmen realisiert werden. In den wiedergegebenen Analysen werden die bewilligten Fördermittel entsprechend den Original-Angaben der Förderstatistik des Landes ausgewertet (Quelle: MLV, Förderstatistik zu den bewilligten Finanzmitteln im Zeitraum , Stand ).

63 renz für den Rückbau. Seit dem Jahr 2007 hat sich dieses Verhältnis umgekehrt. In den Jahren 2008 bis 2011 entfielen auf den Programmteil Aufwertung etwa jeweils zwei Drittel der Fördermittel. In den beiden letzten Jahren 2012 und 2013 hat sich das Verhältnis wieder etwas mehr angenähert, indem für die Aufwertung rund drei Fünftel und für den Rückbau rund zwei Fünftel eingesetzt wurden. Die Differenzierung nach der Stadtgröße zeigt deutliche Unterschiede bei der Schwerpunktsetzung auf die Programmbereiche Rückbau und Aufwertung (vgl. Abbildung 3.17). In den Großstädten ist eine stärkere Mittelverwendung für den Rückbau erkennbar (knapp 60 Prozent gegenüber rund 40 Prozent für die Aufwertung). In den Mittelstädten, die in absoluten Zahlen die meisten Fördermittel erhalten, entspricht die Verteilung der Anteile in etwa dem Durchschnitt der Städte (je 50 Prozent Aufwertung und Rückbau). Die Kleinstädte weisen überdurchschnittlich hohe Anteile an bewilligten Fördermitteln für die Aufwertung (rund 60 Prozent) auf. Abbildung 3.17 Die Umrechnung der im Zeitraum bewilligten Fördermittel pro Einwohner (2013) gestattet eine genauere Sicht auf die Verteilung der Fördermittel (vgl. Abbildung 3.18), da eine Bewertung unabhängig von der Größe der Stadt bzw. der Anzahl der Städte pro Gruppe möglich ist. Je Einwohner der 42 Stadtumbaustädte wurde im Durchschnitt 324 Euro bewilligt, davon 167 Euro für den Rückbau und 157 Euro für die Aufwertung.

64 Nach Stadtgrößen betrachtet waren das pro Einwohner der Mittelstädte mit jeweils 352 Euro am meisten. In den Großstädten dominiert der Anteil von 183 Euro für den Rückbau deutlich über den 127 Euro für die Aufwertung und in der Summe entfallen auf einen Einwohner der Großstädte mit 310 Euro etwas weniger Fördermittel als auf einen Einwohner der Mittelstädte. Deutlich weniger Fördermittel wurden allerdings pro Einwohner in den Kleinstädten bewilligt, hier waren es pro Einwohner nur 255 Euro, die sich mit 155 Euro stärker auf die Aufwertung als auf den Rückbau mit 100 Euro je Einwohner konzentrieren. Abbildung 3.18 Im Städtevergleich zeigen sich deutliche Unterschiede hinsichtlich der Verteilung der bewilligten Aufwertungs- und Rückbaumittel (vgl. Abbildung 3.19). Im Betrachtungszeitraum kommen neun Städte auf einen sehr hohen Anteil an Aufwertungsmitteln von über 75 Prozent (Blankenburg, Eisleben, Gardelegen, Jessen, Klötze, Naumburg, Wanzleben, Weißenfels, Wernigerode). Auf der anderen Seite sind es fünf Städte, bei denen mehr als 75 Prozent ihrer Fördermittel für den Rückbau bewilligt wurden (Bitterfeld- Wolfen, Genthin, Nebra, Querfurt, Zerbst).

65 Abbildung 3.19 Um der Frage nachgehen zu können, wie stark die Höhe der bewilligten Fördermittel mit dem bestehenden Problemdruck in den einzelnen Stadtumbaustädten korrespondiert, werden die Angaben aus der Förderstatistik des Landes Sachsen-Anhalt zum bewilligten Rückbau (in Wohneinheiten) im Zeitraum in Relation zum Leerstand zum Zeitpunkt der SEK-Erstellung gesetzt. 14 Die Spannbreite bewegt sich zwischen 8 und 156 Prozent (vgl. Abbildung 3.20), wobei zwei Drittel der Städte Anteile an Bewilligungen von über 50 Prozent des Ausgangsleerstandes aufweisen. Von den 14 Städten, deren Rückbaubewilligungen unter diesem Wert liegen, ist nur vier Städten in den vergangenen zehn Jahren ein Abbau ihrer Leerstandsquote um mehr als einen Prozentpunkt gelungen (Gardelegen, Magdeburg, Naumburg, Quedlinburg). Diese Städte haben in diesem Zeitraum alle mit Ausnahme von Quedlinburg eine vergleichsweise günstige bzw. etwas eingeschränkt negative Einwohnerentwicklung von maximal -15 Prozent gemäß den Daten des Statistischen Landesamtes erfahren (vgl. Abbildung 3.1). 14 Eine vergleichbare Analyse ist für die bewilligten Aufwertungsmittel nicht möglich, da es keine dem Leerstand vergleichbare Maßzahl für den Einsatz der Aufwertungsmittel gibt. Im Jahresbericht 2012 erfolgte jedoch eine ausführliche Auswertung der 2012 von der Begleitforschung durchgeführten Erhebung zur Aufwertung in Sachsen-Anhalt (vgl. dort Kapitel 3.5). Für das Jahr 2015 ist die mittlerweile dritte Erhebung zum Einsatz der Aufwertungsmittel in Sachsen-Anhalt geplant (Auswertung wird dann im Jahresbericht 2015 enthalten sein).

66 Abbildung 3.20 Da Fördermittel i. d. R. nach Kriterien wie Bedürftigkeit bewilligt und nicht über alle teilnehmenden Kommunen gleichmäßig oder ausschließlich differenziert nach der Größe der Städte verteilt werden, erfolgt nachfolgend eine Betrachtung des Fördermitteleinsatzes anhand des Kriteriums Leerstandsbetroffenheit. Bezieht man die im Zeitraum bewilligten Fördermittel für Rückbau und Aufwertung auf die Leerstandsquote zum Zeitpunkt der SEK-Erstellung 2001/02 (vgl. Abbildung 3.21), zeigt sich, dass in den Städten mit einer Leerstandsquote ab 14 Prozent der bewilligte Rückbau dominiert, wohingegen in den Städten mit einer Leerstandsquote von unter 14 Prozent die bewilligten Aufwertungsmittel die Rückbaumittel übersteigen. Anhand der Einteilung der 42 Städte nach ihrem Ausgangsleerstand im Jahr 2001/02 in fünf Gruppen wird deutlich, dass die Verteilung der Rückbau- und Aufwertungsmittel stark von der Problemlage geleitet und damit programmgerecht erfolgt ist: Je höher der Leerstand, desto mehr Fördermittelanteile werden für Rückbau und je geringer der Leerstand, desto mehr Fördermittelanteile werden für Aufwertungsmaßnahmen bewilligt. Die Umrechnung der insgesamt bis 2013 eingesetzten Fördermittel pro Einwohner im Jahr 2013 verdeutlicht, dass die Rückbaumittel stark in Abhängigkeit zur problematischen Ausgangslage (Leerstand 2001/02) bewilligt wurden, wohingegen die Aufwertungsmittel in den vier Gruppen mit einer Leerstandsquote von 18 bis 8 Prozent in nahezu gleichem Ausmaß bewilligt wurden (vgl. Abbildung 3.22). Lediglich die Städte mit einer Leerstands-

67 quote von unter 8 Prozent haben eine deutlich niedrigere Summe an Aufwertungsmitteln pro Einwohner bekommen. Diese vergleichsweise hohen Fördersummen pro Einwohner dienen der vorsorgenden Stabilisierung der Städte. Abbildung 3.21 Abbildung 3.22

68 Umsetzung im Programmbereich Rückbau Zwischen 2002 und 2013 wurden für den Rückbau in den 42 Städten insgesamt 238 Mio. Euro bewilligt. Im Mittel über die zwölf Programmjahre sind das knapp 20 Mio. Euro pro Jahr. Aufgrund der hohen Leerstände zu Beginn der Programmlaufzeit hat das Land Sachsen-Anhalt zunächst den Rückbau stark unterstützt. Das Ziel war es möglichst rasch zu sichtbaren Ergebnissen zu kommen. Deshalb betrugen die Rückbaumittel während der ersten fünf Jahre der Programmumsetzung im Durchschnitt jährlich rund 31 Mio. Euro, wohingegen es in den sieben folgenden Jahren nur noch 12 Mio. Euro pro Jahr waren (vgl. Abbildung 3.23). Abbildung 3.23 Alleine den beiden Großstädten Halle und Magdeburg ist mehr als ein Drittel aller Rückbau-Fördermittel von Bund und Land zugeflossen (35,5 Prozent). Verglichen mit ihrem absoluten Anteil am Leerstand im Ausgangsjahr 2001/02 (43,3 Prozent) ist dies jedoch ein deutlich unterproportionaler Anteil. Gründe liegen in der Komplexität der wohnungswirtschaftlichen Akteure, dem Mengengerüst rückzubauender Wohnungen und im Wirken von günstigen Kontextfaktoren (Verlangsamung der Abwanderung). Relativ hohe absolute Fördersummen von je mehr als 4 Mio. Euro entfielen daneben auf die 13 Städte Aschersleben, Bernburg, Bitterfeld-Wolfen, Burg, Dessau-Roßlau, Halberstadt, Köthen, Merseburg, Sangerhausen, Schönebeck, Stendal, Wittenberg und Zeitz.

69 Die beiden Städte Halle und Magdeburg haben eine Sonderrolle, da sie nicht nur im Verhältnis zu ihrer Größe ein hohes Rückbauvolumen haben, sondern auch ihr Rückbautempo (relativ) beibehalten. Auch durch die Umrechnung der Fördermittel pro Einwohner (2013) wird diese Sonderrolle der beiden Großstädte bestätigt, denn von den im gesamten Zeitraum bewilligten Fördermitteln für den Rückbau haben die Einwohner der Großstädte mit 183 Euro je Einwohner den größten Anteil erhalten (vgl. Abbildung 3.18 in Kapitel 3.3). Diese Schwerpunktsetzung ist durch den besonders hohen Ausgangsleerstand der Großstädte zum Zeitpunkt der SEK-Erstellung 2001/02 erklärlich und auch gerechtfertigt (vgl. Abbildung 3.37 in Kapitel 3.6). Nach Angaben des Ministeriums für Landesentwicklung und Verkehr (MLV) wurde in den 42 Stadtumbaustädten im Zeitraum der Rückbau von insgesamt Wohnungen bewilligt und der Rückbau von Wohnungen umgesetzt (95,7 Prozent). Mit der insgesamt realisierten Rückbauten entfielen knapp drei Viertel aller Rückbauten auf die zehn rückbaustärksten Städte (Halle, Magdeburg, Dessau-Roßlau, Bitterfeld-Wolfen, Stendal, Merseburg, Sangerhausen, Halberstadt, Wittenberg, Zeitz). Die Rückbautätigkeit ist in diesen zehn Städten seit dem Jahr 2002 tendenziell rückläufig, lediglich für die Stadt Dessau-Roßlau ist im letzten Drei-Jahres-Zeitraum wieder eine signifikante Zunahme zu erkennen (vgl. Abbildung 3.24). Abbildung 3.24

70 Um die tatsächliche Erfolgsquote des Rückbaus zu ermitteln, werden die 2002 bis 2013 vollzogenen Rückbaumaßnahmen mit den jeweiligen Ausgangsbedingungen verglichen. Der Vergleich der vollzogenen Rückbaumaßnahmen mit dem Ausgangsleerstand verdeutlicht, dass im Mittel aller Stadtumbaustädte knapp 60 Prozent aller Ausgangsleerstände bis 2013 abgebaut werden konnten (57,9 Prozent). Eine Erfolgsquote von mindestens 50 Prozent weisen 23 Städte auf, vgl. Abbildung 3.25). Die vier Städte Genthin, Gräfenhainichen, Nebra und Sangerhausen konnten im Zeitraum nicht nur den Leerstand zum Zeitpunkt der SEK-Erstellung 2001/02 beseitigen, sondern sogar noch darüber hinausgehende Rückbaumaßnahmen realisieren. Abbildung 3.25 Dass trotz einer vergleichsweise niedrigen Erfolgsquote gemessen am Ausgangsleerstand von 2001/02 dennoch die Leerstandsquote bis zum aktuellen Berichtsjahr 2013 gesenkt werden konnte, zeigen insbesondere die beiden Großstädte. Wie bereits dargestellt, wirken sich hier viele andere Maßnahmen (Einsatz Aufwertungsmittel, Einsatz zusätzlicher Städtebaufördermittel) sowie weitere Einflussfaktoren (günstige Einwohnerentwicklung) positiv aus.

71 Umsetzung im Programmbereich Aufwertung Im Zeitraum wurden für Aufwertungsmaßnahmen in den 42 Städten insgesamt 225 Mio. Euro bewilligt (zu allen genannten Förderbeträgen ist immer noch ein weiteres knappes Drittel kommunaler Eigenanteil hinzuzurechnen). Im Durchschnitt der zwölf Jahre sind das fast 19 Mio. Euro pro Jahr. Die Aufwertungsmittel wurden aber nicht gleichmäßig bewilligt und in den ersten fünf Jahren sanken die Mittel, die für Aufwertungsmaßnahmen bewilligt worden sind, von fast 25 Mio. Euro auf etwa 7 Mio. Euro ab (durchschnittlich waren es in dieser Phase 14 Mio. Euro), diese Summe erhöhte sich in den drei Folgejahren auf fast 30 Mio. Euro (im Mittel fast 25 Mio. Euro, vgl. Abbildung 3.26). Ab dem Jahr 2010 ist wiederum eine Abnahme der Fördersummen auf unter 20 Mio. Euro zu erkennen (Durchschnitt der vier Jahre: rund 20 Mio. Euro). Abbildung 3.26 Die Umrechnung der Fördermittel für alle Aufwertungsmaßnahmen im Zeitraum pro Einwohner (2013) ergibt eine Summe von 158 Euro je Einwohner, die dem entsprechenden Beitrag für den Rückbau von 167 Euro je Einwohner kaum nachsteht (vgl. Kapitel 3.4). Allerdings erzielen die Großstädte ganz im Gegensatz zu den Rückbaumitteln bei den Aufwertungsmitteln mit 128 Euro je Einwohner den geringsten Wert, wohingegen für die Kleinstädte mit 155 Euro und noch ausgeprägter für die Mittelstädte mit 177 Euro mehr Aufwertungsmittel je Einwohner bewilligt wurden.

72 Seit 2006 ist der Programmteil Aufwertung unterteilt in drei Bereiche. Der Großteil der im gesamten Zeitraum bewilligten Aufwertungsmittel entfällt auf die "klassische" Aufwertung (77 Prozent). Nur ein knappes Viertel aller Aufwertungsmittel wurde bislang für die beiden anderen Bereiche Sicherungsmaßnahmen (15 Prozent) und Rückführung städtischer Infrastruktur (8 Prozent) vorgesehen (bzw. von den Städten beantragt). Seit 2010 gewinnen die Sicherungsmittel aber zunehmend an Bedeutung (differenzierte Analysen erfolgen hierzu bei der Darstellung des Fördermitteleinsatzes in den Fördergebieten; vgl. Kapitel 4.4). Da sowohl aus dem Monitoring der Begleitforschung als auch aus der Förderstatistik des Landes keine tiefergehenden Angaben zum konkreten Einsatz der Fördermittel für den Bereich der Aufwertung gewonnen werden können, führt die Begleitforschung seit 2009 im Turnus von drei Jahren Erhebungen zur Aufwertung bei den Stadtumbaustädten durch. Die Ergebnisse der ersten und zweiten Erhebung wurden in den Jahresberichten 2009 und 2012 detailliert dargestellt. Die Ergebnisse der für Sommer 2015 geplanten dritten Erhebung sollen im nächsten Jahresbericht 2015 dargestellt werden. Grundsätzlich ist bei der Bewertung der Effekte der bewilligten bzw. eingesetzten Aufwertungsmittel in den 42 Stadtumbaustädten immer zu beachten, dass im Zeitraum bis 2013 nicht unerhebliche Summen weiterer Städtebauförderprogramme in diese Städte geflossen sind, oftmals auch in die gleichen Fördergebiete (gezielt, als Mittelbündelung). In den 42 Stadtumbaustädten kommen an Finanzhilfen des Bundes und des Landes Sachsen- Anhalt im Zeitraum insgesamt rund 485 Mio. Euro Fördermittel hinzu (Städtebaulicher Denkmalschutz: 220,6 Mio. Euro; Städtebauliche Sanierungs- und Erneuerungsmaßnahmen: 186,6 Mio. Euro; Soziale Stadt: 44,1 Mio. Euro; Aktive Stadt- und Ortsteilzentren: 33,6 Mio. Euro; Kleinere Städte und Gemeinden: 0,5 Mio. Euro).

73 Leerstandsstruktur und Leerstandsentwicklung Wie beim Wohnungsbestand wird zunächst die Struktur des Leerstandes im aktuellen Berichtsjahr und daran anschließend die Leerstandsentwicklung im Zeitraum 2001 bis 2013 analysiert. Struktur des Leerstandes Die Struktur des Leerstandes wird nachfolgend anhand des Baualters, des Sanierungsstandes und der Besitzverhältnisse im aktuellen Berichtsjahr 2013 aufgezeigt. Insoweit Daten vorliegen, werden jeweils dazu ergänzend strukturelle Veränderungen des Leerstandes in Bezug auf das Baualter, den Sanierungsstand und die Besitzverhältnisse aufgezeigt (durch den Vergleich der beiden Berichtsjahre 2005 und 2013). Zur Baualtersstruktur des Leerstandes liegen nur für 29 der 42 Städte auswertbare Angaben vor (vgl. Abbildung 3.27). In der Hälfte der untersuchten Städte dominiert beim Leerstand der Altbau (> 50 Prozent in 15 von 29 Städten). Besonders stark geprägt vom Altbau-Leerstand sind die Städte Naumburg, Zeitz, Aschersleben und Haldensleben. Einen hohen Anteil Plattenbau-Leerstand von mehr als 40 Prozent am gesamten Leerstand findet man in den Städten Wolmirstedt, Hohenmölsen, Oschersleben, Sangerhausen und Halle. In den drei Städten Merseburg, Gardelegen und Klötze gehören über 40 Prozent des Leerstandes zu Nachkriegsgebäuden ( ). Im Mittel der untersuchten 29 Städte befindet sich der Leerstand vorwiegend im Altbau (51,5 Prozent), gefolgt vom Leerstand im Plattenbau (29,4 Prozent) und in den übrigen Nachkriegsgebäuden (15,4 Prozent). Nur ein sehr kleiner Anteil des Leerstandes liegt im Neubau (3,6 Prozent). Am stärksten ausgeprägt ist der Altbauleerstand in den Mittelstädten, dicht gefolgt von den Großstädten (vgl. Abbildung 3.28). In den Kleinstädten ist der Anteil der Plattenbauleerstände mit rund 40 Prozent überdurchschnittlich hoch und weist einen annährend so hohen Anteil wie der Altbauleerstand auf.

74 Abbildung 3.27 Abbildung 3.28

75 Wie beim Wohnungsbestand können auch für den Leerstand die Angaben aus dem ersten Berichtsjahr des Monitorings 2005 den aktuellen Daten des Berichtsjahres 2013 gegenübergestellt werden (insofern valide Daten für beide Zeitpunkte vorliegen). Für 25 der 42 Städte ist dieser Vergleich in Bezug auf die Verteilung des Leerstandes auf die vier Baualtersklassen möglich. Der Leerstand hat in den 25 Städten zwischen 2005 und 2013 per Saldo insgesamt um Wohnungen abgenommen. Nur bei der Baualtersgruppe Plattenbau sind anteilig signifikante Verschiebungen festzustellen, d. h. der Plattenbauleerstand nimmt absolut und auch relativ in seiner Bedeutung ab (2005: 33,4 Prozent; 2013: 28,6 Prozent; Auswertung für 25 der 42 Städte). In den Großstädten ist die größte Mengenreduktion des Leerstandes zu beobachten (vor allem im Altbau und im Plattenbau), die prozentuale Verteilung hat sich hingegen kaum geändert (vgl. Abbildung 3.29). Auch in den Mittel- und Kleinstädten hat der Leerstand im Plattenbau abgenommen, hingegen sind für den Altbauleerstand entweder kaum Veränderungen (Mittelstädte) bzw. sogar Zuwächse (Kleinstädte) erkennbar. Abbildung 3.29 Die 27 Städte, in denen der Leerstand hinsichtlich des Sanierungsgrades untersucht werden konnte, zeigen eine sehr große Streuung. Es gibt Städte, in denen der Leerstand in sehr großem Umfang als vollsaniert bewertet wird und es gibt genauso Städte mit hohen Anteilen von unsanierten oder teilsanierten Leerständen (vgl. Abbildung 3.30). Besonders

76 hervorzuheben sind dazu einerseits vier Städte, die mindestens die Hälfte ihres Leerstandes als vollsaniert einstufen (Merseburg, Halberstadt, Wittenberg, Schönebeck) und andererseits drei Städte, in denen mehr als die Hälfte des Leerstandes als unsaniert bewertet wird (Oschersleben, Hettstedt, Burg). Abbildung 3.30 Im Mittel aller Städte verteilt sich der Leerstand fast gleichmäßig auf die drei Sanierungsstandards (vollsaniert: 34,7 Prozent; teilsaniert: 31,8 Prozent; unsaniert: 33,5 Prozent). Die Differenzierung nach der Stadtgröße zeigt besonders hohe Anteile unsanierter Leerstände in den Großstädten und überdurchschnittliche Anteile vollsanierter Leerstände in den Mittelstädten (vgl. Abbildung 3.31). 15 In den Kleinstädten werden hingegen deutlich geringere Anteile als vollsaniert bewertet. 15 Im Vergleich zum vorherigen Jahresbericht 2013 mit der Auswertung der Daten des Berichtsjahres 2012 sind starke Abweichungen bei der Verteilung auf die drei Sanierungsklassen in den Großstädten festzustellen. Dies beruht auf Korrekturen bzw. Bereinigungen der Stadt Magdeburg, die zum Berichtsjahr 2013 vorgenommen wurden (Verschiebungen von der Einstufung "teilsaniert" zu "unsaniert").

77 Abbildung 3.31 Da für die beiden Großstädte in den Monitoringdaten des Berichtsjahres 2005 keine Angaben zum Sanierungsstand des Leerstandes gemacht wurden, können für diese Stadtgrößengruppe keine entsprechenden Aussagen zur Entwicklung bzw. Veränderung bis zum aktuellen Berichtsjahr getroffen werden (deshalb beruhen die nachfolgenden Angaben für die Gesamtheit der Städte zu den beiden Jahren 2005 und 2013 immer nur auf den Angaben zu den Mittel- und Kleinstädten). Für die Summe der Mittel- und Kleinstädte ist eine starke Verschiebung von unsaniert (2005: 45 Prozent; 2013: 32 Prozent) zu vollsaniert zu registrieren (2005: 28 Prozent; 2013: 39 Prozent). Dies trifft besonders auf die Mittelstädte zu (vgl. Abbildung 3.32).

78 Abbildung 3.32 Hinsichtlich der Besitzverhältnisse des Leerstandes bestehen im Berichtsjahr 2013 zwischen den 31 untersuchten Städten starke Unterschiede (vgl. Abbildung 3.33): So gibt es Städte, deren leer stehende Wohnungen überwiegend der Organisierten Wohnungswirtschaft gehören (z. B. Wolmirstedt, Bitterfeld-Wolfen, Hohenmölsen, Staßfurt) und in anderen Städten befindet sich der Leerstand größtenteils in privatem Besitz (z. B. Naumburg, Haldensleben, Aschersleben, Havelberg, Zeitz). Tendenziell ist bei einem hohen Anteil an privatem Wohnungsbestand auch der Anteil des Leerstandes im privaten Besitz hoch (und umgekehrt). Dies wird am Beispiel der Stadt Naumburg deutlich, denn hier entspricht dem hohen privaten Wohnungsanteil (82,9 Prozent) der hohe Anteil des Leerstandes im Privatbesitz (86,8 Prozent) (vgl. Abbildung 3.13 und Abbildung 3.33). Gleichwohl gibt es auch Städte, die dieser einfachen Rechnung nicht folgen und der Leerstand auf eine der beiden Besitzergruppen besonders stark fokussiert ist, ohne dass diesen gleichzeitig besonders hohe Wohnungsbestände zuzurechnen wären.

79 Abbildung 3.33 Der Leerstand befindet sich im Mittel der 31 untersuchten Städte zu knapp 60 Prozent im Besitz der privaten Eigentümer (57,9 Prozent). In Bezug auf die Stadtgrößen bestehen deutliche Unterschiede, denn in den Großstädten befinden sich annähernd drei Viertel des Leerstandes im privaten Besitz (72,2 Prozent). 16 Der Anteil der leer stehenden Wohnungen, die der Organisierten Wohnungswirtschaft gehören, steigt hingegen mit abnehmender Stadtgröße (vgl. Abbildung 3.34). Während in den Mittelstädten der Leerstand überwiegend im Besitz der privaten Eigentümer liegt (59,7 Prozent), ist die Verteilung in den Kleinstädten nahezu paritätisch (Organisierte Wohnungswirtschaft: 50,2 Prozent; private Besitzer: 49,8 Prozent). Für 24 Städte liegen Angaben zu den Besitzverhältnissen des Leerstandes in beiden Berichtsjahren 2005 und 2013 vor (vgl. Abbildung 3.35). Aus der Gegenüberstellung wird sehr deutlich, dass in allen Stadtgrößengruppen der Anteil des Leerstandes im privaten Besitz stark gestiegen ist. Gleichzeitig zeigen die absoluten Zahlen, dass in den Großstädten sowohl der Leerstand im Besitz der Organisierten Wohnungswirtschaft als auch im Besitz der privaten Eigentümer erheblich abgenommen hat. Dies trifft auf die Mittelund Kleinstädte nicht zu, da hier die Leerstände im privaten Besitz real angestiegen sind. 16 Allerdings ist dies vor allem in Halle auch auf leer stehende Nachkriegsbestände zurückzuführen, die sich im Eigentum privater Wohnungsanbieter befinden.

80 Abbildung 3.34 Abbildung 3.35

81 Leerstandsentwicklung Wie bereits dargestellt, wurden in den Stadtumbaustädten des Landes Sachsen-Anhalts seit 2002 erhebliche Rückbauanstrengungen unternommen und eine hohe Anzahl Wohnungen seit Beginn des Programms rückgebaut (vgl. Kapitel 3.4). Da auf die Leerstandsentwicklung aber ein ganzer Komplex verschiedener Faktoren einwirkt (Wohnungsbautätigkeit, Haushaltsentwicklung, Wanderungsbewegungen, natürliche Bevölkerungsveränderungen), können sich die Leerstandsquoten in den Städten ganz unterschiedlich entwickeln und es kann trotz großer Rückbauanstrengungen zu einem Leerstandsanstieg kommen (ebenso gibt es Städte ohne nennenswerte Rückbauanstrengungen, die dennoch keinen Leerstandsanstieg haben). 17 Für 35 der 42 Städte liegen hinreichend valide Angaben zum Wohnungsbestand und Leerstand im aktuellen Berichtsjahr 2013 vor. Durch die Gegenüberstellung der Leerstandsquoten von 2001/02 und 2013 wird deutlich, dass sie in 15 Städten um mehr als 1,5 Prozentpunkte gesenkt werden konnten (vgl. Abbildung 3.36 und Tabelle 3.1), für 20 Städte trifft dies nicht zu. Entweder hat sich dort die Leerstandsquote gegenüber der Ausgangssituation zu Programmbeginn um mindestens 1,0 Prozentpunkte erhöht (Eisleben, Havelberg, Hohenmölsen, Schönebeck, Zeitz) oder es ist so gut wie keine Veränderung gegenüber der Ausgangssituation festzustellen. Nach wie vor liegt die Leerstandsquote in den beiden Städten Weißenfels und Zeitz seit Jahren bei über 20 Prozent (vgl. Tabelle 3.1). Bei immerhin noch mindestens 15 Prozent liegen auch die sieben Städte Aschersleben, Bitterfeld-Wolfen, Eisleben, Havelberg, Schönebeck, Staßfurt und Stendal. Eine eher niedrige Leerstandsquote von maximal 10 Prozent weisen die acht Städte Genthin, Haldensleben, Merseburg, Oschersleben, Sangerhausen, Wernigerode, Wolmirstedt und Zerbst auf. 17 Die Angaben aus dem Monitoring zu Leerstand und Wohnungsbestand zum Zeitpunkt der SEK- Erstellung 2001/02 wurden bei einigen Städten bereits im Jahresbericht 2007 überprüft und ergänzt. Gänzlich fehlende Werte wurden durch Sichtung der Original-SEK-Unterlagen ergänzt. Für den aktuellen Berichtszeitraum 2013 konnten - aufgrund fehlender Angaben - für die Städte Aken, Calbe, Gräfenhainichen, Jessen, Nebra, Querfurt und Wanzleben keine Leerstandsquoten ermittelt werden.

82 Abbildung 3.36 In 28 Städten ist der Leerstand nach 2002 gestiegen und in neun Städten in den letzten fünf Jahren auf seinen höchsten Wert geklettert. Nur in zehn Städten stellt die aktuelle Quote den niedrigsten Wert in der Leerstandsentwicklung dar. Damit wird deutlich, dass mit dem Nachlassen der Rückbautätigkeit in vielen Städten ein Wiederanstieg der Leerstände einhergegangen ist. Im Vergleich mit den Leerstandsquoten des vorangegangenen Berichtsjahres 2012 (Jahresbericht 2013) ist für elf Städte eine Erhöhung der Leerstandsquote festzustellen, davon in vier Städten um mindestens einen Prozentpunkt (Havelberg, Hohenmölsen, Staßfurt, Wolmirstedt). Eine nennenswerte Verringerung der Leerstandsquote von mehr als 1 Prozentpunkt gelang nur in vier Städten (Burg, Dessau- Roßlau, Magdeburg, Stendal). In der überwiegenden Zahl der Städte ist in den letzten Jahren eine Stagnation des Leerstandes bzw. der Leerstandsquoten zu beobachten, davon in neun Städten auf einem vergleichsweise hohen Niveau von mindestens 15 Prozent (Aschersleben, Bitterfeld- Wolfen, Eisleben, Havelberg, Schönebeck, Staßfurt, Stendal, Weißenfels und Zeitz). Für fünf Städte ist darüber hinaus bereits seit einigen Jahren eine kontinuierliche Zunahme der Leerstandsquote zu beobachten (Bitterfeld-Wolfen, Havelberg, Hohenmölsen, Schönebeck, Staßfurt) und die Leerstandsquoten liegen in diesen Städten im aktuellen Berichtsjahr 2013 zwischen 14,3 und 19,9 Prozent (vgl. Tabelle 3.1).

83 Tabelle 3.1 Leerstandsquoten in den Stadtumbaustädten Darstellung in Prozent, je Stadt ist die höchste bekannte Leerstandsquote markiert Städte (nach Größe) 2001* Großstädte: Halle 17,6% 19,8% 19,8% 17,2% 16,7% 16,0% 14,7% 14,4% 14,1% 13,3% 12,4% 11,1% 10,3% Magdeburg 21,2% 21,2% 21,6% 22,7% 22,1% 21,1% 19,4% 18,1% 17,8% 16,2% 14,8% 14,9% 12,8% Mittelstädte: Dessau-Roßlau 12,9% 14,7% 14,4% 13,5% 13,6% 13,1% 14,8% 14,7% 13,7% Wittenberg 13,2% 13,7% 13,7% 12,5% 12,5% 11,8% 11,6% 12,0% 11,7% 11,3% 11,1% 11,8% 12,0% Bitterfeld-Wolfen 21,1% 21,0% 20,9% 20,8% 20,7% 19,9% 17,2% 16,7% 17,5% 19,2% 19,9% Halberstadt 15,8% 18,5% 16,5% 16,3% 13,6% 13,7% 12,9% 13,0% 13,4% 13,8% 14,5% 15,6% 14,9% Stendal 23,5% 27,0% 25,0% 25,0% 21,6% 23,6% 19,8% 17,4% 17,6% 16,8% 16,3% 16,3% 15,1% Weißenfels 21,0% 19,5% 19,7% 20,1% 19,4% 20,9% 20,9% 20,3% 21,4% 21,1% Bernburg 14,3% 15,8% 15,0% 14,9% 13,1% 12,9% 15,1% 15,2% 13,0% 13,0% Wernigerode 5,0% 5,2% 6,2% 6,3% 5,6% 5,6% 5,6% 7,4% 5,3% 5,5% 6,1% Merseburg 17,8% 17,0% 16,5% 15,0% 13,6% 13,5% 11,6% 11,2% 11,6% 10,4% 9,3% 9,2% 9,2% Naumburg 16,4% 15,6% 14,8% 13,9% 13,1% 13,1% 12,3% 11,5% 10,7% 11,0% 10,9% 11,3% 11,1% Schönebeck 12,8% 13,9% 13,7% 13,6% 13,6% 14,1% 16,7% 18,0% 18,2% 18,2% 18,6% 18,6% 18,6% Zeitz 21,3% 24,6% 24,5% 24,5% 27,0% 26,3% 25,5% 25,5% 26,2% 25,6% Aschersleben 17,1% 21,3% 21,4% 19,9% 17,8% 16,6% 16,9% 17,0% 16,9% 16,8% 16,4% 15,2% 15,2% Sangerhausen 14,4% 14,3% 13,8% 13,8% 12,9% 12,1% 11,5% 11,0% 10,4% 10,0% 9,4% 8,3% 7,6% Staßfurt 18,0% 17,6% 17,3% 17,2% 15,1% 17,3% 16,4% 15,6% 15,6% 16,0% 16,0% 16,0% 17,3% Köthen 14,5% 10,7% 12,4% 11,9% 12,3% 12,6% 12,6% 12,6% Quedlinburg 12,5% 12,7% 12,7% 12,7% 13,6% 13,6% 13,6% 11,0% 11,0% 11,0% Eisleben 8,8% 12,6% 14,4% 17,2% 17,3% 17,5% 17,3% 17,2% 17,2% 17,3% Salzwedel 13,1% 13,4% 13,7% 14,0% 14,3% 14,6% 15,0% 14,3% 13,9% 13,0% 13,6% 13,7% Gardelegen 18,9% 18,8% 14,9% 14,9% 15,5% 15,5% 15,0% 14,7% 14,7% Burg 14,2% 14,9% 13,7% 19,4% 14,4% 15,7% 16,7% 17,5% 15,1% 16,5% 16,2% 16,4% 14,6% Zerbst 8,7% 9,3% 9,0% 7,7% 9,4% 8,4% 7,9% 8,8% 9,0% 8,6% Blankenburg 14,0% 14,0% 14,0% 14,0% 14,0% 15,0% 9,4% 13,3% 13,6% 14,3% 14,4% 13,6% Kleinstädte: Oschersleben 11,8% 11,4% 11,2% 11,1% 10,7% 9,6% 10,6% 10,0% 9,8% 10,0% Haldensleben 10,1% 9,9% 8,6% 9,4% 10,0% 10,3% 10,2% 9,9% 9,0% 8,8% 9,6% Thale 11,9% 16,9% 10,0% 8,2% 9,4% 13,9% 13,9% 13,4% 12,4% 12,4% 11,6% Hettstedt 11,4% 13,0% 9,6% 11,0% 13,4% 14,7% 13,7% 15,5% 12,4% 12,3% 11,6% Genthin 11,0% 10,7% 10,9% 10,7% 9,6% 9,7% 8,9% 8,9% 7,1% 6,9% 8,6% 9,7% 9,7% Wanzleben 8,0% 8,9% 8,4% 8,6% 8,1% 7,4% Jessen 8,7% 10,0% 10,0% 10,0% 10,7% 11,8% 11,8% 11,4% 9,8% 8,7% 8,7% Gräfenhainichen 13,3% 13,3% Wolmirstedt 14,6% 6,9% 8,3% 8,9% 9,0% 9,6% 9,1% 9,0% 8,3% 10,0% Querfurt 8,3% 7,4% 11,4% 11,7% 11,3% Klötze 11,8% 14,2% 13,0% 13,6% 13,6% 11,5% 11,5% 11,5% 10,5% 10,5% Osterburg 15,1% 15,1% 15,1% 15,1% 13,8% 11,7% 13,8% 13,5% 13,5% 12,9% 13,5% 13,5% 13,5% Hohenmölsen 6,4% 6,2% 6,2% 5,9% 6,2% 8,3% 9,2% 10,6% 11,6% 11,6% 10,7% 11,5% 14,3% Calbe 13,3% 17,3% 17,5% 17,5% 16,0% 16,0% 16,0% Aken 8,1% Havelberg 17,4% 15,9% 15,9% 15,5% 14,5% 14,5% 16,1% 16,8% 16,8% 19,4% Nebra 7,0% höchster Wert je Stadt zwischen 2001 und 2013 ist farbig hervorgehoben Quelle: Angaben der Städte im Monitoring (Stand je: ) sow ie zusätzliche Abfrage bei den Städten zum Leerstand in den Jahren (Stand: 03/2011), Angaben immer zum Gebietsstand der SEK 2001/02 *Angaben aus den SEK 2001/02

84 Wie im vorherigen Jahresbericht 2013 zeigt der Vergleich der gemittelten Leerstandsquoten für 2001/02 und 2013 eine leichte Abnahme um einen Prozentpunkt (vgl. Abbildung 3.37). 18 Das bedeutet, dass die Situation in der Mehrzahl der Stadtumbaustädte stabilisiert, aber noch nicht wesentlich verbessert wurde. Eine große Ausnahme stellen die beiden Großstädte dar, da sie mit einer mittleren Abnahme von 7,8 Prozentpunkten die günstigste Entwicklung aufweisen, wobei sie von einem sehr hohen Ausgangsleerstand mit knapp 20 Prozent zu Beginn der Programmlaufzeit gestartet sind. Die größeren Städte profitieren von einer günstigeren Bevölkerungs- und Haushaltsentwicklung, die sich positiv auf die Leerstandsentwicklung auswirkt. Gemessen an der vergleichsweise niedrigen Erfolgsquote der Großstädte bei der Rückbauentwicklung in Bezug auf den SEK-Leerstand und die Rückbauplanung (vgl. Kapitel 3.4) wäre diese Leerstandsentwicklung ansonsten nicht eingetreten. Die Berechnungen für die Leerstandsquoten nach Stadtgröße anhand der jeweils aufsummierten Wohnungsbestände und Leerstände zeigt die gleichen Tendenzen (vgl. Abbildung 0.1 in Anhang 2). Abbildung An dieser Stelle soll darauf hingewiesen werden, dass die "gemittelten Leerstandsquoten" aus dem Mittelwert aller einzelnen Leerstandsquoten der 35 Städte berechnet werden. Dieser Mittelwert ist für den Vergleich der einzelnen Städte sinnvoll, da er alle Quoten miteinander ins Verhältnis setzt. Da bei dieser Mittelwert-Berechnung alle einzelnen Quoten "gleichberechtigt" miteinander in ein Verhältnis gesetzt werden, werden die absoluten Mengen leer stehender Wohnungen nicht berücksichtigt. Mit dieser gemittelten Leerstandsquote können keine Aussagen über die Leerstandsproblematik aller Städte getroffen werden, da die sehr unterschiedlichen Größen der Stadtumbaustädte nicht berücksichtigt werden.

85 Deutliche Entwicklungsunterschiede lässt nicht nur ein Vergleich nach der Stadtgröße erkennen, auch bei der Analyse der Leerstandsentwicklung nach den Besitzverhältnissen treten Unterschiede zutage (vgl. Abbildung 3.38). Im Mittel der 25 untersuchten Städte konnte die Organisierte Wohnungswirtschaft ihre Leerstandsquote um 4,1 Prozentpunkte senken, wohingegen die Leerstandsquote für den Wohnungsbestand der privaten und sonstigen Eigentümer um 0,8 Prozentpunkte gestiegen ist. Abbildung 3.38 Abschließend werden für die Stadtumbaustädte in der nachfolgenden Abbildung wiederum die so genannten "Meilensteine" des Rückbaus aufgezeigt (vgl. Abbildung 3.39): - Leerstand zum Zeitpunkt der SEK-Erstellung 2001/02, - Rückbauplanung bis zum Jahr 2010 (SEK 2001/02), - Rückbaubewilligungen bis 2013 (MLV-Förderstatistik) sowie - vollzogener Rückbau bis 2013 (MLV-Förderstatistik).

86 Für die zum Zeitpunkt der SEK-Erstellung 2001/02 in den 42 Stadtumbaustädten ermittelten leer stehenden Wohneinheiten wurde in den SEK eine Reduktion bis zum Jahr 2010 um mehr als drei Viertel (79,0 Prozent) als Planungsziel formuliert (Rückbauplanung WE). Bis 2013 wurde für über 70 Prozent der bis 2010 vorgesehenen Rückbauplanung eine Bewilligung erteilt (71,5 Prozent). Die insgesamt bewilligten Rückbaumaßnahmen wurden in den Stadtumbaustädten zu 96 Prozent auch realisiert. Insgesamt ist bis zum Jahr 2013 über die Hälfte des Leerstandes zu Programmbeginn rückgebaut worden (54,1 Prozent). Diese Quote hat sich allerdings in den letzten Jahren nur noch um rund zwei Prozentpunkte jährlich erhöht (2009: 44,7 Prozent; 2010: 46,7 Prozent; 2011: 49,9 Prozent; 2012: 51,7 Prozent). Abbildung 3.39

87 Typisierung des Stadtumbauverlaufs nach Problemdruck und Problemlösungseffizienz Der Stadtumbau verläuft in den Städten des Landes Sachsen-Anhalt unterschiedlich, dies wurde bereits aus den bisherigen Auswertungen ersichtlich. Wie in den Jahresberichten der Vorjahre wird nachfolgend versucht, die erklärenden Faktoren für diese unterschiedlichen Entwicklungen zu identifizieren. Dazu werden nach einer Bestimmung unterschiedlicher Verlaufsmuster die Einwohnerentwicklung, Leerstandssituation, Rückbauplanung, Fördermittelbewilligung für Rückbau und Aufwertung, Wohngebäude- und Eigentümerstruktur und Rückbauvollzug als mögliche Faktoren herangezogen. Die Typisierung der Stadtumbaustädte erfolgt auf Basis der Analyse der Leerstandsentwicklung zwischen 2001/02 und 2013 (vgl. Abbildung 3.36 in Kapitel 3.6): - Problemdruck zu Programmbeginn/Ausgangssituation (Leerstandsquote SEK 2001/02), - Problemlösungseffizienz/Entwicklungsrichtung (Leerstandsquoten SEK 2001/02 Berichtsjahr 2013). Mit der zum Zeitpunkt der SEK-Erstellung 2001/02 bestehenden Leerstandsquote wird der individuelle Problemdruck der Städte zu Beginn des Förderprogramms abgebildet. Dieser Wert weist eine große Spannweite auf (Wernigerode: 5,0 Prozent; Stendal: 23,5 Prozent). Der Vergleich der Leerstandsquoten zum Zeitpunkt der SEK-Erstellung 2001/02 und dem Berichtsjahr 2013 zeigt die Leerstandsveränderung. Auch hier bestehen erhebliche Unterschiede zwischen den Stadtumbaustädten (Merseburg: -8,6 Prozentpunkte; Eisleben: +8,4 Prozentpunkte). Die Kombination beider Merkmalsausprägungen ermöglicht eine Gruppierung zu den folgenden vier Stadtumbau-Stadttypen (vgl. Abbildung 3.40): - Städte mit anhaltend hoher Leerstandsproblematik (Städte mit eher hohem Problemdruck und steigender Leerstandsquote), - Städte mit neu entstandener Leerstandsproblematik (Städte mit eher niedrigem Problemdruck und steigender Leerstandsquote), - Städte mit eher abnehmender Leerstandsproblematik (Städte mit eher niedrigem Problemdruck und sinkender Leerstandsquote), - Städte mit hoher, aber abnehmender Leerstandsproblematik (Städte mit eher hohem Problemdruck und sinkender Leerstandsquote).

88 Die Gruppenbildung erfolgte für 35 Stadtumbaustädte anhand der folgenden gesetzten Schwellenwerte: - Problemdruck zu Programmbeginn Mittelwert der Leerstandsquoten SEK 2001/02 = 14,6 Prozent, - Problemlösungseffizienz Veränderung Leerstandsquoten SEK 2001/02 zu Berichtsjahr 2013 = Schwellenwert: -0,5 Prozentpunkte. Abbildung 3.40 Grundsätzlich lässt sich feststellen, dass die Mehrzahl der insgesamt untersuchten 35 Städte eine vergleichsweise etwas günstigere Ausgangssituation, gemessen am Mittelwert der Leerstandsquoten zum Start des Programms 2001/02, aufweist. 19 Nur 14 Städte 19 Um Missverständnissen vorzubeugen, erfolgt hier der methodische Hinweis, dass der Mittelwert einer Menge mehrerer prozentualer Angaben nur rechnerisch genau in der Mitte liegt, die Menge aber deshalb nicht in zwei gleich große Gruppen unterteilt wird. Dies liegt daran, dass einzelne extreme Werte im oberen oder unteren Bereich eine Verschiebung bewirken können. (Im Gegensatz zum Mittelwert teilt der Medianwert eine Menge bzw. Summe in zwei gleich große Gruppen, in dem die einzelnen Werte gewichtet werden. Der entsprechende Medianwert der Leerstandsquoten im Ausgangsjahr 2001/02 liegt für die 35 Städte bei 14,3 Prozent.)

89 zeigen in der Ausgangssituation 2001/02 einen überdurchschnittlich hohen Problemdruck. Drei dieser Städte sind zusätzlich zu ihrer schwierigen Leerstandssituation zum Programmbeginn durch eine weitere Zunahme der Leerstandsquote bis zum Berichtsjahr 2013 gekennzeichnet und werden demnach als "Städte mit anhaltend hoher Leerstandsproblematik" bewertet (Havelberg, Weißenfels, Zeitz). In den anderen elf Städten konnte die Leerstandsquote hingegen gesenkt werden und sie werden als "Städte mit hoher, aber abnehmender Leerstandsquote" eingestuft (Aschersleben, Bitterfeld-Wolfen, Gardelegen, Halberstadt, Halle, Magdeburg, Merseburg, Naumburg, Osterburg, Staßfurt, Stendal). Von den 21 Städten, die eine vergleichsweise günstigere Ausgangssituation vorweisen, ist für knapp die Hälfte eine Reduktion der Leerstandsquote erkennbar und diese zehn Städte gehören zur Gruppe "Städte mit eher abnehmender Leerstandsquote" (Bernburg, Genthin, Haldensleben, Klötze, Köthen, Oschersleben, Quedlinburg, Sangerhausen, Wittenberg, Wolmirstedt). Die anderen elf Städte weisen eine Stagnation oder einen Anstieg der Leerstandsquote auf und werden als "Städte mit neu entstandener Leerstandsproblematik" bezeichnet (Blankenburg, Burg, Dessau-Roßlau, Eisleben, Hettstedt, Hohenmölsen, Salzwedel, Schönebeck, Thale, Wernigerode, Zerbst). Ergänzend zu dieser seit dem Jahresbericht 2008 bewährten Einteilung in die vier beschriebenen Stadtumbau-Stadttypen wird im vorliegenden Bericht auch der Blick auf das "Mittelfeld" gelenkt: Für 21 der 35 untersuchten Städte kann eine Ballung hinsichtlich der Kombination ihrer Merkmalsausprägungen "Problemdruck" (Leerstandsquote im Ausgangsjahr 2001/02) und "Problemlösungseffizienz" (Entwicklung bzw. Veränderung der Leerstandsquote) festgestellt werden (vgl. Abbildung 3.40). Diese Ballung stellt einen Bereich der Stabilisierung bzw. Stagnation dar, denn alle diese Städte liegen hinsichtlich der Veränderung ihrer Leerstandsquote in einem engen Entwicklungskorridor von maximal -2 bis +1 Prozentpunkten und weisen in der Ausgangssituation eine Leerstandsquote zwischen 9 bis maximal 21 Prozent auf. 20 Ein Drittel dieser Städte zeigt einen unterdurchschnittlichen Problemdruck und zwei Drittel hatten einen überdurchschnittlichen Problemdruck. Für die Städte mit einem überdurchschnittlichen Problemdruck (Leerstandsquote 2001/02 >14,6 Prozent) bedeutet dies einen tendenziell bedenklichen Stillstand in der Entwicklung (Aschersleben, Bitterfeld-Wolfen, Halberstadt, Osterburg, Staßfurt, Weißenfels), wohingegen es für die Städte mit einem unterdurchschnittlichen Problemdruck (Leerstandsquote 2001/02 <14,6 Prozent) noch als eine Stabilisierung interpretiert werden kann (Bernburg, Blankenburg, Burg, Dessau-Roßlau, Genthin, Haldensleben, Hettstedt, Klötze, Köthen, Oschersleben, Quedlinburg, Salzwedel, Thale, Wittenberg, Zerbst). 20 Der Entwicklungskorridor wurde für den Bereich -2 bis +1 Prozentpunkte festgelegt, da der Schwellenwert für die Veränderung der Leerstandsquoten SEK 2001/02 zu Berichtsjahr 2013 ("Problemlösungseffizienz") bei -0,5 Prozentpunkt liegt.

90 Die außerhalb dieses "Mittelfeldes" liegenden 14 Städte zeigen demnach eine als besonders "auffällig" einzustufende Entwicklung in Bezug auf die Merkmalskombination "Problemdruck" (Leerstandssituation zum Programmstart) und "Problemlösungseffizienz" (Veränderung der Leerstandsquote). Um die Leerstandssituation im aktuellen Berichtsjahr 2013 nicht unberücksichtigt zu lassen, werden diese 14 "auffälligen" Städte in zwei Gruppen unterteilt, je nachdem ob sie über oder unter der mittleren Leerstandsquote von 13,5 Prozent im Berichtsjahr 2013 liegen (vgl. Abbildung 3.40). Diese so gebildeten beiden Gruppen umfassen jeweils sieben Städte: Die Städte Halle, Magdeburg, Merseburg, Naumburg, Sangerhausen, Wernigerode und Wolmirstedt liegen aktuell unter der mittleren Leerstandsquote von 13,5 Prozent (und konnten alle außer Wernigerode ihre Leerstandsquote um mindestens 4 Prozentpunkte deutlich reduzieren). Hingegen sind für die Städte Eisleben, Gardelegen, Havelberg, Hohenmölsen, Schönebeck, Stendal und Zeitz im Berichtsjahr 2013 überdurchschnittlich hohe Leerstandsquoten erkennbar (und die Leerstandsquoten sind außer in den beiden Städten Gardelegen und Stendal um mindestens 2 Prozentpunkte seit dem Programstart angestiegen). 21 Den fünf Städten Eisleben, Havelberg, Hohenmölsen, Schönebeck und Zeitz sollte daher im weiteren Programmverlauf eine besondere Aufmerksamkeit zu teil werden. Im Vergleich mit dem vorherigen Jahresbericht 2013 lässt sich feststellen, dass lediglich zwei Städte einem anderen Städtetyp zugeordnet werden (vgl. Abbildung 3.41). Für beide Städte ist eine Verbesserung festzustellen, da die Stadt Burg neu dem Städtetyp "Städte mit eher abnehmender Leerstandsproblematik" (Jahresbericht 2013: "Städte mit neu entstandener Leerstandsproblematik") und die Stadt Halberstadt dem Städtetyp "Städte mit hoher, aber abnehmender Leerstandsproblematik" (Jahresbericht 2013: "Städte mit anhaltend hoher Leerstandsproblematik") zugeordnet wurde. In beiden Städten hat sich die Leerstandsquote im Vergleich der Berichtsjahre 2012 und 2013 reduziert (Burg: -1,8 Prozentpunkte; Halberstadt: -0,7 Prozentpunkte; vgl. Tabelle 3.1 in Kapitel 3.6). Hinsichtlich der räumlichen Verteilung im Land Sachsen-Anhalt und der Zuordnung der 35 Städte zu den Stadtumbau-Stadttypen lässt sich feststellen, dass die Städte unmittelbar am nördlichen Rand des Harzes, in der südlichen und nördlichen Spitze des Landes sowie die drei Städte Schönebeck, Zerbst und Dessau-Roßlau hohe bzw. neu entstandene Leerstandsprobleme aufweisen (vgl. Abbildung 3.41). Eindeutige räumliche Verortungsmuster der am meisten unter dem Leerstand leidenden Städte im Land Sachsen-Anhalt sind jedoch nicht erkennbar. 21 Beide Städte haben im Berichtsjahr 2013 eine aktuelle Leerstandsquote, die nur ganz knapp über dem Mittelwert von 14,6 Prozent liegt (Gardelegen: 14,7 Prozent; Stendal: 15,1 Prozent).

91 Abbildung

92 Um die Situation und zu beobachtende Entwicklung in den vier definierten Stadtumbau- Stadttypen weitgehend erklären zu können, können mehrere Indikatoren herangezogen werden. Diese Indikatoren werden nachfolgend kurz erläutert, bevor die Stadtumbau- Stadttypen mit den genannten Kriterien in einer Tabelle dargestellt und anschließend zusammenfassend beschrieben werden (vgl. Tabelle 3.2): - Einwohnerentwicklung ( ) Die Einwohnerentwicklung verlief im Zeitraum in allen Stadtumbaustädten negativ. Das Ausmaß des Einwohnerverlustes zeigt dabei unterschiedliche Dimensionen (vgl. Abbildung 3.1 in Kapitel 3.1) und wirkt damit in unterschiedlicher Weise auf die Wohnungsmarktnachfrage: Starke Einwohnerverluste können erzielte Rückbauerfolge unterlaufen, da die rückläufige Nachfrage neuen Leerstand entstehen lässt. Geringere (als erwartete) Einwohnerverluste können das Leerstandsproblem hingegen entschärfen, wenn gleichzeitig der alte Leerstand verringert wird. - Schwerpunktsetzung Fördermittel ( ) Die Verteilung der bewilligten Fördermittel auf Aufwertung und Rückbau zeigt für jede Stadtumbaustadt, wo der Fokus bei der Umsetzung des Stadtumbaus gesetzt wurde (vgl. Abbildung 3.19 in Kapitel 3.3). Städte mit einer starken Betonung des Rückbaus weisen in der Regel einen vergleichsweise hohen Problemdruck (Leerstandsquote SEK 2001/02) und/oder hohe Rückbauerfolge auf. Hingegen wird eine Schwerpunktsetzung auf die Aufwertung eher von Städten mit einem geringeren Problemdruck gewählt und kann eine Erklärung darstellen, warum die Rückbauerfolge gering ausfallen. - Problemadäquater Rückbau ( ) Um das absolute Volumen des vollzogenen Rückbaus in einer Stadt auf den jeweiligen Problemdruck zu beziehen, wird der vollzogene Rückbau ins Verhältnis zum Leerstand bei Programmanfang gesetzt (vgl. Abbildung 3.25 in Kapitel 3.4). Dieses Kriterium zeigt, inwieweit der vollzogene Rückbau problemadäquat erfolgt ist. - Leerstandsquoten nach Gebäudetyp (2001/02) In den zu Programmbeginn erstellten Stadtentwicklungskonzepten (SEK) 2001/02 der Stadtumbaustädte sind Angaben zur Verteilung des Leerstandes auf bestimmte Gebäudetypen enthalten. Die beiden am meisten vom Leerstand betroffenen Gebäudetypen sind der Altbau in Mehrfamilienhäusern bis 1948 ("MFH-Altbau") und die Gebäude in Plattenbauweise ("Plattenbau"). Eine hohe Leerstandsquote im MFH-Altbau kann auf schwierige Rahmenbedingungen für die Leerstandsreduzierung hinweisen (hoher Privateigentümeranteil, Denkmalschutz). Die Reduzierung des Leerstands sollte in der Regel vorzugsweise über die Wiedernutzbarmachung und nicht über den Rückbau erfolgen. Hingegen kann eine hohe Leerstandsquote im Plattenbau ein Indiz für eine ver-

93 gleichsweise einfach umzusetzende Leerstandsreduzierung sein (im Besitz der Organisierten Wohnungswirtschaft, konzentrierter Leerstand, Alternativangebote für die Mieter). - Leerstandsverteilung nach Gebäudetyp (2001/02) Das Kriterium Leerstandsverteilung nach Gebäudetyp beruht auf den gleichen absoluten Angaben wie das bereits beschriebene Kriterium Leerstandsquoten nach Gebäudetyp (SEK 2001/02). Im Unterschied zu den Leerstandsquoten, die die Leerstandsbetroffenheit eines Gebäudetyps aufzeigen, ermöglicht die Angabe der Leerstandsverteilung eine Aussage zum quantitativen Schwerpunkt des gesamten Leerstandes innerhalb einer Stadt. Zusammen mit dem Kriterium der Leerstandsquote nach Gebäudetyp können Hinweise auf eher schwierige oder vergleichsweise einfache Rahmenbedingungen für den Leerstandsabbau abgeleitet werden. - Leerstandsverteilung nach Besitz (2001/02) Auch die Besitzverhältnisse der leer stehenden Wohnungen zum Zeitpunkt der SEK- Erstellung 2001/02 können Hinweise auf Hindernisse oder mögliche Potenziale bei der Leerstandsreduktion geben. In den Wohnungsbeständen der Organisierten Wohnungswirtschaft fällt i. d. R. eine Leerstandsverringerung leichter als in den Beständen der privaten und sonstigen Eigentümer (vgl. Abbildung 3.38 in Kapitel 3.6). - Stadtgröße Die Größe der Stadtumbaustädte, gemessen an ihrer Einwohnerzahl zum Programmbeginn (Stadtentwicklungskonzepte 2001/02), stellt alleine kein erklärendes Kriterium zur Situation und Entwicklung des Leerstandes dar. Die Untersuchungen der Leerstandsquoten zum Zeitpunkt der SEK-Erstellung 2001/02 und im aktuellen Berichtsjahr 2013 haben aber gezeigt, dass es in Sachsen-Anhalt einen Bezug zwischen der Stadtgröße und der Höhe der Leerstandsquote gibt (vgl. Abbildung 3.37 in Kapitel 3.6): Je kleiner eine Stadt ist, desto geringer war ihr Leerstandsproblem (im Mittelwert) zum Programmbeginn; dies gilt für das Berichtsjahr 2013 nur (noch) eingeschränkt, da hier die mittlere Leerstandsquote der Großstädte etwas unter der der Mittelstädte liegt.

94 Tabelle 3.2 Typisierung der Stadtumbaustädte* in Sachsen-Anhalt** Städte mit anhaltend hoher Leerstandsproblematik Städte mit eher abnehmender Leerstandsproblematik Situation (bestimmende Kriterien): Situation (bestimmende Kriterien): - Ausgangssituation / Problemdruck (Leerstandsquote SEK 2001/02): - Entwicklungsrichtung / Effizienz Problemlösung (Veränderung Leerstandsquoten 2001/02 zu 2013): eher hoher Problemdruck (19,3%) Probleme nehmen zu (+1,2%-Punkte) - Ausgangssituation / Problemdruck (Leerstandsquote SEK 2001/02): - Entwicklungsrichtung / Effizienz Problemlösung (Veränderung Leerstandsquoten 2001/02 zu 2013): eher niedriger Problemdruck (12,8%) Probleme nehmen ab (-1,7%-Punkte) Rahmenbedingungen (erklärende Kriterien): Rahmenbedingungen (erklärende Kriterien): - Einwohnerentwicklung ( ): hohe Abnahme (-16,3%) - Einwohnerentwicklung ( ): hohe Abnahme (-15,7%) - Schwerpunktsetzung Fördermittel ( ): Aufwertung (55%) - Schwerpunktsetzung Fördermittel ( ): Aufwertung (56%) - Rückbauerfolge im Leerstand ( ): mittlere Erfolge (38%) - Rückbauerfolge im Leerstand ( ): hohe Erfolge (74%) - Leerstandsquoten nach Gebäudetyp (2001/02): MFH-Altbau (32%), Plattenbau (15%) - Leerstandsquoten nach Gebäudetyp (2001/02): MFH-Altbau (23%), Plattenbau (12%) - Leerstandsverteilung nach Gebäudetyp (2001/02): MFH-Altbau (57%), Plattenbau (23%) - Leerstandsverteilung nach Gebäudetyp (2001/02): MFH-Altbau (46%), Plattenbau (36%) - Leerstandsverteilung nach Besitz (2001/02): Organisierte WW (50%) - Leerstandsverteilung nach Besitz (2001/02): Organisierte WW (62%) - Stadtgröße (2001/02): Mittelstadt (3 von 3) - Stadtgröße (2001/02): Mittelstadt (7 von 9) Stadtumbaustädte in Sachsen-Anhalt: Stadtumbaustädte in Sachsen-Anhalt: Havelberg, Weißenfels, Zeitz Bernburg, Burg, Genthin, Haldensleben, Klötze, Köthen, Oschersleben, Sangerhausen, Quedlinburg, Wittenberg Städte mit neu entstandener Leerstandsproblematik Städte mit hoher, aber abnehmender Leerstandsproblematik Situation (bestimmende Kriterien): Situation (bestimmende Kriterien): - Ausgangssituation / Problemdruck (Leerstandsquote SEK 2001/02): - Entwicklungsrichtung / Effizienz Problemlösung (Veränderung Leerstandsquoten 2001/02 zu 2013): eher niedriger Problemdruck (10,5%) Probleme nehmen zu (+2,4%-Punkte) - Ausgangssituation / Problemdruck (Leerstandsquote SEK 2001/02): - Entwicklungsrichtung / Effizienz Problemlösung (Veränderung Leerstandsquoten 2001/02 zu 2013): eher hoher Problemdruck (18,2%) Probleme nehmen ab (-4,2%-Punkte) Rahmenbedingungen (erklärende Kriterien): Rahmenbedingungen (erklärende Kriterien): - Einwohnerentwicklung ( ): hohe Abnahme (-16,1%) - Einwohnerentwicklung ( ): hohe Abnahme (-15,6%) - Schwerpunktsetzung Fördermittel ( ): Aufwertung (58%) - Schwerpunktsetzung Fördermittel ( ): Aufwertung (53%) - Rückbauerfolge im Leerstand ( ): hohe Erfolge (53%) - Rückbauerfolge im Leerstand ( ): hohe Erfolge (54%) - Leerstandsquoten nach Gebäudetyp (2001/02): MFH-Altbau (15%), Plattenbau (8%) - Leerstandsquoten nach Gebäudetyp (2001/02): MFH-Altbau (28%), Plattenbau (20%) - Leerstandsverteilung nach Gebäudetyp (2001/02): MFH-Altbau (31%), Plattenbau (33%) - Leerstandsverteilung nach Gebäudetyp (2001/02): MFH-Altbau (41%), Plattenbau (38%) - Leerstandsverteilung nach Besitz (2001/02): Organisierte WW (52%) - Leerstandsverteilung nach Besitz (2001/02): Organisierte WW (68%) - Stadtgröße (2001/02): Klein-/Mittelstadt (je 5 von 10) - Stadtgröße (2001/02): Mittel-/Großstadt (8 von 12) Stadtumbaustädte in Sachsen-Anhalt: Stadtumbaustädte in Sachsen-Anhalt: Blankenburg, Dessau-Roßlau, Eisleben, Hettstedt, Hohenmölsen, Salzwedel, Aschersleben, Bitterfeld-Wolfen, Gardelegen, Halberstadt, Halle, Magdeburg, Merseburg, Schönebeck, Thale, Wernigerode, Zerbst Naumburg, Osterburg, Staßfurt, Stendal, Wolmirstedt * Es erfolgte eine Typisierung für 35 der 42 Stadtumbaustädte (nicht genug Daten für Aken, Calbe, Gräfenhainichen, Jessen, Nebra, Querfurt und Wanzleben im Monitoring des Berichtsjahres 2013). ** Die einzelnen Kriterien sind im Textteil näher definiert bzw. erläutert. Bei allen angegebenen Werten handelt es sich um Mittelw erte der Stadtumbaustädte der jew eiligen Gruppe.

95 Nicht alle der genannten Kriterien treffen für alle Städte eines Stadtumbautypus in der beschriebenen "typischen" Ausprägung vollständig zu und es wird auch deutlich, dass die Leerstandsentwicklung sich nicht durch eindimensionale Kausalitäten erklären lässt. Dennoch lassen sich anhand der aufgeführten Indikatoren einige Zusammenhänge nachvollziehen und für die Mehrzahl der Stadtumbaustädte können "Erklärungspfade" erkannt werden (vgl. Tabelle 0.3 in Anhang 2). Besondere örtliche Bedingungen können die "typischen" Ausprägungen modifizieren. Hierzu gehören beispielsweise, neben einer überdurchschnittlichen Wohnungsbautätigkeit, eine hohe Anzahl an Einwohnern mit einem Zweitwohnsitz (Bundeswehr, Studenten, Ruheständler). Zur Verdeutlichung werden die vier Stadtumbau-Stadttypen abschließend prototypisch beschrieben: Städte mit anhaltend hoher Leerstandsproblematik Die drei Mittelstädte sind durch einen überdurchschnittlichen Problemdruck (Leerstandsquote SEK 2001/02: 19,3 Prozent) und eine geringe Effizienz in der Leerstandsverringerung geprägt (+1,2 Prozentpunkte; mittlere Leerstandsquote 2013: 20,5 Prozent). Für den Zeitraum ist ein erheblicher Einwohnerverlust festzustellen (-16,3 Prozent). Die Fördermittel wurden nur knapp zur Hälfte für den Rückbau bewilligt (45 Prozent). Bedingt durch die hohen Einwohnerverluste sind die Erfolge bei der Reduzierung des Leerstands als vergleichsweise niedrig zu bewerten. Die Leerstandsproblematik zum Zeitpunkt der SEK 2001/02 stellt für die Akteure eine besondere Herausforderung dar, da der Leerstand im MFH-Altbau besonders hoch ist (Leerstandsquote, Anteil am Gesamtleerstand) und sich der leer stehende Wohnungsbestand zur Hälfte im privaten oder sonstigen Besitz befindet (50 Prozent). Städte mit neu entstandener Leerstandsproblematik Zum Zeitpunkt der SEK-Erstellung hatten die jeweils fünf Klein- und Mittelstädte noch einen eher niedrigen Problemdruck (Leerstandsquote SEK 2001/02; 10,5 Prozent). Mit der deutlichen Erhöhung der Leerstandsquote bis zum Berichtsjahr 2013 hat sich ihre Situation jedoch verschlechtert (+2,4 Prozentpunkte; mittlere Leerstandsquote 2013: 12,9 Prozent). Im Zeitraum reduzierte sich die Einwohnerzahl erheblich (-16,1 Prozent) und die Fördermittel wurden im gleichen Zeitraum überwiegend für die Aufwertung bewilligt (58 Prozent). Dementsprechend ist der Rückbauerfolg im Vergleich zu den anderen Stadtumbau-Stadttypen eher niedrig (53 Prozent). Erschwerend kam hinzu, dass die Leerstandsproblematik 2001/02 im MFH-Altbau etwas höher als im Plattenbau ausgeprägt war (Leerstandsquote) und sich in der Mehrzahl der Städte nur rund die Hälfte des Leerstandes im Besitz der Organisierten Wohnungswirtschaft befand (52 Prozent). Städte mit eher abnehmender Leerstandsproblematik Die sieben Mittelstädte und drei Kleinstädte sind durch einen vergleichsweise niedrigen Problemdruck (Leerstandsquote SEK 2001/02: 12,8 Prozent) geprägt und zeigen bis zum

96 Berichtsjahr 2013 eine Reduzierung der Leerstandsquote (-1,7 Prozentpunkte; mittlere Leerstandsquote 2013: 11,1 Prozent). Zwar ist der Einwohnerverlust im Zeitraum im Mittel der zehn Städte ebenfalls hoch (-15,7 Prozent), aber da Rückbau und Aufwertung im gleichen Zeitraum parallel betrieben wurden, sind hohe Rückbauerfolge festzustellen (74 Prozent). Diese Erfolge wurden erzielt, obwohl zum Zeitpunkt der SEK 2001/02 die Leerstandsproblematik gemessen an der jeweiligen Leerstandsquote im MFH-Altbau höher als im Plattenbau ausgeprägt war. Rückbau- und Sanierungserfolge waren dennoch vergleichsweise einfach zu erzielen, da sich die leer stehenden Wohnungen überwiegend im Besitz der Organisierten Wohnungswirtschaft befanden (62 Prozent). Städte mit hoher, aber abnehmender Leerstandsproblematik In dieser Gruppe dominieren die größeren Städte (zwei Großstädte, sechs Mittelstädte, vier Kleinstädte) und es wurde, ausgehend von einer schwierigen Ausgangssituation mit einem hohen Problemdruck (Leerstandsquote SEK 2001/02: 18,2 Prozent), bis zum Berichtsjahr 2013 eine deutliche Reduzierung der Leerstandsquote erreicht (-4,2 Prozentpunkte; mittlere Leerstandsquote 2013: 14,0 Prozent). Die Rückbauerfolge (54 Prozent) wurden trotz teilweise ungünstiger Rahmenbedingungen möglich, denn der Einwohnerverlust im Zeitraum war hoch (-15,6 Prozent) und bei den bewilligten Fördermitteln im Zeitraum wurden sowohl der Rückbau als auch die Aufwertung zu annähernd gleichen Teilen bedacht. Zum Zeitpunkt der SEK-Erstellung 2001/02 war die Leerstandsproblematik nicht nur im Plattenbau, sondern auch im MFH-Altbau hoch (Leerstandsquote, Anteil am Gesamtleerstand). Da sich die leer stehenden Wohnungen größtenteils im Besitz der Organisierten Wohnungswirtschaft befanden (68 Prozent), konnten dennoch Rückbau- und Sanierungserfolge erzielt werden. Insgesamt zeigt sich also, dass die meisten Städte mit einem ursprünglich eher geringen Problemdruck ihre Situation kaum verbessern konnten (Stagnation oder Zunahme der Leerstandsquote). Dies liegt u. a. daran, dass in vielen Fällen die Stadtumbaumittel schwerpunktmäßig in die Aufwertung flossen und der Rückbau daher zu schwach ausgeprägt ist. Begleitet wurde diese Entwicklung durch deutlich stärkere Einwohnerverluste als erwartet und oftmals hohe Anteile privater Eigentümer an den leer stehenden Wohnungen. Hingegen konnten die meisten der Städte mit einem ursprünglich hohen Problemdruck ihre Situation deutlich verbessern (oder zumindest stabilisieren). Hier wurden i. d. R. umfangreiche Mittel in den Rückbau gelenkt, die Einwohnerverluste waren teilweise geringer als erwartet und die leer stehenden Wohnungen befanden sich überwiegend im Besitz der Organisierten Wohnungswirtschaft. Die größten Erfolge haben jedoch die Städte, die trotz eines vergleichsweise niedrigen Problemdrucks zum Start des Programms dennoch ihren Fokus auf den Rückbau gelegt haben. Dass sich die leer stehenden Woh-

97 nungen in diesen Städten größtenteils im Besitz der Organisierten Wohnungswirtschaft befanden, hat die Umsetzung der Leerstandsreduktion erleichtert. Diese für die Leerstandsreduktion bislang noch relativ günstigen Rahmenbedingungen insbesondere die hohen Anteile leer stehender Wohnungen im Plattenbau und/oder im Besitz der Organisierten Wohnungswirtschaft werden in den kommenden Jahren aller Voraussicht nach weiter an Bedeutung verlieren, da die Leerstände in den Altbauten vergleichsweise wenig reduziert werden konnten und die leer stehenden Wohnungen mittlerweile deutlich überwiegend im privaten Besitz liegen. Dies stellt den Stadtumbau in den kommenden Jahren vor neue Herausforderungen.

98 Situation und Entwicklung in den Fördergebieten der Stadtumbaustädte Wie die Analyse auf der gesamtstädtischen Ebene (vgl. Kapitel 3) basiert auch die Analyse der Fördergebiete der 42 Stadtumbaustädte im Land Sachsen-Anhalt auf den Monitoringdaten des Berichtsjahres 2013 sowie der Förderstatistik des Ministeriums für Landesentwicklung und Verkehr. Soweit verfügbar, werden auch die Daten des Ausgangszeitpunktes der ersten Stadtentwicklungskonzepte 2001/02 für Längsschnittbetrachtungen genutzt. 22 Die Fördergebiete werden wie in den Berichten der vorherigen Jahre anhand ausgewählter Strukturmerkmale in vier Gebietstypen untergliedert (Kapitel 4.1). Die aktuelle Situation und Entwicklung in den Fördergebieten der Stadtumbaustädte wird anhand der Einwohnerentwicklung (Kapitel 4.2), der sozialen Merkmale der Fördergebiete (Kapitel 4.3) und der Strukturmerkmale des Wohnungsbestandes (Kapitel 4.4) dargestellt. Die bereits erfolgten Maßnahmen im Rahmen des Stadtumbauprogrammes werden anhand der bewilligten Fördermittel für Rückbau- und Aufwertungsmaßnahmen (Kapitel 4.5), des vollzogenen Rückbaus (Kapitel 4.6) sowie der eingesetzten Aufwertungsmittel (Kapitel 4.7) untersucht. Daran anschließend erfolgt die Analyse der Struktur und Entwicklung des Leerstandes (Kapitel 4.8) und eine darauf aufbauende Typisierung der Fördergebiete anhand des erkennbaren Problemdrucks und der Problemlösungseffizienz (Kapitel 4.9). 4.1 Typisierung der Fördergebiete Die bereits in den vorangegangenen Jahresberichten angewendete Typisierung der Fördergebiete wird für die aktuelle Auswertung der Monitoringdaten beibehalten. Die Typisierung beruht auf einer Zuordnung der Fördergebiete zur räumlichen Lage innerhalb der Stadtumbaustädte und berücksichtigt das überwiegende Baualter der Wohngebäude innerhalb des Fördergebietes (vgl. Abbildung 4.1). Hinsichtlich der räumlichen Lage werden Innenstadt und Stadtrand unterschieden. Eine eindeutige Charakterisierung durch die Baualtersstruktur ihres Wohnungsbestandes erfahren die beiden Gebietstypen Innenstadt/Altbau und Stadtrand/ (Plattenbau). Dagegen stellen die beiden Gebietstypen Innenstadt/Sonstige und Stadtrand/Sonstige zwei Typen dar, die nicht eindeutig von einer einzelnen Baualtersstruktur geprägt sind. Im Gebietstyp Innenstadt/Sonstige setzt sich der Wohnungsbestand vorwiegend aus Gebäuden zusammen, die nach 1948 errichtet wurden (traditionell und/oder industriell), wohingegen im Gebietstyp Stadtrand/Sonstige der Wohnungsbestand vorwiegend aus Wohnungen besteht, die nicht industriell erstellt wurden (kein Plattenbau). 22 Wie bereits dargelegt, sind die Vergleiche mit der Ausgangssituation zu Beginn des Förderzeitraums nur möglich, wenn die jeweils erforderlichen Daten vollständig vorliegen (vgl. Kapitel 0.1 und 0.2 in Anhang 1).

99 Abbildung 4.1 Abbildung 4.2

100 Im aktuellen Berichtsjahr 2013 liegen für 142 Fördergebiete aus 34 Städten Daten aus dem Monitoring vor. Acht der 42 Stadtumbaustädte konnten keine Daten an die Begleitforschung übergeben (vgl. Kapitel 0.2 in Anhang 1). Die insgesamt 142 Fördergebiete verteilen sich wie folgt auf die vier Gebietstypen (in Klammern steht immer die Anzahl der Fördergebiete): Innenstadt/Altbau (48), Innenstadt/Sonstige (24), Stadtrand/ (39) und Stadtrand/Sonstige (31). Im Anhang des Berichtes findet sich eine Übersicht über alle Fördergebiete (vgl. Tabelle 0.2 in Anhang 2). Grundsätzlich ist darauf hinzuweisen, dass die Städte nicht in jedem Jahr die Angaben zu allen Fördergebieten liefern oder auch neu festgelegte Fördergebiete hinzukommen können. Dadurch verändert sich in jedem Berichtsjahr die Anzahl der Fördergebiete und es ist beim Vergleich mit den Analysen in den vorhergegangenen Jahresberichten zu berücksichtigen, dass nicht immer die identische Auswahl der Fördergebiete den Auswertungen zugrunde liegt. Nur wenn tatsächlich dieselben Fördergebiete miteinander verglichen werden, lassen sich inhaltliche Fehlinterpretationen hinsichtlich der Entwicklung vermeiden. Aus diesem Grund wird in den nachfolgenden Auswertungen jeweils die Anzahl der analysierten Fördergebiete angegeben und es wird an den entsprechenden Stellen auf mögliche Unschärfen hingewiesen. Von den 142 Fördergebieten liegen nur für 137 Fördergebiete sowohl plausible Angaben für die aktuelle Einwohnerzahl als auch für den Wohnungsbestand im Berichtsjahr 2013 vor. In Bezug auf die Verteilung dieser 137 Fördergebiete ist eine starke Konzentration auf die beiden Gebietstypen Innenstadt/Altbau ("Altbaugebiet") und Stadtrand/ ("Plattenbaugebiet") erkennbar, da sie zusammen mit 84 der 137 Fördergebiete nicht nur rund drei Fünftel aller Fördergebiete darstellen (61 Prozent), sondern auf sie auch rund drei Viertel der gesamten Wohnungen (75 Prozent) und aller Einwohner (73 Prozent) entfallen (vgl. Abbildung 4.2). In den Gebietstypen Innenstadt/Altbau und Stadtrand/ konzentrieren sich höhere Anteile der Wohnungen und der Einwohner an allen Fördergebieten als ihre jeweiligen Anteile an der Anzahl der Fördergebiete ausmachen. Dies erklärt sich durch eine relativ dichte Bebauung in den Altbaugebieten (Innenstadt/Altbau) und eine hohe Anzahl an Wohnungen und Einwohnern in den in industrieller Bauweise erstellten Großwohnsiedlungen (Stadtrand/ ). Im Gegensatz dazu sind insbesondere die sonstigen Fördergebiete am Stadtrand (Stadtrand/Sonstige) durch eine vergleichsweise lockere Bebauung geprägt.

101 Einwohnerentwicklung Die Entwicklung der Einwohnerzahlen wird nachfolgend anhand der vorliegenden Monitoringdaten für 2000 und 2013 aufgezeigt. 23 Die Auswertung bezieht sich dabei nur auf 63 Prozent der Datensätze, da nur für 90 der 142 Fördergebiete eine ausreichende und plausible Datenbasis sowohl für das Jahr 2000 als auch für 2013 vorliegt. In der Mehrzahl der untersuchten 90 Fördergebiete hat die Einwohnerzahl abgenommen (mittlere Quote: -16,7 Prozent), das betrifft 67 von 90 Fördergebieten (74,4 Prozent). Alle untersuchten 29 Fördergebiete des Gebietstyps Stadtrand/ weisen eine abnehmende Einwohnerentwicklung auf (Minimum: -7,1 Prozent Wernigerode-Harzblick; Maximum: -80,7 Prozent Stendal-Süd). In acht der 67 Fördergebiete hat sich die Einwohnerzahl im Zeitraum 2000 bis 2013 sogar mehr als halbiert. Mit Ausnahme eines Fördergebietes liegen die Fördergebiete mit dieser starken Einwohnerabnahme alle am Stadtrand (Stadtrand/ : 4 Fördergebiete; Stadtrand/Sonstige: 3 Fördergebiete): "Quedlinburg-Kaserne" (-83,3 Prozent), "Stendal-Süd" (-80,7 Prozent), "Zerbst-Lepser Straße" (-78,8 Prozent), "Sangerhausen-Ostsiedlung" (-72,6 Prozent), "Aschersleben- BG1-H.-Welz-Straße" (-68,8 Prozent), "Wernigerode-Am Ziegenberg" (-60,7 Prozent), "Bitterfeld-Wolfen-Nord" (-54,6 Prozent), "Salzwedel-Arendseer Str. (-51,8 Prozent). 24 Einen Zuwachs ihrer Einwohnerzahl können 23 der 90 Fördergebiete verbuchen, davon gehören 14 Fördergebiete zum Gebietstyp Innenstadt/Altbau, vier Fördergebiete zum Gebietstyp Innenstadt/Sonstige und fünf weitere Fördergebiete zum Gebietstyp Stadtrand/Sonstige. Besonders hohe Einwohnergewinne von rund 30 Prozent oder sogar mehr sind für die acht Fördergebiete "Magdeburg-Altstadt" (+29,5 Prozent), "Bitterfeld-Wolfen- Musikerviertel" (+31,3 Prozent), "Quedlinburg-Kleers" (+32,8 Prozent), "Halle-Nördliche Innenstadt" (+35,5 Prozent), "Köthen-Wasserturm" (+39,6 Prozent), "Naumburg-Am Hol Wie im Kapitel zur Einwohnerentwicklung innerhalb der gesamten Stadtumbaustädte (vgl. Kapitel 3.1) wird auch hier bei den Fördergebieten die Einwohnerentwicklung anhand des Vergleichs der Daten für die Jahre 2000 und 2013 vorgenommen. Als Ausgangswert wird das Jahr 2000 zugrunde gelegt, da für die Fördergebiete die Einwohnerzahl zum Zeitpunkt der Erstellung der SEK 2001/02 nicht ausgewertet werden kann (zu geringe Datenmenge im Monitoring). Um die Datenbasis etwas zu erhöhen, wurden die Angaben im Monitoring um Angaben aus den Stadtentwicklungskonzepten von 2001/02 ergänzt. Die in den SEK vorliegenden Einwohnerdaten beziehen sich i. d. R. auch auf den Zeitpunkt Das Fördergebiet "Kaserne" in Quedlinburg, welches zum Gebietstyp Innenstadt/Altbau gehört, stellt dabei einen Sonderfall dar. Bei diesem Fördergebiet handelt es sich um ein innenstadtnahes Kasernengelände, für das im SEK 2001/02 wegen seiner Dimension und schwierigen Bausubstanz ein nahezu kompletter Abriss inklusive der dort befindlichen rund 100 Wohnungen vorgesehen war. Dies erklärt die für ein Fördergebiet des Gebietstyps Innenstadt/Altbau untypische starke Einwohnerabnahme. Auch für andere Fördergebiete hatten die Rückbauplanungen der SEK 2001/02 einen kompletten oder sehr weitgehenden Rückbau vorgesehen (dies gilt für die Fördergebiete "Aschersleben-BG1-H.-Welz-Straße", "Burg-Nord-West" und "Wernigerode-Am Ziegenberg").

102 länder" (+43,9 Prozent), "Köthen-Altstadt" (+54,0 Prozent) und "Zeitz-Fördergebiet 4" (+93,9 Prozent) festzustellen. Die Einwohnerverluste zwischen 2000 und 2013 fallen für die vier Gebietstypen unterschiedlich stark aus (vgl. Abbildung 4.3). Die stärksten Einwohnerverluste mit -32,9 Prozent erfährt der Gebietstyp Stadtrand/ Danach folgen die Gebietstypen Stadtrand/Sonstige (-19,2 Prozent) und Innenstadt/Sonstige (-16,1 Prozent). Die geringsten Einwohnerverluste sind für den Gebietstyp Innenstadt/Altbau festzustellen (-3,4 Prozent), was unter anderem darauf zurückzuführen ist, dass es hier 14 Fördergebiete mit einer zunehmenden Einwohnerentwicklung gibt. 25 Genau die Hälfte der untersuchten 28 Fördergebiete des Gebietstyps Innenstadt/Altbau weist eine Einwohnerzunahme auf (Minimum: 1,0 Prozent "Zeitz-Fördergebiet 1"; Maximum: 54,0 Prozent "Köthen-Altstadt"). Abbildung Die Spannen der Einwohnerentwicklung in den jeweiligen Fördergebieten betragen: Innenstadt/Altbau (-83,3 bis +54,0 Prozent), Innenstadt/Sonstige (-44,4 bis +32,8 Prozent), Stadtrand/ (-88,5 bis -7,1 Prozent) und Stadtrand/Sonstige (-92,5 bis +93,9 Prozent).

103 Anhand der Angaben zu den Zu- und Fortzügen im Monitoring werden die Wanderungsbewegungen gemessen. Für 112 der 142 Fördergebiete liegen im Berichtsjahr 2013 entsprechende Angaben vor, so dass für diese Fördergebiete Wanderungsgewinne oder Wanderungsverluste ermittelt werden können. Im Mittel aller 112 Fördergebiete liegt ein leichter Wanderungsgewinn vor (Zuzüge: 401; Fortzüge: 372). 26 Differenziert nach den vier Gebietstypen liegt wie in den beiden vorangegangenen Berichtsjahren auch im Berichtsjahr 2013 in drei der vier Gebietstypen im Mittel ein positiver Wanderungssaldo vor (vgl. Abbildung 4.4), wobei der Wanderungssaldo in den beiden innerstädtischen Gebietstypen am höchsten ist (Innenstadt/Altbau: +78; Innenstadt/Sonstige: +63). Ein negativer Wanderungssaldo ist im Mittel nur im Gebietstyp Stadtrand/ zu verzeichnen. Abbildung 4.4 Der Vergleich der absoluten Einwohnerzahlen bei den Zu- und Fortzügen zeigt, dass in den 112 Fördergebieten insgesamt ein Wanderungsgewinn von Einwohnern besteht (Zuzüge: ; Fortzüge: ). Auch bei der Analyse der absoluten Zahlen zeigen die Gebietstypen Innenstadt/Altbau mit Einwohnern (Zuzüge: ; Fortzüge: ) und Innenstadt/Sonstige mit Einwohnern (Zuzüge: 6.668; Fortzüge: 5.472) die höchsten positiven Wanderungssalden. Der absolute Wanderungsgewinn in 26 Für jeden Gebietstyp wurden aus den Daten der dazu gehörenden Fördergebiete jeweils die Mittelwerte der Zuzüge und der Fortzüge berechnet.

104 den Fördergebieten des Gebietstyps Stadtrand/Sonstige ist mit 135 Einwohnern deutlich schwächer (Zuzüge: 3.003; Fortzüge: 2.868) und in den Fördergebieten des Gebietstyps Stadtrand/ besteht ein Wanderungsverlust von 722 Einwohnern (Zuzüge: ; Fortzüge: ). Besonders hohe Wanderungsgewinne von mehr als 100 Einwohnern gibt es im Berichtsjahr 2013 in neun Fördergebieten des Gebietstyps Innenstadt/Altbau ("Magdeburg-Stadtfeld" +119, "Zeitz-Fördergebiet 1" +120, "Köthen-Wasserturm" +124, "Halle-Nördliche Innenstadt" +193, "Oschersleben-Altstadtkern" +220, "Magdeburg-Sudenburg" +306, "Halle- Südliche Innenstadt" +409, "Stendal-Altstadt" +503, "Weißenfels-Altstadt" +663), in zwei Fördergebieten des Gebietstyps Innenstadt/Sonstige ("Magdeburg-Leipziger-Str." +306, "Magdeburg-Neustadt" ) und in einem Fördergebiet des Gebietstyps Stadtrand/ Sonstige ("Magdeburg-Südost" +110). Besonders hohe Wanderungsverluste von mehr als 100 Einwohnern gibt es im Berichtsjahr 2013 in drei Fördergebieten des Gebietstyps Stadtrand/ ("Köthen- Rüsternbreite" -103, "Stendal-Stadtsee" -115, "Bitterfeld-Wolfen-Nord" -378), in einem Fördergebiet des Gebietstyps Innenstadt/Sonstige ("Sangerhausen-Südwestliche Stadterweiterung" -115) und in einem Fördergebiet des Gebietstyps Stadtrand/Sonstige ("Thale-Auf den Höhen" -103). 4.3 Soziale Merkmale der Gebiete 2013 Die vier Gebietstypen zeigen auch hinsichtlich der Altersstruktur und der sozialen Situation ihrer Einwohner deutliche Unterschiede. Aus der Darstellung der Altersstruktur der Einwohner in den hierzu untersuchten 127 Fördergebieten wird ersichtlich, dass im Gebietstyp Innenstadt/Altbau mit 22,1 Prozent und auch im Gebietstyp Stadtrand/Sonstige mit 25,9 Prozent prozentual weniger ältere Einwohner über 65 Jahre leben (vgl. Abbildung 4.5). Hingegen lebt insbesondere in den beiden Gebietstypen Innenstadt/Sonstige und Stadtrand/ ein vergleichsweise hoher Anteil älterer Menschen über 65 Jahre (Innenstadt/Sonstige: 27,8 Prozent; Stadtrand/ : 29,9 Prozent). Entsprechend geringer ist diesen beiden Gebietstypen der Anteil an Einwohnern im erwerbsfähigen Alter zwischen 18 und 65 Jahren (Innenstadt/Sonstige: 60,3 Prozent; Stadtrand/ : 57,4 Prozent).

105 Abbildung 4.5 Um die Anteile der verschiedenen Altersgruppen bzw. Generationen besser bewerten zu können, wurden für die Fördergebiete die Jugend- und Altenquotienten 27 für die Einwohnerzahl im Berichtsjahr 2013 errechnet. Das demografische Problem der Überalterung der Gesellschaft spiegelt sich in sinkenden Jugendquotienten und steigenden Altenquotienten wider. Die Ausprägung der Jugend- und Altenquotienten ist im Jahr 2013 bereits für das Land Sachsen-Anhalt deutlich ungünstiger als für das Bundesgebiet. Der Jugendquotient liegt auf Bundesebene (25) 28 über dem Landesdurchschnitt (21) 29 und der Altenquotient des Bundesgebietes (31) unter dem des Landes Sachsen Anhalt (37). Hinsichtlich der demografischen Entwicklung bedeutet dies, dass in Sachsen-Anhalt bereits 27 Mit dem Jugendquotienten wird das zahlenmäßige Verhältnis der jungen, i. d. R. noch nicht erwerbstätigen Bevölkerungsgruppe (Einwohner bis 18 Jahre) an der Bevölkerungsgruppe der Erwerbstätigen bzw. Erwerbsfähigen (Einwohner von Jahren) ausgedrückt. Der Altenquotient gibt hingegen den Anteil der älteren, i. d. R. nicht mehr erwerbstätigen Bevölkerungsgruppe der Senioren und Rentner (Einwohner über 65 Jahre) an der Bevölkerungsgruppe der Erwerbstätigen bzw. Erwerbsfähigen (Einwohner von Jahren) wieder. 28 Als Vergleichswert wurde der Jugendquotient (25) und der Altenquotient (31) zum für die Bevölkerung der Bundesrepublik Deutschland berechnet (Quelle: Statistisches Bundesamt). 29 Als Vergleichswert wurde der Jugendquotient (21) und der Altenquotient (37) zum für die Bevölkerung des Landes Sachsen-Anhalt berechnet (Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt).

106 viel weniger junge Menschen und mehr ältere Menschen als im Bundesdurchschnitt leben. Noch etwas schlechter als im Land Sachsen-Anhalt steht es hinsichtlich der demografischen Entwicklung in der Summe der Fördergebiete der Stadtumbaustädte. Denn für die untersuchten 127 Fördergebiete liegt der gemittelte Jugendquotient bei 21 (das bedeutet 21 Kinder/Jugendliche auf 100 Erwerbsfähige) und der gemittelte Altenquotient bei 44 (das bedeutet 44 Senioren/Rentner auf 100 Erwerbsfähige). Im Mittel leben somit zwar in etwa gleich viel jüngere Menschen, aber deutlich mehr ältere Menschen in den Fördergebieten als im Landesdurchschnitt. Die im Vergleich zum Landesdurchschnitt höheren Anteile der älteren Bevölkerungsgruppen ab 65 Jahre deuten auf die bestehende Überalterung in den Fördergebieten hin. Eine in etwa dem Landesdurchschnitt entsprechende Entwicklung zeigt sich nur in den Fördergebieten des Gebietstyps Innenstadt/Altbau (vgl. Abbildung 4.6), der von allen vier Gebietstypen die vergleichsweise günstigste Relation von Jugend- und Altenquotient aufweist. 30 Abbildung Der Gesamtquotient, Summe des Jugend- und Altenquotienten, gibt das Verhältnis der am Alter gemessenen und auf die Erwerbsfähigkeit bezogenen aktiven zur inaktiven Bevölkerungsgruppe wieder und gilt als "Belastungsquotient", der anzeigt, wie viele Einwohner von den Erwerbsfähigen versorgt werden müssen.

107 Der Jugendquotient liegt mit 22 im Gebietstyp Innenstadt/Altbau sogar leicht über dem Wert des Landesdurchschnitts (bleibt damit aber immer noch hinter dem Bundesdurchschnitt zurück). Diese vergleichsweise höheren Anteile der Jugendlichen in den Fördergebieten des Gebietstyps Innenstadt/Altbau stellen ein Potenzial für eine günstigere Einwohnerentwicklung dar, wenn zukünftig bzw. weiterhin die Abwanderung junger Menschen verringert werden kann. Das Verhältnis Erwerbsfähige zu Senioren/Rentnern liegt hier bei knapp 3:1, das demografische Problem der Überalterung ist in den Fördergebieten des Gebietstyps Innenstadt/Altbau also etwas schwächer ausgeprägt. In allen drei anderen Gebietstypen liegt der Altenquotient höher als im Landesdurchschnitt, dies gilt besonders für die beiden Gebietstypen Innenstadt/Sonstige und Stadtrand/ Vor allem durch die höheren Altenquotienten ist die Situation hier deutlich kritischer zu bewerten. Aus diesen Entwicklungen ergeben sich spezifische Anforderungen für die zukünftige Entwicklung (seniorengerechte Wohnungen und Infrastruktur, Bedarf an kleineren Wohnungen). Den höchsten mittleren Altenquotienten (50) weisen die Fördergebiete des Gebietstyps Innenstadt/Sonstige auf. Zu diesem Gebietstyp gehören auch viele Fördergebiete, die als Generationswechselgebiete eingestuft werden können, da hier durch eine Überalterung der Einwohner in näherer Zukunft mit starken Umbrüchen und ansteigenden Leerständen zu rechnen ist (vgl. dazu die Ausführungen zum Workshop zu den Generationswechselgebieten in Kapitel 2.4). Dies gilt etwas eingeschränkt auch für die Fördergebiete des Gebietstyps Stadtrand/ (Altenquotient: 48). 31 Um die soziale Situation der Einwohner im Berichtsjahr 2013 beurteilen zu können, werden nachfolgend zwei Indikatoren herangezogen, die auf einer vergleichsweise geringen Anzahl von Angaben zu den Fördergebieten beruhen. Auswertbare Daten liegen für die beiden Indikatoren "Anteil Arbeitslose an den Einwohnern von 18 bis unter 65 Jahren" und "Anteil ALG II-Personen in Bedarfsgemeinschaften an den Einwohnern bis 65 Jahre" nur für 40 der insgesamt 142 Fördergebiete (28,2 Prozent) vor. Der Indikator "Anteil Arbeitslose an den Einwohnern von 18 bis unter 65 Jahren" zeigt an, wie viele Personen anteilig an der arbeitsfähigen Bevölkerung eine Arbeit suchen (Arbeitslosenanteil). Dieser Indikator wird berechnet, da auf kleinräumiger Ebene wie der Fördergebiete von der Bundesagentur für Arbeit keine Daten zur Arbeitslosenquote veröffentlicht werden. 32 Der Indikator "Anteil Arbeitslose an den Einwohnern von 18 bis unter 65 Jahren" ist mit durchschnittlich 14,7 Prozent im Mittel aller Fördergebiete eher hoch und Grundsätzlich ist darauf hinzuweisen, dass innerhalb der Gebietstypen natürlich Fördergebiete mit deutlich abweichender Altersstruktur bestehen, dies gilt besonders für den Gebietstyp Stadtrand/Sonstige. Die Arbeitslosenquote bezieht sich nicht auf alle Einwohner zwischen 18 bis und 65 Jahren, sondern nur auf die zivilen abhängigen Erwerbspersonen.

108 liegt über dem Vergleichswert für Sachsen-Anhalt (9,1 Prozent). 33 Besonders hoch ist der Arbeitslosenanteil mit 17,7 Prozent im Gebietstyp Stadtrand/ (vgl. Abbildung 4.7). Abbildung 4.7 Der Indikator "Anteil ALG II-Personen in Bedarfsgemeinschaften an den Einwohnern bis 65 Jahre" zeigt, wie viele Einwohner bis 65 Jahre direkt oder indirekt auf (Sozial-) Leistungen nach dem SGB II angewiesen sind (SGB II-Quote). Diese Einwohner gelten als relativ einkommensarm. Für den Indikator "Anteil ALG II-Personen in Bedarfsgemeinschaften an den Einwohnern bis 65 Jahre" liegt die gemittelte Quote der vorliegenden Angaben in 40 Fördergebieten bei 25,9 Prozent und damit deutlich höher als der Vergleichswert für das Land Sachsen-Anhalt (16,1 Prozent). Dies bedeutet, dass in den Fördergebieten jeder vierte Einwohner unter 65 Jahre auf Sozialleistungen nach dem SGB II angewiesen ist. Beim Vergleich der vier Gebietstypen sticht auch hier der Gebietstyp Stadtrand/ besonders hervor, da hier jeder dritte Einwohner auf entsprechende Sozialleistungen angewiesen ist (33,9 Prozent).) 33 Hier muss noch einmal explizit auf die sehr geringe Fallzahl von nur 40 untersuchten Fördergebieten hingewiesen werden. Die untersuchten 40 Fördergebiete kommen ausschließlich aus den Städten Bitterfeld-Wolfen, Eisleben, Gardelegen, Halle, Hettstedt, Köthen, Magdeburg und Sangerhausen. Da die drei Städte Bitterfeld-Wolfen, Halle und Magdeburg alleine schon mit 27 der untersuchten 40 Fördergebiete zwei Drittel der Datenbasis stellen, ist hier mit starken Verzerrungen zu rechnen.

109 Grundsätzlich ist damit die (soziale) Situation in allen vier Gebietstypen eher als angespannt zu bewerten. Neben der Situation auf dem Arbeitsmarkt wirken weitere Faktoren wie Einwohnerentwicklung, Altersstruktur und Wanderungsbewegungen ein. Insgesamt deuten die Zahlen in den beiden Gebietstypen Innenstadt/Altstadt und Stadtrand/Sonstige auf eine vergleichsweise stabilere Einwohner- und Stadtentwicklung hin. Dies gilt besonders für den Gebietstyp Innenstadt/Altbau (mäßiger Einwohnerverlust : -3,4 Prozent; geringer Altenquotient: 37; größter mittlerer Wanderungsgewinn: +78; Arbeitslosenanteil: 14,3 Prozent; SGB II-Quote: 21,5 Prozent). Im Gebietstyp Stadtrand/Sonstige liegt zwar auch ein leichter mittlerer Wanderungsgewinn (+6) vor, aber vier weitere Indikatorausprägungen sind vergleichsweise kritisch (Einwohnerverlust : -19,2 Prozent, hoher Altenquotient: 41; Arbeitslosenanteil: 12,6 Prozent; SGB II- Quote: 18,8 Prozent). In Bezug auf eine zukunftsfähige städtische Entwicklung kann die soziale Situation in den anderen beiden Gebietstypen zusammengefasst als deutlich ungünstiger bewertet werden: Im Gebietstyp Innenstadt/Sonstige ist zumindest einer der Indikatoren hinsichtlich der Teilnahme am Erwerbsleben vergleichsweise stark negativ ausgeprägt (Arbeitslosenanteil: 10,7 Prozent; SGB II-Quote: 24,1 Prozent) und wird durch zwei weitere ebenfalls negativ ausgeprägte Indikatoren (hoher Einwohnerverlust : -16,0 Prozent, hoher Altenquotient: 48) verstärkt. Dem steht als ein kleiner Lichtblick nur der beachtliche mittlere Wanderungsgewinn (+44) im Berichtsjahr 2013 entgegen. Denkbar ist, dass hier eine Zuwanderung älterer Menschen stattgefunden hat. Im Gebietstyp Stadtrand/ verläuft die Einwohnerentwicklung insgesamt sehr negativ (hoher Einwohnerverlust : -34,4 Prozent, hoher Altenquotient: 46, hoher Wanderungsverlust: -46) und auch die Indikatoren hinsichtlich der Teilnahme am Erwerbsleben sind hier am ungünstigsten ausgeprägt (Arbeitslosenanteil: 17,7 Prozent; SGB II-Quote: 33,9 Prozent).

110 Strukturmerkmale des Wohnungsbestandes 2013 Wie auf der Ebene der Gesamtstädte (vgl. Kapitel 3.4) wird der Wohnungsbestand in den Fördergebieten anhand prägender Strukturmerkmale wie Baualtersstruktur, Sanierungsstand und Besitzverhältnisse skizziert. Hierzu erfolgt jeweils in Abhängigkeit der vorliegenden Monitoringdaten im aktuellen Berichtsjahr 2013 eine Darstellung der verschiedenen Aspekte anhand der Mittelwerte für alle Fördergebiete zusammengenommen sowie für die vier Gebietstypen einzeln. 34 Für einen Vergleich der beiden Berichtsjahre 2005 und 2013 liegt kein hinreichend großer valider Datensatz der gleichen Fördergebiete vor, so dass an dieser Stelle von einer Auswertung abgesehen werden muss. Für 126 der 142 Fördergebiete liegen Angaben zum Baualter der Wohnungen bzw. Gebäude vor (88,7 Prozent). Von insgesamt Wohnungen entfällt der Großteil auf den Plattenbau mit Wohnungen (42,1 Prozent) und den Altbau mit Wohnungen (37,3 Prozent, vgl. Abbildung 4.8 und Abbildung 0.2 in Anhang 2). Das restliche Fünftel des Wohnungsbestandes entfällt auf die Nicht-Plattenbauwohnungen aus der Bauzeit zwischen (13,7 Prozent) und die ab 1990 errichteten Neubauwohnungen (6,9 Prozent). Zwischen den vier Gebietstypen unterscheidet sich die Baualtersstruktur erheblich. Es wird aber deutlich, dass neben den beiden Gebietstypen Innenstadt/Altbau und Stadtrand/ , in denen jeweils eine Baualtersgruppe ganz deutlich dominiert, sich die Baualtersstruktur in den beiden anderen Gebietstypen nicht ganz so einseitig darstellt. Dies gilt insbesondere für den Gebietstyp Innenstadt/Sonstige, da hier neben dem Plattenbau mit Wohnungen (40,2 Prozent) weitere größere Anteile auch auf den Altbau mit Wohnungen (28,6 Prozent) und auf den Nicht-Plattenbau aus der Bauzeit zwischen mit Wohnungen (24,0 Prozent) entfallen. Im Gebietstyp Innenstadt/Sonstige dominiert damit der Wohnungsbestand aus der Zeit zwischen 1948 und 1989 (64,2 Prozent). Zum Sanierungsstand konnten für 115 der 142 Fördergebiete entsprechende Angaben aus dem Monitoring des Berichtsjahres 2013 ausgewertet werden (81,0 Prozent). In einem vollsanierten Zustand befinden sich knapp zwei Drittel des Wohnungsbestandes ( Wohnungen = 64,3 Prozent). Nur etwas mehr als jede zehnte Wohnung wird noch als unsaniert bewertet ( Wohnungen = 11,5 Prozent). Der unsanierte Wohnungsbestand gehört dabei größtenteils zu den Gebietstypen Innenstadt/Altbau ( Veränderungen zu den vorherigen Jahresberichten 2011, 2012 und 2013 beruhen überwiegend auf einer anderen Anzahl und Auswahl der untersuchten Fördergebiete (vgl. Kapitel 0.1 und 0.2 in Anhang 1).

111 Wohnungen) und Stadtrand/ ( Wohnungen, vgl. Abbildung 4.9 und Abbildung 0.3 in Anhang 2). Abbildung 4.8 Abbildung 4.9

112 Im Gebietstyp Innenstadt/Altbau ist sowohl der Anteil der vollsanierten Wohnungen (68,0 Prozent) als auch der Anteil der unsanierten Wohnungen überdurchschnittlich hoch (13,7 Prozent). Im Gebietstyp Stadtrand/ liegt der Anteil der vollsanierten Wohnungen deutlich unter dem Durchschnitt (59,5 Prozent). Für 119 der 142 Fördergebiete liegen Angaben zu den Besitzverhältnissen vor (83,8 Prozent). Im Eigentum der Organisierten Wohnungswirtschaft befindet sich etwas mehr als die Hälfte des gesamten Bestandes (53 Prozent). Dies ist aber in den vier Gebietstypen ganz unterschiedlich, denn nur in den beiden Gebietstypen Innenstadt/Sonstige (57,2 Prozent) und Stadtrand/ (79,2 Prozent) ist der Wohnungsbestand überwiegend im Eigentum der Organisierten Wohnungswirtschaft (vgl. Abbildung 4.10 und Abbildung 0.4 in Anhang 2). Im Gebietstyp Innenstadt/Altbau dominieren eindeutig die privaten und sonstigen Eigentümer (70,1 Prozent). Im Gebietstyp Stadtrand/Sonstige besteht hingegen keine so klare Dominanz, da hier nur etwas mehr als die Hälfte des Wohnungsbestandes im Besitz von privaten und sonstigen Eigentümern ist (54,9 Prozent). 35 Abbildung Um Missverständnissen vorzubeugen, soll an dieser Stelle eine starke Veränderung zum vorherigen Berichtsjahr erklärt werden. Seit dem Berichtsjahr 2013 enthalten die Monitoringdaten ein neues Fördergebiet aus der Stadt Magdeburg ("Werder-Cracau-Brückfeld"), welches dem Gebietstyp Stadtrand/Sonstige zugeordnet wurde. Bedingt durch die erhebliche Größe des Fördergebietes mit Wohnungen machen sich durch die starken Veränderungen bei den absoluten Zahlen auch Verschiebungen beim Gebietstyp bemerkbar.

113 Bewilligte Fördermittel für Rückbau und Aufwertung Zur Analyse der eingesetzten Fördermittel aus dem Programm Stadtumbau Ost wird nachfolgend die Förderstatistik des Ministeriums für Landesentwicklung und Verkehr (MLV) ausgewertet (Stand: ). Zu analysieren und zu bewerten sind sowohl die Höhe der Förderung als auch die Schwerpunktsetzung der beiden Programmteile Aufwertung und Rückbau in den Fördergebieten. 36 Da die Eigenanteile der Stadtumbaustädte bei den Aufwertungsmaßnahmen in den Fördersummen nicht enthalten sind, wird die tatsächliche Höhe der Aufwertungsmittel bei der Analyse systematisch unterzeichnet. 37 In den nachfolgenden Auswertungen dieses Kapitels werden trotzdem aus Gründen der Vergleichbarkeit mit anderen Untersuchungen ausschließlich die originären Zahlen aus der Fördermittelstatistik des Landes verwendet. Für den Zeitraum werden in der Fördermittelstatistik des Landes insgesamt 158 Fördergebiete geführt (vgl. Kapitel 0.2 in Anhang 1), für die sich eine Gesamtsumme von 464,1 Mio. Euro bewilligter Fördermittel aus dem Programm Stadtumbau Ost errechnet. Lediglich für vier der 158 Fördergebiete wurden bislang noch keine Fördermittel bewilligt. In der nachfolgenden Abbildung werden die Fördermittel aufgegliedert für die einzelnen Jahre im Zeitraum und differenziert nach den vier Gebietstypen dargestellt (vgl. Abbildung 4.11). In der hier analysierten zwölfjährigen Laufzeit des Förderprogramms wurden die Fördermittel in den ersten Jahren ( ) überwiegend für Gebiete des Typs Stadtrand/ bewilligt. In den letzten sieben Programmjahren ist zwar eine Schwerpunktverschiebung hin zu den Gebieten des Typs Innenstadt/Altbau festzustellen, aber seit 2010 nehmen die absoluten Fördersummen für die Fördergebiete des Typs Innenstadt/Altbau kontinuierlich ab Bei den dargestellten Fördersummen ist zu berücksichtigen, dass es sich um die bewilligten Mittel handelt und somit noch keine Aussage dazu getroffen werden kann, in welchem Umfang die entsprechenden Maßnahmen tatsächlich bereits umgesetzt wurden. In den Angaben zu den Fördermitteln für Aufwertungsmaßnahmen sind auch die Fördermittel für Rückführung und Anpassung städtischer Infrastruktur sowie Sicherung enthalten.

114 Abbildung 4.11 Abbildung 4.12

115 In beiden innerstädtischen Gebietstypen überwiegen die Aufwertungs- die Rückbaumittel (vgl. Abbildung 4.12). Dies gilt in besonderem Maße für die Gebiete des Gebietstyps Innenstadt/Altbau (Verhältnis 77 zu 23 Prozent). Im Gebietstyp Innenstadt/Sonstige ist das Verhältnis 54 zu 46 Prozent. Im Gebietstyp Stadtrand/Sonstige überwiegt die Aufwertung nur ganz schwach (Rückbau: 52 Prozent; Aufwertung: 48 Prozent). Im Gebietstyp Stadtrand/ dominieren ganz eindeutig die Rückbaumittel (Verhältnis 84 zu 16 Prozent). In die Fördergebiete des Typs Stadtrand/ gingen knapp zwei Drittel aller Rückbaumittel des Zeitraums (65,3 Prozent). Diese Fördergebiete haben von allen Fördermitteln insgesamt (Rückbau und Aufwertung) ein Drittel alleine für den Rückbau erhalten (33,7 Prozent). Genau gegenteilig verlief die Schwerpunktsetzung für die Fördergebiete des Gebietstyps Innenstadt/Altbau, da diese Gebiete gut zwei Drittel aller Aufwertungsmittel bewilligt bekamen (67,2 Prozent). Ein knappes Drittel aller Fördermittel (Rückbau und Aufwertung) floss alleine in die Aufwertung im Gebietstyp Innenstadt/Altbau (32,5 Prozent). Eine Gegenüberstellung nach dem räumlichen Schwerpunkt der Fördergebiete Innenstadt oder Stadtrand zeigt noch einmal deutlich, dass bei den bewilligten Aufwertungsmitteln die innerstädtischen Fördergebiete klar dominieren (vgl. Abbildung 4.13), wohingegen die bewilligten Rückbaumittel vorrangig in die Fördergebiete am Stadtrand flossen (vgl. Abbildung 4.14). Dies gilt nicht nur für den gesamten Förderzeitraum, sondern für jedes einzelne Jahr zwischen 2002 und Um bei den Bewertungen die unterschiedliche Größe der Fördergebiete berücksichtigen zu können, werden nachfolgend die bewilligten Fördermittel je Einwohner berechnet. Dazu werden die in jedem Fördergebiet eingesetzten Fördermittel mit den jeweiligen Einwohnerzahlen ins Verhältnis gesetzt.

116 Abbildung 4.13 Abbildung 4.14

117 Im Berichtsjahr 2013 liegen für 121 der 158 Fördergebiete entsprechende Einwohnerzahlen aus dem Monitoring vor, sodass die - anhand der Einwohnerzahl relativierte - tatsächliche Bedeutung berechnet werden kann. 38 Im Durchschnitt dieser 121 Fördergebiete errechnet sich ein bewilligter Fördermitteleinsatz von 688 Euro pro Einwohner im Zeitraum (davon für Aufwertung: 323 Euro/EW; für Rückbau: 365 Euro/EW). Es zeigt sich, dass der Gebietstyp Stadtrand/ mit einer mittleren Fördermittelsumme je Einwohner von rund 845 Euro mit deutlichem Abstand intensiver gefördert wurde als die anderen (vgl. Abbildung 4.15). Die Fördergebiete des Gebietstyps Innenstadt/Altbau (642 Euro) haben pro Einwohner etwas mehr als die des Gebietstyps Innenstadt/Sonstige (608 Euro) erhalten. Am geringsten wurden bislang die Fördergebiete des Gebietstyps Stadtrand/Sonstige mit nur 362 Euro mittlerer Fördermittelsumme je Einwohner bedacht. Abbildung Für den Beginn der Förderperiode liegen im Monitoring kaum Angaben zu den Einwohnern im Jahr 2000 vor. Daher werden hier die Einwohnerzahlen aus dem aktuellen Berichtsjahr 2013 zur Relativierung der Fördermittelsummen genutzt. Gleichwohl muss hierzu eine inhaltliche Einschränkung der Aussagefähigkeit vorgenommen werden, da in den Fördergebieten mit einem starken Rückbau i. d. R. auch ein starker Einwohnerverlust festzustellen ist. Hier werden dann die im gesamten Förderzeitraum eingesetzten Rückbaumittel mit den reduzierten Einwohnerzahlen ins Verhältnis gesetzt, wodurch es zu einer gewissen Verzerrung kommen kann. Könnte man die eingesetzten Rückbaumittel mit den Einwohnerzahlen zu Beginn der Förderperiode ins Verhältnis setzen, so würden die Fördermittelsummen je Einwohner in den meisten Fällen geringer ausfallen.

118 Umsetzung im Programmbereich Rückbau Gemäß der Förderstatistik des Landes wurden für 133 von 158 Fördergebieten im Zeitraum Mittel für den Rückbau bewilligt (84,2 Prozent). In den Daten zu den bewilligten Fördermitteln aus der Förderstatistik des Landes liegen aber keine Angaben zum tatsächlichen Rückbau auf Ebene der Fördergebiete vor. Deshalb werden nachfolgend die Monitoringdaten genutzt, auch weil die vollzogenen Rückbaumaßnahmen mit weiteren Maßzahlen (z. B. Leerstand) zusammen ausgewertet werden, was die Verwendung einer einheitlichen Datenbasis zusätzlich nahelegt. Zum vollzogenen Rückbau im Zeitraum liegen für 108 Fördergebiete hinreichend plausible Angaben vor (76 Prozent aller 142 Fördergebiete im Monitoring). Mit diesen Daten soll untersucht werden, in welchem Ausmaß bis zum Jahr 2013 Rückbau vollzogen wurde und wie sich die räumliche Verteilung auf die vier Gebietstypen darstellt. Bis Ende 2013 sind in diesen 112 Fördergebieten insgesamt Wohnungen mit Fördermitteln rückgebaut worden. In der nachfolgenden Abbildung werden die rückgebauten Wohnungen auf die vier Gebietstypen verteilt dargestellt (vgl. Abbildung 4.16). 39 Abbildung Der Vergleich mit den entsprechenden Auswertungen in den vorherigen Jahresberichten 2007 bis 2013 zeigt zum Teil starke Abweichungen. Diese Abweichungen liegen aber vor allem an der unterschiedlichen Anzahl der jeweils ausgewerteten Fördergebiete je Gebietstyp (vgl. Kapitel 0.1 in Anhang 1).

119 Die Auswertung für die vier Gebietstypen zeigt deutlich, dass mehr als zwei Drittel aller geförderten Abrisse im Zeitraum im Gebietstyp Stadtrand/ durchgeführt wurden ( Abrisse; 69,3 Prozent). Im Durchschnitt wurden damit je Fördergebiet im Gebietstyp Stadtrand/ mehr als Wohnungen rückgebaut (1.214 Rückbauten pro Fördergebiet). Mit insgesamt Wohnungen wurden im Gebietstyp Innenstadt/Sonstige etwas mehr Wohnungen als im Gebietstyp Innenstadt/Altbau mit Wohnungen rückgebaut. Berücksichtigt man aber die unterschiedliche Anzahl an Fördergebieten in diesen beiden Gebietstypen, wird deutlich, dass das Abrissvolumen im Gebietstyp Innenstadt/Sonstige je Fördergebiet mehr als doppelt so hoch als im Gebietstyp Innenstadt/Altbau war (Innenstadt/Altbau: 171 Rückbauten pro Fördergebiet, Innenstadt/Sonstige: 444 Rückbauten pro Fördergebiet). Im Gebietstyp Stadtrand/Sonstige wurden dagegen sowohl absolut (1.535) als auch je Fördergebiet (85) am wenigsten Wohnungen rückgebaut. In den untersuchten 108 Fördergebieten wurde insgesamt der Plattenbau mit Wohnungen am stärksten rückgebaut (84,2 Prozent der Abrisse). Der Großteil der abgerissenen Plattenbau-Wohnungen entfiel dabei auf den Gebietstyp Stadtrand/ ( Abrisse). Im Gebietstyp Innenstadt/Sonstige dominierten ebenfalls die Abrisse im Plattenbaubestand (6.963 Abrisse). Im Gebietstyp Innenstadt/Altbau entfielen hingegen rund 60 Prozent des Rückbaus auf die Altbau-Wohnungen (bis 1948). Die Auswertung der Monitoringdaten zeigt, dass der bis zum Berichtsjahr 2013 vollzogenen Rückbau ganz überwiegend von der Organisierten Wohnungswirtschaft geleistet wurde. Entsprechende Angaben liegen für 121 der 142 Fördergebiete vor (85 Prozent). Ihnen zufolge hat die Organisierte Wohnungswirtschaft im Zeitraum in den 121 untersuchten Fördergebieten der insgesamt Wohnungen rückgebaut (95 Prozent). Von privaten oder sonstigen Eigentümern wurden im gleichen Zeitraum insgesamt nur Wohnungen mit Stadtumbaufördermitteln rückgebaut. Die Organisierte Wohnungswirtschaft ist dabei in allen vier Gebietstypen sehr aktiv am Rückbau beteiligt (vgl. Abbildung 4.17). Nahezu ausschließlich wird der Rückbau in den beiden Gebietstypen Innenstadt/Sonstige (97,5 Prozent) und Stadtrand/ (98,3 Prozent) von der Organisierten Wohnungswirtschaft übernommen. Aber auch im Gebietstyp Innenstadt/Altbau liegt der Anteil der Organisierten Wohnungswirtschaft bei 82,9 Prozent.

120 Abbildung 4.17 Um eine Erfolgsquote für die Rückbautätigkeit ermitteln zu können, werden die absoluten Zahlen der vollzogenen Rückbauten im Zeitraum in Relation zu weiteren Kriterien gesetzt. Wie bei den Auswertungen auf der gesamtstädtischen Ebene (vgl. Kapitel 3.4) wird der Erfolg anhand der Problemlage zu Programmbeginn (Leerstand zum Zeitpunkt der SEK-Erstellung 2001/02) gemessen. Hinter diesem Indikator für den Rückbauerfolg steht die Annahme, dass der zu Programmbeginn bestehende Leerstand zum Zeitpunkt der aktuellen Betrachtung (Berichtsjahr 2013) deutlich reduziert wurde. 40 Für 93 der 142 Fördergebiete lagen entsprechende Angaben vor, so dass diese Erfolgsquote berechnet werden konnte (65,5 Prozent). Im Mittel liegt die am Leerstand gemessene Erfolgsquote bei 80,0 Prozent. Das zeigt, dass das Leerstandsvolumen von 2001/02 bereits sehr stark reduziert werden konnte. Da die Erfolgsquote in den einzelnen Fördergebieten sehr unterschiedlich ausfallen und es durch viele Extreme auch zu Verzerrungen bei einem Mittelwert kommen kann, werden ergänzend auch die absoluten Werte berück- 40 Andere denkbare Kriterien für die Ermittlung einer Erfolgsquote, wie z. B. der Vergleich des erfolgten Rückbaus mit den von den Städten selbst aufgestellten Rückbauplanungen bis zu einem festgelegten Datum, sind aktuell nicht möglich, da die 42 Stadtumbaustädte in ihren fortgeschriebenen Stadtentwicklungskonzepten keinen einheitlichen Stichtag wie 2015, 2020 oder 2025 gewählt haben. Ein valider Vergleich ist so nicht möglich.

121 sichtigt. 41 Hier zeigt die Gegenüberstellung, dass von den leer stehenden Wohnungen zu Programmbeginn bisher Wohnungen in den 93 Fördergebieten rückgebaut wurden (67,5 Prozent). Die für jeden Gebietstyp gemittelte Erfolgsquote ist in der nachfolgenden Abbildung dargestellt (vgl. Abbildung 4.18). In den Fördergebieten des Gebietstyps Stadtrand/ zeigt die am Anfangsleerstand gemessene Erfolgsquote den höchsten Wert aller Gebietstypen. In den Fördergebieten dieses Gebietstyps konnte mehr als der (ursprüngliche) Leerstand zum Zeitpunkt der SEK-Erstellung 2001/02 beseitigt werden (138,7 Prozent). Die mit den absoluten Angaben berechnete Erfolgsquote zeigt für diesen Gebietstyp einen etwas geringeren Wert (117,7 Prozent). Abbildung 4.18 Im Vergleich zu den anderen Gebietstypen ist in den Fördergebieten des Gebietstyps Innenstadt/Altbau bislang nur ein geringer Anteil des Leerstands der Jahre 2001/02 rückgebaut worden (30,6 Prozent). In den beiden Gebietstypen Innenstadt/Sonstige (86,2 Pro- 41 So gibt es 15 Fördergebiete, in denen gar kein Rückbau stattgefunden hat. Hier liegt die Erfolgsquote dann entsprechend bei 0,0 Prozent. Andererseits weisen 39 von den untersuchten 93 Fördergebieten eine Erfolgsquote von mehr als 100 Prozent auf. Diese hohe Erfolgsquote kann jedoch auf einer vergleichsweise geringen Anzahl erfolgter Rückbauten beruhen, wenn die Anzahl der leer stehenden Wohnungen zu Programmbeginn auch vergleichsweise niedrig war (z. B. Fördergebiet "Merseburg-Süd": 159,4 Prozent Erfolgsquote bei 102 Rückbauten und 64 leer stehenden Wohnungen 2001/02).

122 zent) und Stadtrand/Sonstige (76,4 Prozent) konnten hingegen mehr als drei Viertel des ursprünglichen Leerstands abgebaut werden. Hinsichtlich der Erfolgsquote "Anteil des Rückbaus am Leerstand (SEK 2001/02)" ist jedoch insbesondere für den Gebietstyp Innenstadt/Altbau einschränkend anzumerken, dass im Rahmen des Stadtumbaus der Leerstand im Altbau-Wohnungsbestand eher durch Aufwertungsmaßnahmen (v. a. Sanierungsmaßnahmen) als durch Rückbaumaßnahmen abgebaut werden soll. Die mit den absoluten Angaben berechneten Erfolgsquoten zeigen für die Gebietstypen stark abweichende Werte, die sich durch die unterschiedlichen Berechnungsmethoden und den damit verbundenen Verzerrungen erklären (Innenstadt/Altbau: 24,9 Prozent; Innenstadt/Sonstige: 54,9 Prozent; Stadtrand/Sonstige: 18,8 Prozent). Die besonders große Diskrepanz beim Gebietstyp Stadtrand/Sonstige erklärt sich dadurch, dass es hier ein Fördergebiet mit einer sehr niedrigen Erfolgsquote bei sehr hohen absoluten Leerstandszahlen zum Programmstart gibt (Fördergebiet "Magdeburg-Südost": 1,7 Prozent Erfolgsquote bei 73 Rückbauten und leer stehenden Wohnungen 2001/02). Gleichzeitig gibt es mehrere Fördergebiete mit sehr hohen Erfolgsquoten bei eher niedrigen absoluten Leerstandszahlen (z. B. Fördergebiet "Sangerhausen-Ostsiedlung": 167,4 Prozent Erfolgsquote bei 323 Rückbauten und 193 leer stehenden Wohnungen 2001/02). 4.7 Umsetzung im Programmbereich Aufwertung Im Zeitraum wurden für die 158 Fördergebiete insgesamt 224,5 Mio. Euro Fördermittel für die Aufwertung bewilligt. Sie flossen nur in 111 der 158 Fördergebiete (70,3 Prozent), die 47 Gebiete ohne Aufwertungsförderung liegen überwiegend am Stadtrand. Seit dem Jahr 2006 können die Fördermittel für die Aufwertung differenzierter für die drei Teilbereiche "klassische" Aufwertung, Rückführung und Anpassung städtischer Infrastruktur sowie Sicherung analysiert werden. 42 Der Großteil der Aufwertungsmittel wird im Zeitraum mit 173,0 Mio. Euro für die klassische Aufwertung verwendet (Aufwertung: 77,1 Prozent, Infrastruktur: 7,9 Prozent, Sicherung: 15,0 Prozent). Auch bei der Analyse der einzelnen Jahre im Zeitraum 2002 bis 2013 wird deutlich, dass ab 2006 zwar in jedem Jahr die Aufwertungsmittel vorwiegend für die "klassische" Aufwertung bewilligt wurden, ihre Bedeutung in den letzten drei Jahren jedoch deutlich abgenommen hat (vgl. Abbildung 4.19). Die Mittel für die "klassische" Aufwertung werden vor allem im Gebietstyp Innenstadt/Altbau eingesetzt (vgl. Abbildung 4.20). 42 Alle Angaben beziehen sich bei den Aufwertungsmitteln grundsätzlich nur auf die Fördermittelanteile des Bundes und des Landes. Bei den Sicherungsmitteln und bei den Mitteln für Rückführung und Anpassung städtischer Infrastruktur müssen die Städte keine Eigenanteile aufwenden.

123 Abbildung 4.19 Abbildung 4.20

124 Im Teilbereich Rückführung und Anpassung städtischer Infrastruktur sind seit 2006 insgesamt 17,8 Mio. Euro in die Fördergebiete ausgereicht worden. Besonders in den ersten drei Jahren 2006 bis 2008 waren die Einsätze vergleichsweise hoch und es wurden über 10 Mio. Euro für diesen Bereich bewilligt (vgl. Abbildung 4.19). Seit dem Jahr 2009 ist der Einsatz der Mittel zur Rückführung und Anpassung städtischer Infrastruktur aber rückläufig bzw. verharrt seit dem Jahr 2010 auf einem ähnlichen Niveau. Differenziert nach den Gebietstypen zeigt sich eine starke Konzentration auf zwei Gebietstypen (vgl. Abbildung 4.20). Der Schwerpunkt des Einsatzes aller Mittel für die Rückführung und Anpassung städtischer Infrastruktur lag im gesamten Zeitraum eindeutig in den Gebietstypen Stadtrand/ mit 8,4 Mio. Euro (47,4 Prozent) und Innenstadt/Altbau mit 6,7 Mio. Euro (37,8 Prozent). In den beiden anderen Gebietstypen wurden eher wenige Mittel bewilligt (Innenstadt/Sonstige: 13,1 Prozent, Stadtrand/Sonstige: 1,7 Prozent). Die Maßnahmen zur Rückführung und Anpassung städtischer Infrastruktur wurden bislang für 40 Fördergebiete in 16 Städten bewilligt (Aken, Bitterfeld- Wolfen, Burg, Dessau-Roßlau, Eisleben, Gardelegen, Halberstadt, Halle, Jessen, Klötze, Köthen, Magdeburg, Oschersleben, Sangerhausen, Stendal, Wittenberg). Etwas über 40 Prozent dieser 40 Fördergebiete gehört zum Gebietstyp Stadtrand/ und die Hälfte wiederum liegt in den drei größeren Städten (Magdeburg: zehn Gebiete; Dessau- Roßlau: sechs Gebiete; Halle: fünf Gebiete). Von allen in den beiden innerstädtischen Gebietstypen eingesetzten Aufwertungsmittel ist im Zeitraum nur ein vergleichsweise geringer Anteil für den Teilbereich Rückführung und Anpassung städtischer Infrastruktur verwendet worden (Anteil innerhalb des Gebietstyps Innenstadt/Altbau: 4,5 Prozent, Anteil innerhalb des Gebietstyps Innenstadt/Sonstige: 6,4 Prozent). Hingegen wird im Gebietstyp Stadtrand/ ein deutlich höherer Anteil aller dort eingesetzten Aufwertungsmittel für diesen Programmbereich eingesetzt (29,0 Prozent). Dies trifft für den Gebietstyp Stadtrand/Sonstige nicht im gleichen Umfang zu (3,6 Prozent). Seit 2006 sind für den Teilbereich Sicherungsmittel insgesamt 33,7 Mio. Euro Fördermittel bewilligt worden. Bis zum Jahr 2012 stiegen die absoluten Fördersummen für diesen Teilbereich jährlich an (vgl. Abbildung 4.19). Im Berichtsjahr 2013 liegt die Summe etwas unter der Bewilligungssumme des Vorjahres, stellt aber mit 34,7 Prozent mehr als ein Drittel aller Aufwertungsmittel im Jahr Bis zum Berichtsjahr 2010 wurden für den Teilbereich Sicherungsmittel nahezu ausschließlich Fördermittel für den Gebietstyp Innenstadt/Altbau beantragt und bewilligt (vgl. Abbildung 4.20). Ab dem Berichtsjahr 2011 wurden Sicherungsmittel in nennenswerten Größenordnungen auch für die Gebietstypen Innenstadt/Sonstige und Stadtrand/Sonstige

125 bewilligt. Nur ein Fördergebiet des Typs Stadtrand/ hat bisher Sicherungsmittel bewilligt bekommen. Die bislang bewilligten Sicherungsmittel kamen 33 Fördergebieten in 20 Städten zugute (Bernburg, Blankenburg, Burg, Dessau-Roßlau, Eisleben, Gardelegen, Halberstadt, Haldensleben, Halle, Jessen, Magdeburg, Naumburg, Oschersleben, Osterburg, Quedlinburg, Schönebeck, Weißenfels, Wernigerode, Wittenberg, Zeitz). Mit 24 Fördergebieten gehört der Großteil der 33 Fördergebiete zum Gebietstyp Innenstadt/Altbau (Innenstadt/Sonstige: fünf Fördergebiete, Stadtrand/ : ein Fördergebiet; Stadtrand/Sonstige: drei Fördergebiete). Gemessen an den insgesamt im Gebietstyp Innenstadt/Altbau eingesetzten Aufwertungsmitteln entfiel auf die Sicherungsmittel nur ein vergleichsweise geringer Anteil (18,7 Prozent). Darüber hinaus ist nur der Anteil der Sicherungsmittel an den Aufwertungsmitteln im Gebietstyp Stadtrand/Sonstige (17,5 Prozent) erwähnenswert. Weitergehende Angaben zum konkreten Einsatz der Fördermittel für den Bereich der Aufwertung können aus der Förderstatistik des Landes und den jährlich erhobenen Monitoringdaten der Begleitforschung nicht gewonnen werden. Aus diesem Grund führt die Begleitforschung seit 2009 im Turnus von drei Jahren Erhebungen zur Aufwertung bei den Stadtumbaustädten durch. Die Ergebnisse der für Sommer 2015 geplanten dritten Erhebung zum konkreten Einsatz der Fördermittel für den Bereich der Aufwertung sollen im nächsten Jahresbericht 2015 präsentiert werden. Die Ergebnisse der ersten und zweiten Erhebung wurden in den Jahresberichten 2009 und 2012 detailliert dargestellt.

126 Strukturanalyse des Leerstands und Leerstandsentwicklung Die Leerstandssituation in den Fördergebieten insgesamt und in den vier verschiedenen Gebietstypen wird für das Berichtsjahr 2013 zunächst anhand prägender Strukturmerkmale wie Baualtersstruktur, Sanierungsstand und Besitzverhältnisse analysiert. Wie bei der Strukturanalyse des Wohnungsbestandes liegt für einen Vergleich der beiden Datensätze aus dem Monitoring von 2005 und 2013 kein hinreichend großer valider Datensatz der gleichen Fördergebiete vor. Möglich ist jedoch eine Längsschnittanalyse der Leerstandsentwicklung in den Fördergebieten durch einen Vergleich der Leerstandssituation zum Zeitpunkt der Erstellung der Stadtentwicklungskonzepte (SEK 2001/02) mit der aktuellen Leerstandssituation im Berichtsjahr 2013 (Stichtag: ). Wie in den vorherigen Jahresberichten erfolgt die Analyse der Leerstandsquoten in diesem Kapitel sowohl anhand der Prozentuierung der leer stehenden Wohnungen eines Gebietstyps auf die Gesamtsumme aller Leerstände sowie anhand der gemittelten Leerstandsquoten für die einzelnen Gebiete. Letztere stellen einen Mittelwert der Leerstandsquoten der jeweiligen Fördergebiete dar und spiegeln somit die "typischen" Leerstandsquoten der einzelnen Fördergebietstypen wider. Dieser Mittelwert der Leerstandsquoten eignet sich besser zur Einordnung einzelner Fördergebiete (Frage-Beispiel: Wie ist die Leerstandsquote des Fördergebietes XY im Vergleich zum Mittelwert aller Fördergebiete des jeweiligen Gebietstyps zu bewerten?). Hingegen erlaubt eine aus den Gesamtsummen berechnete Leerstandsquote eher eine Aussage zur Gesamtsituation (Frage- Beispiel: In welchem Gebietstyp gibt es die meisten leer stehenden Wohnungen?). Da sich die Stadtumbaustädte im Land Sachsen-Anhalt hinsichtlich ihrer Größe stark unterscheiden (Groß-, Mittel- und Kleinstädte) und auch die einzelnen Fördergebiete eine große Spanne hinsichtlich des Wohnungsbestandes und -leerstandes aufweisen, kann es für bestimmte Gruppen von Fördergebieten zu erheblichen Unterschieden je nach gewähltem Verfahren zur Ermittlung der Leerstandsquote kommen Erhebliche Differenzen entstehen z. B., wenn eine Gruppe von Fördergebieten zwar mehrheitlich hohe Leerstandsquoten aufweist, aber vergleichsweise niedrige absolute Wohnungsbestands- und Leerstandszahlen. Der Mittelwert der vielen hohen Leerstandsquoten führt dann zu einer hohen Leerstandsquote für die gesamte Gruppe. Bei der Berechnung der Leerstandsquote mit den aufsummierten absoluten Zahlen ergibt sich hingegen eine niedrigere Leerstandsquote, da die wenigen Fördergebiete mit niedriger Leerstandsquote und hohen absoluten Bestands- und Leerstandszahlen die Ausprägung der Leerstandsquote bestimmen. Beide Berechnungsverfahren haben ihre inhaltliche Berechtigung und dienen der Beantwortung verschiedener Fragestellungen.

127 Strukturanalyse zum Leerstand 2013 Für 128 der 142 Fördergebiete liegen im Berichtsjahr 2013 plausible Angaben zum Wohnungsbestand und zum Wohnungsleerstand vor (90,1 Prozent). In diesen 128 ausgewerteten Fördergebieten gibt es insgesamt Wohnungen, von denen Wohnungen als leer stehend gemeldet sind. Das entspricht einer durchschnittlichen Leerstandsquote von 15,8 Prozent (mit 19,8 Prozent liegt der Mittelwert aller 128 Leerstandsquoten deutlich höher; Median: 16,3 Prozent). 44 Knapp die Hälfte aller insgesamt leer stehenden Wohnungen entfällt mit leer stehenden Wohnungen auf die Fördergebiete des Gebietstyps Innenstadt/Altbau (45,0 Prozent). Einen weiterer großer Anteil (29,8 Prozent) bilden die leer stehenden Wohnungen des Gebietstyps Stadtrand/ In den Fördergebieten der beiden weiteren Gebietstypen befindet sich das verbleibende Viertel des gesamten Leerstands der untersuchten Fördergebiete (Innenstadt/Sonstige 17,2 Prozent; Stadtrand/Sonstige: 7,9 Prozent). Nicht nur in Bezug auf die Anzahl der absolut leer stehenden Wohnungen sticht der Gebietstyp Innenstadt/Altbau besonders hervor, auch die Leerstandsquote liegt in diesem Gebietstyp bei durchschnittlich 17,7 Prozent (aufsummierte Werte, vgl. Abbildung 4.21 und Abbildung 0.5) bzw. bei 21,5 Prozent (gemittelte Leerstandsquoten, Abbildung 0.6 im Anhang). Trotz bestehender großer Mengen leer stehender Wohnungen im Gebietstyp Stadtrand/ ist die Leerstandsquote mit 13,5 Prozent (aufsummierte Werte) bzw. 15,8 Prozent (gemittelte Leerstandsquoten) vergleichsweise geringer ausgeprägt. Die Leerstandsquoten in den beiden weiteren Gebietstypen Innenstadt/Sonstige (15,3 Prozent mit absoluten Angaben; 16,8 Prozent mit Mittelwerten) und Stadtrand/Sonstige (18,4 Prozent mit absoluten Angaben; 26,0 Prozent mit Mittelwerten) sind trotz der relativ geringen absoluten Anzahl leer stehender Wohnungen keinenfalls zu vernachlässigen. 44 Im Gegensatz zur Analyse aus der Ebene der Gesamtstädte wird für die Analyse des Leerstandes und auch für die Leerstandsentwicklung in den Fördergebieten in diesem Kapitel vorrangig auf absolute Datenwerte bzw. auf Berechnungen mit absoluten Mengen zurückgegriffen. Es wird aber in der Regel bzw. wenn es für das Verständnis zielführend ist auch auf die Mittelwerte oder Medianwerte hingewiesen.

128 Abbildung 4.21 Zum Baualter der leer stehenden Wohnungen liegen für insgesamt 109 der 142 Fördergebiete plausible Angaben vor (76,8 Prozent). In den Fördergebieten des Gebietstyps Innenstadt/Altbau (82,2 Prozent) und Stadtrand/Sonstige (85,9 Prozent) liegt der jeweils bestehende Leerstand überwiegend im Altbaubestand (vgl. Abbildung 4.22 und Abbildung 0.7 in Anhang 2). Im Gebietstyp Stadtrand/ setzt sich der Leerstand fast nur aus leer stehenden Plattenbauwohnungen zusammen (91,5 Prozent). Nur im Gebietstyp Innenstadt/Sonstige verteilt sich der Leerstand zu annähernd gleich großen Anteilen auf den Altbau (43,8 Prozent) und auf den Plattenbau (39,6 Prozent). Alleine auf den Plattenbau in den Fördergebieten des Gebietstyps Stadtrand/ entfällt fast 30 Prozent des gesamten Leerstands (29,9 Prozent). Im Altbaubestand des Gebietstyps Innenstadt/Altbau befindet sich ein weiterer großer Anteil des Leerstandes (32,9 Prozent). Der Großteil des gesamten Altbau-Leerstands konzentriert sich mit knapp zwei Drittel zwar auf die Fördergebiete des Gebietstyps Innenstadt/Altbau ( Wohnungen bzw. 65,9 Prozent), aber auch im Gebietstyp Innenstadt/Sonstige (4.921 Wohnungen bzw. 18,1 Prozent) und im Gebietstyp Stadtrand/Sonstige (4.094 Wohnungen bzw. 15,1 Prozent) gibt es viele leer stehende Altbauwohnungen. Ähnlich stellt es sich mit der Verteilung des Plattenbau-Leerstands dar, da zwar mit nahezu drei Viertel der größte Anteil der leer stehenden Plattenbauwohnungen auf den Gebietstyp Stadtrand/ entfällt ( Wohnungen bzw. 74,1 Prozent), es aber auch im Gebietstyp Innen-

129 stadt/sonstige eine nenneswerte Anzahl leer stehender Plattenbauten gibt (4.449 Wohnungen bzw. 19,8 Prozent). Abbildung 4.22 Die Leerstandsquote ist in der Summe aller untersuchten 111 Fördergebiete in der Baualtersgruppe Altbau am höchsten (21,9 Prozent). Mehr als 8 Prozentpunkte niedriger liegt die Leerstandsquote im Plattenbaubestand (13,8 Prozent) und vergleichsweise gering sind die Leerstandsquoten in den traditionell zwischen 1949 bis 1989 errichteten Wohnungen (9,0 Prozent) und im Neubau (6,3 Prozent). In welchen Baualtersgruppen die Leerstandsproblematik in den vier Gebietstypen besonders hoch ist, zeigen die Leerstandsquoten, da sie unabhängig von den absoluten Leerstandsmengen hoch oder niedrig sein können (vgl. Abbildung 4.23). Die Leerstandsquote im Altbaubestand (Wohnungen bis 1948) ist in drei Gebietstypen am höchsten. Es zeigt sich aber auch, dass die Leerstandsquoten im Plattenbaubestand in den beiden Gebietstypen Innenstadt/Sonstige (15,2 Prozent) und Stadtrand/Sonstige (17,5 Prozent) noch höher als im Gebietstyp Stadtrand/ (13,6 Prozent) sind. Im Gebietstyp Stadtrand/ dominieren die Plattenbauwohnungen dennoch den Leerstand.

130 Abbildung 4.23 Ein weiteres wichtiges beschreibendes Merkmal des Leerstands in den Fördergebieten ist der Sanierungsstand der leer stehenden Wohnungen. Für dieses Kriterium stehen auswertbare Monitoringdaten aus 109 der 142 Fördergebiete zur Verfügung (76,8 Prozent). Der größte Teil der leer stehenden Bestände ist den Daten zufolge unsaniert (37,8 Prozent), aber über ein Drittel des Leerstands besteht aus vollsanierten Wohnungen (34,2 Prozent). Differenziert nach den vier Gebietstypen zeigt sich, dass die größten Anteile des unsanierten Leerstands auf die Gebietstypen Innenstadt/Altbau und Stadtrand/ entfallen (vgl. Abbildung 4.24 und Abbildung 0.8 im Anhang). Alleine die leer stehenden unsanierten Wohnungen in diesen beiden Gebietstypen stellen mehr als ein Viertel aller Leerstände (28,2 Prozent). In den meisten Fördergebieten ist der Leerstand vorwiegend durch unsanierte Bestände geprägt. In den Fördergebieten des Gebietstyps Stadtrand/ wird der größte Anteil des Leerstands jedoch als teilsaniert bewertet (40,3 Prozent), was wahrscheinlich darauf zurückzuführen ist, dass die unsanierten (leer stehenden) Wohnungsbestände bereits zu großen Teilen zurückgebaut wurden.

131 Abbildung 4.24 Gemessen an der Leerstandsquote je Sanierungsstand zeigt sich für die 39 Fördergebiete des Gebietstyps Innenstadt/Altbau eine erhebliche Leerstandsproblematik: Mehr als jede zweite unsanierte Wohnung und nahezu jede fünfte teilsanierte Wohnung stehen leer (vgl. Abbildung 4.25). Im Gebietstyp Innenstadt/Altbau kommt hinzu, dass fast jede zehnte vollsanierte Wohnung leer steht (hinter der vergleichsweise geringen Leerstandsquote von 9,2 Prozent versteckt sich ein hoher absoluter Leerstand von vollsanierten Wohnungen in den Altbaugebieten (vgl. Abbildung 4.24). In allen Gebietstypen sind die Leerstandsquoten im unsanierten Wohnungsbestand am höchsten. Die besonders hohe Leerstandsquote im unsanierten Bestand im Gebietstyp Stadtrand/Sonstige liegt in der speziellen Ausprägung des Leerstandes im großen Fördergebiet "Magdeburg-Südost" begründet Das Fördergebiet "Magdeburg-Südost" hat aufgrund seiner Größe bei der Berechnung der Leerstandsquote mit aufsummierten Werten ein besonders starkes Gewicht (das Fördergebiet hat mit Wohnungen im Jahr 2013 einen mit Abstand größeren Wohnungsbestand als alle anderen Fördergebiete dieses Gebietstyps). Ohne das Fördergebiet "Magdeburg-Südost" würden sich alle Leerstandsquoten im Gebietstyp Stadtrand/Sonstige spürbar reduzieren (unsaniert: 60,1 Prozent; teilsaniert: 34,1 Prozent; vollsaniert: 6,3 Prozent).

132 Abbildung 4.25 Für 110 der 142 Fördergebiete ist eine Auswertung des Leerstands für die beiden Kriterien Baualter und Sanierungsstand zusammen möglich (77,5 Prozent). 46 Dies ermöglicht eine Identifikation der Leerstandskonzentrationen und Rückbaupotenziale. In der nachfolgenden Abbildung sind für jeden der vier Gebietstypen die vier Baualtersgruppen als Balken dargestellt und jeweils untergliedert nach den drei möglichen Sanierungsständen (voll-/teil-/unsaniert, vgl. Abbildung 4.26 und Abbildung 0.9 in Anhang 2). Die Masse der Leerstände liegt zum einen im Altbau der Innenstadt ( Wohnungen) und andererseits im Plattenbaubestand am Stadtrand ( Wohnungen). Der Leerstand von über vollsanierten Altbauwohnungen in den Fördergebieten des Gebietstyps Innenstadt/Altbau kann als Signal gewertet werden, dass dem Angebot vollsanierter Wohnungen am Wohnungsmarkt zur Zeit eine zu geringe Nachfrage gegenübersteht (was auch die Zurückhaltung bei den Eigentümern hinsichtlich weiterer Altbausanierungen zu- 46 In den nachfolgenden Ausführungen sind an einigen Stellen zu den vorherigen Ausführungen abweichende absolute Zahlen i.d.r. auf die etwas geringere Anzahl an ausgewerteten Fördergebieten zurückzuführen. Durch die Verschneidung der beiden Kriterien Baualter und Sanierungsstand konnte nicht die gleiche Auswahl der zuvor ausgewerteten Fördergebiete weiter einbezogen werden.

133 mindest teilweise erklären würde). Da von diesen über leer stehenden vollsanierten Altbauwohnungen alleine mehr als Wohnungen in nur neun der 37 untersuchten Fördergebiete liegen ("Eisleben-Altstadt", "Magdeburg-Stadtfeld", "Magdeburg-Sudenburg", "Naumburg-Innenstadt", "Schönebeck-Erweiterte Altstadt", "Schönebeck-Mitte II", "Stendal-Altstadt/Bahnhofsvorstadt", "Weißenfels-Altstadt/Neustadt", "Zeitz-Sanierungsgebiet"), muss die Leerstandssituation vor Ort jeweils entsprechend geprüft werden. 47 Die insgesamt über leer stehenden vollsanierten Plattenbauwohnungen in der Innenstadt und am Stadtrand können ein Hinweis darauf sein, dass weitere Sanierungsmaßnahmen nicht zwingend notwendig sind. Allerdings handelt es sich vermutlich bei einem Teil dieser Plattenbauwohnungen um Wohnungen, die noch kurz vor 1990 fertiggestellt wurden, daher einen vergleichsweise hohen Ausstattungsstand haben und entsprechend als vollsaniert eingestuft wurden. Auch hier besteht mit knapp Wohnungen eine starke Konzentration auf neun der insgesamt 56 Fördergebiete ("Bitterfeld-Wolfen- Nord", "Halle-Neustadt", "Halle-Silberhöhe", "Hettstedt-Baugeb. II & III", "Köthen-Rüsternbreite", "Magdeburg-Neustädt Feld", "Magdeburg-Nord", "Stendal-Stadtsee", "Zeitz-FG2"). In einer weiteren Abbildung sind für jeden der vier Gebietstypen die drei möglichen Sanierungsstände (voll-/teil-/unsaniert) als Balken dargestellt und jeweils untergliedert in die vier Baualtersgruppen (vgl. Abbildung 4.27 und Abbildung 0.9 im Anhang 2). In dieser Abbildung wird deutlich, dass innerhalb jedes der vier Gebietstypen in prozentualer Hinsicht eher geringfügige Unterschiede in der Verteilung der Baualtersgruppen nach dem Sanierungsstand bestehen. Die Analyse des Leerstands nach den beiden Kriterien Baualter und Sanierungsstand zeigt deutlich ein Rückbaupotenzial in Gestalt von unsanierten Wohnungen. Es liegt in der Innenstadt und am Stadtrand im unsanierten Plattenbaubestand zusammen bei rund Wohnungen (davon Wohnungen alleine in acht der 56 Fördergebiete: "Bitterfeld-Wolfen-Nord", "Eisl.-Helbraer Str.", "Halle-Neustadt", "Halle-Silberhöhe", "Magdeburg- Neu Olvenstedt", "Magdeb.-Nord", "Salzwedel-Arendseer Str.", "Stendal-Stadtsee") In den Städten Magdeburg und Naumburg handelt es sich dabei zwar um absolut hohe Werte, aber gemessen am Wohnungsbestand in diesen Fördergebieten um vergleichsweise geringe Leerstände (vollsanierte leer stehende Altbauwohnungen in "Magdeburg-Stadtfeld": 1.007; "Magdeburg-Sudenburg": 830; "Naumburg-Innenstadt": 364). Da im Monitoring für den Wohnungsbestand keine Daten nach beiden Kriterien Baualter und Sanierungsstand abgefragt werden können hier nur ergänzend die Leerstandsquoten für den vollsanierten Wohnungsbestand je Fördergebiet angegeben werden ("Magdeburg- Stadtfeld": 6,4 Prozent; "Magdeburg-Sudenburg": 12,4 Prozent; "Naumburg-Innenstadt": 9,0 Prozent). Da nur die Daten für 109 der 142 Fördergebiete ausgewertet werden können, für die sowohl Daten zum Baualter als auch zum Sanierungsstand vorliegen, dürften die tatsächliche Rückbaupotentiale höher ausfallen (es fehlen in diesen Auswertungen beispielsweise drei Fördergebiete aus der Großstadt Halle

134 Abbildung 4.26 Abbildung 4.27 mit mehr als insgesamt leer stehenden Wohnungen sowie acht Fördergebiete von Dessau-Roßlau mit mehr als leer stehenden Wohnungen).

135 Ein weiteres Potenzial von rund leer stehenden Wohnungen kommt bei den teilsanierten Plattenbaubeständen hinzu (davon über Wohnungen alleine in acht der 56 Fördergebiete: "Bitterfeld-Wolfen-Nord", "Halberstadt-Nordring", "Halle-Neustadt", "Magdeburg-Neu Olvenstedt", "Sangerhausen-Südwestliche Stadterweiterung", "Stendal-Stadtsee", "Wittenberg-Lerchenberg", "Wolmirstedt-Stadtumbaugebiet"). In den Fördergebieten des Gebietstyps Innenstadt/Altbau besteht ein Überhang von rund unsanierten und weiteren teilsanierten Altbauwohnungen. Von den unsanierten Altbauwohnungen befinden sich über leer stehende Wohnungen in nur zehn der 37 Fördergebiete ("Burg-Innenstadt", "Eisleben-Altstadt", "Magdeburg-Stadtfeld", "Magdeburg-Sudenburg", "Naumburg-Innenstadt", "Schönebeck-Erweiterte Altstadt", "Stendal-Altstadt/Bahnhofsvorfeld", "Weißenfeld-Altstadt/Neustadt", "Zeitz-FG1", "Zeitz- Sanierungsgebiet"). Hier muss individuell je Fördergebiet geprüft werden, welche dieser Altbauwohnungen bzw. Altbaugebäude langfristig noch erhaltenswert sind. Für einen Rückbau kommen dabei insbesondere unsanierte Altbauleerstände in ruinösem Zustand ohne Denkmalschutz und ohne besondere städtebauliche Bedeutung in Frage (Hinweise gab es dazu in der Sondererhebung zu den kritischen Beständen, deren Ergebnisse ausführlich im Jahresbericht 2014 in Kapitel 5 aufbereitet sind). Für insgesamt 118 der 142 Fördergebiete können aus den Monitoringdaten die Angaben zu den Eigentumsverhältnissen des Wohnungsbestandes und -leerstands ausgewertet werden (83,1 Prozent). Die absolute Zahl leer stehender Wohnungen von Privateigentümern 49 liegt um rund Wohnungen über derjenigen im Besitz der Organisierten Wohnungswirtschaft (vgl. Abbildung 4.28). Zusätzlich bedingt durch die insgesamt niedrigere Anzahl an Wohnungen im Privatbesitz liegt die Leerstandsquote bei den Privateigentümern mit 19,3 Prozent deutlich über der Leerstandsquote in den Beständen der Organisierten Wohnungswirtschaft mit 12,4 Prozent Nachfolgend werden "private und sonstige Eigentümer" verkürzt als "Privateigentümer" bezeichnet. Im Gegensatz zu den auf den absoluten Mengenangaben berechneten Leerstandsquoten (vgl. Abbildung 4.28) liegt der Mittelwert der einzelnen Leerstandsquoten der 118 Fördergebiete im Berichtsjahr 2013 für die Organisierte Wohnungswirtschaft bei 16,1 Prozent und damit nur minimal unter der ebenso errechneten Leerstandsquote der Privateigentümer von 16,3 Prozent. Diese "Angleichung" resultiert u. a. aus einer hohen Anzahl von sechs Fördergebieten, in denen mehr als die Hälfte des Bestandes der Organisierten Wohnungswirtschaft leer steht. In diesen Fördergebieten sind die absoluten Mengen jedoch eher gering, sodass es bei der Bildung eines Mittelwertes mit einzelnen Leerstandsquoten zu Verzerrungen kommt. Hinzu kommt, dass in immerhin 14 Fördergebieten gar kein Wohnungsbestand im Besitz der Privateigentümer existiert, sodass sich hier immer eine Leerstandsquote von 0,0 Prozent errechnet, die bei der Mittelwertberechnung der einzelnen Quoten den Mittelwert senkt. In weiteren elf Fördergebieten liegt die Leerstandsquote im privaten Wohnungsbestand ebenso bei 0,0 Prozent, da hier nur sehr geringe absolute Leerstände existieren. Die Berechnung der Mediane (gewichtete Mittelwerte)

136 Abbildung 4.28 In allen vier Gebietstypen liegt die Leerstandsquote im Bestand der Privateigentümer über der im Eigentum der Organisierten Wohnungswirtschaft befindlichen Wohnungsbestände (vgl. Abbildung 4.29). Für die Fördergebiete des Gebietstyps Innenstadt/Altbau besteht für die im Privatbesitz befindlichen Wohnungen eine besonders hohe Leerstandsproblematik, da nicht nur fast jede fünfte private Wohnung leer steht (Leerstandsquote 19,3 Prozent), sondern in den 45 Fördergebieten auch eine sehr hohe absolute Zahl leer stehender Wohnungen im Privateigentum (22.599) existiert. Auch in den beiden Gebietstypen Innenstadt/Sonstige (20,6 Prozent) und Stadtrand/Sonstige (23,8 Prozent) sind sehr hohe Leerstandsquoten bei den Privateigentümern zu beobachten, dahinter verbergen sich jedoch vergleichsweise geringe absolute Leerstandszahlen (Innenstadt/Sonstige: 6.529, Stadtrand/Sonstige: 3.750). Die Leerstandsquoten im Bestand der Organisierten Wohnungswirtschaft sind in den Gebietstypen Innenstadt/Altbau (14,2 Prozent) und Stadtrand/ (12,3 Prozent) zwar nicht mehr so hoch wie zu Beginn des Stadtumbaus, aber es bestehen in diesen beiden Gebietstypen dennoch zwei räumliche Leerstandsschwerpunkte (Gebietstyp Innenstadt/Altbau: Wohnungen; Gebietstyp Stadtrand/ : Wohnungen). ergibt bei der Organisierten Wohnungswirtschaft eine Leerstandsquote von 11,8 Prozent und bei den Privateigentümern von 15,6 Prozent. Damit spiegelt die Berechnung der im Text dargestellten Leerstandsquoten auf Basis der Gesamtsummen die Tendenz (höhere Leerstandsbetroffenheit bei den Privateigentümern) und typische Situation gut wider.

137 Abbildung 4.29 Um das breite Spektrum der untersuchten 118 Fördergebiete mit entsprechenden Angaben zum Leerstand und den Besitzverhältnissen aufzuzeigen, werden nachfolgend die Spannen der aktuellen Leerstandsquoten (Minimum/Maximum) sowie der errechnete Median für alle vier Fördergebietstypen differenziert nach den Besitzverhältnissen dargestellt. Der Median stellt als gewichteter Mittelwert die für die größte Zahl der Fördergebiete typische Leerstandsquote dar. Die Spannen der Leerstandsquoten gehen innerhalb der vier Gebietstypen erheblich auseinander (vgl. Abbildung 4.30). 51 Sowohl im Bestand der Organisierten Wohnungswirtschaft im Gebietstyp Innenstadt/Altbau als auch im Bestand der Privateigentümer im Gebietstyp Stadtrand/Sonstige findet sich jeweils ein Fördergebiet, in dem die Leerstandsquote bei 100 Prozent liegt. 52 Neben diesen Ausreißern nach oben gibt es in allen vier Gebietstypen sowohl im Bestand Auch hier soll noch einmal darauf verwiesen werden, dass Abweichungen der nachfolgend dargestellten Mediane zu Ausführungen an anderer Stelle dieses Berichtes scheinbar im Widerspruch stehen. Dies ist jedoch i. d. R. auf eine unterschiedliche Auswahl an zu einer spezifischen Fragestellung über ausreichend Daten verfügende Fördergebiete zurückzuführen. Es handelt sich hierbei um ein innerstädtisches Fördergebiet aus Dessau-Roßlau mit einer sehr geringen absoluten Anzahl an Wohnungen im Besitz der Organisierten Wohnungswirtschaft sowie um ein Fördergebiet am Stadtrand von Halberstadt mit einem sehr geringen Wohnungsbestand (jeweils unter zehn Wohnungen).

138 der Organisierten Wohnungswirtschaft als auch der Privateigentümer Fördergebiete, in denen die Leerstandsquote gegen Null tendiert. Mit dem Median werden die Mittelwerte nicht nur aufsummiert und durch die Anzahl der Fälle dividiert, sondern es wird berücksichtigt, ob es sich bei den ausgewerteten Mittelwerten um Ausreißer handelt und welche Häufigkeiten bzw. Tendenzen es gibt. Abbildung 4.30 Der Vergleich der Leerstandsquoten auf Basis der aufsummierten Werte mit den Leerstandsquoten als Median (gewichteter Mittelwert, vgl. Abbildung 4.30). zeigt, dass der Median die durch einzelne sehr hohe oder niedrige Werte möglichen Verzerrungen etwas nivelliert. Es wird deutlich, dass der Leerstand für die meisten Fördergebiete des Gebietstyps Stadtrand/Sonstige ein eher untergeordnetes Problem darstellt und die Leerstandsquote per Median unter 10 Prozent liegt. Die extreme Abweichung der Leerstandsquoten im Bestand der Privateigentümer im Gebietstyp Stadtrand/Sonstige (Leerstandsquote mit absoluten Mengenangaben: 23,8 Prozent, Leerstandsquote Median der einzelnen Leerstandsquoten: 9,0 Prozent) erklärt sich u. a. durch das Fördergebiet Magdeburg-Südost, welches mit 26,2 Prozent eine sehr hohe Leerstandsquote im Bestand der Privateigentümer aufweist. Dieses Fördergebiet hatte zwar aufgrund seiner Größe bei der oben dargestellten Berechnung der Leerstandsquote mit absoluten Mengenangaben ein großes Gewicht. Bei der Berechnung der Leerstandsquote mit dem Median der einzelnen Leer-

139 standsquoten wirkt sich hingegen aus, dass fast die Hälfte der 18 untersuchten Fördergebiete eine Leerstandsquote von nur null Prozent aufweist, was die hohe Leerstandsquote des Fördergebietes Magdeburg-Südost (26,2 Prozent) relativiert. Eine ganz ähnliche Erklärung lässt sich bei den starken Abweichungen der Leerstandsquoten der Privatbestände in den Fördergebieten des Gebietstyps Stadtrand/ beobachten (Leerstandsquote mit absoluten Mengenangaben: 15,5 Prozent, Leerstandsquote Median der einzelnen Leerstandsquoten: 4,4 Prozent). Ein einziges Fördergebiet mit einer hohen Leerstandsquote im Bestand der Privateigentümer (Halle-Neustadt 23,8 Prozent) hat durch seine Größe bei der Berechnung der Leerstandsquote mit absoluten Mengenangaben ein besonders großes Gewicht. Da gleichzeitig ein Drittel der untersuchten 34 Fördergebiete im privaten Wohnungsbestand eine Leerstandsquote von nur null Prozent aufweisen, wirkt dies bei der Berechnung der Leerstandsquote der einzelnen Leerstandsquoten anhand des Medians dämpfend. Die hohen absoluten Leerstandszahlen resultieren im Bestand der Organisierten Wohnungswirtschaft im Gebietstyp Stadtrand/ überwiegend aus einer hohen Anzahl leer stehender Wohnungen in nur fünf der 34 Fördergebiete (Halle-Neustadt: 1.580; Magdeburg-Neu-Olvenstedt: 868; Magdeburg-Nord: 879; Stendal-Stadtsee: 971; Bitterfeld- Wolfen-Nord: 2.136). Diese insgesamt leer stehenden Wohnungen stellen knapp die Hälfte des Leerstandes im Besitz der Organisierten Wohnungswirtschaft im Gebietstyp Stadtrand/ dar (45,9 Prozent). Bei der Berechnung der Leerstandsquote mit dem Median verlieren diese hohen absoluten Werte ihre Bedeutung (gewichteter Mittelwert: 10,2 Prozent) und es wird deutlich, dass sich das Leerstandsproblem in den Beständen im Besitz der Organisierten Wohnungswirtschaft vor allem auf einzelne Fördergebiete konzentriert. Dies zeigt auch schon der Vergleich der Leerstandsquoten aus den aufsummierten absoluten Werten mit den Mittelwerten ohne Gewichtung (vgl. Abbildung 0.11 und Abbildung 0.12 im Anhang 2). Im Gegensatz dazu lässt sich aus der Analyse der Medianwerte ableiten, dass in sehr vielen Fördergebieten des Gebietstyps Innenstadt/Altbau die Leerstandsproblematik im Bestand der Privateigentümer (Median: 20,5 Prozent) und im Bestand der Organisierten Wohnungswirtschaft (Median: 15,4 Prozent) besonders hoch ist (vgl. Abbildung 4.30). Dies gilt auch für den Bestand der Privateigentümer (Median: 20,2) in der Mehrzahl der Fördergebiete im Gebietstyp Innenstadt/Sonstige.

140 Leerstandsentwicklung Für den Vergleich liegen für 100 der 142 Fördergebiete Werte in einer hinreichenden Plausibilität vor (70,4 Prozent). Der Leerstand hat sich von Wohnungen (SEK 2001/02) auf Wohnungen (2013) insgesamt mit Wohnungen um mehr als ein Drittel reduziert (-36,4 Prozent). Dies hat zu einer Verringerung der Leerstandsquote um 5,8 Prozentpunkte geführt (SEK 2001/02: 20,6 Prozent; 2013: 14,9 Prozent). 53 Ein etwas kleinerer Wert ergibt sich aus der Berechnung der Leerstandsquoten anhand der gemittelten Leerstandsquoten aller untersuchten 100 Fördergebiete (Reduktion um 4,6 Prozentpunkte von 21,2 Prozent auf 16,6 Prozent). Die Entwicklung des Leerstands ist in der nachfolgenden Abbildung für die vier Gebietstypen dargestellt (vgl. Abbildung 4.31). Die Leerstandsquoten beziehen sich auch hier wieder auf den für jeden Gebietstyp aufsummierten Wohnungsbestand und -leerstand und stellen somit den jeweiligen Anteil an den absoluten Summen dar. 54 Die Rangfolge der Höhe der Leerstandsquoten für die Ausgangssituation (SEK 2001/02) und für das aktuelle Berichtsjahr 2013 ist dieselbe: Die Leerstandsanteile der Fördergebiete im Gebietstyp Stadtrand/Sonstige sind am höchsten und im Gebietstyp Stadtrand/ am niedrigsten. Eine Abnahme der Leerstandsquote kann für alle Gebietstypen festgestellt werden, am stärksten aber in den Fördergebieten am Stadtrand: Im Gebietstyp Stadtrand/ konnte eine Abnahme um 5,5 Prozentpunkte erzielt werden und im Gebietstyp Stadtrand/Sonstiges reduzierte sich die Leerstandsquote um 7,0 Prozentpunkte (vgl. Abbildung 0.13 im Anhang 2). Diese starke Verringerung der Leerstands im Gebietstyp Stadtrand/ um insgesamt leer stehende Wohnungen beruht vor allem auf einigen (mengenmäßig) sehr hohen Leerstandsreduktionen von jeweils über Wohnungen in den Fördergebieten der größeren Städte, die sich insgesamt auf Wohnungen summieren (Abbau leer stehender Wohnungen: "Halle-Silberhöhe": ; "Magdeburg-Neu Olvenstedt": ; "Halle-Neustadt": ; "Stendal-Stadtsee": ; "Magdeburg-Neustädter Feld": ; "Stendal-Süd": ) Um Irritationen zu vermeiden, sei an dieser Stelle noch einmal darauf hingewiesen, dass die Berechnungen im vorliegenden Jahresbericht 2014 auf einer unterschiedlichen Anzahl von Fördergebieten beruhen können. Für den Vergleich der Leerstandsquoten 2001/02 mit 2013 können nur 100 Fördergebiete ausgewertet werden (vgl. Abbildung 4.31). Wenn ausschließlich das Berichtsjahr 2013 analysiert wird, kann mit 128 Fördergebieten eine etwas größere Menge an Fördergebieten ausgewertet werden (vgl. Abbildung 4.21). Hieraus ergeben sich voneinander abweichende Leerstandsquoten für das Berichtsjahr Es handelt sich somit nicht um Mittelwerte der Leerstandsquoten der Fördergebiete je Gebietstyp. Die gemittelten Leerstandsquoten je Gebietstyp werden im weiteren Verlauf separat dargestellt.

141 Abbildung 4.31 Im Gebietstyp Stadtrand/ wurde nicht nur der Leerstand, sondern auch der gesamte Wohnungsbestand seit dem Programmbeginn wesentlich dezimiert (Ergebnis der durchgeführten Rückbaumaßnahmen). Dies gilt etwas abgeschwächt auch für den Gebietstyp Innenstadt/Sonstige (vgl. Abbildung 4.31). Im Gebietstyp Innenstadt/Altbau konnte der Leerstand zwar auch reduziert werden, aber der Wohnungsbestand ist stabil geblieben bzw. hat sich sogar leicht erhöht (Ergebnis von Wohnungsteilungen und Wohnungsneubau). Die erhebliche Senkung der Leerstandsquote im Gebietstyps Stadtrand/Sonstige um 7,0 Prozentpunkte gelang von einem sehr hohen Ausgangsleerstand zum Programmbeginn (29,6 Prozent) 55 und resultiert insbesondere aus einer (mengenmäßig) sehr hohen Leer- 55 Die hohen Leerstandsquoten für den Gebietstyp Stadtrand/Sonstige können trotz der vergleichsweise geringen Fallzahl von nur zwölf ausgewerteten Fördergebieten noch als hinreichend valide eingestuft werden. Hierzu wurde die Leerstandsquote des Berichtszeitraums 2013 mit den für 21 Fördergebiete dieses Gebietstyps vorliegenden Werten für den Wohnungsbestand und -leerstand verglichen: Mit einer Leerstandsquote von 18,4 Prozent für 21 Fördergebiete (vgl. Abbildung 4.21) ist demnach eine noch vertretbare Abweichung von der Leerstandsquote von 22,6 Prozent für zwölf Fördergebiete (vgl. Abbildung 4.31) festzustellen.

142 standsreduktion im Fördergebiet "Magdeburg-Südost" (-1.524). 56 Damit reduzierte sich die Leerstandsquote alleine im Fördergebiet "Magdeburg-Südost" um 15,1 Prozentpunkte und durch die Größe des Fördergebietes fällt diese Veränderung bei der Berechnung der zwei Leerstandsquoten mit den aufsummierten Werten besonders stark ins Gewicht. In den beiden innerstädtischen Gebietstypen hat sich die Leerstandsquote im nahezu gleichen Umfang reduziert (Innenstadt/Altbau: -5,5 Prozentpunkte; Innenstadt/Sonstige: -5,2 Prozentpunkte). 57 Die starke Reduktion der Leerstandsquote im Gebietstyp Innenstadt/Altbau konnte trotz der vergleichsweise geringen Rückbautätigkeit erreicht werden. Dies liegt zum einen daran, dass sich die Einwohnerentwicklung annähernd stabilisiert hat (vgl. Abbildung 4.3). Auf diese Tendenz haben sicher auch die eingesetzten Aufwertungsmittel positiven Einfluss genommen. Denn diese Mittel haben direkt durch die Förderung der Wohngebäudesanierung zu einer Leerstandsreduktion beigetragen, gleichzeitig haben die Aufwertungsmittel aber auch indirekt über die Verbesserung der sozialen Infrastruktur sowie des Wohnumfelds zu einer Erhöhung der Wohnqualität gesorgt, die eine stärkere Abwanderung verhindern konnte. Im Gebietstyp Innenstadt/Sonstige war es hingegen wahrscheinlich eher ein Mix aus Rückbautätigkeit und Aufwertungsmaßnahmen, der in der Summe zur vergleichsweisen starken Leerstandsreduktion geführt hat. Zur Struktur des Leerstands im Berichtsjahr 2013 und zur Leerstandsentwicklung zwischen 2001/02 und 2013 lassen sich für die Fördergebiete die folgende Erkenntnisse zusammenfassen (in relevanten Fällen sind die per Mittelwert berechneten Leerstandsquoten ergänzend in Klammern aufgeführt): - Leerstandsumfang In den 128 untersuchten Fördergebieten konzentriert sich der Leerstand im Berichtsjahr 2013 mengenmäßig nach wie vor überwiegend auf die Gebietstypen Innenstadt/Altbau (45,0 Prozent) und Stadtrand/ (29,8 Prozent). Der Vergleich der Jahre 2001/02 mit 2013 zeigt, dass der Leerstand in den untersuchten 100 Fördergebieten um Wohnungen und damit um mehr als ein Drittel gesunken ist (-36,4 Prozent) Dies liegt vor allem an den sehr hohen absoluten Leerstandszahlen (2001/02: 4.389; 2013: 2.865) im Fördergebiet Magdeburg-Südost. Ohne das Fördergebiet "Magdeburg-Südost" ergibt sich bei der Berechnung der Leerstandsquote für den Gebietstyp Stadtrand/Sonstige mit nur elf Fördergebieten eine deutlich niedrigere Leerstandsquote sowohl für den Ausgangszeitpunkt 2001/02 (17,4 Prozent) als auch für das Berichtsjahr 2013 (17,4 Prozent). Die Berechnung der Leerstandsquoten mit den Mittelwerten der einzelnen Fördergebiete eines Gebietstyps zeigt für die beiden Gebietstypen hier aber deutliche Abweichungen (Innenstadt/Altbau: -4,8 Prozentpunkte; Innenstadt/Sonstige: -1,4 Prozentpunkte), so dass geschlussfolgert werden kann, dass es im Gebietstyp Innenstadt/Altbau grundsätzlich häufiger oder eben zu stärkeren Leerstandsreduktionen gekommen ist (vgl. Abbildung 0.16 in Anhang 2).

143 Leerstandsquote Die Leerstandsquote liegt im Berichtsjahr 2013 für die ausgewerteten 128 Fördergebiete bei 15,8 Prozent (19,8 Prozent). Die höchsten Leerstandsquoten bestehen in den beiden Gebietstypen Stadtrand/Sonstige mit 18,4 Prozent (26,0 Prozent) und Innenstadt/Altbau mit 17,7 Prozent (21,5 Prozent). Insgesamt ist die Leerstandsquote seit 2001/02 um 5,8 Prozentpunkte gesunken, dabei besonders stark in den beiden Gebietstypen Stadtrand/ (-6,3 Prozentpunkte) und Stadtrand/Sonstige (-7,0 Prozentpunkte). - Baualter der leer stehenden Gebäude Der Leerstand setzt sich im Berichtsjahr 2013 in den 109 untersuchten Fördergebieten aus den beiden großen Gruppen Altbauwohnungen (48,6 Prozent) und Plattenbauwohnungen (40,3 Prozent) zusammen. Die leer stehenden Altbauwohnungen liegen überwiegend im Gebietstyp Innenstadt/Altbau (65,9 Prozent), die Plattenbauwohnungen im Gebietstyp Stadtrand/ (74,1 Prozent). Für einen Vergleich der Fördergebiete nach Baualtersgruppe liegt für einen größeren Zeitraum keine hinreichend valide Datenbasis vor. - Sanierungsstand des Leerstands In den 109 ausgewerteten Fördergebieten ist im Berichtsjahr 2013 über ein Drittel der insgesamt leer stehenden Wohnungen unsaniert (37,8 Prozent). Von diesen unsanierten leer stehenden Wohnungen entfallen auf die beiden Gebietstypen Innenstadt/Altbau und Stadtrand/ zusammen bereits 74,6 Prozent. Im Gegensatz zu den leer stehenden unsanierten Wohnungen im Gebietstyp Stadtrand/ , die ein Rückbaupotenzial darstellen, dürften für einen Teil der unsanierten leer stehenden Wohnungen im Gebietstyp Innenstadt/Altbau erhebliche Aufwertungsmittel zur Stärkung der Innenstädte notwendig sein. Für einen Vergleich der Fördergebiete nach Sanierungsstand liegt für einen größeren Zeitraum keine hinreichend valide Datenbasis vor. - Besitzverhältnisse des Leerstands Von den leer stehenden Wohnungen entfällt im Berichtsjahr 2013 ein deutlich höherer Anteil auf die Privateigentümer als auf die Organisierte Wohnungswirtschaft (absolute Leerstandszahlen). Auch die Leerstandsquoten des im Privateigentum befindlichen Wohnungsbestandes übersteigen mit durchschnittlich 19,3 Prozent (16,3 Prozent) die im Bestand der Organisierten Wohnungswirtschaft mit 12,4 Prozent (16,1 Prozent) deutlich. Für einen Vergleich der Fördergebiete nach Besitzverhältnissen wurden in diesem Jahresbericht keine entsprechenden Auswertungen durchgeführt.

144 Leerstandssituation im Gebietstyp Innenstadt/Altbau Im Gebietstyp Innenstadt/Altbau, in dem im Berichtsjahr 2013 die höchsten absoluten Leerstände vorliegen und mit 17,7 Prozent (21,5 Prozent) eine hohe Leerstandsquote besteht, ist die Leerstandsproblematik am stärksten ausgeprägt. Besonders hohe Leerstandszahlen gibt es im Altbau. Der Leerstand befindet sich dort überwiegend in Privatbesitz (76,1 Prozent). Der Vergleich der Jahre 2001/02 mit 2013 zeigt, dass der Leerstand in den untersuchten 33 Fördergebieten im Gebietstyp Innenstadt/Altbau um Wohnungen gesunken ist (-25,1 Prozent). Die Leerstandsquote konnte um 5,5 Prozentpunkte reduziert werden (gemittelt: -4,8 Prozentpunkte). - Leerstandssituation im Gebietstyp Innenstadt/Sonstige Für diesen Gebietstyp kann die Leerstandssituation im Berichtsjahr 2013 als vergleichsweise positiv bewertet werden, da die Leerstandsquote mit 15,3 Prozent (16,8 Prozent) in etwa im Durchschnitt aller Fördergebiete liegt, die absolute Menge an leer stehenden Wohnungen aber vergleichsweise gering ist. Der Großteil des Leerstands befindet sich im Besitz der privaten und sonstigen Eigentümer (58,2 Prozent). Im Zeitraum 2001/02 bis 2013 konnte der Leerstand in den untersuchten 23 Fördergebieten im Gebietstyp Innenstadt/Sonstige um Wohnungen reduziert werden (-34,8 Prozent). Die Leerstandsquote ist im Vergleich zum Ausgangsjahr 5,2 Prozentpunkte niedriger (gemittelt: -1,4 Prozentpunkte). - Leerstandssituation im Gebietstyp Stadtrand/ Im Gebietstyp Stadtrand/ weisen die (überwiegend Plattenbau-dominierten) Fördergebiete im Berichtsjahr 2013 eine vergleichsweise niedrige Leerstandsquote von 13,5 Prozent (15,8 Prozent) auf. Nach wie vor verfügt dieser Gebietstyp über ein erhebliches Rückbaupotenzial. Der Großteil der leer stehenden Wohnungen befindet sich im Besitz der Organisierten Wohnungswirtschaft (75,1 Prozent). Seit 2001/02 konnte der Leerstand in den untersuchten 32 Fördergebieten im Gebietstyp Stadtrand/ um Wohnungen verringert werden (-46,1 Prozent) und dementsprechend hat sich die Leerstandsquote um 6,3 Prozentpunkte deutlich reduziert (gemittelt: -3,4 Prozentpunkte). - Leerstandssituation im Gebietstyp Stadtrand/Sonstige Die absolute Menge der leer stehenden Wohnungen ist im Berichtsjahr 2013 in den Fördergebieten dieses Gebietstyps zwar insgesamt relativ gering, aber mit 18,4 Prozent (26,0 Prozent) weist dieser Gebietstyp die höchste Leerstandsquote aller Gebietstypen auf. Die leer stehenden Wohnungen gehören überwiegend privaten und sonstigen Eigentümern (79,8 Prozent). In den untersuchten zwölf Fördergebieten des Gebietstyp Stadtrand/Sonstige hat der Leerstand seit 2001/02 um Wohnungen abgenommen (-34,2 Prozent) und die Leerstandsquote konnte um 7,0 Prozentpunkte reduziert werden (gemittelt: -13,8 Prozentpunkte).

145 Typisierung der Fördergebiete nach Problemdruck und Problemlösungseffizienz Die Einordnung der Fördergebiete wird - wie die Typisierung der Stadtumbaustädte (vgl. Kapitel 3.7) - auf Basis der Analyse der Leerstandsentwicklung zwischen 2001/02 und 2013 (vgl. Abbildung 4.31 in Kapitel 4.8) vorgenommen. Für insgesamt 100 der 142 Fördergebiete konnte diese Analyse der Daten durchgeführt werden (70,4 Prozent). Der jeweilige Problemdruck in den Fördergebieten wird mit der zum Zeitpunkt der SEK-Erstellung 2001/02 bestehenden Leerstandsquote zu Beginn des Förderzeitraumes abgebildet. 58 Die feststellbare Problemlösungseffizienz für die Fördergebiete wird durch den Vergleich der Entwicklung der Leerstandsquoten zum Zeitpunkt der SEK 2001/02 mit der des Berichtsjahres 2013 gemessen. 59 Die Kombination dieser beiden Kriterien ermöglicht eine Gruppierung zu den folgenden vier Typen von Fördergebieten (vgl. Abbildung 4.32): - Fördergebiete mit anhaltend hoher Leerstandsproblematik (Fördergebiete mit eher hohem Problemdruck und steigender Leerstandsquote), - Fördergebiete mit neu entstandener Leerstandsproblematik (Fördergebiete mit eher niedrigem Problemdruck und steigender Leerstandsquote), - Fördergebiete mit eher abnehmender Leerstandsproblematik (Fördergebiete mit eher niedrigem Problemdruck und sinkender Leerstandsquote), - Fördergebiete mit hoher, aber abnehmender Leerstandsproblematik (Fördergebiete mit eher hohem Problemdruck und sinkender Leerstandsquote). Wie bei der Typisierung der Stadtumbaustädte stellt die Typisierung der Fördergebiete in jedem Berichtsjahr eine "Momentaufnahme" dar. So variiert die mittlere Leerstandsquote zu Programmbeginn (SEK 2001/02) nach der Zahl auswertbarer Fördergebiete (in diesem Berichtsjahr 100 der 142 Fördergebiete) In den analysierten 100 Fördergebieten der Stadtumbaustädte zeigt sich hier eine große Spannbreite in Bezug auf den Ausgangsleerstand im Jahr 2001/02 ("Wernigerode-Stadtfeld": 0,6 Prozent, "Halberstadt- Ebereschenhof": 55,0 Prozent). Auch hier bestehen erhebliche Unterschiede bei den analysierten Fördergebieten ("Merseburg-Süd": -50,8 Prozentpunkte, "Genthin-Einsteinstr.": +38,7 Prozentpunkte).

146 Die Gruppenbildung erfolgte für die 100 Fördergebiete anhand der folgenden gesetzten Schwellenwerte: - Problemdruck zu Programmbeginn Mittelwert der Leerstandsquoten SEK 2001/02 = 21,3 Prozent, - Problemlösungseffizienz Veränderung Leerstandsquoten SEK 2001/02 zu Berichtsjahr 2013 = -0,5 Prozentpunkte. 60 Zwischen Problemdruck und Problemlösungseffizienz lässt sich im Berichtsjahr 2013 wieder eine (leichte) Korrelation erkennen (vgl. Abbildung 4.32): Je höher der Problemdruck zu Programmbeginn war, desto höher ist die Problemlösungseffizienz bis zum aktuellen Berichtsjahr (sinkende Leerstandsquote). Von den 45 Fördergebieten mit einer Leerstandsquote über dem Mittelwert konnten drei Viertel die Leerstandsquote bis zum Berichtsjahr 2013 über einen halben Prozentpunkt senken (75,6 Prozent). Gleichwohl bedeutet das aber auch, dass je niedriger der Problemdruck zu Programmbeginn war, desto geringer auch die Problemlösungseffizienz ist (steigende Leerstandsquote): Von den 55 Fördergebieten mit einer zu Förderbeginn vergleichsweise niedrigen Leerstandsquote konnte nur für etwas mehr als die Hälfte eine entsprechende Abnahme der Leerstandsquote bis zum Berichtsjahr 2013 festgestellt werden (56,4 Prozent). 61 Die meisten Gebiete gehören zum Typ "Fördergebiete mit hoher, aber abnehmender Leerstandsproblematik" (34 Gebiete, vgl. Abbildung 4.32). 62 Auch zum Typ "Fördergebiete mit eher abnehmender Leerstandsproblematik" (31 Gebiete) gehören Fördergebiete mit einer Leerstandsreduzierung. Damit konnte in rund zwei Drittel der Gebiete seit Programmbeginn eine Leerstandsreduzierung erreicht werden (65,0 Prozent). Unter den Fördergebieten mit einer Erhöhung der Leerstandsquote gehören 24 zum Typ "Fördergebiete mit neu entstandener Leerstandsproblematik" und elf zum Typ "Fördergebiete mit anhaltend hoher Leerstandsproblematik" Bei der Typisierung der Fördergebiete wurde der Schwellenwert für die Problemlösungseffizienz wie in den vorherigen Jahresberichten von 0,0 auf -0,5 Prozentpunkte abgesenkt. Besonders extreme Beispiele für diese Korrelation sind das Fördergebiet "Merseburg-Süd" (Ausgangsleerstand SEK 2001/02: 50,8 Prozent, Veränderung bis 2013: -50,8 Prozentpunkte) und das Fördergebiet "Hohenmölsen-Nord" (Ausgangsleerstand SEK 2001/02: 9,2 Prozent, Veränderung bis 2013: +22,7 Prozent). Um trotz der hohen Anzahl von 100 Fördergebieten eine differenzierte Analyse der Fördergebiete zu ermöglichen, sind im Anhang dieses Jahresberichtes die vier Fördergebietstypen noch einmal separat in vier einzelnen Diagrammen dargestellt (vgl. Abbildung 0.15 bis Abbildung 0.18 in Anhang 2).

147 Abbildung 4.32 In der nachfolgenden Abbildung sind die vier nach Problemdruck und Problemlösungseffizienz gebildeten (Entwicklungs-)Typen jeweils den Gebietstypen zugeordnet (Abbildung 4.33) und es wird jeweils die Anzahl der Fördergebiete dargestellt. Mehr als zwei Drittel aller Fördergebiete des Gebietstyps Innenstadt/Altbau weisen eine sinkende Leerstandsquote auf (23 von 33). Dies trifft ebenso auf die Fördergebiete des Gebietstyps Stadtrand/Sonstige zu (acht von zwölf). So eindeutige Erfolge lassen sich für die anderen beiden Gebietstypen nicht (mehr) feststellen, da nur bei rund 60 Prozent der jeweiligen Fördergebiete der Leerstand bis 2013 gesenkt werden konnte: Innenstadt/Sonstige (14 von 23) und Stadtrand/ (20 von 32). In fast der Hälfte der Fördergebiete des Gebietstyps Innenstadt/Altbau konnte bei einem hohen Problemdruck zu Programmbeginn eine Leerstandsreduzierung erreicht werden (15 von 33). Dies ist aufgrund der geringen Rückbautätigkeiten in diesem Gebietstyp nur mit den erfolgten Aufwertungsmaßnahmen und den vergleichsweise günstigen Einwohnerentwicklungen erklärlich.

148 Abbildung 4.33 Abbildung 4.34

149 Lenkt man den Blick auf die Fördergebiete differenziert nach dem Entwicklungstyp, so wird deutlich, dass von den 24 Fördergebieten, in denen die Leerstandsquote bis zum Berichtsjahr 2013 trotz geringem Problemdruck anstieg bzw. stagnierte (Typ "Fördergebiete mit neu entstandener Leerstandsproblematik"), mit zehn Gebieten ein großer Teil zum (räumlich-strukturell definierten) Gebietstyp Stadtrand/ gehört (vgl. Abbildung 4.34). Auch für sieben Fördergebiete des Gebietstyps Innenstadt/Sonstige ist eine neu entstandene Leerstandsproblematik festzustellen. Damit sind die beiden Gebietstypen mit hohen Anteilen an Plattenbauten relativ häufig von einer wachsenden Leerstandsproblematik gekennzeichnet. Von den elf Fördergebieten, in denen trotz eines hohen Problemdrucks zu Programmbeginn noch keine Leerstandsreduzierung erreicht werden konnte (Typ "Fördergebiete mit anhaltend hoher Leerstandsproblematik"), gehören knapp zwei Drittel zu den innerstädtischen Gebietstypen. Die besonders brisante Dynamik der "anhaltend hohen Leerstände" bzw. "neu entstandenen Leerstände" konzentriert sich in zwei Gebietstypen: Die Fördergebiete, die ausgehend von einem hohen Niveau weiterhin steigende Leerstandsquoten zeigen, befinden sich besonders in den von Altbau geprägten Bereichen der Innenstadt. Hingegen befinden sich die meisten Fördergebiete mit einer erst neu entstandenen Leerstandsproblematik im Gebietstyp Stadtrand/ Dies ist alarmierend, denn die bereits wachsenden Leerstände werden vor dem Hintergrund einer in diesen Fördergebieten bestehenden starken Überalterung und hoher Wanderungsverluste weiter zunehmen (vgl. Kapitel 4.2 und Kapitel 4.3). Die Analyse der Fördergebiete nach ihrem Problemdruck und ihrer Problemlösungseffizienz wurde bereits im Jahresbericht 2009 zum ersten Mal durchgeführt. Die Differenzierung der Fördergebiete nach dem Entwicklungstyp liegt somit seit dem Berichtsjahr 2008 vor und in der nachfolgenden Abbildung sind die letzten sechs Jahre bis zum aktuellen Berichtsjahr 2013 zusammen dargestellt (vgl. Abbildung 4.35). 63 Durch die Darstellung der prozentualen Verteilung wird deutlich, dass sich im Betrachtungszeitraum keine wesentlichen Veränderungen vollzogen haben. Der Vergleich der beiden Berichtsjahre 2008 und 2013 lässt lediglich bei den beiden Entwicklungstypen mit einer tendenziell positiven Ausrichtung ("Fördergebiete mit eher abnehmender Leerstandsproblematik" und "Fördergebiete mit hoher, aber abnehmender Leerstandsproblematik") eine leichte Zunahme erkennen, die beiden anderen Entwicklungstypen, die eine tendenziell negative Ausrichtung aufweisen, verlieren leicht an Bedeutung ("Fördergebiete mit anhaltend hoher Leerstandsproblematik" und "Fördergebiete mit neu entstandener Leerstandsproblematik"). Allerdings gilt dieser Trend 2013 nicht mehr. 63 Die Fallzahlen der untersuchten Fördergebiete sind in den einzelnen Berichtsjahren sehr abweichend, daher erfolgt hier die Gegenüberstellung der einzelnen Jahre mit prozentualen Werten.

150 Abbildung 4.35 Neben der Zuordnung nach Strukturmerkmalen wurden für die Typisierung weitere Indikatoren herangezogen, die die aktuelle Situation und die zu beobachtende Entwicklung weitgehend erklären können (vgl. Tabelle 4.1). 64 Sie werden nachfolgend kurz erläutert: - Einwohnerentwicklung ( ) Die Einwohnerentwicklung verlief im Zeitraum in den meisten Fördergebieten negativ (52 von 69 Fördergebieten). Die unterschiedliche Einwohnerentwicklung (vgl. Abbildung 4.3 in Kapitel 4.2) kann sich auf die Wohnungsmarktnachfrage unterschiedlich auswirken. Starke Einwohnerverluste verschärfen i. d. R. die Leerstandsproblematik. - Schwerpunktsetzung Fördermittel ( ) Anhand der Verteilung der bewilligten Fördermittel auf Rückbau und Aufwertung kann für jedes Fördergebiet die Schwerpunktsetzung bei der Umsetzung des Stadtumbaus berücksichtigt werden (vgl. Abbildung 4.12 in Kapitel 4.4). Die Hälfte der Fördergebiete mit einer hohen Leerstandsquote zu Programmbeginn zeigt einen Fördermittelschwer- 64 Abweichungen zum vorherigen Jahresbericht 2013 beruhen i. d. R. auf einer anderen Basis der untersuchten Fördergebiete.

151 punkt auf den Rückbau (20 von 39 Fördergebieten). Mit einer Schwerpunktsetzung auf die Aufwertung sind i. d. R. geringere Rückbauerfolge in den Fördergebieten verbunden. - Problemadäquater Rückbau ( ) Eine Erfolgsquote von über 100 Prozent beim Rückbau (gemessen am Ausgangsleerstand) weisen 42 von 93 Fördergebieten auf, gleichzeitig gibt es aber auch 13 Fördergebiete mit einer auf den Leerstandsabbau bezogenen Erfolgsquote von 0 Prozent (vgl. Abbildung 4.18 in Kapitel 4.5). - Gebietstyp nach Strukturmerkmalen (2013) Die Fördergebiete mit einem hohen Anteil an in Plattenbauweise erstellten Wohnungen (Gebietstypen Stadtrand/ und Innenstadt/Sonstige) weisen aktuell überwiegend einen niedrigen Problemdruck auf. Für den Großteil der als Altbauwohnungen bezeichneten Wohnungen (Baualter bis 1948) bestand hingegen bereits zu Programmbeginn aufgrund der überdurchschnittlich hohen Leerstandsquote ein höherer Problemdruck. Eine sinkende Leerstandsquote kann für mehr als zwei Drittel der Fördergebiete des Gebietstyps Innenstadt/Altbau (21 von 31) und für drei Viertel der Fördergebiete des Gebietstyps Stadtrand/Sonstige (neun von zwölf) festgestellt werden. Nachfolgend sind die vier verschiedenen Typen der Fördergebiete mit ihrer durchschnittlichen Ausprägung der Ausgangssituation und Entwicklungsrichtung sowie den genannten Kriterien aufgeführt (vgl. Tabelle 4.1). Wie bei der Typisierung der Stadtumbaustädte treffen die genannten erklärenden Kriterien auch bei den einzelnen Fördergebieten nicht immer vollständig zu. 65 Dennoch können "Erklärungspfade" erkannt werden, die nachfolgend für die vier nach Problemdruck und Problemlösungseffizienz definierten Typen der Fördergebiete prototypisch beschrieben werden: Fördergebiete mit anhaltend hoher Leerstandsproblematik Kennzeichnend für diese Fördergebiete ist ein überdurchschnittlicher Problemdruck (Leerstandsquote SEK 2001/02) und eine geringe Effizienz in der Leerstandsverringerung. Im Zeitraum vollzog sich ein vergleichsweise hoher Einwohnerverlust. Die Fördermittel wurden im Zeitraum etwas mehr für den Bereich Rückbau bewilligt. Bedingt durch die Einwohnerverluste und den nur eingeschränkten Fördermitteleinsatz für den Rückbau blieben die Rückbauerfolge vergleichsweise gering. Die Förder- 65 Von einer "typischen" Ausprägung sind Abweichungen möglich. Mögliche Gründe hierfür sind beispielsweise eine überdurchschnittliche Wohnungsbautätigkeit, ein geplanter vollständiger Rückbau eines Fördergebietes oder eine hohe Anzahl an Einwohnern mit einem Zweitwohnsitz (Bundeswehr, Studenten, Ruheständler).

152 gebiete dieses Typs stellen nur einen Anteil von 11 Prozent aller untersuchten Gebiete dar und gehören überwiegend zu den innerstädtischen Gebietstypen (sieben von elf). Fördergebiete mit neu entstandener Leerstandsproblematik Diese Fördergebiete hatten zum Zeitpunkt der SEK-Erstellung einen eher niedrigen Problemdruck (Leerstandsquote SEK 2001/02). Die Leerstandsquote hat sich bis zum Berichtsjahr 2013 jedoch deutlich erhöht. Die Verschlechterung beruht insbesondere auf einer starken Abnahme der Einwohnerzahl im Zeitraum Die bewilligten Fördermittel wurden im Zeitraum mehr für den Rückbau als für die Aufwertung eingesetzt. Die Rückbauerfolge sind im gleichen Zeitraum als hoch zu bewerten, da der alte Leerstand von 2001/02 bereits rückgebaut werden konnte. Zu diesem Typ gehören 24 Prozent der untersuchten Fördergebiete und die Fördergebiete stammen zu großen Teilen aus dem Gebietstyp Stadtrand/ (zehn von 24). Fördergebiete mit eher abnehmender Leerstandsproblematik Bereits zu Programmbeginn lag in diesen Fördergebieten ein vergleichsweise niedriger Problemdruck (Leerstandsquote SEK 2001/02) vor. Bis zum Berichtsjahr 2013 konnte eine Reduzierung der Leerstandsquote um durchschnittlich 6 Prozentpunkte erzielt werden. Zwar sind im Zeitraum auch in diesen Fördergebieten erhebliche Einwohnerverluste aufgetreten, aber da trotz der vergleichsweise günstigen Ausgangsbedingungen die bewilligten Fördermittel im Zeitraum auf den Rückbau konzentriert wurden, sind Rückbauerfolge festzustellen. Zu diesem Typ gehören 31 Prozent aller untersuchten Fördergebiete. Über ein Drittel der Fördergebiete gehört zum Gebietstyp Stadtrand/ (zwölf von 31). Fördergebiete mit hoher, aber abnehmender Leerstandsproblematik In diesen Fördergebieten konnte bis zum Berichtsjahr 2013 eine deutliche Reduzierung der Leerstandsquote erreicht werden, obwohl zum Beginn des Förderprogramms eine schwierige Ausgangssituation mit einem sehr hohen Problemdruck (Leerstandsquote SEK 2001/02) vorlag. Dies gelang unter anderem, da der Einwohnerverlust im Zeitraum vergleichsweise gering war. Die bewilligten Fördermittel wurden im Zeitraum annähernd gleich auf den Rückbau und die Aufwertung verteilt, trotzdem wurden noch mittlere Rückbauerfolge erreicht (gemessen an der absoluten Leerstandsreduktion seit 2001/02). Zu diesem Typ gehören mit 34 Prozent die meisten der untersuchten Fördergebiete. Hinsichtlich der auf der Basis von Strukturmerkmalen definierten Gebietstypen zeigt sich, dass die Fördergebiete fast zur Hälfte zum Gebietstyp Innenstadt/Altbau gehören (15 von 34).

153 Tabelle 4.1 Typisierung der Fördergebiete* in Sachsen-Anhalt** Fördergebiete mit anhaltend hoher Leerstandsproblematik Situation (bestimmende Kriterien): - Ausgangssituation/Problemdruck (Leerstandsquote SEK 2001/02) [n=11]: - Entwicklungsrichtung/Effizienz Problemlösung (Veränderung Leerstandsquoten 2001/02 zu 2013) [n=11]: eher hoher Problemdruck (29%) Probleme nehmen zu (+5,9 Prozentpunkte) Rahmenbedingungen (erklärende Kriterien): - Einwohnerentwicklung ( ) [n=6]: hohe Abnahme (-37,4%) - Schwerpunktsetzung Fördermittel ( ) [n=8]: Rückbau (66%) - Rückbauerfolge im Leerstand ( ) [n=11]: mittlere Erfolge (71%) - Gebietstyp nach Strukturmerkmalen (2013) [n=11]: Innenstadt/Altbau (5x), Innenstadt/Sonstige (2x), Stadtrand/ (2x), Stadtrand/Sonstige (2x) Fördergebiete mit neu entstandener Leerstandsproblematik Situation (bestimmende Kriterien): - Ausgangssituation/Problemdruck (Leerstandsquote SEK 2001/02) [n=24]: - Entwicklungsrichtung/Effizienz Problemlösung (Veränderung Leerstandsquoten 2001/02 zu 2013) [n=24]: eher niedriger Problemdruck (12%) Probleme nehmen zu (+7,3 Prozentpunkte) Rahmenbedingungen (erklärende Kriterien): - Einwohnerentwicklung ( ) [n=17]: mittlere Abnahme (-21,9%) - Schwerpunktsetzung Fördermittel ( ) [n=21]: Rückbau (71%) - Rückbauerfolge im Leerstand ( ) [n=22]: hohe Erfolge (150%) - Gebietstyp nach Strukturmerkmalen (2013) [n=24]: Innenstadt/Altbau (5x), Innenstadt/Sonstige (7x), Stadtrand/ (10x), Stadtrand/Sonstige (2x) Fördergebiete mit eher abnehmender Leerstandsproblematik Situation (bestimmende Kriterien): - Ausgangssituation/Problemdruck (Leerstandsquote SEK 2001/02) [n=31]: - Entwicklungsrichtung/Effizienz Problemlösung (Veränderung Leerstandsquoten 2001/02 zu 2013) [n=31]: eher niedriger Problemdruck (16%) Probleme nehmen ab (-6,3 Prozentpunkte) Rahmenbedingungen (erklärende Kriterien): - Einwohnerentwicklung ( ) [n=23]: mittlere Abnahme (-20,4%) - Schwerpunktsetzung Fördermittel ( ) [n=29]: Rückbau (65%) - Rückbauerfolge im Leerstand ( ) [n=30]: hohe Erfolge (108%) - Gebietstyp nach Strukturmerkmalen (2013) [n=31]: Innenstadt/Altbau (8x), Innenstadt/Sonstige (8x), Stadtrand/ (12x), Stadtrand/Sonstige (3x) Fördergebiete mit hoher, aber abnehmender Leerstandsproblematik Situation (bestimmende Kriterien): - Ausgangssituation/Problemdruck (Leerstandsquote SEK 2001/02) [n=34]: - Entwicklungsrichtung/Effizienz Problemlösung (Veränderung Leerstandsquoten 2001/02 zu 2013) [n=34]: eher hoher Problemdruck (31%) Probleme nehmen ab (-15,3 Prozentpunkte) Rahmenbedingungen (erklärende Kriterien): - Einwohnerentwicklung ( ) [n=23]: geringe Abnahme (-7,3%) - Schwerpunktsetzung Fördermittel ( ) [n=31]: Aufwertung (53%) - Rückbauerfolge im Leerstand ( ) [n=32]: mittlere Erfolge (68%) - Gebietstyp nach Strukturmerkmalen (2013) [n=34]: Innenstadt/Altbau (15x), Innenstadt/Sonstige (6x), Stadtrand/ (8x), Stadtrand/Sonstige (5x) * Es erfolgte eine Typisierung für 100 der 142 Fördergebiete (im Monitoring des Berichtsjahres 2013 lagen für die restlichen Fördergebiete nicht ausreichend ausw ertbare Daten vor). ** Die einzelnen Kriterien sind im Textteil näher definiert bzw. erläutert. Bei allen angegebenen Werten handelt es sich um Mittelw erte der Fördergebiete der jew eiligen Gruppe (Anzahl der Fördergebiete w ird jew eils genannt [n]).

154 Zusammenfassende Bewertung Die abschließende Bewertung erfolgt in diesem Kapitel zunächst für die Leerstandsentwicklung in den Stadtumbaustädten Sachsen-Anhalts und daran anschließend für die Umsetzung des Programms. 5.1 Leerstandsentwicklung in Sachsen-Anhalt und Ausblick Die Leerstandsentwicklung kann für 35 Stadtumbaustädte, von denen die erforderlichen Daten zum Bestand und Leerstand der Wohnungen übermittelt wurden, dargestellt werden. Für diese Städte kann ermittelt werden, wie sich die Städtebauförderung auf die Leerstandsquote ausgewirkt hat. Die durchschnittliche Leerstandsquote betrug vor rund zwölf Jahren, zum Zeitpunkt der SEK-Erstellung, 16,7 Prozent. 66 Im aktuellen Berichtsjahr 2013 liegt die Quote bei 13,0 Prozent, also knapp 4 Prozentpunkte niedriger (vgl. Abbildung 5.1). Im selben Zeitraum nahm in den 35 Stadtumbaustädten die Gesamtzahl der leer stehenden Wohnungen von rund auf rund um ein Viertel ab (-25,6 Prozent). Die im Vergleich zum vorherigen Berichtsjahr 2012 erneut festzustellende absolute Leerstandsabnahme hat sich auch auf die Leerstandsquote ausgewirkt. Sie liegt im Berichtsjahr 2013 unter der der beiden vorherigen Berichtsjahre 2011 und 2012, in der sie jeweils bei 13,7 Prozent lag (vgl. Jahresberichte 2012 und 2013). Um den tatsächlichen Erfolg des Programms beurteilen zu können, muss ermittelt werden, welche Entwicklung eingetreten wäre, wenn es das Programm nicht gegeben hätte. Dieser hypothetische Leerstand für das Jahr 2013 lässt sich dann mit der tatsächlich eingetretenen Entwicklung vergleichen (vgl. Abbildung 5.1). Der hypothetische Leerstand wird ermittelt, indem der Leerstand des aktuellen Berichtsjahres jeweils um die seit 2002 erfolgten Rückbaumengen erhöht wird. Für die Berechnung der hypothetischen Leerstandsquote wird entsprechend auch der Wohnungsbestand des aktuellen Berichtsjahres um die seit 2002 erfolgten Rückbaumengen ergänzt. Auf die Veränderung der realen Leerstandsquote wirken neben dem Umfang der rückgebauten Wohnungen noch weitere Faktoren, insbesondere die Zu- oder Abnahme der Haushaltszahl und die Zahl neu gebauter Wohnungen. Diese Einflussfaktoren sind in der Ermittlung des hypothetischen Leerstands und der hypothetischen Leerstandsquote berücksichtigt, da zur Berechnung 66 Dieser Wert wurde aus der Summe aller leer stehenden Wohnungen im Verhältnis zum Gesamtwohnungsbestand in allen Städten errechnet. Er ist am ehesten geeignet, Auskunft über die Wirkung des Programms zu geben, da auf diese Weise alle Wohnungen in die Berechnung eingehen. Es ist auch möglich, den Mittelwert der Leerstandsquoten aller Städte zugrunde zu legen. Dadurch erhalten jedoch die Wohnungsbestände in größeren Städten ein geringeres Gewicht. Dieser Wert ist eher ein "Betroffenheitsmaß" für die Kommunen.

155 die absoluten Wohnungsbestands- und leerstandszahlen des aktuellen Berichtsjahres herangezogen werden, in denen die neu gebauten Wohnungen und auch die einwohnerbedingten Veränderungen beim Leerstand bereits enthalten sind. Somit kann die hypothetische Leerstandsquote die Leistung der Stadtumbaustädte hinsichtlich des Leerstandsabbaus in ihren Fördergebieten deutlicher hervorheben, da in der ausschließlichen Gegenüberstellung der Leerstandsquoten der Ausgangssituation und des aktuellen Berichtsjahres der bereits vollzogene Rückbau enthalten ist und es dabei nicht ersichtlich wird, wie hoch der tatsächliche Leerstandsabbau ist. In diese Berechnung des hypothetischen Leerstands geht der durch Aufwertungsmaßnahmen beseitigte Leerstand nicht gesondert ein, da nicht bekannt ist, wie viele mit Hilfe des Programms modernisierte Wohnungen vorher leer gestanden haben. Zudem ist bei einem Wiederbezug bei einem Großteil der Fälle davon auszugehen, dass eine andere Wohnung in der Stadt am Ende der Umzugskette leer fällt. Der Effekt der Aufwertung auf den Leerstand ist also begrenzt bzw. führt zu einer räumlichen Verlagerung des Leerstandes und damit ggf. zu einer Stärkung der innerstädtischen Bereiche. Abbildung 5.1 Der Leerstand wäre ohne den geförderten Rückbau seit Programmbeginn von rund (SEK 2001/02) auf rund Wohnungen (2013) gestiegen (+29 Prozent). Entsprechend hoch liegt im Berichtsjahr 2013 die hypothetische Leerstandsquote bei 20,6 Prozent, also etwa annähernd 8 Prozentpunkte über der realen Leerstandsquote des Jah-

156 res 2013 (13,0 Prozent). Damit verdeutlicht der hypothetische Leerstand die erzielte Trendumkehr, die mit Hilfe des Programms Stadtumbau Ost in den untersuchten Städten erreicht werden konnte. Während die reale Leerstandsquote von Jahr zu Jahr kontinuierlich abgenommen hat (2005: 16,4 Prozent; 2013: 13,0 Prozent) zeigt der Vergleich der hypothetischen Leerstandsquoten in den Berichtsjahren (vgl. Abbildung 5.2), dass die hypothetische Leerstandsquote nur ganz wenig steigt, stagniert bzw. sogar ganz leicht sinkt (2005: 19,9 Prozent; 2013: 20,6 Prozent). 67 Dies bedeutet, dass weitere Einflussfaktoren wie Einwohnerentwicklung und Neubautätigkeit sich (noch) nicht signifikant auf die Leerstandsentwicklung in der Gesamtheit der untersuchten 35 Städte auswirken. Bei einer höheren Neubautätigkeit und/oder einer negativeren Einwohnerentwicklung würde die hypothetische Leerstandsquote (ebenso wie die reale Leerstandsquote) einen Zuwachs aufweisen. Abbildung Trotz einer unterschiedlichen Auswahl untersuchter Städte in den einzelnen Jahresberichten ist die Tendenz recht eindeutig. Da i. d. R. auch eher die kleineren Städte mit geringeren Größenordnungen von Leerstand und Rückbau in den Berechnungen fehlen, wird die Gesamttendenz dadurch nicht beeinträchtigt.

157 Somit wird aus dieser Längsschnittbetrachtung deutlich, dass der Leerstandsdruck (über alle Städte) in den letzten acht Jahren nicht mehr wesentlich zugenommen hat. Dahinter verbergen sich allerdings erhebliche Unterschiede zwischen den beiden großen Städten auf der einen und den Mittel- und Kleinstädten auf der anderen Seite (vgl. Abbildung 5.3 bis Abbildung 5.5). In den Großstädten sinkt die tatsächliche Leerstandsquote deutlich (-7,7 Prozentpunkte), aber die hypothetische Leerstandsquote liegt fast auf gleichem Niveau wie die Leerstandsquote zum Programmbeginn (-0,7 Prozentpunkte). Das bedeutet, dass es ohne die Rückbautätigkeit in den beiden Großstädten zu keinem weiteren Leerstandsanstieg gekommen wäre und die Leerstandsquote auf sehr hohem Niveau verblieben wäre. Dies ist auf die stabilisierte Bevölkerungsentwicklung in den beiden großen Städten zurückzuführen. Abbildung 5.3 Ganz anders wäre es ohne die Rückbautätigkeit hingegen in den Klein- und Mittelstädten verlaufen (vgl. Abbildung 5.4 und Abbildung 5.5): Die Anzahl der leer stehenden Wohnungen wäre sowohl in den Mittelstädten ( Wohnungen, +63 Prozent) als auch in den Kleinstädten stark angestiegen ( Wohnungen, +61 Prozent). Dementsprechend liegt auch die hypothetische Leerstandsquote mehr als 6 Prozentpunkte über der tatsächlichen Leerstandsquote im aktuellen Berichtsjahr (Mittelstädte: +8,1 Prozentpunkte; Kleinstädte: +6,1 Prozentpunkte). Die reale Leerstandsquote ist hingegen nur geringfügig gesunken (Mittelstädte: -1,1 Prozentpunkte; Kleinstädte: -0,4 Prozentpunkte).

158 Abbildung 5.4 Abbildung 5.5

159 Die Entwicklung ist in den einzelnen Städten sehr unterschiedlich verlaufen und sowohl die realen als auch die hypothetischen Leerstandsquoten für 2013 weisen erhebliche Spannen auf (die realen Leerstandsquoten reichen von 8 bis 26 Prozent und die hypothetischen Leerstandsquoten gehen von 16 bis 36 Prozent, vgl. Abbildung 5.6). Ohne den geförderten Rückbau wäre die Leerstandsquote besonders hoch in Bitterfeld-Wolfen (36 Prozent), Stendal (32 Prozent), Zeitz (31 Prozent), Sangerhausen (27 Prozent) und Staßfurt (26 Prozent). Entscheidend ist die erreichte Differenz zwischen der realen und der hypothetischen Leerstandsquote in einer Stadt: Je größer die Differenz zwischen den beiden Quoten, desto größer ist die individuelle Leistung bzw. Entwicklung einer Stadt bei der Leerstandsreduktion, da die tatsächliche gegenüber der hypothetischen Leerstandsquote dann besonders stark gesenkt werden konnte. Die größten Entwicklungserfolge können demnach die Städte Sangerhausen (19 Prozentpunkte), Stendal (16 Prozentpunkte), Bitterfeld- Wolfen (16 Prozentpunkte), Merseburg (15 Prozentpunkte) und Genthin (10 Prozentpunkte) vorweisen. Abbildung 5.6

160 Vergleichsweise geringe Entwicklungsschritte sind für die Städte Wernigerode, Blankenburg und Havelberg (jeweils 1 Prozentpunkt), Weißenfels (2 Prozentpunkte) sowie Hohenmölsen, Quedlinburg und Eisleben (jeweils 3 Prozentpunkte) zu erkennen. Die Ursachen liegen dafür neben einer geringen Rückbautätigkeit auch in einer sehr negativen Bevölkerungsentwicklung. Im Gegensatz dazu hat die Dynamik der demografischen Entwicklung die Leerstandssituation und die Lage der beiden großen Städte Magdeburg und Halle und einiger Mittelstädte insgesamt verbessert (vor allem Merseburg, Naumburg, Stendal, Sangerhausen). Diese positive Entwicklung wirkt sich auch auf die Leerstandssituation in der Summe aller untersuchten Städte aus und nivelliert etwas die Schwierigkeiten und Probleme vieler mittlerer und kleinerer Städte, in denen z. T. steigende Leerstandsquoten zu beobachten sind (insbesondere in Eisleben, Havelberg, Hohenmölsen, Schönebeck, Weißenfels). Die Entwicklung der Leerstandsquoten in den Fördergebieten ist in der nachfolgenden Abbildung dargestellt (vgl. Abbildung 5.7). Differenziert nach den vier Gebietstypen zeigt sich, dass die tatsächliche Leerstandsquote im Vergleich 2001/02 und 2013 in allen vier Gebietstypen deutlich um mindestens fünf Prozentpunkte gesenkt werden konnte. Abbildung 5.7

161 Ohne die Rückbautätigkeit wäre nur in zwei der vier Gebietstypen ein Anstieg bei der hypothetischen Leerstandsquote für das Jahr 2013 zu beobachten. In den beiden Gebietstypen Innenstadt/Altbau und Stadtrand/Sonstige liegt die hypothetische Leerstandsquote um 1,3 bzw. 2,0 Prozentpunkte unter der Leerstandsquote zu Programmbeginn. Die Fördergebiete im Gebietstyp Innenstadt/Altbau hätten demnach auch ohne Rückbautätigkeit durch die vergleichsweise positive Einwohnerentwicklung bereits eine leichte Reduktion der Leerstandsquote erfahren (Effekte der Aufwertungsmaßnahmen können unterstellt werden). Für den Gebietstyp Stadtrand/Sonstige konnten aufgrund der vorliegenden Daten nur elf Fördergebiete in die Berechnungen einbezogen werden, wodurch sich die Besonderheiten eines einzelnen sehr großen Fördergebiets besonders auswirken (Fördergebiet "Magdeburg-Sudenburg" mit Leerstandsreduktion aufgrund positiver Einwohnerentwicklung, trotz Neubauten und geringer Rückbautätigkeit). In den anderen beiden Gebietstypen wäre die (hypothetische) Leerstandsquote hingegen deutlich höher als die reale Leerstandsquote (Innenstadt/Sonstige: 4,5 Prozentpunkte; Stadtrand/ : 12,1 Prozentpunkte). Besonders stark hätte sich ein ausbleibender Rückbau in den plattenbaudominierten Fördergebieten am Stadtrand ausgewirkt, da dann mit einer (hypothetischen) Leerstandsquote von 32,4 Prozent jede dritte Wohnung leer stehen würde. Aufgrund der regen Rückbautätigkeit konnte im Gebietstyp Stadtrand/ die hypothetische Leerstandsquote gegenüber der realen Leerstandsquote faktisch mehr als halbiert werden (-20,1 Prozentpunkte). Im Gebietstyp Innenstadt/Sonstige liegt diese Verbesserung ebenfalls bei immerhin knapp 10 Prozentpunkten. Insgesamt zeigt die beschriebene Entwicklung im Gebietstyp Stadtrand/ , dass die Rückbauförderung in den anderen drei Gebietstypen vergleichsweise weniger Wirkung erzielte. Dies kann mit dem höheren Altbauanteil, dem höheren Anteil an Privateigentümern in diesen Gebietstypen sowie der Prioritätensetzung in den Städten erklärt werden. Gleichwohl gilt auch für die bislang überwiegend "erfolgreichen" Fördergebiete des Gebietstyps Stadtrand/ , dass sich gerade hier die Einwohnerverluste auf hohem Niveau fortsetzen werden, und die demografische Struktur lässt für die Zukunft keine Besserung der Entwicklungstendenz erwarten. Aufgrund der Überalterung der Wohnbevölkerung in den Siedlungen der Nachkriegszeit droht im Gegenteil mittelfristig ein erneuter Anstieg der Leerstände.

162 Umsetzung des Programms Aus dem Programm Stadtumbau Ost haben die 42 Stadtumbaustädte im Zeitraum 2002 bis 2013 insgesamt rund 463 Mio. Euro Fördermittel erhalten, die in etwa gleichen Teilen in den Rückbau und in die Aufwertung gelenkt wurden. Im Jahr 2013 wurden die ausgereichten 32 Mio. Euro Fördermittel zu zwei Dritteln in die Aufwertung und nur zu einem Drittel in den Rückbau investiert. Mit Hilfe dieser Fördermittel wurden im gesamten Zeitraum knapp Wohnungen abgerissen (2013 nur rund Wohnungen) und der hohe Ausgangsleerstand aus dem Jahr 2001/02 von rund Wohnungen konnte deutlich gesenkt werden. Das bis zum Jahr 2010 gesetzte Rückbauziel von rund Wohnungen konnte hingegen bisher noch nicht erreicht werden, trotz erheblicher Einwohnerverluste und damit weiterhin sinkender Nachfrage nach Wohnraum im gleichen Zeitraum (Abnahme um Einwohner in 35 der 42 Städte). Dennoch sind die Ergebnisse in sehr vielen Stadtumbaustädten deutlich sichtbar, denn neben dem reduzierten Leerstand wurden in den Städten mit den Aufwertungsmitteln und mit Finanzhilfen aus anderen Programmen Straßen, Wege, Plätze, öffentliche und private Gebäude, die technische und soziale Infrastruktur aufgewertet und verbessert. Die Fördermittel wurden erkennbar in Abhängigkeit der jeweiligen Leerstandsbetroffenheit an die Städte vergeben. Tendenziell haben die größeren Städte mehr Rückbaumittel und die kleineren Städte mehr Aufwertungsmittel erhalten (bzw. beantragt). Obwohl die Mittelstädte bezogen auf ihre Einwohnerzahlen am meisten Fördermittel erhalten haben, sinken die Leerstandsquoten in den mittleren (und auch in den kleinen) Städten nur langsam, stagnieren oder steigen sogar wieder an. Dafür ist neben der teilweise zu geringen Rückbautätigkeit vor allem die demografische Entwicklung verantwortlich. Auch weiterhin sind stark sinkende Einwohnerzahlen und hohe Leerstandszunahmen in besonderem Maße für die Mittelstädte und auch für die Kleinstädte zu erwarten. Hier sind erhebliche Anstrengungen nötig, damit zumindest der Status quo gehalten werden kann (das Rückbaupotential liegt in 30 der 33 untersuchten Klein- und Mittelstädte bei maximal leer stehenden Wohnungen in Plattenbauweise, davon unsaniert: 2.636, teilsaniert: 7.419, vollsaniert: 4.529). Die Analyse der Fördergebiete hat gezeigt, dass die Rückbaumittel vor allem in die in industrieller Bauweise errichteten Großwohnsiedlungen am Stadtrand und die Aufwertungsmittel vorrangig in die altbaugeprägten Innenstädte geflossen sind. Dementsprechend konzentriert sich der Rückbau vor allem auf die Plattenbaugebiete am Stadtrand, deren Bestände sich überwiegend im Besitz der Organisierten Wohnungswirtschaft befinden. Aktuell ist die Leerstandsbetroffenheit in den innerstädtischen Altbaugebieten am höchsten (knapp leere Wohnungen; Leerstandsquote: 17,7 Prozent). Der Altbauleerstand befindet sich überwiegend im Besitz privater oder sonstiger Eigentümer. Weite-

163 re erhebliche Leerstände finden sich in den Plattenbaugebieten am Stadtrand (rund leere Wohnungen; Leerstandsquote: 13,5 Prozent). Damit bleiben die altbaugeprägten Innenstädte und die plattenbaugeprägten Wohngebiete die wichtigsten Schauplätze des Stadtumbaus. Eine wachsende Bedeutung erlangen auch die in traditioneller Bauweise errichteten Wohnsiedlungen aus den 50er und 60er Jahren, da hier bedingt durch die demografischen Umbrüche starke Veränderungen und damit auch drohende Leerstandszunahmen erwartet werden können (Generationswechselgebiete). Ziel des weiteren Stadtumbaus muss es sein, den Rückbau in den Wohnsiedlungen energisch voranzubringen, damit ein flächenhafter Rückbau und ein Schrumpfen von außen nach innen weiter realisiert werden kann. Die Rückbautätigkeiten und Rückbauplanungen sind aber in vielen Städten inzwischen zum Erliegen gekommen. Vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklungen (Wanderungsverluste, überalterte Bevölkerung) ist für viele dieser Gebiete allerdings für die kommenden Jahre eine negative Entwicklungsdynamik absehbar. Umso wichtiger werden hier die Abstimmungen zwischen den Akteuren, da die Plattenbaugebiete weiterhin zu den Schwerpunkten des Rückbaus gehören werden. Gleichzeitig müssen die Leerstände im Altbau, die bereits ruinös sind, keinen städtebaulichen Wert aufweisen und/oder die sich als ausgesprochen zäh erwiesen haben, nach individueller Prüfung vom Markt genommen werden. Für diese Gebäude besteht ohne öffentliche Förderung, die in dem dafür notwendigen Umfang nicht zur Verfügung steht, keine Nachfrage und damit keine wirtschaftliche Perspektive. Bereits bestehende Leerstände im vollsanierten Altbau weisen darauf hin, dass die Nachfrage nach sanierten Altbauwohnungen auf dem Markt aktuell in einigen Städten bereits an ihre Grenzen stößt, wenngleich die Einwohnerentwicklung in den Altbaugebieten überwiegend eine positive Tendenz eingeschlagen hat und in vielen Gebieten sogar Zuwächse erkennbar sind. Die Qualitäten der Innenstädte sind weiter mit verschiedenen Maßnahmen zu stärken (Quartiersansätze, aktive Vermarktung, grundstücksübergreifendes Management, Eigentümerberatung).

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165 Anhang 1 Methodische Anmerkungen

166

167 Methodische Anmerkungen Wie in den vorangegangenen Jahresberichten erfolgen zum besseren Verständnis wichtige methodische Hinweise und Informationen zur Quantität und Qualität der Monitoringdaten im Berichtsjahr 2013 sowie zu weiteren genutzten Datenquellen (vgl. Kapitel 0.1 und Kapitel 0.2). 0.1 Methodische Anmerkungen zum Monitoring Die Jahresberichte der Begleitforschung dienen der regelmäßigen Berichterstattung über den Stadtumbauprozess und sollen die Ergebnisse und Wirkungen des Bund-Länder- Programms Stadtumbau Ost im Land Sachsen-Anhalt aufzeigen. Hierzu werden die bis zum jeweiligen Berichtsjahr vorliegenden Monitoringdaten sowie die Angaben der Förderstatistik des Ministeriums für Landesentwicklung und Verkehr des Landes Sachsen-Anhalt (MLV) ausgewertet und analysiert. Das Monitoring zum Stadtumbau Ost im Land Sachsen-Anhalt basiert im Wesentlichen auf einem gemeinsam mit den Bundesländern Brandenburg, Sachsen und Thüringen abgestimmten Indikatorenkatalog. Im Land Sachsen-Anhalt wird seit dem ersten Berichtsjahr 2005 (Stichtag: ) mit einem etwas reduzierten Indikatorenkatalog gearbeitet (vgl. Anhang). Der Indikatorenkatalog umfasst insgesamt 149 Indikatoren aus den Themenfeldern Einwohner, Haushalte, Flächenangaben, Soziales, Kommunalfinanzen, Wohnungsbestand, Wohnungsleerstand, Bautätigkeit und Umsetzung des Stadtumbaus. Basierend auf diesem Indikatorenkatalog erfassen die beteiligten Stadtumbaustädte mit der Monitoringsoftware KOMSTAT ihre Daten für die Gesamtstadt sowie für die Stadtumbau-Fördergebiete. Aufgrund einer Insolvenz der Firma IAC, die die Monitoringsoftware KOMSTAT entwickelt und betreut hat, sind ab 2014 einige Städte auf andere Produkte umgestiegen. Die Monitoringdaten werden von den Stadtumbaustädten in digitaler Form an das IfS übergeben. Das aktuelle Berichtsjahr ist das Jahr 2013 (Stichtag: ). Zu Beginn des Monitorings sind durch die AG Begleitforschung grundlegende methodische Festlegungen beschlossen worden, die hier nur kurz aufgeführt werden: 68 - Für alle Berichtszeiträume wird der zum Zeitpunkt der Erstellung der Stadtentwicklungskonzepte im Zeitraum 2001/02 (SEK 2001/02) gültige Gebietsstand festgelegt (später erfolgte Eingemeindungen würden eine Vergleichbarkeit der Daten erschweren). 68 Sie sind im Jahresbericht 2006 der Begleitforschung detaillierter erläutert.

168 Die Angaben zu den Einwohnern beziehen sich ausschließlich auf die Einwohner am Hauptwohnsitz. - Für einige Indikatoren werden die Angaben kumuliert bis zum aktuellen jeweiligen Berichtsjahr abgefragt (zur Vermeidung eines Informationsverlustes für den Zeitraum zwischen der Erstellung der SEK 2001/02 und dem Beginn des Monitorings mit dem Berichtsjahr 2005). Diese methodischen Festlegungen sind mit weiteren Verabredungen und Hilfestellungen für die Interpretation der Indikatoren und die Dateneingabe in einer "Arbeitshilfe zur Interpretation des Indikatorenkataloges, zur Dateneingabe und zur Plausibilitätsprüfung der Monitoringdaten" zusammengefasst, die allen Stadtumbaustädten zur Verfügung steht. Die Daten der Förderstatistik des MLV liegen für die Programmjahre vor und enthalten Angaben zu den beantragten 69 und bewilligten Fördermitteln für die Programmteile Aufwertung und Rückbau auf der Ebene der Gesamtstädte und der Fördergebiete. Für den Rückbau enthält die Förderstatistik darüber hinaus für jede Stadt Angaben zum bewilligten und tatsächlich vollzogenen Rückbau von Wohneinheiten (auf der Ebene der Gesamtstädte). Da die Förderstatistik des Landes durch das MLV kontinuierlich rückwirkend bereinigt wird, kann es zu Abweichungen zwischen den Auswertungen dieses Jahresberichtes und den bereits vorliegenden Jahresberichten kommen. 70 Durch die Kreisgebietsreform hat sich die Anzahl der Stadtumbaustädte bereits im Jahr 2007 verändert. Bis zum Jahresbericht 2008 wurden die neuen Doppelstädte Bitterfeld- Wolfen und Dessau-Roßlau noch - soweit die Datenlage dies zuließ - getrennt für die ursprünglich eigenständigen Städte Bitterfeld, Dessau, Roßlau und Wolfen analysiert. Seit dem Jahresbericht 2009 sind alle Auswertungen auf die Doppelstädte umgestellt Es erfolgt keine Auswertung der vorliegenden Angaben zu den beantragten Fördermitteln, da zu viele verzerrende Faktoren einwirken (vgl. Ausführungen zu den Einschränkungen im Jahresbericht 2006 der Begleitforschung). Ein weiterer Faktor für Abweichungen beim Vergleich der Auswertungen der einzelnen Berichtsjahre ist, dass zu Beginn des Förderprogramms 14 der Stadtumbaustädte mit dem MLV Zielvereinbarungen (ZV) für eine bestimmte Zahl rückzubauender Wohnungen sowie die finanzielle Förderung der Maßnahmen durch das Land innerhalb eines definierten Zeitrahmens abgeschlossen haben. Zu diesen 14 Städten mit Zielvereinbarung gehörten Calbe, Eisleben, Gräfenhainichen, Haldensleben, Havelberg, Hohenmölsen, Klötze, Oschersleben, Osterburg, Querfurt, Staßfurt, Wanzleben, Wolmirstedt und Zerbst. Dadurch können zwischen Bewilligung und Umsetzung der Maßnahmen längere Zeiträume liegen, sodass für einige der statistischen Auswertungen direkte Vergleiche für alle Stadtumbaustädte nur eingeschränkt möglich sind. Im aktuellen Berichtsjahr 2013 spielen die Zielvereinbarungen aber keine Rolle mehr und Vergleiche des Programmstarts 2001/02 und dem aktuellen Berichtsjahr sind uneingeschränkt möglich.

169 Die Grundgesamtheit der jeweils untersuchten Stadtumbaustädte oder Fördergebiete kann bei den nachfolgenden Auswertungen 71 aus verschiedenen Gründen variieren: - unvollständige Datenlage: Für einzelne Indikatoren liegen nicht von allen Städten vollständige Angaben vor, - fehlender Datenrücklauf aus einzelnen Städten (beispielsweise haben die kleinen Stadtumbaustädte Aken und Nebra seit dem ersten Berichtsjahr 2005 keine Daten geliefert). Die Stadtumbaustädte werden wie in den zurückliegenden Jahresberichten nach ihrer Einwohnerzahl in Groß-, Mittel- und Kleinstädte unterteilt. Hierfür werden die Einwohnerzahlen zum des Statistischen Landesamtes Sachsen-Anhalt (StaLa) herangezogen. Durch zwischenzeitlich erfolgte Eingemeindungen kommt es zu Abweichungen gegenüber den Einteilungen der Stadtumbaustädte in den zurückliegenden Jahresberichten. Im Vergleich zum vorherigen Jahresbericht 2013 hat sich die Einteilung der 42 Städte nach Stadtgrößen leicht verändert. Auch in den Berichtsjahren zuvor gab es erhebliche Veränderungen durch eine Vielzahl an Eingemeindungen, so dass direkte Vergleiche der nach Stadtgrößen analysierten Daten für die in den verschiedenen Jahresberichten dargestellten Berichtsjahre methodisch nicht möglich sind. Gemäß den Einwohnerzahlen des StaLa für 2013 werden im aktuellen Jahresbericht zwei Städte als Großstädte, 23 Städte als Mittelstädte und 17 Städte als Kleinstädte klassifiziert (vgl. Tabelle 0.1 in Anhang 2 und Abbildung 2.1 in Kapitel 2.1). Für die Untersuchung der Fördergebiete werden wie für die Gesamtstädte die Monitoringdaten des Berichtsjahres 2013 und die Förderstatistik des Landes Sachsen-Anhalt ausgewertet. Da in vielen Datensätzen der Fördergebiete die Angaben zur Ausgangssituation am Beginn des Förderprogramms (Einwohner, Wohnungsbestand, Leerstand) fehlen, können für einige Themenbereiche keine Entwicklungsverläufe nachgezeichnet werden. Auch ändert sich im Vergleich mit den vorherigen Berichtsjahren die Anzahl der Fördergebiete, zu denen Daten vorgelegt werden, und damit verändert sich die Grundgesamtheit der Fördergebiete jedes Jahr Wenn dadurch ein Einfluss auf die inhaltliche Interpretation der Auswertung vorliegt, wird die jeweilige Grundgesamtheit der ausgewerteten Stadtumbaustädte benannt (n = x). Eine Aufstellung, zu welchen Fördergebieten Daten aus dem Monitoring des Berichtsjahres 2013 und der Förderstatistik des Landes vorliegen, befindet sich im zweiten Teil des Anhangs (vgl. Tabelle 0.2 in Anhang 2).

170 Anhand der Daten aus der Förderstatistik des Landes wird die Verteilung der Fördermittel hinsichtlich ihres Volumens sowie der inhaltlichen Schwerpunktsetzung (Aufwertung/ Rückbau) untersucht. Da die Förderstatistik jedoch nur Angaben zu den Bewilligungen und keine Angaben zum tatsächlichen Vollzug des Rückbaus in den Fördergebieten enthält, wird bei den Untersuchungen zum vollzogenen Rückbau - soweit möglich - auf die Monitoringdaten zurückgegriffen. Die Auswertungen erfolgen nach der bereits in den letzten Jahresberichten angewendeten Typisierung der Fördergebiete (vgl. Kapitel 4.1). Bei der Interpretation der Ergebnisse im Jahresbericht 2014 sind folgende Aspekte zu berücksichtigen: - Bedingt durch einen gleichbleibenden Rücklauf liegt den Auswertungen im Berichtsjahr 2013 eine in etwa gleich große Anzahl an Fördergebieten zugrunde wie in den vorherigen Berichtsjahren (vgl. Kapitel 0.2). Im Berichtsjahr 2013 gibt es drei neue Fördergebiete. - Es werden nur die Fördergebiete in die Auswertungen einbezogen, für die ein für die jeweilige Fragestellung benötigter vollständiger und plausibilisierter Datensatz vorliegt. Auch hier können Veränderungen zu den vorhergehenden Berichtsjahren auftreten (z. B. fehlende Leerstandsangaben für das Berichtsjahr 2013, die im Berichtsjahr 2012 und/oder im Berichtsjahr 2011 noch vorhanden waren). Sowohl in den beschreibenden Texten als auch in den Abbildungen wird - zur besseren Vergleichbarkeit - die Anzahl der jeweils ausgewerteten Fördergebiete vermerkt. Grundsätzlich ist darauf hinzuweisen, dass die Validität der Aussagen mit geringen Fallzahlen i. d. R. sinkt. Bei einer kritischen Fallzahl wird daher auf eine Auswertung verzichtet oder es wird bei der Darstellung und Interpretation explizit auf die geringe Fallzahl hingewiesen. 0.2 Quantität und Qualität der Monitoringdaten im Berichtsjahr 2013 In quantitativer Hinsicht konnte der Rücklauf der Daten für das Berichtsjahr 2013 im Vergleich zum Vorjahr nicht mehr gesteigert werden. Nach dem ersten Abgabetermin Ende Juni 2013 für die Daten zum Stichtag erfolgten umfangreiche Plausibilitätsprüfungen, die nach mehreren Durchläufen und einer Vielzahl individueller Beratungen im April 2015 abgeschlossen werden konnten (vgl. Kapitel 2.2). Für die abgefragten 149

171 Indikatoren konnte für 35 der 42 Stadtumbaustädte 73 eine mittlere Ausfüllquote von 81,2 Prozent erzielt werden (vgl. Abbildung 0.19). Da über die Hälfte der Städte (19 von 35 Städten) eine Ausfüllquote von über 90 Prozent erreichen, liegt der Median (gewichteter Mittelwert) 74 für die 35 Stadtumbaustädte bei 89,3 Prozent. Eine Ausfüllquote von 60 Prozent und weniger weisen die Städte Eisleben (25 Prozent), Dessau-Roßlau (51 Prozent), Bitterfeld-Wolfen (53 Prozent), Quedlinburg (56 Prozent), und Thale (59 Prozent) auf. Ebenfalls deutlich unterdurchschnittliche Ausfüllquoten sind für Naumburg (62 Prozent), Klötze (63 Prozent), Köthen (64 Prozent), Halle (66 Prozent) und Genthin (68 Prozent) festzustellen. 75 Im Berichtsjahr 2013 wurden von 35 Stadtumbaustädten für insgesamt 142 Fördergebiete Monitoringdaten übermittelt. Die sieben Städte Aken, Calbe, Gräfenhainichen, Jessen, Nebra, Querfurt und Wanzleben, die keine Daten für die Gesamtstadt abgegeben haben, konnten auch keine Daten für die Fördergebiete liefern. Darüber hinaus fehlen die drei Fördergebiete der Stadt Blankenburg, für die nur Daten für die Gesamtstadt abgegeben wurden. Unter den 142 Fördergebieten im Berichtszeitraum 2013 befinden sich auch solche, für die die Angaben aufgegliedert in mehrere Teilgebiete an das IfS übermittelt wurden (vgl. Tabelle 0.2 in Anhang 2). Hierbei handelt es sich überwiegend um zusammengefasste (ehemals eigenständige) Fördergebiete, die im Monitoring aus Gründen der Vergleichbarkeit weiter separat ausgewertet werden. Für den Berichtszeitraum sind in der Förderstatistik des Landes Angaben für 158 Fördergebiete in 42 Städten enthalten (Stand der Förderstatistik: ) (vgl. Tabelle 0.2 in Anhang 2). Die Ausfüllquote der Monitoringdaten für die Fördergebiete konnte im Vergleich zum vorhergehenden Berichtsjahr 2013 nicht gesteigert werden. Die mittlere Ausfüllquote der 142 Fördergebiete liegt im Berichtsjahr 2013 bei 76,4 Prozent und somit nur noch knapp 5 Prozent unter der Ausfüllquote für die gesamtstädtischen Daten (jeweils für 35 Städte gerechnet) Die beiden Kleinstädte Aken und Nebra konnten seit Beginn des Monitorings noch keine Datenlieferung an die Begleitforschung realisieren. In beiden Städten bestehen personelle Engpässe in der Verwaltung und das Kosten-Nutzen-Verhältnis für eine Datenerhebung und -lieferung wird als unzureichend eingestuft. Seit dem Berichtsjahr 2009 wurden leider auch von der Stadt Gräfenhainichen keine auswertbaren Daten zur Verfügung gestellt. Im aktuellen Berichtsjahr konnten auch die Städte Calbe, Jessen, Querfurt und Wanzleben keine Daten liefern. Der Median beruht im Gegensatz zum Mittelwert nicht auf einem Durchschnittswert, sondern zeigt den mittleren Wert bei Teilung einer Menge in zwei gleich große Hälften (Zentralwert). Dadurch werden Ausreißer beim Median eher als beim Mittelwert relativiert. In den genannten Städten beruht die geringere Ausfüllquote vor allem darauf, dass die Daten zu den Indikatoren mit einer Kombination der Angaben zu Baualter, Leerstand und Sanierungsstand nicht vorliegen.

172 Bei den Angaben zu den Fördergebieten fehlen im Vergleich zu den Daten auf gesamtstädtischer Ebene eher die Daten zum Ausgangszeitpunkt, d. h. die Angaben zu Einwohnern, Wohnungsbestand und Leerstand zum Zeitpunkt der Erstellung der Stadtentwicklungskonzepte (SEK) 2001/ Außerdem bereitet den Klein- und Mittelstädten die Bereitstellung der Angaben zu den Haushalten und zur Sozialstruktur Schwierigkeiten, was vor allem in der mangelnden Verfügbarkeit entsprechender Daten begründet ist. 77 In acht Städten liegt die Ausfüllquote der Fördergebiete höher als die der Gesamtstadt (Genthin, Havelberg, Hettstedt, Klötze, Magdeburg, Salzwedel, Stendal, Wolmirstedt, Zerbst). Besonders hohe Ausfüllquoten von über 90 Prozent liegen in Aschersleben, Havelberg, Hettstedt, Magdeburg, Merseburg, Oschersleben, Sangerhausen, Schönebeck, Stendal, Weißenfels, Wernigerode und Zerbst vor (vgl. Abbildung 0.20). Neben diesen rein quantitativen Angaben sollen noch einige Ausführungen zur Qualität der Monitoringdaten im Berichtsjahr 2013 erfolgen. Zur Steigerung der Qualität der abgelieferten Daten wurden durch die Begleitforschung die bereits genannten Plausibilitätsprüfungen durchgeführt. Wie in den vorhergehenden Berichtszeiträumen betraf ein Großteil der festgestellten Unplausibilitäten Unstimmigkeiten, die mit der Eingabe in die Maske des KOMSTAT-Programms zusammenhängen. Hinzu kommt die fehlerhafte Aufsummierung von Teilsummen. Weitere Unstimmigkeiten, die jedoch zu stärkeren Verzerrungen bei den Auswertungen führen können, betreffen die fehlende Beachtung der methodischen Vorgaben für die Dateneingabe (vgl. Kapitel 0.1). Hierzu gehören insbesondere der festgelegte einheitliche Gebietsstand (SEK 2001/02) sowie die Eingabe kumulierter Daten ab dem Jahr 2002 für bestimmte Indikatoren bzw. Themenfelder (z. B. Bautätigkeit, Abrisse). Angaben der Städte im Monitoring, die auf die Originalangaben in den SEK von 2001/02 abstellen, wurden durch das IfS überprüft (Einwohnerzahl 2000, Leerstand 2001/02, Wohnungsbestand 2001/02). Bei widersprüchlichen Angaben wurde bei den Auswertungen auf die Originalangaben in den SEK zurückgegriffen Die Erfassung der Monitoringdaten für die Fördergebiete erfolgt wie für die Gesamtstädte auf Basis des Indikatorenkatalogs (vgl. Kapitel 3.1). Im Vergleich mit der Erhebung der Gesamtstädte müssen für die Fördergebiete jedoch nicht alle 149, sondern nur 142 Indikatoren erhoben werden und es entfallen Angaben zu Geburten/Sterbefällen, Flächen und Kommunalfinanzen (vgl. Indikatorenkatalog in Anhang 2). Einige der Stadtumbaustädte erfüllen nicht die - seitens der Bundesagentur für Arbeit (BA) als Voraussetzung für eine Bereitstellung von teilgebietsbezogenen Daten geforderten - Bedingungen für eine abgeschlossene Statistikstelle.

173 Anhang 2 Tabellen und Abbildungen

174

175 Indikatorenkatalog für das Land Sachsen-Anhalt Stand: 19. Januar 2012 Gebietsstand: Zeitpunkt der ersten Stadtentwicklungskonzepte (=SEK 2001/02), wenn nicht anders angeführt Indikator Ausprägung 2) Konzept Berichtsjahr Prognose Gesamtstadraum Teil- 2001/02 1) Rahmendaten 1.1 Einwohner 1.1 Einwohner insgesamt (Gebietsstand X X X X X X X X dav. 0 bis unter 6 Jahre X X dav. 6 bis unter 18 Jahre X X dav. 18 bis unter 65 Jahre X X dav. 65 bis unter 80 Jahre X X dav. 80 Jahre und älter X X Zuzüge X X Fortzüge X X Geborene X Gestorbene X Einwohner insgesamt (Gebietsstand 2011) X 1.2 Haushalte 1.2 Haushalte insgesamt X X X X X 1.3 Flächenangaben 1.3 Größe in m² X dar. Siedlungsfläche in m² X 2. Wohnungen 2.1 Bestand 2.1 Wohneinheiten insgesamt X X X nach Gebäudetyp dar. Wohnungen in Gebäuden mit 1 X X und 2 Wohnungen dar. Wohnungen in Gebäuden mit 3 X X u.m. Wohnungen (Mehrfamilienhäuser) nach Baualter dav. Wohnungen bis X X errichtet dav. Wohnungen zwischen und errichtet X X dar. Wohnungen in Plattenbauweise errichtet X X dav. Wohnungen ab X X errichtet nach Bauzustand dav. Wohnungen unsaniert X X dav. Wohnungen teilsaniert X X dav. Wohnungen vollsaniert X X 2.2 Bautätigkeit Baufertigstellungen Wohnungen in Wohn- X X und Nichtwohngebäuden insgesamt Bauabgänge Wohnungen in Wohn- und Nichtwohngebäuden insgesamt X X

176 Indikator Ausprägung 2) Konzept Berichtsjahr Prognose Gesamtstadraum Teil- 2001/02 1) Wohnungsleerstand 3.1 Wohnungsleerstand insgesamt 3.1 Wohnungen Leerstand insgesamt X X X X X X 3.2 nach Baualter dav. Wohnungen bis X X errichtet dav. Wohnungen zwischen und errichtet X X dar. Wohnungen in Plattenbauweise errichtet X X dav. Wohnungen ab errichtet X X 3.3 nach Sanierungsstand vollsaniert Wohnungen vollsaniert insgesamt X X dav. Wohnungen bis X X errichtet dav. Wohnungen zwischen und errichtet X X dar. Wohnungen in Plattenbauweise errichtet X X dav. Wohnungen ab X X errichtet teilsaniert Wohnungen teilsaniert insgesamt X X dav. Wohnungen bis X X errichtet dav. Wohnungen zwischen und errichtet X X dar. Wohnungen in Plattenbauweise errichtet X X dav. Wohnungen ab X X errichtet unsaniert Wohnungen unsaniert insgesamt X X dav. Wohnungen bis X X errichtet dav. Wohnungen zwischen und errichtet X X dar. Wohnungen in Plattenbauweise errichtet X X dav. Wohnungen ab errichtet X X

177 Indikator Ausprägung 2) Konzept Berichtsjahr Prognose Gesamtstadraum Teil- 2001/02 1) Umsetzung Stadtumbau 4.1 Abriss / Rückbau Wohnungsabriss geplant X X X X X Wohnungsabriss realisiert X X X dar. im Eigentum der Organisierten Wohnungswirtschaft X X 4.2 Abriss / Rückbau nach Baualter dav. Wohnungen bis X X errichtet (insgesamt) dav. Wohnungen zwischen und errichtet (insgesamt) X X dar. Wohnungen in Plattenbauweise errichtet (insgesamt) X X dav. Wohnungen ab errichtet (insgesamt) X X 4.3 Abriss / Rückbau nach Sanierungsstand vollsaniert Wohnungen vollsaniert insgesamt X X dav. Wohnungen bis X X errichtet dav. Wohnungen zwischen und errichtet X X dar. Wohnungen in Plattenbauweise errichtet X X dav. Wohnungen ab X X errichtet teilsaniert Wohnungen teilsaniert insgesamt X X dav. Wohnungen bis X X errichtet dav. Wohnungen zwischen und errichtet X X dar. Wohnungen in Plattenbauweise errichtet X X dav. Wohnungen ab X X errichtet unsaniert Wohnungen unsaniert insgesamt X X dav. Wohnungen bis X X errichtet dav. Wohnungen zwischen und errichtet X X dar. Wohnungen in Plattenbauweise errichtet X X dav. Wohnungen ab errichtet X X 4.4 Aufwertung nach Förderprogrammen (Angaben in Tsd. ) Stadtumbau Ost X X

178 Indikator Ausprägung 2) Konzept Berichtsjahr Prognose Gesamtstadraum Teil- 2001/02 1) Wohnungsbestand der organisierten Wohnungswirtschaft 5.1 Wohnungen insgesamt Wohnungen Anzahl insgesamt X X X Wohnfläche insgesamt in m² X X 5.2 Wohnungen nach Baualter dav. Wohnungen bis X X errichtet dav. Wohnungen zwischen und errichtet X X dar. Wohnungen in Plattenbauweise errichtet X X dav. Wohnungen ab errichtet X X 5.3 Wohnungen nach Sanierungsstand vollsaniert Wohnungen vollsaniert insgesamt X X dav. Wohnungen bis X X errichtet dav. Wohnungen zwischen und errichtet X X dar. Wohnungen in Plattenbauweise errichtet X X dav. Wohnungen ab X X errichtet teilsaniert Wohnungen teilsaniert insgesamt X X dav. Wohnungen bis X X errichtet dav. Wohnungen zwischen und errichtet X X dar. Wohnungen in Plattenbauweise errichtet X X dav. Wohnungen ab X X errichtet unsaniert Wohnungen unsaniert insgesamt X X dav. Wohnungen bis X X errichtet dav. Wohnungen zwischen und errichtet X X dar. Wohnungen in Plattenbauweise errichtet X X dav. Wohnungen ab errichtet X X 5.4 Wohnungsleerstand 5.4 Wohnungen Leerstand insgesamt X X X X X X nach Baualter dav. Wohnungen bis X X errichtet dav. Wohnungen zwischen und errichtet X X dar. Wohnungen in Plattenbauweise errichtet X X dav. Wohnungen ab errichtet X X

179 Indikator Ausprägung Konzept Berichtsjahr Gesamtstadraum Teil- 2001/02 1) nach Sanierungsstand vollsaniert Wohnungen vollsaniert insgesamt X X dav. Wohnungen bis X X errichtet dav. Wohnungen zwischen X X und errichtet dar. Wohnungen in Plattenbauweise X X errichtet dav. Wohnungen ab X X errichtet teilsaniert Wohnungen teilsaniert insgesamt X X dav. Wohnungen bis X X errichtet dav. Wohnungen zwischen X X und errichtet dar. Wohnungen in Plattenbauweise X X errichtet dav. Wohnungen ab X X errichtet unsaniert Wohnungen unsaniert insgesamt X X dav. Wohnungen bis X X errichtet dav. Wohnungen zwischen X X und errichtet dar. Wohnungen in Plattenbauweise X X errichtet dav. Wohnungen ab X X errichtet 5.5 Bautätigkeit Wohnungszugang Wohnungen insgesamt X X dav. durch eigene Baumaßnahmen X X dav. durch Erwerb X X Wohnungsabgang Wohnungen insgesamt X X dav. durch Veräußerung X X dav. durch Abbruch insgesamt X X dar. Stadtumbau Ost X X dar. gemäß 6a AHG X X 6. Soziales 6.1 Anzahl Arbeitslose X X 6.2 Anzahl ALG II-Empfänger X X 6.3 Anzahl Personen in ALG II- X X Bedarfsgemeinschaften 6.4 Anzahl Wohngeldempfänger (Haushalte) X X 6.5 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte X X nach Wohnort 7. Kommunalfinanzen 7.1 Schulden der Gemeinde in je Einw. X 7.2 Steuereinnahmekraft in je Einw. X Erläuterungen 1 2 wenn vorhanden, eintragen bei 2020 Daten bis 2020 eintragen, bei 2025 Daten nach 2020 eintragen Prognose 2)

180 Tabelle 0.1 Stadtgröße der Stadtumbaustädte in Sachsen-Anhalt Summe von Einwohner (Stand: ) Gemeindename Einwohner Typ Stadtgröße Halle (Saale), Stadt Großstadt Magdeburg, Landeshauptstadt Großstadt Dessau-Roßlau Mittelstadt Wittenberg, Lutherstadt Mittelstadt Bitterfeld-Wolfen Mittelstadt Halberstadt, Stadt Mittelstadt Stendal, Stadt Mittelstadt Weißenfels, Stadt Mittelstadt Bernburg (Saale), Stadt Mittelstadt Wernigerode, Stadt Mittelstadt Merseburg, Stadt Mittelstadt Naumburg (Saale), Stadt Mittelstadt Schönebeck (Elbe), Stadt Mittelstadt Zeitz, Stadt Mittelstadt Aschersleben, Stadt Mittelstadt Sangerhausen, Stadt Mittelstadt Staßfurt, Stadt Mittelstadt Köthen (Anhalt), Stadt Mittelstadt Quedlinburg, Stadt Mittelstadt Eisleben, Lutherstadt Mittelstadt Salzwedel, Stadt Mittelstadt Gardelegen, Stadt Mittelstadt Burg, Stadt Mittelstadt Zerbst, Stadt Mittelstadt Blankenburg (Harz), Stadt Mittelstadt Oschersleben (Bode), Stadt Kleinstadt Haldensleben, Stadt Kleinstadt Thale, Stadt Kleinstadt Hettstedt, Stadt Kleinstadt Genthin, Stadt Kleinstadt Wanzleben, Stadt Kleinstadt Jessen (Elster), Stadt Kleinstadt Gräfenhainichen, Stadt Kleinstadt Wolmirstedt, Stadt Kleinstadt Querfurt, Stadt Kleinstadt Klötze, Stadt Kleinstadt Osterburg (Altmark), Stadt Kleinstadt Hohenmölsen, Stadt Kleinstadt Calbe (Saale), Stadt Kleinstadt Aken (Elbe), Stadt Kleinstadt Havelberg, Stadt Kleinstadt Nebra (Unstrut), Stadt Kleinstadt Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt, 2015 (Gebietsstand: )

181 Tabelle 0.2 Begleitforschung Stadtumbau Ost LSA: Typisierung Fördergebiete der 42 Stadtumbaustädte Stadtumbaustadt Name des Stadtumbau-Fördergebietes (Berichtsjahr 2013) Daten liegen vor aus (Zeitraum ) MLV-... Förderstatistik Monitoring (Berichtsjahr 2013) Vorge nomme ne T ypisie rung na ch La ge und Ba ua lte r** 1 = Innenstadt/ Altbau 2 = Innenstadt/ Sonstige 3 = Stadtrand/ = Stadtrand/ Sonstige 1 = innenstadt oder innenstadtnah 2 = Stadtrand 3 = sowohl als auch 4 = sonstiges Aken Dessauer Chaussee/ Dessauer Landstraße X Aken Stadtgebiet 1: "Altstadt" X Aken FG7 Mennewitz X Aschersleben BG I "H.-Welz-Str./H-Just-Str." X X = Altbau bis wenn angegeben, 1948 dann zweites 2 = Gebäude ab überwiegendes 1949 bis 1969 Baualter im FG 3 = Gebäude ab 1970 bis = Gebäude ab 1990 errichtet 5 = gemischt Aschersleben BG II X Aschersleben BG III "Herrenbr/Bahnhof-/Heinrichstr." X X Aschersleben BG IV "Steinbrücke/Wilhelmstr./Pfeilergraben" X Aschersleben BG V "Sanierungsgebiet" X Aschersleben BG VI/Nord I Königsauer Viertel X X Aschersleben BG VII/Nord II Johannisvorstadt X X Bernburg Bergstadt X X Bernburg Großsiedlung Süd/West X X Bernburg Siedlung Schulze-Boysen X Bernburg Stadterweiterung ab 1900 X X Bernburg Stadterweiterung ab 1870 X X Bernburg Talstadt X X Bitterfeld-Wolfen Anhaltsiedlung (Bitterfeld) X Bitterfeld-Wolfen Dichterviertel (Bitterfeld) X X Bitterfeld-Wolfen Greppin-Gagfah X 4 k.a. k.a. k.a. Bitterfeld-Wolfen Innenstadt (Bitterfeld) X X Bitterfeld-Wolfen Kraftwerksiedlung (Bitterfeld) X X Bitterfeld-Wolfen Länderviertel (Bitterfeld) X X Bitterfeld-Wolfen Mittlere Vorstadt (Bitterfeld) X X Bitterfeld-Wolfen Krondorf (Wolfen) X X Bitterfeld-Wolfen Musikerviertel (Wolfen) X X Bitterfeld-Wolfen Nord (Wolfen) X X Blankenburg Altstadt X Blankenburg Oesig-Geschosswohnungsbau X Blankenburg Post/Thiepark X Blankenburg Regensteinsiedlung Blankenburg Schlosskaserne Burg Innenstadt/West/Süd, Teilbereich Innenstadt X Burg Innenstadt/West/Süd, Teilbereich Süd X X Burg Innenstadt/West/Süd, Teilbereich West X Burg Nord-West X X Calbe Altstadt X Calbe Große Mühlenbreite X Calbe Kleine Mühlenbreite X Dessau-Roßlau Rodleben, Teilbereich Am Wäldchen (Dessau) X X Dessau-Roßlau Rodleben, Teilbereich MFH Tornau (Dessau) X Dessau-Roßlau Ebertallee (Dessau) X Dessau-Roßlau Elballee (Dessau) X X Dessau-Roßlau Innenstadt (Dessau) X X Dessau-Roßlau Österreich-Viertel (Dessau) X X Dessau-Roßlau Rodebille-Viertel (Dessau) X Dessau-Roßlau Biethe (Roßlau) X X Dessau-Roßlau Paulick-Ring / Nordstraße (Roßlau) X X Dessau-Roßlau Zoberberg X X Dessau-Roßlau Westliche Altstadt (Roßlau) X X Eisleben Altstadt X X Eisleben Helbraer Str. /Gerbstedter Str. X X Eisleben Raismeser Straße/Sonnenweg X X Gardelegen Altstadt/Bahnhofsvorstadt X X Gardelegen Bertoldt-Brecht-Straße/Str. d. Opfer d. Faschismus X Gardelegen Mieste X 4 k.a. k.a. k.a. Gardelegen Schlüsselkorb X X La ge * übe rwie ge nde s Ba ua lte r de r W ohnge bä ude im Gebiet * Fortsetzung der Tabelle auf der folgenden Seite

182 Fortsetzung der Tabelle von der vorherigen Seite Begleitforschung Stadtumbau Ost LSA: Typisierung Fördergebiete der 42 Stadtumbaustädte Stadtumbaustadt Name des Stadtumbau-Fördergebietes (Berichtsjahr 2013) Daten liegen vor aus (Zeitraum ) MLV-... Förderstatistik Monitoring (Berichtsjahr 2013) Vorge nomme ne T ypisie rung na ch La ge und Ba ua lte r** 1 = Innenstadt/ Altbau 2 = Innenstadt/ Sonstige 3 = Stadtrand/ = Stadtrand/ Sonstige 1 = innenstadt oder innenstadtnah 2 = Stadtrand 3 = sowohl als auch 4 = sonstiges Genthin A Altstadt X = Altbau bis wenn angegeben, 1948 dann zweites 2 = Gebäude ab überwiegendes 1949 bis 1969 Baualter im FG 3 = Gebäude ab 1970 bis = Gebäude ab 1990 errichtet 5 = gemischt Genthin SG Baumschulenweg X X Genthin M4 Bergzower Str./OdF-Straße X X Genthin S8 Einsteinstraße X X Genthin S9 Heinigtenweg X X Genthin S7 Uhlandstraße X X Genthin M2 Wagnerstraße X X Gräfenhainichen Altstadt ( I ) X Gräfenhainichen Neubauviertel ( II ) X Gräfenhainichen Siedlungsbau ( III ) X Gräfenhainichen Stadterweiterung Halberstadt Bahnhofsvorstadt/R.-Wagner-Str. X X Halberstadt Ebereschenhof/Wernigeröder Str. X X Halberstadt Friedensstadion-Spiegelsberge X X Halberstadt Junkersstraße X Halberstadt Minna-Bollmann-Str. X Halberstadt Nordring-Innenstadt X X Halberstadt östliche Friedensstraße X X Halberstadt STZ Sargstedter Straße X 4 k.a. k.a. k.a. Haldensleben Altstadt X X Haldensleben Süd X X Haldensleben Süplinger Berg X X Halle Heide-Nord X X Halle Neustadt X X Halle Nördl. Innenstadt X X Halle Silberhöhe X X Halle Südl. Innenstadt X X Halle Südstadt X X Havelberg Stadtumbaugebiet X X Hettstedt Burgörner - Altdorf/Molmeck X X Hettstedt Sanierungsgebiet Ortskern X Hettstedt Wohngebiet II & III X X Hohenmölsen Nord X X Hohenmölsen Innenstadt X X Jessen Holzdorf-Ost X Jessen Holzdorf-Mitte X Jessen Jessen-Nord X Jessen Stadtkern Schweinitz X 4 k.a. k.a. k.a. Klötze An der Wasserfahrt/Am Hegelfeld X X Klötze Zentrum/Bahnhofsumfeld X X Köthen Altstadt X X Köthen Am Friedenspark X 2 k.a. k.a. Köthen Am Wasserturm X X Köthen Rüsternbreite X X Magdeburg Altstadt X X Magdeburg Leipziger Str. X X Magdeburg Neu Olvenstedt X X Magdeburg Neustadt X X Magdeburg Neustädter Feld X X Magdeburg Nord X Magdeburg Rothensee X X 4 k.a. k.a. Magdeburg Reform X X Magdeburg Stadtfeld X X Magdeburg Sudenburg X X Magdeburg Südost X X Magdeburg Werder-Cracau-Brückfeld X X 4 k.a. k.a. Merseburg Süd V X X Merseburg West X X Merseburg Mitte/Zentrum, Teilbereich Mitte X X Merseburg Mitte/Zentrum, Teilbereich Zentrum X Naumburg Fördergebiet II - Am Holländer/Flemminger Weg X X Naumburg Fördergebiet I - Innenstadt X X La ge * übe rwie ge nde s Ba ua lte r de r W ohnge bä ude im Gebiet * Fortsetzung der Tabelle auf der folgenden Seite

183 Fortsetzung der Tabelle von der vorherigen Seite Begleitforschung Stadtumbau Ost LSA: Typisierung Fördergebiete der 42 Stadtumbaustädte Stadtumbaustadt Name des Stadtumbau-Fördergebietes (Berichtsjahr 2013) Daten liegen vor aus (Zeitraum ) MLV-... Förderstatistik Monitoring (Berichtsjahr 2013) Vorge nomme ne T ypisie rung na ch La ge und Ba ua lte r** 1 = Innenstadt/ Altbau 2 = Innenstadt/ Sonstige 3 = Stadtrand/ = Stadtrand/ Sonstige 1 = innenstadt oder innenstadtnah 2 = Stadtrand 3 = sowohl als auch 4 = sonstiges Nebra Nebra-Ost X Oschersleben Altstadtkern X X = Altbau bis wenn angegeben, 1948 dann zweites 2 = Gebäude ab überwiegendes 1949 bis 1969 Baualter im FG 3 = Gebäude ab 1970 bis = Gebäude ab 1990 errichtet 5 = gemischt Oschersleben Wasserrenne X X Osterburg Wohngebiet Golle X X Osterburg Altstadt X X Quedlinburg Kaserne X X Quedlinburg Kleers X X Quedlinburg Sanierungsgebiet X X Quedlinburg Süderstadt X X Quedlinburg Quarmbeck X Querfurt Altstadt, Thaldorf und Burg X Querfurt Süd X Salzwedel Arendseer Str. X X Salzwedel Bockhorn X Salzwedel Ernst-Thälmann-Str. X 1 k.a. k.a. Salzwedel Fuchsberg X Salzwedel Stadtkern X X Salzwedel Uelzener Straße X Sangerhausen Altstadt/Kernstadt X X Sangerhausen Ostsiedlung X X Sangerhausen Othaler Weg X X Sangerhausen Südwestliche Stadterweiterung X X Schönebeck Erweiterte Altstadt X X , 2 Schönebeck Mitte/2 X X , 3 Schönebeck Straße der Jugend X X Staßfurt Kernstadt, Teilbereich Altstadt X Staßfurt Kernstadt, Teilbereich Mitte X X Staßfurt Kernstadt, Teilbereich Leopoldshall X Staßfurt Nord X X Staßfurt Tierpark X X Stendal Altstadt mit Bahnhofsvorstadt X X Stendal Stadtsee X X Stendal Süd X X Thale Auf den Höhen X X Thale Blankenburger Str. X X Thale Nord X X Thale Stadtzentrum-Oberstadt X Wanzleben Erweiterte Altstadt X Wanzleben Südöstl. Stadterweiterung X Weißenfels Altstadt-Neustadt X X Weißenfels Kugelberg X X Weißenfels Süd X X Wernigerode Altstadt X X Wernigerode Am Ziegenberg X X Wernigerode Burgbreite X Wernigerode Harzblick X X Wernigerode Schiercke X X 4 k.a. k.a. Wernigerode Stadtfeld X X Wittenberg Altstadt X X Wittenberg Apollensdorf X X Wittenberg Lerchenberg/Trajuhnscher Bach X X Wittenberg Piesteritz M10 X X Wittenberg West X X Wolmirstedt Stadtumbaugebiet/Stadtkern X X Zeitz FG 1 "Erhaltung und Pflege der Altbauten der Gründerzeit" X X Zeitz FG 2 "Umstrukturierungsgebiet mit Sanierung und Rückba X X Zeitz FG 3 "Sanierungsgebiet "Stadtmitte" X X Zeitz FG4 Sanierung und Rückbau von Altbauten der Unterstad X X Zerbst Lepser Str. X X Zerbst Innenstadt / Mitte X X Zerbst Südliche Stadterweiterung X X La ge * * Angaben aus der vom IRS durchgeführten bundesweiten Befragung von am Stadtumbau-Programm teilnehmenden Kommunen zum Teil ergänzt mit SEK-Angaben (SEK 2001/02), Monitoringdaten sowie Informationen aus Telefonaten und Korrespondenz mit Kommunen ** Vom IfS vorgenommene Typisierung auf Basis der vorgenannten Angaben zur Lage und Baualter mehrere Teilgebiete sind zu einem Fördergebiet zusammengefasst Quelle: MLV-Förderstatistik des Landes Sachsen-Anhalt (Stand: ), Monitoring der Begleitforschung Stadtumbau Ost im Berichtsjahr 2013 übe rwie ge nde s Ba ua lte r de r W ohnge bä ude im Gebiet *

184 Tabelle 0.3 Typisierung der Stadtumbaustädte in Sachsen-Anhalt* Stadtumbaustädte Leerstandsquote SEK 2001/02 (Monitoring) Leerstandsquote SEK 2013 (Monitoring) Veränderun g der Leerstandsquote SEK 2001/ (Monitoring) Stadtgröße (Einwohner, Stand: , StaLa) Städte mit anhaltend hoher Leerstandsproblematik Einwohnerveränderung (Monitoring) Abrißerfolge (MLV), Anteil am Leerstand (SEK 2001/02- Monitoring) Leerstandsproblematik im MFH-Altbau (SEK 2001/02- MLV) Leerstandsproblematik im Plattenbau (SEK 2001/02- MLV) überwiegender Leerstand nach Besitz (SEK 2001/02- Monitoring) Anteil aller Fördermittel für Aufwertung (MLV) Halberstadt eher hoch eher hoch Stagnation Mittelstadt mittlere Abnahme hoch hoch hoch Org. WW mittel Weißenfels eher hoch eher hoch Zunahme Mittelstadt mittlere Abnahme niedrig hoch mittel hoch Zeitz eher hoch eher hoch Zunahme Mittelstadt starke Abnahme mittel hoch gering Privatwirt. mittel Städte mit neu entstandener Leerstandsproblematik Salzwedel eher niedrig eher niedrig Zunahme Mittelstadt starke Abnahme hoch mittel mittel hoch Hettstedt eher niedrig eher niedrig Zunahme Kleinstadt starke Abnahme hoch gering hoch Org. WW hoch Thale eher niedrig eher niedrig Zunahme Kleinstadt starke Abnahme hoch gering gering Org. WW mittel Hohenmölsen eher niedrig eher niedrig Zunahme Kleinstadt starke Abnahme mittel gering mittel Org. WW hoch Wernigerode eher niedrig eher niedrig Zunahme Mittelstadt geringe Abnahme niedrig gering gering Privatwirt. hoch Blankenburg eher niedrig eher niedrig Zunahme Mittelstadt mittlere Abnahme niedrig hoch gering hoch Eisleben eher niedrig eher hoch Zunahme Mittelstadt starke Abnahme mittel gering mittel hoch Schönebeck eher niedrig eher hoch Zunahme Mittelstadt starke Abnahme hoch hoch gering mittel Dessau-Roßlau eher niedrig eher niedrig Zunahme Mittelstadt mittlere Abnahme hoch mittel Zerbst eher niedrig eher niedrig Zunahme Mittelstadt starke Abnahme hoch gering mittel Org. WW gering Städte mit eher abnehmender Leerstandsproblematik Haldensleben eher niedrig eher niedrig Abnahme Kleinstadt geringe Abnahme mittel hoch mittel Privatwirt. hoch Genthin eher niedrig eher niedrig Abnahme Kleinstadt starke Abnahme hoch gering mittel Org. WW gering Köthen eher niedrig eher niedrig Abnahme Mittelstadt geringe Abnahme hoch hoch gering hoch Burg eher niedrig eher niedrig Zunahme Mittelstadt mittlere Abnahme hoch hoch Klötze eher niedrig eher niedrig Abnahme Kleinstadt starke Abnahme hoch mittel hoch Org. WW hoch Bernburg eher niedrig eher niedrig Abnahme Mittelstadt starke Abnahme mittel hoch gering Privatwirt. hoch Wittenberg eher niedrig eher niedrig Abnahme Mittelstadt starke Abnahme hoch hoch hoch hoch Oschersleben eher niedrig eher niedrig Abnahme Mittelstadt mittlere Abnahme hoch mittel hoch Org. WW hoch Sangerhausen eher niedrig eher niedrig Abnahme Mittelstadt starke Abnahme hoch mittel hoch Org. WW mittel Quedlinburg eher niedrig eher niedrig Abnahme Mittelstadt starke Abnahme mittel mittel gering Privatwirt. hoch Städte mit hoher, aber abnehmender Leerstandsproblematik Wolmirstedt eher hoch eher niedrig Abnahme Kleinstadt mittlere Abnahme hoch gering hoch hoch Osterburg eher hoch eher niedrig Abnahme Kleinstadt starke Abnahme hoch mittel mittel hoch Havelberg eher hoch eher hoch Stagnation Kleinstadt starke Abnahme niedrig hoch mittel Org. WW hoch Naumburg eher hoch eher niedrig Abnahme Mittelstadt geringe Abnahme niedrig hoch gering hoch Stendal eher hoch eher hoch Abnahme Mittelstadt mittlere Abnahme hoch mittel hoch Org. WW mittel Merseburg eher hoch eher niedrig Abnahme Mittelstadt starke Abnahme hoch hoch gering Org. WW mittel Staßfurt eher hoch eher hoch Abnahme Mittelstadt starke Abnahme hoch hoch hoch mittel Gardelegen eher hoch eher hoch Abnahme Mittelstadt starke Abnahme mittel mittel hoch hoch Bitterfeld-Wolfen eher hoch eher hoch Abnahme Mittelstadt starke Abnahme hoch Org. WW gering Aschersleben eher hoch eher hoch Abnahme Mittelstadt starke Abnahme mittel hoch gering Privatwirt. hoch Halle eher hoch eher niedrig Abnahme Großstadt geringe Abnahme hoch hoch hoch Org. WW mittel Magdeburg eher hoch eher niedrig Abnahme Großstadt geringe Zunahme mittel gering hoch Org. WW mittel * Es erfolgt keine Typisierung für die Städte Aken, Calbe, Gräfenhainichen, Jessen, Nebra, Querfurt und Wanzleben, da für das aktuelle Berichtsjahr 2013 keine Angaben zum Leerstand vorliegen.

185 Abbildung 0.1 Abbildung 0.2

186 Abbildung 0.3 Abbildung 0.4

187 Abbildung 0.5 Abbildung 0.6

188 Abbildung 0.7 Abbildung 0.8

189 Abbildung 0.9 Abbildung 0.10

190 Abbildung 0.11 Abbildung 0.12

191 Abbildung 0.13 Abbildung 0.14

192 Abbildung 0.15 Abbildung 0.16

193 Abbildung 0.17 Abbildung 0.18

194 Abbildung 0.19 Abbildung 0.20

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