SELBSTBESTIMMT LEBEN MIT DEMENZ Informationen und Hilfestellungen für Betroffene und Angehörige.
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- Stephan Pohl
- vor 8 Jahren
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1 Vortrag, am von 19:00 bis 20:00 SELBSTBESTIMMT LEBEN MIT DEMENZ Informationen und Hilfestellungen für Betroffene und Angehörige. Schönborn Raphael 1
2 ÜBERBLICK Fremdbestimmung vs. Selbstbestimmung Menschlicher mit Demenz Pflegende bzw. betreuende Angehörige 2
3 FREMDBESTIMMUNG Politik: Die Demenz ist die Pest-Erkrankung des 21. Jahrhunderts. Quelle: David Cameron, britische Premierminister, G-8-Demenzgipfels
4 FREMDBESTIMMUNG Medien: Für den Fotografen Gunter Sachs war es eine ausweglose Krankheit. Dies schrieb er in seinen Abschiedsbrief, bevor er sich vor zwei Jahren das Leben nahm. Eine Umfrage der Deutschen Angestellten-Krankenkasse DAK aus dem Jahr 2010 ergab, dass die Hälfte der Befragten die Demenz mehr als jedes andere Leiden fürchteten. Quelle: Spiegel online. 4
5 Fremdbestimmung Medizin: Demenz ist ein Syndrom als Folge einer meist chronischen oder fortschreitenden Krankheit des Gehirns mit Störungen vieler höherer kortikaler Funktionen, einschließlich Gedächtnis, Denken, Orientierung, Auffassung, Rechnen, Lernfähigkeit, Sprache und Urteilsvermögen. (WHO, ICD 10 Klassifikation, Kap V, F00-F03). 5
6 Fakten zur Demenz demenzkranke Menschen in Österreich ( bis 2050) Häufigster Grund für Pflegebedürftigkeit im Alter und für Altersheimaufnahmen 2/3 aller PflegeheimbewohnerInnen sind dement 2/3 der Demenzen sind Alzheimer-Erkrankungen 80% der Menschen mit Demenz werden zu Hause in der Familie betreut 80% der pflegenden/betreuenden Angehörigen sind Frauen 6
7 Quelle: 7
8 Die Innenwelt verstehen - Demenz bedeutet Verlust von Fähigkeiten und Selbstständigkeit Sprache Gedächtnis Zeitliches Erleben Realität 8
9 Denken Nachlassen der Aufmerksamkeitsfähigkeit Neues kann nicht mehr erlernt werden Gedächtnisstörungen Verlust der zeitlichen und räumlichen Orientierung
10 Handeln Handlungsabläufe werden zunehmend schwieriger Neue und schwierige Anforderungen werden vermieden Kontakte zu anderen Menschen werden weniger Alltagshandlungen werden schrittweise ohne Hilfe unmöglich (z.b.: Körperpflege)
11 Sprache Richtige Worte können nicht gefunden werden Betroffene verlieren im Gespräch den roten Faden Ausdruck wird stark durch Floskeln geprägt Inhalt des Gesprochenen wird oberflächlicher
12 Erleben Unsicherheit, Ängstlichkeit und Scham Depressivität und Traurigkeit Aggressive Reaktionen (z.b. auf Kritik oder auf Situationen, die überfordern) Stimmungsschwankungen Gefühl der Verlorenheit
13 SELBSTBESTIMMUNG Selbstbestimmung heißt, nach dem eigenen Willen über sein Leben entscheiden zu können. Selbstbestimmung ist ein universelles, allen Menschen zustehendes Recht. Quelle: demenz-support.de 13
14 SELBSTBESTIMMUNG Teilhabe bedeutet, Teil eines sozialen Geflechts zu sein und sich den eigenen Bedürfnissen entsprechend in gesellschaftliche Lebensbereiche einbringen zu können bzw. in diese einbezogen zu werden. Quelle: demenz-support.de 14
15 ÜBERBLICK Fremdbestimmung vs. Selbstbestimmung Menschlicher mit Demenz Pflegende bzw. betreuende Angehörige 15
16 Grundsätzliches für den Umgang Berücksichtigung der Beeinträchtigung An den Fähigkeiten orientieren und nicht an den Defiziten Tun ist wichtiger als das Ergebnis Je nach geistiger Verfassung sind mehr oder weniger Hilfen notwendig Vertrauensvolle Beziehungen Orientierung an der Lebensgeschichte Mimik und Gestik einsetzen und beachten
17 MENSCHLICHER MIT DEMENZ Mündigkeit, Autonomie, Wahlmöglichkeit Gesamtheitliche Betrachtung für angemessenen Umgang. Kommunikation ist möglich. Aggressives oder leicht erregbares Verhalten ist oftmals eine Folge nicht gelingender Interaktion. Recht auf eine Diagnose. 17
18 ÜBERBLICK Fremdbestimmung vs. Selbstbestimmung Menschlicher mit Demenz Pflegende bzw. betreuende Angehörige 18
19 PFLEGENDE BZW. BETREUENDE ANGEHÖRIGE Belastungsgrenzen beachten Überforderung vorbeugen Erholungszeiten fix einplanen Soziales Netzwerk mit einbeziehen Inanspruchnahme von Hilfe - professionelle Unterstützung Austauschmöglichkeit in Anspruch nehmen (Gesprächsgruppen, Psychotherapie) 19
20
21 DEMENZ braucht KOMPETENZ BEZIEHUNG: tragfähig und vertrauensvoll GANZHEITLICH: körperliche, geistige, emotionale und soziale Bereiche BEDÜRFNISSE UND FÄHIGKEITEN: individuell und flexibel, Stärken fördern und im Umgang mit Schwächen helfen BIOGRAFIE: persönliche Lebensgeschichte, Gewohnheiten, Erfahrungen und Rituale
22 22
23 Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
24 Wie äußert sich die Betroffenheit? VERLUST DEMENZ SCHAM ANGST 24
25 Wer ist betroffen? Demenz geht alle an! PFLEGENDE BZW. BETREUENDE ANGEHÖRIGE PROFESSIONELLE DIENSTE --DEMENZ -- MENSCHEN MIT NICHT SICHTBARER BEHINDERUNG ZIVIL- GESELLSCHAFT SOZIALES UMFELD
26 Klare Kommunikation Mit Namen ansprechen und Augenkontakt halten Kurze, langsam gesprochene Sätze - nicht zu viele Informationen zur gleichen Zeit Mimik und Gestik einsetzen und beachten Emotionale Ebene
27 Förderung der Selbstständigkeit Tun ist wichtiger als das Ergebnis Anregen ohne zu überfordern Mehr Zeit einplanen als Gesunde benötigen würden Bestimmte Handlungen vormachen, wenn die Erkrankten sie nicht verstehen (z.b. beim Trinken zuprosten)
28 Vermeidung von Konflikten Diskussionen vermeiden Beruhigen ist besser als Erklären Wertschätzung statt Konfrontation mit der nicht verstandenen Realität Bei Spannungen Betreuung durch andere Personen
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