Hans-Jürgen Weiß, Christian Katzenbach und Bertil Schwotzer. Fernsehvollprogramme im Internet Eine Pilotstudie. GöfaK

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1 Hans-Jürgen Weiß, Christian Katzenbach und Bertil Schwotzer Fernsehvollprogramme im Internet Eine Pilotstudie GöfaK Medienforschung GmbH Potsdam 2010

2 Auftraggeber Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten (DLM) Durchführung GöfaK Medienforschung GmbH Lennéstr. 12A Potsdam Projektleitung Prof. Dr. Hans-Jürgen Weiß Forschungsgruppe Christian Katzenbach, M.A. Bertil Schwotzer, M.A. Christian Bohnsack Beratung Michael Scharkow, M.A. Fertigstellung August 2010

3 INHALT EINFÜHRUNG 4 I KONZEPTIONELLE VORÜBERLEGUNGEN ZU EINER ONLINE-FERNSEHPROGRAMMANALYSE 6 1 FERNSEHPROGRAMM IM INTERNET Nutzung von Online-Videoangeboten in Deutschland Online-Videoangebote als Programm? Gegenstand der Studie: Online-Angebote deutscher Fernsehveranstalter DIMENSIONEN EINER PROGRAMMBEZOGENEN ANALYSE VON ONLINE-ANGEBOTEN Formale Kategorien: Telemedien Funktionale Kategorien: Programmsparten Soziale Kategorien: Relevanz Soziale Kategorien: Kommunikationsformen Semiotische Kategorien: Zeichenformate Zusammenfassung: Perspektiven einer programmbezogenen Analyse von Online-Angeboten MÖGLICHE STUFEN EINER PROGRAMMBEZOGENEN ANALYSE VON ONLINE-ANGEBOTEN Stufe 1: Online-Präsenz der linear ausgestrahlten Fernsehvollprogramme Stufe 2: Begleitangebote zu den linear ausgestrahlten Fernsehvollprogrammen Stufe 3: Das komplette Online-Angebot im Umfeld der Fernsehvollprogramme DIE STRUKTUR DER PROGRAMMANGEBOTE VON FERNSEHVOLLPROGRAMMEN IM INTERNET Mediatheken der Fernsehveranstalter Websites der Fernsehveranstalter Videoplattformen der privaten Fernsehveranstalter Andere Videoplattformen...42 II PILOTSTUDIE ZU EINER ONLINE-FERNSEHPROGRAMMANALYSE 44 1 AUFGABENSTELLUNG, KONZEPTION UND METHODE DER PILOTSTUDIE Fragestellung Untersuchungsmaterial Untersuchungsverlauf: Zusammenführung von linearem und Internetfernsehen Untersuchungsinstrumente Auswertungsstrategie und Ergebnispräsentation ERGEBNISSE DER PILOTSTUDIE Basisdaten: Internetpräsenz von sechs Fernsehvollprogrammen Programmstrukturen: Lineares Fernsehen vs. Internetfernsehen Informations- und Unterhaltungsprofile: Lineares Fernsehen vs. Internetfernsehen Internetpräsenz vor und nach dem siebten Tag SCHLUSSBEMERKUNGEN III LITERATUR UND ANHANG 70 1 LITERATUR LISTEN ZUR INTERNETPRÄSENZ DER SENDUNGEN PRO FERNSEHVOLLPROGRAMM CODEPLAN ZUR INTERNETANALYSE CODEBUCH ZUR ALM-PROGRAMMANALYSE... 92

4 EINFÜHRUNG Die Aufgabe der kontinuierlichen Fernsehprogrammforschung der Landesmedienanstalten (im Folgenden kurz: ALM-Studie) ist es, die Programmleistungen deutscher Fernsehvollprogramme zu analysieren und zu dokumentieren. 1 Im Mittelpunkt der ALM-Studie stehen die acht Programme, die auf dem deutschen Zuschauermarkt am erfolgreichsten sind: ARD/Das Erste und ZDF; RTL, RTL II und VOX; Sat.1, ProSieben und kabel eins. 2 Was 1998 noch selbstverständlich war und daher auch gar nicht expliziert wurde, muss heute einer grundsätzlichen Prüfung unterzogen werden: - Im Hintergrund der empirischen Analysen steht ein lineares Programmkonzept. Man untersucht das, was ein Fernsehveranstalter 24 Stunden pro Tag per Kabel, Satellit oder terrestrisch an Programminhalten verbreitet. - Die Frage ist, ob dieses Programmverständnis der Programmrealität von heute tatsächlich noch angemessen ist. - In der Einführung des ALM Programmberichts 2008 wurde daher angeregt, zunächst einmal zu prüfen, welche on demand erhältlichen Angebote im Internet zur linearen Ausstrahlung von Fernsehprogrammen hinzukommen. 3 Die zentrale Aufgabe der Studie, die hier vorgelegt wird, ist es, eine derartige Erkundung vorzunehmen. Da es jedoch alles andere als eindeutig ist, was man heute als Online- Fernsehprogramm bezeichnen kann, besteht die Studie nicht nur aus einer empirischen Pilotstudie. Ihr wird vielmehr ein allgemeiner, konzeptioneller Teil vorangestellt: Im ersten Teil der Studie wird der Versuch gemacht, die Aktivitäten der Veranstalter von Fernsehprogrammen im Internet aus programmspezifischer Perspektive zu beschreiben und zu strukturieren. Neben der Erörterung und Differenzierung eines internetbasierten Programmbegriffs geht es dabei vor allem um die Klärung der Frage, wo den an Fernsehprogrammen interessierten Internetnutzern von den Fernsehveranstaltern welche programmbezogenen Angebote gemacht werden und wie die User zu diesen Programmangeboten finden. Wenn sich das Segment der im Internet on demand zugänglichen Programmangebote der Fernsehvollprogramme eingrenzen lässt, stellt sich im Rahmen der ALM-Studie nicht nur die grundsätzliche Frage, ob diese Internetangebote ebenfalls kontinuierlich beobachtet Wir verwenden für die kontinuierliche Fernsehprogrammforschung der Landesmedienanstalten im Folgenden die Kurzform ALM-Studie. Vgl. Schwotzer, Bertil (2010): Jung, digital, verspartet Fernsehen in Deutschland 2008/2009. In: ALM Programmbericht 2009, S ; Trebbe, Joachim / Bertil Schwotzer (2010): Konzeption, Methode und Basisdaten der ALM-Studie 2008/2009. In: ALM Programmbericht 2009, S Vgl. Schneider, Norbert (2009): Das Programm ist das Programm aber welches? In: ALM Programmbericht 2008, S

5 5 werden sollen. Vielmehr ist dann auch zu klären, wie mit welchen Fragestellungen, Analysekategorien und Methoden man sich programmbezogenen Online-Angeboten nähern kann. Ein zentrales Ziel des konzeptionellen Teils ist es deshalb, die zentralen Felder zu benennen, die im Rahmen einer programmbezogenen Analyse der Internetpräsenz der acht Fernsehvollprogramme (bzw. der Veranstalter dieser Programme) systematisch und ggf. auch kontinuierlich in den Blick zu nehmen wären. Die Pilotstudie, die im zweiten Teil des Forschungsberichts präsentiert wird, ist im Gegensatz zu den sehr allgemeinen Erkundungen des konzeptionellen Teils sehr eng auf einen klar definierten Ausschnitt der Fernsehangebote im Internet fokussiert. Die Untersuchungsfrage lautet: Welche Sendungen und Sendungsausschnitte aus der im Herbst 2009 aufgezeichneten linearen Programmstichprobe der ALM-Studie werden nach Sendungsausstrahlung online im Rahmen der sendereigenen Mediatheken angeboten? Selbst diese vergleichsweise einfache Aufgabenstellung ist mit methodischen Herausforderungen verbunden, die im Vorfeld des Ergebnisberichts dargestellt und diskutiert werden. Die Ergebnisse selbst liefern eine Art Nullmessung zur Präsenz deutscher Fernsehvollprogramme im Internet. Denn aufgrund der einschlägigen Bestimmungen des Zwölften Rundfunkänderungsstaatsvertrags ist zu erwarten, dass ab Herbst 2010 die dann vorliegenden Telemedienkonzepte der öffentlich-rechtlichen Fernsehveranstalter zumindest in diesem Programmsektor strukturelle Angebotsänderungen nach sich ziehen. 4 4 Vgl. 11d, e, f Staatsvertrag für Rundfunk und Telemedien (Rundfunkstaatsvertrag RStV) vom , in der Fassung von Artikel 1 des Zwölften Staatsvertrages zur Änderung rundfunkrechtlicher Staatsverträge vom , in Kraft getreten am (im Folgenden: RStV 2009).

6 I KONZEPTIONELLE VORÜBERLEGUNGEN ZU EINER ONLINE-FERNSEHPROGRAMMANALYSE 1 Fernsehprogramm im Internet 1.1 Nutzung von Online-Videoangeboten in Deutschland Die Erkundung von Videoangeboten im Netz aus der Perspektive der Programmforschung ist zunehmend notwendig, da die Nutzung von audiovisuellen Angeboten längst nicht mehr allein am Fernsehgerät, sondern inzwischen zu einem beträchtlichen Teil auch online stattfindet. Im Jahr 2009 waren 67 Prozent der Deutschen ab 14 Jahren zumindest gelegentlich online, fast drei Viertel davon täglich. 5 In den Altergruppen unter 30 Jahren gibt es fast niemanden mehr, der das Internet nicht regelmäßig nutzt. Die durchschnittliche tägliche Verweildauer der Deutschen im Internet liegt bei 136 Minuten. Über einen Breitbandanschluss (DSL oder Kabel), der für die problemlose Nutzung von Bewegtbildangeboten im Netz erforderlich ist, verfügen 72 Prozent der Onliner. Die Zugangsgeschwindigkeiten innerhalb dieser Anschlussarten sind in der letzten Zeit deutlich gestiegen; zudem rechnen fast alle Nutzer (87 Prozent) über einen Flatrate-Tarif ab. Das Internet ist damit in weiten Teilen der Bevölkerung ein selbstverständliches Element der medialen Alltagsroutine, wenn auch noch nicht auf dem hohen Niveau des Fernsehens. Diese Entwicklungen haben dazu geführt, dass die Nutzung von Audio- und Videoangeboten im Netz in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen sind. Fast zwei Drittel der Onliner haben 2009 Videoangebote im Netz zumindest gelegentlich genutzt. Regelmäßig, d.h. zumindest einmal pro Woche, sieht sich gut ein Drittel der Onliner Bewegtbildangebote an, bei der Altersgruppe von 14 bis 29 Jahren sind es sogar zwei Drittel. Im Zentrum der Videonutzung im Netz stehen die Videoportale: Bei YouTube, Clipfish, MyVideo und sevenload sehen gut vier Fünftel der Videonutzer im Netz Bewegtbilder; knapp zwei Fünftel nutzen die Portale der Fernsehsender. Seltener werden die Angebote von Tageszeitungen, Wochenzeitungen, Radiosendern, Unternehmen und Privatpersonen gesehen (vgl. Abb. 1). Die Dominanz der Videoportale bedeutet allerdings nicht, dass die Inhalte der TV-Sender online keine Rolle spielen. Vielmehr werden Serien, Shows und Magazinbeiträge von Sendern nicht allein in den eigenen Portalen angeboten, sondern auch über Kooperationen mit Videoportalen, oder sie werden von den Nutzern selbst in Form von Mitschnitten ins Netz 5 Vgl. zu diesen und den folgenden Zahlen van Eimeren, Birgit / Beate Frees (2009a): Nutzungsoptionen digitaler Audio- und Videoangebote. Ergebnisse der ARD/ZDF-Onlinestudie In: Media Perspektiven 7/2009, S , sowie van Eimeren, Birgit / Beate Frees (2009b): Der Internetnutzer 2009 multimedial und total vernetzt? Ergebnisse der ARD/ZDF-Onlinestudie In: Media Perspektiven 7/2009, S

7 I KONZEPTIONELLE VORÜBERLEGUNGEN ZU EINER ONLINE-FERNSEHPROGRAMMANALYSE 7 gebracht. 6 Nach den Ergebnissen der ARD/ZDF-Onlinestudie 2009 sehen 28 Prozent der Internetnutzer zumindest selten Fernsehsendungen oder Ausschnitte daraus live oder zeitversetzt im World Wide Web. Diese originären TV-Inhalte werden allerdings deutlich häufiger auf den Videoportalen als auf den Websites der Fernsehveranstalter selbst gesehen: 41 Prozent der Onliner geben an, TV-Inhalte schon einmal auf einem Videoportal gesehen zu haben, 17 Prozent in einer Mediathek der Sender und 4 Prozent über einen Online- Videorekorder. Abbildung 1 Nutzung von Online-Videoangeboten (Nutzer in Prozent) 1 1 Nutzung zumindest wöchentlich; Quelle: van Eimeren/Frees 2009a, S Online-Videoangebote als Programm? Die Online-Nutzung von Bewegtbildangeboten ist unter Internetnutzern in Deutschland offensichtlich weit verbreitet und bei vielen, besonders den Jüngeren, auch schon alltäglicher Bestandteil des Medienrepertoires. Ist es deshalb sinnvoll, Online-Angebote in den traditionellen Programmbegriff des Fernsehens zu integrieren und im Rahmen einer kontinuierlichen Beobachtung von Fernsehprogrammentwicklungen zu analysieren? Vor der Erörterung dieser Fragen muss der Zusammenhang zwischen linearer Programmausstrahlung (traditioneller bzw. enger Programmbegriff) und der Verbreitung von Fernsehangeboten im Internet (neuer bzw. weiter Programmbegriff) geklärt werden. Unter 6 Eine systematische Darstellung der Anbieter, Kooperationen und Angebotsformen erfolgt in Kapitel I.4.

8 I KONZEPTIONELLE VORÜBERLEGUNGEN ZU EINER ONLINE-FERNSEHPROGRAMMANALYSE 8 Programm wird in der Forschungspraxis in der Regel so auch in der kontinuierlichen Fernsehprogrammforschung der Landesmedienanstalten das verstanden, was ein Fernsehveranstalter 24 Stunden pro Tag per Kabel, Satellit oder terrestrisch an Programminhalten verbreitet. Dieses lineare Programmverständnis wird durch die wachsende Rolle von Online-Angeboten bei der Verbreitung und Rezeption von Bewegtbildern, aber auch durch die zunehmende Bedeutung und Nutzung von Geräten zur zeitversetzten Nutzung von Programminhalten (Video-, DVD- und Festplattenrekorder) und von elektronischen Programmführern in Frage gestellt. 7 Die Auflösung oder Ausweitung eines traditionellen Programmverständnisses lässt sich dabei aus zwei Blickwinkeln betrachten: - Die eine Perspektive nimmt den Programmbegriff unter einem Struktur- und Ordnungsaspekt in den Blick. Hier geht es um Fragen nach der Strukturierung und Auffindbarkeit des vorhandenen Angebots im Internet. - Die zweite Perspektive legt den Fokus eine Schicht tiefer. Gefragt wird danach, was im Internet überhaupt zu einem Programm zählt bzw. danach, welche neuen Inhalts- und Angebotsformen sich schlüssig in einen dann erweiterten Programmbegriff inkludieren lassen. Allgemein kann als Programm das bezeichnet werden, was ein Programmveranstalter potentiellen Programmnutzern anbietet. Es ist im Fall des Fernsehens aber nicht einfach eine Menge von linear aneinandergereihten Einzelelementen. Ein Fernsehprogramm ist vielmehr als ein eigenes Ordnungsmuster zu verstehen, das sich durch eine zeitliche Sortierung der Inhalte nach unterschiedlichen Kriterien wie etwa der Zielgruppenadressierung auszeichnet. 8 Es trägt so auf der Angebots- wie auf der Nutzungsseite zur Strukturierung des Angebots bei. Aus Sicht des Anbieters geht es darum, die Menge der Einzelsendungen für ein Publikum zu strukturieren, heterogene Bestandteile in eine Abfolge zu bringen [ ], bekannte und angesehene Programme neben unbekannte oder neue zu platzieren. 9 Im Zuge der Etablierung des Fernsehen haben sich dabei relativ feste Programmstrukturen herausgebildet, die bestimmten Angebotsformen spezifische Sendeplätze zuweisen, wie etwa Talk- und Gerichtssendungen am frühen Nachmittag, Serien am Vorabend, populäre Spiel- und Fernsehfilme ab 20:15 Uhr und der Krimi am Sonntagabend im Ersten Programm der ARD. 10 Diese recht beständigen Sendeplätze ziehen ein starres Gerüst in den 7 Vgl. Schneider Bleicher, Joan Kristin (2009): Vom Programm zur Navigation? Ordnungsmodelle des Internetfernsehens. In: Medien & Kommunikationswissenschaft, Jg. 57, Heft 4, S , hier S Petersen, Rüdiger / Hans J. Wulff (2005): Spin-Off. Von der Bedeutung des Fortspinnens für die Programmentwicklung des Fernsehens. In: Fischer, Ludwig (Hrsg.): Programm und Programmatik. Kultur- und medienwissenschaftliche Analysen. Konstanz, S , hier S Vgl. Hickethier, Knut (2007): Film- und Fernsehanalyse. 4., aktual. und erw. Auflage. Stuttgart, S. 219; Bleicher, Joan Kristin (2005): Vom Programm durch das Portal zum Cyberspace. Ordnungsmodelle von Internetangeboten. In: Fischer, Ludwig (Hrsg.): Programm und Programmatik. Kulturund medienwissenschaftliche Analysen. Konstanz, S , hier S. 358.

9 I KONZEPTIONELLE VORÜBERLEGUNGEN ZU EINER ONLINE-FERNSEHPROGRAMMANALYSE 9 Programmfluss ein, das die Aufmerksamkeit der Zuschauer lenkt. 11 Im Wechselspiel aus Angebot und Nutzung bilden sich auf der Zuschauerseite stabile Nutzungsroutinen heraus, die sich im Alltagsleben etablieren. 12 Irene Neverla bezeichnet z.b. das Fernsehen und sein Programm als sozialen Zeitgeber, der die zeitlichen Strukturen einer Gesellschaft prägt und synchronisiert. 13 Für die Nutzer erfüllen Programme damit eine zentrale Funktion, im Sinne einer Strukturierungshilfe erleichtern sie die Alltagsgestaltung. 14 In diesem Sinne lässt sich mit Hickethier sagen, dass das Programm und nicht die einzelne Sendung das eigentliche Produkt des Fernsehens darstellt. 15 Seit den 1980er und 1990er Jahren weisen jedoch sowohl auf der Angebots- wie auf der Nutzerseite einige Entwicklungen auf eine langsame Loslösung vom linear ausgestrahlten Programm als zentralem Bezugspunkt des Fernsehens hin. Videorekorder und Pay-TV- Angebote mit Programmflächen und vielen Wiederholungen von attraktiven Angeboten haben die Fernsehnutzer unabhängiger von der zeitlichen Programmstrukturierung durch die Sender gemacht. Friedrich Krotz hat dies 1998 als eine Emanzipation der Zuschauer von den Vorgaben der Sender interpretiert, sie verwendeten Medien wie sie ihnen dazu taugen, Sinn und Orientierung zu produzieren. 16 Allerdings zeigen die Zahlen zum Gebrauch von Videorekordern, dass die Fernsehnutzung bislang immer noch relativ stabil am linear ausgestrahlten Programm orientiert ist. 17 Andererseits stellen Festplattenrekorder, Elektronische Programmführer (EPG) und IPTV besonders in ihrer Kombination den Stellenwert der zeitlichen Strukturierung des Programms für die Auswahlentscheidungen des Publikums verstärkt in Frage. Hier werden die Programmangebote (zusätzlich zu einer Zeitleiste) etwa sortiert nach Themen, Genres, 11 Petersen / Wulff 2005, S Vgl. Hasebrink, Uwe (2005): Die Beziehung zwischen Programm und Publikum als Emanzipationsprozess. In: Fischer, Ludwig (Hrsg.): Programm und Programmatik. Kultur- und medienwissenschaftliche Analysen. Konstanz, S , hier S Neverla, Irene (1992): Fernseh-Zeit: Zuschauer zwischen Zeitkalkül und Zeitvertreib. Eine Untersuchung zur Fernsehnutzung. München (Forschungsfeld Kommunikation; Bd. 1). 14 Hasebrink 2005, S Hickethier 2007, S Krotz, Friedrich (1998): Öffentlichkeit aus der Sicht des Publikums. In: Jarren, Otfried / Friedrich Krotz (Hrsg.): Öffentlichkeit unter Vielkanal-Bedingungen. Baden-Baden, S , hier S Vgl. zu Pay-TV aus einer Programmperspektive Hasebrink, Uwe (2001): Das Zuschaueranteilsmodell: Herausforderungen durch Pay-TV und Online-Medien. Kommunikationswissenschaftliches Gutachten fu r die Kommission zur Ermittlung der Konzentration im Medienbereich (KEK). Hans-Bredow- Institut. Hamburg. 17 Vgl. Hasebrink 2005, S. 396; auch aktuelle Zahlen zeigen nur allmählich einen Anstieg der zeitversetzten Nutzung, allerdings besonders bei Prime-Time-Programmen, vgl. van Eimeren/Frees 2009a, S. 354 und Stipp, Horst (2009): Verdrängt Online-Sehen die Fernsehnutzung? Zehn aktuelle Medientrends in den USA. In: Media Perspektiven, 5/2009, S , hier S

10 I KONZEPTIONELLE VORÜBERLEGUNGEN ZU EINER ONLINE-FERNSEHPROGRAMMANALYSE 10 Stars oder aktuellen Ereignissen präsentiert. Erste Analysen zeigen aber auch hier bislang kaum veränderte Nutzungsroutinen. 18 Für die Diskussion der Frage nach der Relevanz von Online-Angeboten für Programmanalysen haben diese Entwicklungen eine zweifache Bedeutung: Erstens ist die zunehmende Nutzung von audiovisuellen Inhalten im Netz als eine Fortführung der durch Video-, DVD- und Festplattenrekorder (mehr oder weniger) etablierten zeitsouveränen Nutzung von Inhalten durch die Zuschauer zu verstehen. Im Netz ist es nicht mehr der Ausstrahlungstermin des Fernsehsenders, der die Nutzung bestimmt ( push ), sondern die Zuschauer holen sich die Angebote zu dem Zeitpunkt auf den Bildschirm, zu dem sie sie rezipieren wollen ( pull ). Gerade bei Videoplattformen im Netz verliert der traditionelle Programmbegriff als zeitliche Strukturierung von Angeboten vollends an Schärfe. Hier werden die einzelnen Beiträge nicht entlang einer zeitlichen Achse angeboten, sondern sie werden nach Popularität oder Themenbereichen sortiert. Dabei treten Bildkacheln an die Stelle des traditionellen Programmflusses [ ]. Die räumliche Anordnung der Angebote [ersetzt] das traditionelle Ordnungsmuster der Zeit. 19 Die Rezeption audiovisueller Angebote im Netz erfolgt also nicht entlang einer vorgegebenen zeitlichen Angebotsstruktur, sondern on demand, d.h. auf Initiative der Nutzer. In einer solchen Pull -Umgebung, in der die sich die Nutzer ihr Programm aus einer unüberschaubaren Menge von Angeboten zusammenstellen, wird die Lenkung von Aufmerksamkeit zur zentralen Frage: Wie gelangen die Nutzer zu den Angeboten, die sie dann schließlich rezipieren? Im Online-Bereich wird die Aufmerksamkeit der Nutzer nicht mehr ausschließlich professionell-redaktionell, sondern auch in technischen und partizipativen, nutzerbetriebenen Vermittlungsformen gesteuert. 20 So werden auf Videoportalen wie YouTube die populärsten Clips prominent auf der Startseite platziert, manchmal ergänzt durch eine redaktionelle Auswahl des Anbieters, auch die ZDF-Mediathek hat einen Menüpunkt Meist gesehen. Suchmaschinen und Soziale Netzwerke fungieren in vielen Fällen als die neuen Gatekeeper, welche Interessenten an Fernsehangeboten auf Nachrichten- oder Fernsehwebsites weiterleiten. Neben den Veränderungen in den Ordnungsmustern und Strukturierungen von Fernsehangeboten im Netz kommt es zweitens zu einer enormen Ausdifferenzierung und gleichzeitig Verbreiterung der Online-Angebote von Fernsehveranstaltern sowie von anderen Anbie- 18 Vgl. für EPG-Ordnungsmodelle Bleicher 2009, für eine Markt- und Nutzungsanalyse Hasebrink, Uwe / Hermann-Dieter Schröder / Birgit Stark (2009): Elektronische Programmführung im digitalen Fernsehen. Nutzerstudie und Marktanalyse. Berlin (Schriftenreihe der Landesmedienanstalten; Bd. 40). 19 Bleicher 2009, S Vgl. allgemein zu verschiedenen Vermittlungsformen im Internet Neuberger, Christoph (2009): Internet, Journalismus und Öffentlichkeit. In: Neuberger, Christoph / Christian Nuernbergk / Melanie Rischke (Hrsg.): Journalismus im Internet. Profession Partizipation Technisierung. Wiesbaden, S ; zu konkreten Ordnungsmodellen bei Video-Angeboten im Internet Bleicher 2009.

11 I KONZEPTIONELLE VORÜBERLEGUNGEN ZU EINER ONLINE-FERNSEHPROGRAMMANALYSE 11 tern von Bewegtbildern. D.h. die TV-Sender bieten im Netz längst nicht mehr ausschließlich audiovisuelle Inhalte an, sondern auch Textangebote, Fotostrecken und Online-Communities. Gleichzeitig werden online audiovisuelle Inhalte eben nicht mehr allein von TV- Sendern ins Netz gebracht, sondern zusätzlich von einer unüberblickbaren Vielfalt von Anbietern (YouTube, Pressehäuser, einfache Nutzer, Unternehmen, Organisationen etc.). Das mediale, soziale und ökonomische Umfeld der TV-Sender im Netz unterscheidet sich deutlich von dem des traditionellen Fernsehgeschäfts. Nicht zuletzt die Debatten rund um den 12. Rundfunkänderungsstaatsvertrag haben gezeigt, dass hier nun Akteure aufeinander treffen, die bislang nicht direkt miteinander konkurrierten (vgl. Abb. 2). Abbildung 2 Verändertes Wettbewerbsumfeld im Internet 1 1 Quelle: Meyer-Lucht, Robin / Kerstin Gollatz (2008): Öffentlich-rechtliche Angebote der nächsten Generation. Studie im Auftrag der Friedrich-Ebert-Stiftung. Berlin, S. 20. Die Befassung mit Videoangeboten im Internet aus einer Programmperspektive steht deshalb vor einer ganzen Reihe grundsätzlicher Probleme: Zum einen treten online ganz neue Angebotsformen und Anbieter zum traditionellen Programm des Fernsehens hinzu: Verlagshäuser, IT- und Telekommunikationsfirmen, Unternehmen und Privatpersonen bieten Bewegtbilder im Netz an oder agieren als Vermittler.

12 I KONZEPTIONELLE VORÜBERLEGUNGEN ZU EINER ONLINE-FERNSEHPROGRAMMANALYSE 12 Welche Anbieter gilt es zu berücksichtigen? Sind andere Angebotsformen als traditionelle TV-Formate relevant? Diese Probleme bei der Abgrenzung des Untersuchungsbereichs Fernsehprogramm werden zum anderen dadurch verschärft, dass der ehemals formal klar umrissene Rahmen des Programmbegriffs als das, was ein Sender in einem bestimmten Zeitraum ausstrahlt, durch das Netz gesprengt wird. Hier werden Sendungen in der Regel on demand angeboten und vom Nutzer zeitsouverän genutzt. Begleit- und Zusatzmaterialien sind oft schon vor der Ausstrahlung einer Sendung im Netz und bleiben danach online, Chats und Kommentierungen auf der Website schließen sich an die Ausstrahlung der Sendung an. Zeitliche Strukturierung als zentrale Form der Zuweisung von Relevanz (zum Beispiel durch die Kategorie der Prime Time ) wird im Netz durch andere Relevanzmuster wie räumliche Positionierung und Verlinkung abgelöst. 1.3 Gegenstand der Studie: Online-Angebote deutscher Fernsehveranstalter Die enorme Unübersichtlichkeit des Netzes macht es (zumindest derzeit) unmöglich, den Begriff eines Online-Programms problemlos aus einer Zusammenführung des traditionellen Programmbegriffs einerseits und den empirisch im Netz vorfindbaren Bewegtbildangeboten andererseits zu entwickeln. Die vorliegende Studie nähert sich der vielfältigen Anbieter-, Angebots- und Nutzungslandschaft im Online-Bereich deshalb auch nicht ganz generell, sondern aus dem spezifischen Blickwinkel und der Problemstellung der kontinuierlichen Fernsehprogrammforschung der Landesmedienanstalten. 21 Aus diesem Grund beschränkt sich die vorliegende Studie erstens auf die Internetpräsenz der Anbieter von Fernsehvollprogrammen in Deutschland. Gegenstand der weiteren Untersuchung sind analog zur ALM-Studie die programmbezogenen Online-Angebote von RTL, Vox und RTL II (RTL Group), Sat.1, ProSieben und kabel eins (ProSiebenSat.1 Media AG) sowie ARD/Das Erste und ZDF. Zweitens beschäftigt sich die vorliegende Studie in den folgenden Abschnitten ausschließlich mit Online-Angeboten im World Wide Web und damit nur mit einem Ausschnitt dessen, was man als Internetfernsehen bezeichnen kann. Als Oberbegriff umfasst Internetfernsehen alle Verbreitungswege, die audiovisuelle Inhalte mit Hilfe des Internetprotokolls 21 Mit einem verwandten Gegenstandsbereich, allerdings mit einer breiteren Perspektive, befassen sich aktuell zwei Gutachten: Ein Gutachten zum Thema Die Bedeutung des Internets im Rahmen der Vielfaltssicherung wird von Prof. Dr. Christoph Neuberger, Universität Münster, im Auftrag der Kommission zur Ermittlung der Konzentration im Medienbereich (KEK) erstellt; das Hans-Bredow- Institut in Hamburg erarbeitet derzeit ein Gutachten zur Fragestellung Leitmedium Internet? Mögliche Auswirkungen des Aufstiegs des Internets zum Leitmedium für das deutsche Mediensystem für das Büro für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag. Mit einer dem vorliegenden Bericht sehr nahen Fragestellung zu Struktur und Qualitätsaspekten publizistischer Onlineangebote beschäftigt sich zudem der Beitrag von Wolling, Jens / Frauke Zeller (2010): Struktur- und Qualitätsaspekte publizistischer Onlineangebote. Überlegungen zur Konzeption der Online-Inhaltsanalyse. In: Media Perspektiven, 3/2010, S

13 I KONZEPTIONELLE VORÜBERLEGUNGEN ZU EINER ONLINE-FERNSEHPROGRAMMANALYSE 13 (IP) zu den Nutzern transportieren; darunter fallen dann IPTV, Online-Angebote sowie Mobile TV. 22 Als IPTV bezeichnet man Angebote, die audiovisuelle Inhalte auf Basis des Interprotokolls innerhalb von durch Provider kontrollierten, geschlossenen Netzen direkt auf den Fernsehbildschirm der Zuschauer übertragen. 23 Mobile TV nutzt entweder den digitalen DVB-H-Standard oder IP-basierte Verfahren über UMTS, um Nutzern audiovisuelle Angebote auch auf mobilen Endgeräten zur Verfügung zu stellen. Gegenstand der vorliegenden Studie sind aber ausschließlich Angebote, die über einen Browser im World Wide Web zugänglich sind und im Folgenden als Online-Angebote bezeichnet werden (vgl. Abb. 3). Abbildung 3 Formen des Internetfernsehens Aus diesem Blickwinkel können dann spezifische Fragen gestellt werden: Was geschieht, wenn die Sender Teile ihres Programms auch online auf verschiedenen Kanälen zur Verfügung stellen? Welche programmergänzenden und -begleitenden Formate werden online angeboten und wie lassen sie sich systematisieren? Was davon ist aus der Perspektive der ALM-Studie relevant? Lassen sich dieselben Programmtendenzen und Programmentwicklungen, die bisher im Bezug auf die linearen Programmangebote privater und öffentlich-rechtlicher Fernsehveranstalter ermittelt wurden, auch im Netz beobachten oder gibt es internetspezifische Profilbildungen der Programme, die davon abweichen? Auf dem Weg zur Beantwortung solcher Fragen geht es in diesem ersten, konzeptionellen Teil der Studie zunächst darum, eine Systematik zu entwickeln, anhand der audiovisuelle Angebote im Netz überhaupt eingeordnet werden können (Kapitel I.2). Auf der Basis dieser Systematik können Aussagen darüber getroffen werden, welche zentralen Untersuchungsfelder im Rahmen einer programmbezogenen Analyse der Internetpräsenz der deut- 22 Vgl. Adam, Marc A. (2008): Internet-TV das Fernsehen der Zukunft. In: Kaumanns, Ralf / Veit Siegenheim / Inja Sjurts (Hrsg.): Auslaufmodell Fernsehen? Perspektiven des TV in der digitalen Medienwelt. Wiesbaden, S Vgl. Arbeitsgemeinschaft der Landesmedienanstalten in der Bundesrepublik Deutschland ALM (Hrsg.) (2009): ALM Jahrbuch Landesmedienanstalten und privater Rundfunk in Deutschland. Berlin, S ; Breunig, Christian (2007): IPTV und Web-TV im digitalen Fernsehmarkt. Fernsehen und Internet rücken näher zusammen. In: Media Perspektiven, 10/2007, S

14 I KONZEPTIONELLE VORÜBERLEGUNGEN ZU EINER ONLINE-FERNSEHPROGRAMMANALYSE 14 schen Fernsehvollprogramme bzw. der Veranstalter dieser Programme relevant sind und daher systematisch und eventuell auch kontinuierlich in den Blick genommen werden sollten (Kapitel I.3). Außerdem wird im Rückgriff auf diese Systematik dargestellt, wo den an Fernsehprogrammen interessierten Internetnutzern von den Fernsehveranstaltern welche programmbezogenen Angebote gemacht werden und wie die User zu diesen Programmangeboten finden (Kapitel I.4).

15 I KONZEPTIONELLE VORÜBERLEGUNGEN ZU EINER ONLINE-FERNSEHPROGRAMMANALYSE 15 2 Dimensionen einer programmbezogenen Analyse von Online-Angeboten Um das weite Feld der Videoangebote im Online-Bereich systematisch in den Blick zu bekommen, werden im Rückgriff auf rechtliche Vorgaben und kommunikationswissenschaftliche Erkenntnisse vier Analyseperspektiven diskutiert. Erörtert werden formale, funktionale, soziale und semiotische Kategorien, die einer Analyse der Internetpräsenz der acht Fernsehvollprogramme zugrunde gelegt werden könnten Formale Kategorien: Telemedien Abgrenzung von Rundfunk und Telemedien in der EU-Richtlinie und im Rundfunkstaatsvertrag Die maßgeblichen normativen Bezugspunkte für die Online-Angebote deutscher Fernsehveranstalter sind die EU-Richtlinie 2007/65/EG 25 über audiovisuelle Mediendienste (AVMD-RL) und der Zwölfte Rundfunkänderungsstaatsvertrag der Bundesländer (RStV 2009). Die EU-Richtlinie 2007/65/EG gilt für alle audiovisuellen Angebote, deren Hauptzweck die Bereitstellung von Sendungen zur Information, Unterhaltung oder Bildung der allgemeinen Öffentlichkeit unter der redaktionellen Verantwortung eines Anbieters ist. Die Regulierung dieser Angebote basiert auf der in der Richtlinie zentralen Unterscheidung zwischen - linearen Diensten ( Fernsehprogramm ), die vom Anbieter in einer bestimmten Abfolge für den zeitgleichen Empfang bereitgestellt und vom Zuschauer passiv empfangen werden (Push-Inhalte), und - nicht-linearen Diensten ( Audiovisueller Mediendienst auf Abruf ), die vom Anbieter zu dem vom Nutzer gewählten Zeitpunkt und auf dessen individuellen Abruf hin bereitgestellt werden (Pull-Inhalte). Für alle audiovisuellen Dienste gelten gewisse Mindeststandards, etwa im Bereich der Werbung und des Jugendschutzes, der Anbieterkennzeichnung (Impressum) und der Schutz der Menschenwürde. Lineare Dienste unterliegen zusätzlich detaillierten und engeren Vorschriften, etwa zum Umfang von Werbung und Teleshopping, zum Kurzberichterstattungs- und zum Gegendarstellungsrecht. 24 Diese vier Analyseperspektiven könnten bei Bedarf um die organisationale Dimension ergänzt werden; dann entsprechen die vorgestellten Dimensionen auch gängigen Medienbegriffen (vgl. etwa Beck, Klaus (2007): Kommunikationswissenschaft. Konstanz, S. 73 ff., sowie Mock, Thomas (2006): Was ist ein Medium? Eine Unterscheidung aus kommunikations- und medienwissenschaftlicher Perspektive. In: Publizistik, Jg. 51, Heft 2, S ). Für die vorliegende Studie kann darauf verzichtet werden, da nur die Angebote von Fernsehveranstaltern in den Blick genommen werden. 25 Die Richtlinie 2007/65/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 11. Dezember 2007 zur Änderung der Richtlinie 89/552/EWG des Rates zur Koordinierung bestimmter Rechts- und Verwaltungsvorschriften der Mitgliedstaaten über die Ausübung der Fernsehtätigkeit ändert die Richtlinie 89/552/EWG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 3. Oktober 1989 zur Koordinierung bestimmter Rechts- und Verwaltungsvorschriften der Mitgliedstaaten über die Bereitstellung audiovisueller Mediendienste (Richtlinie über audiovisuelle Mediendienste).

16 I KONZEPTIONELLE VORÜBERLEGUNGEN ZU EINER ONLINE-FERNSEHPROGRAMMANALYSE 16 Im Zwölften Rundfunkänderungsstaatsvertrag haben die Bundesländer den rechtlichen Rahmen formuliert, der die Grundsätze und Regelungen des Dualen Rundfunksystems an das Internetzeitalter anpassen soll. Dabei wurden sowohl Vorgaben aus der EU-Richtlinie als auch aus der Beilegung des Beihilfe-Verfahrens mit der EU-Kommission umgesetzt. 26 Die Bundesländer haben die grundlegende Unterscheidung der EU-Richtlinie übernommen und differenzieren in 2 Abs. 1 RStV 2009 zwischen - Rundfunk als linearem Informations- und Kommunikationsdienst, der sich an die Allgemeinheit richtet und zum zeitgleichen Empfang bestimmt ist, und - Telemedien als nicht-linearen Informations- und Kommunikationsdiensten. Mit Ausnahme linear gestreamter Rundfunkprogramme gelten demnach alle online abrufbaren Inhalte als Telemedien, d.h. vor allem Websites, Video-on-Demand-Dienste, Podcasts oder andere Abrufdienste, Online-Spiele, Weblogs u.ä. 27 Entsprechend der Regelungen in der AVMD-RL werden an Rundfunkprogramme höhere Anforderungen gestellt als an (journalistisch-redaktionell gestaltete) Telemedien. Dabei ist die Differenzierung entlang der formalen Kriterien linear vs. nicht-linear keineswegs unstrittig. Hubertus Gersdorf etwa sieht den gleichzeitigen Empfang nicht als hilfreiches Differenzierungsmerkmal für die Abstufung der Regulierungsdichte, da Relevanz und Wirkung eines Angebots viel eher von seiner Reichweite und Verweildauer abhingen. 28 Auch für Norbert Schneider ergibt es unter der dem Gesichtspunkt dessen, was man das Programmatische nennen kann keinen Sinn, zwischen der linearen und nicht-linearen Nutzung einer Nachrichtensendung substanziell zu unterscheiden. 29 Für die vorliegende Studie werden die Rechtsbegriffe dennoch als Ausgangspunkte genommen, die dann anhand zusätzlicher Kriterien weiter auszudifferenzieren sind. 26 Die Kommission betrachtet die Finanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks über Gebühren grundsätzlich als staatliche Beihilfen, die im Wirtschaftsraum der EU nur unter strengen Bedingungen erlaubt sind. Wettbewerbs-Kommissarin Neelie Kroes setzte im April 2008 ein Beihilfe-Verfahren gegen die Bundesregierung nur unter der Maßgabe aus, dass der Auftrag des öffentlich-rechtlichen Rundfunks präziser definiert und die Verwendung der Gebühren- und Werbeeinnahmen transparenter dokumentiert wird. Gleichzeitig formulierte die EU-Kommission die Auflage, dass neue Digital- Angebote der Öffentlich-Rechtlichen einem Prüfverfahren unterzogen werden ( Mitteilung der Kommission vom 25. April 2007, Betreff: Staatliche Beihilfe E 3/2005 ). 27 Vgl. Kops, Manfred / Karen Sokoll / Viola Bensinger (2009): Rahmenbedingungen für die Durchführung des Drei-Stufen-Tests. Gutachten für den Rundfunkrat des Westdeutschen Rundfunks. Köln/ Berlin, S. 42; Peters, Butz (2010): Öffentlich-rechtliche Online-Angebote: Was dürfen die Rundfunkanstalten im Netz? Baden-Baden, S Gersdorf, Hubertus (2009): Auswirkungen der Medienkonvergenz auf den Rundfunkbegriff und die Medienregulierung. In: Gundel, Jörg / Peter W. Heermann / Stefan Leibl (Hrsg.): Konvergenz der Medien Konvergenz des Rechts? Jena, S , hier S Schneider 2009, S. 14.

17 I KONZEPTIONELLE VORÜBERLEGUNGEN ZU EINER ONLINE-FERNSEHPROGRAMMANALYSE Kategorisierung von Telemedien-Angeboten Über die Spielräume der öffentlich-rechtlichen Rundfunk- und Fernsehveranstalter zur Gestaltung von Online-Angeboten gab es im Vorfeld der Verabschiedung des Zwölften Rundfunkänderungsstaatsvertrag eine konfliktreiche Debatte, die als Ausdruck der neuen Wettbewerbskonstellationen im entstehenden Markt für audiovisuelle Angebote im Netz zu lesen ist. Die zentrale Frage lautet: Welche Angebote dürfen die öffentlich-rechtlichen Anstalten online anbieten? Rundfunkrechtlich wird in dieser Hinsicht seit der Zwölften Fassung des Rundfunkstaatsvertrags im Bereich der Telemedien zwischen Sendungen, sendungsbezogenen Telemedien und nicht-sendungsbezogenen Telemedien unterschieden (vgl. Abb. 4). Abbildung 4 Systematik der Online-Angebote im RStV 2009 Diese drei Angebotsformen sind in folgender Weise definiert: - Eine Sendung ist ein inhaltlich zusammenhängender, geschlossener, zeitlich begrenzter Teil eines Rundfunkprogramms ( 2 Abs. 2 RStV 2009) Sendungsbezogene Telemedien sind Angebote, die der Aufbereitung von Inhalten aus einer konkreten Sendung einschließlich Hintergrundinformationen dienen, soweit auf für die jeweilige Sendung genutzte Materialien und Quellen zurückgegriffen wird und diese Angebote thematisch und inhaltlich die Sendung unterstützend vertiefen und begleiten ( 2 Abs. 2 RStV 2009). 30 Gersdorf weist darauf hin, dass weder die AVMD-RL noch der RStV 2009 explizit machen, ob eine zeitgleich über das Internet verbreitete Sendung dem Rundfunk oder den Telemedien zuzurechnen sind (Gersdorf 2009, S. 42ff). Die Legaldefinitionen von Rundfunkprogramm (AVMD-RL, Art. 1e) bzw. Rundfunk (RStV 2 Abs. 1) sprechen allerdings im Plural von Sendungen, die im Rahmen eines Sendeplans zeitlich geordneter Abfolge von Inhalten (RStV 2 Abs. 2 Satz 1) angeboten werden, so dass davon auszugehen ist, dass der Rundfunkbegriff nicht auf einzelne Sendungen, sondern nur auf ein vollständiges Programm (das aber auch als Live-Stream online angeboten werden kann) zu beziehen ist.

18 I KONZEPTIONELLE VORÜBERLEGUNGEN ZU EINER ONLINE-FERNSEHPROGRAMMANALYSE 18 - Nicht-sendungsbezogene Telemedien sind dementsprechend eigenständige Online- Angebote ohne Bezug zu einer konkreten Sendung. Die entscheidenden normativen Vorgaben für die öffentlich-rechtlichen Telemedien- Angebote im Internet sind in 11d-11f RStV 2009 festgelegt: - Ganz allgemein bezieht sich der Auftrag der öffentlich-rechtlichen Rundfunk- und Fernsehveranstalter auf Telemedien [ ], die journalistisch-redaktionell veranlasst und journalistisch-redaktionell gestaltet sind ( 11d Abs. 1 RStV 2009). - In zeitlicher Hinsicht ist für Sendungen und sendungsbezogene Telemedien eine Verweildauer im Internet von sieben Tagen als Regelfall vorgesehen. Kürzere Fristen betreffen Sendungen zu Großereignissen und Bundesligafußball. Längere Fristen sind begründungsbedürftig. Bei Archiven mit Zeit- und kulturgeschichtlichen Inhalten kann eine Befristung der Internetpräsenz entfallen ( 11d Abs. 2 RStV 2009). - Grundsätzlich sind die öffentlich-rechtlichen Programmveranstalter verpflichtet, die Ausrichtung ihrer Telemedien nach Zielgruppe, Inhalt, Ausrichtung und Verweildauer in Form von Telemedienkonzepten zu konkretisieren ( 11f Abs. 1 RStV 2009) und darzulegen, dass ihre Internetangebote durch den in 11d RStV 2009 formulierten öffentlich-rechtlichen Auftrag legitimiert sind. Die Gremien prüfen diese Telemedienkonzepte im Rahmen der in 11f RStV 2009 beschriebenen Drei-Stufen- Tests Zwischenbilanz Die EU-Richtlinie Audiovisuelle Mediendienste ohne Grenzen und der Rundfunkstaatsvertrag in seiner zwölften Fassung unterscheiden grundlegend zwischen linearen (Rundfunk) und nicht-linearen Angebote (Telemedien). Dieser Ansatz ist nicht unumstritten, da die normativ entscheidenden Aspekte der Relevanz und Wirkung von Medien nicht nur von der Form der Bereitstellung, sondern auch von der Reichweite und Verweildauer eines Angebots abhängen. Dennoch kann diese Unterscheidung in lineare und nicht-lineare Angebote als Ausgangspunkt genommen werden, da sie der Perspektive der vorliegenden Studie entspricht, den Rundfunk als Startmarke zu setzen und von dort aus Programmangebote im Internet in den Blick zu nehmen. Dies gilt gleichermaßen für die weiterführende, rundfunkrechtliche Kategorisierung der Internetangebote, in der diese in (1) Sendungen, (2) Telemedien mit Sendungsbezug und (3) Telemedien ohne Sendungsbezug aufgefächert wird. Denn auch diese Unterscheidung geht rein formal vom Bezug eines Angebots zum Rundfunkprogramm eines Veranstalters aus. Diese formalen Kategorien werden im Folgenden als Ausgangspunkte genutzt und anhand weiterer Dimension inhaltlich gefüllt und ausdifferenziert. 31 Zum Online-Auftrag der öffentlich-rechtlichen Rundfunk- und Fernsehanstalten und zum Drei-Stufen- Test vgl. Kops/Sokoll/Bensinger 2009 und Peters 2010.

19 I KONZEPTIONELLE VORÜBERLEGUNGEN ZU EINER ONLINE-FERNSEHPROGRAMMANALYSE Funktionale Kategorien: Programmsparten Das Analysemodell der kontinuierlichen Fernsehprogrammforschung der Landesmedienanstalten 32 Im Rahmen der kontinuierlichen Fernsehprogrammforschung der Landesmedienanstalten, an die die vorliegende Studie anknüpft, wurden aus programmrechtlichen Vorgaben Qualitätsdimensionen abgeleitet, zu denen empirische Programmdaten im Sinne von Qualitätsindikatoren erhoben werden (vgl. Abb. 5). Abbildung 5 Analysemodell der ALM-Studie Erste Teilerhebung: Sendungsanalyse Spartenanalyse des Gesamtprogramms Zweite Teilerhebung: Beitragsanalyse Inhaltsanalyse der Fernsehpublizistik Öffentlich relevante Themen: I Spielhandlungen (=Fiktionale Unterhaltung) II Shows und Spiele (=Nonfiktionale Unterhaltung) III Sportsendungen IV Fernsehpublizistik (Informations- und/oder Unterhaltungsangebote) Politische Themen Information und Meinungsbildung Sachthemen Information und Bildung Privat relevante Themen: Lebensweltthemen Information und Beratung Human-Touch-Themen Information und Unterhaltung Mit Bezug auf die Norm der strukturellen Programmvielfalt wird von Fernsehvollprogrammen erwartet, dass Information, Bildung, Beratung und Unterhaltung einen wesentlichen Teil des Gesamtprogramms bilden ( 2 Abs. 2 RStV 2009). Auf dieser Basis wird in der ALM-Studie zwischen vier redaktionellen Programmsparten unterschieden (die dann ihrerseits im Detail nach spartenspezifischen Programmgattungen und Programmgenres ausdifferenziert werden): 32 Zur Konzeption und Methode der ALM-Studie vgl. zuletzt Trebbe/Schwotzer 2010 sowie grundlegend Weiß, Hans-Jürgen (1998): Auf dem Weg zu einer kontinuierlichen Fernsehprogrammforschung der Landesmedienanstalten. Eine Evaluations- und Machbarkeitsstudie. Berlin (Schriftenreihe der Landesmedienanstalten; Bd. 12).

20 I KONZEPTIONELLE VORÜBERLEGUNGEN ZU EINER ONLINE-FERNSEHPROGRAMMANALYSE 20 - Fernsehpublizistik (Nachrichten- und Magazinsendungen, Reportagen etc.), - Nonfiktionale Unterhaltung (Shows, Musik, Spiele etc), - Fiktionale Unterhaltung (Filme, Serien etc.), - Sportsendungen / Sportübertragungen. Die Analyse der inhaltlichen Vielfalt der Programme schließt an das Gebot politischer, weltanschaulicher und gesellschaftlicher Meinungsvielfalt an. 33 Nicht alle, sondern ausschließlich die fernsehpublizistischen (d.h. die im weitesten Sinne mit fernsehjournalistischen Mitteln gestalteten) Programmangebote werden hinsichtlich ihrer Themenstruktur untersucht. Dazu wurde ein Kategorienschema entwickelt, das die fernsehpublizistischen Fernsehangebote in vier inhaltlich unterscheidbare Programmsegmente unterteilt: - Kontroverse Themen (Funktionsbereich: Information und Meinungsbildung), - Sachpublizistik (Funktionsbereich: Information und Bildung), - Lebensweltpublizistik (Funktionsbereich: Information und Beratung), - Unterhaltungspublizistik (Funktionsbereich: Information und Unterhaltung). Schließlich wird die Frage nach der gesellschaftlichen Relevanz der Programmangebote unter Bezugnahme auf die im engeren Sinn informierende Fernsehpublizistik und hier wiederum insbesondere im Hinblick auf den Anteil kontroverser Themen am Gesamtprogramm beurteilt Anwendung für eine programmbezogene Analyse von Online-Angeboten Die Nutzung dieser funktional von Programmnormen hergeleiteten Systematik für eine programmbezogene Analyse der Online-Angebote deutscher Fernsehveranstalter ist aus mindestens zwei Gründen naheliegend. Erstens können so die Ergebnisse der Analyse linearer ( Rundfunk ) und non-linearer ( Telemedien ) Fernsehangebote verglichen werden. So kann z.b. gefragt werden, ob sich die Profile der Programme in Hinblick auf ihre Informations- oder Unterhaltungsorientierung auch online niederschlagen oder gar verstärken, oder ob bestimmte Programmsegmente online gar nicht bedient werden. Nimmt man im Bereich der Telemedien nicht nur Sendungen in den Blick, sondern auch sendungsbezogene Telemedien, so ließe sich etwa fragen, ob ergänzende Angebote die Nutzer dabei unterstützen, gesellschaftlich relevante Themen in ihre persönliche Lebenswelt zu übersetzen, d.h. den Alltagsbezug kontroverser Themen in den Fokus zu rücken. Zweitens sprechen rechtliche Vorgaben wie auch kommunikationswissenschaftliche Überlegungen dafür, die vorliegende Systematik zunächst zu übernehmen, da Telemedien funktional äquivalente Leistungen zu Fernsehangeboten erfüllen können. So beschreibt Art. 1 der AVMD-RL audiovisuelle Mediendienste als Dienste, deren Hauptzweck die Bereit- 33 Vgl. 25 Abs. 1 Satz 2 RStV 2009: Die bedeutsamen, politischen, weltanschaulichen und gesellschaftlichen Kräfte und Gruppen müssen in den Vollprogrammen angemessen zu Wort kommen.

21 I KONZEPTIONELLE VORÜBERLEGUNGEN ZU EINER ONLINE-FERNSEHPROGRAMMANALYSE 21 stellung von Angeboten zur Information, Unterhaltung oder Bildung der allgemeinen Öffentlichkeit ist unabhängig davon, ob der Dienst linear oder nicht-linear, über Terrestrik, Kabel, Satellit oder IP-Netze angeboten wird. 34 Dementsprechend formulieren AVMD-RL und RStV 2009 auch für Telemediendienste gewisse Anforderungen, wie etwa die Anbieterkennzeichnung (Impressum), ein Gegendarstellungsrecht, Vorgaben zum Schutz der Menschenwürde und zum Jugendschutz. Für die öffentlich-rechtlichen Telemedien-Angebote hat der Gesetzgeber in 11, 11d und 11f RStV 2009 deutlich gemacht, dass auch hier der allgemeine Funktionsauftrag gilt, als Medium und Faktor des Prozesses freier individueller und öffentlicher Meinungsbildung zu wirken und dadurch die demokratischen, sozialen und kulturellen Bedürfnisse der Gesellschaft zu erfüllen ( 11 Abs. 1 Satz 1 RStV 2009). Das Bundesverfassungsgericht grenzt in seiner ständigen Rechtssprechung ohnehin den Auftrag der Rundfunkanstalten nicht gegenständlich, sondern funktional ab; zentraler Bezugspunkt ist seine Funktion für die individuelle und öffentliche Meinungsbildung und Meinungsäußerung, die auch durch rundfunkähnliche Dienste erfüllt werden kann. 35 Aus kommunikationswissenschaftlicher Sicht weist etwa Christoph Neuberger überzeugend darauf hin, dass sich im Netz funktionale Äquivalente zu traditionellen Massenmedien herausbilden, die zur Meinungsbildung und -vielfalt beitragen. 36 Zahlen zur Online-Nutzung zeigen zudem, dass das Internet längst an zentraler Stelle in das alltägliche Medienrepertoire der Mediennutzer integriert ist und regelmäßig für Informations- und Unterhaltungszwecke genutzt wird. 37 Gleichzeitig spielen aber Elemente der interpersonalen und gruppenbezogenen Kommunikation im Netz eine sehr große Rolle. Besonders die Angebote des sogenannten Web 2.0 werden primär als mediale Umgebungen genutzt, die die Selbst- und Sozialauseinandersetzung unterstützen. 38 Nimmt man also auch solche Angebote in den Blick einer programmbezogenen Analyse der Online-Angebote von Fernsehveranstaltern, so müssen die geläufigen Kategorien der Fernsehprogrammforschung durch Elemente wie Identität und Ver- 34 In den Erwägungsgründen Abs. 16 der AVMD-RL heißt es: Für die Zwecke dieser Richtlinie sollte der Begriff der audiovisuellen Mediendienste lediglich die entweder als Fernsehprogramm oder auf Abruf bereitgestellten audiovisuellen Mediendienste erfassen, bei denen es sich um Massenmedien handelt, das heißt, die für den Empfang durch einen wesentlichen Teil der Allgemeinheit bestimmt sind und bei dieser eine deutliche Wirkung entfalten könnten (Eigene Hervorhebung). 35 Vgl. Kops/Sokoll/Bensinger 2009, S. 48, 56; sowie für die Rechtssprechung des Bundesverfassungsgerichts etwa BVerfGE 74, 297 (324 f., 342); BVerfGE 119, 181 ( ). 36 Vgl. Neuberger 2009 und Neuberger, Christoph (2004): Wandel der aktuellen Öffentlichkeit im Netz. Gutachten für den Deutschen Bundestag. Vorgelegt dem Büro für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag. Münster. 37 Vgl. van Eimeren/Frees 2009b. 38 Vgl. Schmidt, Jan-Hinrik / Ingrid Paus-Hasebrink / Uwe Hasebrink (Hrsg.) (2009): Heranwachsen mit dem Social Web: Zur Rolle von Web 2.0-Angeboten im Alltag von Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Berlin (= Schriftenreihe Medienforschung der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen, 62); Schmidt, Jan (2009): Das neue Netz: Merkmale, Praktiken und Folgen des Web 2.0. Konstanz.

22 I KONZEPTIONELLE VORÜBERLEGUNGEN ZU EINER ONLINE-FERNSEHPROGRAMMANALYSE 22 netzung ergänzt werden, die für Angebote angewendet werden können, die vornehmlich Prozesse der Selbst- und Sozialauseinandersetzung unterstützen. 39 Derart funktional hergeleitete Kategorien können so auch als Ansatzpunkte für eine systematische Analyse der Online-Angebote der deutschen Fernsehveranstalter genutzt werden. Sie eröffnen analog zur Fernsehprogrammforschung die Möglichkeit, die Angebote der Anbieter im Netz auf ihren Beitrag zur öffentlichen Meinungsbildung hin zu überprüfen und zudem die Angebote und Leistungen der Anbieter intermediär zu vergleichen Soziale Kategorien: Relevanz Eine erste Einordnung von Aspekten der sozialen Relevanz findet schon in der kontinuierlichen Fernsehprogrammforschung der Landesmedienanstalten statt. 41 Online-Kommunikation zeichnet sich aber gerade dadurch aus, dass Themen von persönlicher Relevanz zunehmend öffentlich oder teilöffentlich diskutiert werden. Dadurch, dass die Schwellen zur Publikation online deutlich gesunken sind, begegnen uns in medialen Öffentlichkeiten eben nicht mehr nur professionell produzierte Inhalte mit hoher gesellschaftlicher Relevanz oder großer Attraktivität für ein breites Publikum, sondern auch persönliche Einschätzungen und private Geschichten. Damit verschiebt sich ein Teil der Anschlusskommunikation über Medienhalte in kleine Öffentlichkeiten im Netz. 42 Diese Überlegungen machen deutlich, dass die verschiedenen Ebenen von Relevanz, auf die Online-Angebote zielen, differenzierter in den Blick genommen werden müssen, als es die Systematik der ALM-Studie erlaubt. Schon Heribert Schatz und Winfried Schulz haben 1992 in ihrer programmatischen Schrift auf Relevanz als zentrale Qualitätsdimension hingewiesen und zwischen der Makro-, Meso- und Mikro-Ebene unterschieden. 43 Anknüpfend an diese Überlegungen sowie Öffentlichkeitstheorien, die zwischen verschiedenen Ebenen von Öffentlichkeit differenzieren, ließe sich unterscheiden zwischen Angeboten mit 39 Natürlich bieten auch traditionelle Fernsehangebote eine große Rolle in Prozessen der Selbst- und Sozialauseinandersetzung. Der Unterschied besteht darin, dass in Online-Angeboten diese Prozesse zumindest teilweise selbst wieder medial stattfinden (also z.b. als Selbstdarstellungen in Weblogs oder Twitter, als Vernetzung auf Netzwerk-Plattformen) und so immanenter Teil des Angebots sind und sich nicht als Anschlusskommunikation realisieren, die vom Medienangebot getrennt stattfindet. 40 Für künftige Studien sind zudem zusätzlich die Befunde der o.g. laufenden Gutachten zu Vielfalt und Meinungsbildungsrelevanz im Internet von Prof. Dr. Christoph Neuberger und zum Netz als Leitmedium vom Hans-Bredow-Institut zu berücksichtigen. 41 Vgl. zur Herleitung Weiß 1998, S. 70ff. 42 Vgl. zu diesem Zusammenhang etwa Neuberger, Christoph (2008): Internet und Journalismusforschung: Theoretische Neujustierung und Forschungsagenda. In: Quandt, Thorsten / Wolfgang Schweiger (Hrsg.): Journalismus online Partizipation oder Profession? Wiesbaden, S ; Katzenbach, Christian (2008): Weblogs und ihre Öffentlichkeiten: Motive und Strukturen der Kommunikation im Web 2.0. München. 43 Vgl. Schatz, Heribert / Winfried Schulz (1992): Qualität von Fernsehprogrammen. Kriterien und Methoden zur Beurteilung von Programmqualität im dualen Fernsehsystem. In: Media Perspektiven, 11/1992, S , hier S

23 I KONZEPTIONELLE VORÜBERLEGUNGEN ZU EINER ONLINE-FERNSEHPROGRAMMANALYSE 23 - gesellschaftlicher Relevanz (Makroebene), d.h. mit gesamtgesellschaftlicher Bedeutung wie politisch kontroversen Themen und sachpublizistischen Beiträge, - partikularer Relevanz (Mesoebene), d.h. mit einer Bedeutung für bestimmte Gruppen oder klar abgrenzbare Teilöffentlichkeiten, und - persönlicher Relevanz (Mikroebene), d.h. mit Bedeutung für die private Lebenswelt sowie für die private Identität und Positionierung. 44 Zu vermuten ist, dass Online-Angebote stärker auf den Bereich der persönlichen Relevanz zielen, da zum einen Community-Angebote die Kommunikation der Nutzer untereinander in den Vordergrund rücken und damit auch stärker Aspekte und Themen privater und persönlicher Natur. Zum anderen können ergänzende Telemedien-Angebote wie Experten- Chats oder weitergehende Informationen die Informationen aus Sendungen näher an die jeweiligen Lebenswelten der Fernsehzuschauer rücken lassen. 2.4 Soziale Kategorien: Kommunikationsformen Das Internet und auch das World Wide Web, das im Zentrum der Betrachtungen hier steht ermöglicht eine Vielzahl verschiedener Kommunikationsformen, die sich nach verschiedenen Kriterien unterscheiden lassen. Morris und Ogan haben etwa schon früh anhand der Teilnehmerzahl und der zeitlichen Dimension zwischen zeitgleichen und zeitversetzten Formen unterschieden, in der mal one-to-many, mal one-to-few oder auch many-to-many kommuniziert wird. 45 Besonders die Beziehungen zwischen Kommunikator- und Rezipientenrollen sind in der Forschung zu computervermittelter Kommunikation viel diskutiert worden, dabei wird häufig die einseitige Kommunikation der traditionellen Massenmedien der wechselseitigen, interaktiven Kommunikation der Online-Medien gegenübergestellt. 46 Für die vorliegende Fragestellung erscheint es sinnvoll, zunächst recht einfach zwischen drei Formen zu unterscheiden, die von einzelnen Angeboten ermöglicht werden: 44 Vgl. Gerhards, Jürgen / Friedhelm Neidhardt (1990): Strukturen und Funktionen moderner Öffentlichkeit. Fragestellung und Ansätze. Berlin (= Discussion Paper FS III des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung (WZB)); Habermas, Jürgen (1992): Faktizität und Geltung: Beiträge zur Diskurstheorie des Rechts und des demokratischen Rechtsstaats. Frankfurt am Main; Klaus, Elisabeth (2001): Das Öffentliche im Privaten Das Private im Öffentlichen. Ein kommunikationstheoretischer Ansatz. In: Hermann, Friederike / Margreth Lünenborg (Hrsg.): Tabubruch als Programm. Privates und Intimes in den Medien. Opladen, S Vgl. Morris, Merril / Christine Ogan (1996): The Internet as mass medium. In: Journal of Communication, Jg. 46, Heft 1, S Für einen kritischen Überblick über die Diskussion dieser Aspekte vgl. Beck, Klaus (2006): Computervermittelte Kommunikation im Internet. München; Schönhagen, Philomen (2004): Soziale Kommunikation im Internet. Zur Theorie und Systematik computervermittelter Kommunikation vor dem Hintergrund der Kommunikationsgeschichte. Bern. Für die Debatte um Interaktivität Neuberger, Christoph (2007): Interaktivität, Interaktion, Internet. In: Publizistik, Jg. 52, Heft 1, S ; Quiring, Oliver / Wolfgang Schweiger (2006): Interaktivität ten years after. Bestandsaufnahme und Analyserahmen. In: Medien & Kommunikationswissenschaft, Jg. 54, Heft 1, S

24 I KONZEPTIONELLE VORÜBERLEGUNGEN ZU EINER ONLINE-FERNSEHPROGRAMMANALYSE 24 - Massenkommunikation, die sich auf der Angebotsseite mit Krotz als standardisierte, allgemein adressierte Inhalte beschreiben lässt; 47 - Massenkommunikation mit reaktiven Elementen, als eine Form, die massenkommunikative Angebote mit einem Rückkanal direkt im Medientext (d.h. ohne Medienbruch wie bei einem Leserbrief) ergänzt, z.b. ein Artikel mit Kommentarfunktion; - Interaktive Formen, in denen die Kommunikator- und Rezipientenrollen wechseln; dies können etwa Chats, Angebote, in denen Nutzer selbst Inhalte einstellen können, oder auch Netzwerk-Plattformen sein. Von besonderem Interesse wäre hier, ob und wie Fernsehveranstalter ihre Sendungsangebote im Internet durch reaktive und interaktive Formate ergänzen und erweitern. Lassen sich Unterschiede zwischen den verschiedenen Sparten, Sendern oder Senderfamilien ausmachen? 2.5 Semiotische Kategorien: Zeichenformate Das World Wide Web integriert das Kanal- und Zeichenrepertoire der traditionellen Medien in einer Infrastruktur und auch innerhalb einzelner Angebote. 48 Vor dem Internetzeitalter hat die Presse ihre Inhalte ausschließlich in Form von Texten und Bildern produziert, die Rundfunkveranstalter haben sie ausschließlich audio-visuell angeboten. Im Netz finden sich nun von beiden Seiten sowohl Text- und Bild-, als auch Audio- und Videoformate und das zunehmend in einem Angebot integriert. Dadurch sind neue Wettbewerbskonstellationen entstanden, da Rundfunkanbieter im Netz auch Texte anbieten und Pressehäuser Videos produzieren. Für eine programmbezogene Analyse der Online-Angebote von Rundfunkveranstaltern ist es deshalb von besonderem Interesse, diese Zeichenebene mit einzubeziehen. Bleiben Rundfunkanbieter online fast ausschließlich bei Ihrer Kernkompetenz, den audio-visuellen Formaten, oder expandieren sie auch in den Textbereich? Gibt es hinsichtlich dieser Frage einen Unterschied zwischen privaten und öffentlich-rechtlichen Anbietern etwa vor dem Hintergrund von 11d Abs. 2 RStV 2009, demzufolge nicht sendungsbezogene presseähnliche Angebote für öffentlich-rechtliche Anbieter nicht zulässig sind? Im Rahmen einer programmbezogenen Analyse ließe sich demnach in einem ersten Schritt aus dem Blickwinkel der Fernsehprogrammforschung unterscheiden zwischen - audiovisuellen Formaten, als Kernprodukt der Rundfunkanbieter, - integrierten Formaten, die audiovisuelle und textliche Elemente in einem Beitrag verbinden, und 47 Vgl. Krotz, Friedrich (2007). Mediatisierung. Fallstudien zum Wandel von Kommunikation. Wiesbaden. 48 Vgl. Beck 2006; Doelker, Christian (1998): Multimedia ist Multikode. In: Pfamatter, René (Hrsg.): Multi Media Mania. Reflexionen zu Aspekten Neuer Medien. Konstanz, S

25 I KONZEPTIONELLE VORÜBERLEGUNGEN ZU EINER ONLINE-FERNSEHPROGRAMMANALYSE 25 - Text-und-Bildformaten, in denen Text und Bild deutlich im Zentrum stehen, und somit den klassischen Print-Angeboten entsprechen. Diese Aspekte sind besonders im Rahmen einer kontinuierlichen Analyse interessant, da sie Indikatoren für eine Konvergenz der Medienmärkte sein und damit auch Regulierungsfragen berühren könnten. 2.6 Zusammenfassung: Perspektiven einer programmbezogenen Analyse von Online-Angeboten Das Ziel der Ausführungen in diesem Kapitel war es, Online-Angebote aus einer bestimmten Forschungsperspektive zu kartieren : sie sukzessive für programmbezogene Analysen zu erschließen. Diese Vorgehensweise ermöglicht es, Aussagen darüber zu treffen, welche zentralen Felder und Angebote aus der Perspektive einer programmbezogenen Online- Forschung relevant und demzufolge systematisch in den Blick zu nehmen sind. Abbildung 6 Dimensionen einer programmbezogenen Online-Analyse In Analogie zur kontinuierlichen Fernsehprogrammforschung der Landesmedienanstalten sind die Begrifflichkeiten und normativen Vorgaben des Rundfunk- und Telemedienrechts der Ausgangspunkt der vorliegenden Studie. Die in der EU-Richtlinie über audiovisuelle Mediendienste und dem Zwölften Rundfunkänderungsstaatsvertrag zu Grunde liegende Unterscheidung zwischen linearen Diensten bzw. Rundfunk und nicht-linearen Diensten bzw. Telemedien wird durch eine ergänzende Dimensionierung in funktionaler, sozialer und semiotischer Hinsicht ergänzt. Dadurch lassen sich ergänzend zum Instrumentarium

26 I KONZEPTIONELLE VORÜBERLEGUNGEN ZU EINER ONLINE-FERNSEHPROGRAMMANALYSE 26 der ALM-Studie für die Analyse linearer Fernsehangebote die sendungs- und nichtsendungsbezogenen Telemedien im Internet differenziert erfassen: Ausgangspunkt sind dabei die bekannten Angebotsformen des linearen Fernsehprogramms, daran anknüpfend können dann ergänzende oder eigenständige Telemedien in den vorgestellten Analysedimensionen kategorisiert werden. Solche Systematisierungen von Telemedien-Angeboten ließen sich zum einen illustrativ für einzelne Angebote rund um bestimmte Sendungsformate im Rahmen qualitativer Untersuchungen erstellen (vgl. Abb. 7); denkbar ist zum anderen aber auch die Nutzung dieser Dimensionen und Kategorien für quantitative Erhebungen, in denen die Profile der Online-Angebote der verschiedenen Sender hinsichtlich der beschriebenen Dimensionen verglichen werden (vgl. Abb. 8). 49 Abbildung 7 Angebotsformen: Zeichenformate und Kommunikationsformen Abbildung 8 Online-Programmprofile : Zeichenformate und Sparten 49 Genauso ließen sich die Kategorien natürlich zur Erstellung von Kreuztabellen nutzen.

27 I KONZEPTIONELLE VORÜBERLEGUNGEN ZU EINER ONLINE-FERNSEHPROGRAMMANALYSE 27 3 Mögliche Stufen einer programmbezogenen Analyse von Online-Angeboten Die im letzten Kapitel skizzierten Überlegungen veranschaulichen, wie sich eine programmbezogene Analyse den Online-Angeboten von Fernsehveranstaltern (und auch anderen Anbietern) nähern könnte. Inhaltsanalytische Konzepte und Operationalisierungen im Rahmen einer quantitativen Erhebung von Telemedien-Angeboten könnten hier ansetzen. Allerdings müssten in diesem Rahmen dann auch noch Fragen nach der Grundgesamtheit entsprechender Analysen, der Stichprobenziehung und auch der Indikatoren für die Kategorienbildung geklärt werden. 50 Zunächst soll jedoch der Weg beschrieben werden, auf dem man ausgehend von der kontinuierlichen Fernsehprogrammforschung der Landesmedienanstalten die Online-Angebote der Veranstalter von Fernsehvollprogrammen, ihre Internetprogrammleistungen, für empirische Analysen sukzessiv zugänglich machen könnte. Vorgeschlagen werden drei Forschungsstufen (vgl. Abb. 9). Abbildung 9 Mögliche Stufen einer programmbezogenen Analyse von Online-Angeboten Gewissermaßen als Vorstufe sollte eine systematische Übersicht erarbeitet werden, die mit Bezug zu den im letzten Kapitel entwickelten Dimensionen klärt, wo die Veranstalter von Fernsehvollprogrammen den Fernsehzuschauern und Internetnutzern welche programmbezogenen Angebote im Internet machen (vgl. dazu Kapitel I.4). 50 Vgl. für einen Überblick zu Forschungsstand, Problemen und Strategien der Inhaltsanalyse von Online-Angeboten Welker, Martin / Carsten Wünsch (Hrsg.) (2010): Die Online-Inhaltsanalyse: Forschungsobjekt Internet. Köln (Neue Schriften zur Online-Forschung; Bd. 8).

28 I KONZEPTIONELLE VORÜBERLEGUNGEN ZU EINER ONLINE-FERNSEHPROGRAMMANALYSE Stufe 1: Online-Präsenz der linear ausgestrahlten Fernsehvollprogramme Auf dieser Stufe geht es darum, die Präsenz der Fernsehvollprogramme in den Mediatheken der Programmveranstalter zu identifizieren. Genau das ist auch die Perspektive, aus der die in Teil II dieses Forschungsberichts dargestellte Pilotstudie konzipiert und durchgeführt wurde. Abbildung 10 Stufe 1 Abbild des Fernsehprogramms im Netz Die zentralen untersuchungsleitenden Fragen lauten: Welche Sendungen und Beiträge der linear ausgestrahlten Vollprogramme sind in den Mediatheken der Sender online zugänglich? Wie lange ist das für die einzelnen Sendungen und Sendungsausschnitte der Fall? Schlagen sich die Profile der Programme in Hinblick auf ihre Informations- oder Unterhaltungsorientierung auch online nieder? Werden sie verstärkt, abgeschwächt, verändert? Werden ganze Programmsegmente online gar nicht bedient? Ausgangspunkt der Untersuchung sind bei dieser Fragestellung die linear ausgestrahlten Fernsehprogramme, wie sie z.b. in den Programmstichproben der ALM-Studie erfasst werden. Andere Telemedien werden hier nicht thematisiert. Deshalb müsste auf dieser Stufe die Methode der ALM-Studie lediglich im Hinblick auf die Falldefinition und -auswahl, nicht aber im Hinblick auf das inhaltsanalytische Untersuchungsinstrument bzw. die Untersuchungsvariablen verändert werden. Die zusätzlichen Kategorien der im letzten Kapitel

29 I KONZEPTIONELLE VORÜBERLEGUNGEN ZU EINER ONLINE-FERNSEHPROGRAMMANALYSE 29 vorgestellten Untersuchungsdimension könnten, müssten jedoch nicht zwingend operationalisiert und in das Untersuchungsinstrument eingebaut werden (vgl. Abb. 10). 3.2 Stufe 2: Begleitangebote zu den linear ausgestrahlten Fernsehvollprogrammen In einem zweiten Forschungsschritt könnten dann Telemedienangebote mit Sendungsbezug in die Analyse hineingenommen werden. Hier lässt sich fragen, zu welchen Programmsegmenten sendungsbezogene Angebote online präsentiert werden und welche Funktionen sie erfüllen (sollen). Unterstützen sie die Nutzer etwa dabei, gesellschaftlich relevante Themen in ihre persönliche Lebenswelt zu übersetzen, indem sie ergänzende praktische Informationen und Angebote (z.b. Wohngeldrechner o.ä.) oder Möglichkeiten für Nutzer, untereinander zu kommunizieren, anbieten. Spätestens auf dieser Stufe werden dann auch die im letzten Kapitel entwickelten Untersuchungsdimensionen relevant, da die sendungsbegleitenden Telemedienangebote über die Systematik der ALM-Studie hinausgehend kategorisiert werden sollten. Hier werden nicht mehr nur audiovisuelle Inhalte angeboten, sondern z.b. textlastige und interaktive Formate miteinbezogen. Auch bezüglich der sozialen Dimension werden nicht mehr nur massenkommunikative Angebote mit gesellschaftlicher Relevanz Gegenstand der Untersuchung sein (vgl. Abb. 11). Abbildung 11 Stufe 2 Sendungen und ihre Begleitangebote

30 I KONZEPTIONELLE VORÜBERLEGUNGEN ZU EINER ONLINE-FERNSEHPROGRAMMANALYSE 30 Für eine solche Erhebung müsste die gesamte Untersuchungsmethode der ALM-Studie erheblich erweitert werden. Aus diesen Gründen wäre es sinnvoll, ggf. eine methodische Vorstudie vorzuschalten, um sowohl Fragen der Fallbestimmung (Was ist die Grundgesamtheit? Wie kann sie identifiziert und wie können Stichproben gezogen werden?) als auch der Variablenauswahl und Instrumentkonstruktion zu klären. Aufgrund des großen Aufwandes für eine solche Erhebung wäre auch zu überlegen, ob man diese vertiefende, aber immer noch programmbezogene Online-Analyse parallel zur bisherigen Konzeption der ALM-Studie ausschließlich auf Begleitangebote zur Fernsehpublizistik von Vollprogrammen bezieht. Dieses Programmsegment wird derzeit schon in der ALM-Studie vertiefend auf Beitragsebene analysiert, so dass man analog dazu bei einer Online-Analyse ebenfalls bei diesem Programmsegment eine Schicht tiefer gehen könnte. Auf dieser Stufe ist unter konzeptionellen und methodischen Gesichtspunkten zu diskutieren, wie man die Rechtskategorie der sendungsbezogenen Telemedien empirischen Online-Analysen zugänglich macht. Es könnte sich als sinnvoll erweisen, im Rahmen einer interdisziplinären rechts- und sozialwissenschaftlichen Voruntersuchung den Begriff des Sendungsbezugs zunächst weiter zu fassen als dies in 11d RStV 2009 geschehen ist. Rechtlich gesehen hat ein Online-Angebot nur dann einen Sendungsbezug, wenn es sich explizit auf eine konkrete Sendungsausstrahlung bezieht. Für empirische Analysen erscheint es schwierig, diese expliziten Bezüge zu rekonstruieren. Einfacher und im Übrigen der Online-Realität angemessener (gerade die kontinuierliche Behandlung von Themen rund um ein Sendungsformat kann für interessierte Nutzer funktionale Leistungen erbringen) wäre z.b. die Identifikation bestimmter, in den Fernsehsendungen behandelter Probleme, Themen, Akteure, Ereignisse etc. als Anknüpfungspunkte. Die Frage ist allerdings, wie eine derartige Vorgehensweise ggf. rechtlich gewürdigt würde Stufe 3: Das komplette Online-Angebot im Umfeld der Fernsehvollprogramme Auf der dritten Stufe wären dann auch die eigenständigen Telemedienangebote der Veranstalter von Fernsehvollprogrammen in den Blick zu nehmen, die nicht bzw. zumindest nicht unmittelbar in einem Zusammenhang mit den linear ausgestrahlten Programmangeboten stehen: Worum handelt es sich hierbei? Welche Funktionen werden damit erfüllt (vgl. Abb. 12)? 51 Die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten umgehen derzeit in ihren Telemedien-Konzepten aus ähnlichen Gründen die Kategorie der sendungsbezogenen Telemedien fast vollständig und weisen ihre Angebote größtenteils als nicht-sendungsbezogene Telemedienangebote aus. Vgl. beispielhaft das WDR-Telemedienkonzept: Da der internettypische bündelnde Sendungsbezug nicht im Staatsvertrag vorgesehen ist, erfolgt für den überwiegenden Teil des WDR-Internetangebots die Überführung des Bestandes als nicht-sendungsbezogen. Westdeutscher Rundfunk WDR (2009): Telemedienkonzept für das Internetangebot des WDR gültig ab 1. Juni Vorgelegt zur 506. Sitzung des WDR-Rundfunkrates am 26. Mai 2009, S. 23; ähnlich auch ARD (2009): Telemedienkonzepte der gemeinschaftlichen Angebote der ARD, S. 29.

31 I KONZEPTIONELLE VORÜBERLEGUNGEN ZU EINER ONLINE-FERNSEHPROGRAMMANALYSE 31 Abbildung 12 Stufe 3 Das komplette Angebot im Umfeld der Fernsehvollprogramme Im Prinzip ist davon auszugehen, dass das Instrument, das für die im vorstehenden Abschnitt beschriebene zweite Analysestufe zu entwickeln wäre, auch für diese Stufe der Online-Analyse übernommen werden könnte. Andererseits müsste genau diese Annahme in einer Vorerhebung überprüft werden. Tatsächlich ist nicht gesichert, ob ein aus der Fernsehprogrammforschung heraus entwickeltes Untersuchungsinstrument all das angemessen abdecken kann, was dem Internetnutzer und damit auch dem Online-Forscher auf den Websites der Veranstalter von Fernsehvollprogrammen begegnet. In einem neueren Beitrag zur Struktur- und Qualitätsanalyse publizistischer Onlineangebote wird diese Annahme zwar explizit vertreten. 52 Jedoch bleibt dort weitgehend offen, was unter publizistischen Angeboten im Internet verstanden wird bzw. wie diese Spezifikation zur Selektion der zu analysierenden Online-Angebote verwendet wird. Während man auf der ersten und zweiten Stufe der hier vorgeschlagenen Untersuchungsstrategie noch von den Sendungen als Ausgangs- bzw. Bezugspunkt der Falldefinition und Fallauswahl ausgehen kann, muss man auf dieser Untersuchungsstufe zumindest bei denjenigen Online-Angeboten neue Wege gehen, die keine linear ausgestrahlten Sendungen oder Sendungsbeiträge sind und auch keinen Bezug zu diesen Sendungen und Beiträgen haben. Der in dem o.g. Beitrag vorgeschlagene Weg, Online-Beiträge anhand einer stim- 52 Vgl. Zeller/Wolling (2010).

32 I KONZEPTIONELLE VORÜBERLEGUNGEN ZU EINER ONLINE-FERNSEHPROGRAMMANALYSE 32 migen Inhalts- und Themenliste als Fälle für weiterführende Analysen zu identifizieren, würde bei allen Angeboten greifen, die man z.b. analog zur Kategorie der Fernsehpublizistik in der ALM-Studie als Online-Publizistik rubrizieren könnte. Aber das wird mit Sicherheit nicht ausreichen, das Gesamtspektrum der nicht sendungsbezogenen Online- Angebote im Umfeld von Fernsehvollprogrammen angemessen zu erfassen. Außerdem wäre zu klären, wie tief man in die Struktur der Websites einsteigt und wie man sie überhaupt abgrenzt. 53 Bei Einzelfallstudien auf dieser Ebene ließe sich z.b. der Schwerpunkt auf Angebote von gesellschaftlicher Relevanz bzw. bei entsprechenden Fragestellungen auch auf Angebote eher persönlicher Relevanz legen. Auf dieser Basis könnten dann grundlegende Aussagen über die publizistische Leistungsprofile der Online-Angebote im Umfeld von Fernsehvollprogrammen gemacht und die Senderprofile auch im Online-Bereich bezüglich der in Kapitel I.2 vorgestellten Dimensionen verglichen werden Vgl. beispielhaft das Vorgehen von Michael Latzer et al. bei der Überprüfung der Website des SRG in der Schweiz: Latzer, Michael / Michael Braendle / Natascha Just / Florian Saurwein (2009): SRG Online Beobachtung. Konzessionskonformität von Webseiten und elektronischen Verbindungen. Im Auftrag von BAKOM Bundesamt für Kommunikation. IPMZ Forschungsbericht. Zürich. 54 Eine solche Analyse könnte dann auch ggf. Konzepte und Befunde der in Abschnitt I.1.3 bereits erwähnten Gutachten zur Vielfalt und Meinungsbildungsrelevanz des Internets (KEK) und zum Internet als Leitmedium (TAB) berücksichtigen.

33 I KONZEPTIONELLE VORÜBERLEGUNGEN ZU EINER ONLINE-FERNSEHPROGRAMMANALYSE 33 4 Die Struktur der Programmangebote von Fernsehvollprogrammen im Internet Bevor im zweiten Teil des Forschungsberichts die Methode und Befunde einer Pilotstudie zur Präsenz von Fernsehvollprogrammen im Internet dargestellt und diskutiert werden, wird an dieser Stelle als Vorstufe dazu eine systematische Übersicht über die Online- Präsenz von Fernsehvollprogrammen erarbeitet, die mit Bezug zu den in Kapitel I.2 entwickelten Dimensionen klärt, wo die Veranstalter dieser Programme den interessierten Internetnutzern welche programmbezogenen Angebote machen Mediatheken der Fernsehveranstalter Als zentralen Ort für die Bereitstellung von Programmangeboten haben die meisten Fernsehveranstalter sogenannte Mediatheken innerhalb oder außerhalb ihrer Websites aufgebaut. 56 Hier werden in der Regel Sendungen oder auch einzelne Beiträge des ausgestrahlten Programms zum Abruf bereitgehalten und in manchen Fällen durch zusätzliches Videomaterial ergänzt. Mediatheken bieten fast ausschließlich audiovisuelle Inhalte an, also fast keine text- und bildlastigen Angebote. Abbildung 13 Mediatheken von ARD/Das Erste und ZDF. Die Mediatheken zu den öffentlich-rechtlichen Programmen ARD/Das Erste und ZDF ähneln sich in ihrer Struktur (vgl. Abb. 13). 57 Die Startseite wird redaktionell mit aktuellen, aus Sicht der Redaktion attraktiven Angeboten gefüllt. Die Programmangebote, die die Sender über ihre Mediatheken zum Abruf bereithalten, lassen sich durch die Nutzer über verschiedene Wege erschließen. Dazu zählen 55 Alle hier gemachten Beschreibungen beziehen sich auf den Zustand im Herbst Allerdings werden diejenigen Bereiche der Websites der Fernsehsender, in denen Teile des linearen Fernsehprogramms auch online präsentiert werden, nur von den Öffentlich-Rechtlichen explizit als Mediathek bezeichnet. Die RTL Group führt ihre Angebote unter den Bezeichnungen RTLnow und VOXnow, in der ProSiebenSat.1-Media AG werden sie als Videocenter bezeichnet. Dennoch wird im Folgenden der Begriff der Mediathek für alle dieser Angebote verwandt. 57 Die ARD-Mediathek für Das Erste findet sich unter zusätzlich bietet die ARD eine gemeinsame Mediathek aller ARD-Rundfunkanstalten unter an. Die Mediathek des ZDF lässt sich unter abrufen.

34 I KONZEPTIONELLE VORÜBERLEGUNGEN ZU EINER ONLINE-FERNSEHPROGRAMMANALYSE 34 - ein zeitlich strukturierter Zugang, der sich direkt am ausgestrahlten Programm orientiert, so dass sich verpasste Sendungen über ihren Ausstrahlungstermin finden lassen; - ein thematisch strukturierter Zugang, in dem Beiträge unabhängig von ihrem Ausstrahlungstermin nach Themenbereichen wie Politik, Sport oder Wissen und Kultur etc. geordnet werden (die ZDF-Mediathek arbeitet hier etwas kleinteiliger mit Themenausschnitten wie Erde & Klima oder Essen & Trinken und bündelt Beiträge zu aktuellen Debatten und Ereignissen als Topthema wie etwa Erdbeben in Chile oder Streitthema Hartz IV ); - ein nutzungsbasierter Zugang über eine Liste besonders häufig abgerufener oder von Nutzern als gut bewerteter Beiträge; - ein lexikalischer Zugang über eine alphabetische Sortierung der Sendungstitel - und ein Zugang über eine Suchfunktion. Inhaltlich bieten ARD und ZDF im Rahmen ihrer Mediatheken ausschließlich audiovisuelle Inhalte an, die in der Regel schon über das Fernsehsignal ausgestrahlt wurden. Allerdings werden in Einzelfällen auch ergänzende oder zusätzliche Inhalte angeboten. Die damit vergleichbaren Angebote der privaten Fernsehsender sind grundsätzlich ähnlich strukturiert, haben jedoch andere Schwerpunkte. Abbildung 14 Die Mediatheken der Programme der RTL Group Mediatheken von Vollprogrammen der RTL Group finden sich unter den Namen RTLnow und VOXnow (vgl. Abb. 14). 58 Bei RTLnow wird die Darstellung deutlich durch eine Zeitleiste dominiert, die besonders populäre Programme der letzten sieben Tage entlang einer Wochenübersicht präsentiert. Der Bereich der Sendungen, deren Ausstrahlung vor mehr als sieben Tage erfolgte, wird als Archiv bezeichnet. Der Abruf der Sendungen aus dem Archiv ist in der Regel kostenpflichtig. Bei VOXnow wird der Hauptbereich nicht durch eine Zeitleiste, sondern durch redaktionell ausgewählte Sendungen gefüllt. Die restlichen Bereiche der beiden Mediatheken sind strukturell identisch: Eine alphabetische Sendungsliste sowie nutzungsbasierte Zugänge über die Top 10 der Woche und die Beiträge mit den 58 RTLnow ist unter und VOXnow unter abrufbar.

35 I KONZEPTIONELLE VORÜBERLEGUNGEN ZU EINER ONLINE-FERNSEHPROGRAMMANALYSE 35 besten Bewertungen lenken die Aufmerksamkeit der Nutzer. RTL II verfügt über keinen eigenständigen vergleichbaren Mediathek-Bereich. Auf der Website des Senders gibt es einen Bereich Videos von A bis Z. Hier werden alphabetisch nach Sendungsnamen sortiert Beiträge und ganze Sendungen präsentiert. 59 Die Online-Videoangebote zu den Vollprogrammen der ProSiebenSat.1 Media AG sind einheitlich aufgebaut. Alle drei Mediatheken 60 präsentieren ihr Angebot fast ausschließlich in einer Zeitleiste, die den ganzen Inhaltsbereich der Webseiten einnimmt (vgl. Abb. 15). Die Zeitleiste reicht jeweils sieben Tage zurück und ordnet die Sendungen und einzelnen Beiträge entlang ihres Ausstrahlungstermins. Für die Programme von ProSieben und kabel eins gibt es keine weiteren Navigationswege im Rahmen des Videoangebots. Hier sind die Videoportale aber in die programmbezogenen Websites integriert, so dass es durchaus auch andere Wege zu den Sendungen und Beiträgen gibt. Im Gegensatz dazu ist das Sat.1- Videocenter eine eigenständige Website, die zusätzlich zur Zeitleiste noch redaktionell gestaltete Highlights präsentiert sowie zwischen den Rubriken Filme und Serien unterscheidet. 61 Abbildung 15 Die Mediatheken der Programme der ProSiebenSat.1 Media AG Die Mediatheken bieten den Internetnutzern bei allen Sendern einen im Ensemble ihrer gesamten Online-Angebote relativ fernsehspezifischen Zugang. Die zeitliche Strukturierung der Inhalte, orientiert am Ausstrahlungstermin der Sendungen und Beiträge, spielt bei allen Programmveranstaltern eine große Rolle. Ein deutlicher Unterschied zwischen den öffentlich-rechtlichen und privaten Anbietern liegt allerdings darin, dass die Öffentlich- Rechtlichen ihre Angebote auch stark ausgeprägt in thematischer Ordnung präsentieren und so themenbezogene Nutzungsinteressen unterstützen. Die im Rundfunkstaatsvertrag nur für die öffentlich-rechtlichen Anbieter formulierte Norm, dass Sendungen in der Regel bis zu sieben Tagen nach Ausstrahlung online angebo- 59 Siehe 60 Sat.1-Videocenter unter ProSieben-Videos & Clips unter prosieben.de/video; kabel eins-videos unter 61 Alle drei Angebote wurden 2010 neu gestaltet, u.a. ist die Sortierung anhand der Zeitleiste entfallen.

36 I KONZEPTIONELLE VORÜBERLEGUNGEN ZU EINER ONLINE-FERNSEHPROGRAMMANALYSE 36 ten werden dürfen, wird von den privaten Veranstaltern offenbar in der Weise für eigene Zwecke adaptiert, dass Beiträge nach der Sieben-Tage-Frist in der Regel in ein kostenpflichtiges Archiv verschoben werden. 62 Das heißt, dass sich die freie Verfügbarkeit von Sendungen im Rahmen des Online-Angebots bis zu sieben Tage nach Ausstrahlung derzeit über System- und Sendergrenzen hinweg zu etablieren scheint. Abbildung 16 Einordnung der Mediatheken Die Mediatheken sind so der Ort, an dem die Fernsehveranstalter ihre Sendungen und teilweise auch sendungsbezogene Inhalte (allerdings ausschließlich solche in audiovisuellen Formaten) anbieten. Aus diesem Grund eignen sie sich auch besonders gut, um sich empirisch den Online-Angeboten der Sender aus der Perspektive einer Programmanalyse zu nähern (vgl. Abb. 16). 4.2 Websites der Fernsehveranstalter Die Websites der Fernsehveranstalter bieten inhaltlich und strukturell ein breiteres Angebot als die jeweiligen Mediatheken und haben in den meisten Fällen einen weniger engen und direkten Bezug zu den ausgestrahlten Fernsehprogrammen. Die zentrale Website der ARD 63 ist ein breit angelegtes Portal, das neben Hinweisen zum aktuellen Fernsehprogramm und zu Clips in der Mediathek Zugang zu verschiedenen Online-Angeboten der ARD und der Landesrundfunkanstalten bietet. Diese Angebote sind in die Rubriken: Nachrichten, Sport, Börse, Ratgeber, Wissen, Kultur und Kinder strukturiert. 62 Ob dieser oberflächliche Eindruck einer systematischen empirischen Prüfung standhält, wird die Pilotstudie zeigen. 63

37 I KONZEPTIONELLE VORÜBERLEGUNGEN ZU EINER ONLINE-FERNSEHPROGRAMMANALYSE 37 Für einige dieser Bereiche bietet die ARD eigenständige Websites wie tagesschau.de für Nachrichten und sportschau.de für Sport. Die Website des ZDF64 präsentiert sich im Vergleich zu derjenigen der ARD etwas schlanker, mit nur wenigen Rubriken in der Hauptnavigation (Programm, heute-nachrichten, Sport, Wetter). Wie bei der ARD führen Nachrichten und Sport zu eigenen WebsiteBereichen. Hinter dieser reduzierteren Startseite verbirgt sich aber beim ZDF genauso wie bei der ARD eine umfassende Angebotspalette, die sowohl programmbezogen als auch themenbezogen organisiert ist. Die Inhalte werden nicht nur in audiovisuellen Formaten publiziert, sondern auch in Textform oder in einer Bild, Text und Videos integrierenden Gestalt. Auch interaktive Formate werden in vielen Fällen genutzt: Das ZDF bietet etwa rund um die Politik-Talkshow Maybrit Illner begleitende Angebote an, die teils sehr nah am ausgestrahlten Programm orientiert sind, aber dann auch solche, die die Sendung und ihre Themen sehr weit ins Netz verlagern: Es gibt Experten-Chats nach der Sendung, einen YouTube-Kanal, in dem Zuschauer die Möglichkeit haben, ihre Fragen und Meinungen in Videoform zu publizieren und ggf. damit in die Sendung zu gelangen, sowie ein Forum zur Diskussion zwischen Zuschauern. Diese verschiedenen Angebotsformen lassen sich mit Hilfe dem in Kapitel I.2 skizzierten Kategoriensystem ordnen und analysieren (vgl. Abb. 17). Abbildung 17 Website der Sendung Maybrit Illner und ihre Einordnung Das ZDF hat während der Winter-Olympiade 2010 in Vancouver auch chatähnliche Formate für die Nutzer direkt mit Live-Übertragungen im Internet kombiniert. Direkt unter dem Bildfenster konnten Nutzer ihre Kommentare zum Programm über den Dienst Facebook online stellen (vgl. Abb. 18). 64

38 I KONZEPTIONELLE VORÜBERLEGUNGEN ZU EINER ONLINE-FERNSEHPROGRAMMANALYSE 38 Abbildung 18 Facebook-Integration bei den Olympischen Winterspielen 2010 Die Website von RTL ist, ähnlich wie diejenigen von ARD und ZDF, thematisch und strukturell ein Portal, das nicht nur programmbegleitend ist. 65 Hier werden an prominenten Stellen Trailer und Informationen zu aktuellen Sendungen platziert, aber auch Angebote zu den Bereichen Information, Unterhaltung, Ratgeber und Spiele gemacht, die nur teilweise einen Programmbezug haben. Die Angebote von RTL II und VOX sind dagegen deutlich stärker programmbezogen. 66 Die Websites der Vollprogramme der ProSiebenSat.1 Media AG sind in ihrer Ausrichtung insgesamt stark auf das ausgestrahlte Fernsehprogramm bezogen. Auf allen drei Websites werden die Hauptbereiche der Startseite von Trailern und Hinweisen zu Sendungen und Sendungsclips dominiert. 67 Zusätzlich gibt es bei Sat.1 noch themenspezifische Zugänge zu Nachrichten und Sport ( ran ), bei ProSieben zu Stars & Lifestyle und Kino & DVD. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Websites der Sender einen formal und inhaltlich breiteren Zugang zu Online-Angeboten bieten als die Mediatheken und nicht nur audiovisuelle Angebote präsentieren. Es treten dabei im Grunde alle Angebotsformen auf, die anhand der in Kapitel I.2 entwickelten Kategorien beschrieben werden können: Nicht nur Videoangebote, sondern auch textlastige und multimediale Beiträge, massenkommunikative und interaktive sowie auf gesamtgesellschaftliche und auf persönliche Relevanz zielende Angebote (vgl. Abb. 19) und und

39 I KONZEPTIONELLE VORÜBERLEGUNGEN ZU EINER ONLINE-FERNSEHPROGRAMMANALYSE 39 Abbildung 19 Einordnung der Websites der Sender Die öffentlich-rechtlichen Angebote unterscheiden sich dabei von denen der privaten Fernsehveranstalter vor allem darin, dass sie erstens thematisch breiter aufgestellt sind und sofern das im Rahmen dieser einfachen Sichtung ohne jeden Anspruch auf Repräsentativität und Vollständigkeit beurteilbar ist zweitens zu den verschiedenen Themenbereichen mehr zusätzliche Angebote machen. Die Website von RTL scheint im Kontext der Privaten die Ausnahme zu sein, da sie im Vergleich zu den Websites der anderen privaten Anbieter ein deutlich breiteres Angebot, auch im Informationsbereich, hat. Inhaltanalytische Studien, wie sie in Kapitel I.3 im Rahmen der zweiten Untersuchungsstufe angedeutet wurden, könnten hier Aufschluss darüber geben, wer welche Programmleistungen im Internet über das reine Programmangebot hinaus anbietet und in welchem Umfang und in welcher Form diese einen Beitrag zur Meinungsbildung, zur Integration der Gesellschaft etc. leisten. Interessant könnte auch auf dieser Ebene eine Analyse der Online-Senderprofile sein: Wie positionieren sich die Sendermarken online, auch innerhalb der Senderfamilien? So weisen z.b. die unterschiedlichen Online-Spartenschwerpunkte bei Sat.1 (Nachrichten und Sport) und ProSieben (Prominenz und Kino) auf eine deutliche Aufgabenteilung der Programme der ProSiebenSat.1 Media AG auch im Online-Bereich hin. 4.3 Videoplattformen der privaten Fernsehveranstalter Videonutzung im Netz findet nicht nur auf den Websites und Mediatheken der Fernsehveranstalter statt; tatsächlich weisen Videoportale wie YouTube weitaus höhere Nutzungszah-

40 I KONZEPTIONELLE VORÜBERLEGUNGEN ZU EINER ONLINE-FERNSEHPROGRAMMANALYSE 40 len auf (vgl. Abschnitt I.1.1 und Abb. 1). Aus diesem Grund haben die privaten Fernsehveranstalter 2006 eigene Videoportale gegründet bzw. aufgekauft. Abbildung 20 Übersicht über Eigentumsverhältnisse und Ausspielwege der Videoplattformen mit Senderbeteiligung Die ProSiebenSat.1 Media AG hat über ihre Tochter SevenOne Intermedia GmbH 2006 das Videoportal MyVideo übernommen. 68 Nutzer laden hier Videos selbst hoch, gleichzeitig spielt aber die ProSiebenSat.1 Media AG auch eigene Angebote über diesen Kanal aus. 69 Es gibt für alle drei Vollprogramme einen eigenen Serienbereich, in dem jeweils ein beträchtlicher Teil der Serien des Senders meist in ganzen Folgen angeboten wird. Zudem werden auch Spielfilme sortiert nach Genres und Popularität präsentiert. Die von professionellen Anbietern produzierten Serien und Filme sind kostenlos, werden aber in der Regel durch kurze Werbeclips unterbrochen (vgl. Abb. 21). Abbildung 21 MyVideo und Clipfish Videoportale der Sendergruppen Lt. IVW Online entfielen im Februar Prozent der Besuche von MyVideo auf nutzergenerierte Inhalte, 17 Prozent auf Übersichts- und Kommunikationsseiten und 15 Prozent auf redaktionelle Inhalte. Vgl. IVW Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e.v (2010a): Online-Nutzungsdaten MyVideo. URL: ( ).

41 I KONZEPTIONELLE VORÜBERLEGUNGEN ZU EINER ONLINE-FERNSEHPROGRAMMANALYSE 41 Die RTL Group-Tochter RTL interactive hat 2006 ein eigenes Videoportal mit dem Namen Clipfish gegründet. 70 Wie bei MyVideo können hier Nutzer Videos selbst hochladen, gleichzeitig spielt die RTL-Gruppe ebenfalls Inhalte über das Portal aus. 71 Über Clipfish sind die großen Show-Formate der RTL Group wie Deutschland sucht den Superstar und Big Brother in Ausschnitten und in wenigen Fällen auch als ganze Sendungen verfügbar. Zudem werden ausgewählte Comedy-Formate wie Ab durch die Wand und Ich bin Boes präsentiert. Die Videos sind kostenlos und werden meist durch Werbeclips unterbrochen. Abbildung 22 Paid-Content-Portal Maxdome Das dritte Videoportal, das zumindest teilweise einer Senderfamilie gehört, ist Maxdome. 72 Maxdome ist ein Gemeinschaftsunternehmen der ProSiebenSat.1 Media AG und des Service-Providers United Internet AG. Das Portal bezeichnet sich selbst als größte Online- Videothek Deutschlands und unterscheidet sich in seiner Ausrichtung deutlich von My- Video und Clipfish. Es bietet Fernsehinhalte zum Abruf an. Die Inhalte sind in der Regel kostenpflichtig und können entweder einzeln oder über monatliche Abonnements bezahlt werden (paid content); Werbeunterbrechungen finden nicht statt. Die Videos können entweder direkt im Browser angesehen oder heruntergeladen werden. Auch bietet Maxdome IPTV-Formen über Set-Top-Boxen für Fernsehgeräte an. Von Nutzern werden hier keine Clips eingestellt. Die Inhalte kommen von den Sendern der ProSiebenSat.1 Media AG, Lt. IVW Online entfielen im Februar Prozent der Besuche von Clipfish auf redaktionelle und 43 Prozent auf nutzergenerierte Inhalte, der Rest auf Übersichts- und Kommunikationsseiten. Vgl. IVW Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e.v (2010b): Online-Nutzungsdaten Clipfish. URL: ( ).

42 I KONZEPTIONELLE VORÜBERLEGUNGEN ZU EINER ONLINE-FERNSEHPROGRAMMANALYSE 42 aber auch von ARD und ZDF als öffentlich-rechtlichen Anbietern sowie den Viacom- Sendern MTV, VIVA, Comedy Central, Nick, 73 verschiedenen Discovery-Kanälen und einzelnen anderen Anbietern (vgl. Abb. 22). Die Reichweitenzahlen der AGOF zeigen, dass die Videoportale online eine große Zahl von Nutzern erreichen und teilweise über den Websites der Sender liegen (vgl. Abb. 23). Sie stellen in ihren verschiedenen Formen einen zusätzlichen Weg für die Sender dar, ihre Inhalte im Netz zu platzieren. Aus diesem Grund sind sie maßgeblich zu berücksichtigen, wenn es darum geht, die im Internet on demand zugänglichen Angebote der Fernsehveranstalter insgesamt in den Blick zu nehmen zumal sie von mehreren Millionen Online- Nutzern besucht werden. Abbildung 23 Reichweite der Sender-Websites und der Videoportale im Vergleich (Reichweite [Nutzer/Monat] in Mio.) 1 1 Quelle: Arbeitsgemeinschaft Online Forschung AGOF (2009): internet facts 2009-III. Frankfurt am Main. 4.4 Andere Videoplattformen Neben den im vorstehenden Abschnitt beschriebenen Videoplattformen der Sendergruppen gibt es natürlich noch weitere. Das von Google 2006 gekaufte Portal YouTube ist darunter 73 Das Programm heißt seit dem wieder Nickelodeon.

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