05 Steckbrief Prüffläche Wintersberg, Stadt Titisee-Neustadt

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1 05 Steckbrief Prüffläche Wintersberg, Stadt Titisee-Neustadt Änderungen nach Beteiligung gem. 3 (1) und 4 (1) BauGB: Wegfall südlicher Teilfläche "Die Rauh" auf Grund unüberwindbarer Konflikte mit Vogelschutz (Artenschutz und Natura 2000-Gebietsschutz). Angaben zur Prüffläche Gemarkung: Langenordnach, Titisee Lage: langer Bergrücken zwischen Joostal u. Langenordnach Größe: 32,2 ha Anzahl möglicher WEA: 3 Anlagen Topographie: zwei flachere Kuppen, dazwischen Sattelbereiche mit mäßig steilen Hängen, ca m NN Nutzung: Wald FNP-Darstellung: Wald Erschließungsaufwand: mittel (auszubauende Wege) Durch Zuwegung betroffen: LSG Netzanbindungskosten: ca. 1,46 Mio. Windgeschwindigkeit in 100 m ü.g.: von 5,25 bis 5,75 m/s Windhöffigkeit: < 80 % EEG-Referenzertrag (x) nutzbar ( ) gut nutzbar ( ) sehr gut nutzbar Raumordnung, weitere Prüf- und Restriktionskriterien: Regionalplan: keine entgegenstehenden Vorgaben Naturschutzgebiete: keines betroffen Natura 2000: Vogelschutzgeb. Mittlerer Schwarzwald Landschaftsschutzgebiete: "Titisee-Neustadt" Wasserschutzgebiete: Titisee-Neustadt (315157), nicht mehr für Trinkwasserversorgung genutzt. Waldschutzgebiete: keines betroffen Sonstiges: --- Bewertung der Schutzgüter und Prognose der Umweltauswirkungen Schutzgut Tiere und Pflanzen Konfliktpotential mittel Gesetzlich geschützte Biotope ( 30 BNatSchG, 32 NatSchG, 30a LWaldG), Naturdenkmale ( 28 BNatSchG): Im Gebiet liegen keine geschützten Biotope oder Naturdenkmale. Habitatausstattung: Neben weiten Teilen Wirtschaftsnadelwald kommen im Bereich Wintersberg Flächen mit wertvolleren Beständen vor. Es handelt sich hierbei um naturnahe Nadelholzbestände, die einen hohen Anteil Altholz aufweisen. Es sind potentielle Lebensräume für Vogelarten aus Anhang I der Vogelschutz-RL und in der Genehmigungsplanung näher zu untersuchen. Teilflächen sind ggf. bei der Standortwahl auszuschließen (vgl. VSG-Verträglichkeitsuntersuchung). mittel - hoch Dipl.-Ing. H. Dietrich Freier Landschaftsarchitekt Schwimmbadstr Freiburg S. 1 von 6

2 Windenergieempfindliche Vogelarten: Prüffläche liegt fast vollständig im Vogelschutzgebiet Mittlerer Schwarzwald mit Meldung windkraftempfindlicher Vogelarten. Keine Revierzentren im nördlichen Bereich um den Wintersberg feststellbar. Nur ein den Rand der Prüffläche streifender Überflug des Rotmilans feststellbar. Mittleres Konfliktpotential durch Nähe zum vom Rotmilan intensiver genutzten südlichen Teil. Generell bietet die nördliche Fläche eine Habitatausstattung, die in anderen Jahren ein höheres Konfliktrisiko hervorrufen kann. Im Frühjahr Zugbewegungen des Rotmilans und Mäusebussards über Grünlandbereichen in benachbarten Tallagen. Auerhuhn: weniger problematisch Windenergieempfindliche Fledermausarten: Größtenteils Nadelwaldflächen. Einige Bereiche mit größerem Totholzanteil und damit Quartierpotential. Gesamter Flächenanteil mit em Habitatpotential: 81,7%. Von potentiellem Lebensraumverlust betroffen sind Fransenfledermaus, Bechsteinfledermaus, Braunes Langohr, Bartfledermaus, Kleinabendsegler sowie Abendsegler. Ein hohes Kollisionsrisiko besteht besonders für die Zwergfledermaus, mittleres Risiko für Kleinabendsegler, Rauhhautfledermaus, Nordfledermaus, Zweifarbfledermaus und Mopsfledermaus. Generalwildwegeplan: nicht betroffen mittel bis mittel, unter Berücksichtigung von Vermeidungsmaßahmen (Standortwahl, Abschaltzeiten) nicht gegeben Schutzgut Boden Konfliktpotential mittel Flachgründige, podsolige Braunerde / Ranker mit mittlerer Bedeutung für die Bodenfunktionen natürliche Bodenfruchtbarkeit, Ausgleichskörper im Wasserkreislauf und Filter und Puffer für Schadstoffe. kleinflächiger Verlust am Anlagenstandort (Fundament); Eingriff durch Erschließung noch nicht absehbar. Schutzgut Wasser Konfliktpotential Oberflächengewässer: Es liegt kein Oberflächengewässer innerhalb der Prüffläche. Grundwasser (Stoffimmissionen): kein nennenswertes Grundwasservorkommen (Festgestein). Überlagerung mit Wasserschutzgebiet am Ostrand unkritisch, da Quellen nicht mehr genutzt werden. nicht gegeben Schutzgut Klima / Luft Konfliktpotential keines Örtliche Luftqualität / Klimatische Verhältnisse und Funktionen werden nicht beeinträchtigt. nicht gegeben Schutzgut Landschaftsbild / Erholung Konfliktpotential hoch Eigen- und Erholungswert der Landschaft (Fläche und Umfeld): Im Hochschwarzwald insgesamt hoch, im Umfeld der Prüffläche weitgehend idealtypische Ausprägung der Schwarzwaldlandschaft mit wenig störenden Einflüssen, aber auch wenig Fernsichtbeziehungen und keinen herausragenden landschaftlichen Highlights. Dichter Fichtenwald innerhalb der Prüffläche hat en Eigenwert. Sichtbarkeitsanalyse, quantitativ: a) im 3 km-wirkraum: ca. 21,5 % der Gesamtfläche, zzgl. 0,5 % Siedlungsfläche b) im 6 km-wirkraum: ca. 9,5 % der Gesamtfläche (= mittlerer Wert im Verbandsgebiet), zzgl. 0,1 % Siedlungsfläche Sichtbarkeitsanalyse, qualitativ: Anteil der Flächen mit sehr hohem Risiko im Vergleich der Prüfflächen am niedrigsten, aber auf Grund der Störungsarmut großer Flächenanteil mit hohem Risiko. Visuelle Fernwirkungen (Sichtbeziehungen außerhalb 6 km-radius): Besonders hervorzuhebende Fernsichtbeziehungen wurden nicht festgestellt. Spezifische Erholungseinrichtungen/-schwerpunkte: Es sind keine Qualitätswanderwege oder Erholungsschwerpunkte betroffen. hoch hoch hoch Schutzgut Kulturgüter und sonstige Sachgüter Konfliktpotential Kulturdenkmäler / Bau- und Bodendenkmäler: Steinhügel. Ggf. sind Belange des Denkmalschutzes bei Standortwahl u. Erschließung zu berücksichtigen Dipl.-Ing. H. Dietrich Freier Landschaftsarchitekt Schwimmbadstr Freiburg S. 2 von 6

3 Schutzgut Mensch Konfliktpotential Belange des Immissionsschutzes: Die Mindestabstände zur Einhaltung der Grenzwerte nach TA Lärm werden mit einem erweiterten Vorsorgeabstand eingehalten. Mehrere Einzelhöfe in der Umgebung. Zusammenfassung der Umweltprüfung - weniger exponiert, keine landschaftlichen "Highlights", außer Landschaft eher es Konfliktpotential - Verträglichkeit mit dem Vogelschutzgebiet Mittlerer Schwarzwald ist nach aktueller Datenlage und unter Berücksichtigung von Vermeidungsmaßnahmen gegeben. - Teilaufhebung oder Zonierung des Landschaftsschutzgebietes "Titisee-Neustadt" wird als vertretbar eingestuft. Der Ausweisung einer Konzentrationszone für Windkraftanlagen stehen nach derzeitigem Kenntnisstand keine erheblichen Umweltbelange entgegen. Dipl.-Ing. H. Dietrich Freier Landschaftsarchitekt Schwimmbadstr Freiburg S. 3 von 6

4 Risikoanalyse Schutzgut Landschaft Dipl.-Ing. H. Dietrich Freier Landschaftsarchitekt Schwimmbadstr Freiburg S. 4 von 6

5 Ausschluss- und Restriktionskriterien zur Beachtung in der weiteren Planung Dipl.-Ing. H. Dietrich Freier Landschaftsarchitekt Schwimmbadstr Freiburg S. 5 von 6

6 Empfehlung der Planer zur Gesamtabwägung / Eignung für die Windkraftnutzung und Verfahrenshinweise 1. Größe, Lage: 32,2 ha, nordwestlich von Neustadt 2 Windhöffigkeit: 5,25 6,25 m/s 3. Anzahl WEA, Flächeneinstufung: 3 WEA, Windpark möglich 4. Konfliktpotential Artenschutz: -mittel 5. Konfliktpotential andere Umweltschutzgüter: -mittel 6. Konfliktpotential Landschaftsbild: hoch, jedoch keine Landmarke betroffen 7. Sichtbereich: 0,1 % Siedlungsfläche im 6 km Radius 8. LSG-Verträglichkeit: noch vertretbar 9. Konfliktpotential Tourismus: noch vertretbar 10. Erschließungsaufwand: mittel 11 Besondere Restriktionen: keine 12. Gesamtwertung: geeignet, trotz hoher Risiken für das Landschaftsbild soll die Prüffläche zur Schonung noch konfliktträchtigerer Standorte als Konzentrationszone dargestellt werden ungeeignet wenig geeignet geeignet gut geeignet sehr gut geeignet Eine Änderung der LSG-Verordnung wird beantragt. Hinweise für das immissionsschutzrechtliche Genehmigungsverfahren: - Abschließende Prüfung der Verträglichkeit mit dem Vogelschutzgebiet erforderlich. Ggf. Ausschluss von Teilflächen bei der Standortwahl. - Artenschutz: Prüfung der Betroffenheit sonstiger geschützter Tierarten im Zuge der Festlegung von Anlagenstandorten und Erschließung; Abschaltzeiten zur Vermeidung von Kollisionen mit Fledermäusen sind nach Detailprüfung festzulegen. Planungsbüro Dipl.-Ing. U. Ruppel Eichbergweg Waldkirch S. 6 von 6