Weiblichkeitsvorstellungen im Wandel der Zeit Teil 1: Wider Unterdrückung und Benachteiligung: Christine de Pizan als erste Feministin
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- Tristan Diefenbach
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1 Frauenbilder Weiblichkeitsvorstellungen im Wandel der Zeit Teil 1: Wider Unterdrückung und Benachteiligung: Christine de Pizan als erste Feministin Ö1 Betrifft:Geschichte Gestaltung: Sabrina Adelbrecht / mit Waltraud Heindl, Institut für Geschichte, Universität Wien Sendedatum: Nov Länge: je ca. 4 min 50 sek Aktivitäten 1. Internetrecherche und Collage/Poster oder andere Präsentation a) Recherchieren Sie im Internet die Forderungen der Frauenbewegung zu verschiedenen Zeitpunkten. Inwiefern sind auch Männer in die Forderungen eingeschlossen und davon betroffen? z. B.: Von der ersten Feministin Christine de Pizan im 15. Jahrhundert über die Forderungen der ersten Frauenbewegung (19. Jahrhundert: Themen: Wahlrecht, Zugang zum Studium etc.) zur zweiten Frauenbewegung (1970er Jahre: Themen: Fristenlösung, Reformierung des Familienrechts ) bis zur aktuellen Frauenbewegung (z. B. Gewaltschutzgesetz: Wegweiserecht, Equal Pay ) b) Diskussion in der Gruppe: Diskutieren Sie in der Gruppe, welche gesellschaftlichen Auswirkungen die unterschiedlichen Forderungen zu unterschiedlichen Zeiten hatten/gehabt hätten? Was wurde bisher umgesetzt, was nicht? Was erscheint Ihrer Meinung nach wichtig/was nicht? Inwiefern sind Sie selbst und Ihre Lebensvorstellungen von Forderungen betroffen? 2. Recherche: Gegenüberstellung Frauen und Männer in der österreichischen Gesellschaft (Ergebnisdarstellung als Collage/Poster oder andere Präsentation) a) Datenenrecherche z. B. zu: Verteilung Frauen/Männer in verschiedenen Sektoren des Arbeitsmarktes Einkommensstatistik Frauen/Männer Pensionsstatistik Frauen/Männer (Einkommen) Anteil Männer und Frauen an den KindergeldbezieherInnen in Österreich Zugang zum Universitätsstudium Verteilung Männer und Frauen im Bildungssektor etc. (Quellen: Statistik Austria, Statistisches Handbuch des BMWF/Ministerium für Wissenschaft und Forschung usw.) b) Darstellung der Ergebnisse in aufbereiteter Form: (Ergebnisdarstellung als Collage/Poster oder andere Präsentation) inkl. Diagramme und deren Interpretation Ausschließlich zur nicht-kommerziellen Nutzung zu Unterrichtszwecken im Sinne des 42 Abs 6 UrhG bereitgestellt. 1
2 c) Diskussion: Führen Sie eine Diskussion zu den Lebensentwürfen einzelner Schülerinnen und Schüler: Kernfragen: Wie will ich leben, welchen Beruf wünsche ich mir, will ich eine Familie mit Kindern, wie sollen Familienund Erwerbsarbeit mit meiner Partnerin/meinem Partner aufgeteilt sein, wie viele Stunden will ich arbeiten und wieviel verdienen? Welche Bedinungen dafür finde ich vor? Welche politischen Rahmenbedingungen unterstützen mich/unterstützen mich nicht? 3) Collage und anschließende Diskussion: Gegenüberstellung von Frauen- und Männerbildern aus den Medien (in nach Geschlechtern getrennten Gruppen) a) Erstellung Collage: Zwei Collagen erstellen lassen/bilder aus Illustrierten/Tageszeitungen ausschneiden: Erste Collage: Welche Frauenbilder/Männerbilder gibt es? Zweite Collage: So stelle ich mir mein Leben vor. b) Diskussion: Beide Collagen vorstellen lassen und diskutieren, inwiefern sich Bilder überschneiden, gibt es neue Bilder, was ist möglich und akzeptiert, was geht Hand in Hand mit den Vorstellungen meiner Familie/meines Umfelds etc. Wie unterscheidet sich mein Lebensbild/Lebensentwurf von dem meiner Sitznachbarin/meines Sitznachbarn? 4) Diskussion / schriftliche Arbeit: Themenvorschläge: a) Frauen- und Männerbilder im Wandel der Zeit: vom Mittelalter bis heute b) Wie vielfältig sind Frauen- und Männerbilder in unserer Gesellschaft? Sind individuelle Lebensentwürfe möglich oder gibt es möglicherweise Lebensentwürfe, die gesellschaftlich eher akzeptiert sind als andere und warum? 5) Exkursion Vorschlag: Abteilung Ariadne der Österreichische Nationalbibliothek, Josefsplatz 1, A-1015 Wien (bibliothekarisches und dokumentarisches Informationszentrum mit Fokus auf Frauen- und Geschlechterstudien): Führung mit dem Fokus auf Frauen als Schriftstellerinnen und Geschlechterforscherinnen Evt. Christine de Pizan Ausschließlich zur nicht-kommerziellen Nutzung zu Unterrichtszwecken im Sinne des 42 Abs 6 UrhG bereitgestellt. 2
3 Teil 2: Europa im Geschlechterstreit 1) Internetrecherche zu den im Beitrag genannten Regentinnen: Darauf basierende Aufgabe: Verfassen Sie Frauenporträts, in denen Sie die Bedeutung der Frauen in ihrer Zeit dokumentieren. Sie können auch eine Posterpräsentation, ein Referat oder eine Powerpointpräsentation vorbereiten. Inkludieren Sie Bilder. 2) Eigene Recherche (z. B. im Internet), Darstellung der Ergebnisse und Diskussion zum aktiven und passiven Wahlrecht in Österreich: a) Recherchieren Sie die Bevölkerungsverteilung in Österreich in Bezug auf Frauen und Männer. b) Recherchieren Sie, wie viele Frauen und Männer im Nationalrat und im Parlament in den einzelnen Parteien vertreten sind. c) Recherchieren Sie, in welchen politischen Positionen Frauen in Österreich vertreten sind oder waren. Welche politischen Ämter wurden noch nie von einer Frau eingenommen? Diskutieren Sie Gründe und Ursachen. d) Diskutieren Sie Ihre Rechercheergebnisse der Aufgaben a) bis c) und versuchen Sie Hintergründe für die ungleiche Verteilung zu analysieren. Gibt es aus Ihrer Sicht Möglichkeiten, die Situation zukünftig der gesellschaftlichen Realität anzupassen? 3) Schriftliche Arbeit: Mehr als 50 Prozent der österreichischen Bevölkerung sind Frauen. Worin sehen Sie die Gründe, dass dieses Verhältnis in den politischen Vertretungen nicht widergespiegelt wird? Wie ist Ihr eigener Standpunkt dazu? Gibt es aus Ihrer Sicht Möglichkeiten, die Situation zukünftig der gesellschaftlichen Realität anzupassen? 4) Talk Show: Diskutieren Sie in der Gruppe folgende Punkte: Mehr als 50 Prozent der österreichischen Bevölkerung sind Frauen. Worin sehen Sie die Gründe, dass dieses Verhältnis in den politischen Vertretungen nicht widergespiegelt wird? Wie ist Ihr eigener Standpunkt dazu? Gibt es aus Ihrer Sicht Möglichkeiten, die Situation zukünftig der gesellschaftlichen Realität anzupassen? Die DiskutantInnen vertreten jeweils unterschiedliche Meinungen und repräsentieren unterschiedliche Interessenslagen und Bevölkerungsgruppen. Ziel ist es, einen Perspektvenwechsel vorzunehmen und andere Standpunkte mitzudenken. Ausschließlich zur nicht-kommerziellen Nutzung zu Unterrichtszwecken im Sinne des 42 Abs 6 UrhG bereitgestellt. 3
4 Teil 3: Die französische Revolution und die Frauen 1) Internetrecherche zur Französischen Revolution und den involvierten Frauen: Erstellen Sie eine Zeitleiste/eine Posterpräsentation/eine Powerpointpräsentation zur Französischen Revolution: Inhalte: Wichtigste Eckpunkte zur Franzosischen Revolution (z. B. Sturm auf die Bastille) Wichtigste Personen, vor allem Fokus auf Frauen (z. B. Olympe de Gouge, Marie Antoinette etc.) Ergänzen Sie die Zeitleiste mit Bildern (z. B. Sturm auf die Bastille, Schafott, Olympe de Gouges, Marie Antoinette etc.) 2) Schriftliche Arbeit: Verfassen Sie einen Zeitungsartikel über die Inhalte der Verfassung von Olympe de Gouges: Variieren Sie die Schreibabsicht (appellativ, informativ etc.) Von der Lehrperson können zusätzlich unterschiedliche Längen und formale Kriterien vorgegeben werden. 3) ExpertInnengespräch / Lehrausgang / Interview: Eine Frauenrechtsexpertin berichtet über Frauenrechte und die CEDAW und thematisiert die Problematik Menschenrechte versus Frauenrechte. (z. B. eine Juristin/Juridicum der Universität Wien) Die SchülerInnen erstellen einen Fragebogen mit Interviewfragen. 4) Diskussion bzw. schriftliche Arbeit: Sind Menschenrechte auch Frauenrechte? Hintergrundinformation: Trotz der universellen Gültigkeit von Menschenrechten, die z. B. das Recht auf Bildung, auf körperliche Unversehrtheit usw. umfassen, sind es Frauen und Mädchen, die weltweit gesehen zu den Ärmsten der Armen zählen. Weltweit weisen Frauen einen geringeren Bildungsstatus als Männer auf bzw. haben im Gegensatz zu Buben und Männern weniger oder keinen Zugang zu Bildung (z. B. in Afghanistan). Frauen verfügen generell über weniger Besitz als Männer, obwohl sie mehr Arbeit leisten. In einigen afrikanischen Staaten sind Frauen von weiblicher Genitalverstümmelung betroffen, in Indien und China fehlen inzwischen Millionen von Frauen, da Töchter einen geringeren gesellschaftlichen Status haben und deshalb weibliche Föten bewusst getötet werden. Erweiterung des Themas: Mit dem Beschluss der CEDAW (The Convention on the Elimination of All Forms of Discrimination against Women) wurde 1979 von der Vollversammlung der Vereinten Nationen (UNO) eine eigene Charta für Frauenrechte geschaffen, die eine juristische Grundlage für den Schutz von Frauen bietet. Woraus ergibt sich die Notwendigkeit für so eine juristische Grundlage, wenn die Menschenrechte eigentlich für alle Menschen gelten sollten? Ausschließlich zur nicht-kommerziellen Nutzung zu Unterrichtszwecken im Sinne des 42 Abs 6 UrhG bereitgestellt. 4
5 Teil 4: Getrennte Lebenssphären: Das bürgerliche Weiblichkeitsmodell 1. Wodurch veränderten sich die ökonomischen und auch lebensweltlichen Verhältnisse im 19. Jahrhundert und welche Folgen hatte dies für arbeitende Frauen und Männer? Mit der fortschreitenden Industrialisierung und Urbanisierung wurde Frauen- und Männerarbeit immer mehr getrennt. 2. Was waren die Aufgaben einer bürgerlichen Frau? Wie unterschieden sich ihre Rechte und Pflichten von denen der Männer und von Arbeiterinnen? Der Wirkungskreis der bürgerlichen Frau war die Familie. Eigene Erwerbstätigkeit oder Berufsausbildung wie sie Männern möglich war war für Frauen nicht zugänglich. Das heißt, bürgerliche Frauen waren finanziell von ihren Ehemännern abhängig und hatten keine eigenständige Berufsausbildung. Im Gegensatz dazu mussten Arbeiterinnen immer erwerbstätig sein im 19. Jahrhundert verlagert sich diese Arbeit in die entstehenden Fabriken. Generell waren alle Frauen vom Wahlrecht ausgeschlossen. 3. Gab es Protestbewegungen gegen dieses gesellschaftliche Modell und wenn ja, welche? Im Zuge der französischen Revolution forderten Frauen den Zugang zu Bildung und Selbstbestimmung. Dieses Engagement setzte sich im 19. Jahrhundert fort und Frauen forderten das Wahlrecht. 4. Wie reagierten Männer auf diese Forderungen von Frauen? Je radikaler Frauen für ihre Rechte in der Öffentlichkeit eintraten, desto stärker wurde der Widerstand von männlicher Seite und desto mehr wurde das traditionelle Frauenbild beschworen, das hieß Frauen weg aus der Öffentlichkeit, Frauen weg ins Haus, Frauen ohne Beruf. 5. Welche Berufsbilder waren für Frauen, die nicht verheiratet waren, zulässig? Die Berufe der Lehrerin und Erzieherin. Ausschließlich zur nicht-kommerziellen Nutzung zu Unterrichtszwecken im Sinne des 42 Abs 6 UrhG bereitgestellt. 5
6 Teil 5: Deutungen der weiblichen Psyche und fehlende Heldinnen 1. Collage und anschließende Diskussion zum Thema Vorbilder : Schritt 1: Zwei Collagen erstellen lassen/bilder aus Illustrierten und/oder Tageszeitungen ausschneiden: Erste Collage: Welche Vorbilder gibt es für junge Menschen (junge Frauen und Männer)? Evt. zweite Collage oder Sammlung von schriftlichen Beispielen: Mein ganz persönliches Vorbild/meine Vorbilder Schritt 2: Beide Collagen vorstellen lassen Diskussionsfragen für die Gruppe: Welche Vorbilder gibt es für junge Menschen heute? Welches Vorbild/welche Vorbilder wähle ich und warum? Was kann ein Vorbild bewirken? Gibt es besser und schlechter geeignete Vorbilder für junge Menschen? Welche Vorbilder habe ich, was sagt mein Umfeld dazu? Inwiefern unterscheidet sich mein Vorbild/meine Vorbilder von dem meiner Sitznachbarin/meines Sitznachbarn? 2. Diskussion / schriftliche Arbeit: Themenvorschläge: a) Frauen- und Männerbilder im Wandel der Zeit: vom Mittelalter bis heute b) Wie vielfältig sind Frauen- und Männerbilder in unserer Gesellschaft? Sind individuelle Lebensentwürfe möglich oder gibt es möglicherweise Lebensentwürfe, die gesellschaftlich eher akzeptiert sind? 3. Exkursionen - Vorschläge: a) Museum mit Kunst um 1900: Frauenbilder um 1900 (z. B. von Gustav Klimt) Beispiele für Wien: Leopold-Museum, Oberes Belvedere b) Hauptuniversität Wien: Arkadenhof: Büsten von Wissenschaftern (keine einzige Frau außer Gedenktafel für Maria Ebner von Eschenbach) inkl. Installation: Der Muse reicht s c) Sigmund Freud Museum, Berggasse 19, 1090 Wien d) Heeresgeschichtliches Museum, Wien: Wer war Prinz Eugen? Wer waren die Türkenkaiser? (zwei Türkenbelagerungen vor Wien) Militarisierung um 1900 (Vorwehen des 1. Weltkriegs) und Männlichkeitsideale Gibt es auch Darstellungen von Frauen im Heeresgeschichtlichen Museum? Warum/warum nicht? Ausschließlich zur nicht-kommerziellen Nutzung zu Unterrichtszwecken im Sinne des 42 Abs 6 UrhG bereitgestellt. 6
Teil 1: Wider Unterdrückung und Benachteiligung: Christine de Pizan als erste Feministin
Frauenbilder Weiblichkeitsvorstellungen im Wandel der Zeit Ö1 Betrifft Geschichte Gestaltung: Sabrina Adelbrecht / mit Waltraud Heindl, Institut für Geschichte, Universität Wien Sendedatum: 16. 20. Nov.
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