Zirkularfurche um die Mamille herum, orangenhautartige Beschaffenheit der Haut. Bei einem weit fortgeschrittenen Ca. kann es zu Ulzerationen kommen

Transkript

1 Kompetenzfeld Komplementärmedizin - Misteltherapie bei Mamma-Ca Mamma-Ca Prophylaxe: Sportliche Aktivität Keine fettreiche Ernährung Normalgewicht Kein Nikotinabusus (Risiko steigt bis 30%) Kein Alkoholabusus (20g/d steigert das Risiko um bis zu 30%) Vitamin-D-Mangel vermeiden Vermeidung ionisierender Strahlen, da diese mutagen wirken Vermeidung einer Östrogentherapie (z.b. postmenopausal oder in Form oraler Kontrazeptiva), da Östrogene einen Proliferationsreiz darstellen Symptome: Palpierbarer, unscharf begrenzter Knoten in der Brust Nicht gegen das umliegende Gewebe verschiebbar Retraktion der Mamille, Einziehen der Haut Zirkularfurche um die Mamille herum, orangenhautartige Beschaffenheit der Haut Absonderungen aus der Mamille Leistungsminderung, Gewichtsverlust Bei einem weit fortgeschrittenen Ca. kann es zu Ulzerationen kommen Diagnostik: Früherkennung: Röntgen-Mammographie (Mamma-MRT für Massenscreening zu teuer) Klinische Untersuchung Bildgebung: Sonographie, Mammographie Gewebeentnahmen (Stanzbiopsie, selten Vakuumbiopsie) Gentest (Oncotype DX: Untersuchung von 21 Genen Unterscheidung, ob eine adjuvante Chemotherapie sinnvoll ist oder nicht) Mamma-Ca. Standardtherapie und Nachsorge 1. Operative Therapie des invasiven Karzinoms - Basistherapie für alle nicht fortgeschrittene Mamma- Karzinome (Tumorresektion in sano) - Resektionsstatus als prognostischer Wert für ein Rezidiv - brusterhaltend vs. Mastektomie - plastisch rekonstruktive Eingriffe - Sentinelknotenentfernung

2 2. Adjuvante Strahlentherapie - nach brusterhaltender OP und bei inoperablen Tumoren 3. Systemische adjuvante Therapie - Chemotherapie, endokrine Therapie, Anti- HER2-AK- Therapie 4. Rehabilitation und Nachsorge - in den ersten 3 Jahren vierteljährig, im 4/5. Jahr halbjährig und danach jährlich - Mammo- /Sonografie 1x/Jahr Proklamierte Wirkweise des Therapieverfahrens Anwendung: Injektion zur unterstützenden Krebstherapie oder als orales traditionelles Arzneimittel zur Kreislauf- Unterstützung Beginn so früh wie möglich, noch vor Chemotherapie und OP Mistelpräparate: - Gesamtextrakte aus Blättern, Stängeln und Beeren der Mistelpflanze - Mistellektine und Viscotoxine - Vielzahl von Enzymen, Zucker-, Eiweiß-, schwefelhaltige Verbindungen, Fette sowie Pflanzenfarbstoffe (Flavonoide), Choline, Histamine, freie Aminosäuren, Phynylpropan-Derivate, Wirkmechanismus: noch nicht genau bekannt! - Mistellektine: zytostatische Wirkung (hemmen das Wachstum von Krebszellen), beeinflussen das Immunsystem erhöhen die Anzahl der Immunzellen und steigern deren Aktivität; Reagenzglas: hemmen Eiweiß-Synthese, das führt zum Zelltod - Viscotoxine: zytolytische Eigenschaften (sie lösen die Zellwände der Krebszelle auf) Wirkung: - Stimulation des Immunsystems: behindert Metastasierung, Schutz gegen Infektionskrankheiten, Rückfälle vorbeugen - Bessere Lebensqualität - Verbessert körperliche und geistige Leistungsfähigkeit - Verringert Nebenwirkungen der Chemotherapie (z.b. weniger frieren durch Temperaturanstieg des Körpers) und fördert den Appetit Gewichtszunahme - Verbessert Schlaf - Hilft gegen Fatigue-Syndrom von Tumorpatienten Darreichungsform: - subcutan - korrekte Dosierung erkennbar durch: gerötete Einstichstelle, Verhärtung und Juckreiz, Körpertemperatur auf bis zu 38 C erwünschte Wirkung, die zeigt, dass das Immunsystem auf das Extrakt reagiert Bewertung der Datenlage Keine eindeutig gesicherte Prognose verbessernde Wirkung Gewinn der Lebensqualität bei Brustkrebspatientinnen gesichert Bei anderen Krebserkranken ist Lebensqualitätssteigerung nicht ausreichend gesichert Deswegen zahlen die Krankenkassen im Moment nur den Einsatz bei palliativer Therapie Keine ausreichend gute Studien verfügbar

3 gute Verträglichkeit Für die Misteltherapie fehlen bis heute wissenschaftliche Beweise der Wirksamkeit, die von allen Seiten zweifelsfrei anerkannt sind. Trotz langjähriger Anwendung und Forschung ist nicht belegt, dass Mistelpräparate das Tumorwachstum hemmen oder gar Krebspatienten heilen können. Kritische Experten lassen gelten, dass eine Behandlung die Lebensqualität verbessern könnte. Sie verweisen aber darauf, dass dieser positive Effekt bisher nur bei Brustkrebspatientinnen beobachtet wurde, die eine Mistelbehandlung parallel zu einer Chemotherapie erhielten. Ob auch Patienten mit anderen Tumorerkrankungen und in anderen Situationen mit einer Verbesserung ihres Befindens rechnen können, ist umstritten. Zur Wirkung von Mistelextrakten im menschlichen Stoffwechsel ist vergleichsweise wenig bekannt. Auch viele andere Fragen, zum Beispiel zu Nebenwirkungen oder zu Wechselwirkungen, können zurzeit nicht umfassend und für alle Mistelpräparate gleich beantwortet werden. Kosten Es gibt unterschiedliche Mistel-Präparate, darunter Abnobaviscum, Helixor, Iscador und Iscucin, die als Ampullen verabreicht werden. Die Dosierung der Mistelextrakte in den Ampullen ist in unterschiedlichen Wirkstärken verfügbar und da Dauer, Applikationshäufigkeit und Menge vom Arzt bzw. Patienten individuell abgestimmt werden, ist eine genaue Preisangabe schwierig und dient im Folgenden nur der Orientierung. In der Regel wird einmal am Tag 1ml der Ampulle sub cutan injiziert und dies drei Mal wöchentlich wiederholt. Die Kosten betragen für folgende Präparate: - Helixor 8 Ampullen à 10mg: 65,37 - Abnobaviscum 8 Ampullen à 0,02mg: 52,54 - Iscador 7 Ampullen à 0,1mg: 44,93 - Iscucin 10x 1ml Ampullen: 52,15 Somit würden die angegebenen Präparate für eine ca. zweiwöchige Therapie reichen und die Kosten variieren, je nach Anbieter und Präparat für einen Monat zwischen Kostenübernahme durch Krankenkassen Nach einem Urteil des Bundessozialgerichts vom Sommer 2011 sind in der palliativen Situation alle Mistelpräparate bei der GKV erstattungsfähig, in der adjuvanten Therapiephase können die gesetzlichen Krankenkassen die Misteltherapie erstatten, sind allerdings nicht dazu verpflichtet.nach bisherigen Erfahrungen sind Mistelpräparate allerdings überwiegend gut verträglich.

4

5