Mit Migranten für Migranten Interkulturelle Gesundheitsmediatoren in Bayern
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- Frieder Kraus
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1 0 MiMi-Gesundheitsprojekt Bayern Mit Migranten für Migranten Interkulturelle Gesundheitsmediatoren in Bayern Standort Bamberg
2 1 MiMi-Gesundheitsprojekt Bayern Gliederung: 1. Einführung 2. Projektorganisation 3. Projektbausteine 4. Projektergebnisse (landesweit und am Projektstandort) 5. Ansprechpartner
3 2 1. Einführung MiMi als erfolgreiche Integrationstechnologie im Bereich Gesundheit (WHO, 2009) Gesundheitliche Chancengleichheit Ausbildung von Interkulturellen Gesundheitsmediatoren Kultursensibler Settingansatz Ressourcenorientierung (Mit Migranten!) Implementierung des Projekts seit Standorte in Deutschland u. Österreich Austausch & Vernetzung zw. Migranten & Diensten
4 1. Einführung Aktuelle Zielsetzungen des MiMi-Projekts Bayern: Ausbildung von Interkulturellen Gesundheitsmediatoren Kultursensible Aufklärung der Migranten über den Aufbau und Angebote des deutschen Gesundheitssystems und über wichtige Themen der Prävention Interkulturelle Öffnung der Gesundheitsdienste Verbesserung der Kommunikation im stationären Bereich Vernetzung der Migranten mit Einrichtungen in gesundheitlichen und sozialen Bereichen Öffentlichkeitsarbeit und Berichterstattung
5 4 2. Projektorganisation Wissenschaftlicher Projektbeirat EMZ MiMi-Zentrale BRD Projektträger, Leitung, QM, Evaluation BayZent MiMi-Zentrale Bayern Landespartner Beratung & Betreuung der Partner Augsburg Würzburg Coburg Bamberg Landshut München Nürnberg Ingolstadt Schweinfurt
6 3. Projektbausteine I Schulungen II Kampagnen III Materialien IV Öffentlichkeitsarbeit V Evaluation Vollschulungen/ Mediatoren Infoveranstaltungen Wegweiser Pressearbeit Befragungen Fortbildungen/ Mediatoren, Fachkräfte Gesundheitsgruppen Schulungsmaterial MiMi-Online Berichter- stattung Dolmetscher- schulungen Öffentliche Aktionen Kampagnen- material Netzwerke, Tagung Nachhaltigkeitsuntersuchung
7 3. Projektbausteine Vollschulung/ Grundausbildung der Gesundheitsmediatoren ca. 50 Stunden (Wochenend- und Abendveranstaltungen) Modul A: Theorie-Vermittlung Modul B: Methodenlehre, Praxisübung Auswahlkriterien für Mediatoren: Aufgeschlossenheit gegenüber beiden Kulturen Bereitschaft zum selbstständigen Durchführen von Informationsveranstaltungen Gute Sprachkenntnisse in Wort und Schrift (Deutsch und Herkunftssprache) Gute Schul- und Berufsbildung
8 3. Projektbausteine Jährliche Spezialisierungen der Gesundheitsmediatoren 6-8 Stunden (Wochenend- und Abendveranstaltungen) Modul A: Theorie-Vermittlung Modul B: Vernetzung mit Angeboten & Diensten vor Ort Themen der Schulungen ins. 20 ausgearbeitete Themen, darunter: Deutsches Gesundheitswesen Diabetes Brustkrebsfrüherkennung Seelische Gesundheit Impfschutz Kindergesundheit u. a.
9 8 3. Projektbausteine Weiterbildungen zum interkulturellen Dolmetschen in Kliniken 32 Stunden (Wochenendveranstaltungen) Modul A: Ethische und rechtliche Richtlinien Modul B: Medizinisches Fachvokabular Modul C: Methoden des Dolmetschens Zielgruppe: bereits ausgebildete Gesundheitsmediatoren
10 3. Projektbausteine Fachweiterbildung für Mitarbeiter des Gesundheitswesens 6-8 Stunden (Wochenend- und Abendveranstaltungen) Modul A: Migrations- und Integrationsprozesse Modul B: Interkulturelle Kommunikation Modul C: Best Practice in der Arbeit mit Migranten Modul D: Zusammenarbeit mit MiMi-Gemeindedolmetschern Zielgruppe Ärzte, med. Personal Psychologen, Sozialarbeiter Pflegepersonal u. a.
11 3. Projektbausteine Mehrsprachige Kampagne Gesundheit für alle in Bayern 2-3-stündige Informationsveranstaltungen in Migrantensettings Interkulturelle Gesundheitsgruppen Einsätze der Gesundheitsmediatoren in Kliniken, Praxen, Betrieben, Schulen
12 11 3. Projektbausteine Schulungs- und Kampagnenmaterial Schulungsunterlagen zu 20 Präventionsthemen Leitfaden zur Vorsorge & Früherkennung (14 Sprachen) Psychotherapiewegweiser (8 Sprachen) Handreichung zur Brustkrebsfrüherkennung (8 Sprachen) Impfwegweiser (14 Sprachen) Diabeteswegweiser (10 Sprachen) Präsentationsfolien zu 20 Präventionsthemen (bis 15 Sprachen)
13 3. Projektbausteine Projektevaluation Mediatorenschulungen Informationsveranstaltungen Interkulturelle Gesundheitsgruppen Treffen, Konferenzen und Tagungen Berichtserstattung zur gesundheitlichen Lage der Migranten in Bayern, zu Zugangswegen und erfolgreichen Präventionsstrategien Untersuchung der Nachhaltigkeit
14 13 3. Projektbausteine Öffentlichkeitsarbeit & Vernetzung Lokal, bundes- und landesweit: Projektkonferenzen & Tagungen Pressearbeit Organisierung & Vernetzung der Gesundheitsmediatoren Projektinformationen im Internet Verzahnung mit Gesundheitsinstitutionen
15 4. Projektergebnisse Projektbeginn 2005 in München 252 Mediatoren 1139 durchgeführte Veranstaltungen Teilnehmer 50 Sprachen 9 MiMi-Standorte 64 Orte, an denen Veranstaltungen im Projektzeitraum stattgefunden haben (Stand Mai 2014)
16 4. Projektergebnisse - Bamberg Die Befragung der Teilnehmer zu ihrer sozialen und gesundheitlichen Situation, Informationsbedarf und Zugangswegen zeigte Folgendes: Das MiMi-Projekt insgesamt erreicht Migranten in unterschiedlichen Altersstufen (Durchschnittsalter 42 Jahre), zu 75% Frauen aus über 100 verschiedenen Herkunftsländern In Bamberg konnten in Personen aus 39 verschiedenen Herkunftsländern erreicht werden: Ägypten, Argentinien, Bolivien, Bosnien-Herzegowina, Brasilien, Bulgarien, Chile, China, Deutschland, Ghana, Griechenland, Indonesien, Iran, Italien, Kasachstan, Kirgisistan, Kolumbien, Korea-Süd, Kroatien, Kuba, Lettland, Litauen, Mazedonien, Mexiko, Moldawien, Peru, Polen, Portugal, Rumänien, Russland, Somalia, Spanien, Syrien, Tunesien, Türkei, Ukraine, USA, Usbekistan, Weißrussland
17 4. Projektergebnisse - Bamberg Die häufigsten Herkunftsländer der Teilnehmer an Informationsveranstaltungen in Bamberg Türkei 318 Deutschland 69 Bosnien-Herzegowina 23 Russland 22 Ukraine Die 5 häufigsten Herkunftsländer der Teilnehmer an Informationsveranstaltungen in Bamberg (N=452), Stand Mai 2014
18 4. Projektergebnisse - Bamberg MiMi erreicht Migranten, die nur geringe bzw. keine Deutschkenntnisse haben (27% der befragten Teilnehmer) und die in prekären beruflichen und sozialen Verhältnissen leben (10% sind arbeitssuchend und 21% sind nicht erwerbstätig; 32% der Befragten berichten, dass ihr Einkommen nicht zum Leben ausreicht) MiMi erreicht Familien (80 % der Teilnehmer haben Kinder, 67% mehr als ein Kind) ein Kind 13% zwei Kinder 36% keine Kinder 16% k.a. 4% drei oder mehr Kinder 31% Kinderanzahl der Teilnehmer (N=614, k.a.=23), Stand Mai 2014
19 4. Projektergebnisse - Bamberg Durch MiMi erhalten viele Migranten grundlegende, wichtige Informationen zu zahlreichen Gesundheitsthemen Die Inhalte der Veranstaltungen waren den Teilnehmern überwiegend neu komplett neu 48 meistens neu 373 zum Teil bekannt 120 meistens bekannt 20 komplett bekannt Wissensgewinn der Teilnehmer (N=614, k.a.=45), Stand Mai 2014
20 4. Projektergebnisse - Bamberg Migranten können treffsicher durch aktive Rekrutierungsstrategien für Präventionsveranstaltungen gewonnen und in ihren Lebenswelten informiert werden Wie wurden Sie auf die Veranstaltung aufmerksam? Telefon 29% Plakate 6% Infobrief 5% Broschüren 4% Internet 3% durch Dritte 51% Zeitung/ Presse 2% Informationsquellen zu MiMi-Veranstaltungen (N=630, Mehrfachnennungen möglich), Stand Mai 2014
21 4. Projektergebnisse - Bamberg Migranten können am besten in ihren Lebenswelten erreicht und informiert werden Settings der MiMi-Informationsveranstaltungen Zur Kategorie Anderer Ort gehören Veranstaltungen bei der Familienmesse Bamberg, in Familienstützpunkten, in Mütterzentren, in Sporthallen und Türkischen Cafés Wohlfahrtsorganisation Anderer Ort Religiöse Einrichtung Migrationseinrichtung Bildungseinrichtung Kinder- und Jugendeinrichtung Kulturzentrum, -verein Privat Berufsorganisation Settings der MiMi-Informationsveranstaltungen (N=66, k.a.=2), Stand Mai 2014
22 4. Projektergebnisse - Bamberg Viele der befragten Migranten kämpfen mit seelischen Problemen Wie oft fühlen Sie sich durch seelische Probleme beeinträchtigt? etwas 36% ziemlich 17% sehr 5% k.a. 3% wenig 24% überhaupt nicht 15% Beeinträchtigung durch seelische Probleme (N=614, k.a.=18), Stand Mai 2014
23 4. Projektergebnisse - Bamberg Migranten sind interessiert und offen für die Themen der Gesundheit. Dabei besteht ein ausgeprägtes Interesse an Informationen zu den Themen Ernährung und Bewegung und Adipositas Ernährung und Bewegung Adipositas Seelische Gesundheit Alter, Pflege und Gesundheit Mundgesundheit Diabetes Umgang mit Medikamenten Krebsfrüherkennung Kindergesundheit Dt. Gesundheitssystem Erste Hilfe beim Kind Gesundheits-Check-Up Gesundheitsrisiko Rauchen Unfallprävention Gefahren des Alkoholkonsums Vorsorge und Früherkennung U-Untersuchungen HIV, AIDS, Hepatitis Schwangerschaft, Familienplanung Interesse an weiteren Themen (N=3.144, Mehrfachnennungen möglich), Stand Mai
24 4. Projektergebnisse - Bamberg Die Teilnehmer sind mit der Arbeit der MiMi-Mediatoren in Bamberg überwiegend sehr zufrieden sehr zufrieden 309 gut zufrieden 195 zufrieden 94 weniger zufrieden 4 gar nicht zufrieden Zufriedenheit mit der Veranstaltung (N=614, k.a.=11), Stand Mai 2014
25 24 5. Ansprechpartner MiMi-Standortprojektträger in Bamberg: Stadt Bamberg in Kooperation mit dem Gesundheitsamt MiMi-Projektstandortkoordinatorin: Stadt Bamberg, Sozial-, Ordnungs- und Umweltreferat Fachbereich Freiwilligenengagement, Integration & Familienfreundlichkeit Susanne Sennefelder Tel: ; MiMi-Landeszentrale Bayern: Bayerisches Zentrum für Transkulturelle Medizin e.v. Landshuter Allee München Britta Lenk-Neumann (Landesprojektkoordinatorin MiMi-Bayern) Tel.: MiMi-Zentrale International/ Projektträger: Ethno-Medizinisches Zentrum e.v. Königstraße Hannover Elena Kromm-Kostjuk (Projektmanagement MiMi-Bayern) Tel.: ethno@onlinehome.de
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