Kommunikation zur Entschärfung von Konfliktsituationen
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- Hedwig Raske
- vor 8 Jahren
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1 Kommunikation zur Entschärfung von Konfliktsituationen
2 Gliederung Definition: Kommunikation und Konflikt Auslöser und Ursachen von Konflikten Konflikterkenntnis und Konfliktmanagement Konfliktbewältigungsstrategien Unterrichtsstörung ein Konflikt? Prävention von Unterrichtsstörungen Methoden der Konfliktlösung Übungsanregungen für Lehrende zur Konfliktprävention und Intervention
3 Definition: Kommunikation Menschliche Kommunikation ist ein Prozess zwischen zwei oder mehr Beteiligten (Einzelpersonen, Mitglieder sozialer Gemeinschaften oder Institutionen, jeweils als Sender/Kommunikator und/oder als Empfänger/Rezipient), in dem die Akteure durch Zeichen und Symbole verschiedener Modalitäten direkt (von Angesicht zu Angesicht, face-to-face ) oder indirekt über Medien miteinander in Beziehung treten. (Six, Gleich und Gimmler) Man kann nicht nicht kommunizieren. (Paul Watzlawick)
4 Definition: Konflikt Lat.: Widerstreit, Zusammenstoß Auseinandersetzung oder Streitigkeit die auf unterschiedlichen Interessen, Absichten oder Zielvorstellungen von Individuen oder Gruppierungen beruht und in unterschiedlicher Weise ausgetragen wird Intrapersoneller Konflikt (Gewissenskonflikt) Interpersoneller/Sozialer Konflikt (Zwischen verschiedenen Akteuren) Konflikte aggressiver Zusammenstoß
5 Auslöser und Ursachen von Konflikten Schulischer Alltag Folgende Verhaltensweisen Anlässe für Konflikte: ounbedachte Äußerung owitz, den jemand (irrtümlich) auf sich bezogen hat ononverbales Zeichen, dass jemand als Kritik/Angriff verstanden hat onichtgehaltenes Versprechen, nicht erledigte Arbeit oschlechte Laune eines der Beteiligten okommunikationsprobleme
6 Konfliktkontrahenten im schulischen Kontext Schüler - Schüler Schüler - Lehrer/in (Freund-Feind Verhältnis, Lehrer/in macht Witze auf Kosten des Schülers) Lehrer Lehrer / Lehrer Schulleitung (Schulleitung und Lehrerkollegium; Auseinandersetzungen um Stundenverteilung und Aufgabenstellungen) Lehrer Eltern (Mangel an Kooperation; Behauptungen: Kinder werden unfair behandelt, Lehrer/in setzt sich nicht genug ein )
7 Konflikterkenntnis und Konfliktmanagement Konfliktbeschreibung Konfliktthema, Inhalt, Welche Art von Konflikt, Geht es um eine konkrete Sache? Konfliktgeschichte Ursache, auslösender Faktor, Beteiligte? Konfliktzusammenhang Welche Rollen spielen einzelne Personen oder Gruppen? Beziehungen zwischen direkt und indirekt Betroffenen Personen/Gruppen
8 Konfliktparteien o Beteiligte Konfliktparteien, die entscheidenden Einfluss auf das Konfliktgeschehen haben? o Direkt Betroffene/Gruppen, deren Ziele unvereinbar und die direkt im Konfliktgeschehen involviert sind, um ihre Ziele durchzusetzen. o Wie sind sie betroffen, was hängt für sie vom Konfliktergebnis ab? o Indirekt Betroffene? o Neutrale 3. Personen, die vermitteln und Konfliktergebnis erzielen wollen? Praktizierte Konfliktregelung o Wie wird der Konflikt zukünftig ausgetragen? o Welche Regelungen werden getroffen? o Einhaltung der Regelungen sichergestellt? o Folgen eines Vertragsbruchs?
9 Generelle Konfliktbewältigungsstrategien Jeder-gewinnt-Methode nach Thomas Gordon Methode 1: Ich gewinne, der andere verliert Methode 2: Der andere gewinnt, ich verliere Methode 3: Jeder gewinnt Methode 3 wird favorisiert
10 Jeder-gewinnt-Methode Methode 3 folgt einem sechsstufigen Prozess, von Moderator begleitet: 1. Probleme erkennen und definieren 2. Alternative Lösung entwickeln 3. Bewertung der alternativen Lösungen 4. Entscheidungen treffen 5. Ausführen von Entscheidungen 6. Lösungen bewerten
11 Methoden der Konfliktregelung mit Hilfe von Experten nach Friedrich Glasl Soll Kompetenzentwicklung bei Lehrern, Schülern, Eltern steigern lernen, Verantwortung zu übernehmen, Konflikte ohne Gewalt / Aggressionen zu lösen Glasl spricht sich dafür aus, Berater bzw. Experten in Problemlösungsprozess einzubinden
12 Ansprüche an die Begleitperson: Moderation Prozessbegleitung Sozio-therapeutische Prozessbegleitung Vermittlung Schiedsverfahren Machtausübung
13 Definition und Ursachen von Unterrichtsstörungen Im schulischen Kontext muss zwischen Konflikt und Unterrichtsstörung unterschieden werden Ereignisse, die den Lehr-Lernprozess beeinträchtigen, unterbrechen oder unmöglich machen, indem sie die Voraussetzungen, unter denen Lehren und Lernen erst stattfinden kann, teilweise oder ganz außer Kraft setzen. (Keller, 2008)
14 Ausprägungen störenden Schülerverhaltens: Verbales Stören: Unterhaltung mit Mitschüler Fehlende Lernmotivation: Ignorierung von Hausaufgaben Motorische Unruhe: Stuhlschaukeln, Bewegungsdrang Aggressives Verhalten: Verbale Entgleisung geg. Mitschüler/Lehrpersonen
15 Kategorisierung von Unterrichtsstörungen Nach H-.P. Nolting (2007) lassen sich Unterrichtsstörungen in 3 Typen kategorisieren: Aktive Unterrichtsstörung: durch unruhiges, disziplinloses Verhalten der Schüler Privatgespräche, in die Klasse rufen Passive Unterrichtsstörung: Mangelnde Motivation der Schüler, fehlende Hausaufgaben, kaum Mitarbeit Störungen der Schüler-Schüler Interaktionen: Konfliktsituationen, Ausgrenzungen, Mobbing können in den Unterricht mit hineinwirken
16 Prävention von Unterrichtsstörungen Förderung des Klassenklimas Erzieherischen Maßnahmen des Klassenlehrers Aufstellung von Regeln Form des Unterrichts Rücksichtnahme und Geborgenheitsgefühl in der Klasse (Eisberg Modell)
17 7 Grundbedürfnisse von Kinder (Brazelton, Greenspan) 1. Bedürfnis nach beständigen liebevollen Beziehungen 2. Bedürfnis nach körperlicher Unversehrtheit, Sicherheit und Regulation 3. Bedürfnis nach Erfahrungen, die auf individuelle Unterschiede zugeschnitten sind 4. Bedürfnis nach entwicklungsgerechten Erfahrungen 5. Bedürfnis nach Grenzen & Strukturen 6. Bedürfnis nach stabilen, unterstützenden Gemeinschaften und nach kultureller Kontinuität 7. Die Zukunft sichern
18 Führungskompetenz des Lehrers ist ausschlaggebend um Unterrichtsstörungen einzudämmen Ihm sollte gelingen, dass man ihm freiwillig folgt und führen lässt auf Grund von Vertrauen in seine Kompetenz Schüler muss sich in seiner Person angenommen und r espektiert fühlen bei Ablehnung kommt es zu Schwierigkeiten in der Beziehung & Unterrichtsstörungen Lehrer muss klare Grenzen ziehen (beispielsweise zum Gewaltverhalten) Orientierung für Schüler Verhaltensregeln klar erklären, bei Missachtung M aßnahmen ergreifen
19 Methoden der Konfliktlösung im Schulalltag Peer-Mediation 1. Einleitende Regelvereinbarung 2. Darstellung der unterschiedlichen Sichtweisen der Konfliktbeteiligten 3. Konfliktverdeutlichung 4. Suche nach Lösungen 5. Formulierung einer verbindlichen Vereinbarung
20 Voraussetzungen für das Gelingen: Respekt vor der Person, wenn man Kritik äußert Wertschätzend und nicht wertend handeln Einsicht, dass hinter jeder Position ein Bedürfnis steht Geht um dauerhafte Verbesserung und Zufriedenheit auf beiden Seiten Mediatoren müssen Parteien unterstützen Wachstumsprozess Problem: Schüler die zu Gewalthandlungen neigen Methode reicht nicht aus
21 Konzept Faustlos (Manfred Cierpka) Für Prävention von härteren Konfliktsituationen Ziel: Empathie der Kinder, Fähigkeit zur Problemlösung, Umgang mit heftigen Gefühlen fördern damit sie nicht auf Gewalt als Mittel zur Durchsetzung ihrer eigenen Interessen zurückgreifen Konzept hat 3 inhaltlich gegliederte Einheiten: 1. Einheit: Empathieförderung Basis Zentrale Bedeutung im sozialen Verhalten 2. Einheit: Impulskontrolle / Problemlösung 3. Einheit: Umgang mit Ärger und Wut
22 Konfrontative Pädagogik in der Schule Anti- Aggressivitäts Trainings; Coolnesstrainings; Konfrontatives Soziales Training bei speziellen Bedarf an Förderung im sozialen Verhalten sozialer Kompetenzen Coolnesstraining kommt besonders in Schulen zum Einsatz Gewaltbereite Jugendliche und Kinder werden mit Taten konfrontiert, sollen es verstehen Mit Folgen für das Opfer konfrontiert und sensibilisiert Wiedergutmachung
23 Übungsanregung für Lehrende zur Konfliktprävention und Intervention Hilfestellung für angehende und praktizierende Pädagogen aus dem Trainingskonzept des Konflikt- und Anti-Gewalt-Trainers Stefan Werner Anregung für Umgang mit verhaltensauffälligen Schülern, gibt Lehrenden und Schülern ein Gerüst, wie mit konfliktären Situationen des normalen schulischen Alltags umgegangen werden kann
24 Übungstableau zum aktiven Zuhören Spiegeln von Inhalten (Ich habe verstanden, dass du gesehen hast, gehört hast ) Spiegeln von Bedürfnissen (Ich nehme wahr, dass Dir wichtig ist, du zukünftig möchtest, dass ) Spiegeln von Gefühlen (Ich nehme wahr, dass du empfindest, dich ärgerst ) Spiegeln der Körpersprache (Schüler üben, Signale des Körpers zu interpretieren und bewusst einzusetzen)
25 Übungstableau zum Umgang mit eigenen Gefühlen Eigene Gefühle wahrnehmen und in Worte fassen Eigene Gefühle akzeptieren Eigene Wünsche und Bedürfnisse hinter dem Gefühl erkennen können und diese ebenfalls auszudrücken lernen ( Eigentlich ist es mir unangenehm )
26 Übungstableau zur Kommunikationsfähigkeit Umwandlung von Du- in Ich-Botschaften Verwendung offener und geschlossener Fragetechniken Anwendung von MiniMax-Interventionen (minimale Interventionen mit maximaler Wirkung, statt immer zu verwenden lieber in der Vergangenheit hast du öfter/oftmals )
27 Übungstableau zur Empathieentwicklung Gefühle bei sich wahrnehmen und ansprechen Gefühle bei anderen wahrnehmen Gefühle anderer zu interpretieren versuchen Gefühle verändern lernen (eigene negative Gefühle zurückstellen, neutralisieren) Sich (bemühen) in Gefühle anderer hineinzuversetzen
28 Ende der Präsentation Fragen?
29 Quellen Ines C. Vogel (Hrsg), Kommunikation in der Schule, Verlag Julius Klinkhardt, ( , 15:21 Uhr) ( , 15:22 Uhr) ( , 15:23 Uhr) Bildquellen: um png ( , 15:20 Uhr) cb.jpg ( , 15:20 Uhr) ( , 15:21 Uhr)
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