AG GWO Arbeitsgruppe gerechte Wirtschaftsordnung CGW Christen für gerechte Wirtschaftsordnung
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- Leon Heidrich
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1 AG GWO Arbeitsgruppe gerechte Wirtschaftsordnung CGW Christen für gerechte Wirtschaftsordnung INWO Deutschland Initiative für natürliche Wirtschaftsordnung Vorsitzender: Rudi Mehl, Bauschlottestr. 4, Kieselbronn; Tel.: 07231/52318 mail: info(at)ag-gwo.de Dieter Fauth: Die Geld- und Bodenordnung als Thema der Bibel und des eigenen Lebens Anleitung für einen workshop Signatur Unterricht 2 Beilagen: 1 Curriculum (15 Blätter + 2 Folien) Didaktischer Kommentar Inhaltlicher Schwerpunkt Aufgezeigt werden Probleme mit der herrschenden Geld- und Bodentheorie. Diese werden mit einschlägigen Weisheitsschätzen aus der Bibel zum humanen Umgang mit Geld und Boden konfrontiert. Im Lernprozess besonders beachtet ist die mögliche persönliche Verbindung der Lernenden mit dem Thema. Didaktisch-methodische Verwendungsmöglichkeiten (Lernziele, methodischer Einsatz,...): Curriculum (= fertige Stundenbilder und kopierfähige Medien) für eine Abfolge von ca. 2 Halbtagen (Kursform) bzw. ca. 8 Unterrichtsstunden. Es können aber auch einzelne Stundenbilder bzw. Medien herausgegriffen werden. Mit den vorliegenden Unterlagen soll ein workshop zur Geld- und Boden(un)ordnung in unserer Gesellschaft didaktisch-methodisch reflektiert gestaltet werden können. Dieser workshop hat mehrere, miteinander verbundene thematische Schwerpunkte: 1. Probleme der heutigen Geld- und Boden(un)ordnung; 2. wesentliche biblische Bestimmungen und Vorstellungen zu einer humanen Geld- und Bodenordnung; 3. moderne einschlägige ethische Haltungen und sozialökonomische Regelungen, die den biblischen Leitlinien partiell entsprechen; 4. persönliche Verbindungen der Teilnehmer zum Thema und Bereitschaft zum Engagement für einschlägige gesellschaftliche und persönliche Veränderungen. Der vorliegende didaktische Plan samt der zugehörigen Medien wurde mit Schülern der Klassenstufen 7 und 10 an Realschulen des Landes Baden-Württemberg sowie mit Studierenden des Faches Religionspädagogik mehrfach erprobt und revidiert. Für den workshop sollten mindestens drei bis vier Stunden Zeit aufgewendet werden.
2 Er setzt die fachliche Kompetenz des Leiters in Fragen der natürlichen Wirtschaftsordnung voraus. Eine fachliche Einführung in die Thematik wird nicht geboten. Vielmehr wird mit den vorliegenden Unterlagen unmittelbar auf der didaktischen Ebene eingestiegen. Dem workshop liegt die Netzwerk-Methode zugrunde. Näheres über diese kreativkommunikative Arbeitsmethode für Gruppen findet sich bei Wahl, Wölfing, Rapp, Heger (Hg.): Erwachsenenbildung konkret: Mehrphasiges Dozententraining. Eine neue Form erwachsendidaktischer Ausbildung von Referenten und Dozenten, Weinheim Der workshop kann aber auch ohne Kenntnis dieser Literatur gestaltet werden. Zur Durchführung des workshops werden (in der Reihenfolge ihres Einsatzes) folgende Materialien benötigt: Arbeitsblatt Probleme mit dem Geld (entsprechend der Anzahl der Teilnehmer) Arbeitsblatt Biblische Texte zum Umgang mit dem Geld und dem Boden (entsprechend der Anzahl der Teilnehmer) 1 Tafel bzw. Wand 2 mit Oberbegriffen beschriftete Din A 5 Kärtchen (grün, rosa) + Haftmaterial Din A 5 Kärtchen in grün und rosa, (jeweils entsprechend der Anzahl an Teilnehmern x ca. 3) Arbeitsblatt Schuldenerlass und falsche Forderungen (entsprechend der Anzahl der Teilnehmer) Arbeitsblatt Insolvenz-Ordnung (entsprechend der Anzahl der Teilnehmer) Arbeitsblatt Erbbaurecht ist vererblich (entsprechend der Anzahl der Teilnehmer) 1 Overhead-Projektor Folie Auszug aus einem Sparbuch Folie Bautafel Doppelwohnhaus 3 mit Oberbegriffen beschriftete Din A 5 Kärtchen (blau, gelb, weiß) + Haftmaterial Din A 5 Kärtchen in blau, gelb und weiß (jeweils entsprechend der Anzahl an Teilnehmern x ca. 3) Altersgemäßheit: Geeignet für Lernende ab ca. 15 Jahren. Zu verwendende Lehr- bzw. Unterrichtszeit: 2 Halbtage bzw. ca. 8 (Unterrichts-)Stunden
3 Inhaltsangabe Didaktischer Kommentar Verlaufsplan Begrüßung + Einführung in die Veranstaltung Arbeitsblatt Probleme mit dem Geld (Kopiervorlage) Arbeitsblatt Biblische Texte zum Umgang mit dem Geld und dem Boden (Kopiervorlage) Blatt für den Leiter Biblische Texte zum Umgang mit Geld und Boden Arbeitsblatt Schuldenerlass und falsche Forderungen (Kopiervorlage) Arbeitsblatt Erbbaurecht ist vererblich (Kopiervorlage) Arbeitsblatt ) Insolvenz-Ordnung (Kopiervorlage) Overhead-Folie Wachstumszertifikat Overhead-Folie Bautafel Doppelwohnhaus 2 Seiten 4 Seiten
4 I Verlaufsplan Zeit Inhalte Arbeitsimpulse des Leiters für die Teilnehmer (Text unten) Sozialformen Medien 5 Einführung in den workshop frontal Leitervortrag Zur gegenwärtigen Problematik Gruppenarbeit Arbeitsblatt 20 Verteilungsungleichheit global und national; die ständige Umverteilung von Arm nach Reich durch Zins und vor allem Zinseszins (Scherenwirkung); Lösungsansätze (1) 10 - Präsentation und Diskussion der Gruppenergebnisse (2) Plenumsgespräch 20 Ler n- ziele (Text unten) (A) (B) Biblische Bestimmungen zur Geld- und Bodenordnung Biblische Inhalte und ihre Bedeutung für unsere Gegenwart 1. Biblische Aspekte (grüne Kärtchen) 2. Konsequenzen (rosa Kärtchen) (3) Einzelund Gruppenarbeit 1. Tafel mit angehefteten Kärtchen (grün, rosa: mit Oberbegriffen) 2. Blatt mit Bi- (C) beltexten 3. Kärtchen für Texte der Teilnehmer (grün und rosa) Auslegen der Kärtchen als Netz mit begleitender Diskussion der Möglichkeiten, diese Aufgabe zu lösen (methodischer Hintergrund: Netzwerk-Methode) (4) Arbeit des Plenums im Freiraum Kärtchen mit Aufschrieben der Teilnehmer (grün und rosa) (D) Aktuelle Bestimmungen zum Geld und Boden in (teils implizit) biblischer Tradition Den biblischen Bestimmungen partiell entsprechende Sozialregelungen in unserer heutigen Gesellschaft (5) Arbeitsteilige Gruppenarbeit Erläuterung zum Insolvenzrecht; Zeitungsartikel zum internationalen (E) Schuldenerlass und zum Präsentation und Diskussion der Ergebnisse 10 - Plenums- Erbbaurecht (F) 30 gespräch
5 Persönliche Bedeutung des Themas / Persönliche Betroffenheit vom Thema Fast jeder bezieht Zins und Zinseszins über Spareinlagen; jeder zahlt Zins und Zinseszins in Mieten / Immobilienpreisen (Zins für Finanzierungskosten von Bauland und Immobilie). (6) Plenumsgespräch Bilder (Overhead- Folien) (G) Weitere in der Sitzung nicht veranschaulichte Beispiele: Zins wird bezahlt in unseren Steuern (Schuldzinsen der öffentlichen Hand); Kapitalzins wird in Preisen an Endverbraucher weiter gegeben; Persönliche Stellungnahmen der Teilnehmer; z. B. können Fallbeispiele notiert werden (blaues Kärtchen); ein wertendes Urteil über die hier herrschende oder die biblische Geld- bzw. Bodenordnung formuliert werden (gelbes Kärtchen); künftige Konsequenzen im persönlichen Verhalten genannt werden (weißes Kärtchen) (7) Einzelarbeit 1. Tafel mit angehefteten Kärtchen (blau, gelb, weiß: mit Oberbegriff) 2. Din A 5- Kärtchen (H) (blau, gelb, weiß) 15 - Erweiterung des Netzes um die Kärtchen mit den persönli- (8) Arbeit Din A 5- (I) 30 chen Stellungnahmen der Teilnehmer + begleitendes Gespräch des Ple- Kärtchen dazu (methodischer Hintergrund: Netzwerk-Methode) nums im (grün, rosa, Freiraum blau, gelb, weiß) II Arbeitsimpulse des Leiters für die Teilnehmer (Text für Spalte 3 des Verlaufsplanes) (1) Welche Probleme mit dem Geld können den beiden Schaubildern entnommen werden? Werden Ansätze zur Lösung dieser Probleme geboten? Bestimmen Sie jemanden aus der Gruppe, der die Ergebnisse dem Plenum kurz referiert. (2) Möglicher Zusatzimpuls des Leiters: Versuchen Sie eigene Vorschläge zur Lösung der Verteilungsungleichheit zu finden. Zu erwartende Antworten der Teilnehmer: a) Alles belassen; die Reichen sollen auf ihre Forderungen und ihren Besitzstand bestehen; die Verschuldeten haben selbstverantwortlich Kredite aufgenommen und sind für die Folgen verantwortlich. b) Auf den Konsequenzen aus den bisher entstandenen Verhältnissen bestehen + künftig keine Kredite an Verarmte
6 c) Stundung (= derzeitige Situation einfrieren) + künftig Leihe mit Zins bzw. Leihe ohne Zins; wenn die Verarmten zu Wohlstand gekommen sind, dann die Schulden abschöpfen. d) Schuldenerlass + künftig Leihe mit Zins bzw. Leihe ohne Zins bzw. Leihe mit Beteiligung (3) Halten Sie auf einem grünen Kärtchen einen wesentlichen Inhalt des jeweiligen Bibeltextes fest. Notieren Sie auf einem rosa Kärtchen eine Konsequenz aus dem jeweiligen Bibeltext. Sie können von jeder Farbe mehrere Kärtchen benutzen. (4) Legen Sie gemeinsam die grünen und rosa Kärtchen so aus, dass Zusammengehöriges beieinander liegt. (5) Zeigen Sie Entsprechungen und Grenzen der Entsprechungen auf zwischen der heutigen Sozialregelung (internationaler Schuldenerlass / nationales Insolvenzrecht / Erbbaurecht) und den thematisierten biblischen Texten. Bestimmen Sie jemanden aus der Gruppe, der Ihre Ergebnisse kurz referiert. (6) Sie sehen jetzt Bilder, die zeigen, wie jeder von uns mit der Thematik verbunden ist. Nennen Sie die gezeigten Verbindungen zum Thema. (7) Notieren Sie ein Fallbeispiel, wie Sie persönlich in die Thematik verwickelt sind (blaues Kärtchen) Ihr wertendes Urteil über die biblische oder die heutige Geld- bzw. Bodenordnung (gelbes Kärtchen) eine Konsequenz in Ihrem persönlichen Verhalten (weißes Kärtchen) (8) Ordnen Sie ein oder mehrere Ihrer blauen / gelben / weißen Kärtchen in das vorfindliche Netz mit grünen und rosa Kärtchen so ein, dass Zusammengehöriges beieinander liegt und in Spannung zueinander Stehendes voneinander entfernt liegt.
7 III Lernziele (Text für Spalte 6 des Verlaufsplanes) (A) Die Teilnehmer sollen die Verteilungsungleichheit global und national (für Deutschland) beschreiben sowie Gemeinsamkeiten und Unterschiede benennen können. Die Teilnehmer sollen erläutern können, wie in der Geldordnung Zins und Zinseszins eine strukturelle Ursache für die Verteilungsungleichheit bilden und Zins sowie Zinseszins eine ständige Umverteilung von Arm nach Reich bewirken. Die Teilnehmer sollen erläutern können, inwiefern eine Steuerung des Geldflusses nur mit Zins bzw. ohne Zins die Problematik der Verteilungsungleichheit entschärfen würde. (B) Die Teilnehmer sollen die in (A) formulierten Erkenntnisse in der Diskussion präsentieren, abwägen und verteidigen können. (C) Die Teilnehmer sollen wissen, dass Zinsverbot, Schuldenerlass und zeitliche Befristung von Eigentum an Boden biblische Leitlinien für eine Gesellschaft ohne Armut sind. Die Teilnehmer sollen erste eigene Versuche formulieren, diese Leitlinien auf die Bedingungen unserer heutigen Gesellschaft zu übertragen. (D) Die Teilnehmer sollen die in (C) erarbeiteten Ergebnisse erörtern und im Erstellen eines Karten- Netzwerkes anwenden. (E) Die Teilnehmer sollen gegenwärtige sozialökonomische Regelungen, die in Aspekten den biblischen Leitlinien entsprechen, kennen lernen und diese Entsprechungen erarbeiten und wissen. Die Teilnehmer sollen erkennen, dass die biblischen Leitlinien zum Umgang mit Geld und Boden auch in unserer Gesellschaft relevant sind und also keine reine biblische Utopie thematisiert wird. Diese Erkenntnis soll sie ermutigen, sich künftig für die genannten biblischen Anliegen zu engagieren. (F) Die Teilnehmer sollen die in (E 1 ) formulierten Erkenntnisse in der Diskussion präsentieren, abwägen und verteidigen können.
8 (G) Die Teilnehmer sollen ihre persönliche Verwicklung in die Thematik partiell erkennen. (H) Die Teilnehmer sollen ihre eigene Betroffenheit vom Thema zum Ausdruck bringen. (I) Die Teilnehmer sollen die persönliche Betroffenheit von weiteren Teilnehmern kennen lernen und Gesprächsfähigkeit über die eigene und fremde Betroffenheiten entwickeln.
9 Begrüßung + Einführung in die Veranstaltung (für die Hand des Leiters) 1. Das Thema der Veranstaltung lautet: Die Geld- und Bodenordnung als Thema in der Bibel und im eigenen Leben [Dies als Tafelanschrieb / Overhead-Projektion festhalten; evtl. jede Zeile in einer anderen Farbe.] 2. Erläuterung zu der Formulierung Geld- und Bodenordnung : Wenn wir nach der Geld- und Bodenordnung fragen, dann interessiert, mit welchen sozialökonomischen Ordnungsstrukturen bzw. konkreten Maßnahmen wir als Gesellschaft und als Einzelne dafür sorgen, dass Geld bzw. Boden zur Nutzung zur Vefügung steht oder eben nicht. Wie können das Geld und der Boden denen zur Verfügung stehen, die es am Besten nutzen, so dass es in unserer Gesellschaft menschlich zugeht? Dies ist auch ein Thema der Bibel. Zunächst aber sollen aktuelle Probleme mit dem Geld in den Blick kommen...
10 [Es folgen ein Arbeitsblatt Probleme mit dem Geld, ein Textblatt Biblische Texte zum Umgang mit dem Geld und dem Boden, die nur in Papierform vorliegen und beim Ausleihen des Curriculums von der Medienstelle der AG GWO mitgeliefert werden.]
11 Biblische Texte zum Umgang mit Geld und Boden (für die Hand des Leiters) Biblische Texte (eigene Inhaltsangabe) grüne Kärtchen Mögliche Konsequenzen (Übertragung) rosa Kärtchen Ex 22, Ex 22, Ex 22, Ex 22, Ex 22, (Inhalt 1) (Inhalt 2) (Gedanke 1) (Gedanke 2) (Gedanke 3) Dtn 15,1-6a. 9 (In- Dtn 15,1-6a. 9 (In- Dtn 15,1-6a. 9 (Ge- Dtn 15,1-6a. 9 (Ge- Dtn 15,1-6a. 9 (Ge- halt 1) halt 2) danke 1) danke 2) danke 3) Lev 25, Lev 25, Lev 25, Lev 25, Lev 25, (Inhalt 1) (Inhalt 2) (Gedanke 1) (Gedanke 2) (Gedanke 3)
12 Lev 25,35-38 (In- Lev 25,35-38 (In- Lev 25,35-38 (Ge- Lev 25,35-38 (Ge- Lev 25,35-38 (Ge- halt 1) halt 2) danke 1) danke 2) danke 3) Lk 6,35 (Inhalt 1) Lk 6,35 (Inhalt 2) Lk 6,35 (Gedanke 1) Lk 6,35 (Gedanke 2) Lk 6,35 (Gedanke 3) Arbeitsaufgaben Halten Sie auf einem grünen Kärtchen einen wesentlichen Inhalt des jeweiligen Bibeltextes fest. Notieren Sie auf einem rosa Kärtchen eine Konsequenz aus dem jeweiligen Bibeltext.
13 Biblische Texte zum Umgang mit Geld und Boden (Bibelstellen sind chronologisch geordnet) Mögliche Lösung (für die Hand des Leiters) Biblische Texte (eigene Inhaltsangabe) grüne Kärtchen Ex 2, : Zinsverbot auf Kredite; ein Pfand für seinen Kredit sobald wie möglich zurückgeben, insbesondere wenn es sich für den Schuldner um überlebensnotwendige Dinge handelt (hier: einen Mantel) Dtn 15,1-6a. 9: Jedes siebte Jahr sollen Schulden erlassen werden. Leihe von Herzen gerne den Armen. Abhängige (Sklaven) sollen alle sieben Jahre unabhängig (frei) werden und mit einem Grundvermögen aus dem Erlassvermögen ausgestattet werden. Ziel ist die völlige Überwindung von Armut in der Gesellschaft. Lev 25, : Jedes 50. Jahr sollen Sklaven frei werden, soll Besitztum wie Land an seinen ursprünglichen Besitzer (Gott bzw. die Allgemeinheit?) zurück gegeben werden. Es gibt kein ewiges Eigentum an Boden, weil die Erde Gott gehört und wir Menschen nur Gäste auf der Erde sind. Eigentum bedarf der Wiedereinlösung. Lev 25,35-38: Grundintention: Abschaffung aller Armut in der Gesellschaft; aus der Perspektive des Armen denken und handeln. Zinsverbot Lk 6,35: Leihe nicht nur Deinen Freunden, sondern auch Fernstehenden, ja sogar Deinen Feinden und zwar, ohne etwas (Zusätzliches?) zurück zu erwarten. Dann wird Dein eigener Lohn groß sein. Mögliche ethisch-religiöse Konsequenzen (Übertragung) rosa Kärtchen Geldleihe ohne Zinsforderung. Geldleihe muss anders motivert werden als durch Zins. Aber wie? Verbot von Krediten, die der Schuldner vom Lebensnotwendigen finanzieren muss. Gebot zu regelmäßig wiederkehrendem Ausgleich zwischen Arm und Reich. In regelmäßigen Zeitabständen sollen die Menschen von allen Abhängigkeiten und unterdrückenden Verhältnissen befreit werden. Ursprüngliche Besitzverhältnisse am Boden sollen wieder hergestellt werden. Dauerhaftes, ewiges Eigentum soll es nicht geben. Land soll in denen zur Verfügung stehen, die es für sich selbst und im Sinne des Allgemeinwohls am Besten nutzen. Engagement für die Überwindung von Armut; Solidarität mit den Armen unserer Gesellschaft, dazu konkret: Leihe von Geld bzw. Naturalien ohne Zins bzw. Aufschlag Zinsverbot + Verbot, Kredite einzutreiben. Die Initiative zur Schuldtilgung soll ganz beim Schuldner liegen. Diese Haltung wird auch uns Reichen zum Wohl gereichen. Arbeitsaufgaben Halten Sie auf einem grünen Kärtchen einen wesentlichen Inhalt des jeweiligen Bibeltextes fest. Notieren Sie auf einem rosa Kärtchen eine Konsequenz aus dem jeweiligen Bibeltext.
14 [Es folgen ein Arbeitsblatt Schuldenerlass und falsche Forderungen, ein Arbeitsblatt Erbbaurecht ist vererblich, die nur in Papierform vorliegen und beim Ausleihen des Curriculums von der Medienstelle der AG GWO mitgeliefert werden.]
15 Insolvenz 1 -Ordnung Ziel Privatpersonen / Familien, die aus eigener Anstrengung nicht mehr aus ihrer Verschuldung finden können, durch Entschuldung einen Neuanfang ermöglichen. Verfahren (4 Stufen) 1. Versuch der außergerichtlichen Schuldenbefreiung Der Schuldner versucht, mit seinen Gläubigern einen Kompromiss zwischen teilweiser Rückzahlung von Schulden und einer Restschuldbefreiung zu finden, so dass kein Gläubiger weitere Forderungen erhebt. 2. Versuch der gerichtlich moderierten Schuldenbefreiung Gelingt dies dem Schuldner nicht, wird über gerichtliche Hilfe eine Einigung mit allen Gläubigern angestrebt. 3. Wohlverhaltensperiode Gelingt dies nicht, muss der Schuldner aus seinem Vermögen und dem um sein Existenzminimum verminderten Teil seines Einkommens sieben Jahre lang Schulden bezahlen. 4. Restschuldbefreiung Hat sich der Schulnder während dieser Periode wohl verhalten, werden ihm alle Restschulden erlassen. Sämtliche Restforderungen aller Gläubiger sind nichtig. Aufgaben 1. Vergleichen Sie diese Insolvenz-Ordnung mit den mosaischen Geld- und Bodenordnungen und der Jesuanischen E- thik aus Lk 6,35 (Entsprechungen, Grenzen der Entsprechungen,...) 2. Machen Sie die Insolvenzordnung jemandem plausibel, der den Standpunkt vertritt, wer Schulden aufgenommen hat, soll dafür und für die Folgen auch verantwortlich sein. (Insolvenzordnung (InsO) und Einführungsgesetz zur InsoO (EGIns0), in: Das Bundesgesetzblatt, Jg. 1994, Teil 1, Nr. 70, S ; Ausführungsgesetz zur Insolvenzordnung Baden-Württemberg (AGInsO) vom , in: Restschuldbefreiung eine neue Chance für redliche Schuldner/ hg. v. Justizministerium Baden-Württemberg, Stuttgart [nach 1998, Juli 16], S ) 1 Insolvenz = Zahlungsunfähigkeit
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