Schweizerische Arbeitskräfteerhebung und abgeleitete Statistiken: Arbeitszeit. Leichter Anstieg der geleisteten Arbeitsstunden im Jahr 2013
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- Albert Junge
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1 Eidgenössisches Departement des Innern EDI Bundesamt für Statistik BFS Medienmitteilung Sperrfrist: , 9:15 3 Arbeit und Erwerb Nr Schweizerische Arbeitskräfteerhebung und abgeleitete Statistiken: Arbeitszeit Leichter Anstieg der geleisteten Arbeitsstunden im Jahr 2013 Neuchâtel, (BFS) Gemäss den Ergebnissen des Bundesamtes für Statistik (BFS) wurden in der Schweiz im Jahr 2013 insgesamt 7,665 Milliarden Arbeitsstunden geleistet. Dies entspricht einer leichten Zunahme von 0,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Zwischen 2008 und 2013 ging die tatsächliche wöchentliche Arbeitszeit der Vollzeitarbeitnehmenden um 19 Minuten zurück und belief sich 2013 auf 41 Stunden und 16 Minuten. Bei der Anzahl Ferienwochen wurde hingegen ein leichter Anstieg von 5,0 auf 5,1 Wochen verzeichnet. Gemäss der Arbeitsvolumenstatistik (AVOL) lag die Anzahl Arbeitsstunden sämtlicher Erwerbstätiger in der Schweiz im Jahr 2013 bei 7,665 Milliarden, was im Vergleich zum Vorjahr einem Anstieg von 0,2 Prozent entspricht. Die Zunahme der Arbeitsstellen (+1,3%) wurde durch eine Verringerung der tatsächlichen Jahresarbeitszeit pro Arbeitsstelle (-1,1%) fast vollständig kompensiert. Sowohl die tatsächliche wöchentliche Arbeitszeit pro Arbeitsstelle (-0,6%) als auch die durchschnittliche Anzahl Normalarbeitswochen pro Arbeitsstelle (-0,5%; von 46,0 auf 45,8 Wochen; 2012 war ein Schaltjahr) sind zurückgegangen. Deutliche Zunahme des Arbeitsvolumens bei den Teilzeitbeschäftigten Besonders deutlich war die Zunahme des tatsächlichen jährlichen Arbeitsvolumens bei den Teilzeitbeschäftigten (+2,6% bzw. 2,9%, wenn lediglich die Beschäftigten mit einem Beschäftigungsgrad von 50% bis 89% betrachtet werden). Gleichzeitig war bei den Vollzeitbeschäftigten ein Rückgang festzustellen (-0,5%). Auch beim Arbeitsvolumen der weiblichen Beschäftigten wurde ein deutlicher Anstieg verzeichnet (+1,4%), während jener der männlichen Beschäftigten zurückging (-0,5%). Espace de l'europe 10 CH-2010 Neuchâtel
2 Rückgang der tatsächlichen Arbeitszeit bei den Vollzeitarbeitnehmenden in den vergangenen fünf Jahren Von 2008 bis 2013 ging die tatsächliche wöchentliche Arbeitszeit der Vollzeitarbeitnehmenden zurück (-19 Minuten auf 41 Stunden und 16 Minuten im Jahr 2013). Dies aufgrund einer Zunahme der wöchentlichen Dauer der Absenzen (+12 Minuten auf 1 Stunde und 41 Minuten) und eines Rückgangs der wöchentlichen Dauer der Überstunden (-8 Minuten auf 1 Stunde und 2 Minuten). Die vertraglich festgelegte wöchentliche Arbeitszeit hat sich seit 2008 hingegen kaum verändert (+1 Minute auf 41 Stunden und 55 Minuten). Über 44 Stunden pro Woche im Primärsektor Die höchste tatsächliche wöchentliche Arbeitszeit wird nach wie vor bei den Vollzeitarbeitnehmenden des Primärsektors verzeichnet (2013: 44 Stunden und 52 Minuten). Darauf folgen die Branchen «Gastgewerbe» (42 Stunden und 14 Minuten), «Kredit- und Versicherungsgewerbe» (41 Stunden und 56 Minuten) und «Freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen» (41 Stunden und 50 Minuten). Mehr Absenzen als Überstunden Im Jahr 2013 lag die Quote der Überstunden (2,5%) bei den Vollzeitarbeitnehmenden im Allgemeinen tiefer als jene der Absenzen (4,0%). Ausnahmen ergaben sich in den Branchen «Kredit- und Versicherungsgewerbe», «Freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen» und «Information und Kommunikation». Bei diesen war die Absenzenquote (3,9%, 3,2% bzw. 3,0%) tiefer als die Überstundenquote (4,4%, 3,6% bzw. 3,1%). Quote der gesundheitsbedingten Absenzen Gesundheitsbedingte Absenzen (Krankheit oder Unfall) sind für den grössten Anteil (76%) des jährlichen Absenzenvolumens der Arbeitnehmenden verantwortlich, gefolgt von Absenzen aufgrund von Militär- oder Zivildienst und Mutterschaftsurlaub (je 9%) belief sich die Quote der gesundheitsbedingten Absenzen der Vollzeitarbeitnehmenden auf 3,0 Prozent. Die tiefste Quote (1,9%) wies die Branche «Information und Kommunikation» auf, die höchste wurde in den Branchen «Immobilien, sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen» und «Verkehr und Lagerei» verzeichnet (je 4,1%). Leichte Zunahme der Anzahl Ferienwochen Gemäss der Schweizerischen Arbeitskräfteerhebung (SAKE) hat die Anzahl Ferienwochen der Vollzeitarbeitnehmenden (im Alter von 15 bis 64 Jahren, ohne Arbeitnehmende in eigener Firma) zwischen 2008 und 2013 leicht zugenommen, und zwar von 5,0 auf 5,1 Wochen pro Jahr. Damit setzte sich die seit 15 Jahren beobachtete steigende Tendenz fort (1998: 4,7 Wochen). Die ältesten (50 64 Jahre: 5,6 Wochen im Jahr 2013) und die jüngsten Arbeitnehmenden (15 19 Jahre: 5,2 Wochen) verfügten über mehr Ferien als die 20- bis 49-Jährigen (4,9 Wochen). BUNDESAMT FÜR STATISTIK Pressestelle 2/7
3 Auskunft: Rongfang Reutter, BFS, Sektion Arbeit und Erwerbsleben, Tel.: , Pressestelle BFS, Tel.: , Publikationsbestellungen, Tel.: , Fax: , Weiterführende Informationen und Publikationen in elektronischer Form finden Sie auf der Webseite des BFS > Themen > 03 - Arbeit und Erwerb Die Medienmitteilungen des BFS können in elektronischer Form (Format PDF) abonniert werden. Anmeldung unter Diese Medienmitteilung wurde auf der Basis des Verhaltenskodex der europäischen Statistiken geprüft. Er stellt Unabhängigkeit, Integrität und Rechenschaftspflicht der nationalen und gemeinschaftlichen statistischen Stellen sicher. Die privilegierten Zugänge werden kontrolliert und sind unter Embargo. Keiner Stelle wurde ein privilegierter Zugriff auf diese Medienmitteilung gewährt. 3/7
4 Methodischer Anhang Arbeitsvolumenstatistik (AVOL) Bei der AVOL handelt es sich um eine Synthesestatistik, die auf der Grundlage von Daten der Schweizerischen Arbeitskräfteerhebung (SAKE) und anderer Quellen erstellt wird. Hauptziel der AVOL ist die Erfassung der tatsächlich geleisteten Arbeitsstunden der gesamten Schweizer Volkswirtschaft. Das Arbeitsvolumen bezeichnet das Total der im Sinne der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung produktiven Arbeitsstunden. Berücksichtigt werden alle Personen, die im Referenzjahr als Selbstständige oder als Arbeitnehmende mindestens eine Stunde gegen Entlöhnung gearbeitet haben oder ohne Entlöhnung im Familienbetrieb mitgearbeitet haben. Das effektiv geleistete Arbeitsvolumen sowie seine Komponenten (Normalarbeitszeit, Überstunden und Absenzen) werden wie bei der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung jährlich nach dem Inlandkonzept (alle produktiven Tätigkeiten innerhalb des schweizerischen Wirtschaftsgebiets) berechnet. Das tatsächliche Arbeitsvolumen ergibt sich durch Addieren der effektiven Jahresarbeitszeiten von sämtlichen Beschäftigten der schweizerischen Volkswirtschaft. Die tatsächliche Arbeitszeit entspricht der Normalarbeitszeit plus Überstunden minus Absenzen. Schweizerische Arbeitskräfteerhebung (SAKE) Die SAKE ist eine telefonische Stichprobenerhebung bei den Haushalten, die seit 1991 jährlich vom Bundesamt für Statistik (BFS) durchgeführt wird. Sie beschreibt die Struktur und die Entwicklung der Erwerbsbevölkerung sowie das Erwerbsverhalten in der Schweiz. Im Hinblick auf die internationale Vergleichbarkeit stützt sich das BFS auf die Empfehlungen des Internationalen Arbeitsamtes (ILO) und auf die Normen von Eurostat zu den Arbeitskräfteerhebungen. Von 1991 bis 2009 wurde die Befragung nur im 2. Quartal durchgeführt. Gemäss dem bilateralen Statistikabkommen zwischen der Schweiz und der EU wird die SAKE heute kontinuierlich geführt mit dem Ziel, Quartalsindikatoren zum Arbeitsangebot zu produzieren. Personen, die an der Erhebung teilnehmen, werden innerhalb von anderthalb Jahren viermal befragt. Die jährliche Basisstichprobe umfasst seit 2010 rund 105'000 Interviews pro Jahr. Sie wird ergänzt durch eine Spezialstichprobe von rund 21'000 Interviews mit Ausländerinnen und Ausländern. Grundgesamtheit der SAKE ist die ständige Wohnbevölkerung ab 15 Jahren. Alle Quartals- und Jahresergebnisse der SAKE und der daraus abgeleiteten Statistiken (darunter die AVOL) sind auch in Form von herunterladbaren Tabellen auf dem Statistikportal des BFS verfügbar. 4/7
5 T1 Tatsächliches jährliches Arbeitsvolumen und tatsächliche Jahresarbeitszeit nach Geschlecht, Nationalität, Beschäftigungsgrad und Erwerbsstatus, AVOL Tatsächliches jährliches Arbeitsv olumen Tatsächliche Jahresarbeitszeit Inlandkonzept 1) in Millionen Stunden in Stunden pro Arbeitsstelle Geschlecht Männer Frauen Nationalität Schw eizer/innen Ausländer/innen Beschäftigungsgrad Vollzeit (90%-100%) Teilzeit (w eniger als 90%) dav on Teilzeit I (50-89%) Teilzeit II (w eniger als 50%) Erwerbsstatus Selbstständigerw erbende Arbeitnehmende in eigener Firma Mitarbeitende Familienmitglieder Arbeitnehmende Lehrlinge Total ) Total aller produktiven Tätigkeiten innerhalb des schweizerischen Wirtschaftsgebietes. :Resultate nicht verfügbar (Wegen der Änderung der Periodizität bei der wichtigsten Quelle der AVOL sind die Daten für das Jahr 2009 nicht auf diesem Detaillierungsgrad verfügbar). T2 Komponenten der tatsächlichen wöchentlichen Arbeitszeit der Vollzeitarbeitnehmenden 1), AVOL Inlandkonzept 2) Veränderung Vertraglich festgelegte w öchentliche Arbeitszeit 41,90 41,93 41,92 41,94 41,91 1 min + Wöchentliche Dauer der Überstunden 1,16 1,09 1,05 1,03 1,03-8 min - Wöchentliche Dauer der Absenzen 1,48 1,61 1,55 1,56 1,68 12 min = Tatsächliche w öchentliche Arbeitszeit 41,58 41,41 41,42 41,41 41,26-19 min 1 ) Vollzeitarbeitenehmende sind Arbeitnehmende mit einem Beschäftigungsgrad von 100%. Davon ausgenommen sind Arbeitnehmende in der eigenen Firma. 2) Total aller produktiven Tätigkeiten innerhalb des schweizerischen Wirtschaftsgebietes. :Resultate nicht verfügbar (Wegen der Änderung der Periodizität bei der wichtigsten Quelle der AVOL sind die Daten für das Jahr 2009 nicht auf diesem Detaillierungsgrad verfügbar). 5/7
6 T3 Vollzeitarbeitnehmende 1) : Komponenten der tatsächlichen wöchentlichen Arbeitszeit, Absenzenquote, Quote der gesundheitsbedingten Absenzen (Krankheit/Unfall) und Überstundenquote nach Wirtschaftsabschnitt, 2013 AVOL Inlandkonzept 2) Vertraglich Wöchentliche Wöchentliche Tatsächliche Absenzen- Quote der Überstundenfestgelegte Absenzdauer 3) Überstunden- Wochen- quote 3) gesundheitsbed. quote w öchentliche dauer arbeitszeit Absenzen Arbeitszeit (Krankheit/Unfall) in Stunden pro Arbeitsstelle in % Wirtschaftsabschnitte NOGA A Land- und Forstwirtschaft 45,89 1,83 0,81 44,87 3,99 2,92 1,76 B-E Verarbeitendes Gewerbe/Energieversorgung 41,46 1,71 0,97 40,71 4,12 3,10 2,33 F Baugew erbe 41,97 2,18 0,83 40,63 5,19 3,74 1,99 G Handel, Reparaturgew erbe 41,82 1,68 1,13 41,27 4,01 3,06 2,71 H Verkehr und Lagerei 42,01 1,88 0,63 40,76 4,47 4,10 1,49 I Gastgew erbe 42,93 1,43 0,74 42,24 3,34 2,98 1,72 J Information und Kommunikation 41,13 1,21 1,28 41,20 2,95 1,93 3,12 K Kredit- und Versicherungsgewerbe 41,71 1,61 1,84 41,94 3,87 2,37 4,41 L/N Immobilien, sonst. wirtschaftliche DL 42,10 2,40 0,82 40,52 5,69 4,08 1,95 M Freiberufliche, wiss. und techn. DL 41,68 1,33 1,48 41,83 3,19 2,14 3,56 O Öff.Verw altung 42,00 1,36 0,50 41,15 3,24 2,51 1,20 P Erziehung und Unterricht 4) Q Gesundheits- u. Sozialw esen 42,16 1,74 0,65 41,08 4,13 3,09 1,55 R/S/T Kunst, Unterhalt., priv. HH, sonst. DL 41,90 1,59 1,21 41,51 3,80 3,31 2,88 A-T Total 41,91 1,68 1,03 41,26 4,01 3,01 2,47 1 ) Vollzeitarbeitenehmende sind Arbeitnehmende mit einem Beschäftigungsgrad von 100%. Davon ausgenommen sind Arbeitnehmende in der eigenen Firma. 2) Total aller produktiven Tätigkeiten innerhalb des schweizerischen Wirtschaftsgebietes. 3) Einschliesslich Absenzen aus gesundheitlichen Gründen (Krankheit, Unfall), bezahlter Mutterschaftsurlaub, Militärdienst, Zivildienst, Zivilschutz, Kurzarbeit, Arbeitsstreitigkeiten, Absenzen aus persönlichen/familiären Gründen oder wegen schlechtem Wetter. Ohne Ferien und Feiertage. 4) Für das Unterrichtswesen konnte die Arbeitszeit, die sich auf Wochen mit Unterricht und unterrichtsfreie Wochen verteilt, in der Schweizerischen Arbeitskräfteerhebung (SAKE), der Hauptquelle der Arbeitsvolumenstatistik (AVOL), nicht ausreichend berücksichtigt werden. Daher wird zurzeit auf die Publikation von Daten für diesen Wirtschaftsabschnitt verzichtet. 6/7
7 Quote der gesundheitsbedingten Absenzen (Krankheit/Unfall) der Vollzeitarbeitnehmenden 1) nach Berufshauptgruppen, in %, 2013 G 1 Führungskräfte Akademische Berufe Techniker/innen und gleichrangige Berufe Bürokräfte und verwandte Berufe Dienstleistungsberufe und Verkäufer/innen Fachkräfte in Land- und Forstwirtschaft Handwerks- und verwandte Berufe Anlagen und Maschinenbediener/innen, Montierer/innen Hilfsarbeitskräfte 0% 1% 2% 3% 4% 5% 1) International Standard Classification of Occupations ISCO-08 BFS Jährliches Absenzvolumen der Arbeitnehmenden, nach Abwesenheitsgründen, Verteilung in %, 2013 G 2 9% 9% 4% 0% 2% Krankheit/Unfall (76%) Mutterschaftsurlaub (9%) Militär-/Zivildienst, Zivilschutz (9%) Kurzarbeit (2%) Streiks und Aussperrungen (0%) Andere Gründe 1) (4%) 76% 1) Dazu gehören wetterbedingte Absenzen sowie Absenzen aus persönlichen oder familiären Gründen. BFS 7/7
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