Emerging Europe. Einschätzung der Kapitalmärkte Zentral-, Ost- und Südosteuropas
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- Käthe Melsbach
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1 Emerging Europe Einschätzung der Kapitalmärkte Zentral-, Ost- und Südosteuropas Wien, August 2006 Strategie der CEE Fondsmanagementbereiche der Capital Invest Capital Invest - die Kapitalanlagegesellschaft der Bank Austria Creditanstalt Gruppe
2 Überblick Generell sahen die Börsen in den Emerging Markets mit dem erwarteten Ende des Zinsanhebungszyklus in den USA im Juli besser aus. Obwohl die Volatilität an den Aktienbörsen in Zentral- und Osteuropa wird weiterhin hoch war, erholten sich die Märkte auch im Juli, wobei der polnische Markt mit 15% am stärksten profitierte. Istanbul stieg um 8,6%, Budapest um 6,2%, Prag um 4,5% und Russland um 3,4%. Der Libanonkrieg verunsicherte zu Monatsbeginn vor allem den türkischen und ungarischen Markt. Letztendlich setzten sich aber die guten Quartalsergebnisse durch und trieben den Markt nach oben. Wir erwarten, dass die osteuropäischen Aktienmärkte bei gleich bleibend hoher Volatilität einen positiven Trend beibehalten könnten. Die Performance sollte von der globalen Marktstimmung und den Unternehmensergebnissen des 2. Quartals getrieben werden. Im Juli konnten die CEE-Währungen stark zulegen, wobei vor allem jene Länder mit hohen Währungsverlusten im Mai und Juni am stärksten profitierten. Die Abflüsse bei Global Emerging Markets Anleihen Investitionen konnten gestoppt werden. Seit Mitte Juli überwiegen die Zuflüsse. Auch die Performance der Lokalwährungsanleihen verbesserten sich im Juli. Die Rendite bei 5-jährigen Anleihen sank für türkische T-bonds um 125 Basispunkte (Bp), für ungarische Papiere um 70 Bp in der Slowakei um 45 Bp und in Polen um 12 Bp. Anleger in von CEE-Ländern emittierten Hartwährungsanleihen konnten sich über den Rückgang der Zinsdifferenz zur Euroveranlagung freuen. Auch hier wird das Bild bestätigt, dass jene Länder, die in den Vormonaten am meisten gelitten hatten, jetzt am stärksten profitierten. So verkürzte sich der Spread für türkische Eurobonds (in EUR denominiert) um 73 Bp, ukrainische Eurobonds um 33 Bp
3 Performance Aktien CEE Globale Einflussfaktoren und positive Quartalsberichte haben im Juli die Aktienmärkte in Zentral- und Osteuropa steigen lassen. In der ersten Monatshälfte führte der Libanonkrieg zu einer Korrektur in den regionalen Aktienmärkten, wobei die Türkei, wegen der Nähe zum Krisenherd, am stärksten betroffen war. Nachdem sich aber herausstellte, dass die Eskalation auf den Libanon beschränkt bleiben dürfte, begannen die Investoren die günstigen Kurse für neue Zukäufe zu nutzen. Zusätzlich unterstütze die Aussicht auf das Ende des Zinsanhebungszyklus in den USA die Emerging Markets. Auf Länderebene gesehen war Polen der beste Performer. Das starke Wachstum der Wirtschaft lässt für das 2. Quartal Rekordgewinne erwarten. Am meisten profitierten die Bankaktien. Wegen der Nähe zum Krisenherd im Nahen Osten erwies sich der türkische Aktienmarkt als besonders volatil. Zu beginn des Konflikts fiel der Markt um 10%, konnte dies aber wieder aufholen und wies zum ein Plus von 8,6% auf. Der starke Sell-Off der letzten Monate wird als Ü berreaktion gesehen. Die Währung und Volkswirtschaft werden wieder besser eingestuft. Performance Aktienmärkte (Eurobasis) 1 Monat seit Jahresbeg. MSCI Europa 2,0% 4,9% MSCI Osteuropa 5,3% 16,5% MSCI Ungarn 6,2% -5,1% MSCI Tschechien 4,5% 2,5% MSCI Polen 15,0% 13,4% MSCI Russland 3,4% 24,9% MSCI Türkei 8,6% -26,3% Quelle: Datastream Performance Aktien (MSCI, Basis) Tschechien Ungarn Polen Russland Der russische Aktienmarkt entwickelte sich am schwächsten unter den CEE-Märkten. Er war bestimmt vom 10 Mrd. USD IPO der Rosneft (die staatseigene Ö lgesellschaft, die früher den wichtigsten Produktionsteil von Yukos übernommen hat). Während im Juli Ö laktien underperformten, erwiesen sich Telekom-Aktien als der beste Kauf. Die groß en tschechischen Aktienunternehmen generierten weiter hohe Cash-Flows, die sie stärker vor globaler Marktschwäche schützen Jul-03 Oct-03 Jan-04 Apr-04 Jul-04 Oct-04 Jan-05 Apr-05 Jul-05 Oct-05 Jan-06 Apr-06 Jul
4 Bewertung und Einschätzung Aktien CEE In Russland bleibt der Gewinnausblick unverändert positiv. Wir rechnen aufgrund der hohen Ö l- und Gaspreise mit kontinuierlichen Gewinnrevisionen nach oben durch die Analysten. Die erhöhten Zinsen in der Türkei werden die Wirtschaft bremsen und damit werden die Unternehmensgewinne niedriger ausfallen, als prognostiziert. Dies wurde allerdings in der vergangen Korrektur bereits eingepreist. Die polnischen Unternehmen berichteten bisher sehr gute Quartalsergebnisse, was auf ein günstiges KGV für 2006 hinweist. Damit bleiben polnische Aktien weiterhin attraktiv. In Summe rechnen wir mit gleich bleibend hoher Volatilität, wobei aber der längerfristige Trend nach oben gerichtet sein sollte. Aktienmärkte - Bewertungskennzahlen Gewinnwachstum KGV 06e 07e MSCI Europa 12,3 9,0% MSCI Osteuropa 11,1 1,9% MSCI Ungarn 9,6 3,5% MSCI Tschechien 15,7 14,9% MSCI Polen 11,9 3,9% MSCI Russland 10,9 0,6% MSCI Türkei 8,1 12,7% Quelle: Datastream CEE KGVs anhand der 12monats Gewinnschätzungen (IBES/Datastream) Tschechien Ungarn Polen Russland Europa Jul-03 Sep-03 Nov-03 Jan-04 Mar-04 May-04 Jul-04 Sep-04 Nov-04 Jan-05 Mar-05 May-05 Jul-05 Sep-05 Nov-05 Jan-06 Mar-06 May
5 Anleihen Zentral- und Osteuropa Volkswirtschaftliche Daten Prognose 2006 BIP Wachstum Inflation Budgetsaldo Leistunsbilanzsaldo real in% in% in % d.bip in % d.bip Polen 4,6 1,3-4,2-1,9 Ungarn 4,2 2,1-5,5-7,0 Tschechien 5,4 2,7-3,5-2,3 Slowakei 6,3 3,9-3,0-6,3 Bulgarien 5,5 7,3 3,0-12,5 Russland 5,8 9,5 5,0 9,4 Ö sterreich 2,5 1,6-1,8 1,4 Quelle: Bank Austria Creditanstalt Economic Research Rendite in % 8,5 8,0 7,5 7,0 6,5 6,0 5,5 5,0 4,5 4,0 3,5 3,0 2,5 2,0 1,5 1,0 3M 6M 1Y 2Y Qu: Reuters, Renditekurven CEE 3Y 4Y 5Y Laufzeit des Wertpapiers EUR Rendite CZK Rendite HUF Rendite PLN Rendite SKK Renditen 6Y 7Y 8Y 9Y 10Y 15Y 20Y Ungarn: Die allgemein wieder etwas steigende Risikobereitschaft, sowie gestiegene Renditen und positive Signale seitens der Zentralbank, die Inflation zu beobachten, haben die Renditen um Bp fallen lassen. Die 10- jährige Anleihe profitierte am meisten. Die Zinserhöhung von 50 Bp auf 6,75% hatte der Markt bereits zu 100% eingepreist. Polen: Die politische Sommerpause und äuß erst niedrige Inflationszahlen von 0,8% J/J im Juni 2006 haben die Renditen am Bondmarkt um 2 Bp (2-jährige Instrumente) bis zu 19 Bp (3-jährige Anleihen) nach unten gedrückt. 4 und 5- jährige Papiere fielen um 13 Bp. Auch in Tschechien fielen die Bondmärkte trotz einer Zinsanhebung (25 Bp auf 2,25%) um bis zu 13 Bp, wobei das lange Ende der Zinskurve am besten performte. Auß erdem hat man die BIP-Prognose für 2006 auf 6,6% Wachstum erhöht und für 2007 auf 5,1% gesenkt. Slowakei: Nachdem die Regierung das Euro-Beitrittsdatum für 2009 bedingungslos bestätigt hat und die Zentralbank betont hat, alle Möglichkeiten auszuschöpfen, dies umzusetzen, sind die Renditen im Juli (nach dem starken Anstieg im Juni) wieder zurückgekommen. Die Zentralbank hat die Zinsen um 50 Bp auf 4,5% angehoben und den 1-Tages- Refinanzierungssatz von 5% auf 6% erhöht. Abgesehen vom Geldmarkt (bis zu 1 Jahr) sind die Renditen um 45 Bp gesunken. Türkei: Obwohl die Inflation im Juni auf 10,1% J/J gestiegen ist, sollte der Konsum mit den stark gestiegen Kreditzinsen und der verteuerten Währung zurückgehen. Der Bondmarkt erholte sich entsprechend um 1,25% (5J Swap).
6 Währungen CEE 9,0% 8,0% 7,0% 6,0% 5,0% 4,0% 3,0% 2,0% 1,0% 0,0% -1,0% -2,0% -3,0% -4,0% -5,0% -6,0% -7,0% -8,0% -9,0% -10,0% -11,0% -12,0% -13,0% -14,0% -15,0% Währungsentwicklung CEE (-1 Jahr) PLN HUF CZK SKK Monat 1 Jahr Ungarischer Forint 4,05% -10,91% Polnischer Zloty 3,17% 3,08% Tschechische Krone 0,13% 5,35% Slowakische Krone 0,92% 2,14% Quelle: Bloomberg Die Konjunkturabkühlung in den USA und die höhere Risikobereitschaft unterstützen die CEE-Währungen im Juli. Die TRY stieg um 6,6%, gefolgt von HUF 4,1%, PLN 3,2%, SKK 0,9% und CZK 0,1%). Das bedeutet, jene Währungen, die im Mai und Juni besonders stark verloren haben, konnten einen guten Teil wieder aufholen. Nachdem der Forint entsprechend den realeffektiven Wechselkursen billig geworden ist und die Risikobereitschaft für Lokalwährungsveranlagung wieder gestiegen ist, wurde der Forint stärker gekauft. Die Maß nahmen der Zentralbank geben weiterhin eine hohe Zinsdifferenz und unterstützen damit weitere Währungskäufe. Die wesentlich besseren Fundamentaldaten (geringes Leistungsbilanzdefizit wird durch Direktinvestitionen finanziert) und das globale Umfeld halfen dem Zloty zu einer kräftigen Erholung. Nachdem der Zinserhöhungszyklus in den USA zu Ende geht, sollte sich auch die Zinsdifferenz nicht mehr negativ auswirken. Als sicherer Hafen mit geringer Volatilität konnte die CZK nur 0,13% zulegen. Der uneingeschränkte Wille der Regierung, mit den Euro einzuführen, bestärkte die Slowakische Krone. Sie erholte sich um 0,9%. Die Investoren stehen der Regierung aber noch immer skeptisch gegenüber. Trotz des Kriegs im Libanon gewannen die Investoren wieder Vertrauen in die türkische Lira. 16,5% Zinsdifferenz zum Euroraum (bei 1-2jährigen Anleihen) und das Bestreben, die Inflation mit weitern Zinserhöhungen zu bekämpfen, stärkten die Währung um 6,5%
7 Capital Invest Holen Sie sich mehr aus Fonds. Redaktion und Fachbeiträge: Mag. Paul Severin Alexander Dimitrov Mag. Peter Bodis Mag. Margarete Strasser Mag. Franz Schardax Bereichsleiter Fondsmanagement Aktien Fondsmanager Aktien CEE Fondsmanager Aktien CEE Fondsmanagement Renten Global & CEE Fondsmanagement Renten Global & CEE Kontakt: Andreas Nurscher Mag. Barbara Reul Marketing, PR & New Media, Marketing, PR & New Media, Disclaimer: Alle Angaben trotz größ ter Sorgfalt ohne Gewähr. Die Informationen beruhen auf Quellen, die wir für zuverlässig erachten. Eine Garantie für deren Richtigkeit oder Vollständigkeit kann ebenso wenig übernommen werden wie für das Eintreten der Prognosen. Alle Meinungsaussagen geben lediglich die aktuelle Einschätzung zum gegenwärtigen Zeitpunkt wieder, die sich ohne vorherige Ankündigung wieder ändern kann
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