Emerging Europe. Einschätzung der Kapitalmärkte Zentral-, Ost- und Südosteuropas. Strategie der CEE Fondsmanagementbereiche der PIA Juni 2007
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1 Emerging Europe Einschätzung der Kapitalmärkte Zentral-, Ost- und Südosteuropas Strategie der CEE Fondsmanagementbereiche der PIA Juni 2007
2 Aktuelle Einschätzung Die Entwicklung der CEE-Aktienmärkte wird derzeit von der russischen Börse negativ beeinflusst. Hintergrund sind die Erwartungen der Marktteilnehmer, dass aufgrund der gestiegenen Kosten und reduzierten Produktionszahlen die Gewinnentwicklung der Energietitel rückläufig sein könnte. Auch zahlreiche Neuemissionen und höhere politische Risken spielen kurzfristig für die verhaltene Performance der russischen Börse eine wichtige Rolle. Die anderen Länder entwickeln sich sehr erfreulich, besonders der türkische Aktienmarkt erholte sich aufgrund guter Wirtschaftsdaten und verstärktem Interesse seitens multinationaler Investoren wieder deutlich. Zahlreiche Neuemissionen verlangten den Börsen einiges an Liquidität ab. Die guten fundamentalen Daten und die wieder seit längerem gesunkenen Kurs-Gewinn Verhältnisse (KGV) der Ostbörsen führten dazu, dass die Aktienmärkte der Region wieder an Attraktivität gewonnen haben. Die Entwicklung der CEE-Währungen wurde stark von der globalen Anleihenschwäche geprägt. Während der zentraleuropäischen Währungen wie der polnische Zloty (PLN -1,16 %), der ungarische Forint (HUF -1,33%), slowakische Krone (SKK -1,11 %) und tschechische Krone (CZK -0,44 %) im Mai leicht verloren, konnten die Exoten unter den Osteuropäern deutlich zulegen. Bestperformer war die türkische Lira (TRY +4,59 %), gefolgt vom rumänischen Leu (RON +1,54 %), russische Rubel (RUB +0,8 %) und kroatischem Kuna (HRK +0,75 %). Die türkische Lira profitierte vor allem von dem niedrigen Einstiegsniveau nach der Korrektur Ende April. Beim Rubel sind starke Kapitalzuflüsse zu beobachten (allein USD 40 Mrd. für die ersten fünf Monate im Jahr 2007 genauso viel wie für das gesamte Jahr 2006). Man rechnet mit einer weiteren Aufwertung im RUB. Trotz steigender Renditen im Euroraum konnten ungarische und polnische Anleihen ihren Kurs halten. CZK-Anleihen verloren im Ausmaß der Euro-Renten. Bei SKK-Anleihen wurde die Zinssenkung aus dem Markt genommen. Diese verloren im Geldmarktbereich sogar 50, ansonsten Basispunkt. Hartwährungsanleihen aller Ratingkategorien sind weiterhin stark nachgefragt. Nicht einmal die politische Krise in der Ukraine stoppte das Interesse für Hartwährungsinstrumente. Emerging Europe Juni 2007 Seite 2
3 Performance der Aktienbörsen in CEE Die Aktienmärkte in CEE haben im Vormonat sowohl die entwickelten Börsen als auch die globalen Emerging Markets Indizes underperformt. Hauptgrund für die unbefriedigende Entwicklung ist die schwache Entwicklung der russischen Aktienbörse, wobei die Korrektur auf mehrere Faktoren zurückzuführen ist. Der bedeutendste Faktor ist die schwache Performance der Energieaktien. Hier rechnen die Marktteilnehmer aufgrund der deutlich angestiegenen Kosten bei gleichzeitig rückläufiger Produktionszahlen mit rückläufigen Gewinnen. Gleichzeitig werden Zweifel an der Nachhaltigkeit der Höhe der Ö l- und Gaspreise laut. Ein weiterer Faktor ist auf die hohe Zahl an Neuemissionen zurückzuführen (mehr als 20 Mrd. USD seit Jahresbeginn). Auch die politischen Risken wurden zuletzt wieder verstärkt in den Vordergrund gerückt, zumal im Herbst Parlamentswahlen anstehen. Die Aktienmärkte von Polen, Ungarn und Tschechien entwickelten sich hingegen unspektakulär - nämlich ähnlich gut wie die Börsen Westeuropas. Der Aktienmarkt der Türkei profitierte aufgrund des verbesserten politischen Ausblicks. Es wird derzeit erwartet, dass bei der Parlamentswahl Ende Juli eine pro-westliche Regierung bestätigt wird. Performance Aktienmärkte (Eurobasis) 1 Monat 1 Jahr MSCI Europa 2,5% 23,5% MSCI Osteuropa -3,8% 9,4% MSCI Ungarn 3,2% 30,6% MSCI Tschechien 2,3% 41,8% MSCI Polen 0,7% 38,5% MSCI Russland -5,9% 1,5% MSCI Türkei 8,5% 40,2% Quelle: Datastream May-04 Performance Aktien (MSCI, Basis) Tschechien Ungarn Polen Russland Jul-04 Sep-04 Nov-04 Jan-05 Mar-05 May-05 Jul-05 Sep-05 Nov-05 Jan-06 Mar-06 May-06 Jul-06 Sep-06 Nov-06 Jan-07 Mar-07 May-07 Emerging Europe Juni 2007 Seite 3
4 Bewertung und Einschätzung Aktien CEE Die Aktienmärkte in Zentral- und Osteuropa sind aktuell wieder mit einem höheren Discount bewertet als im Durchschnitt der letzten Monate (Basis sind die Konsens-Gewinnschätzungen der Analysten für das laufende Jahr). Besonders günstig stellen sich im Vergleich zu anderen Ländern der Region die Türkei und Russland dar. Russland weist allerdings aufgrund der Energielastigkeit des Aktienindex das geringste Gewinnwachstum der Region aus. Die Türkei profitiert zusätzlich von erhöhten Fusions- und Ü bernahmeaktivitäten und einem verstärkten Interesse von multinationalen strategischen Investoren. Auch die Neuemission von Halkbank (siebtgröß te Bank der Türkei in Bezug auf die Bilanzsumme) wurde unter hoher Nachfrage seitens ausländischer institutioneller Investoren platziert, was die grundsätzliche positive Stimmung für diese Börse unterstreicht. Die Neuemissionstätigkeit in den Ländern wird aus unserer Sicht weiterhin Liquidität seitens der Investoren fordern fundamental gesehen sind die Börsen attraktiv bewertet. Aktienmärkte - Bewertungskennzahlen Gewinnwachstum KGV 07e 08e MSCI Europa 14,0 9,2% MSCI Osteuropa 11,3 5,2% MSCI Ungarn 12,0 7,8% MSCI Tschechien 17,3 13,9% MSCI Polen 14,8 5,2% MSCI Russland 10,5 4,6% MSCI Türkei 10,7 12,2% Quelle: Datastream CEE KGVs anhand der 12monats Gewinnschätzungen (IBES/Datastream) Tschechien Ungarn Polen Russland Europa Jun-04 Aug-04 Oct-04 Dec-04 Feb-05 Apr-05 Jun-05 Aug-05 Oct-05 Dec-05 Feb-06 Apr-06 Jun-06 Aug-06 Oct-06 Dec-06 Feb-07 Apr-07 Emerging Europe Juni 2007 Seite 4
5 Anleihen Zentral- und Osteuropa Prognose 2007 BIP Wachstum Inflation Budgetsaldo Leistunsbilanzsaldo real in% in% in % d.bip in % d.bip Polen 5,1 3,4-4,0-2,1 Ungarn 2,3 6,4-6,8-7,5 Tschechien 4,5 3,1-4,6-2,9 Slowakei 6,9 3,1-3,0-4,3 Bulgarien 6,0 6,2 1,5-13,0 Russland 5,8 9,4 4,0 5,9 Ö sterreich 2,0 1,6-1,5 0,9 Quelle: Bank Austria Creditanstalt Economic Research Rendite in % 9,0 8,5 8,0 7,5 7,0 6,5 6,0 5,5 5,0 4,5 4,0 3,5 3,0 2,5 2,0 1,5 1,0 Volkswirtschaftliche Daten Renditekurven CEE EUR Rendite CZK Rendite HUF Rendite PLN Rendite SKK Renditen 3M 6M 1Y 2Y 3Y 4Y 5Y 6Y 7Y 8Y 9Y 10Y 15Y 20Y Laufzeit des Wertpapiers Qu: Reuters, Ungarn: Obwohl die Inflation wie erwartet mit 8,8 % weniger stark anstieg als im Vormonat, hält die Zentralbank die Leitzinsen bei 8 %. Die Renditen bleiben mit 2-3 Basispunkte Abweichung am Niveau zwischen 7,3 % für 1-jährige, 6,8 % für 5-jährige und 6,63 % für 10-jährige Anleihen. Polen: Auch in Polen entwickelte sich die Inflation positiv und stieg nur um 2,3 % gegenüber 2,5 % im Vormonat. Die erwartete Zinsanhebungen blieb vorerst noch aus (Leitzinsen liegen bei 4,25 %). Das BIP-Wachstum für das 1.Quartal war mit 7,4 % höher als erwartet und die höchste Wachstumsrate in dieser Dekade. Der Anleihenmarkt hatte die Entscheidung bereits vorweggenommen, weshalb die Renditeaufschläge mit 1-6 Basispunkten sehr gering blieben. Für nächstes Monat wird eine Zinserhöhung von 25 Basispunkte erwartet und eingepreist. Slowakei: Obwohl die Inflation wie in den vergangenen zwei Monaten bei 2,7 % lag, hielt die Zentralbank die Zinsen bei 4,25 %. Im Markt wurde die erwartete Zinssenkung revidiert. Die Renditen zwischen 1-und 10 jährige Anleihen steigen Basispunkte, 5-jährige Renditen stiegen sogar um 25 Basispunkte. Am Geldmarkt stiegen die Renditen sogar um 55 Basispunkte an. Tschechien: die Leitzinsen wurden um 25 Basispunkte auf 2,75 % angehoben. Türkei: Die anfängliche Unsicherheit wegen der Aussetzung der Präsidentenwahlen und der Festlegung der Parlamentswahlen beruhigte sich rasch. Da Renditen von % für Laufzeiten zwischen 6 Monaten und 2 Jahren sonst nirgends erzielt werden können, stiegen Investoren wieder ein und drückten die Renditen um bis zu 1 % auf 18,1 % für 1- jährige und um 0,5 % auf 16,5 % für 5-jährige Anleihen. Emerging Europe Juni 2007 Seite 5
6 Währungen CEE Währungsentwicklung CEE (seit 1 Jahr/ 1 Monat) gegenüber Euro 16,0% 15,0% 14,0% 13,0% 12,0% 11,0% 10,0% 9,0% 8,0% 7,0% 6,0% 5,0% 4,0% 3,0% 2,0% 1,0% 0,0% -1,0% -2,0% -3,0% -4,0% -5,0% -6,0% -7,0% -8,0% -9,0% M 1 Jahr Tschechische Krone -0,44% -0,25% Slowakische Krone -1,11% 9,64% Polnische Zloty -1,16% 2,97% Ungarische Forint -1,33% 4,02% Source: Bloomberg SKK PLN CZK HUF Im Mai wurde die Entwicklung der CEE-Währungen stark von der globalen Rentenschwäche geprägt. Während der zentraleuropäischen Währungen wie polnischer Zloty (PLN), ungarischer Forint (HUF), slowakische Kronen (SKK) und tschechische Kronen (CZK) im Mai leicht verloren, konnten die Exoten unter den Osteuropäern deutlich zulegen. Bestperformer war die türkische Lira (TRY +4,59%), gefolgt vom rumänischen Leu (RON +1,54%), russischer Rubel (RUB +0,8%) und der kroatischen Kuna (+0,75%). Ungarn: Der Forint bewegte sich mit dem übrigen Markt leicht nach unten und sank um 1,33 %. Vorerst gab es noch keine Entscheidung zur Abschaffung des Währungsbandes. Da die Zinsdifferenz zum Euro mit 320 Basispunkte für 1-jährige Papiere recht hoch ist und sich die Budgetsituation verbessert, sind vorerst auch keine Währungseinbrüche zu erwarten. Der Zloty litt vor allem wegen der allgemeinen Marktschwäche in USA und Europa. Nachdem die Zentralbank die Zinsen noch bei 4,25 % hielt und die Zinsdifferenz zum Euroraum mit 25 Basispunkt bereits sehr niedrig ist, verlor die Währung 1,16 % über dem Beobachtungszeitraum. Mit den künftigen Zinsanstiegen (Inlandsnachfrage stieg um 8,6 %) und dem starken BIP-Wachstum sollte die Währung bis zum Jahresende stärker aufwerten. Slowakei: Das gute BIP-Wachstum von 8,9 % fürs 1. Quartal lag etwas unter den Erwartungen und bewirkte dadurch auch keinen Aufwertungsdruck auf die Krone, die mit den längerfristig sinkenden Leitzinsen und der globalen Anleiheschwäche um 1,11 % verlor. Tschechien: Die Krone verlor über das gesamt Monat mit 0,44 % nur leicht. Die Industrieproduktion von 12,7 % war etwas stärker als erwartet und führte kurzfristig zu einer geringen Aufwertung. Die Zinserhöhung vom Monatsende war vom Markt erwartet worden und wird daher auch keine starken Auswirkung auf die Währung haben. Türkei: Die politische Unsicherheit wegen der Aussetzung der Präsidentenwahl legte sich rasch, als das Datum für vorgezogene Parlamentswahlen mit festgelegt wurde. Die hohen Zinsen lockten die Investoren wieder an und die TRY erreichte sogar neue Höchststände (seit Jahresbeginn). Emerging Europe Juni 2007 Seite 6
7 Pioneer Investments Austria Redaktion und Fachbeiträge: Mag. Paul Severin Alexander Dimitrov Mag. Peter Bodis Mag. Margarete Strasser Mag. Franz Schardax Bereichsleiter Fondsmanagement Aktien Fondsmanager Aktien CEE Fondsmanager Aktien CEE Fondsmanagement Renten Global & CEE Fondsmanagement Renten Global & CEE Kontakt: Mag. Angelika Varga Marketing, PR & New Media, Emerging Europe Juni 2007 Seite 7
8 Disclaimer Diese Unterlage wurde als zusätzliche Information und nur im Hinblick auf das nicht öffentliche Angebot an Anteilen oder Reportingaktivitäten der vorgenannten Fonds erstellt und stellt weder ein Angebot noch eine Empfehlung oder Aufforderung dar, Wertpapiere zu kaufen oder zu verkaufen oder in Indices oder Märkte zu investieren, auf die Bezug genommen wird, noch soll diese Unterlage die Basis für Verträge, Verpflichtungen oder Informationen bilden oder auf diese Unterlage in Verbindung mit Verträgen oder Verpflichtungen oder Informationen Bezug genommen werden. Alle Einschätzungen oder Feststellungen stellen unseren Meinungsstand zu einem bestimmten Zeitpunkt dar und können ohne Verständigung abgeändert werden. Die Informationen, Einschätzungen oder Feststellungen in dieser Unterlage wurden aufgrund von Informationen aus Quellen erstellt oder man gelangte zu diesen aufgrund von Informationen aus Quellen, die nach bestem Wissen als verlässlich eingestuft wurden. Es wird jedoch weder ausdrücklich noch implizit eine Aussage oder Zusicherung über die Richtigkeit oder Vollständigkeit abgegeben. Pioneer Investments Austria übernimmt daher keine Haftung für jeglichen Verlust, der direkt oder indirekt aus der Verwertung jeglicher in diesem Dokument enthaltenen Information entsteht. Emerging Europe Juni 2007 Seite 8
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