Wie gut sind Online-Jobbörsen gerüstet?

Transkript

1 Mobile Recruiting: Wie gut sind Online-Jobbörsen gerüstet? Mobile Recruiting ist in aller Munde. Die mediaintown GmbH & Co. KG hat 12 große Online-Stellenbörsen dazu befragt, wie sie sich für mobile Suchanfragen gerüstet haben. Lesen Sie, wie Jobbörsen Sie bei Ihrer professionellen Personalgewinnung am besten unterstützen. Denn online ist nicht gleich mobile! Welche Kanäle werden angeboten? 10 von 12 der befragten Online-Stellenbörsen bieten entweder eine mobile Website an, die nahezu die Desktop-Version abbildet, oder eine mobile Version, die auf eine Jobsuchfunktion beschränkt ist: Tipps für Bewerber, redaktionelle Beiträge rund um das Thema Karriere oder Darstellungen der Arbeitgeber sind bei Letzterem nicht zu finden. Ebenfalls 10 von 12 Jobbörsen haben der autor ios-apps im Angebot. Und 9 dieser 10 Börsen bieten auch eine App für Android-Betriebssysteme. Insgesamt 75 % bieten mindestens 2 Kanäle zur mobilen Jobsuche an. In der Regel handelt es sich dabei um eine App und eine Form der mobilen Seite. Die meisten Jobbörsen haben sich mit dem Angebot mobiler Stefan Kraft, Geschäftsführer der mediaintown Fachagentur für Personalmarketing Suchfunktionen und Apps bereits auf die steigende Nutzung von Smartphones und Tablets durch die Jobsuchenden eingestellt. Für Bewerber gibt es so nutzerfreundliche Oberflächen und für Sie als Recruiter bei einigen Stellenbörsen sogar zusätzliche Möglichkeiten, sich mit Ihrem Unternehmen zu positionieren. Zum Beispiel mit spezieller Banner-Werbung in den Apps. Angebot mobiler Kanäle Mobile Website G Umfassende Website Mobile Suchfunktion ios- App Android- App Windows Phone-App Ein Großteil der Jobbörsen bietet bereits umfassende mobile Funktionen an.* 14 9/2014

2 Die steigende mobile Internetnutzung bei der Jobsuche lässt auch den Bereich Mobile Recruiting weiter wachsen. Unternehmen müssen auf veränderte Informationsgewohnheiten der potenziellen Bewerber reagieren. In Zukunft wird Mobile Recruiting keine optionale Möglichkeit sein, um die Zielgruppe besser zu erreichen, sondern ein absolutes Muss. Ohne mobil optimierte Anzeigen und mobil optimierte Karrierewebsites wird es für Unternehmen schwer werden. Werner Wiersbinski, Director Job Market, meinestadt.de GmbH Funktionalitäten mobiler Kanäle: Wer bietet was? Hinsichtlich des Angebots mobiler Kanäle ist stellenanzeigen.de am besten aufgestellt; neben mobiler Jobsuchfunktion, ios- und Android-App gibt es sogar eine Windows Phone-App, die sonst eher selten angeboten wird. Kalaydo führt das Feld der Jobbörsen mit einer mobilen Website an: Zusatzfunktionen wie Location- Map und Click-to-call ermöglichen dem Kandidaten sich räumlich schnell zu orientieren und den passenden betrieblichen Ansprechpartner direkt, mit einem Klick, zu kontaktieren. Allerdings gibt es hier (noch) keine mobile Bewerbungsfunktion. Die mobile Jobsuchfunktion von Monster Worldwide Deutschland hat den Kandidaten am meisten zu bieten: Extras sind eine Empfehlungs- und Bewerbungsfunktion sowie der Zugriff auf hinterlegte Lebensläufe, die direkt an Sie geschickt werden können. Bei den Apps gibt es ein Kopf-an-Kopf-Rennen Ob CareerBuilder, FAZjob.NET, Kalaydo oder Monster der Funktionsumfang ist hoch und die Unterschiede von App zu App gering: Speicherung von Suchmasken und Favoriten genauso wie die Möglichkeit, Anzeigen per oder Social Media weiterzuempfehlen, sind gängige Funktionen. In der Regel gibt es ein persönliches Benutzerkonto, die Möglichkeit die individuelle Suche zu speichern und eine Benachrichtigungsfunktion bei Eingang neuer Stellen zur angelegten Jobsuche. Als Arbeitgeber profitieren Sie hiervon, denn Sie erhalten innerhalb kürzester Zeit nach Schaltung Ihrer Anzeige schon erste Bewerbungen. Mobile Jobsuche: sehr gut! Mobile Stellenanzeigen: noch unzureichend! Die Basis ist da: Kandidaten können mobil über diverse Kanäle nach neuen Jobs suchen und kön- 15

3 Werden bereits alle Anzeigen auf der Stellenbörse mobil optimiert angezeigt? Die Online- 17 % Noch nicht alle Stellenanzeigen werden mobil optimiert dargestellt.* 58 % 25 % Stellenanzeige wird in Zukunft responsive und auf das Endgerät abgestimmt sein. Sie bleibt das meistgenutzte Medium bei der Suche nach neuem Personal. Dirk Kümmerle, Geschäftsführer, yourfirm GmbH Ja, mit Einschränkung Nein, bisher noch nicht Ja, alle nen auf zahlreiche Zusatzfunktionen zurückgreifen. Doch wie sehen die Stellenanzeigen aus, die sie dann finden? Motivieren diese den Bewerber sich näher mit der Anzeige und mit Ihrem Unternehmen zu beschäftigen oder wird die Anzeige, weil nicht optimal angezeigt, direkt weggeklickt. Hier haben Jobportale laut der Umfrage noch die größten Probleme. Zwar sagen 11 von 12 Jobbörsen, dass sie Online- Anzeigen mobil optimiert darstellen können. Doch lediglich 3 Stellenbörsen geben an, bereits alle Anzeigen ohne Einschränkungen mobil optimiert einzustellen: CareerBuilder, yourfirm und Xing. FAZjob.NET, Kalaydo und Monster schränken diese Angabe mit Hinweisen ein wie: nur in der App, je nach Anlieferung oder bei durch die Stellenbörse selbst erstellten Anzeigen. Die Hälfte der Jobportale bietet Ihnen als Kunden die Möglichkeit, Anzeigen responsiv gestalten zu lassen, damit sich diese optimal an die jeweilige Bildschirmgröße anpassen. Eine Funktion zur direkten mobilen Bewerbung bieten dabei 5 Anbieter. Laut mediaintown-umfrage können nur knapp 17 % der Stellenbörsen bereits alle Anzeigen ohne Einschränkungen mobil optimiert darstellen. mein tipp Oft muss an verschiedenen Stellschrauben gedreht werden, bis alles zu 100 % passt. Deshalb fragen Sie bei den Stellenbörsen konkret nach diesen Funktionen und erleichtern Sie sich so Ihre Arbeit. Der Trend hin zum Mobile Recruiting hat sich in den letzten Jahren stetig weiter entwickelt. 50 % des Traffics auf LinkedIn erfolgt mittlerweile über mobile Geräte. Das heißt natürlich, dass Recruiter die Leute da ansprechen müssen, wo sie erreichbar sind und das ist eben auch unterwegs. Business-Netzwerke und Recruiting-Plattformen bieten hier zunehmend entsprechende Lösungen an und die Nachfrage auf Seite der HR- Das Jahr neigt sich dem Ende zu und gibt uns Anlass, einmal innezuhalten, um Vergangenes und Zukünftiges, Erinnerung und Erwartung, Vorhandenes und Neues zu bedenken, aber auch Gemeinsames zu planen. Herzlichen Dank für die gute Zusammenarbeit und das entgegengebrachte Vertrauen. Verantwortlichen nach mehr ist groß. Till Kaestner, Geschäftsleiter, Commercial Director DACH, LinkedIn Ihnen und Ihrer Familie ein frohes Weihnachtsfest und ein glückliches, erfolgreiches, neues Jahr. g 16 9/2014

4 Mobile Recruiting setzt voraus, dass sowohl Bewerber als auch Unternehmen sich auf geänderte Prozesse einlassen. Bislang erleben wir oftmals einen Medienbruch: Der Bewerber sieht eine Stellenanzeige auf seinem Smartphone, muss dann jedoch doch zurück an den Schreibtisch, um sich durch das Bewerbungsmanagement-Tool zu klicken und zahlreiche PDFs hochzuladen. Im Zuge des War for Talents müssen sich Unternehmen jedoch öffnen und auch alternative Wege der Bewerbung annehmen. David Vitrano, Director Marketing & Sales Development E-Recruiting, XING AG Für effektives Recruiting wird die Kombination aus Stellenanzeigen und Active Sourcing immer entscheidender. Mobile Zugriffe bei Experteer sind 2014 im Vergleich zum Vorjahr um 70 % gestiegen. Über 30 % nutzen die Plattform bereits mobil und wir sehen immer mehr Kandidaten, die sich ebenso mobil direkt bei Personalberatern und Unternehmen bewerben. Für die Akzeptanz- und die Effizienzsteigerung von mobilen Stellenanzeigen ist die system- und anbieterübergreifende Standardisierung von Schnittstellen notwendig, damit Stellenanzeigen für Kandidaten auf allen Endgeräteklassen professionell ausgeliefert werden. Peter Feldmeier, VP Enterprise Business, Experteer GmbH Technische Standards sind nicht einheitlich Wieso gibt es noch so viele Probleme bei der mobilen Darstellung von Anzeigen? Es gibt Möglichkeiten eine Online-Anzeige umzusetzen entweder mobil optimiert oder responsiv: a Für die mobil optimierte Anzeige greift seitens der Stellenbörse ein automatisierter Mechanismus, der nur den Text aus der Anzeige herauszieht und mit dem Firmenlogo abbildet. a Die responsive Anzeige ist dagegen eine individuell gestaltete Anzeige, die sich durch das Verschieben einzelner Elemente an das Endgerät anpasst. Sie bietet das größte Potenzial für die Arbeitgebermarke, denn so können etwa Richt- 18 9/2014

5 Gut zu wissen: Was unterscheidet Jobbörsen von Jobsuchmaschinen? Jobsuchmaschinen durchsuchen Jobbörsen, online Stellenanzeigen, Karriereseiten von Unternehmen und sonstige Internetportale nach Stellenangeboten. Die gefundenen Ergebnisse erscheinen dann gelistet auf den Plattformen der Suchmaschinen, auch Job-Aggregatoren genannt. Zu den erfolgreichsten Jobsuchmaschinen im deutschsprachigen Raum gehören die Anbieter kimeta oder die aus den USA stammende Jobsuchmaschine Indeed. Jede zweite Jobsuche auf indeed weltweit erfolgt inzwischen mobil. Das bedeutet zugleich, dass Arbeitgeber zeitgemäße Bewerbungsprozesse anbieten müssen, wenn sie denn wettbewerbsfähig bleiben wollen, denn: Die mobile Revolution hört nicht bei der Jobsuche allein auf. Viele Unternehmen haben hier jedoch noch Fragezeichen im Kopf und befürchten steigende Bewerbungseingänge bei sinkender Kandidatenqualität. Die Erfahrung zeigt aber, dass Arbeitgebern schlichtweg wertvolles Kandidatenpotenzial verloren geht, wenn sie sich der mobilen Bewerbung verschließen. Frank Hensgens, Geschäftsführer / Managing Director DACH, Indeed linien zum Corporate Design berücksichtigt werden. Doch hier gibt es bei den Online-Jobbörsen keine einheitlichen technischen Standards. Das heißt für Sie: Fragen Sie den Jobbörsendienst, ob die Formatierungsanweisungen verschieden sind und sich die einzelnen Elemente einer Anzeige je nach Programmierung der Stellenbörse auf den einzelnen Geräten unterschiedlich verschieben. Nur so wirkt Ihre Anzeige professionell und motiviert Kandidaten, sich bei Ihnen zu bewerben. Auch Print-Medien sind jetzt mobil Wirft man einen Blick auf die Portale der ursprünglich rein auf Printanzeigen ausgerichteten Medien, wie FAZjob.NET und sueddeutsche.de, stellt man fest: Der Startschuss ist gefallen, aber noch ist das mobile Online-Angebot gegenüber ihren herkömmlichen Online- Stellenbörsen eingeschränkt. Keiner der beiden Jobbörsen verfügt über einen mobilen Zugang außerhalb der App. Dennoch hat im Vergleich die F.A.Z. die Nase vorne, denn: Während die sueddeutsche.de ausschließlich eine schmale ios-app anbietet und ein verbesserter mobiler Auftritt noch Mit der fortschreitenden mobilen Internetnutzung und der technischen Entwicklung der mobilen Endgeräte wird auch der Bedarf nach der mobilen Bewerbung zunehmen. Hierfür ist maßgeblich, dass sowohl Unternehmen als auch wir als Jobbörse den Nutzern einfache und sichere Möglichkeiten für die mobile Bewerbung anbieten. Dr. Sebastian Dettmers, Geschäftsführer, StepStone Deutschland GmbH 19

6 Mobiles Nutzungsverhalten (Angaben in %) CareerBuilder FAZjob.NET jobsintown.de Jobware Kalaydo meinestadt.de Monster stellenanzeigen.de StepStone sueddeutsche.de Xing Yourfirm G Wie viel % der Nutzer suchen mobil nach Stellenanzeigen? G Wie viel % suchen via App nach Stellenanzeigen? G Keine Angabe Das Nutzungsverhalten von mobilen Webseiten und Job-Apps fällt duchwachsen aus.* * Quelle für alle Grafiken: Studien Recruiting Trends 2014 und Bewerbungspraxis 2014 der Universitäten Bamberg und Frankfurt am Main zusammen mit Monster Worldwide Deutschland. in Planung ist, hat FAZjob.NET bereits jetzt zusätzlich eine Android-App. Und diese ist mit zahlreichen Funktionen ausgestattet, unter anderem auch mit einem großen Bereich für redaktionelle Beiträge zu den Themen Jobs und Karriere. Das erhöht die Chance, dass Bewerber länger auf den Seiten verweilen und dabei auf attraktive Stellen und Arbeitgeber stoßen. Wie sieht die Nutzungsfrequenz der angebotenen Kanäle aus? Ein Jobportal mit wenig Bewerbernutzung bedeutet für Sie wenige bis gar keine Bewerbungen. Deshalb lohnt auch der Blick auf die mobilen Nutzerzahlen der Stellenbörsen: Der Anteil mobiler Jobsuchender unter den online Stellensuchenden liegt bei durchschnittlich 19,5 %. Fragt man gezielt nach dem Anteil mobiler Nutzer über die Apps, ergibt sich ein Durch- schnitt von 5,7 %. Jedoch haben nicht alle Befragten Jobbörsen zu diesen Fragen konkrete Angaben gemacht. kompakt 2 Die meisten Online-Stellenbörsen rüsten sich derzeit für die mobile Jobsuche der aktuellen Mitarbeitergeneration. 2 Die Grundlagen haben die meisten Jobbörsen mit mobil optimierten Seiten und Job-Apps schon geschaffen und unterstützen so Arbeitgeber beim professionellen mobilen Recruiting. 2 Vielfältige Funktionen erleichtern den Bewerbern die Suche und sichern Ihnen als Unternehmen eine schnelle Anzeigenschaltung und einen teilautomatisierten Bewerbungsprozess. 2 Achten Sie darauf, dass die Darstellung von Stellenanzeigenelementen auf unterschiedlichen Endgeräten und auf verschiedenen Online-Stellenbörsen immer korrekt gelingt. 21