NEUE WEGE NEUE AUFGABEN JAHRES- BERICHT

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1 NEUE WEGE NEUE AUFGABEN JAHRES- BERICHT 2017

2 Aufgaben MEHR ALS DIE VERGANGENHEIT Flächenerwerb Landschaftspflege und -entwicklung Förderung Naturschutzforschung Umweltbildung INTERESSIERT MICH DIE ZUKUNFT... Flächen- und Projektmanagement zur Landschaftsentwicklung Grünes Band Stiftungsliegenschaften außerhalb des Grünen Bandes Naturschutzliegenschaften des Freistaats Thüringen Umweltbildung / Öffentlichkeitsarbeit Exkursionen und Führungen Langer Tag der Natur Social Media Finanzen Kapitalerlöse aus der Anlage des Stiftungskapitals Einnahmen aus der Flächenbewirtschaftung (Holzverkäufe, Pachteinnahmen) Einnahmen aus zu leistenden Ausgleichsabgaben Finanzielle Zuwendungen aus dem Haushalt des Freistaates Thüringen

3 Thüringer Gesetz für Natur und Landschaft (ThürNatG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 30. August 2006, 38 Stiftung Naturschutz Thüringen (1) Unter dem Namen Stiftung Naturschutz Thüringen besteht eine Stiftung des öffentlichen Rechts. (2) Die Stiftung fördert Bestrebungen und Maßnahmen zur Erhaltung und zum Schutz der Natur und zur Pflege der Landschaft und führt diese durch; sie fördert das allgemeine Verständnis für Naturschutz und Landschaftspflege in der Öffentlichkeit und verfolgt ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke. Sie hat insbesondere die Aufgabe, 1. die Forschung auf speziellen Gebieten des Naturschutzes und der Landschaftspflege zu fördern, 2. Maßnahmen zur Aufklärung und Weiterbildung zu unterstützen und zu fördern, 3. die Pacht, den Erwerb und die sonstige zivilrechtliche Sicherung von Grundstücken für Zwecke des Naturschutzes und der Landschaftspflege zu fördern und selbst zu betreiben, 4. Maßnahmen zur Pflege und Entwicklung von Schutzgebieten und der Landschaft zu fördern und durchzuführen, 5. Mittel aus der Ausgleichsabgabe zweckgebunden zur Verbesserung von Natur und Landschaft, insbesondere zum Aufbau von Flächen- und Maßnahmepools, zu verwenden. (3) Die Stiftung erfüllt ihre Aufgaben aus 1. dem Ertrag des Stiftungsvermögens, 2. Zuwendungen Dritter, 3. den Erträgnissen von öffentlichen Lotterien sowie von zugunsten der Stiftung durchgeführten Veranstaltungen und Sammlungen, 4. Landeszuwendungen und Ausgleichszahlungen bei Eingriffen in Natur und Landschaft sowie 5. Geldbeträgen aus Auflagen im Sinne des 153a der Strafprozessordnung. (4) Das Land bringt bei Vorliegen der haushaltsrechtlichen Voraussetzungen die erforderliche Grundausstattung in das Vermögen der Stiftung ein. (5) Organe der Stiftung sind der Stiftungsrat und der Vorstand. Der Stiftungsrat schlägt die allgemeinen Richtlinien, Programme und Maßnahmen zur Erfüllung des Stiftungszwecks vor und legt die Grundsätze der Verwaltung fest. Der Stiftungsrat soll aus nicht mehr als sieben Mitgliedern bestehen. Ihm sollen je ein Vertreter des für Naturschutz und Landschaftspflege zuständigen, des für Landwirtschaft und Forsten zuständigen und des für Finanzen zuständigen Ministeriums, zwei vom Landesnaturschutzbeirat ( 39 Abs. 1 Satz 2) delegierte Vertreter, ein Vertreter der Landesanstalt für Umwelt und Geologie und ein Vertreter der Friedrich-Schiller-Universität Jena angehören. Der Vorsitzende des Stiftungsrats und sein Stellvertreter werden aus dem Kreis seiner Mitglieder gewählt. Die Mitglieder des Stiftungsrats werden von der obersten Naturschutzbehörde jeweils auf die Dauer von fünf Jahren berufen. Eine erneute Berufung ist zulässig. Der Vorstand führt die Geschäfte der Stiftung und vertritt die Stiftung gerichtlich und außergerichtlich. Er besteht in der Regel aus drei Personen und wird von dem für Naturschutz und Landschaftspflege zuständigen Minister im Benehmen mit dem Stiftungsrat bestellt. Der Vorstand bedient sich zur Erfüllung seiner Aufgaben einer Geschäftsstelle bei der Landesanstalt für Umwelt und Geologie, die der Stiftung fachlich geeignetes Personal und Sachmittel im erforderlichen Umfang unentgeltlich zur Verfügung stellt. Die Geschäftsstelle untersteht der fachlichen Weisungsbefugnis des Vorstands. (6) Die Arbeit von Stiftungsrat und Vorstand regelt die oberste Naturschutzbehörde durch eine Satzung. (7) Die Stiftung untersteht unmittelbar der Aufsicht des für Naturschutz und Landschaftspflege zuständigen Ministeriums. Die Aufsicht beschränkt sich darauf, die Rechtmäßigkeit der Verwaltung sicherzustellen (Rechtsaufsicht). (8) Bei der Aufhebung der Stiftung fällt das Stiftungsvermögen an das Land Thüringen. Ein nach Abzug aller Verbindlichkeiten verbleibender Überschuss ist unmittelbar für Zwecke des Naturschutzes zu verwenden. Zum aktuellste verfügbare Fassung der Gesamtausgabe Grußwort 3 Rückschau auf Unser Leitbild 5 Projektförderung 7 Der Förderbereich der Stiftung Naturschutz Thüringen im Überblick 8 Übersicht über die in 2017 durch die Stiftung Naturschutz geförderten Projekte 10 Vorstellung ausgewählter Zuwendungsmaßnahmen Flächen- und Projektmanagement zur Landschaftsentwicklung 25 Landeseigene Naturschutzliegenschaften 27 Stiftungseigene Naturschutzliegenschaften in Thüringen außerhalb des Grünen Bandes 32 Die Stiftung Naturschutz und das Grüne Band Thüringen 37 Umweltbildung / Öffentlichkeitsarbeit 49 Das Grüne Band als spannender Lernort 50 Artenspektakel zum GEO-Tag 52 Der Lange Tag der Natur Freilassung eines Wasserbüffels Tag des Nationalen Naturerbes 54 Schüler erkunden das Ried 56 Die Stiftung Naturschutz Thüringen jetzt bei Facebook, Twitter und Instagram aktiv 57 RUN 2017 Grünes Band-Akteure laufen gemeinsam fürs Grüne Band 58 1

4 Grußwort Akteure 61 Stiftungsrat 2017 der Stiftung Naturschutz Thüringen 62 Vorstand 2017 der Stiftung Naturschutz Thüringen 65 Die Geschäftsstelle 2017 der Stiftung Naturschutz Thüringen 66 Jahresrechnung 70 Jahresrechnung Mehr als die Vergangenheit interessiert mich die Zukunft, denn in ihr gedenke ich zu leben. Mit diesem Satz des großen Physikers und Philosophen Albert Einstein haben wir als Klappentext unseren Jahresbericht gleichsam umrahmt. Aber was hat die Zukunft mit einem Bericht über die Vergangenheit zu tun? Sehr viel, denn mit dem was wir gestern getan haben und heute tun, gestalten wir die Zukunft. Und nichts weniger als das, betrachten wir als unseren Auftrag: Wir erhalten und entwickeln aktiv unser reichhaltiges Thüringer Naturerbe für und mit den Menschen. Wir sind Impulsgeber und Partner für die Akteure des Naturschutzes in Thüringen. Wir fördern und unterstützen Projekte und Innovationen zum Schutz von Arten und Lebensräumen. Dies sind nur drei Punkte aus unserem Leitbild, das wir in diesem Jahr gemeinsam entwickelt haben. Gemeinsam heißt in diesem Fall Stiftungsrat, Vorstand und Geschäftsstelle haben eine gemeinsame Vorstellung davon, welche Mission und Werte unserer Arbeit zugrunde liegen und wo die Stiftung in Zukunft stehen will. Das gibt uns Motivation, Kraft und Mut zum Handeln. Und gehandelt haben wir auch in 2017, sei es bei der Entwicklung des Grünen Bandes hoffentlich bald auch anerkannt als Nationales Naturmonument, bei der Wiedervernässung des Niedermoors bei Alperstedt oder bei der Förderung vieler toller Projekte zu Umweltbildung, Forschung, Artenschutz und Landschaftspflege. Hierbei wird immer wieder deutlich: Eine/r allein bewirkt nur wenig, aber wenn viele zusammenwirken, kann Großes entstehen. Daher wollen wir mit diesem Jahresbericht nicht nur Rechenschaft ablegen, sondern uns zugleich bei allen Partnern und Akteuren bedanken, die wir unterstützen durften und die uns unterstützt haben. Lassen Sie uns auch in Zukunft gemeinsam aktiv werden und unsere Thüringer Naturschätze bewahren und entwickeln. Foto: TMUEN Wenn viele zusammenwirken, kann Großes entstehen. Olaf Möller Vorsitzender des Stiftungsrates der Stiftung Naturschutz Thüringen 2 3

5 Rückschau auf 2017 Unser Leitbild Neue Wege Neue Aufgaben, das ist das Motto unseres Jahresberichtes 2017 Mit den Neueinstellungen zu den Geschäftsfeldern Waldwirtschaft und -ökologie, Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation und Umweltbildung und Veranstaltungsmanagement ist die Mannschaft der Geschäftsstelle jetzt komplett. Dies spiegelte sich auch in der Arbeit und den Arbeitsergebnissen wieder. So wurden vier Forsteinrichtungen auf stiftungseigenen Liegenschaften und drei Niederwaldprojekte betreut. Gleichzeitig geriet 28 Jahre nach Grenzöffnung das Thema Verkehrssicherheit immer mehr in den Fokus. Deshalb wurden verschiedene Brücken und Durchlässe saniert. Auch im Zusammenhang mit der Stilllegung von Waldflächen ist die Verkehrssicherheit zu gewährleisten, was uns insbesondere auf unseren Flächen im Bereich des Stadtwaldes Kaltennordheim beschäftigt hat und immer noch beschäftigt. Mit Hilfe einer neuen Mitarbeiterin im Bereich Öffentlichkeitsarbeit ist es uns gelungen, nun auch in den Sozialen Medien präsent zu sein, und zwar in kürzester Zeit sehr erfolgreich. Nicht zuletzt dank der Vernetzung mit der Mediengruppe Thüringen und dem TMUEN. Im Bereich Umweltbildung konnten neue Schülerkooperationen etabliert (Grundschule Großrudestedt und Albert-Schweitzer-Gymnasium Erfurt) und bestehende (Gymnasium Dillenburg) fortgeführt werden. So kamen auch im letzten Jahr mehrere Schulklassen zu uns ans Grüne Band oder nach Alperstedt. Daneben boten wir regelmäßig Exkursionen für Erwachsene an, die sehr gut nachgefragt waren. Besonders eindrücklich lässt sich Umweltbildung im Zusammenhang mit Freiwilligeneinsätzen zur Pflege besonders wertvoller Biotope vermitteln. Nachdem die Stiftung diesen Weg im Rahmen eines ENL-Projektes begonnen hat, kommen jährlich neue Einsätze dazu und Vieles geschieht inzwischen als Selbstläufer und mit Unterstützung der Nationalen Naturlandschaften. Unser Arbeitsschwerpunkt lag jedoch nach wie vor in der Betreuung der stiftungseigenen und landeseigenen Naturschutzliegenschaften. Das Grüne Band ist dabei ein Herzstück unserer Arbeit, was sich wortwörtlich so auch in unserem Leitbild ausdrückt. Um als Team der Geschäftsstelle zusammenzuwachsen und gemeinsam mit dem Stiftungsrat und dem Vorstand an einem Strang zu ziehen, haben wir zu Beginn des letzten Jahres eine Leitbilddiskussion begonnen und diese in einem zweiten Workshop im Advent erfolgreich zu Ende geführt. Das Ergebnis stellen wir stolz an den Anfang dieses Jahresberichts. Beate Schrader Leiterin der Stiftungsgeschäftsstelle und Vorstand der Stiftung Naturschutz Thüringen Unsere Mission Wir erhalten und entwickeln aktiv unser reichhaltiges Thüringer Naturerbe für und mit den Menschen. Das Grüne Band ist ein Herzstück unserer Arbeit. Wir sind Impulsgeber und Partner für die Akteure des Naturschutzes in Thüringen. Wir reden über Natur und begeistern für ihre Vielfalt. Wir schaffen gesellschaftliche Akzeptanz für unsere Arbeit. Wir setzen eigene Leuchtturmprojekte mit Vorbildcharakter um. Wir fördern und unterstützen Projekte und Innovationen zum Schutz von Arten und Lebensräumen. Unsere Werte Natur ist unsere Leidenschaft. Wir sind ein engagierter und zuverlässiger Partner. Wir sind offen für Akteure und Ideen. Wir pflegen wertschätzenden Umgang mit der Natur, mit unseren Partnern und untereinander. Wir setzen unsere vielfältigen Ressourcen kompetent und verantwortungsbewusst ein. Unsere Vision Wir sind allseits bekannter und geschätzter Partner für Politik und Gesellschaft in Fragen des Naturschutzes sowie der Umweltbildung. In Thüringen besteht eine gesamtgesellschaftlich breite Wertschätzung der Natur. Wir sind verantwortlich für das gesamte Grüne Band Thüringen. Wir erweitern und entwickeln unser Flächeneigentum, soweit es für den Naturschutz sinnvoll ist. Darüber hinaus sind wir Eigentümer aller Flächen aus dem Ressort Naturschutz des Freistaates Thüringen. Wir sind weitgehend finanziell eigenständig. Dafür bieten wir auch unsere Kompetenzen im Bereich Naturschutz und Flächenmanagement an und vermehren unser Stiftungskapital. Für Naturschutzprojekte sind wir ein unentbehrlicher Baustein in der Thüringer Förderlandschaft. 4 5

6 Projektförderung Die Stiftung fördert Bestrebungen und Maßnahmen zur Erhaltung und zum Schutz der Natur und zur Pflege der Landschaft und führt diese durch. Sie fördert das allgemeine Verständnis für Naturschutz und Landschaftspflege in der Öffentlichkeit und trägt zur Aufbringung der benötigten Mittel bei. aus der Satzung der Stiftung Naturschutz Thüringen Die Stiftung Naturschutz Thüringen begann ihr Wirken als reine Förderstiftung und auch aktuell ist die Ausgabe von Zuwendungen zu naturschutzfachlich wertvollen Maßnahmen einer unserer Hauptwirkungsbereiche. Auszug aus der Satzung der Stiftung Naturschutz Thüringen Die Stiftung hat insbesondere folgende Aufgaben: 1. die Forschung auf speziellen Gebieten des Naturschutzes und der Landschaftspflege zu fördern, 2. Maßnahmen zur Aufklärung und Weiterbildung zu fördern, zu unterstützen und selbst zu betreiben, 3. die Pacht, den Erwerb und die sonstige zivilrechtliche Sicherung von Grundstücken für Zwecke des Naturschutzes und der Landschaftspflege zu fördern und selbst zu betreiben, 4. Maßnahmen zur Pflege und Entwicklung von Schutzgebieten und der Landschaft sowie ggfs. zur Wiederherstellung der Funktionen beeinträchtigter Landschaftsteile zu fördern und durchzuführen und Karin Jäger, Förderpraxis und Veranstaltungsmanagement 5. Mittel aus der Ausgleichsabgabe zweckgebunden zur Verbesserung von Natur und Landschaft, insbesondere zum Aufbau von Flächen- und Maßnahmenpools entsprechend der Konzeption des für Naturschutz und Landschaftspflege zuständigen Ministeriums zu verwenden. 6 Projektförderung Projektförderung 7

7 Anträge Zuwendungen 2017 Zuwendungsanträge 24 laufende Projekte Zuwendungen 2017 laufende Zuwendungen 35 davon in 2017 erlassene Bescheide 14 Der Förderbereich der Stiftung Naturschutz Thüringen im Überblick 14 Zuwendungen 24 aus Kapitalerlösen finanziert 13 davon 9 Ablehnungen 1 Rücknahme 2 zum Jahresende 2017 noch nicht beschieden in 2017 erlassen ,37 11 aus Ausgleichsabgabe finanziert 1 davon in 2017 erlassen ,80 Nachdem in den Jahren zuvor die Antragsformulare und Bescheidvorlagen zur Förderung neu aufgesetzt worden waren, begannen wir in 2017 unsere Förderrichtlinien zu überarbeiten. In mehreren Bearbeitungsrunden (Feedbackauswertung der Zuwendungsempfänger über die Mittelverwendungsnachweise, Recherche bei anderen Stiftungen, interner Workshop) wurde ein erster Entwurf für neue Förderrichtlinien erarbeitet, der nunmehr im kommenden Jahr 2018 juristisch geprüft und dem Stiftungsrat zur Beschlussfassung vorgelegt werden soll. Die Projektförderungen im Jahr 2017 sowie einige ausgewählte Maßnahmen stellen wir Ihnen auf den Folgeseiten im Überblick und exemplarisch vor. Mittelabfluss gesamt für Zuwendungen 2017: davon Mittelabfluss für in 2017 erteilte Zuwendungen: 8 2 Flächenerwerb Landschaftspflege Naturschutzforschung finanziert aus Kapitalerlösen , Umweltbildung ,87 finanziert aus der Ausgleichsabgabe , ,00 Anzahl der in 2017 laufenden Zuwendungen Anzahl der davon in 2017 erlassenen Bescheide (pro Zuwendung mehrere Förderbereiche möglich) Höhe der ausgegebenen Mittel Zuwendungen 2017 Gesamt , ,87 Projektübersicht Zuwendungen Projektförderung Projektförderung 9

8 Projektübersicht Zuwendungen 2017 Abkürzungen NF Naturschutzforschung UB Umweltbildung FE Flächenerwerb LP Landschaftspflege K Kapitalerlöse Erlöse aus der Anlage des Stiftungskapitals AA Ausgleichsabgabe Einnahmen aus Eingriffen in Natur und Landschaft lfd. Fö.-Nr Mittelherkunft Zuwendungsempfänger Zuwendung für (Kurzbeschreibung) Höhe der Gesamtzuwendung Startjahr Projektlaufzeit in Monaten Förderbereiche FE LP UB NF in 2017 abgeflossene Mittel lfd. Fö.-Nr Mittelherkunft Zuwendungsempfänger Zuwendung für (Kurzbeschreibung) Höhe der Gesamtzuwendung Startjahr Projektlaufzeit in Monaten Förderbereiche FE LP UB NF in 2017 abgeflossene Mittel AA AHO Thüringen Flächenerwerb einschließlich Erst- und Folgepflege in der Gemeinde Ifta, Flur 2, Flurstücke 518 und 546 sowie Flur 10, Flurstück 1663 im Wartburgkreis , FE LP 0, K NABU Stiftung Nationales Naturerbe Erwerb eines ehemaligen Bahndammes als wichtiges Element des Biotopverbundes im Altenburger Land, in Mittelsachsen und dem Leipziger Land , FE 0, AA AHO Thüringen Flächenerwerb einschließlich Erst- und Folgepflege in der Gemarkung Neuenhof, Flur 5, Flurstücke 456 und 454 der Stadt Eisenach und in der Gemarkung Hirschbach, Flur 4, Flurstück , FE LP 0, AA BUND Landesverband Thüringen e. V. Landesgeschäftsstelle Erfurt Bepflanzung und Pflege zweier Flurstücke (Gem. Wülfingerode) als Biotopverbundstruktur im LK Nordhausen 7.963, LP 0, AA Zweckvereinbarung Gemeinde Rosa und Roßdorf Herstellung einer leitbildkonformen Ufervegetation am Rosabach in den Gemeinden Rosa und Roßdorf 5.681, LP 0, K Förderverein Grundschule Oettersdorf e. V. Sinnesgarten an der Staatlichen Grundschule Oettersdorf 1.000, NF 0, K Technische Universität Ilmenau Flora Incognita interaktive, halbautomatische Artenbestimmung mit mobilen Endgeräten und vollautomatischer Kartierung , UB 5.926, K Friedrich-Schiller- Universität Jena, Institut für Ökologie Anschubfinanzierung zur Einrichtung und Markierung von Flächen zur langfristigen Beobachtung von Ökosystemveränderungen nach Nutzungsaufgabe in Wäldern Jenas 3.000, UB 750, AA AHO Thüringen Flächenerwerb inkl. Erst- und Folgepflege Hasel/Judengottesacker , FE LP 0, K Rödelhof - Nebenerwerbsbetrieb Kinderkurse Bau von Wildbienenhotels 1.000, NF 0, K Verein für Naturschutz und Landschaftspflege e. V. Dankmarshausen Lenkung des Wasserstandes im NSG Dankmarshäuser Rhäden über Stauwerke in zwei zur Entwässerung des Rhäden angelegten Gräben in naturnaher Anpassung an die Witterungsverhältnisse und eine neue Beweidungsform AA AHO Thüringen Erstpflege einer Teilfläche der Cypripediumbiotops im FFH-Gebiet 19 "Stein - Rachelsberg - Gobert" und Teilfläche des VSG 12 "Werrabergland südwestlich Uder" 2.500, LP 500, , LP 0, K Aktiv-Schule Erfurt Integration der Pflege einer Streuobstwiese als eigenständigen Unterrichtsbereich im Rahmen des Unterrichtsfaches Arbeiten und Wirtschaften K AHO Thüringen e. V. Erstellung eines Konzeptes für Artenhilfsmaßnahmen im Wartburgkreis mit teilweiser praktischer Umsetzung fürerstellung eines Konzeptes für Artenhilfsmaßnahmen im Wartburgkreis mit teilweiser praktischer Umsetzung für die Arten Dactylorhiza majalis und Orchis pallens 1.000, NF 0, , UB 3.380,00 10 Projektförderung Projektförderung 11

9 Projektübersicht Zuwendungen 2017 Abkürzungen NF Naturschutzforschung UB Umweltbildung FE Flächenerwerb LP Landschaftspflege K Kapitalerlöse Erlöse aus der Anlage des Stiftungskapitals AA Ausgleichsabgabe Einnahmen aus Eingriffen in Natur und Landschaft lfd. Fö.-Nr Mittelherkunft Zuwendungsempfänger K Dachverband Deutscher Avifaunisten e. V. Zuwendung für (Kurzbeschreibung) Höhe der Gesamtzuwendung Startjahr Projektlaufzeit in Monaten Förderbereiche in 2017 abgeflossene Mittel Projekt Rotmilan Land zum Leben! , UB 3.723, AA BUND LV Thüringen Flächenerwerb im Sonneberger Unterland (Gemarkung Rotheul) K Naturforschende Gesellschaft Altenburg e. V. Machbarkeitsstudie "Länderübergreifender Biotopverbund Bergbaufolgelandschaft Burgenlandkreis / Altenburger Land / Landkreis Leipzig" K Naturstiftung David "Weiterentwicklung des Direktvermarktungssystems Weidewonne und Beratung von Schäfereibetrieben bei der teilmechanisierten Landschaftspflege zur Erhaltung der Steppenrasengebiete in Nord- und Mittelthüringen" FE LP UB NF 3.412, FE 0, , FE 6.940, , UB 1.589,63 lfd. Fö.-Nr Mittelherkunft Zuwendungsempfänger AA BUND Landesverband Thüringen e. V. Landesgeschäftsstelle Erfurt Zuwendung für (Kurzbeschreibung) Höhe der Gesamtzuwendung Startjahr Projektlaufzeit in Monaten Förderbereiche in 2017 abgeflossene Mittel Flächenerwerb Neustadt "In der Holücke" , FE , K UNB Hildburghausen Aufstellung einer Nisthilfe für den Weißstorch im GLB Feuchtwiese bei Lindenau K Kreisverband des Kulturbund Rudolstadt- Saalfeld e. V K Eine-Welt-Netzwerk Thüringen e. V. 321, UB 321,30 Erhalt der Wochenstube des Großen Mausohrs in Teichel 833, UB 833,00 Druck des nachhaltigen Hausaufgabenheftes "Das Möhrchenheft- mit KiKi Karotte nachaltig durchs Grundschuljahr" FE LP UB NF 6.956, UB 6.372, AA AHO Thüringen e. V. Flächenkauf, Pflanzung und Bestandspflege im NSG 'Tännreisig' bei Niederwillingen , LP UB , K Landschaftspflegeverband Thüringer Wald, Friedrichshöhe Organisation, Durchführung und naturschutzfachliche sowie öffentlichkeitswirksame Begleitung des 16. Bergwiesen- Mahdwettbewerbes in Scheibe-Alsbach , UB 1.578, K Wildtierland Hainich ggmbh Wildkatze im Winterpelz 3.789, LP 1.315, K Wildtierland Hainich ggmbh Besucherlenkung für den Schutz des Frauenschuhs 988, UB 988, AA FV Numburg e. V. Erhalt und Förderung kalkhaltiger Magerrasen im NSG Schloßberg Solwiesen Erwerb von Pflegegeräten 3.076, LP 0, AA AHO Thüringen e. V. Flächenkauf im FFH-Gebiet Thüringe Wald von Ruhla bis Großer Inselsberg (Nr.60) 6.991, LP UB 6.000,00 12 Projektförderung Projektförderung 13

10 lfd. Fö.-Nr Mittelherkunft Zuwendungsempfänger K Agrargesellschaft Herpf GmbH K BUND Landesverband Thüringen e. V. Landesgeschäftsstelle Erfurt K Schülergruppe Sillmann, Hofmann, Bauer Zuwendung für (Kurzbeschreibung) Etablierung einer Ganzjahresweide am Dürrenberg bei Metzels Förderung der Akzeptanz für ein Nationales Naturmonument Grünes Band K BUND LV Thüringen Veranstaltung "Natura 2000 in Thüringen Herausforderung und Chance" K Thüringer Entomologenverband e. V. Abkürzungen NF Naturschutzforschung UB Umweltbildung FE Flächenerwerb LP Landschaftspflege Projektübersicht Vorstellung ausgewählter Zuwendungsmaßnahmen 2017 Zuwendungen 2017 Höhe der Gesamtzuwendung Startjahr Projektlaufzeit in Monaten Förderbereiche in 2017 abgeflossene Mittel 5.739, FE 4.577, , LP UB NF ,48 Schautafel "Das Revier des Bibers" 457, LP 457,00 Erforschung der Insektenfauna Thüringer Steppenrasen Teil 1: Bottendorfer Hügel K Kapitalerlöse Erlöse aus der Anlage des Stiftungskapitals AA Ausgleichsabgabe Einnahmen aus Eingriffen in Natur und Landschaft 3.794, LP 3.662, , FE LP 0,00 Erforschung der Insektenfauna Thüringer Steppenrasen Teil 1: Bottendorfer Hügel Das Projekt dient der exemplarischen Auswertung eines Teils der Beifänge, welche im Rahmen des EU-LIFE-Projektes Erhaltung und Entwicklung der Steppenrasen Thüringens (LIFE07/NAT/D/000213) gewonnen wurden. Im Rahmen dieses LIFE-Projektes waren durch den Biologen Dr. Axel Ssymank ehrenamtliche Untersuchungen zur Erfassung ausgewählter Dipterengruppen (Syrphidae, Conopidae u. a.) in Steppen- und Halbtrockenrasen Thüringens durchgeführt worden. Dafür wurden sogenannte Malaise- Fallen eingesetzt. Im Rahmen des hiermit bewilligten Förderprojektes sollen durch Bearbeitung der Beifänge anderer Insektengruppen weitere Fragestellungen geklärt und neue Anforderungen an die Landschaftspflege ermittelt werden. Im Ergebnis dieser Analysen und Auswertungen wird die Insekten-Biodiversität der Standorte in bisher für Thüringen noch nicht erfolgtem Umfang dokumentiert. In Zusammenarbeit mit dem Naturkundemuseum Erfurt hat sich der Thüringer Entomologenverband e. V. bereit erklärt, das weitere bisher unbearbeitete Material zu präparieren, zu determinieren und in den Sammlungen des Museums der Wissenschaft zugänglich zu machen. Ziel des Projektes: neue Erkenntnisse zur Steppenrasen-Fauna der Insekten in Thüringen Erkenntnisse zu charakteristischen Arten des FFH- Lebensraumtyps Steppenrasen Evaluierung der Pflege- und Entwicklungspläne aus dem LIFE-Projekt allgemeine Aussagen zur Insektenfauna in der offenen Landschaft und zum Naturschutz neue Erkenntnisse für die Check-Listen Thüringer Insekten Archivierung von wertvollem Sammlungsmaterial für weitergehende Forschungen und Einbringung in das deutsche Barcoding-Projekt (GBOL, German Barcoding of Life) Dokumentation des Vorkommens der nachgewiesenen Arten sowohl in den Museumsarchiven als auch im Datenbanksystem der Naturschutzbehörden (LINFOS) Darstellung der Ergebnisse in Publikationen, Vorträgen und Ausstellungen Förderbereich 1 Naturschutzforschung Zuwendungsempfänger Thüringer Entomologenverband e. V. Finanzieller Gesamtumfang ,65 Förderung durch die Stiftung Naturschutz Thüringen , K Heimatverein Wünschensuhl e. V. Anschaffung eines Einachsschleppers mit Balkenmähwerk zur Bearbeitung von Feuchtwiesen im Gebiet Landersgrund zwischen Wünschensuhl und Gospenroda , UB 0, K Schäferei Mario Krasel "Entbuschung des Grünen Bandes im Thüringer Schiefergebirge verbunden mit der Anschaffung geeigneter Technik und Materialien , LP ,50 Foto: GEO, F. Möllers 14 Projektförderung Projektförderung 15

11 Förderbereich 2 Umweltbildung Zuwendungsempfänger Eine Welt Netzwerk Thüringen e. V. Finanzieller Gesamtumfang 9.184,70 Förderung durch die Stiftung Naturschutz Thüringen 6.956,00 Druck des nachhaltigen Hausaufgabenheftes Das Möhrchenheft mit Kiki-Karotte nachhaltig durchs Grundschuljahr Das Möhrchenheft 2017/2018 soll in den Kindern die Neugier und den Entdecker für die lokale und weltweite Natur mit ihrer Tier- und Pflanzenwelt wecken. Es soll dazu beitragen, bei den Kindern ein Bewusstsein für die biologische Vielfalt auf der Erde zu schaffen und den Grundstein für nachhaltiges Handeln legen. Mit der Finanzierung der Druckkosten für Exemplare des nachhaltigen Hausaufgabenheftes Möhrchenheft mit Kiki Karotte nachhaltig durchs Grundschuljahr wird die Lücke zwischen dem Bedarf an Möhrchenheften in Höhe von Stück und den aus kommunalen Haushalten gegenfinanzierten Anteilen geschlossen. Das nachhaltige Hausaufgabenheft, bekannt als Möhrchenheft, erschien 2017 in der vierten Auflage unter dem Thema Biodiversität. Es wurde für die Empfänger kostenlos an Grundschulen in den Städten Erfurt, Weimar und Jena sowie im Ilm-Kreis, im Landkreis Nordhausen und 2017 erstmals im Landkreis Gotha verteilt. Veranstaltung Natura 2000 Herausforderung und Chance In Thüringen wird seit April 2016 ein Netzwerk aus insgesamt 11 Natura 2000-Stationen aufgebaut. Das Kompetenzzentrum Natura 2000-Stationen unterstützt diese bei ihren Bemühungen, die Erhaltungszustände der Arten und Lebensräume der Anhänge der FFH-Richtlinie und der Vogelschutzrichtlinie der EU (Natura 2000) zu verbessern. Dabei ist es auch ein wichtiges Anliegen, die Thematik Natura 2000 zum Gegenstand der öffentlichen Diskussion zu machen. Zu diesem Zweck führte das Kompetenzzentrum mit finanzieller Unterstützung der Stiftung Naturschutz Thüringen eine zweitägige Veranstaltung durch, und zwar unter dem Titel Natura 2000 Herausforderung und Chance. Dabei sollten Erfolge dargestellt und Lösungswege für anstehende Probleme aufgezeigt und diskutiert werden. Das Kompetenzzentrum Natura 2000-Stationen gestaltete diese Veranstaltung in Kooperation mit der Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie (TLUG) und den Natura 2000-Stationen. Träger des Kompetenzzentrums ist eine GbR, bestehend aus dem BUND Landesverband Thüringen e. V., dem NABU Thüringen e. V. und dem Deutschen Verband für Landschaftspflege e. V. (DVL). Gemäß GbR-Vertrag trat der BUND Landesverband Thüringen als Zuwendungsempfänger für das Kompetenzzentrum auf und übernahm in der Veranstaltungsplanung die Federführung. Eine beabsichtigte Wirkung der Veranstaltung können Festlegungen und Absprachen sein, die die weitere Entwicklung der Natura 2000-Stationen strukturieren sowie Finanzierungsmöglichkeiten aufzeigen. Am Ende stand der Wunsch, eine solche Natura 2000-Tagung in Zukunft jährlich durchzuführen. Förderbereich 2 Umweltbildung Zuwendungsempfänger BUND Landesverband Thüringen e.v Finanzieller Gesamtumfang 4.294,98 Förderung durch die Stiftung Naturschutz Thüringen 3.794,98 Fotos: SNT 16 Projektförderung Projektförderung 17

12 Förderbereich 2 Förderung der Akzeptanz für ein Nationales Naturmonument Grünes Band Thüringen Umweltbildung Zuwendungsempfänger BUND Landesverband Thüringen e. V. Finanzieller Gesamtumfang ,39 Förderung durch die Stiftung Naturschutz Thüringen ,05 Die Vergangenheit hat gezeigt, dass die Einrichtung neuer Schutzgebiete häufig auf Widerstände stößt, die sich gerade bei Großschutzgebieten oft im Nachhinein als unbegründet herausgestellt haben. Um Widerstände im Vorfeld zu vermeiden und Interessenkonflikte aufzulösen, hat der BUND eine Reihe von Maßnahmen geplant und durchgeführt, die v. a. bei der Bevölkerung vor Ort für das NNM werben sollen. Kernziel des Projektes ist es, den Menschen, die im Grünen Band leben, agieren und/ oder Eigentum haben, zu vermitteln, dass ihr Grünes Band etwas Besonderes ist, das schon viele Menschen aus dem In- und Ausland in den Bann gezogen hat. So wurde eine musikalisch untermalte Multivisionsshow (MVS) über das Grüne Band Thüringen, seine Landschaften, Tiere und Pflanzen und besonders seine Menschen und deren Geschichte(n) erstellt, und zwar auf der Basis der Wanderung, die der ehemalige Grenzflüchtling, Abenteurer und Reisefotograf Mario Goldstein 2016 unternommen hat. Die hochwertige Show besteht aus Film- und Fotosequenzen und wurde und wird von Mario Goldstein persönlich und authentisch vorgetragen. Ergänzend wurden im Rahmen der Akzeptanz-kampagne ein Imagefilm vorgestellt und ein Aus-stellungsmodul entwickelt, mit dem der BUND bei verschiedenen Veranstaltungen präsent war. Beiträge in den Sozialen Medien, eine eigene Homepage und engagierte Pressearbeit rundeten das Programm ab. Podiumsdiskussion bei der Auftaktveranstaltung der Multivisionsshow. v. l. Georg Baumert, Dr. Kai Frobel, Anja Siegesmund, Mario Goldstein, Ralf-Uwe Beck. Foto: SNT 18 Projektförderung Projektförderung 19

13 Förderbereich Landschaftspflege Zuwendungsempfänger Mario Krasel, Schäfer Finanzieller Gesamtumfang ,50 Förderung durch die Stiftung Naturschutz Thüringen ,50 Entbuschung des Grünen Bandes im Thüringer Schiefergebirge verbunden mit der Anschaffung geeigneter Technik und Materialien Ziel des geförderten Projektes war die Entbuschung von Flächen am Grünen Band im Thüringer Schiefergebirge im Gebiet zwischen Titschendorf und Lehesten, und zwar als Voraussetzung für eine nachfolgende Beweidung zur Erhaltung des Offenlandbiotopverbundes. Es handelte sich vor allem um die Schaffung von Weidetriften und die Wiederherstellung bzw. Erweiterung zugewachsener Offenlandbereiche. Hierzu mussten Technik (Traktor) und Materialen (Futterraufen) angeschafft werden, die den Schäferbetrieb in die Lage versetzen, diese Beweidung langfristig zu realisieren. Die Entbuschung besonders kleinteilig zu pflegender Flächen wird überwiegend in Handarbeit durchgeführt. Mit dem beantragten Traktor soll der Gehölzschnitt von den sensiblen Flächen beräumt werden. Damit die Weidetiere im Vegetationshalbjahr die wertvolle Landschaftspflege betreiben können, müssen sie den Winter über im schneereichen Schiefergebirge ebenfalls gut versorgt sein. Hierbei sind Futterraufen und für die Heufütterung auch ein Traktor als wichtiger Arbeitsgrundlagen für den Ein-Mann-Betrieb nötig. Der Traktor wurde bei der wachsenden Herde auch deshalb notwendig, um die Wasserversorgung der Tiere auf den entlegenen Flächen zu gewährleisten. Zahlreiche kleine Wiesen und verbuschende Offenlandstrukturen im Grünen Band können durch manuelle Freistellung in Kombination mit Beweidung wieder sinnvoll verbunden werden. Offenlandstrukturen, für die die Beweidung nicht förderlich oder sinnvoll ist, können durch manuelle Pflege offengehalten werden (z. B. Standorte äußerst bedrohter Bärlapp-Vorkommen). So wollen wir dazu beitragen, die Wanderschäferei im Thüringer Schiefergebirge zu erhalten. Besucherlenkung für den Schutz des Frauenschuhs Foto: Wildtierland Hainich ggmbh Förderbereich 2 und 4 Umweltbildung und Landschaftspflege Zuwendungsempfänger Wildtierland Hainich ggmbh Finanzieller Gesamtumfang 1.318,89 Förderung durch die Stiftung Naturschutz Thüringen 988,89 Foto: M. Krasel Foto: SNT Eine Bundesmonitoringfläche der Orchideenart Frauenschuh (Cypripedium calcelous) in der Gemarkung Bickenriede wird jährlich während der Blütezeit von Anfang Mai bis Mitte Juni stark von Besuchern frequentiert. Eine vorhandene Besucherlenkung (Holzsteg) war inzwischen verfallen und musste daher entfernt werden. Ohne diese Begrenzung kam es jedoch zu schwerwiegenden Beschädigungen der Pflanzen durch das querfeldein laufen der Besucher. Ziel des geförderten Projektes war es, eine Ersatzkonstruktion zu errichten, um das Frauenschuh-Vorkommen vor dem Zertreten zu bewahren. Die Besucher werden jetzt entlang eines hölzernen Geländers geleitet und die Flächen mit den Frauenschuhvorkommen auf diese Weise vor mechanischen Beeinträchtigungen bewahrt. Die Population kann sich erholen, stabilisieren und möglicherweise ausbreiten. Die Haltbarkeit der neu zu errichtenden Konstruktion wird mit zehn Jahren veranschlagt. 20 Projektförderung Projektförderung 21

14 Förderbereich 2 und 4 Umweltbildung und Landschaftspflege Zuwendungsempfänger Landschaftspflegeverband Thüringer Wald e. V. Finanzieller Gesamtumfang 4.304,00 Förderung durch die Stiftung Naturschutz Thüringen 1.748,00 Organisation, Durchführung und naturschutzfachliche sowie öffentlichkeitswirksame Begleitung des 16. Bergwiesen-Mahdwettbewerbes in Scheibe-Alsbach 2017 Am fand in Scheibe-Alsbach das 16. Bergwiesenfest statt. Ein Ziel der Veranstaltung war die Darstellung der traditionellen Bewirtschaftungsweisen für die zahlreich erwarteten Besucher, insbesondere die Darstellung der Bergmähwiesen und deren Bedeutung für das Landschaftsbild der Region. Ein überwiegender Teil der Bergwiesen befindet sich in Privatbesitz. Infolge des Strukturwandels in der Landwirtschaft ist die Identifikation der Eigentümer und Anwohner mit diesen aufwändig zu bewirtschaftenden Flächen stark gesunken. Durch die Veranstaltung sollten den Besuchern und Teilnehmern sowohl Wissen zur angemessenen Pflege wie auch Erkenntnisse über die Bedeutung der Bergwiesen für die Biodiversität und als historisch bedingte Landschaftsform vermittelt werden. Foto: SNT Am Wettbewerb nahmen 71 Männer, sieben Frauen und sieben Kinder und Jugendliche teil. Es kamen etwa 300 Zuschauer zu der Veranstaltung. In den Reden zur Veranstaltung sowie in den Randgesprächen fand ein reger Erfahrungsaustausch statt. Flächenankauf und -pflege im FFH-Gebiet Nr. 60/ Thüringer Wald von Ruhla bis Großer Inselsberg Der Erwerb der Flächen ist die Grundlage zum Erhalt des Bergwiesenkomplexes Böser Erling, südwestlich des Großen Weißenberges in der Gemeinde Steinbach. Es handelt sich dabei um ein Areal mit unterschiedlichen Lebensräumen, die einen charakteristischen Ausschnitt des Thüringer Waldes mit artenreichen Komplexen typischer Mittelgebirgsbiotope darstellen. Die Flächen wurden mit finanzieller Unterstützung der Stiftung Naturschutz Thüringen erworben. Im Anschluss werden mit Hilfe einer Landschaftspflegefirma in einem Zeitraum von zwei Jahren Erstpflegemaßnahmen (Entbuschung und Beräumung, Grundpflege des Grünlandes, Freistellen von Lesesteinriegeln u. Ä.) durchgeführt. In den folgenden zwei Jahren des Projektzeitraumes sichert der Zuwendungsempfänger die Nachpflege in ehrenamtlicher Tätigkeit. Mit dem Projekt wird die Wiederentwicklung einer typischen Bergwiesenflora angestrebt. Eine mögliche Projektnachfolge könnte der Erwerb angrenzender Grundstücke mit gleicher Zielstellung sein. Förderbereich 3 und 4 Flächenerwerb und Landschaftspflege Zuwendungsempfänger Arbeitskreis Heimische Orchideen Thüringen e. V. Finanzieller Gesamtumfang 8.153,80 Förderung durch die Stiftung Naturschutz Thüringen 6.991,00 Foto: LPV Thüringer Wald 22 Projektförderung Projektförderung 23

15 Flächen- und Projektmanagement zur Landschaftsentwicklung Mit der Übernahme der Flächen am Grünen Band hat das Flächenmanagement neben der Förderung eine wesentliche Rolle im Stiftungsalltag eingenommen. Dabei sehen wir die Fläche immer im räumlichen Kontext und entwickeln auch größere Projekte, die die eigenen Liegenschaften überschreiten können. Stiftung Naturschutz Thüringen zur Entwicklung des Grünen Bandes Das 763 km lange Grüne Band Thüringen bildete auch im letzten Jahr den Schwerpunkt unseres Flächenmanagements. Hier konnten die drei Sachbearbeiterinnen zahlreiche Projekte zur naturschutzfachlichen Aufwertung der Liegenschaften umsetzen. Unterstützt wurden sie dabei von jeweils einem Vorstandsmitglied der Stiftung als Entscheidungsträger sowie einem Bearbeiter der Thüringer Landgesellschaft in der technischen Liegenschaftsverwaltung. Diese Arbeitsweise mit klaren regionalen Zuständigkeiten hat sich auch für die anderen von uns betreuten Flächen in Thüringen bewährt (s. Abb. 26). Für die fachliche Betreuung der Naturschutzliegenschaften des Landes ist Carlotta Schulz die zuständige Ansprechpartnerin in der Stiftung. Neu in unser Team kam 2017 ein Sachbearbeiter für den Themenkomplex Waldumbau und Waldökologie. Marcus Lange unterstützt uns seit März 2017 bei forstfachlichen Fragen im Bereich der Liegenschaften und begleitet die Forsteinrichtung im Grünen Band mit seinem fachlichen Know-How. Auch Fragen der Verkehrssicherung fallen in seinen Zuständigkeitsbereich. Es zeigt sich also, dass Flächen-und Projektmanagement nicht immer nur direkte naturschutzfachliche Aufwertung bedeutet. Ausgehend vom jeweiligen Flurstück steht hinter diesem Überbegriff die Flächennutzung bzw. -pflege naturschutzfachlich und vertraglich zu organisieren, ggf. notwendige oder sinnvolle Maßnahmen abzustimmen bzw. selbst umzusetzen sowie die Finanzierung hierfür zu klären (z. T. auch Drittmittelbeantragung) Flächenarrondierungen zur besseren Umsetzbarkeit von Maßnahmen durch Tausch und Erwerb zu ermöglichen sowie die Verkehrssicherheit der Flächen zu kontrollieren und ggf. durch geeignete Maßnahmen (Wegesperrungen, Beschilderung, Fällung oder Rückschnitt bruchgefährdeter Bäume oder Baumaßnahmen an Brücken o.a. Bauwerken) wieder herzustellen. Foto: Thomas Stephan 24 Flächen- und Projektmanagement zur Landschaftsentwicklung Flächen- und Projektmanagement zur Landschaftsentwicklung 25

16 Zuständigkeiten in der Flächenverwaltung Ingrid Werres Peggy Faulstich (bis August Vertretung) Jörg Nonnen Vorstand Anne Gunske ThLG Ines Püschel Beate Schrader Vorstand (WAK) Dieter Franz (SM, HBN, SON) Eike Apel ThLG Stella Schmigalle Gesamtkoordinatorin des Fachbereiches Liegenschaften und Projektmanagement Beate Schrader Vorstand Sandra Lindauer ThLG Carlotta Schulz Referentin für Biotop- und Artenschutz Gesamtkoordination und fachliche Betreuung der Landesnaturschutzliegenschaften SNT Stiftungseigene Liegenschaften mit Schwerpunkt am Grünen Band NATS Landeseigene Liegenschaften des Freistaates Thüringen Marcus Lange Sachbearbeiter Waldökologie und Waldumbau Landeseigene Naturschutzliegenschaften Der Stiftung obliegt bereits seit 2009 die fachliche Betreuung der landeseigenen Naturschutzflächen. Seit dem letzten Jahr können wir diesen Aufgabenbereich nun Dank zusätzlicher Personalausstattung mit großem Engagement ausfüllen. Die technische Verwaltung, die vor allem die Nutzung und Verpachtung der Flächen regelt, liegt hierbei in den bewährten Händen der Thüringer Landgesellschaft (ThLG). Grundsatz unseres Liegenschaftsmanagements ist der dauerhafte Erhalt und die Entwicklung des ökologischen Wertes der Flächen. Dafür erarbeiten wir Vorgaben für die naturschutzgerechte Nutzung der Flächen und führen Abstimmungen mit den Bewirtschaftern durch, die dann beim Abschluss von Verträgen durch die ThLG berücksichtigt werden. Wir sind außerdem berechtigt, mit Eigenmitteln oder Mitteln der Ausgleichsabgabe Naturschutzmaßnahmen auf den Flächen umzusetzen. Auch auf landeseigenen Naturschutzflächen geplante Maßnahmen anderer Akteure, wie den Verbänden und den Natura 2000-Stationen, werden fachlich mit uns abgestimmt. Zum Stichtag betrug der Flächenbestand der landeseigenen Naturschutzliegenschaften ha, verteilt auf Flurstücke. Die Flächen liegen in allen Landkreisen Thüringens, teilweise arrondiert in größeren Projektgebieten (z. B. die Binnensalzstellen im Esperstedter Ried oder die Werraschleife zwischen Falken und Frankenroda), teilweise aber auch als relativ fragmentierte Einzelflächen mit geringer Größe über das ganze Land verteilt. Bis Ende 2017 waren knapp 78 % des Flächenbestandes verpachtet, dies sind Hektar. Von den zum vorliegenden 185 Pachtverträgen wurden 36 Verträge im Jahr 2017 nach Einzelabstimmungen mit uns neu verhandelt und abgeschlossen. 20 der noch von den Staatlichen Umweltämtern abgestimmten oder von anderen Voreigentümern übernommenen Pachtverträge wurden weitergeführt. Davon sind 8 Verträge befristet und können erst nach Laufzeitende neu gestaltet werden; und 12 Verträge haben eine Klausel zur jährlichen Verlängerung. Bei einem Großteil dieser Verträge liegen die entsprechenden Flurstücke in Flurbereinigungsverfahren. Erst mit Inkrafttreten des neuen Bestandes können sie neu gestaltet werden. Für die verpachteten Flächen des Bestandes sind im Folgenden die Angaben zur Flächennutzung dokumentiert und in einem Diagramm dargestellt. Die unverpachteten Flächen sind zumeist landwirtschaftlich nicht nutzbar (Wald, Verbuschung, Wasserfläche oder ähnliches) und werden daher nicht dargestellt. Naturschutzliegenschaften des Freistaats Thüringen ha Flurstücke 500 unverpachtet ha verpachtet in 185 Verträgen 26 Flächen- und Projektmanagement zur Landschaftsentwicklung Flächen- und Projektmanagement zur Landschaftsentwicklung 27

17 Naturschutzliegenschaften des Freistaats Thüringen Nutzungsarten und -intensität der verpachteten Flächen Grünland 901 ha Ackernutzung 214 ha Sonstiges 592 ha Die hohe Zahl von 36 neuabgeschlossenen Verträgen zeigt die Bemühung, die Extensivierung und ökologische Aufwertung der Landesliegenschaften voranzutreiben. Im Vergleich zum Vorjahr sind daher auch bereits deutlich Erfolge ablesbar. So wurde Ende 2016 noch etwa 10 % der Grünlandflächen konventionell genutzt, Ende 2017 betrug dieser Anteil nur noch 2 %. Über 97 % der Grünlandflächen werden also extensiv genutzt bzw. fallen in die Kategorie der extensiven Offenlanderhaltung. Zumeist wird die extensive Nutzung über die Teilnahme an den KULAP Grünland-Programmen G1-G6 geregelt; ansonsten werden über die Pachtverträge entsprechende Nutzungsauflagen wie zum Beispiel ein Düngeverbot und 852 Grünland extensive Nutzung 30 Grünland Offenlanderhaltung 19 Grünland konventionelle Nutzung ha 52 extensive Ackernutzung 592 Sonstiges 162 intensive Ackernutzung spezielle Schnittzeitpunkte vereinbart. Auch im Bereich der Ackerflächen ist im Vergleich zum Vorjahr bereits eine deutliche Verbesserung der ökologischen Wertigkeit erkennbar. So ist zum einen durch Umwandlung von Ackerland in Grünland, aber auch durch Flächentausch (z. T. im Rahmen von Flurbereinigungsverfahren) der Flächenanteil des Ackerlands insgesamt von 298 ha auf 214 ha gesunken. Zum anderen konnte durch entsprechende Vereinbarungen und Ausnutzung der KULAP-Ackerprogramme der Anteil der extensiven Ackernutzung von 10 % auf 24 % gesteigert werden, dies entspricht einem Zuwachs von 20 ha. Näheres zur Extensivierung von Ackerflächen können Sie im Artikel auf Seite 29 erfahren. Kompromissfindung zwischen landwirtschaftlicher Nutzung und Naturschutz für bisher intensiv genutzte Ackerflächen Mit der Übernahme der fachlichen Betreuung der Landesnaturschutzliegenschaften hat die Stiftung Naturschutz Thüringen auch die anspruchsvolle Aufgabe übernommen, für fast 300 ha überwiegend verstreut und kleinflächig vorliegender Ackerflächen eine naturschutzgerechte Nutzung zu finden. Aus den Zahlen wird ersichtlich, dass hier noch ein großer Abstimmungsbedarf zur Extensivierung und naturschutzfachlichen Aufwertung besteht, denn knapp 90 % des verpachteten Ackerlandes wurden zum Stand noch intensiv bewirtschaftet. Zur Umsetzung von Naturschutzmaßnahmen ist meist die enge Kooperation mit dem jeweiligen schon vorhandenen Bewirtschafter vor Ort notwendig, denn oft besteht der Landesbesitz aus einem oder wenigen kleinen Flurstücken inmitten eines großen Ackerschlags. Es muss also eine sowohl für den landwirtschaftlichen Betrieb praktikable und finanziell tragbare, als auch für den Naturschutz zufriedenstellende Lösung zur ökologischen Aufwertung gefunden werden. Diese Herausforderung bietet jedoch auch die große Chance, in der oftmals strukturarmen und intensiv genutzten Agrarlandschaft zumindest kleine Inseln ökologischer Vielfalt zu etablieren. Zur Extensivierung von Ackerflächen kann beispielsweise die Anlage von Blühstreifen und Ackerrandstreifen zählen, oder auch eine Anpassung der Bewirtschaftung zum Schutz des Feldhamsters und anderer Arten der Feldflur. Auf größeren zusammenhängenden Flächen ist auch eine Umwandlung in extensiv genutztes Grünland möglich; die Rahmenbedingungen hierfür sind aber eher selten gegeben. Im Folgenden wollen wir einige dieser vereinbarten Maßnahmen kurz vorstellen. Lebensraumparzelle Thamsbrück In der Gemarkung Thamsbrück im Unstrut-Hainich- Kreis wurde im Zuge der Neuverpachtung von etwa 17 ha Ackerland mit der Agrargenossenschaft Neunheilingen mbh die Einrichtung einer sogenannten Lebensraumparzelle abgestimmt. Auf einem Ackerschlag von etwa 10 ha Größe wird dabei ein kleinflächiges Streifenmosaik verschiedener Kulturen angelegt. Dabei wechseln sich etwa 20 m breite Streifen mit Hauptkulturen (z. B. Getreidegemenge, Ackerbohnen, Hafer und Kleegras) mit Blühstreifen von 6 bis 12 m Breite ab. Die breiteren Blühstreifen werden jedes Jahr hälftig neu angelegt, sodass immer eine Hälfte im Frühjahr frisch, die andere überjährig dasteht. Umrahmt wird die Lebensraumparzelle von kleinen Luzerne-Parzellen. Von dieser extrem hohe Kulturartenvielfalt, den dadurch entstehenden langen Saum- und Randbereichen sowie der Reduzierung des Einsatzes von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln profitieren viele Arten der Agrarlandschaft wie Rebhühner, Feldlerchen, Grauammern und Feldhamster. Landeseigene Naturschutzliegenschaften Lösungen finden 28 Flächen- und Projektmanagement zur Landschaftsentwicklung Flächen- und Projektmanagement zur Landschaftsentwicklung 29

18 Landeseigene Naturschutzliegenschaften Lösungen finden Dies konnte unter anderem die Stiftung Lebensraum Thüringen e. V. in einem Projekt zeigen, aus dem die Konzeption der Lebensraumparzelle entlehnt ist (Abschlussbroschüre Rebhuhnschutzprojekt - artenreiche Flur, 2015). Für Wildbienen und andere Insekten bieten die verschiedenen Blühstreifen Nahrungsquelle und Nistplatz. Der Betrieb kann die in der Parzelle wachsenden Kulturen im Rahmen seiner teilweisen Umstellung auf Ökolandbau als Futter für seine Schafe und Rinder nutzen. Ausschnitt der Lebensraumparzelle in Thamsbrück im ersten Bewirtschaftungsjahr (2018), Foto: SNT Blühstreifen Nägelstedt Mit etwas geringerem Planungsaufwand, aber ebenfalls auf großer Fläche wurde in der Gemarkung Nägelstedt die Anlage von etwa 14 ha Blühstreifen mit der ProLand Agrar GmbH vereinbart. Dabei wurde die Lage der Streifen so gewählt, dass diese nicht nur entlang ohnehin vorhandener Saumstrukturen angelegt wurden, sondern auch ein besonders großer Ackerschlag quer durch einen etwa 25 m breiten mehrjährigen Blühstreifen geteilt wird. Dieser bietet über den Sommer und Herbst hinweg ein reichhaltiges Nahrungsangebot für Insekten und Vögel. Insbesondere nach Aberntung der angrenzenden Ackerflächen und über die Wintermonate stellt er überdies einen geschützten Rückzugsraum für Wildtiere dar. Greifvögel suchen regelmäßig entlang des Streifens nach Beute, zu ihrer Unterstützung wurden zusätzlich Sitzkrücken aufgestellt. Einen Ausgleich für den finanziellen Verlust erhält der Betrieb über KULAP (Maßnahme A421). Ackerrandstreifen Im Gegensatz zu den Blühstreifen, bei denen eine spezielle Saatmischung aus Kultur- und Wildpflanzen für einen möglichsten vielfältigen Blühaspekt eingesetzt wird, ist das Ziel von Ackerrandstreifen die Förderung der natürlich vorkommenden Ackerwildkräuter. So wird nach Ansaat der jeweiligen landwirtschaftlichen Kultur am Feldrand auf einer bestimmten Breite auf den Einsatz von Pflanzenschutz- und Düngemitteln verzichtet. Die Saatdichte der Kultur sollte dabei etwas reduziert werden. In den entstehenden Lücken können die teilweise sehr selten gewordenen und geschützten Wildkräuter der sogenannten Segetalflora, wie das Sommer-Adonisröschen, der Nadelkerbel oder das Rundblättrige Hasenohr, keimen und sich entwickeln. Die Ackerrandstreifen werden gemeinsam mit dem übrigen Feld abgeerntet und danach in die übliche Bodenbearbeitung einbezogen. Dies unterscheidet sie von den mehrjährigen Blühstreifen oder von Stilllegungsflächen, die aus diesem Grund für die Entwicklung von Ackerwildkräutern nicht geeignet sind. Ackerrandstreifen sollten auf mageren, steinreichen Standorten angelegt werden, die sich nicht in einer Nährstoffeintragsposition (z. B. am Hangfuß oder in Flussauen) befinden. Dann treten auch keine Probleme mit unerwünschten ausdauernden und konkurrenzstarken Ackerwildkräutern wie der Acker-Kratzdistel, der Ackerwinde oder dem Windhalm auf. Im Jahr 2017 wurde mit mehreren Betrieben die Anlage von Ackerrandstreifen auf geeigneten Standorten abgestimmt, unter anderem auch eine flächige Anlage von knapp 4 ha in der Gemarkung Ranis im Saale-Orla- Kreis durch den Agrarhof Wernburg GbR im Rahmen des KULAP-Programms A424. Ackerrandstreifen nach der Ernte im Spätsommer 2017, Foto: SNT Umwandlung Mühlberg Während bei den vorgenannten Extensivierungsmaßnahmen der Ackerstatus der Flächen erhalten bleibt und sich die Maßnahmen relativ einfach rückgängig machen oder verlagern lassen, ist die Anlage von Grünland meist eine langfristige Angelegenheit. Wird eine Fläche länger als 5 Jahre als Grünland genutzt, darf sie nicht ohne weiteres wieder umgebrochen werden und verliert somit ihren Ackerstatus. Da dies auch mit einem Wertverlust der Fläche einhergeht, können dauerhafte Umwandlungsmaßnahmen nur auf Eigentumsflächen des Landes oder der Stiftung durchgeführt werden. Seit dem Jahr 2017 steht für die dauerhafte Umwandlung von Ackerland in Grünland ein neues KULAP-Förderprogramm (G7) zur Verfügung, mit dem die Landnutzer für den Ertragsausfall durch die Umnutzung entschädigt werden können. So wurde beispielsweise in der Gemarkung Mühlberg im Kreis Gotha die Umwandlung einer 3,5 ha großen, an ein Naturschutzgebiet angrenzenden Ackerfläche mit der Agrargenossenschaft Drei Gleichen Mühlberg e.g. vereinbart. Für die Ansaat des Grünlandes wird eine besonders artenreiche Mischung regionalen Saatguts verwendet, deren Zusammensetzung über die KULAP-Bestimmungen deutlich hinausgeht und die deshalb durch die Stiftung zusätzlich gefördert wird. Nach der Umwandlung wird das Grünland extensiv durch den Landwirtschaftsbetrieb bewirtschaftet. Landeseigene Naturschutzliegenschaften Lösungen finden 30 Flächen- und Projektmanagement zur Landschaftsentwicklung Flächen- und Projektmanagement zur Landschaftsentwicklung 31

19 Stiftungseigene Naturschutzliegenschaften in Thüringen außerhalb des Grünen Bandes Stiftungseigene Naturschutzliegenschaften außerhalb des Grünen Bandes Das Eigentum an Flächen, die nicht im räumlichen Kontext mit dem Grünen Band stehen, ist meist im Zuge von Stiftungsprojekten entstanden. Nach wie vor ereignisreich und fordernd ist das Projekt Moorlandschaft Alperstedter Ried. Im nachfolgenden Artikel gehen wir in diesem Jahr auf das Monitoring im Gebiet ein. Ein weiteres Projektgebiet ist der Stadtwald Kaltennordheim, der ebenfalls in einem Folgeartikel ausführlicher vorgestellt wird. Zunächst aber auch hier der Überblick über Zahlen und Fakten der sonstigen Stiftungsflächen, wobei es im Vergleich zum Vorjahr keine Änderung im Flächenbestand gibt. Zum Stichtag befanden sich 170 Hektar im Eigentum der Stiftung, verteilt auf 409 Flurstücke in den Projektgebieten Alte Werra, Kiesseen Immelborn, Speicher Dachwig, Stadtwald Kaltennordheim und Alperstedter Ried im Eigentum der Stiftung. Die geringe Anzahl von nur 11 Pachtverträgen bei 74 % verpachteter Fläche spiegelt die zusammenhängende Lage in diesen Projektgebieten wider. Auch in der Flächennutzung hat sich im Vergleich zum Vorjahr statistisch nichts geändert. Die Flurbereinigungsverfahren Alperstedt und Dachwig laufen noch bzw. die Neuzuteilung ist noch nicht rechtsgültig erfolgt. Erst nach Rechtsgültigkeit der Neuzuteilung können noch ausstehende Pachtverträge entsprechend angepasst werden. 44 unverpachtet ha 126 verpachtet in 11 Verträgen Stiftungsliegenschaften in Thüringen 171 ha Flächenbestand und Verpachtung 409 Flurstücke Foto: Laura Grosser 32 Flächen- und Projektmanagement zur Landschaftsentwicklung Flächen- und Projektmanagement zur Landschaftsentwicklung 33

20 Stiftungsprojekte Biodiversität erfassen Faunistisches Monitoring im Alperstedter Ried belegt erste Erfolge des Renaturierungsprojektes Die Natur ist eine komplexe Angelegenheit und gerade bei umfangreicheren Maßnahmen wie der Wiedervernässung und Ganzjahresbeweidung im Alperstedter Ried lassen sich die Auswirkungen und Entwicklungen oft nur schwer vorhersagen. Es ist daher wichtig, die eintretenden Veränderungen genau zu beobachten und mit den Zielen des jeweiligen Projektes abzugleichen. Wichtige Indikatoren für die Entwicklung einer Fläche sind oftmals die Bestandsveränderungen verschiedener Tier- und Pflanzengruppen. Aber auch abiotische Faktoren, wie zum Beispiel der Wasserstand, können überwacht und ausgewertet werden. Entwickelt sich die Projektfläche in eine ungewünschte Richtung, kann dann bei Bedarf frühzeitig gegengesteuert werden. Im Alperstedter Ried werden zu diesem Zweck regelmäßig die Bestände der Amphibien, Brutvögel, Tag- und Nachtfalter, Zikaden und bestimmter Pflanzen erfasst. Außerdem wird ein Fotomonitoring zur Entwicklung der Vegetationsstruktur durchgeführt. Im Jahr 2017, also anderthalb Jahre nach Beginn des Anstaus des Wulpebachs und Einführung der Ganzjahresbeweidung, waren besonders bei den Vögeln und Amphibien die Erfolge der Maßnahmen schon deutlich sichtbar. Durch die stärkere Vernässung des Niedermoors haben sich insbesondere die Habitatbedingungen für die anspruchsvolleren Wiesenbrüter verbessert und es siedelten sich erstmals wieder Kiebitze, Bekassinen und Wiesenpieper als Brutvögel an (Schulz, 2017). Auch seltenere Gäste wie Kampfläufer, Rotschenkel, Zwergschnepfen und Knäkenten machten während der Zugzeit Rast in den überschwemmten Blänken. Durch Vertiefung und Vernässung entstandene Wasserfläche mit Schlammbereichen, Foto: SNT Kiebitzgelege im Alperstedter Ried, Foto: SNT Vom hohen Stukturreichtum durch die extensive Beweidung profitierten vor allem Braunkehlchen, Baumpieper und Grauammer, die die von den Weidetieren stehen gelassenen Pflanzenstängel gerne als Sitzwarten nutzen. Braunkehlchen auf Wilder Karde, Foto: Sebastian König Die Amphibien, besonders Grasfrosch und Erdkröte, nutzten die angelegten und aufgestauten Tümpel als Laichplatz. Da diese im Verlauf des Sommers nicht austrockneten und überwiegend keine maschinelle Mahd erfolgte, konnten die Jungfrösche sich ungestört entwickeln und aufwachsen. So konnte sich die Anzahl der festgestellten Laichballen und Laichschnüre im Vergleich zum ersten Kartierdurchgang (2015) bereits mehr als verdoppeln (Scheidt, 2017). Bei der Untersuchung der Tagfalter (Heuer, 2017) zeigten sich hingegen noch Defizite in der Steuerung des Weidemanagements hinsichtlich einer der Zielarten, dem Dunklen Wiesenknopf-Ameisenbläuling (Phenargis nausithous). So wurde im Juni 2017 die Beweidung durch den Auftrieb von ca. 100 schwarz-bunten Rindern intensiviert, um den geringen Besatz des Vorjahres auszugleichen und die teilweise sehr dichte und hohe Vegetation aufzulichten. Dies führte zu Trittschäden und verstärktem Fraß zahlreicher Blütenpflanzen, darunter auch des Großen Wiesenknopfs, der Wirtspflanze des seltenen Falters. Der Zeitpunkt der Intensivierung war für dessen komplizierte Fortpflanzungsbiologie äußerst unglücklich, und so konnten zur Eiablagezeit nur wenige Individuen im Gebiet beobachtet werden. Dunkler Wiesenknopf- Ameisenbläuling bei der Eiablage im Pferderied, Foto: SNT Der Witterungsverlauf mit Starkniederschlägen zur Hauptflugzeit der Schmetterlinge wirkte sich zusätzlich ungünstig aus. Der Auftrieb der zusätzlichen Rinder war jedoch ohnehin nur als einmalige Maßnahme geplant. Begründet war sie in der geringen Besatzdichte der eigentlich für dieses Gebiet vorgesehenen Herden, die sich damals noch im Aufbau befanden und daher den Bewuchs nur unzureichend zurückdrängten. Das Monitoring zeigt die unmittelbaren Auswirkungen auf die Tagfalterfauna und gibt daher für das zukünftige Management hilfreiche Hinweise. Intensivierungen der Beweidung (oder auch Nachmahd) im Frühjahr sind in Zukunft unbedingt zu unterlassen, bzw. sensible Bereiche und Artengruppen besser zu berücksichtigen. 34 Flächen- und Projektmanagement zur Landschaftsentwicklung Flächen- und Projektmanagement zur Landschaftsentwicklung 35

21 Stiftungsliegenschaften im Grünen Band Waldgebiet Grünes Band Alter Buchenwald am Dachstein, Foto: SNT Fichtenbestand des Windbergs, Foto: SNT Kaltennordheim Buchenwälder und andere Herausforderungen Im Jahr 2013 erhielt die Stiftung die Möglichkeit, zwei Waldflächen der Stadt Kaltennordheim zu erwerben. Beide Flächen befinden sich auf Erhebungen nördlich der Stadt dem sogenannten Dachstein und dem Windberg. Zusammen besitzen die Flächen eine Größe von 37 ha. Weshalb kamen die Flächen überhaupt für die Stiftung Naturschutz in Betracht? Diese beiden Flächen wurden aufgrund ihrer Naturausstattung als naturschutzfachlich wertvoll eingestuft und damit als potentiell geeignet angesehen, die angrenzende Kernzone des Biosphärenreservats Rhön zu erweitern. Eine Kernzone zeichnet sich dadurch aus, dass sich eigendynamische Prozesse ungestört und ergebnisoffen entwickeln können. Natur Natur sein lassen ist das Motto. Dies ist bereits auf den Flächen des Dachsteins der Fall. Die Holznutzung ist hier schon heute eingestellt. Das Besondere dieser Waldfläche ist der Waldmeister-Buchenwald, der sich hier auf über 23 ha erstreckt und mit durchschnittlich 190 Jahren in einem beträchtlichen Alter ist. Aufgrund des Alters der Bäume sind an einigen Exemplaren Ast- bzw. Kronenabbrüche zu beobachten. Diese Sonderstrukturen stellen wichtige Biotope für viele Tierarten dar, wie zum Beispiel für Schwarzspecht, Hohltaube und verschiedene Fledermausarten. Wichtig für den Erhalt dieses Buchenwaldlebensraums ist eine ausreichende Ausstattung mit Alt- und Totholz (stehend und liegend), welches durch die Stilllegung erreicht wird. Vor allem im Frühjahr ist in einem solchen Buchenwald auch die Vielfalt an Pflanzen in der Krautschicht imposant. Arten wie Waldmeister, Buschwindröschen, Leberblümchen und Wald-Bingelkraut sind dann überall zu finden. Die Situation auf der Fläche am Windberg stellt sich etwas anders dar. Hier ist der bisherige Buchenwaldanteil, der seit dem Kauf aus der Nutzung gegangen ist, relativ gering. Es dominieren Fichtenbestände unterschiedlichen Alters. Die Überführung in die Kernzone wird deshalb in den Fichtenbeständen von unterstützenden, sogenannten Ersteinrichtenden Maßnahmen über einen Zeitraum von 10 Jahren begleitet. Dabei handelt es sich um Auflichtungen, die das Ziel verfolgen, die Naturverjüngung von Laubbäumen zu fördern. In bereits bestehenden Lücken, die durch Sturmereignisse der vergangenen Jahre hervorgerufen wurden, hat dieser Prozess bereits eingesetzt. Eine Besonderheit und gleichzeitig eine Herausforderung stellt bei beiden Flächen die Gewährleistung der Verkehrssicherheit dar: Teilflächen des Windbergs befinden sich neben einer vielbefahrenen Bundesstraße; am Dachstein sind es Wochenendhäuser, direkt angrenzend an den Buchenwald. Dieser Umstand hat in den vergangenen Jahren immer wieder dazu geführt, dass Maßnahmen zur Herstellung der Verkehrssicherheit durchgeführt werden mussten und sicher auch in Zukunft nicht ausbleiben werden. Dabei wird viel Wert auf die naturschutzfachliche Begleitung gelegt. Die Stiftung Naturschutz und das Grüne Band Thüringen Das Grüne Band extensiv beweidet auf der sogenannten Ochsenhut im Thüringer Schiefergebirge schon lange Tradition. Foto: SNT 36 Flächen- und Projektmanagement zur Landschaftsentwicklung Flächen- und Projektmanagement zur Landschaftsentwicklung 37

22 Stiftungsliegenschaften im Grünen Band ha Flurstücke unverpachtet ha verpachtet in 159 Verträgen Die Stiftung Naturschutz und das Grüne Band Thüringen Den weitaus größten Teil des stiftungseigenen Grundbesitzes machen die Flächen im Grünen Band Thüringen aus. Zum Stichtag liegen von Hektar Stiftungsliegenschaften Flurstücke mit einer Größe von Hektar im oder am Grünen Band. Damit hat das Grüne Band schon allein flächenmäßig ein großes Gewicht im Stiftungsalltag. Durch das Gesetzgebungsverfahrens für das Nationale Naturmonument (NNM) Grünes Band Thüringen bekommt das Grüne Band zusätzlich politisch kräftigen Rückenwind. Bei den oben genannten ha handelt es sich dabei teilweise auch um Flächen, die das Grüne Band im engeren Sinne überragen, denn bei der Vermögenszuordnung der Flurstücke wurden seinerzeit keine Vermessungen vorgenommen, sondern nur ganze Flurstücke übertragen. Unter dem engeren Grünen Band ist der unmittelbare Grenzstreifen zwischen Landesgrenze und dem Kolonnenweg zu verstehen. Für Aussagen, die sich auf das engere Grüne Band beziehen, nutzen wir zur besseren Vergleichbarkeit und Nachvollziehbarkeit als Datengrundlage die (geplante) Abgrenzung des NNM (derzeit verfügbar Stand 09/2017). Die nachfolgenden Auswertungsergebnisse für das engere Grüne Band sind dadurch nur bedingt vergleichbar mit den Ergebnissen aus den Vorjahren. Denn im Zuge des Gesetzgebungsverfahrens erfuhr und erfährt die geplante Abgrenzung noch Anpassungen, z. B. durch neue Erkenntnisse zur Lage des Kolonnenweges. Von den Hektar GB-Stiftungsflächen befinden sich Hektar, also 70,76 %, im Bereich des engeren Grünen Bandes und somit in der NNM-Kulisse. Daraus ergibt sich, dass die Stiftung Naturschutz Thüringen Eigentümerin von 43,05 % der Fläche des geplanten NNM ist, welches insgesamt eine Fläche von ca Hektar umfassen soll. Zusätzlich grenzen mit Hektar etwa ein Viertel der Stiftungsliegenschaften landeinwärts an die Flächen des NNM an. Diese Flächen bilden eine wertvolle Flächenergänzung des NNM bzw. teilweise auch Verhandlungs- und Tauschmasse zur Flächenarrondierung. Inzwischen sind Hektar (38 ha mehr als im Vorjahr) in 159 Einzelverträgen verpachtet. Damit stehen 51,21 % der Flächen unter Pacht. Im Vergleich zum Vorjahr gibt es trotzdem nicht mehr sondern weniger Pachtverträge (obwohl die verpachtete Fläche angestiegen ist). Dies hat folgende Gründe: Flurstücke aus übernommenen Pachtverträgen wurden nach Auslaufen der Pachtverträge über eine Vertragsänderung in bestehende Pachtverträge aufgenommen, wenn es der gleiche Nutzer war. Mehrere bestehende Verträge mit einem Nutzer wurden im Zuge der Neugestaltung der Verträge, wo möglich und inhaltlich sinnvoll, zusammengefasst. Bisher unverpachtete Flächen konnten in bestehende Pachtverträge aufgenommen werden. Die Darstellung der Flächennutzung auf den folgenden Seiten bezieht sich nur auf die verpachteten Flächen. Erst die vollständige Forsteinrichtung der Stiftungsflächen wird auch einen genauen Überblick über die Flächennutzung der nicht verpachteten Flächen erlauben, da die Grenze zwischen Wald und Offenland vielerorts fließend ist. Die Verpachtung unserer Flächen ist eine der Aufgaben, die die Thüringer Landgesellschaft (ThLG) im Rahmen des technischen Liegenschaftsmanagement als unsere Dienstleisterin übernimmt. Ende 2017 stellte sich die Situation wie folgt dar: Es werden noch 17 von 80 übernommenen Pachtverträgen aus dem Bestand der BImA, der BVVG oder anderer Voreigentümer weitergeführt. Davon sollen 4 Verträge in 2018 neugestaltet werden. Acht weitere der übernommenen Pachtverträge mit jährlicher Verlängerung, bei denen die Flurstücke im Gebiet des geplanten Naturschutzgroßprojektes (NGP) Eichsfeld Werratal liegen, werden in 2018 völlig neu verhandelt. Bereits im Jahr 2017 wurden im Grünen Band 11 Verträge nach Einzelabstimmung neu verhandelt und abgeschlossen. Daneben wurden 40 Verträge geändert und angepasst spielten als Gründe hier vor allem die Einarbeitung von Flächenberichtigungen, Nutzungsartenänderungen, Verschmelzungen und Zerlegungen von Grundstücken im Zuge der Überhakenbeseitigung im Liegenschaftskataster eine Rolle. Aber auch Pachtzinsanpassung, Neuverpachtung von Flurstücken und die Konkretisierung der verpachteten Flächen waren Gründe für Vertragsänderungen. Ebenfalls eine große Rolle im Liegenschaftsmanagement spielen die Verträge zur Mitbenutzung unserer Flächen, zum Beispiel durch Versorgungsunternehmen oder auch andere Träger von Naturschutzmaßnahmen. Durch die ThLG wurden auf Anfrage und nach Prüfung durch die SNT ein Bauerlaubnisvertrag und 22 Gestattungsverträge geschlossen und in den entsprechenden Datenbanken abgebildet. 13 Gestattungen davon beziehen sich auf Erstpflege und Entbuschungsmaßnahmen. 119 Grünland Offenlanderhaltung Grünland extensive Nutzung 55 Grünland konventionelle Nutzung 61 extensive Ackernutzung 241 intensive Ackernutzung 530 Sonstiges Betrachtet man nur die NNM-Kulisse des Grünen Bandes ergibt sich folgendes Bild: 85 Grünland konventionelle Nutzung 96 Grünland Offenlanderhaltung 747 Grünland extensive Nutzung ha ha 27 extensive Ackernutzung 66 intensive Ackernutzung 445 Sonstiges Verpachtete Stiftungsflächen in und am Grünen Band Grünland ha Ackernutzung 302 ha Sonstiges 530 ha Flächennutzung im verpachteten Stiftungsanteil der NNM-Kulisse Grünland 928 ha Ackernutzung 93 ha Sonstiges 445 ha 38 Flächen- und Projektmanagement zur Landschaftsentwicklung Flächen- und Projektmanagement zur Landschaftsentwicklung 39

23 Diese liegen großteils im Bereich des Naturschutzgroßprojektes Grünes Band Rodachttal-Lange Berge- Steinachtal. Auch Flächenarrondierungen, um bestehende Eigentumslücken zu schließen, wurden durch die SNT und die ThLG begleitet. 11 Freiwillige Landtauschverfahren befanden sich in Bearbeitung, ziehen sich aber noch ins Jahr Dagegen konnten 3 Tauschverfahren aus den Vorjahren abgeschlossen werden. Naturschutzfachliche Maßnahmen im Grünen Band werden in der dafür entwickelten Projektdatenbank verwaltet. Im Jahre 2017 wurden im Grünen Band insgesamt 23 Maßnahmen umgesetzt, von denen 14 durch die Stiftung selbst auf 31,14 Hektar und neun durch andere Akteure auf 28,28 Hektar getragen wurden, drei davon im Rahmen des Naturschutzgroßprojektes Grünes Band Rodachtal - Lange Berge Steinachteil durch den gleichnamigen Zweckverband. Eine enge Zusammenarbeit besteht außerdem seit vielen Jahren mit dem Bundesforstbetrieb Thüringen- Erzgebirge. Der Dienstleistungsvertrag lief in 2017 aus und konnte nach erfolgreichen Vertragsverhandlungen neu abgeschlossen werden. Daher stehen uns auch weiterhin die erfahrenen Bundesförster im Grünen Band zur Seite. Sie sind auch im neuen Vertragszeitraum verantwortlich für die forstliche Verkehrssicherung und den Forstschutz, setzen aber außerdem nach wie vor viele der stiftungseigenen Forstmaßnahmen im Grünen Band um. Dies reicht von der Erstpflege über den Waldumbau bis hin zu Niederwaldprojekten. Auf den folgenden Seiten werden zu den Maßnahmenbereichen Forsteinrichtung Brückensanierung Zusammenarbeit im Naturschutzgroßprojekt sowie Monitoring und Ersterfassungen Beispiele unserer Arbeit im Grünen Band vorgestellt. Forsteinrichtung im Grünen Band Nach der Übertragung von ca ha des ehemaligen Grünen Bandes in Thüringen an die Stiftung Naturschutz Thüringen im Jahre 2010 war klar, die Stiftung ist nun Waldeigentümerin. Jedoch konnte niemand genau beziffern, wieviel Waldflächen es eigentlich sind. Um diesen Schleier zu lüften, wurde daher mit Thüringen- Forst vereinbart, eine sogenannte Forsteinrichtung von deren Spezialisten durchführen zu lassen. Im Allgemeinen hat eine Forsteinrichtung verschiedene Aufgaben (u. a. Inventur und Beschreibung des derzeitigen Waldzustands, Maßnahmenplanung von Pflege über Nutzung bis Verjüngung) und ist Grundlage für die Bewirtschaftung des Waldes über einen Zeitraum von 10 Jahren. Neben diesen allgemeinen Aufgaben werden von Seiten der Stiftung konkrete Ziele für die Forsteinrichtung formuliert und vorgegeben, um die Besonderheit des Grünen Bandes in den Vordergrund zu stellen: In den Bereichen, wo das Grüne Band bewaldet ist, soll es erlebbar und daher erkennbar sein, z. B. durch Nieder- bzw. Mittelwaldnutzung oder als Laub- bzw. Laubmischwald zwischen Nadelwäldern. Auch sind bewaldete Bachtäler im Sinne des Naturschutzes von Fichten freizustellen. Nadelwälder sollen durch gezielte Auflichtung sowie Nutzung natürlicher Prozesse der Waldverjüngung langfristig zu Laubwäldern entwickelt werden. Vorschläge zur Einstellung der Nutzung zum Schutz seltener Waldgesellschaften bzw. seltener Tier- und Pflanzenarten auf Stiftungsflächen sind ebenfalls eine Aufgabe der Forsteinrichtung. Die Umsetzung der Forsteinrichtung erfolgt schrittweise in den jeweiligen Landesforstamtsbezirken. Insgesamt verteilen sich die Stiftungsflächen des Grünen Bandes auf 12 Forstämter des Landes. Begonnen wurde die Forsteinrichtung im Süd-Osten Thüringens, im Forstamt Schleiz, und zwar im Jahr Seitdem wurde in drei weiteren Forstämtern die Einrichtung abgeschlossen. In wiederum drei weiteren finden derzeit die Außenaufnahmen durch Mitarbeiter von ThüringenForst statt. Bei diesen Außenaufnahmen kristallisierte sich in den vergangenen Jahren immer wieder eine Besonderheit der Stiftungsflächen am Grünen Band heraus: Im ehemaligen Grenzstreifen, der geprägt ist von Sukzessionsstadien, ist die Grenze zwischen Wald und Offenland oftmals fließend und somit nicht eindeutig bestimmbar. Dementsprechend ist die Einrichtung solcher Flächen mit einem hohen zeitlichen Aufwand und oftmals weitergehenden Abtimmungen mit den Unteren Forstbehörden verbunden. Ungeachtet dieser kleinen Hindernisse ist jedoch wichtig, dass der Schleier immer weiter gelüftet wird und die Stiftung bald sicher weiß, wie viel Wald sie denn nun tatsächlich besitzt. Typisch für das Grüne Band: Übergang von Offenland zu Wald (Kiefern-Sukzession), Foto: SNT Stiftungsliegenschaften im Grünen Band Waldgebiet Grünes Band Das Grüne Band soll erlebbar und trotz Waldflächen erkennbar sein 40 Flächen- und Projektmanagement zur Landschaftsentwicklung Flächen- und Projektmanagement zur Landschaftsentwicklung 41

24 Stiftungsliegenschaften im Grünen Band Eigentum verpflichtet Eigentum verpflichtet! Auch um die Verkehrssicherheit müssen wir uns im Grünen Band kümmern. Brückensanierung im Grünen Band Der Zahn der Zeit nagt auch an den alten Brücken der ehemaligen innerdeutschen Grenze. Zu DDR-Zeiten als Übergang für die Grenzer errichtet, werden der Kolonnenweg und die dazu gehörigen Brückenbauwerke heute vor allem von Wanderern, Spaziergängern und Jägern genutzt. Aber auch Nutzer der angrenzenden landwirtschaftlichen Flächen überqueren sie mit ihren landwirtschaftlichen Fahrzeugen. Eine dieser Brücken befindet sich im NSG Bischofsau bei Adelhausen und führt den Kolonnenweg über die Rodach. Eine weitere liegt im NSG Milzgrund bei Mendhausen. Hier führt der Weg über die Milz. Bei beiden Brücken mussten wir feststellen, dass sie den baulichen und sicherheitstechnischen Anforderungen unserer Zeit nicht mehr genügen. Dies trifft auch auf eine ganze Reihe weiterer Objekte auf den Flächen der SNT zu. Während die Brücke in Adelhausen zukünftig nur noch als Fußgängerbrücke nutzbar sein wird und mit einem Geländer versehen wurde, sind die Maßnahmen an der Brücke über die Milz im Bereich Mendhausen etwas umfangreicher. Hier wurde der oberirdische Brückenträger abgerissen und durch eine neue Stahlkonstruktion auf dem vorhandenen Widerlager ersetzt. Im Rahmen der Brückensanierung wurden auch die an der Uferböschung liegende Betongitterplatten entfernt und stattdessen zur Stabilisierung der Brückenwiederlager und der Böschung Wasserbausteine eingebaut. Damit leistet die Maßnahme auch einen Beitrag zur Herstellung der ökologischen Durchgängigkeit der Milz Die Brücke über die Milz bei Mendhausen wird auch zukünftig für Fahrzeuge nutzbar sein, allerdings ist das zulässige Gesamtgewicht jetzt auf 12 t begrenzt. Brücke bei Adelhausen über die Rodach vor der Sanierung, Foto: SNT Brücke über die Milz bei Mendhausen vor der Sanierung, Foto: SNT Auf der Brücke bei Adelhausen wurde ein neues Geländer montiert, Foto: SNT Brücke bei Mendhausen nach der Montage des Brückenauflegers, Foto: Gebel, Ingenieurbüro Gebel Damit bleibt sie für die Bewirtschafter der umliegenden landwirtschaftlichen Flächen weiterhin nutzbar. Dies war uns wichtig, denn die Landwirte sind wichtige Partner bei der Erhaltung, Pflege und Entwicklung des Grünen Bandes. Sie bewirtschaften die Flächen entsprechend den naturschutzfachlichen Erfordernissen und in enger Abstimmung mit der SNT. Gezielte Pflegemaßnahmen im Rahmen des Naturschutzgroßprojektes Grünes Band Rodachtal Lange Berge Steinachtal Das Naturschutzgroßprojekt Grünes Band Rodachtal Lange Berge Steinachtal wird getragen durch einen gleichnamigen Zweckverband, der aus den Verbandsmitgliedern Landkreis Coburg, Landkreis Hildburghausen, Landkreis Kronach und Landkreis Sonneberg besteht. Im Rahmen dieses Projektes konnten im vergangenem Jahr auf den Flächen der Stiftung Naturschutz Thüringen gleich drei Maßnahmen umgesetzt werden. Bereits zu Jahresbeginn wurden im NSG Bischofsau zwei Tümpel ausgehoben. Sie dienen im Bereich der zukünftigen Ganzjahresbeweidung als Lebensraum für Wiesenbrüter wie z. B. Kiebitze. Aber auch Amphibien und Libellen werden von den Tümpeln profitieren. Außerdem konnten in der Gemarkung Herbartswind (NSG Leite bei Harras ) in mehreren Teilbereichen Flächen mit einem Gesamtumfang von ca. 5,94 ha entbuscht und zur Nachnutzung durch Schafe und Ziegen vorbereitet werden. Diese Beweidung erfolgt durch die Schäferei Lützelsberger, die die Flächen mit ca. 150 Schafen und einigen Ziegen beweidet und so für die langfristige Offenhaltung sorgt. Auch wenn die entbuschten Bereiche kurz nach der Freistellung oft ziemlich kahl und verwüstet aussehen, entwickelt sich die Natur hier wieder schnell und nach kurzer Zeit beginnt sich ein artenreiches Grünland zu etablieren. Ebenfalls im NSG Leite bei Harras konnten durch den Zweckverband in der Gemarkung Harras robuste Robinienpfähle für die Beweidung durch die Milch-Land GmbH Veilsdorf als Nutzer der Flächen gesetzt werden. Entbuschte Fläche in der Gemarkung Herbartswind kurz nach Maßnahmenumsetzung Harras, Foto: SNT NSG Bischofsau mit Tümpeln im Bereich Adelhausen Foto: Schindhelm, Zweckverband Naturschutzgroßprojekt Grünes Band Rodachtal lange Berge Steinachtal Dadurch wird es erleichtert die ca. 550 Schafe und 25 Ziegen für die Beweidung des hier vorherrschenden Kalkmagerrasens einzukoppeln. Langfristig kann so die Nutzung dieser Flächen attraktiver gemacht werden. Offenlandarten, wie Baumpieper, Braunkehlchen, Silberdistel und verschiedene Orchideen, die auf eine extensive Nutzung angewiesen sind, haben so wieder eine Chance. Schafherde der Milch-Land GmbH Veilsdorf im Grünen Band bei Harras, Foto: Volkmar/LPV Grabfeld e. V. Stiftungsliegenschaften im Grünen Band Offenlanderhaltung im Grünen Band Nach Entbuschungsmaßnahmen und Nachnutzung durch Schafe und Ziegen, entsteht schnell ein artenreiches Grünland Setzen der Beweidungspfähle im Grünen Band bei Harras. Dazu werden robuste Robinienpfosten im Abstand von ca. 10 m etwa 30 cm tief in den Boden gerammt. Foto: SNT 42 Flächen- und Projektmanagement zur Landschaftsentwicklung Flächen- und Projektmanagement zur Landschaftsentwicklung 43

25 Stiftungsliegenschaften im Grünen Band Monitoring Moor-Klee, RLThüringen 2, auf der Monitoringfläche 27, südwestlich Schlegel im Thüringer Schiefergebirge, Foto: Heiko Korsch Was kreucht und fleucht denn da? Artenvielfalt im Grünen Band Bei den zahlreichen Maßnahmen, die wir im Grünen Band umsetzen, um das Leitbild des Offenland-Biotopverbundes weiterzuentwickeln, stellt sich immer wieder die Frage: Welche konkreten Arten profitieren von den Maßnahmen und extensiven Nutzungsformen? Um den Erfolg unserer Arbeit diesbezüglich zu überprüfen und immer wieder mit dem tatsächlich vorhandenem Artenspektrum und der Lebensraumqualität abzugleichen, setzen wir seit 2010 auf das vom Büro für ökologische Studien GdbR (BFÖS) in unserem Auftrag erstellte Konzept Naturschutzfachliches Monitoring im Grünen Band Thüringen. Danach werden im 4 jährigen Turnus 32 Monitoringflächen untersucht, mit einer Größe von 0,6 bis 15 ha und einer repräsentativen Verteilung auf die vorhandenen Naturräume, Biotoptypen und Höhenlagen des Grünen Bandes Thüringen. Neben der Biotoperfassung wird auf 7 der 32 Flächen auch eine zoologische Kartierung der Vögel, Tagfalter und Heuschrecken durchgeführt wurden 10 der 32 Flächen kartiert. Für die Flächen, die seit 2010 untersucht werden, ist es damit der dritte Durchgang. Einzelne Flächen mussten allerdings im Laufe der Jahre wegen des Minenrestrisikos aufgegeben werden und wurden durch neue Flächen ersetzt. Im Ergebnis sind von den 10 untersuchten Flächen im Umfang von 65,2 ha 18,8 ha (das entspricht einem Anteil von 28,84 %) gesetzlich geschützte Offenlandbiotope. Mit dem Moorklee (Trifolium spadiceum), wurde sogar eine stark gefährdete und elf gefährdete Pflanzenarten der Roten Liste Thüringens ermittelt. Außerdem wurden acht Pflanzen gefunden, die nach BNatSchG besonders geschützt sind. Darüber hinaus werden im Bericht aber auch Beeinträchtigungen und Pflegeempfehlungen gegeben, die dann in unseren Arbeitsplan einfließen. Daneben erkennen wir vermehrt den Bedarf, unter spezifischen Fragestellungen bestimmte Projektflächen zu betrachten: 2017 wurden so z. B. im Bereich Titschendorf die Tagund Nachtfalter durch den Falterexperten Mario Baum genauer untersucht. In den vergangenen Jahren hatten wir dort bereits mehrere Maßnahmen zur Wiederfreistellung von Wiesen und Heiden umgesetzt, aber noch keinen durchgängigen Biotopverbund herstellen können. Seit nun ein örtlicher Schäfereibetrieb die Offenhaltung der freigestellten Bereiche mit seinen Schafen und Ziegen ermöglicht, konnten wir die Rückumwandlung von weiteren Pionierwaldflächen planen, mit dem Ziel, die bereits offenen Bereiche wieder zu verbinden. Nach Umsetzung der Freistellungsmaßnahmen ist wieder genug Licht für die Wanderung der Falter. Die Vegetation muss sich freilich noch einstellen, Foto: H. Lesser Die Untersuchungen bestätigten dann auch die Notwendigkeit zu diesen Maßnahmen: Insgesamt konnten in nur einem Erfassungsjahr 45 Tagfalterarten und 5 Widderchen nachgewiesen werden. Diese Zahl ist beachtenswert, da diese Arten in einem verhältnismäßig kleinen Gebiet vorkommen, das in Höhen zwischen 619 m und 529 m ü. NHN liegt und klimatisch eher ungünstige Bedingungen für Tagfalter aufweist, aber trotzdem 38 % der aktuell in Thüringen vorkommenden Arten (115 Tagfalter + 17 Widderchen) einen Lebensraum bietet. Darunter sind u. a. (stark) gefährdete Arten wie Violettsilber-Feuerfalter (Lycaena alciphron) (RLT 1), Kleiner Eisvogel (Limenitis camilla) (RLT 3), Braunauge (Lasiommata maera) (RLT 2), Sumpfwiesen-Perlmuttfalter (Clossiana selene) und Kleiner Magerrasen Perlmuttfalter (Clossiana dia) (beide RLT 3), um nur einige zu nennen. Auffallend bei dem weiten Artenspektrum sind auch deren verschiede Lebensraumansprüche: Unter den nachgewiesenen Arten nutzen 17 Arten als Raupe den Lebensraumtyp Wiese, 30 Arten leben dagegen im Raupenstadium in den Biotopen Waldmantel bzw. Waldsaum. Weiterhin hat sich gezeigt, dass im Gebiet die größeren Wiesen, Heiden, Säume und Feuchtbereiche, eine hohe Faltervielfalt aufwiesen, auf den dazwischenliegenden kleinen Offenlandstrukturen, z. B. entlang der ehemaligen Zauntrasse, aber nur sehr wenige Arten nachweisbar waren. Offensichtlich sind diese Biotope durch den Sukzessionsdruck der Fichten zu stark zerschnitten und verinselt, so dass sie kaum noch eine Funktion als Trittsteinbiotop erfüllen können. Als Konsequenz aus den Empfehlungen des Gutachtens von Mario Baum wurde im Winter 17/18 der Streifen zwischen ehemaliger Zauntrasse und Kolonnenweg wieder freigestellt. Wenige Baumgruppen und Weichlaubholzbäume, sowie der Waldsaum zum angrenzenden bewaldeten Hang blieben erhalten, so dass trotz des starken Eingriffes hoffentlich weiterhin alle Arten ihren bevorzugten Lebensraum finden, die Vernetzung dieser Lebensräume aber wesentlich verbessert und damit auch eine Ausbreitung der Arten und der wichtige genetische Austausch ermöglicht werden. Es bleibt spannend und zu beobachten, wie sich die Fläche in den nächsten Jahren entwickeln wird. Weitere erfreuliche Funde waren unter den 84 nachgewiesenen Nachtfaltern festzustellen: Der Vierpunkt-Flechtenbär, (Lithosia quadra), (RLTh 1) und die Grüne Meldeneule, (Trachea atriplicis) (RLTh 2). Diese konnten erstmals im südlichen Bereich des Saale-Orla Kreises nachgewiesen werden. Diese Nachweise zeigen, auch jedes Einzelgutachten trägt zur besseren Kenntnis unserer Artenvielfalt bei und ermöglicht uns, bei der Maßnahmenumsetzung nicht nur das große Ziel der Biotopstruktur sondern auch die einzelnen zu fördernden Arten vor Augen zu haben. Einer der kartierten gefährdeten Falterarten, das Braunauge, ist auf waldnahe, felsige Magerrasen und grasige Säume angewiesen, wie sie im Grünen Band bei Titschendorf noch zu finden sind bzw. nun wieder freigestellt wurden. Stiftungsliegenschaften im Grünen Band Monitoring Fichtenriegel als undurchdringliche Barrieren zwischen Offenlandbereichen. Foto: SNT 44 Flächen- und Projektmanagement zur Landschaftsentwicklung Flächen- und Projektmanagement zur Landschaftsentwicklung 45

26 Stiftungsliegenschaften im Grünen Band Das Grüne Band als Nationales Naturmonument 763 km lang ist das Grüne Band Thüringen Das Grüne Band Monumental Nationale Naturmonumente sind rechtsverbindlich festgesetzte Gebiete, die 1. aus wissenschaftlichen, naturgeschichtlichen, kulturhistorischen oder landeskundlichen Gründen und 2. wegen ihrer Seltenheit, Eigenart oder Schönheit von herausragender Bedeutung sind. Nationale Naturmonumente sind wie Naturschutzgebiete zu schützen. ( 24 Absatz 4 Bundesnaturschutzgesetz) Das Grüne Band Thüringen verkörpert einen repräsentativen Abschnitt der deutschen Geschichte und ist ein wichtiger Teil des internationalen Biotopverbundsystems Green Belt. Mit 763 km Länge hat Thüringen den größten Anteil am Grünen Band Deutschland, dem längsten Biotopverbund der Bundesrepublik. Und in diesem Biotopverbund leben gefährdete Tierarten und es gibt 1000 Fundorte gefährdeter Pflanzenarten. Als Biotoptypen sind besonders die extensiven Offenlandbereiche typisch und geeignet, das Grüne Band erlebbar zu erhalten. Unser Stand beim Osterspaziergang des MDR, Foto: SNT Die Ministerin mit dem EU-Verkehrsexperten Michael Cramer beim Arbeitseinsatz für das Grüne Band im Schiefergebirge während ihrer Sommertour: Die Radtour wurde unterbrochen, um Birkenauswuchs zu entfernen, Foto: SNT Diese Erlebbarkeit wiederum dient dazu, seiner geschichtlichen Bedeutung und Funktion als Erinnerungslandschaft zu würdigen. Denn nur diese rechtfertigt die Ausweisung als Nationales Naturmonument (NNM): Kulturhistorische und landeskundliche Gründe verbunden mit seiner besonderen Eigenart und Seltenheit rechtfertigen die Ausweisung, ja sie verlangen geradezu danach. Nach einem umfangreichen Beteiligungsverfahren gibt es seit dem Juni letzten Jahres einen Regierungsentwurf, zu dem alle Betroffenen angehört wurden. Ängste und Vorbehalte gibt es aus unterschiedlichen Gründen, wobei es gilt, gerade denjenigen, die in ihrem Leben oder dem Leben ihrer Angehörigen viel Leid durch die Grenze erfahren haben, deutlich zu machen: Hier ist tatsächlich aus einem Todesstreifen eine Lebenslinie geworden. Und es ist Sinn und Aufgabe des Nationalen Naturmonuments eben nichts zu beschönigen, sondern den einzigartigen Wert des Grünen Bandes als authentischer Lernort für unser Demokratieverständnis zu würdigen. Diese Erinnerungslandschaft ist ein Mahnmal deutscher Geschichte. Hier kann nachvollzogen werden, wie sich die Teilung der Welt auf das Lebensgefühl von Millionen Menschen über diese lange Zeit hinweg auswirkte. Das deutlich zu machen, war das Ziel der Akzeptanzkampagne des BUND sowie zahlreicher Informationsveranstaltungen im letzten Jahr (s. S. 18/19). Die Stiftung beteiligte sich am Osterspaziergang des MDR durch die Görsdorfer Heide. Sie war dabei, als die Thüringer Umweltministerin Anja Siegesmund im Rahmen ihrer Sommertour per Fahrrad auf dem Iron-Curtain-Trail für das NNM warb. Wir waren dabei, als Mario Goldstein das Grüne Band erwanderte und in seiner Multivisionsshow von seinen Erfahrungen berichtete. Gemeinsam mit vielen Akteuren aus dem TMUEN, dem BUND, der David- Stiftung, der ThLG und dem Natura2000-Kompetenzzentrums liefen wir beim Erfurter Unternehmenslauf für das Grüne Band (sie dazu S. 58). Und schließlich erläuterte der Vorstand bei der Anhörung vor dem Umweltausschuss des Thüringer Landtages unmissverständlich seine Position: Das Grüne Band muss als Nationales Naturmonument ausgewiesen werden! Stiftungsliegenschaften im Grünen Band Das Grüne Band als Nationales Naturmonument 46 Flächen- und Projektmanagement zur Landschaftsentwicklung Flächen- und Projektmanagement zur Landschaftsentwicklung 47

27 Umweltbildung / Öffentlichkeitsarbeit Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) versucht, den Bildungsprozess auf die zentrale, künftige Herausforderung auszurichten., so heißt es in einem Impulspapier zur BNE des TMUEN aus dem Jahre 2017 Auch die Stiftung richtet Ihre Umweltbildungsarbeit auf dieses Ziel aus: Die Stiftung leistet bereits aktuell einen wesentlichen Beitrag zur BNE in Thüringen, indem sie in Führungen und Freiwilligeneinsätzen das Grüne Band zu einem Lernort macht, an dem geschichtliches Wissen, ökologische Zusammenhänge sowie kulturelle und soziale Bezüge gleichermaßen vermittelt werden. in ihren verschiedenen Projektgebieten unterschiedliche Lebensräume und ihre Bedingungen auf der einen sowie ihre Ökosystemdienstleistungen auf der anderen Seite den unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen (Kitas, Schulklassen, Studenten, Rentner, Sonstige) vermittelt. in Patenschaften für bestimmte Biotope langfristig Verantwortung überträgt und diesen Prozess durch Beratung und Mitwirkung begleitet langfristige Partnerschaften mit Schulen innerhalb und außerhalb Thüringens aufbaut und pflegt. Veranstaltungen zum Wissenstransfer u. a. in punkto Artenkenntnisse anbietet und Tandem-Projekte initiiert, bei denen ältere Experten jüngere Menschen nicht belehren, sondern im gemeinsamen Erfahren Wissen und Begeisterung weitergeben. besetzt werden konnte. Zur Stärkung unserer Außendarstellung konnten wir zusätzlich Nancy Paudler als Sachbearbeiterin für Kommunikation, Öffentlichkeitsarbeit und IT gewinnen. Peggy Faulstich Dieses Aufgabenfeld soll weiterentwickelt und durch Einbindung sozialer Medien ausgebaut werden. Grund genug, im Jahre 2017 eine Stelle für Umweltbildung und Veranstaltungsmanagement bei der Stiftung einzurichten, die durch Peggy Faulstich ab August 2018 Nancy Paudler 48 Umweltbildung Umweltbildung 49

28 Umweltbildung Wir packen mit an Seit 2013 gibt es mit Partnern vor Ort Freiwilligenaktionen. Das Grüne Band als spannender Lernort Das Grüne Band bietet durch seine Historie zahlreiche Anknüpfungspunkte, um Menschen unterschiedlichen Alters abzuholen und mitzunehmen : Wer hat in seiner Familie einen persönlichen Bezug zur ehemaligen, innerdeutschen Grenze? Wie muss sich wohl eine solche Grenze vor der eigenen Haustür angefühlt haben? Woran erkenne ich heute noch, dass hier einmal diese unüberwindliche, unmenschliche Grenze verlief? Lieber nichts mehr sehen, zuwachsen lassen und alles vergessen? Oder aus der Geschichte lernen? Das positive Erbe der Grenzöffnung bewahren, Erinnerungsorte und Grenzrelikte erhalten aber auch anerkennen, dass sich im Schatten der Grenze ein einmaliger Rückzugsraum und Biotopverbund für Tiere & Pflanzen entwickelt hat das ist die Botschaft, die wir als Stiftung vermitteln möchten. Das Grüne Band ist gleichermaßen Natur- und Kulturerbe, für das wir Verantwortung übernehmen können. Keine leichte Aufgabe, doch gemeinsam ist Vieles möglich, genauso wie damals der gemeinsame friedliche Protest der Bürgerinnen und Bürger die Grenze zum Einsturz brachte. Packen wir es also an! Unter einem ähnlichen Slogan, nämlich Wir packen mit an! organisieren wir bereits seit 2013 mit Partnern vor Ort Freiwilligenaktionen im Grünen Band. Ganz praktisch steht dabei die Erhaltung von bedrohten Lebensräumen wie Heiden und Bergwiesen auf dem Programm. Bei der aktiven Arbeit auf historischem Boden können nebenbei die gegeben Denkanstöße wachsen und sich setzen. Der praktische Naturschutz bekommt dann im Grünen Band eine Bedeutung, die auch auf andere Flächen übertragen werden kann: Es gilt nicht mehr Die Natur braucht uns nicht, aber wir brauchen die Natur, sondern vielmehr: Auch die Natur braucht uns Menschen, uns, die wir uns zu ihrem Schutz engagieren! Daher setzen wir mit unseren Umweltbildungsangeboten u. a. auch bei Schülern an. Wir vermitteln hierbei nicht nur den Zugang zur Artenkenntnissen, sondern auch das Erlebnis Natur an sich so vielfältig und spannend, wie es auch uns immer wieder neu begeistert. Die Kooperation mit örtlichen Akteuren und Artenexperten, genauso wie mit Grenzlandmuseen oder Sozialeinrichtungen, bietet immer wieder die Chance, unsere Umwelt aus vielerlei Gesichtspunkten zu betrachten und damit die Bildung zu nachhaltiger Entwicklung zu unterstützen. Der Kolonnenweg als Grenzrelikt ermöglicht eindeutige Orientierung wo jetzt Kühe wertvolle Lebensräume entwickeln, stand einstmals der Grenzzaun, Foto: SNT Umweltbildung Wir packen mit an Altersübergreifendes Lernen beim Sommercamp für die Vielfalt im Thüringer Schiefergebirge Das alte Sensenhandwerk im neuen Licht, Foto: SNT 50 Umweltbildung Umweltbildung 51

29 Artenspektakel GEO-Tag der Natur Über 500 Arten erfasst Artenspektakel zum GEO-Tag der Natur mit beachtlichem Ergebnis Zusammen mit dem Naturpark Eichsfeld-Hainich- Werratal bot die Stiftung am 17. und 18. Juni 2017 zum GEO-Tag der Natur die Chance, verschiedenen Experten bei ihren Arterfassungen im Norden des Naturparks über die Schulter zu schauen. Knapp 50 Leute kamen zum Hansteiner Teich in Rimbach, einem Ortsteil von Bornhagen, in der Nähe der Burg Hanstein. Dieser Ort liegt übrigens im Grünen Band, also an der ehemaligen innerdeutschen Grenze. Unter den Exkursionsteilnehmern befanden sich acht spezielle Artenkenner: Entomologen, Ornithologen, Fledermausexperten, Botaniker und Menschen mit dem Wissen über Flechten und Moose machten sich an diesem Wochenende bereit, ihre Kenntnisse anzuwenden, Arten zu finden und diese interessierten Menschen nahezubringen. Es wurden drei Lichtfangstationen aufgebaut, mehrere Fledermausaufzeichnungsanlagen installiert und verschiedene Exkursionen in das angrenzende Gebiet unternommen. Ein Vortrag über Wildbienen und den Bau von Insektenhotels sowie die Vorstellung eines Kleinen Abendseglers, welcher als Pflegling bei einem der Fledermausspezialisten lebt, waren neben dem Lichtfang besondere Attraktionen des Abends. Nach Auszählungen konnten 264 Pflanzenarten, davon sieben Arten, welche nach Bundesartenschutzverordnung besonders geschützt sind, und drei Arten, welche in Thüringen auf der Roten Liste stehen, ausgemacht werden. Ebenso konnten 129 Nachtfalterarten beim Lichtfang erfasst werden. Bei den Exkursionen am Sontag kamen nochmal 24 weitere tagaktive Insekten hinzu, sowie eine für diese Breiten seltenere Raupe der Geißblatt-Eule (Xylocampa areola). Leider musste der Entomologe, welcher 2016 im selben Gebiet für Thüringen einen Erstnachweis der seltenen Heidekraut-Bodeneule (Xestia agathina) erbracht hatte, einen deutlichen Rückgang der Arten feststellen. Foto: SNT 129 Nachtfalterarten konnten erfasst werden, Foto: SNT Erfreulich war dagegen die Erfassung von sechs Fledermausarten, allesamt typische Waldarten sowie verschiedener Arten der Gattung Myotis, also Mausohrfledermäuse, und zwar alleine am Teich. An einer anderen Stelle, etwas abseits, wurden innerhalb kürzester Zeit über 1800 Rufaufzeichnungen registriert, bevor der Detektor vor Überlastung seinen Dienst aufgab. Eine zwar noch verbreitete aber doch in Deutschland gefährdete Reptilienart, nämlich eine Schlingnatter, konnte im Bereich der Trockenrasen bestaunt werden. Außerdem bot auch eine Blindschleiche den kleinen Teilnehmern einen interessanten Anblick. 32 Vogelarten durchzogen am Sonntagvormittag das Gebiet. Auch ein seltener Wespenbussard konnte am Himmel beobachtet werden. Weiterhin wurden 43 Moosarten sowie 16 Flechtenarten verzeichnet. Eine vor Ort nachgewiesene Flechtenart (Ramalina fastigiata) gilt laut der Thüringer Roten Liste als vom Aussterben bedroht und wurde in Thüringen bisher nur an fünf Orten gefunden. Auch zwei immer seltener werdende Feldhasen und drei Libellenarten zeigten sich am Morgen in der Nähe des Teiches. Insgesamt konnten also über 500 verschiedene Arten erfasst werden. Ein schönes Ergebnis für die Experten und solche, die es vielleicht einmal werden wollen. Artenspektakel GEO-Tag der Natur 52 Umweltbildung Umweltbildung 53

30 Veranstaltungen Der Lange Tag der Natur Freilassung eines Wasserbüffels Drei Ereignisse Tag des Nationalen Naturerbes Veranstaltungen Drei Ereignisse Grußwort von Anja Siegesmund, Thüringens Ministerin für Umwelt, Energie und Naturschutz, Foto: SNT Der Lange Tag der Natur wird alljährlich vom NABU Thüringen in Kooperation mit der Stiftung durchgeführt und ruft zu zahlreichen Veranstaltungen rund um und in der Natur auf. Und dieser Tag dauert nicht 24, sondern 28 Stunden fiel der Lange Tag der Natur zusammen mit dem Tag des Nationalen Naturerbes, welcher wiederum vom Bundesumweltministerium ins Leben gerufen worden war. Bundesweit boten zahlreiche Naturerbeflächen-Eigentümer auf Ihren Flächen Informations- und Besichtigungsmöglichkeiten an. Und noch ein wichtiges Ereignis stand an diesem Tag an. Ein Wasserbüffelmännchen wurde im Alperstedter Ried freigelassen und gesellt sich seitdem zu den vier Wasserbüffelkühen, die ein knappes Jahr zuvor ins Ried kamen. Getauft ist der Bulle auf den Namen Detlev. Und zwar auf Wunsch und Vorschlag des großzügigen Spenders Herrn Rathgeber zu Ehren von Prof. Dr. Detlev Drenckhahn, dem Ehrenvorsitzenden des WWF. Es waren also am Ende drei Ereignisse, die in Alperstedt begangen und gefeiert wurden, der Lange Tag der Natur, der Tag des Nationalen Naturerbes, denn auch Flächen im Alperstedter Ried gehören zu diesen vom Bund übertragenen besonderen Flächen, und schließlich die Ankunft von Wasserbüffelbulle Detlev. Als tierische Landschaftspfleger helfen die Wasserbüffel dabei, Lebensräume für seltene Tier- und Pflanzenarten zu schaffen und zu erhalten. So profitieren zum Beispiel Kiebitze und Bekassinen von Schlammflächen, die durch die Aktivität der Wasserbüffel entstehen. Zusammen mit Exmoor-Ponys und Rotem Höhenvieh bereichern sie das Alperstedter Ried. Zahlreiche bekannte Persönlichkeiten waren vor Ort, um bei dem Geschehen dabei zu sein. Thüringens Umweltministerin Anja Siegesmund gebührte die Ehre, das Gatter zu öffnen. In ihrer Ansprache würdigte sie noch ein viertes Ereignis, das 25 jährige Jubiläum der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie der EU, und betonte dabei den Stellenwert dieser Schutzgebiete für den Naturschutz und die Thüringer Natur. Herr Dr. Wagner, Präsident des Thüringer Bauernverbandes sowie Leiter der Uni-Agrar GmbH und damit einer der wichtigsten Partner im Projekt Alperstedter Ried, begrüßte ebenfalls die Fortschritte des Projektes und gab seiner Hoffnung auf eine weitere gute Kooperation von Landwirtschaft und Naturschutz in Thüringen Ausdruck. Beate Schrader, Leiterin der Geschäftsstelle der SNT, Foto: SNT Insgesamt fünf Wasserbüffel gibt es seit Sommer 2017 im Ried, Foto: SNT Nach der feierlichen Freilassung von Detlev und seinen Wasselbüffelkühen aus einem Gatter konnte dann die Entdeckung des Alperstedter Riedes im Rahmen des Langen Tages der Natur beginnen. Geführt von unserer Kollegin Stella Schmigalle entdeckten die Besucher die Besonderheiten des wiederentstehenden Moores. Die anwesenden Kinder konnten sich, angeleitet und begleitet von dem örtlichen Natur- Die Wasserbüffel helfen dabei, Lebensräume für seltene Tierund Pflanzenarten zu schaffen und zu erhalten, Foto: SNT und Landschaftsführer Reinhard Schnell, mit allen Sinnen das Moor erschließen und sich von der Artenvielfalt des Gebietes begeistern lassen. Nach ihrer Wanderung stellten sie aus den vielfältigen Blättern und Gräsern der Wiesen eigene Drucke her, während die Erwachsenen noch die Vogelwelt des Alperstedter Riedes erkundeten. Und als langsam Gewitterstimmung aufzog, hatten nicht nur Detlev und seine Damen einen ereignisreichen Tag hinter sich. 54 Umweltbildung Umweltbildung 55

31 Umweltbildung Alperstedter Ried wird zum Bildungsort Lebendige Vermittlung von Naturschutzwissen Schüler erkunden das Ried Fachleute wissen es schon seit langem: Das Alperstedter Ried ist etwas ganz besonderes und beschert immer wieder überraschende und lehrreiche Momente. Seit die vierbeinigen Landschaftspfleger das Gebiet bereichern, wächst auch das Interesse der Bevölkerung stetig. So fanden 2017 neben fünf öffentlichen Exkursionen auf Anfrage an die Stiftung weitere 13 Führungen ins Projektgebiet statt. Zu den Interessenten zählte z. B. Fachpublikum der Natura 2000 Tagung in Erfurt oder des Treffens der Heimatforscher und Ortschronisten des Landkreises Sömmerda, die zum Thema Landschaftsveränderung in Alperstedt tagten. Fleißig dabei, beim freiwilligen Pflegeeinsatz, Foto: SNT Aber auch fünf Schulklassen waren darunter Erst- und Zweitklässler der örtlichen Grundschule sowie Mittelund Oberstufenklassen eines Erfurter Gymnasiums. Sehr unterschiedliche Teilnehmer also, die es auf kreative Art und Weise zu interessieren galt. Das Spektrum reicht von Sinnesschulung bei den Jüngeren bis zu Bestimmungsübungen bei den Älteren, verbunden mit der lebendigen Vermittlung von Grundwissen zu Schutzgebieten, Schülergruppe bei Pflanzenbestimmungsübungen neben der klassischen Variante mit Rothmaler und Bildband, kommen auch neue Medien, z. B. die App Flora Incognita, zum Einsatz, Foto: SNT Mooren und Artenvielfalt. Allen gemeinsam ist die große Begeisterungsfähigkeit für die Weidetiere. Aber auch hier gilt es zu lernen: Die Tiere bewegen sich frei auf der riesigen Weide und sind nicht immer anzutreffen. Ähnlich faszinierend oder auch abstoßend, auf jeden Fall aber Gefühle auslösend, wirken dann z. B. die großen Wespenspinnen oder auch ein einfacher Grasfrosch. So gilt es, sich immer wieder einzulassen auf die Schüler, die Jahreszeit, die momentane Situation. Sehr hilfreich ist dabei, sich fortwährend selbst begeistern zu lassen und damit hoffentlich ein Flämmchen für Naturverbundenheit bei den Schülern anzustecken. Das dies z. T. gelungen ist, zeigt sich z. B. wenn Schüler freiwillig im Winter wiederkommen, um mit Astschere und Säge in den verbuschenden Ecken den vierbeinigen Landschaftspflegern zur Seite zur stehen und beim Entbuschen zu helfen. Auch die Seminarfacharbeit einer Schülergruppe ließ eine Bindung zur Natur entstehen: Die 4 Schüler besuchten ein Jahr lang regelmäßig das Projektgebiet, um die Veränderungen durch ein Fotomonitoring festzuhalten. Mit großem Engagement gaben sie die dokumentierten Veränderungen und Beobachtungen wieder. Stiftung Naturschutz Thüringen jetzt bei Facebook, Twitter und Instagram aktiv Seit der Einstellung einer neuen Mitarbeiterin im Bereich Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit zwitschert es bei der Stiftung Naturschutz Thüringen nicht mehr nur in Wald und Flur. Seit Oktober 2017 sind wir nun auch in den Sozialen Netzwerken Twitter ( Zwitschern ), Facebook und Instagram aktiv. Ziel ist es, über die Arbeit der Stiftung zu berichten, über verschiedene Projekte zu informieren und mit den Menschen noch enger in Kontakt zu treten. Wir wollen zeigen, was wir tun und uns durch Feedback weiterentwickeln, bekennt Beate Schrader, die Leiterin der Geschäftsstelle. Mit der Präsenz in den Sozialen Netzwerken sieht die Stiftung auch die Chance, die Menschen für den Naturschutz zu sensibilisieren und günstigenfalls zu begeistern. Und das ist bisher auch gut gelungen. Insgesamt kann die Stiftung mittlerweile auf mehrere hundert Follower im gesamten Social Media- Bereich blicken Tendenz steigend. Seit Oktober 2017 ist die SNT nun auch bei Facebook aktiv, Foto: SNT Neben der Veröffentlichung von Neuigkeiten und der Bekanntgabe von interessanten Veranstaltungen wird auch aus dem Alltag der Stiftung berichtet. Untermalt wird der Social Media Aufritt mit Naturfotos und kurzweiligen Videos aus den Gebieten der stiftungseigenen Flächen. Die Stiftung Naturschutz Thüringen hofft nach eigener Aussage, mit einer Social Media Präsenz mehr Menschen zu erreichen und sieht darin eine gute Möglichkeit, den Bürgern die Arbeit und das Engagement der Stiftung näher zu bringen und ihnen gleichzeitig einen Blick hinter die Kulissen zu gewähren. Unter folgenden Kanälen ist die Stiftung Naturschutz zu finden: Facebook: Twitter: Instagram: Öffentlichkeitswirksam Stiftung Naturschutz Thüringen goes Social Media 56 Umweltbildung Umweltbildung 57

32 Unternehmenslauf Grünes Band Läuferteam RUN 2017 Grünes Band-Akteure laufen gemeinsam fürs Grüne Band Unternehmenslauf Grünes Band Läuferteam Auf die Plätze! Fertig! Los! Bereits zum 9. Mal hatte Erfurt zum Unternehmenslauf RUN aufgerufen und mehr als zehntausend Läufer folgten dem Ruf. Am 7. Juni 2017 fanden sich in der Erfurter Innenstadt tausende Menschen ein, um gemeinsam im Verbund ihrer Unternehmen und Einrichtungen bei dem sportlichen Ereignis teilzunehmen. Auch die Stiftung Naturschutz war unter den Läufern vertreten, allerdings gewissermaßen incognito. Nicht als Stiftung Naturschutz Thüringen waren wir dabei, sondern als Läufer für die grenzenlose Natur am Grünen Band Thüringen und Deutschland. Gemeinsam mit dem BUND Thüringen, der Naturstiftung DAVID, den Mitarbeitern der Thüringer Landgesellschaft und des Thüringer Umweltministeriums bildeten wir ein 20-köpfiges Grünes Band Läuferteam, als es galt, eine circa 4 km lange Strecke durch die Innenstadt von Erfurt zu bewältigen. Ähnlich wie bei den Aktionen und der Geschichte des Grünen Bandes war auch das Wetter am Laufabend durchwachsen und wechselhaft. Stillstände und Schauer wurden von Raumgewinn und Sonne abgelöst und mit dem Startschuss setzte sich ein in der Menge der Läufer deutlich sichtbares Grünes-T-Shirt-Band in Bewegung. Die Stimmung war prima und beim Zieleinlauf stand wieder einmal fest, dass das Grüne Band viele und in jeder Hinsicht ausdauernde Unterstützer hat. Als Läufer für die grenzenlose Natur unterwegs, Foto: SNT Kurz vor dem Start zum RUN 2017, Foto: SNT Das Grüne Band Läuferteam, Foto: SNT 58 Umweltbildung Umweltbildung 59

33 Akteure Die Zusammensetzung der Stiftungsorgane ist im 38, Abs. 5 des Thüringer Naturschutzgesetzes wie folgt geregelt: ThürNatG 38 Organe der Stiftung sind der Stiftungsrat und der Vorstand. Der Stiftungsrat schlägt die allgemeinen Richtlinien, Programme und Maßnahmen zur Erfüllung des Stiftungszwecks vor und legt die Grundsätze der Verwaltung fest. Der Stiftungsrat soll aus nicht mehr als sieben Mitgliedern bestehen. Ihm sollen je ein Vertreter des für Naturschutz und Landschaftspflege zuständigen, des für Landwirtschaft und Forsten zuständigen und des für Finanzen zuständigen Ministeriums, zwei vom Landesnaturschutzbeirat ( 39 Abs. 1 Satz 2) delegierte Vertreter, ein Vertreter der Landesanstalt für Umwelt und Geologie und ein Vertreter der Friedrich-Schiller- Universität Jena angehören. Der Vorsitzende des Stiftungsrats und sein Stellvertreter werden aus dem Kreis seiner Mitglieder gewählt. Die Mitglieder des Stiftungsrats werden von der obersten Naturschutzbehörde jeweils auf die Dauer von fünf Jahren berufen. Eine erneute Berufung ist zulässig. Der Vorstand führt die Geschäfte der Stiftung und vertritt die Stiftung gerichtlich und außergerichtlich. Er besteht in der Regel aus drei Personen und wird von dem für Naturschutz und Landschaftspflege zuständigen Minister im Benehmen mit dem Stiftungsrat bestellt. Der Vorstand bedient sich zur Erfüllung seiner Aufgaben einer Geschäftsstelle bei der Landesanstalt für Umwelt und Geologie, die der Stiftung fachlich geeignetes Personal und Sachmittel im erforderlichen Umfang unentgeltlich zur Verfügung stellt. Die Geschäftsstelle untersteht der fachlichen Weisungsbefugnis des Vorstands. 60 Akteure Akteure 61

34 Stiftungsrat 2017 der Stiftung Naturschutz Thüringen Stiftungsrat stellvertretender Stiftungsrat Stiftungsrat stellvertretender Stiftungsrat Stiftungsratvorsitzender Olaf Möller Staatssekretär Dr. Hans-Jürgen Schäfer Abteilungsleiter für Naturschutz und Nachhaltigkeit Dr. Burkhard Vogel Geschäftsführer der Landesgeschäftsstelle des BUND Thüringen e.v Mike Jessat Leiter des Mauritianum Altenburg Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz Peter Ritschel Abteilungsleiter für Landwirtschaft, Markt und Ernährung Dr. Frank Augsten Kommisarischer Leiter der Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft Martin Weigand Referatsleiter Gemeinde- und Städtebund Thüringen Martin Biedermann Vorsitzender der Interessengemeinschaft Fledermausschutz und -forschung Thüringen e. V. Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft Landesnaturschutzbeirat Ines Hess Referatsleiterin Andre Golombek Referent Thüringer Finanzministerium 62 Akteure 63

35 Vorstand 2017 der Stiftung Naturschutz Thüringen Stiftungsrat Prof. Martin Feustel Präsident stellvertretender Stiftungsrat Dr. Werner Westhus Abteilungsleiter Naturschutz Beate Schrader Leiterin der Geschäftsstelle der Stiftung Naturschutz Thüringen Vorstand der Stiftung Naturschutz Thüringen seit 2008 Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie Dr. Hans-Ulrich Peter wiss. Mitarbeiter und Arbeitsgruppenleiter am Institut für Ökologie Dr. Hans-Joachim Zündorf wiss. Mitarbeiter Herbarium, Hausknecht am Institut für spezielle Botanik Dr. Dieter Franz Abteilungsleiter im Landwirtschaftsamt Hildburghausen Vorstand der Stiftung Naturschutz Thüringen seit 1995 Friedrich-Schiller Universität Jena Foto : Christian Meyer Jörg Nonnen ehemaliger Leiter der Naturparkverwaltung Kyffhäuser Vorstand der Stiftung Naturschutz Thüringen seit Akteure Akteure 65

36 Die Geschäftsstelle 2017 Die Geschäftsstelle 2017 der Stiftung Naturschutz Thüringen Der Vorstand bereitet die Entscheidungen des Stiftungsrats vor. Zur Erledigung seiner Aufgaben bedient er sich einer bei der Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie eingerichteten Geschäftsstelle. Die Geschäftsstelle führt die Aufgaben auf Weisung und im Auftrag des Vorstandes aus. Im vergangenen Jahr gab es einige Veränderungen in der Geschäftsstelle. Gleichzeitig mit der Einstellung neuer Mitarbeiter/innen für Öffentlichkeitsarbeit, Umweltbildung und Waldwirtschaft ist der Umfang der Themen und Aufgabenstellungen deutlich gewachsen. Deshalb war es uns wichtig, unser Selbstverständnis neu zu definieren. Unsere so definierten Grundsätze, Leitlinien, Werte und Ziele sollen Orientierung geben, sowohl nach innen als auch nach außen. Unser Leitbild zeigt, auf welchem Weg wir uns sehen und wo die Reise hingehen soll (s. S. 4/5). Aber nicht nur inhaltlich, sondern auch räumlich haben wir uns einen neuen Rahmen gegeben. Zum 6. Juni bezog die Stiftung neue angemietete Geschäftsräume in der Kühnhäuser Straße 15. Damit fand unser größer gewordenes Team sehr gute Arbeitsbedingungen. Ausreichend große und helle Büroräume, ein großer Beratungsraum mit digitaler Ausstattung, eine kleine Küche und ein Raum zum gemeinsamen Mittagessen sowie ausreichend Lager- und Parkflächen stehen zur Verfügung. Ein Wermutstropfen ist jedoch die schlechte Erreichbarkkeit mit dem ÖPNV. Das Gebäude, in einem Gewerbegebiet zwischen Kühnhausen und Mittelhausen gelegen, ist vom Bahnhof Kühnhausen oder der Bushaltestelle Mittelhausen nur mit einem längeren Fußweg zu erreichen. Doch es bestehen Aussichten auf ein eigenes Gebäude in zentraler Lage, wo uns nicht nur unsere Partner gut erreichen, sondern auch naturinteressierte Besucher Erfurts entdecken können. Beate Schrader Dipl. Ing. Landespflege Leiterin der Geschäftsstelle dabei seit 2008 Ingrid Werres Dipl. Ing. Landschaftspflege (FH) Liegenschaften und Projekte Nordthüringen dabei seit 1998 Stella Schmigalle M. Sc. Forest Information Technology Sachgebietsleitung Liegenschaften und Projekte, stellvertretende Geschäftsstellenleitung dabei seit 2013 Carlotta Schulz M. Sc. Landschaftsökologie Sachgebietsleitung Artenund Biotopschutz dabei seit 2016 aus der Satzung der Stiftung Naturschutz Thüringen 66 Akteure Akteure 67

37 Karin Jäger Dipl. Ing. Ökonom (TU) Förderpraxis und Veranstaltungen dabei seit 2013 Janett Hubert Diplom-Verwaltungswirtin (FH) Personal, Haushalt und Finanzen dabei seit 2015 Steffen Kosiolek Medienverwaltung dabei seit 2008 Marcus Lange M. Sc. Forstwissenschaften Waldökologie und Waldumbau dabei seit 2017 Peggy Faulstich B. Eng. Landschaftsarchitektur Umweltbildung dabei seit 2015 Ines Püschel Agraringenieur und Dipl. Ing. für Landespflege Liegenschaften und Projekte Südthüringen offiziell dabei seit 2016, thematisch bereits seit 2010 als Mitarbeiterin der Thüringer Landgesellschaft Sigrun Heinze Verwaltungsangestellte Sekretariat dabei seit 2008 Nancy Paudler M. A. Geschichts- und Medienwissenschaften Öffentlichkeitsarbeit und IT dabei seit Akteure Akteure 69

38 Das Haushaltsjahr 2017 Jahresberechnung 2017 Janett Hubert, Personal, Haushalt und Finanzen Haushalt/Finanzen und Personal / Organisation Die Stiftung Naturschutz Thüringen bewirtschaftete in 2017 ein Haushaltsvolumen von insgesamt Einen Großteil der Gesamteinnahmen, welche sich auf beliefen, machten dabei Zuweisungen des Freistaates Thüringen für die Erfüllung übertragener Aufgaben sowie für die Bewirtschaftung des Grünen Bandes dem ehemaligen innerdeutschen Grenzstreifen aus. Diese Zuweisungen ermöglichten u. a. sowohl die Personalausgaben in Höhe von als auch die Umzugs-, Miet- und Bewirtschaftungsausgaben für die neu angemieteten Büroräume, welche die Geschäftsstelle im Juni 2017 bezog. Mit frischem Wind und Know-How wurden wieder neue Projekte begonnen. So wurden z. B. die Einnahmen durch Holzerlöse aus der Bewirtschaftung von Waldflächen sowie Pachteinnahmen in Höhe von insgesamt rund wiederum in die Entwicklung des Grünen Bandes und damit in dessen Erhalt als einzigartiger Biotopverbund investiert. Dabei fielen allein für erforderliche Sanierungs- und Baumaßnahmen an Brücken und die damit zusammenhängenden Planungen Ausgaben in Höhe von an. Der Löwenanteil der für das Grüne Band zur Verfügung stehenden Mittel wurde jedoch in Forst-, Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen desselben investiert, nämlich knapp Durch clevere Strategien entsprechend der vom Stiftungsrat beschlossenen Richtlinie wurden aus dem in Beteiligungen und Anleihen angelegten Stiftungskapital insgesamt über Zinseinnahmen und Wertpapiererlöse erwirtschaftet. Verwendung fanden diese vor allem in der Förderung von Projekten, die dem Erhalt und der Entwicklung der Natur und der Landschaft dienen, wobei wir Fördermittel in Höhe von an verschiedenste Akteure im Naturschutz auszahlten. In Summe beliefen sich die Ausgaben (wie die Einnahmen) der Stiftung Naturschutz Thüringen auf Die Jahresrechnung wurde am durch den Stiftungsrat in dessen Sitzung bestätigt. Anschließend erfolgte die Vorlage bei der Ministerin für Umwelt, Energie und Naturschutz, welche die Genehmigung und damit einhergehende Entlastung des Vorstandes mit Schreiben vom erteilte. Einnahmen 2017 Ausgaben 2017 Verwaltungseinnahmen Sonstige Verwaltungseinnahmen Mieten und Pachten Erlöse aus der Veräußerung beweglicher Sachen Erlöse aus der Veräußerung von unbeweglichen Sachen 424 Einnahmen aus der Veräußerung von Beteiligungen und sonstigem Kapitalvermögen Sonstige Zinseinnahmen aus dem Inland Zuweisungen und Zuschüsse Sonstige Zuweisungen von Ländern Sonstige Zuschüsse aus dem Inland 387 Besondere Finanzierungseinnahmen Summe Einnahmen Personalausgaben Verwaltungsausgaben Unterhaltung Fahrzeuge und dgl Unterhaltung/Bewirtschaftung von Grundstücken und baulichen Anlagen Mieten und Pachten für Immobilien (Gebäude, Diensträume, Grundstücke) Aus- und Fortbildung 464 Kosten Sachverständige, u. ä. Kosten 702 Dienstreisen Veröffentlichungen/Öffentlichkeitsarbeit Umzugs- und Beförderungskosten Sonstige Dienstleistungen und Gestattungen Steuern und Abgaben 305 Versicherungen Rückzahlung zu viel erhaltener Beträge Vermischter Sachaufwand Nicht aufteilbare Verwaltungsausgaben Projektförderungen Baumaßnahmen Sonstige Ausgaben für Investitionen Erwerb von beweglichen Sachen Erwerb von unbeweglichen Sachen/Flächenerwerb Besondere Finanzierungsausgaben Summe Ausgaben Einnahmen und Ausgaben 2017 im Überblick 70 Jahresrechnung Jahresrechnung 71

39 Impressum Herausgeber: Stiftung Naturschutz Thüringen Kühnhäuser Straße Erfurt Telefon: Grundlayout: Kleinen Arche im Jahr 2017 Satz: Werbeagentur kartinka GmbH & Co. KG, Erfurt Druck: Print & Smile Gedruckt auf Recyclingpapier aus 100 % Altpapier klimaneutral natureoffice.com DE gedruckt Gender-Hinweis: Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher und weiblicher Sprachformen verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichwohl für beiderlei Geschlecht. Fotos Umschlag: Stiftung Naturschutz Thüringen, Jenny Förster, Solvin Zankl, Roland Obst, Thomas Stephan, GEO Sollten Autorenschaften nicht oder falsch genannt worden sein, bitten wir um Entschuldigung. Gerne nehmen wir Korrekturen vor, um zukünftig richtig zu deklarieren. Bitte geben Sie uns Bescheid. Vielen Dank für Ihr Verständnis. StiftungNaturschutzTh StiftungNaturTh stiftung.naturschutz.th

40 Abkürzungsverzeichnis: AHO Arbeitskreis Heimische Orchideen Thüringen e. V. ALF BFB-THE BNE BfN BImA BMUB BNatSchG BUND BVVG DBU DNR ENL FFH GLB IFT KULAP LK LSG LTN MauerG NABU NSG NNE NNL Amt für Landentwicklung und Flurneuordnung Bundesamt für Immobilienaufgaben, vertreten durch Bundesforstbetrieb Thüringen-Erzgebirge Bildung für nachhaltige Entwicklung Bundesamt für Naturschutz Bundesanstalt für Immobilienaufgaben Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit Bundesnaturschutzgesetz Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland Bodenverwertungs- und -verwaltungs GmbH Deutsche Bundesstiftung Umwelt Deutscher Naturschutzring Entwicklung von Natur und Landschaft Flora-Fauna-Habitat Geschützter Landschaftsbestandteil Interessengemeinschaft für Fledermausschutz und forschung Thüringen e. V. Thüringer Programm zur Förderung von umwelt- und klimagerechter Landwirtschaft, Erhaltung der Kulturlandschaft, Naturschutz und Landschaftspflege Landkreis Landschaftsschutzgebiet Langer Tag der Natur Gesetz über den Verkauf von Mauer- und Grenzgrundstücken an die früheren Eigentümer (Artikel 1 des Gesetzes über den Verkauf von Mauer- und Grenzgrundstücken an die früheren Eigentümer und zur Änderung anderer Vorschriften) (Mauergrundstücksgesetz - MauerG) Naturschutzbund Deutschland Naturschutzgebiet Nationales Naturerbe Nationale Naturlandschaft NNM RL SED, SED-Diktatur SNT ThLG TLUG ThürNatG TFM TMIL TMUEN Nationales Naturmonument Rote Liste Sozialistische Einheitspartei Deutschlands herrschende Partei in der DDR mit Allmachtsstellung und -anspruch Stiftung Naturschutz Thüringen Thüringer Landgesellschaft Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie Thüringer Naturschutzgesetz Thüringer Finanzministerium Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz UfU Unabhängiges Institut für Umweltfragen e. V. engeres Grünes Band Glossar: Arrondierung Sukkzession Eutrophierung Landtauschverfahren Flächenstreifen, der durch den Verlauf des Kolonnenweg einerseits und durch die direkte ehemalige Grenzlinie (heutige Landesgrenze) andererseits begrenzt ist Einbezug angrenzender Flächen zu einem Territorium die natürliche zeitliche Abfolge (Entstehen, Bestehen, Vermehren, Verfallen) von tierischen und pflanzlichen Lebensgemeinschaften an einem Standort/auf einer Fläche Nährstoffanreicherung durch Überdüngung, vor allem in Gewässern Tausch von Flächen mit dem Ziel der Flächenarrondierung und optimaler naturschutzfachlicher Aufwertung... DENN IN IHR GEDENKE ICH ZU LEBEN. Albert Einstein

41 Stiftung Naturschutz Thüringen Kühnhäuser Straße Erfurt Telefon:

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