Umfrage zur Lebenssituation von Menschen mit Migrationshintergrund in Heidelberg
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- Sophie Oswalda Küchler
- vor 7 Jahren
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Transkript
1 Umfrage zur Lebenssituation von Menschen mit Migrationshintergrund in Heidelberg Verband Deutscher Städtestatistiker Frühjahrstagung März 2010 Joachim Hahn
2 Ausgangssituation Ein wesentliches Ergebnis des Berichts zur Sozialen Lage in Heidelberg war, dass Informationen zu den spezifischen Lebenslagen, den Problemsichten und den Einstellungen von Menschen mit Migrationshintergrund in Heidelberg ( Personen bzw. 27 %) nur lückenhaft vorliegen. Auftrag des Gemeinderates eine repräsentative Befragung durchzuführen. Angebote für Untersuchungskonzepte von 6 Instituten: Universität Heidelberg, Soziologisches Institut; Weeber und Partner, Institut für Stadtplanung und Sozialforschung,Stuttgart; Europäisches Forum für Migrationsstudien efms-, Institut an der Universität Bamberg; Forschungsgruppe Wahlen Telefonfeld GmbH, Mannheim; Universität Mannheim, Mannheimer Zentrum für Europäische Sozialforschung; SINUS Sociovision, Heidelberg 2
3 Der wissenschaftliche Ansatz der Studie Sozialwissenschaftliche Analyse der Lebenswelten von Menschen mit Migrationshintergrund in Heidelberg Quantitative Erhebung auf Basis einer für die Grundgesamtheit der Menschen mit Migrationshintergrund in Heidelberg repräsentativen Stichprobe und Verknüpfung mit der repräsentativen bundesweiten Befragung Untersuchungsgegenstand ist die Alltagswirklichkeit: Arbeit, Familie, Freizeit, Bildung, wirtschaftliche Situation, Integration etc. Ganzheitliches Verstehen der Menschen und ihres Alltagslebens und -erlebens Transkultureller Ansatz: Breites Sampling nach Herkunft, Ethnie und religiösem Hintergrund Repräsentatives Abbild aller in Heidelberg lebenden Migrantengruppen Erfassung der Einstellungen, Überzeugungen und Motive nicht nur der oberflächlichen Meinungen und Klischees 3
4 Definition: Was sind Sinus (Migranten-) s? (Migranten-)s fassen Menschen zusammen, die sich in Lebensauffassung und Lebensweise ähneln Ähnliche Grundorientierung, Werte Ähnlicher Lebensstil, Geschmack Ähnliche soziale Lage Gruppen "Gleichgesinnter -Ethnie übergreifend 4
5 Zentrale Erkenntnis der Studie Die Herkunftskultur der Migranten bestimmt nicht ihre zugehörigkeit Man kann also nicht von der Herkunftskultur auf das schließen Und man kann auch nicht vom auf die Herkunftskultur schließen 5
6 Die Sinus-Migranten-s in Heidelberg und in Deutschland Soziale Lage und Grundorientierung mittel 2 niedrig 3 Soziale Lage hoch 1 Grundorientierung A3 Religiösverwurzeltes 1% (7%) AI Vormoderne Tradition Konservativreligiös, strenge, rigide Wertvorstellungen, kulturelle Enklave Tradition AII Ethnische Tradition AB3 Traditionelles Arbeitermilieu 8% (16%) Pflicht- und Akzeptanzwerte, materielle Sicherheit, traditionelle Moral AB12 Statusorientiertes 20% (12%) 4% (9%) B3 Entwurzeltes BI Konsum-Materialismus Status, Besitz, Konsum, Aufstiegsorientierung, soziale Akzeptanz und Anpassung 48% (11%) B23 Adaptives Bürgerliches 9% (16%) Modernisierung B12 Intellektuellkosmopolitisches 4% (15%) BII Individualisierung Selbstverwirklichung, Leistung, Genuss, bi-kulturelle Ambivalenz und Kulturkritik BC2 Multikulturelles Performermilieu 7% (13%) BC3 Hedonistischsubkulturelles Sinus Sociovision 2008 C Multi-Optionalität Postmodernes Werte- Patchwork, Sinnsuche, multikulturelle Identifikation Neuidentifikation = stark überrepräsentiert Indexwert 126 = überrepräsentiert Indexwert = durchschnittlich Indexwert = unterrepräsentiert Indexwert = stark unterrepräsentiert Indexwert 74 6 Quelle: Sinus Sociovision
7 Die Sinus-Migranten-s - Kurzcharkteristik Bürgerliche Migranten-s Ambitionierte Migranten-s Sinus B23 Adaptives Bürgerliches Sinus AB12 Statusorientiertes Die pragmatische moderne Mitte der Migrantenpopulation, die nach sozialer Integration und einem harmonischen Leben in gesicherten Verhältnissen strebt Klassisches Aufsteiger-, das durch Leistung und Zielstrebigkeit materiellen Wohlstand und soziale Anerkennung erreichen will Sinus BC2 Multikulturelles Performermilieu Sinus B12 Intellektuellkosmopolitisches Junges, leistungsorientiertes mit bi-kulturellem Selbstverständnis, das sich mit dem westlichen Lebensstil identifiziert und nach beruflichem Erfolg und intensivem Leben strebt Aufgeklärtes, global denkendes Bildungsmilieu mit einer weltoffenen, multikulturellen Grundhaltung und vielfältigen intellektuellen Interessen Traditionsverwurzelte Migranten-s Prekäre Migranten-s Sinus A3 Religiösverwurzeltes Vormodernes, sozial und kulturell isoliertes, verhaftet in den patriarchalischen und religiösen Traditionen der Herkunftsregion Sinus B3 Entwurzeltes Sozial und kulturell entwurzeltes, das Problemfreiheit und Heimat / Identität sucht und nach Geld, Ansehen und Konsum strebt Sinus AB3 Traditionelles Arbeitermilieu Traditionelles Blue Collar der Arbeitsmigranten und Spätaussiedler, das nach materieller Sicherheit für sich und seine Kinder strebt Sinus BC3 Hedonistischsubkulturelles Unangepasstes Jugendmilieu mit defizitärer Identität und Perspektive, das Spaß haben will und sich den Erwartungen der Mehrheitsgesellschaft verweigert 7 Quelle: Sinus Sociovision
8 Deutschkenntnisse gut oder Muttersprache Ø = 78% 8 Quelle: Sinus Sociovision
9 Die Stadt Heidelberg tut eher genug für die Integration der Migranten Ø = 46% 9 Quelle: Sinus Sociovision
10 Ergebnisse Defizitperspektive wird den Migranten und Migrantinnen nicht gerecht zumal in Heidelberg Traditionsverwurzelte und prekäre s spielen in Heidelberg keine so große Rolle wie im übrigen Bundesgebiet überrepräsentiert sind die wirtschaftlich und sozial gehobenen s 2/3 der Heidelberger mit Migrationshintergrund haben Hochschul- / Fachhochschulreife Heidelberger Migranten zeigen ausgeprägten Bildungsoptimismus + Leistungsbereitschaft Die meisten Heidelberger Migranten haben keine Integrationsprobleme und wollen sich aktiv einfügen Migranten haben in Heidelberg die selben Problem wie die einheimische Bevölkerung 10
11 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Kontakt: Stadt Heidelberg Postfach Heidelberg Amt für Stadtentwicklung und Statistik Tel: 06221/
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