Werthaltungen, Lebensstile und Gesundheitsverhalten anhand der Sinus-Milieus
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- Lucas Fuhrmann
- vor 7 Jahren
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1 Werthaltungen, Lebensstile und Gesundheitsverhalten anhand der Sinus-Milieus Luzern, 29. Januar Gesundheitsbereich im Wandel Demografisch & soziokulturell Immer mehr ältere Menschen Mehr Ausgaben für Gesundheit pro Kopf Patientenmitbestimmung Heterogene Bedürfnisse Gesundheitssystem Kosten- und Zeitdruck für alle Akteure (Spitäler, Ärzte, Patienten etc.) Regulatorische Rahmenbedingungen, Finanzierungsmodelle Ausbau der Qualitätskontrolle Technologische Innovationen Managed care Disease management Medizin zur Steigerung der Lebensqualität Lebensstil-angepasste medizinische Versorgung Web 2.0, neue Akteure (Google, etc.) 2 1
2 Die Aufgabe lautet: Menschen in ihrem Alltag verstehen Demografische Rahmenbedingungen sind zwar als Beschreibungen interessant und notwendig Allerdings helfen sie beim Verstehen der Menschen letztlich nur sehr beschränkt weiter
3 Wer Menschen umfassend verstehen will, muss sich mit ihrem Alltag, ihrer Lebenswelt auseinandersetzen und zwar aus ihrer subjektiven Sicht Vom Beschreiben zum Verstehen Realistische Zielgruppenmodelle müssen die Alltagswirklichkeit abbilden Lebensweltforschung 13 "Bausteine" sozialer Milieus Lebensstil Verhalten: Gewohnheiten, Routinen, Rituale Objektive materielle und sozialräumliche Lage: Einkommen, Bildung, Beruf, Wohn-/Arbeitsumfeld Familie Herkunftskultur Partnerschaft Rollenbilder Erziehung Wohnen Freizeit Arbeit & Beruf Ernährung Umwelt Bildung Soziale Gesundheit Integration Alltagsästhetik Medien Kunst & Kultur Religion Technik Identität Weltanschauung Biografie Geld & Konsum Politik & Gesellschaft Leitbilder Werte Subjektive Einstellungen: Kognitionen, Orientierungen, Interessen 14 3
4 Einkommen, Bildung, Beruf Was sind die Sinus-Milieus? Die Sinus-Milieus fassen Menschen zusammen, die sich in Lebensauffassung und Lebensweise ähneln Ähnliche Wertorientierung und soziale Lage Ähnlicher Lebensstil, Geschmack Gruppen Gleichgesinnter 15 Das Positionierungsmodell Oberschicht/ 1 2 Untere / 3 Soziale Lage A elle Werte Pflichterfüllung, Ordnung Alltagsbewusstsein, Lebensstil, Lebensziele B C Modernisierung Individualisierung, Genuss Experimentierfreude, Leben in Paradoxien 16 4
5 Oberschicht / Oberschicht / Untere / Untere / Die Sinus-Milieus in der Schweiz 2013 und Bewahren Pflichterfüllung Ordnung, Anstand 8% Performer Postmaterielle 10% 12% Gehoben- 16% 15% Genügsame elle 9% Arrivierte Konsumorientierte Basis 8% 6% Eskapisten 9% Digitale Kosmopoliten 7% SINUS Die Sinus-Milieus in der Schweiz 2013 Unterschiedlicher Musikgeschmack Bewahren Pflichterfüllung Ordnung, Anstand SINUS
6 Oberschicht / Untere / Oberschicht / Untere / Das Konzept "Gesundheit" im Wandel Krankheit Heimsuchung Krankheit als Strafe Schicksal Pflicht, Akzeptanz Fatalismus 1950 Überleben Festhalten Bewahren Krankheit Gesundheit - medizinische Versorgung Körper als Summe seiner Teile Schutz durch Hygiene Heilung 1970 Arzt als Autorität mit Status Gesundheit - Wohlbefinden Genuss & Harmonie 2010 Umgang mit Körper Komplexität, als ganzheitlicher Flexibilität Organismus Bewusster Lebensstil Präventivmedizin Gesundheitsoptimierung Expertentum soziale Umgebung SINUS 2011 Humangenetik Pandemie Früher Nachkriegszeit Heute 22 Es ist mir sehr wichtig, etwas für mein körperliches und seelisches Wohlbefinden zu tun (hohe Zustimmung: Top2-Werte auf einer 6-er Skala) elle 80 Konservativ- Etablierte % 41% Liberal- Intellektuelle 119 Sozialökologische % Prekäre 62 25% 48% 45% Performer % % Hedonisten 82 33% Expeditive % Ø = 40% SINUS 2011 Festhalten Bewahren sverwurzelung Modernisierte Quelle: TWD 2012, Basis = Deutsche Gesamtbevölkerung ab 14 n, Fälle (70,33 Mio) Beschleunigung, Refokussierung, = überrepräsentiert = durchschnittlich = unterrepräsentiert 23 6
7 Oberschicht / Untere / Oberschicht / Untere / Überblick: Milieuspezifische Einstellungen zu Gesundheit Bewahren Pflichterfüllung Ordnung, Anstand Gehoben- 16% Reparaturmedizin Genügsame elle 9% Technokratisch-Präventiver Lebensstil Arrivierte 8% Performer Postmaterielle 10% 12% Ganzheitlich- Präventiver Lebensstil 6% 15% Konsumorientierte Rettungsmedizin Basis 8% Eskapisten 9% Digitale Kosmopoliten 7% SINUS 2013 Gesellschaftliche Leitmilieus r Mainstream Milieus der Unkonventionelle, junge Milieus 24 Ich informiere mich häufig in Medien über Gesundheitsfragen (hohe Zustimmung: Top2-Werte auf einer 4-er Skala) elle % Konservativ- Etablierte % Liberal- Intellektuelle Sozialökologische % Prekäre 80 25% 93 29% 89 28% Performer % 91 29% Hedonisten 90 28% Expeditive 57 18% Ø = 32% SINUS 2013 = überrepräsentiert = durchschnittlich = unterrepräsentiert Festhalten Bewahren sverwurzelung Modernisierte Quelle: Best4Planning Fälle Beschleunigung, Refokussierung, 31 7
8 Oberschicht / Untere / Adipositas Alters- und Einkommensabhängige Prävalenz (BMI>30) Alter u. älter 1,2% 3,5% 4,0% 7,6% 12,3% 13,0% 14,8% Ø = 8,7% HHNE Bis unter bis < bis < bis < und mehr 11,8% 9,0% 7,3% 5,7% 6,3% * Quelle: TdW 2012; gew. Fälle; Angaben zu gesundheitl. Problemen, subjektive Prävalenz 36 Deutliches Übergewicht BMI>30 elle % Konservativ- Etablierte 94 8% Liberal- Intellektuelle Sozialökologische 102 8% Prekäre % 99 8% 54 4% Performer 80 7% 106 9% Hedonisten 77 6% Expeditive 43 4% Ø = 8% SINUS 2012 Festhalten Bewahren sverwurzelung Modernisierte Quelle: TWD 2012, Basis = Deutsche Gesamtbevölkerung ab 14 n, Fälle (70,33 Mio) Beschleunigung, Refokussierung, = überrepräsentiert = durchschnittlich = unterrepräsentiert 8
9 Oberschicht / Untere / Diabetes Alters- und einkommensabhängige Prävalenz* Alter u. älter 0,4% 0,6% 0,7% 1,0% 4,6% 11,8% 19,4% Ø = 5,8% HHNE Bis unter bis bis bis und mehr 10,3% 6,7% 2,3% 2,4% 3,8% Quelle: TdW 2012, Basis = Fälle; Antwortbereitschaft auf Gesundheitsfragen in der Deutschen Gesamtbevölkerung ab 14 n 38 Diabetes elle % Konservativ- Etablierte 81 5% Liberal- Intellektuelle Sozialökologische 83 5% Prekäre % 59 3% 21 1% Performer 24 1% 110 6% Hedonisten 55 3% Expeditive 19 1% Ø = 6% SINUS 2012 Festhalten Bewahren sverwurzelung Modernisierte Quelle: TDW 2012, Basis = Antwortbereitschaft auf Gesundheitsfragen Fälle, (48,15 Mio) Beschleunigung, Refokussierung, = überrepräsentiert = durchschnittlich = unterrepräsentiert 9
10 Seite 51 Kommunikation zwischen Ärzten, Eltern und Patienten aus Sicht der Eltern: Milieuspezifische Unterschiede Arzt Eltern / Kind Arzt Eltern / Kind Erwartungen der Eltern: Partnerschaftliches Verhältnis Akzeptanz einer gewissen Eigeninitiative und Vorwissen Ablehnung einer dogmatischautoritären Tonalität Subjekt Subjekt-Beziehung Erwartungen der Eltern: Ernst genommen werden Nachvollziehbare Erklärungen Effiziente Behandlung Eher geringe Miteinbeziehung des Kindes Subjekt Objekt-Beziehung Bildungsnahe Milieus Bildungsferne Milieus Mediennutzung im Wochenverlauf Sinus-Milieus: Digitale Kosmopoliten DIG Nutzer in % Fernsehen Teletext Radio Tageszeitung Pendlerzeitung Sonntagszeitung Gratisanzeiger / - Wochenzeitung Finanz- und Wirtschaftspresse Zeitschriften 0-10 Mo Di Mi Do Fr Sa So Internet für private Zwecke Quelle: MedienKonsumstudie 2013; DS+SR; Zielgruppe: Digitale Kosmopoliten DIG (257 Fälle = 365'000 Personen) 10
11 Tonalität und Kanal 53 Vielen Dank 54 11
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