I N F O R M A T I O N

Transkript

1 I N F O R M A T I O N zur Pressekonferenz mit Sozial-Landesrat Josef Ackerl und Mag.(FH) DSA Ferdinand Herndler, GF der Schuldner-Hilfe am 3. Juli 2007 zum Thema "1 Jahr Finanzführerschein 400 erfolgreiche Abschlüsse"

2 Schuldner/-innenberatung in Oberösterreich Das Sozialressort des Landes fördert zwei Vereine für die kostenlose und anonyme Schuldner/-innenberatung in Oberösterreich wurden dafür rund 2,048 Millionen Euro ausgegeben, 2007 sind dafür 2,111 Millionen Euro im Sozialbudget veranschlagt. Neben der Schuldnerberatung Oberösterreich ist es die Schuldner-Hilfe des Vereins für prophylaktische Sozialarbeit, die dieser immer wichtiger werdenden Aufgabe nachkommt. Die Vorjahresbilanz der Schuldnerberatungsstellen weist dabei eine wenig positiv stimmende Tendenz auf: Es werden Jahr für Jahr mehr Klient/innen, die die Beratungsdienste in Anspruch nehmen wurden insgesamt 7914 Klient/innen betreut, das sind über mehr als noch vor vier Jahren. Während die Zahl der Neuzugänge vergleichsweise nahezu konstant bleibt, nimmt die Zahl jener Beratenen, die einer längeren Betreuung für die Lösung ihrer Finanzprobleme bedürfen, stärker zu waren erstmals mehr Klient/innen aus dem Vorjahr in Betreuung, als an Neuzugängen zu verzeichnen war. Entwicklungen in der Schuldnerberatung Zahl der Neuzugänge Klienten/-innen aus dem Vorjahr in Beratung "Diese Entwicklung ergibt sich zum einen aus der Tatsache, dass die Schuldenprobleme komplexer werden und ihre Lösung daher eines längeren Zeitraumes bedarf!" so Sozial-Landesrat Josef Ackerl. "Es fehlt Rückfragen-Kontakt: Peter Binder ( )

3 aber oft am grundlegendsten Wissen zum richtigen Umgang mit Geld, daher war es Zeit für ein elementares Präventionsinstrument!" Deshalb wurde von der SCHULDNER-HILFE vor ziemlich genau einem Jahr das Projekt "Finanzführerschein" ins Leben gerufen, die Nachfrage ist enorm. Ausgangslage Fast ein Fünftel aller Jugendlichen bis 25 Jahre haben Schulden. Handyrechnungen, Kontoüberzüge und ein Kleinkredit überfordern Jugendliche und junge Erwachsene nicht selten. Sie verlieren den Überblick und geraten in die Schuldenspirale. Diesem alarmierenden Signal liegen mehrere Ursachen zu Grunde: Die Konsum- und Freizeitindustrie unterstützt die Kauflust von Kindern und Jugendlichen offensiv. Der eigene Umgang mit Geld ist immer noch ein Tabuthema. Zahlungsprobleme werden oft erst sehr lange verdeckt. Eltern sind als Vorbilder in finanziellen Angelegenheiten nur sehr eingeschränkt existent. Sinkende und fehlende Finanzielle Allgemeinbildung bei Kindern und Jugendlichen. Wir stellen fest, dass es vor allem Personen mit geringer Ausbildung aufgrund mangelnder Wirtschaftskenntnis schwer fällt, als mündige/r Konsument/in (was in unserem Rechtssystem vorausgesetzt wird) zu agieren. Konsument/innen brauchen heute soziale Handlungskompetenz, Produktwissen und Krisenmanagementfähigkeiten um die Finanzdienstleistungen als Instrument nutzen zu können. Rückfragen-Kontakt: Peter Binder ( )

4 Oö. Finanzführerschein Insgesamt neun Module haben Ferdinand Herndler und seine Mitarbeiterin Nikola Leitenmüller-Wieser für den Oö. Finanzführerschein erarbeitet. Da geht es um die Eigenverantwortung beim Thema Geld, um den Überblick wie viel man als Jugendlicher verdienen kann, um Budgetplanung und Konsumverhalten. Aber auch die Finanzangebote der Banken für Jugendliche werden genauer unter die Lupe genommen und Kredite einmal ganz exakt durchkalkuliert. Wer weiß, wie ein Anschaffungsplan funktioniert und warum es sich lohnt, verschiedene Angebote zu vergleichen, fällt nicht in jedes Finanzierungsloch. Zielgruppen Zielgruppenn n Typ I Typ II Typ III Typ IV Beschreibung Schulen - 4. HS/ AHS - Sonderschulen - Integrationsklassen - Polytechnische Schule Arbeitsmarktpolitische u. sozialpädagogische Maßnahmen In Tages- und Wohnstrukturen Duale Ausbildung Berufsschule und Lehrbetriebe Zielgruppen, die nicht den Typen I III zuordenbar sind z.b.: mittlere und höhere Schulen, Geschützte Werkstätten Alter Jahre Jahre Jahre ab 15 Jahre Aufteilung der Teilnehmer/innen nach Zielgruppen im ersten Jahr o ca. 50 % - Typ 1 o ca. 35 % - Typ 2 o ca. 15 % - Typ 3 und 4 Rückfragen-Kontakt: Peter Binder ( )

5 Buchungslage und Nachfrage o Durch eine Finanzierungserweiterung seitens des Ressorts von Sozial- Landesrat Josef Ackerl können bis Februar 2008 insgesamt 800 Personen den OÖ Finanzführerschein abschließen. o Für das Sommersemester 2008 sind bereits weitere 200 Teilnehmer/innen vorgemerkt. Anzahl der Absolvent/innen des Oö. Finanzführerscheins o Von Mai 2006 bis Jänner 2007 (im Rahmen der Machbarkeitsstudie) 88 Teilnehmer/innen o Von Jänner 2007 bis September 2007 (im Rahmen des Testlaufs) 315 Teilnehmer/innen o Gesamt: 403 Teilnehmer/innen Nutzen des Abschlusses für die einzelnen Teilnehmer/innen Großes Interesse und sehr positive Rückmeldungen kommen von Betrieben aus der freien Wirtschaft, die auf den OÖ Finanzführerschein durch Bewerbungsunterlagen von Jugendlichen aufmerksam geworden sind. Externe Evaluierung des OÖ. Finanzführerscheins Seit April 2007 wird der OÖ. Finanzführerschein durch ein externes Institut evaluiert. Für diese Evaluierung ist es gelungen, eine Förderung des Bundesministerium für Soziales und Konsumentenschutz zu erhalten. Der Endbericht wird voraussichtlich im Herbst 2007 vorliegen. Rückfragen-Kontakt: Peter Binder ( )