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1 Seite 1 von 5 Im Browser lesen: asbrief, 07/2014 Privatkonkurs-Reform: Deutschland hat uns überholt Am 1. Juli trat in Deutschland das neue Privatinsolvenzrecht inkraft. Die Mindestdauer für ein Verfahren beträgt nun statt sechs nur noch fünf Jahre. Werden 35 Prozent Quote und die Verfahrenskosten bezahlt, kann das Insolvenzverfahren auf drei Jahre verringert werden. Mindestquote gibt es keine. In Österreich stagnieren hingegen die Reformbemühungen. asb-geschäftsführer Hans W. Grohs: "Die Deutschen haben uns mit ihrem Modell überholt." Mehr zur deutschen Privatinsolvenzreform Recht Politik Daten Privatkonkurse im ersten Halbjahr gesunken Missstände bei Bonitätsprüfungen Finanzbildung durch Taschengeld Jahresbericht der Spielsuchthilfe Aus den Schuldenberatungen "FAIRsichert" durch soziale Arbeit Fachtagung "Konsumdruck" im November Finanzführerscheine in OÖ Europa Privatkonkursreform in Deutschland Neue Richtlinie für Verbraucherrechte Bücher und Broschüren "Gratiskonten" unter der Lupe Facebook Twitter Der asbrief erscheint als monatlicher Newsletter der Dachorganisation der staatlich anerkannten Schuldenberatungen asb mit aktuellen Informationen rund um Schuldenprobleme, Schuldenberatung und -regulierung. Sie wollen den Newsletter nicht mehr bekommen? Hier abbestellen Sie haben den asbrief weitergeleitet bekommen und wollen ihn nun regelmäßig bekommen? Hier können Sie ihn sofort bestellen ASB Schuldnerberatungen GmbH, Dachorganisation der staatlich anerkannten Schuldenberatungen in Österreich Geschäftsführung: Dr. Hans W. Grohs, Bockgasse 2 b, 4020 Linz, T asb@asb-gmbh.at Firmenbuchnummer (FN): t (LG Linz). Gefördert aus Mitteln des BMJ u. BMASK. Redaktion: asb PR, Gumpendorferstraße 83, 1060 Wien

2 Seite 2 von 5 asb know.how Seminarprogramm Herbst 2014 T pr@asb-gmbh.at Recht Politik Daten Privatkonkurse im ersten Halbjahr gesunken Die Zahl der Privatkonkursanträge ist im 1. Halbjahr 2014 im Vergleich zum 1. Halbjahr 2013 um -10,4 Prozent bzw. 565 Anträge auf Anträge gesunken. Es wurden Schuldenregulierungsverfahren eröffnet, das sind um -11,0 Prozent weniger als im 1. Halbjahr Die Veränderungen sind in den einzelnen Bundesländern unterschiedlich: Die Bundesländer Vorarlberg (-25,3 Prozent), Niederösterreich (-19,2 Prozent), Wien (-16,1 Prozent) und Salzburg (-9,0 Prozent) weisen die höchsten Rückgänge an Privatkonkurs-Eröffnungen auf. Moderate Abnahmen bzw. Zuwächse an Privatkonkursen sind in den Bundesländern Burgenland (-4,6 Prozent), Kärnten (-3,7 Prozent), Steiermark (+1,3 Prozent) und Tirol (+2,8 Prozent) zu verzeichnen. Missstände bei Bonitätsprüfungen Eine Studie im Auftrag der Arbeiterkammer kommt zu bedenklichen Ergebnissen: Credit Scoring (Bonitätsprüfung) ist intransparent, fehleranfällig und hat oft gravierende Folgen für VerbraucherInnen. Bei den Bewertungen geht es zudem nicht nur um Zahlungsfähigkeit, oft werden die gesamten Lebensumstände analysiert. Eine Wohnadresse in sozial schwächerer Umgebung oder ein Vorname, der auf Migrationshintergrund schließen lässt, können so auch zur Ablehnung eines Kreditantrags führen. Zum orf.at-artikel Zum AK-Bericht Finanzbildung durch Taschengeld Der "europäische Taschengeld-Report", eine Umfrage der ING-DiBa Direktbank, unterstreicht die Bedeutung von Taschengeld für die Fähigkeit zum Haushalten. Schon im Volksschulalter sollten sich Kinder mit Geld beschäftigen und durch kleine wöchentliche Beträge den Umgang mit dem eigenen Budget lernen. 63 Prozent der Eltern in Österreich sagen laut Befragung, dass Taschengeld für das Erlernen von Eigenverantwortung wichtig ist. 61 Prozent meinen, dass sich finanzielle Bildung und Fähigkeiten der Kinder durch den Umgang mit Taschengeld tatsächlich verbessert haben. Zur ING-DiBa Umfrage Jahresbericht der Spielsuchthilfe

3 Seite 3 von 5 Der Jahresbericht der Spielsuchthilfe gibt einen umfassenden Überblick über die Lage von Spielüchtigen in Österreich im Jahr So waren knapp 82 Prozent der KlientInnen verschuldet, mehr als zehn Prozent wurden exekutiert, 1,6 Prozent befinden sich im Privatkonkurs. Der Jahresbericht kann per unter therapie@spielsuchthilfe.at oder telefonisch von Montag bis Freitag zwischen 10 und 13 Uhr unter bestellt werden. Zur Seite der Spielsuchthilfe Aus den Schuldenberatungen "FAIRsichert" durch soziale Arbeit Organisationen, die im Auftrag der öffentlichen Hand soziale Dienstleistungen erbringenen, verspüren den zunehmenden Druck auf den Sozialstaat, indem sie oft als Kostenfaktor mit Einsparpotenzial betrachtet werden. Der große Nutzen sozialer Arbeit für die Gesellschaft wird dabei gern unterschätzt. Aus diesem Grund war die Schuldnerberatung OÖ im Rahmen des Projektes "FAIRsichern" an der Vorbereitung einer Tagung unter dem Thema "Gesellschaft unter Druck - Wie soziale Arbeit das Leben FAIRsichert" beteiligt. Fünf VertreterInnen der Schuldenberatung nahmen an der Veranstaltung am 17. Juni im Linzer Ursulinenhof teil. Insgesamt befassten sich rund 150 TeilnehmerInnen und fünf ReferentInnen mit aktuellen Fragen der sozialen Arbeit. Die oberösterreichische Soziallandesrätin Gertraud Jahn bekräftigte ihr Bekenntnis zu Prävention und Innovation - wie etwa Budgetberatung - im Sozialbereich. Infos auf sozialplattform.at Fachtagung "Konsumdruck" im November Woher kommt für viele Menschen der große Konsumdruck und wer profitiert davon? Welche individuellen Fähigkeiten brauche ich, um mit ihm umgehen zu können? Und wie können Kinder und Jugendliche frühzeitig lernen, bewusste Kaufentscheidungen zu treffen? Diesem Thema widmet sich im Herbst die bereits dritte Fachtagung der SCHULDNERHILFE OÖ. Konsumdruck Fluch oder Segen? findet am 18. November 2014 von 9:30 bis 16:00 am FH Oberösterreich Campus Linz statt. Die Teilnahme ist kostenlos. Anmeldung und weitere Infos Finanzführerscheine in OÖ Zwei runde Zahlen trafen beim oberösterreichischen Finanzführerschein zusammen: Am 25. Juni wurde im Rahmen der 30. Verleihung der ste Finanzführerschein verliehen. Soziallandesrätin Gertraud Jahn (2.v.r.), Landesschulrats- Vizepräsidentin Brigitte Leidlmayer (ganz links) und Georg Rathwallner, Konsumentenschutzleiter der Arbeiterkammer OÖ (2.v.l.), begrüßten 350 SchülerInnen und LehrerInnen zu der großen Veranstaltung. Die Presse berichtete darüber. Rechts im Bild: Ferdinand Herndler, Geschäftsführer der SCHULDNERHILFE OÖ. Mehr Informationen bei der SCHULDNERHILFE OÖ

4 Seite 4 von 5 Europa Privatkonkursreform in Deutschland Seit 1. Juli 2014 gibt es in Deutschland einige grundlegende Verbesserungen für überschuldete Menschen. Die Mindestdauer des Insolvenzverfahrens wurde von sechs auf fünf Jahre verkürzt und kann auf drei Jahre verringert werden, wenn der/die SchuldnerIn den Gläubigern 35 Prozent Quote und die Verfahrenskosten bezahlt. Eine Mindestquote wie in Österreich gibt es nicht. asb-geschäftsführer Hans W. Grohs kommentiert die Entwicklung im Kurier: "Die Deutschen haben uns mit ihrem Modell ohne Mindestquote überholt. Jetzt geben sie ihren Leuten einen zusätzlichen Anreiz, noch schneller mit dem Verfahren fertig zu werden." Gläubigerverbände in Österreich verteidigen die Mindestquote, sie sind der Meinung, dass es ohne diese für die SchuldnerInnen keine Motivation zur Rückzahlung gebe. Die Erfahrung der Schuldenberatungen zeigt indes, dass die meisten Betroffenen sehr wohl ein großes Interesse daran haben, wieder schuldenfrei zu leben - denn Schulden stellen eine enorme Belastung dar. Zum Kurier-Artikel Ausführliche Analyse in "Die Welt" Neue Richtlinie für Verbraucherrechte Seit 13. Juni gilt eine neue Richtlinie der EU, um die Rechte von KonsumentInnen stärker zu schützen. So soll es zu mehr Transparenz bei Internetkäufen kommen, Rücktrittsrechte im Versandhandel werden ausgebaut und kostenpflichtige Kundenhotlines beschränkt. Außerdem müssen KundInnen nicht mehr das Risiko durch den Postversand beschädigter Ware tragen. Infos auf help.orf.at Bücher und Broschüren "Gratiskonten" unter der Lupe Die aktuelle Ausgabe des "Konsument" beschäftigt sich unter anderem mit als kostenlos beworbenen Konten. Bisher gibt es dazu in Österreich vier Anbieter - alle ausschließlich zur Online-Nutzung. Zwei davon hat sich der Verein für Konsumenteninformation (VKI) näher angesehen. Zum Artikel im Konsument Konsument 7/2014 asb know.how

5 Seite 5 von 5 Die asb organisiert Aus- und Fortbildungen für SchuldenberaterInnen, die auch für weitere Interessierte, insbesondere MitarbeiterInnen in der Sozialberatung und anderen beratenden gemeinnützigen Einrichtungen, offen sind. Seminarprogramm Herbst 2014 Die nächsten Veranstaltungen: September 2014 in Graz: FinanzCoaching - Erste Schritte aus der Schuldenfalle September 2014 in Linz: Schulden und Sucht - Von Glücksspielsucht bis illegale Substanzen Abgeschlossene Veranstaltung: Juni in Salzburg: FinanzCoaching - Erste Schritte aus der Schuldenfalle (10 TeilnehmerInnen) Zum Seminarangebot 2014 sowie zur Online-Anmeldung bzw. Warteliste vom asbrief abmelden