asbrief, 12/2015 Selbstständigenstudie goes WKO Recht Politik Daten

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1 Seite 1 von 6 Im Browser lesen: asbrief, 12/2015 Selbstständigenstudie goes WKO Die Arbeitslosenzahlen sind anhaltend hoch. Kurz vor Weihnachten haben neuerlich Unternehmen Insolvenz angemeldet. Für viele ein Grund, den Sprung in die Selbstständigkeit zu wagen. Leider nicht immer mit Erfolg. Eine asb-langzeitstudie hat den Zusammenhang zwischen gescheiterten Selbstständigen und Überschuldung analysiert. Die Studie wurde nun vor der Wirtschaftskammer Österreich präsentiert. Mehr zur Studienpräsentation Recht Politik Daten Rechtswidrige Inkasso-Kosten Kreditgebühren der BTV unzulässig Spesenfallen für Bausparer 5 Jahre verstärkter Spielerschutz Fachbegriff des Monats Lohnpfändung Aus den Schuldenberatungen asb-studienpräsentation bei der WKO Neues "das budget" zu Arbeit und Schulden Terminaviso: asb-dialogtage "Schulden und Gesundheit" SCHULDNERHILFE OÖ bei der Interpädagogica 2015 Europa D: Einkommensarmut zweithäufigster Überschuldungsgrund Privatkonkurs für Ungarn Medienüberblick Facebook Twitter Der asbrief erscheint als monatlicher Newsletter der Dachorganisation der staatlich anerkannten Schuldenberatungen asb mit aktuellen Informationen rund um Schuldenprobleme, Schuldenberatung und -regulierung. Sie wollen den Newsletter nicht mehr bekommen? Hier abbestellen Sie haben den asbrief weitergeleitet bekommen und wollen ihn nun regelmäßig bekommen? Hier können Sie ihn sofort bestellen ASB Schuldnerberatungen GmbH, Dachorganisation der staatlich anerkannten Schuldenberatungen in Österreich Bockgasse 2 b, 4020 Linz, T asb@asb-gmbh.at Firmenbuchnummer (FN): t (LG Linz). Gefördert aus Mitteln des BMJ u. BMASK. Redaktion: asb PR, Gumpendorferstraße 83, 1060 Wien T pr@asb-gmbh.at

2 Seite 2 von 6 OÖ: Interviews auf Kronehit Radio Bücher, Broschüren & Film Wenn es knapp wird asb know.how Rückblick auf 2015, Programm 2016 in Kürze Recht Politik Daten Rechtswidrige Inkasso-Kosten Inkassobüros verrechnen oft rechtswidrige Gebühren und Zinsen, die den tatsächlich ausstehenden Betrag um ein Vielfaches übersteigen. Bei Annahme einer Ratenzahlungsvereinbarungen anerkennt der/die SchuldnerIn auch die bisher verrechneten Inkassokosten. In diesem Fall ist das Verbraucherkreditgesetz anwendbar und SchuldnerInnen haben ein Rücktrittsrecht. Das Inkassobüro muss über den effektiven Jahreszinssatz, die Gesamtkosten sowie die Gesamtbelastung informieren. Fordern Inkassobüros Höchstsätze oder verrechnen nicht gerechtfertigte Betreibungsschritte, kann gegen die Höhe der Inkassokosten Einwand erhoben werden. Zur Information der Arbeiterkammer OÖ Kreditgebühren der BTV unzulässig Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) hat gegen die Bank für Tirol und Vorarlberg (BTV) geklagt und in erster Instanz recht bekommen. Das Oberlandesgericht Innsbruck hat deren Kreditbearbeitungsgebühren als "gröblich benachteiligend" bestätigt. Die Spesen waren abhängig von der Höhe des Kredits verrechnet worden. Zur Information auf orf.help Spesenfallen für Bausparer Das vorzeitige Auflösen oder das Versäumen des vereinbarten Sparziels kann bei Bausparverträgen zu hohen Kosten führen. Die Arbeiterkammer fordert niedrigere Kündigungskosten und eine Vereinfachung des "Kleingedruckten" in den komplexen Vertragsbedingungen. Zum Artikel im Standard 5 Jahre verstärkter Spielerschutz Das Bundesministerium für Finanzen lud im November zur inzwischen 5. Fachtagung zu Glücksspiel und Spielerschutz. Thema war 5 Jahre verstärkter Spielerschutz in Österreich auf fachlicher wie rechtlicher Ebene und seine Evaluation. Auszüge aus einer noch nicht

3 Seite 3 von 6 abgeschlossenen Studie über die Auswirkungen der Glücksspielnovelle 2010 gaben Aufschluss über positive Entwicklungen und Problemfelder. Während die implementierten Kontroll- und Sperrmaßnahmen zur Bekämpfung von Überschuldung prinzipiell gut funktionieren, gibt es aber weiteren Verbesserungsbedarf, etwa bei der Aufklärung der Bevölkerung, Miteinbeziehung von Sportwetten, oder Vereinheitlichung und Vereinfachungen in ganz Österreich. ExpertInnen aus Deutschland und der Schweiz referierten ebenfalls über die aktuelle Lage im jeweiligen Nachbarland und stellten teils ähnlichen Bedarf fest. Präsentationen der Tagung in Kürze hier zum Download Fachbegriff des Monats Lohnpfändung Unter Lohnpfändung versteht man die Pfändung des verfügbaren Einkommens bis zu einer gewissen Grenze. Ziel ist es, offene Schulden zurück zu zahlen. Die Lohnpfändung wird von einem Gläubiger beim Bezirksgericht beantragt. Wird dieser Antrag bewilligt, muss der Arbeitgeber den pfändbaren Teil des Einkommens direkt an den betreibenden Gläubiger überweisen. Gepfändet werden können alle Bezüge, die als Einkommen gelten, also Lohn, Gehalt, Urlaubs- und Weihnachtsgeld, Arbeitslosen- und Krankengeld etc. Nicht pfändbar sind etwa Kinderbetreuungsgeld, Beihilfen oder Alimente. SchuldnerInnen bleibt nur jener Betrag, der vom Gesetz als Existenzminimum vorgesehen ist. zum Pfändungsrechner zu den Lohnpfändungstabellen zu mehr Infos zur Lohnpfändung Aus den Schuldenberatungen asb-studienpräsentation bei der WKO Am 11. November präsentierte Clemens Mitterlehner von der asb die Studie "Gescheiterte Selbstständige" (asb Forschungsreihe Nr. 53) in der Wirtschaftskammer Österreich (WKO). Bundesländer-Beauftragte für Ein-Personen-Unternehmen (EPU) sowie BeraterInnen des WKO- Gründerservice nahmen daran teil. Neben den Inhalten der Studie wurden auch die Probleme (ehemals) selbstständig tätiger Personen aus der Praxis der Schuldenberatungsstellen besprochen. Die ZuhörerInnen sahen die sogenannte "Gründerförderung" in Form von gestundeten Beiträgen und Abgaben sehr problematisch. Vorgestellt wurde auch das Modell der "Abwicklungsberatung" der Schuldenberatung Salzburg. Diese Form der Kooperation zwischen Wirtschaftskammer und Schuldenberatung wurde mit Interesse aufgenommen aus den Wortmeldungen ging hervor, dass eine Umsetzung in weiteren Bundesländern sinnvoll wäre. Zur Selbstständigenstudie Zur Abwicklungsberatung der Schuldenberatung Salzburg

4 Seite 4 von 6 Neues "das budget" zu Arbeit und Schulden Die neueste Ausgabe der asb-fachzeitschrift "das budget" erscheint in den nächsten Tagen zum Thema "Arbeit und Schulden". Aus verschiedenen Perspektiven wird der Zusammenhang zwischen Arbeit (-slosigkeit) und Überschuldung aufgezeigt. Das System der Lohnpfändung und die Schwierigkeiten gescheiterter Selbstständiger werden unter die Lupe genommen sowie ein Blick in die Zukunft des Arbeitsmarktes geworfen. Infos und Bestellmöglichkeit "das budget" Terminaviso: asb-dialogtage "Schulden und Gesundheit" Schulden machen krank. Im Jänner finden unter diesem Motto in Wien und Vorarlberg Dialogtage zu "Schulden und Gesundheit" statt. Ihr Ziel ist es, im interdisziplinären Austausch zwischen regionalen ExpertInnen der Schuldenberatungen und des Gesundheitsbereichs den Zusammenhang zwischen Schulden und Gesundheit aufzuzeigen und bekanntzumachen. Die Dialogtage sind eine Kooperation von asb und Fonds Gesundes Österreich. Die Teilnahme ist kostenlos, die TeilnehmerInnenzahl ist begrenzt. Dialogtag Wien: 21. Jänner, 9 bis 14 Uhr. Detailinfos und Anmeldung: asb@asb-gmbh.at Dialogtag Vorarlberg: Lustenau, 25. Jänner, 9 bis 14 Uhr. Detailinfos und Anmeldung: anita.haefele@ifs.at SCHULDNERHILFE OÖ bei der Interpädagogica 2015 Von 12. bis 14. November hatte die SCHULDNERHILFE OÖ mit dem Sozialministerium einen Gemeinschaftsstand bei der INTERPÄDAGOGICA in Linz. Die jährlich stattfindende Fachmesse bietet einen umfassenden Überblick über aktuelle Entwicklungen, Angebote und Innovationen am Bildungsmarkt. Das vielfältige Präventionsangebot der SCHULDNERHILFE OÖ weckte das Interesse zahlreicher BesucherInnen. Neben Infomaterial aus den unterschiedlichen Bereichen konnte das E-Learning Angebot direkt am Messestand ausprobiert werden. In zahlreichen Einzelgesprächen erhielten Interessierte Einblick in das Präventionsprogramm. VertreterInnen des Sozialminsteriums bewarben die in Kooperation mit der SCHULDNERHILFE OÖ erstellten Unterrichtsmaterialien sowie das vom Ministerium geführte KonsumentInnenportal. Die BesucherInnen erhielten Informationen über Materialien für Lehrkräfte und zu Fragen des Konsumentenrechts und konnten ihr Wissen in einem Quiz testen. Website der INTERPÄDAGOGICA E-Learning Angebot der SCHULDNERHILFE OÖ KonsumentInnenportal des Sozialministeriums Europa D: Einkommensarmut zweithäufigster Überschuldungsgrund Das Hamburger Institut für Finanzdienstleistungen präsentierte im November den "iff- Überschuldungsreport 2015". Signifikant ist ein starkes Ansteigen von Einkommensarmut als

5 Seite 5 von 6 Überschuldungsgrund in Deutschland. Einkommensarmut (10,5 Prozent) steht damit nach Arbeitslosigkeit und reduzierter Arbeit (26,8 Prozent) bereits an zweithäufigster Stelle bei den Überschuldungsgründen. Im Zuge der positiven Konjunkturentwicklung ergab sich zwar ein Zugewinn an sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung, diese wirft aber offenbar für viele Menschen nicht genug ab, um ihren Lebensunterhalt vollständig bestreiten zu können. Zum iff-überschuldungsreport 2015 Privatkonkurs für Ungarn Seit 1. September gibt es in Ungarn ein Privatinsolvenzgesetz. Das Verfahren steht VerbraucherInnen wie EinzelunternehmerInnen zur Verfügung, wenn die Schulden zwischen zwei Millionen Forint (ca ) und 60 Millionen Forint (ca ) liegen und nicht mehr als doppelt so hoch wie das Vermögen sind. Der Privatkonkurs dauert fünf Jahre, die Befriedigungsquote für einfache Gläubiger liegt bei mindestens 38 Prozent. Kritiker stoßen sich besonders an zwei Punkten. Zum einen sei das Verfahren keine Privat-, sondern eine Art Familieninsolvenz, da Einkünfte und Vermögen des gesamten Haushalts einbezogen werden. Zum anderen stellt nicht ein Fachorgan, sondern ein Vertreter der Kommune den finanziellen Supervisor für den/die SchuldnerIn. Das kann zu Interessenskonflikten führen. (Quelle: Wirtschaftsblatt, 9. November 2015 und Pester Lloyd) Zum Artikel im "Pester Lloyd" Medienüberblick OÖ: Interviews auf Kronehit Radio Im November waren Thomas Berghuber von der Schuldnerberatung Oberösterreich und Ferdinand Herndler von der SCHULDNERHILFE OÖ in den "Studiostunden" auf Kronehit Radio mit Interviews zu den Themen Weihnachten, Schuldenprävention und dem richtigen Umgang mit Schulden zu hören. Nachzuhören auf den Seiten der jeweiligen Schuldenberatungen. Zum Interview mit Ferdinand Herndler, SCHULDNERHILFE OÖ Zum Interview mit Thomas Berghuber, Schuldnerberatung OÖ Bücher, Broschüren & Film Wenn es knapp wird Das Buch Knappheit was es mit uns macht, wenn wir zu wenig haben" bringt den LeserInnen auf kurzweilige Art das Phänomen Knappheit näher. Bei manchen Kapiteln ertappt man sich und seine Gier selbst - wenn es zum Beispiel darum geht, dass die Autoren in Indien für eine Rikschafahrt, die umgerechnet etwas über einen Euro kostet, partout nicht zahlen wollen und lieber bei sengender Hitze auf die nächste warten, die für den normalen indischen Preis (etwa 50 Cent) fährt. Oder wenn wir die Frage gestellt bekommen, wie viel Umweg wir in Kauf nehmen, um für ein Gerät, das irgendwo 30 Euro billiger ist, eine oder zwei Stunden mehr zu investieren. Knappheit ist

6 Seite 6 von 6 häufig selbst gemacht. Sehr ansprechend und erhellend ist auch die Feststellung, dass Knappheit nicht nur aus einem Mangel an Geld entsteht. Mangel an Zeit, an Ressourcen und an Kontakten gehört genauso zur "Knappheitsfalle". Es bedarf großer Aufmerksamkeit, diese Fallen zu erkennen und aus Knappheit Fülle zu machen. (von Peter Kopf, ifs Schuldenberatung) Sendhil Mullainathan, Eldar Shafir: Knappheit was es mit uns macht, wenn wir zu wenig haben. 2013, Campus Verlag, ISBN: , 303 Seiten, gebunden, 24,99. asb know.how Die asb organisiert Aus- und Fortbildungen für SchuldenberaterInnen, die auch für weitere Interessierte, insbesondere MitarbeiterInnen in der Sozialberatung und anderen beratenden gemeinnützigen Einrichtungen, offen sind. Rückblick auf 2015, Programm 2016 in Kürze 2015 besuchten 246 TeilnehmerInnen die Seminare der asb. (Ausbildungen: 21, Fortbildungen: 50, FinanzCoaching: 58, Schuldenberatungstagung: 114) 2015 finden keine Veranstaltungen mehr statt. Das Fortbildungsprogramm der asb für 2016 wird in den nächsten Tagen online einsehbar sein, zeitgleich erscheint auch die Printversion. Die Seminare sind wie gewohnt direkt online buchbar. Zum Seminarangebot sowie zur Online-Anmeldung bzw. Warteliste Abgeschlossene Veranstaltung: 9. bis 11. November in St.Pölten: Insolvenz- und Exekutionsrecht Intensiv (14 TeilnehmerInnen) Gesundes Arbeiten ( , wegen zu geringer TeilnehmerInnenzahl abgesagt) vom asbrief abmelden