Bachelorarbeit. Zum Erlangen des akademischen Grades Bachelor of Arts (B.A.) an der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin

Größe: px
Ab Seite anzeigen:

Download "Bachelorarbeit. Zum Erlangen des akademischen Grades Bachelor of Arts (B.A.) an der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin"

Transkript

1 Bachelorarbeit Zum Erlangen des akademischen Grades Bachelor of Arts (B.A.) an der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin Fachbereich 1: Wirtschaftswissenschaften Studiengang: Business Administration THEMA: DAS BALI-PAKET IM RAHMEN DER ENTWICKLUNGSAGENDA DER WTO - POTENTIELLE CHANCEN UND RISIKEN FÜR INDIEN Verfasst von Julia Ramona Reischl Matrikel-Nr.: julia_reischl@yahoo.de 1. Gutachter: Dr. Prof. José M. Magone 2. Gutachter: M. A. Silke Mahnkopf-Praprotnik Berlin, den

2 Inhaltsverzeichnis Abkürzungsverzeichnis... i Darstellungsverzeichnis... iii 1. Einleitung Der Freihandel Eine kurze Einführung zum Thema Theoretische Ansätze zum Freihandel Der klassische Ansatz: Theorie des absoluten Kostenvorteils Erweiterung des klassischen Ansatzes: Theorie des komparativen Kostenvorteils Der Neoklassische Ansatz: Die Faktorproportionstheorie Kritische Würdigung der theoretischen Annahmen Freihandel aus moderner Perspektive Die Frage nach den Verlierern im Außenhandel Die Welthandelsorganisation Entstehungsgeschichte der WTO Die Organisation und Funktion der WTO Die WTO als Organisation Die WTO-Organe und ihre Aufgaben Grundprinzipen und Ziele WTO-Abkommen Die Entwicklungsagenda der WTO Die Stellung der Entwicklungsländer Die Doha-Runde Ziele und Verhandlungsstand Eine Zukunft für Doha? Das Bali-Paket Verständigungen der 9. Ministerkonferenz Handelserleichterungen Nahrungsmittelsicherheit: Große Kontroverse Auswirkungen des Bali-Pakets auf Indien Kurzer Überblick: Indiens wirtschaftliche Lage Potentielle Chancen Kostenersparnis durch Handelserleichterungen... 53

3 5.2.2 Besser Markzugang in die Industriestaaten Potentielle Risiken Gefährdung der Nahrungsmittelsicherheit Verschlechterung der Terms of Trade Freihandel vs. nachhaltige Entwicklung Konklusion Quellenverzeichnis... 67

4 Abkürzungsverzeichnis AA WTO-Agrarabkommen Englisch: Agreement on Agriculture ASEAN Verband Südostasiatischer Nationen Englisch: Association of Southeast Asian Nations BMWI BMZ BPB DDA Bundeszentrale für Wirtschaft und Energie Bundesministerium für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit Bundeszentrale für Politische Bildung Doha-Entwicklungsagenda Englisch: Doha Development Agenda EL GATT Entwicklungsland Allgemeines Zoll- und Handelsabkommen Englisch: General Agreement on Tariffs and Trade GATS Allgemeines Abkommen über den Handel mit Dienstleistungen Englisch: General Agreement on Trade in Services HO ICC Heckscher und Ohlin Internationale Handelskammer Englisch: International Chamber of Commerce ITO Internationale Handelsorganisation Englisch: International Trade Organisation IWF LDCs Internationaler Währungsfond Am wenigsten entwickelte Länder Englisch: Least Developed Countries MFN Meistbegünstigungsprinzip Englisch: Most Favoured Nation NAFTA Nordamerikanisches Freihandelsabkommen Englisch: North American Free Trade Agreement NGO Nichtregierungsorganisation Englisch: Non-Governmental Organisation OECD Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Englisch: Organisation for Economic Co-Operation and Development i

5 SDT SMM Special and Differential Treatment Besondere Schutzklausel Englisch:Special Safety Mechanism TF Handelserleichterungen Englisch: Trade Facilitation TNCs Transnationalen Konzerne Englisch: Transnational Corporation ToT Handelsbedingungen Englisch: Terms of Trade TRIPS Übereinkommen über handelsbezogene Rechte an geistigem Eigentum Englisch: Agreement on Trade-Related Aspects of Intellectual Property Rights TTIP Transatlantische Handels- und Investitionspartnerschaft Englisch: Transatlantic Trade and Investment Partnership UN Vereinten Nationen Englisch: United Nations UNCTAD Konferenz der Vereinten Nationen für Handel und Entwicklung Englisch: United Nations Conference on Trade on Development WK WTO Washington-Konsens Welthandelsorganisation ii

6 Darstellungsverzeichnis Abbildungen: Abb. 2.4 Entwicklung des grenzüberschreitenden Welthandels 16 Abb. 3 Mitgliedsstaaten der WTO in dunkelgrün (Stand 2013) 22 Abb Organstruktur der WTO 26 Abb. 3.3 WTO-Abkommen 32 Tabellen: Tab Absoluter Kostenvorteil im Außenhandel 8 Tab Komparativer Kostenvorteil im Außenhandel 9 iii

7 1. Einleitung Auf der 9. Ministerkonferenz der WTO auf der indonesischen Insel Bali kam es zwischen dem 03. und 06. Dezember 2003 erstmals zu neuen Ergebnissen in der Doha-Entwicklungsagenda der WTO. Während des Gipfeltreffens konnten sich nach einem 12 Jahre langen Stillstand der Entwicklungsrunde erstmals alle 160 Mitgliedsstaaten der WTO auf die Schnürung eines multilateralen Welthandelspakets einigen zumindest vorerst. Das sogenannte Bali-Paket sollte als historisches Ereignis in die Geschichte der WTO eingehen, denn seit ihrer Gründung im Jahr 1995 und dem Einleiten der Doha-Runde 2001 konnte kein einziges Abkommen verabschiedet werden. Im Rahmen der Verhandlungen liegt das vor allem an unüberbrückbaren Diskrepanzen zwischen den Industriestaaten und Entwicklungsländern und ihrem Interessenkonflikt zu den Bereichen Landwirtschaft und Industriegüterhandel. Während die Industriestaaten einen besseren Marktzugang für ihre Industriegüter in den Entwicklungsländern fordern, bestehen diese auf eine Reduktion der Agrarexportsubventionen im Norden. Der Konflikt scheint schier unlösbar und bis zu dem Erfolg in Bali tadelten viele kritische Stimmen die WTO sogar als gescheitert und tot. Umso erfreulicher war die Nachricht über einen gemeinsam gefundenen Konsens hinsichtlich einiger Doha-Unterpunkte, der nach tage- und nächtelangen Verhandlungen erzielt werden konnte. Das Bali-Paket umfasst Beschlüsse zu Bereichen wie Handelserleichterungen, die Abschaffung von Agrarexportsubventionen und eine Sonder- und Präferenzbehandlung für die am wenigsten entwickelten Länder in der WTO. Das Paket sollte am 31. Juli 2014 in Kraft treten doch dies blieb nun allerdings ohne Erfolg, denn das Mitgliedsland Indien legte letztendlich ein Veto ein. Zwischen der Ministerkonferenz im Dezember in Bali und der formellen Verabschiedung des Pakets Ende Juli war es zu Neuwahlen und einem Regierungswechsel in Indien gekommen und die neue Leitung unter Premierminister Modi entschied sich kurz vor seiner Implementation gegen das Maßnahmenbündel. Bereits in Bali hatte das Land im Rahmen der Verhandlungen auf das Recht beharrt, seine arme Bevölkerung weiterhin mit subventionierten Lebensmitteln zu versorgen und betont, dass Nahrungsmittelsicherheit vor Freihandel komme. 820 Millionen Menschen leiden in Indien unter einer Fehl- und Unterernährung und sind zum Überleben auf ein staatliches Förderprogramm zur Gewährleistung von Nahrungsmittelsicherheit angewiesen. Doch sind staatliche Subventionen in diesem Maße nicht mit dem WTO-Agrarabkommen von 1995 vereinbar und sollten durch das Bali-Paket ganz abgeschafft werden. Während der Verhandlungen in Bali blockierte Indien so lange das Zustandekommen des Vertrages, bis ihm eine Ausnahmeregelung zugesprochen wurde. Man einigte sich auf einen Übergangszeitraum bis 2017, in dem Indien 1

8 weiterhin Nahrungsmittel unter Marktwert an die ärmere Bevölkerung weiter geben dürfe ohne dabei sanktioniert zu werden. In der Zwischenzeit sollte eine Lösung für eine weitere Existenzsicherung gefunden werden. Dass Indien diesem Kompromiss zustimmte, wurde von vielen Globalisierungsgegnern als Unheil der internationalen Machtpolitik bezeichnet. Im Zuge dieser Bachelorarbeit soll das Bali-Paket im Rahmen der Entwicklungsagenda der WTO näher vorgestellt und potentielle Chancen und Risiken für Indien herausgearbeitet werden. In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, ob das Bali-Paket ein Meilenstein in der Geschichte der WTO darstellen könnte und ob ein erfolgreicher Abschluss der Doha-Runde möglich ist. Der Grundtenor des Schriftwerks befasst sich mit den Bedürfnissen der Entwicklungsländer unter dem Freihandelsschirm der WTO und thematisiert dabei den Grundkonflikt zwischen ihnen und den Industriestaaten. Die Arbeit untergliedert sich in fünf Kapitel. Im ersten Teil der Arbeit werde ich das Postulat, Freihandel schaffe Wachstum und Wohlstand genauer betrachten und es als die theoretische Grundlage der WTO anführen. Dabei muss den klassischen und neoklassischen Freihandelstheorien von Adam Smith, David Riccardo und Heckscher und Ohlin Beachtung geschenkt werden, die als die Begründer des grenzüberschreitenden Handels in die Geschichte der Außenhandelsverflechtungen eingegangen sind. Da ihre modellierten Theorien auf makroökonomischen Annahmen aufbauen, sollen diese in Bezug auf die Realität kritisch gewürdigt und hinterfragt werden. Ferner werde ich in diesem Teil der Arbeit Paul Krugmans inter-sektorale Freihandelstheorie aus moderner Perspektive zur Erklärung der Dominanz von Handelsbeziehung zwischen den Industriestaaten vorstellen und schlussendlich die Frage nach den Verlierern im Außenhandel anschneiden. Im zweiten Teil der Arbeit stelle ich die Welthandelsorganisation als Hüterin des Freihandels beschreibend jedoch nicht wertend vor. Dabei werde ich vor allem auf ihre Entstehungsgeschichte aus dem GATT-Abkommen eingehen, das im Rahmen der Konferenz von Bretton-Woods nach dem Zweiten Weltkrieg gegründet wurde und die institutionelle Grundlage der WTO bildet. Ferner soll die Organisation und Funktion der WTO näher beschrieben und dabei auf ihre Rechtsstruktur sowie ihre Organe und deren Aufgaben eingegangen werden. Darüber hinaus werde ich ihre Ziele und Grundprinzipien wie Meistbegünstigung, Inländerbehandlung und Reziprozität knapp beschreiben, die die Grundlage für alle WTO-Abkommen darstellen. Schlussendlich sollen die restlichen Abkommen neben dem GATT, d. h. das GATS und das TRIPS kurz aufgeführt werden. Diese spielen allerdings im Rahmen dieser Arbeit keine Rolle. 2

9 Im dritten Arbeitsteil widme ich mich dem Schwerpunkt der Arbeit: der Entwicklungsagenda der WTO. In diesem Kapitel stelle ich einleitend die Entwicklungsländer unter dem Freihandelsregime der WTO vor und beschreibe die für sie geltenden Sonder- und Präferenzregelungen. In diesem Zusammenhang werde ich einige für sie schwer überwindbare Hürden seitens der Industrienationen wie Einfuhrkontingente, Agrarexportsubventionen, Zolleskalation oder Regelungen zu Anti-Dumping formulieren. Der Großteil des Kapitels beschreibt die Ziele und den Verhandlungsstand der Doha-Runde und widmet sich dem Grundkonflikt zwischen den Industrienationen und den Entwicklungsländern: Abbau der Subventionen im Norden im Gegenzug zu einem besseren Marktzugang im Süden. Da dieser fast unlöslich zu seien scheint, stelle ich die Frage nach einer Zukunft für Doha und verweise auf einen Reformansatz im Prinzip der Konsensfindung. Im Anschluss stelle ich das Bali-Minipaket im Rahmen der Doha-Runde vor. Während es eigentlich aus drei Themenpunkten besteht, werde ich mich nur der Hauptkomponente Handelserleichterungen und dem Grund für das Scheitern, also der Nahrungsmittelsicherheit, widmen. Dabei stehen die aus den Handelserleichterungen versprochenen Vorteile des Pakets den daraus resultierenden Nachteilen für die Entwicklungsländer gegenüber. Im letzten Teil der Arbeit werde ich Indiens momentane wirtschaftliche Lage kurz abreißen und darüber hinaus potentielle Chancen und Risiken eines Abschlusses des Bali-Pakets auf das Land übertragen. Da das Bali-Paket an Indien gescheitert ist, spielen vor allem die sich aus dem Bali- Paket für Indien ergebenden Nachteile eine übergeordnete Rolle. Diese sind: eine Gefährdung der Nahrungsmittelsicherheit, die Verschlechterung der Terms of Trade und Freihandel vs. Entwicklung. Da das Bali-Paket den Grundkonflikt der Doha-Runde kaum erfasst, betone ich im Rahmen der Nachteile trotzdem das Thema Zollsenkungen, denn es ist nicht unwahrscheinlich, dass es zukünftig weitere Diskrepanzen in der WTO zu diesem Bereich geben wird. Dem gegenüber stehen die Vorteile für Indien, die eine Implementation des Bali-Pakets mit sich bringen könnte. Diese sind: Handelserleichterungen, die Schaffung neuer Arbeitsplätze und der Wegfall von Exportsubventionen im Agrarbereich in den Industrienationen. Als wissenschaftliche Grundlage habe ich hauptsächlich offizielle Angaben der Welthandelsorganisation, des Centre for WTO Studies in New Delhi, des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie, des Bundesministeriums für Entwicklung und Zusammenarbeit, der Bundeszentrale für politische Bildung, des Auswärtigen Amtes, der Internationalen Handelskammer und Informationen von GTAI benutzt. Darüber hinaus stützt sich die Arbeit auf Medienartikel, Working Papers und volkswirtschaftliche Sach- und Sekundärliteratur renommierter Ökonomen wie Joseph Stiglitz, Franz Nuscheler, Paul Krugman und weiterer. 3

10 2. Der Freihandel 2.1 Eine kurze Einführung zum Thema In der klassischen Nationalökonomie findet die offizielle Geschichte des liberalen Kapitalismus seinen Ursprung um 1870 in Großbritannien, das bis heute zu eine der am weitesten deregulierten Volkswirtschaften der Welt zählt und als Architekt der neuen liberalen Weltwirtschaftsordnung bezeichnet werden kann (Shaikh, 2013). Dies ist nicht zuletzt auf renommierte Ökonomen wie Adam Smith und David Ricardo zurück zu führen, die als Urväter moderner Freihandelstheorien gelten. So baut beispielsweise die neue Welthandelsordnung der Welthandelsorganisation (World Trade Organisation WTO) weitgehend auf Ricardos Theorie auf, dass alle Länder egal auf welchem wirtschaftlichen Entwicklungsniveau sie sich befinden vom gemeinsamen Handel profitieren (Stoll/Schorkopf, 2002). Das Vereinte Königreich war nach dem Abschaffen des Merkantilismus und den mit einher gehenden protektionistischen Maßnahmen zum Schutz einheimischer Produkte, wie z. B. den hohen Einfuhrzöllen auf Getreide, gekennzeichnet von: einem weitgehenden Laissez-Faire-Leitbild, das die Rolle des Staates in seinem wirtschaftlichen Eingreifen auf das Notwendigste beschränkt und den Markt sich selbst regulieren lässt, geringe Handelsbarrieren, um den internationalen Austausch zwischen Waren, Kapital und Arbeit zu erleichtern, nationaler und internationaler makroökonomische Stabilität, die vom Goldstandard garantiert wurde und dem Prinzip des ausgeglichenen Budgets ausging (Shaikh, 2013). Zwar wurde das fixe Wechselkurssystem des Goldstandards aufgegeben, und doch finden sich jene Leitbilder wie ein wirtschaftspolitisches Zurückhalten des Staates und die Reduktion von Handelsbarrieren in der heutigen neoliberalen Freihandelstheorie weitgehend wieder. Der neue Marktliberalismus zielt auf eine ungehinderte Mobilität von Kapital, Waren und Dienstleistungen ab und fordert den Abbau von Handelsbarrieren durch protektionistische Maßnahmen (Butterwege, 2007). Im Gegenzug zum Manchester-liberalen Leitbild lehnt die neoliberale Denkschule staatliche Eingriffe in der Wirtschaft nicht vollends ab, versucht sie allerdings auf ein Minimum zu beschränken und ist in ihrer freiheitlichen, marktwirtschaftlichen Wirtschaftsordnung durch Merkmale wie privates Eigentum, freie Preisbildung sowie Wettbewerbs- und Gewerbefreiheit gekennzeichnet (BPB, 2011). 4

11 Heute gibt es weltweit mehr als 400 bilaterale Handelsabkommen und eines der mächtigsten aller Zeiten, die Transatlantische Handels- und Investitionspartnerschaft (Transatlantic Trade and Investment Partnership TTIP) zwischen den USA und der Europäischen Union, steht in der Verhandlungsphase. Vertreter solcher Abkommen gehen davon aus, dass ein internationaler, ungehinderter Austausch von Waren und Dienstleistungen die Lebensqualität und den Wohlstand der teilnehmenden Länder erhöhe und vor allem der richtige Weg sei, um Wirtschaftswachstum in der Welt zu schaffen. Dies geschehe durch eine die Produktivität steigernde Spezialisierung und offenen bzw. grenzüberschreitenden Wettbewerb. Ferner argumentieren Befürworter liberaler Handelstheorien, dass nur Freihandel es möglich mache, auch die entwicklungsbedürftigen Länder dieser Erde in die Weltwirtschaft zu integrieren und ihrer Bevölkerung aus der Armut zu helfen (WTO, 2014). So äußerte sich z. B. Mike More, Generaldirektor der WTO zwischen 1999 und 2002, nach ihrer Gründung folgendermaßen zur strategischen Armutsbekämpfung in der Welt: The surest way to do more to help the world s poor is to continue to open markets (WTO, 2000: online). Während es zahlreich kritische Stimmen gegen weitere weltwirtschaftliche Verflechtungen gibt, scheint eine Konvergenz der Nationen trotz alledem unaufhaltbar und die Vorteile von einer Weltwirtschaft in Zeiten der Globalisierung zu überwiegen. Versprechen, dass diese Verflechtungen, d.h. ein internationaler Handel, weitfassende Auslandsinvestitionen, eine Internationalisierung der Finanzmärkte sowie grenzüberschreitende Arbeitskräftewanderungen, letztendlich zu Sicherheit und Frieden in der Welt führen, sind nicht selten (WTO, 2000). Allerdings zeigen Finanz- und Wirtschaftskrisen, wie z. B. in Asien oder Latein- und Zentralamerika während der 90er Jahre, dass gerade Schwellen- und Entwicklungsländer sich mit den Gefahren wirtschaftlicher Verflechtungen und einer zu schnellen Öffnung der Märkte konfrontiert sehen und oft nicht stark genug entwickelt sind, um negative externe Faktoren abzuwenden. Während die heutigen Industriestaaten institutionelle Vorkehrungen in Form starker Finanzsysteme und internationaler Überwachungsorganisationen geschaffen haben, um internationale Krisen weitgehend abzuwehren, weisen Entwicklungs- und Schwellenländer einen Mangel institutioneller Infrastruktur auf und sind daher oft nicht in der Lage, sich vor außenwirtschaftlichen Ungleichgewichten oder einer zu radikalen Liberalisierung zu schützen (Wagner, 2003). Um fundamentalökonomischen Problemen in krisenanfälligen Ländern vorzubeugen, bestehen Dependenzkritiker auf Regelungsmechanismen, die der Zunahme weltwirtschaftlicher Verflechtungen und den daraus entstehenden Destabilisierungspotentialen 5

12 entgegen wirken. Wagner (2003) nennt hier die Möglichkeit, dem privat-marktwirtschaftlichen Regelungsmechanismus ein ausschließliches Vertrauen entgegen zu bringen und diesen um politische Regelwerke und protektionistische Maßnahmen zu erweitern. Für andere Möglichkeiten d. h. einem Rückschritt aus Außenhandelsverflechtungen sei es zu spät. Während eine Liberalisierung Vorteile mit sich bringt, so benötigt das Weltwirtschaftssystem trotzdem klare Regeln und die Politik dürfe nicht ausschließlich den freien Märkten überlassen werden. Befürworter eines gezielten Protektionismus, so z. B. Friedrich List ( ) argumentieren, dass vor allem junge Industrien in der Peripherie vor einer Überschwemmung ausländischer Produkte geschützt werden müssen und durch eine Öffnung der Märkte nicht in der Lage seien, eigene Kräfte zu entfalten (Heine/Herr, 2013). Eine Öffnung sei erst dann möglich, wenn das unterentwickelte Land A Produkte auf demselben Level wie das entwickelte Land B herstelle. Ansonsten wäre es aufgrund seiner Dependenz vom Welthandel zu anfällig für wirtschaftliche Entwicklungen von außen. In diesem Zusammenhang definieren Krugman et al. (2012) Protektionismus als den bewussten, internen Einsatz von Maßnahmen wie Handelshindernissen und Restriktionen, um lokale Industrien zu unterstützen und heimische Exporte zu fördern. Zum Katalog der staatlichen protektionistischen Maßnahmen, die die WTO weitgehend mit ihren Politiken abzubauen versucht, gehören nach Diekheuer (2001) die folgenden: 1. Tarifäre und nicht-tarifäre Regulationen wie Zölle, Subventionen für die Produktionssektoren von Exportwaren oder importkonkurrierenden Gütern, bilaterale Handelsabkommen, spezifische Steuerbelastungen, Importkontingente und Quoten 2. Kapitalverkehrsbeschränkungen zur Regulierung von internationalen Finanzströmen wie Verbote von Kapitalexporten oder eine Bardepotpflicht für ausländische Einlagen bei inländischen Banken zur Beeinträchtigung von Kapitalimporten 3. Maßnahmen zur Steuerung der gesamten Zahlungsbilanzströme wie Devisenbewirtschaftung Vertreter einer weiteren Marktliberalisierung argumentieren, dass solch protektionistische Maßnahmen die Ineffizienz in den Entwicklungsländern steigere, Preise für Importe aus dem Ausland inflationiere und die Kosten für lokale Unternehmen in die Höhe treibe (Dunkely, 2004). Sie lehnen sich unter anderem auf Handelstheorien von Smith, Ricardo oder Heckscher und Ohlin, deren Wertbarkeit im Anschluss diskutiert wird. 6

13 2.2 Theoretische Ansätze zum Freihandel Der klassische Ansatz: Theorie des absoluten Kostenvorteils Die Theorie des klassischen Wirtschafsliberalismus geht auf den schottischen Nationalökonomen Adam Smith ( ) zurück, der als Begründer der modernen Ökonomie gilt und vor allem durch sein Werk Wohlstand der Nationen (1776) Bekanntheit erlangte. In seinem Werk stellt Smith dem absolutistischen Staat ein selbstbestimmtes, eigennütziges Individuum gegenüber, während er den Protektionismus in der Theorie durch freien Wettbewerb und den Merkantilismus durch den Freihandel ersetzte (Losse, 2011). Er bricht mit der merkantilistischen Auffassung, dass Handelsbarrieren wie Zölle und Subventionen die nationalen Einkünfte erhöhen, insofern zu Handelsbilanzüberschüssen führen und entwickelte die Theorie der unsichtbaren Hand, die davon ausgeht, dass der Markt auf lange Zeit stabil und gleichgewichtig ist, keine Arbeitslosigkeit herrscht und allein Angebot und Nachfrage den Markt lenken ohne staatliche Eingriffe: Bei vollständiger Konkurrenz und einem freien Spiel der Kräfte entsteht über den Preismechanismus, wie von unsichtbarer Hand gelenkt, nicht nur maximaler Wohlstand in einem Land, sondern auch zwingend ein Gleichgewicht auf den Märkten (Smith zitiert durch Losse, 2011: online). So bestimmen die Verbraucher durch ihre Nachfrage was, wieviel und zu welchem Preis produziert wird und die Anbieter gehen mit ihrer Produktion auf die Konsumentenbedürfnisse ein. Die Konkurrenz unter den Produzenten wird nach Smith reelle Preise erzeugen, führt zu einer stetigen Produkt- und Technologieinnovation sowie zu einer ressourceneffektiven Arbeitsteilung und durch den Fortschritt letztendlich zu einer erhöhten Produktivität (Recktenwald, 1999). In diesem Sinne des Gleichgewichts auf den Märkten proklamierte Smith den internationalen, barrierefreien Handel, den er als Chance betrachtete, um den lokalen Markt auszuweiten und die Arbeit zwischen den Staaten zu teilen und international auszubalancieren. Die Grundidee der klassischen Freihandelstheorie argumentiert, dass eine Tauschwirtschaft Einsparungen an Arbeitszeit pro Wareneinheit generiert (Heine/Herr, 2013). Dabei entwickelte Smith 1776 die Theorie des absoluten Kostenvorteils, bei der er von 2 Ländern, 2 Gütern und einem Produktionsfaktor (Arbeitszeit pro Wareneinheit) ausging. In dem in Tabelle abgebildeten Beispiel hat Land A gegenüber Land B in der Produktion von Wein einen absoluten Kostenvorteil, Land B hingegen produziert Wolle aufgrund eines möglichen Standortvorteils zu besseren Konditionen und dies mit weniger Arbeitseinheiten. Nach dem Entschluss zum gemeinsamen 7

14 Handel miteinander verdoppeln beide Länder ihre Produktion derjenigen Ware, an der sie den absoluten Kostenvorteil besitzen und tauschen diese dann später zur Hälfte gegen die des anderen Landes ein. Dadurch bleibt ihre Güterversorgung dieselbe, jedoch konnten beide Länder ihre Effizienz durch eine gezieltere Allokation ihrer Arbeitskräfte steigern (vgl. Summe vor und nach Handel). Beide Länder erhöhen ihre Skalenerträge, also die Erträge aus der Ersparnis sinkender Durchschnittskosten bei wachsender Produktion, und fördern durch eine effizientere Allokation ihr nationales Wachstum. Nach der klassischen Argumentation geht Wachstum mit einem nationalen Wohlfahrtsgewinn einher (Heine/Herr, 2013). Tabelle Absoluter Kostenvorteil im Außenhandel Vor Handel Land A Land B Summe Vor Vor Nach Handel Handel Nach Handel Handel Nach Handel Wolle 120 / Wein / Summe Nach Smith scher Auffassung ist der Abbau von Handelshemmnissen zwischen den Ländern beispielsweise durch die Eliminierung von Importzöllen die Grundvoraussetzung für das Zustandekommen des absoluten Kostenvorteils. Ferner müssen die Transportkosten des einheimischen Produkts ins Ausland kostengünstiger sein als die Herstellung des ausländischen Produkts im Inland, so dass sich die Arbeitsteilung lohnt Erweiterung des klassischen Ansatzes: Theorie des komparativen Kostenvorteils Im Jahr 1817 erweiterte der englische Ökonom David Ricardo ( ) die klassische Theorie des absoluten Kostenvorteils durch die des komparativen Kostenvorteils in seinem Werk Über die Grundsätze der politischen Ökonomie und der Besteuerung. Grund für die Weiterentwicklung des Modells war Smiths Annahme, dass ausschließlich solche Länder miteinander Handel betreiben, die ein bestimmtes Gut gegenüber anderen Ländern kostengünstiger und effektiver produzieren können. Laut Ricardo ignorierte die Smith sche Theorie allerdings die Länder, die an gar keinem Produkt den absoluten Kostenvorteil besitzen. In seinem Kapitel VII Über den auswärtigen Handel argumentiert Ricardo, dass auch solche Länder am internationalen Handel teilnehmen können und vor allem sollten, die in allen Branchen Produktivitätsnachteile verzeichnen; sie würden trotzdem vom Handel profitieren. Seine Theorie 8

15 besagt, dass sich jedes Land auf den Export von dem Gut konzentrieren und spezialisieren sollte, das es mit dem relativ geringsten Kostenvorteil herstellen kann: dem sogenannten komparativen Kostenvorteil. Über diesen verfügt es, wenn die Opportunitätskosten für die Herstellung dieses Gutes im Inland geringer sind als im Ausland (Krugman et al., 2012). In seiner Theorie geht er dabei von 2 unterschiedlich entwickelten Ländern, 2 Gütern und dem Produktionsfaktor Arbeit aus. Genau wie bei Smith existieren keine Handelsbarrieren. Tabelle Komparativer Kostenvorteil im Außenhandel Vor Handel Land A Land B Summe Vor Vor Nach Handel Handel Nach Handel Handel Nach Handel Baumwolle 100 / Wein / Summe Wie aus der Tabelle hervorgeht hat Land A gegenüber Land B in der Produktion von Baumwolle und Wein Produktivitätsvorteile und benötigt für beide Produkte weniger Arbeitseinheiten. Man sollte denken, dass der Handel für Land A keinen Sinn macht, dennoch argumentiert Ricardo, dass beide Länder von ihrem Handel miteinander profitieren. Gemäß ihm exportieren Länder Waren, die sie mit ihren Produktionsfaktoren relativ effizient herstellen können und importieren solche, für die das gegenteilige gilt. Daraus entsteht der komparative Kostenvorteil. Nach Krugmann et al. (2012) erfordert eine indirekte Produktion immer weniger Kosten und Arbeit als eine direkte und die Produktionsstruktur eines Landes wird daher durch den komparativen und nicht durch den absoluten Vorteil bestimmt. Der Voraussetzung für sein Model ist jedoch, dass beide Länder ein unterschiedliches Produktivitätsniveau aufweisen, das z. B. durch einen technologischen Wissensvorteil zustande kommt und sich beide Länder in einem unterschiedlichen Entwicklungszustand befinden (Heine/Herr, 2013). Das weniger produktive Land muss sich auf die Produktion jener Güter spezialisieren, bei denen es am geringsten unterlegen ist, während sich das produktivere Land auf die Herstellung der Güter konzentrieren muss, bei denen es am meisten überlegen ist. Sind die Nachteile des unterlegenen Landes in all seinen Branchen dieselben, gibt es auch keinen komparativen Kostenvorteil. Dasselbe gilt für den gleichen Entwicklungsstand: ist das Verhältnis zwischen Kapital und Arbeit in beiden Ländern ein Ähnliches, lässt sich die Wohlfahrt durch internationalen Handel nicht steigern und die Theorie des komparativen Kostenvorteils wird nichtig (Heine/Herr, 2013). 9

16 2.2.3 Der Neoklassische Ansatz: Die Faktorproportionstheorie Die beiden schwedischen Wirtschaftshistoriker Eli Heckscher und Bertil Ohlin haben das Ricardo- Modell im Jahr 1933 weiter entwickelt und um eine multiple Ressourcenausstattung in den Ländern erweitert. Grund für die Weiterentwicklung war Ricardos Annahme, dass komparative Kostenvorteile ausschließlich durch eine unterschiedliche Arbeitsproduktivität in den Ländern entstehen, er aber den Produktionsfaktor Kapital dabei ignorierte. Wäre Arbeit der einzige Produktionsfaktor, so wie die klassische Theorie es lehrt, könnten relative Vorteile stets durch Arbeitsteilung in den unterschiedlich produktiven Ländern entstehen, allerdings zeigt die Realität, dass auch Faktoren wie Boden und Kapital existieren (Krugman et al., 2012). Da dies der Fall ist und Länder über eine multiple Ressourcenausstattung verfügen, bildet deren quantitative Verfügbarkeit nach Heckscher und Ohlin (ab hier HO) die Grundlage für internationalen Handel. Das Faktorproportionsmodell beschreibt, dass die Produktionsfaktoren Arbeit und Kapital in beiden Ländern identisch aber quantitativ unterschiedlich vorhanden sind und so stellten HO die These auf, dass reichlich verfügbare Produktionsfaktoren in einem Staat eher kostengünstig sind, knappe hingegen teuer. Ihre relative Verfügbarkeit entscheidet über die Spezialisierung einer Volkswirtschaft und differenziert sie oftmals in entweder Industriestaaten oder Entwicklungsländer (Wagner, 2003). Nach HO werden Staaten, die mit viel Kapital ausgestattet sind, sich auf die Produktion von kapitalintensiven Gütern spezialisieren, während Länder, die reichlich über den Produktionsfaktor Arbeit verfügen, sich auf die Herstellung von arbeitsintensiven Gütern konzentrieren werden. HO setzen beiden Ländern identische Präferenzen und vollständige Konkurrenz voraus, so dass ihre Konsumstruktur dieselbe ist und ihre Nachfrage die Faktorpreise ausgleicht. Ersetzt ein Land den Protektionismus also durch Freihandel, werden die Preise der Faktoren sich zwischen den Staaten ausgleichen und die Faktoren sich nicht gezwungen sehen zwischen den Ländern zu wandern. Handel ersetzt also Migration (Dunkley, 2004). Kapitalreiche Länder wie z. B. die USA werden nach HO hauptsächlich kapitalintensive Produkte exportieren, da für sie das Kapital vergleichsweise billig ist. Staaten wie z. B. China werden sich hingegen auf die Herstellung und den Export von arbeitsintensiven und in Massen gefertigten Produkten spezialisieren. Beide Länder haben einen komparativen Kosten- und Produktionsvorteil in der Herstellung der Güter, für die die Faktoren am Standort reichlich vorhanden sind. Sie können preiswerter produziert werden als solche, für die die Faktoren knapp sind und daher ihren reichlichen Faktor ausbauen (Morasch, 2014). Der knappe wird dann aus dem Ausland preisgünstiger importiert. 10

17 Nach Stolper und Samuelson (1969) ist eine zentrale Prognose des Modells, dass die intensivere Nutzung des reichlichen Faktors und eine Zunahme in dessen Ausstattung ein Wachstum im selben Sektor herbeiführt. Krugman et. al. (2012) verweisen im selben Zusammenhang auf die vier asiatischen Tigerstaaten, deren Entwicklung auf ein zunehmendes Angebot an qualifizierten Arbeitskräften zurück zu führen war und was zu einer Spezialisierung von hochwertigeren Produkten geführt hat. Ferner wird das Heckscher-Ohlin-Theorem zur Erklärung für internationale Arbeitsteilung in Produktionsprozessen angewandt. Da Waren unterschiedliche Entwicklungsphasen durchlaufen und an vielzähligen Orten weiter verarbeitet und exportiert werden, können die Länder die Arbeitsteilung gemäß ihres Faktorreichtums zwischen einander aufteilen und so profitieren alle von einer Handelswelt ohne Grenzen. Es sind kapitalintensive Länder, die für die Innovationsphase eines Produkts verantwortlich sind, während die Entwicklungs- und Schwellenländer in der standardisierungs- und arbeitsintensiven Produktion zum Zuge kommen Kritische Würdigung der theoretischen Annahmen Freihandel ist das klassische Leitbild der Außenwirtschaftspolitik und baut auf der Überzeugung auf, dass dezentrale Planung und freier Leistungswettbewerb, geknüpft an ein System von freien, flexiblen Marktpreisen, vorteilhaft für die nationale Wirtschaft eines Landes sind (Wagner, 2003). Dasselbe gilt übergeordnet auch für die Liberalisierung der Weltwirtschaft. Befürworter des Freihandels gehen davon aus, dass der Liberalisierungsprozess fortschrittlich sei, nicht mehr gestoppt werden könne und profitabel für die Teilnehmer der Weltwirtschaft ist. Sie nehmen ferner an, dass das Freihandelsmodell ein endogenes Wirtschaftsmodell ist, das nicht durch außerökonomische Prozesse bewirkt wird, sondern vielmehr durch den Globalisierungsprozess selbst entsteht (Zapka, 2008). In der Theorie basiert die Freihandelsdoktrin allerdings auf einigen Annahmen, die gewährleistet sein müssen und notwendig sind, um Wohlfahrt für alle sozialen Gruppen in einer Gesellschaft zu schaffen und das Postulat, Freihandel führe zu Wachs- und Reichtum, zu untermauern. Die häufigsten Annahmen, die bei der Modellierung der Freihandelstheorie getroffen werden, sind: perfekte Konkurrenz, konstante Renditen, externe Immobilität und interne Mobilität der Faktoren, Vollbeschäftigung auf dem Arbeitsmarkt, Kompensation für die schwächeren Teilnehmer, keine externen Effekte und Kosten, gleichbleibende Präferenzen und eine tief verankerte materialistische Ambition der Gesellschaft sowie keine Handelsbarrieren (Dunkley, 2004). 11

18 All diesen Annahmen wird Smiths Theorie der unsichtbaren Hand vorausgesetzt, die staatliches Intervenieren untersagt und somit unter Berücksichtigung der Konsumentenpräferenzen ein bestmögliches Produktionsergebnis erzielt (Wagner, 2003). Ricardo hat mit seinem Modell verdeutlicht, dass der Handel zwischen entwickelten und weniger entwickelten Ländern die Wohlfahrt für beide Staaten theoretisch erhöhen kann, vorausgesetzt beide Länder befinden sich auf einem unterschiedlichen Entwicklungsstand und erfüllen die notwendigen Annahmen (Heine/Herr, 2013). So geht Ricardo von einer simplifizierten Welt mit ausschließlich 2 Ländern aus, denen er einen extremen Spezialisierungsgrad unterstellt. Beide Länder produzieren ausschließlich 2 Güter mit Hilfe eines einzigen Produktionsfaktors sowie konstanter Produktivität. Zwischen beiden Ländern besteht keine Mobilität von Arbeitskräften, doch gibt es dafür auch keine Notwendigkeit, da auf den heimischen Arbeitsmärkten Vollbeschäftigung herrscht und das Humankapital ungehindert zwischen den Sektoren wandern und dorthin verlagert werden kann, wo es am effizientesten wirtschaften wird. Ricardos Theorie von interner Mobilität geht davon aus, dass Arbeitskräfte von einer Branche in die nächste ausgetauscht werden können ohne dabei Kosten zu verursachen beziehungsweise Veränderungen in der Volkswirtschaft zu hinterlassen. Einen Reisfeldbauern jedoch über Nacht zum Computerfachmann umzuschulen ohne dabei Kosten zu verursachen, ist unrealistisch. Mainstreamökonomen geben allerdings an, dass der Profit, der durch Handel entstehe, größer sei, als die Kosten (dazu gehören beispielsweise auch soziale Kosten wie Arbeitslosigkeit), die er verursache (Dunkley, 2004). Ferner ignoriert Ricardo, dass sich ein ungehemmter Außenhandel stark auf die Einkommensverteilung in den Ländern und ihren Sektoren auswirkt und daher Gewinner und Verlierer verursachen kann. Es erleiden die Arbeitsgruppen einen Nachteil, die in einer mit billigen Importen aus dem Ausland konkurrierenden Industrie tätig sind, und es gewinnen solche, die im Exportsektor beschäftig werden (Heine/Herr, 2013). Doch Ricardo aber auch Heckscher und Ohlin setzen voraus, dass der Weltmarkt ein harmonischer Ort ist, an dem Wohlfahrtsgewinne fair geteilt werden, Vollbeschäftigung herrscht und die Wirtschaft nur kurz von Schocks erschüttert werden kann. Allerdings sollte die Weltwirtschaftskrise von 2008 gezeigt haben, dass es in vielen Ländern längerfristig zu ungewollter Arbeitslosigkeit kommen kann und andere Staaten internationalen Handel dazu nutzen können, ihre Arbeitslosigkeit auf Kosten anderer zu reduzieren. So werden Länder versuchen ihre Exporte zu erhöhen, um im Inland Nachfrage, Einkommen und Beschäftigung zu schaffen und so eine positive Handelsbilanz generieren. Diese Überschüsse entstehen meist durch Zentralbankinterventionen oder direkte Kapitalexporte ins Ausland 12

19 (Heine/Herr, 2013). Die schwächeren Länder, also solche, die die Überschüsse der kapitalintensiven oder exportstarken Staaten nicht durch eigene Nachfragekomponenten kompensieren können, müssen auf der anderen Seite die Defizite hinnehmen, was sie de facto zu den Verlierern im Außenhandel macht. Demnach profitieren diejenigen vom Freihandel, die über kapitalintensiven Faktorreichtum verfügen und durch ihre monetären Exporte ins Ausland Nachfrage nach Gütern und Beschäftigung im Inland schaffen können, Schwächere hingegen verlieren und verschulden sich. Doch kommt es optimaler Weise in der Theorie des Faktorproportionstheorems zu einem Ausgleich und einem Außenhandelsgewinn, da die Gewinner die Verlierer stets entschädigen werden (Krugman et al., 2012). Vertreter gehen von einer natürlichen Harmonie der Interessen aus und argumentieren, dass die Verlierer auch wenn sie nicht entschädigt werden immer noch mehr von freiem Handel profitieren, als würde er nicht existieren (Wagner, 2003). Der russische Wirtschaftswissenschafter Wassily Leontief ( ) stellte in seiner empirischen Untersuchung zum Im- und Exportverhältnis der USA die Prämisse von theoretischen Annahmen in Frage und ermittelte, dass das Theorem von Heckscher und Ohlin, welches bis heute als Paradebeispiel zur neoklassischen Außenhandelstheorie angeführt wird, in der Realität als widersprüchlich gewichtet werden muss. In seiner Empirie erforschte Leontief 1953, dass die kapitalintensiven USA hauptsächlich auch kapitalintensive Güter importierten, anstatt sie zu exportieren und wiederum arbeitsintensive Produkte exportierten anstatt sie aus dem preisgünstigeren Ausland zu importieren (Krugman et al., 2012). Seine Ermittlungen zu der Diskrepanz zwischen der Theorie und Empirie werden in der Außenwirtschaftslehre als sogenanntes Leontief-Paradoxon bezeichnet. Damit widerlegte Leontief die These des Faktorproduktionstheorems, welches argumentiert, Länder würden hauptsächlich solche Güter exportieren, die mit dem reichlich vorhandenen Faktor produziert wurden. Leontief stellte heraus, dass generell zwischen den Ländern die Produktionsausstattungen nie dieselben sein können und auch ihre Produktionsfaktoren nicht homogen sind, demnach Außenhandel auf Basis des Heckscher-Ohlin-Theorems nicht möglich sei. So produzieren die USA beispielsweise auf einem höheren technischen Stand als die meisten Länder und verfügen darüber hinaus auch über besser qualifiziertere Arbeiter (Diekheuer, 2001). Der Faktor Arbeit ist also salopp gesagt nicht einfach gleich Arbeit, sondern muss in Qualitätsstufen unterteilt werden. Aus diesem Grund wird es immer Gewinner und Verlierer im Außenhandel geben, denn die Industrieländer verfügen nicht nur über Kapital, sondern ferner über hoch qualifizierte Arbeitskräfte. Des Weiteren existieren nach Leontief klare Unterschiede in den Nachfragepräferenzen der Länder, während man in der HO-Theorie davon ausgeht, dass Präferenzen stets gleich sind. In seiner Empirie erforschte er, 13

20 dass die amerikanische Industrie mehr Wert auf den Konsum von kapital- anstatt arbeitsintensiven Gütern legt, da für ihre Produktion hauptsächlich teure, natürliche Ressourcen benötigt werden. Da diese teuer sind, präferieren z. B. Länder wie die USA den Import von Gütern, bei denen sie so wenig wie möglich vom teuren Faktor natürliche Ressourcen verbrauchen (Diekheuer, 2001). Heckscher und Ohlin neutralisierten in ihrer Theorie den Faktor Rohstoffe komplett und gingen davon aus, dass ausschließlich die beständigen Faktoren Arbeit und Kapital zur Erklärung für Außenhandelsgewinne reichen würden. Ihre Annahme, dass ausschließlich unterschiedliche Faktorausstattungen Schlüsselgrößen für Wirtschaftswachstum und die Vorteilhaftigkeit des Außenhandels seien, wurde in neuen Handelstheorien durch anhaltende Produktivitäts- und Kapazitätsänderungen von Samuelson und Stolper erweitert. 2.3 Freihandel aus moderner Perspektive Die herrschende Meinung in der modernen ökonomischen Theorie geht davon aus, dass Freihandel für die daran teilnehmenden Länder Wohlstand schafft und alle von Tauschmöglichkeiten profitieren können. Wie zuvor erwähnt, argumentieren das klassische sowie neoklassische Paradigma, dass Arbeitsteilung und komparative Kostenvorteile zu einem Spezialisierungsgrad und einer erhöhten Produktivität in den Ländern führen und eine Öffnung der Märkte der richtige Schritt sei, um Wachstum zu fördern. Paul Krugman, US-amerikanischer Ökonom und Empfänger des Wirtschaftsnobelpreises 2008, wurde durch seine wöchentlichen Kolumnen in der New York Times bekannt und ging später als Begründer der neuen Außenhandelstheorie sowie der neuen Geografie in den Lehrkanon des Freihandels ein. Er erweiterte Ricardos und Heckscher-Ohlins Theorien der komparativen Kostenvorteile und passte historisch überholte Annahmen der alten Außenhandelstheorien einer neuen Realität an. Sein Modell des intra-industriellen Handels (1979) baute Krugman auf zuvor gelegte Grundbausteine von Stiglitz und Dixit auf, die die Vorteile aus der Kooperation mehrerer Volkswirtschaften miteinander analysierten. So beobachtete Krugman, entgegen der Theorie von Ricardo und HO, dass während der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts vor allem der Handel zwischen den Industrienationen anstieg, die weniger entwickelten Länder allerdings zurück blieben (Roos, 2008). Nur einige wenige Länder machen zusammen mehr als zwei Drittel des Welthandels aus und rund 70 Prozent aller weltweiten Exporte finden zwischen den Industrienationen statt (Bluhm, 2008). Dies begründete Krugman mit der These, für die er 2008 den Nobelpreis erhielt, dass Außenhandel 14

21 das Marktvolumen vergrößert, wobei er nicht von vollkommenen Märkten oder gleichbleibenden Skalenerträge ausgeht, sondern er Handel durch Economies of Scale, d. h. durch steigende Skalenerträge erklärt (Krugman, 1987). Eine wichtige Rolle spielt dabei der Konsument, der Vielfalt schätzt und dazu neigt, seine Ressourcen auf so viele Güter wie möglich verteilen zu wollen. Treiben zwei Länder freien Handel miteinander, in denen die Konsumenten die gleichen Präferenzen besitzen sowie die Technologien und Größe (gemessen an der Zahl der Arbeiter) lokal identisch sind, kommt es dazu, dass sie sich beide theoretisch in ihrer Größe verdoppeln. Dies geschieht, indem sie gleichartige Güter importieren und die Hälfte ihrer eigenen Produktion exportieren. Jedes Land wird sich nach Öffnung der Grenzen auf die Produktion des Gutes konzentrieren, das es relativ preisgünstig herstellen kann und ähnliche Produkte im Ausland kaufen. So werden in Deutschland beispielsweise Autos von Daimler hergestellt, jedoch zur selben Zeit Autos von Renault aus dem Ausland importiert. Infolge des intra-industriellen Handels können Länder ihre Produktvielfalt aufgrund des übergroßen Angebots von Anbietern ausbauen und zur selben Zeit durch eine in Massen gefertigte Produktion ihre Kosten senken (Roos, 2008). Die Produktvielfalt wird letztendlich dazu führen, dass es zu einem weiteren Wettbewerb zwischen den Ländern und ihrer Unternehmen kommt, die Preise für ihre Produkte sich verringern und sie sich stetig in einem Innovationskampf um die Gunst der Kunden sehen. Der gemeinsame Handel der Länder untereinander hat in den letzten zwei Jahrzehnten gezeigt, dass eine zunehmende Öffnung der Grenzen und Märkte positives Wachstum und Vorteile für die Teilnehmer erzeugen kann (Heine/Herr, 2013). Durch die Aufnahme von Wirtschaftsbeziehungen erhalten die Konsumenten erstens den Zugang zu Produkten, die sie aufgrund ihres eigenen Standortes nicht herstellen zu vermögen und zweitens werden sich die Länder auf die Produktion der Güter spezialisieren, die sie vergleichsweise preisgünstig herstellen und anbieten können. Neben seinem Effizienzargument für die Industrieländer thematisiert Krugman (1987) in diesem Zusammenhang auch die Geißel der kleineren Staaten oder Entwicklungsländer. Er glaubt, dass geschützte Märkte Gewinne aus externen Skalenerträgen schmälern, indem sie die Konzentration von ähnlichen Branchen behindern und den freien Wettbewerb zum Nachteil der Konsumenten einschränken. Darüber hinaus argumentiert er, dass protektionistische Maßnahmen wie Zölle oder Importquoten in erster Linie das Einkommen bestimmter Interessengruppen schützen. 15

22 2.4 Die Frage nach den Verlierern im Außenhandel Man kann behaupten, dass die internationalen Verflechtungen im Außenhandel besonders gut durch den Anstieg des Warenhandels d. h. durch die Warenproduktion und den Warenexport verdeutlicht werden können. Zwischen 1960 und 2008 nahm der weltweite Warenexport, gemessen an konstanten Preisen, um den Faktor 15,6 zu, während sich die Warenproduktion um den Faktor 5,3 vergrößerte (BPB, 2014). Knapp 71 Prozent des Anteils am grenzüberschreitenden Warenhandel entfallen auf Europa (42,4 Prozent), Nordamerika (13,6 Prozent) und Asien (27,9 Prozent). Schaut man beispielsweise nur auf Deutschland, so zeichnete sich ein klares Wachstum durch den Außenhandel ab. Während die BRD im Jahr 1991 noch Waren im Wert von 340 Mrd. Euro exportierte, waren es 2012 schon Mrd. Euro. Der Import stieg im selben Zeitraum von 329 Mrd. Euro auf 909 Mrd. Euro und jeder vierte deutsche Arbeitsplatz hängt mittlerweile vom Export ab. Vertreter der klassischen und neo-klassischen Freihandelstheorien gehen davon aus, dass die Gewinne aus internationalem Handel zu Wachstum in einer Volkswirtschaft führen und gleichzeitig Wohlstand schaffen. Es stellt sich allerdings die Frage, für wen? Abb. 2.4 Entwicklung des grenzüberschreitenden Welthandels 16

23 Betrachtet man die obere Abbildung, stimmt die Annahme, dass die Aufnahme von Handelsverflechtungen zu einem Anstieg in der Produktion führt. Dies gilt vor allem für die Industrieländer, deren Handel untereinander in den letzten vier Jahrzehnten stark gewachsen ist und geht mit Krugmans Beobachtungen einher. Nach dem US-amerikanischen Wirtschaftswissenschafter Arthur Melvin Okun, dem Begründer des Elend-Index, besteht eine vorteilhafte Korrelation zwischen einem Produktionsanstieg, dem Wirtschaftswachstum und dem Rückgang der Arbeitslosigkeit in einer Volkswirtschaft. Diese Elemente werden als positive Indikatoren für die Wohlstandsmessung gesehen. Jedoch können Wohlstandsindikatoren in den entwickelten Staaten nicht problemlos auf die der Entwicklungsländer (ab hier EL) übertragen werden, deren Strukturen durch eine Vielzahl anderer ökonomischer, ökologischer, politischer sowie soziokultureller Merkmale und auch Mängel geprägt sind. Eine einheitliche Definition für das klassische EL gibt es übrigens nicht, und doch weisen eigentlich alle von ihnen einige gemeinsame Merkmale auf, die sie in den Status EL einstufen. Diese sind nach der Definition von UNCTAD (2013): 1. eine schlechte Versorgung großer Bevölkerungsgruppen mit Nahrungsmitteln, Unterernährung und Hunger 2. ein niedriges Pro-Kopf-Einkommen und Armut 3. keine oder nur eine mangelhafte Gesundheitsversorgung, eine hohe Kindersterblichkeitsrate und eine geringe Lebenserwartung 4. mangelhafte Bildungsmöglichkeiten und eine hohe Analphabetenquote 5. hohe Arbeitslosigkeit, ein insgesamt niedriger Lebensstandard, eine oft extrem ungleiche Verteilung der vorhandenen Güter Diese fünf Kernpunkte können zwar als lose Bewertungskriterien zur Einstufung der Länder in EL dienen und doch ist es schwer sie zu kategorisieren. Kategorien, so meint der Entwicklungsexperte Franz Nuscheler (2012), dienen hauptsächlich für ökonomische Zuordnungsmaßstäbe und die darauf abgestimmten Konzessionen im Rahmen der internationalen Entwicklungspolitik. In diesem Sinne halten internationale Organisationen wie die Vereinten Nationen, Weltbank oder die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (Organisation for Economic Co-Operation and Development OECD) Kriterien bereit, mit denen sie die Länder einstufen. So differenziert die Weltbank die EL nach ihren Pro-Kopf-Einkommen, die Vereinten Nationen stuft sie nach dem Human Development Index (d. h. Lebensdauer, Bildungsniveau und Lebensstandard gemessen am Bruttoinlandsprodukt) ein und die OECD richtet sich nach den Finanzströmen und Leistungsberechnungen (BMZ, 2013). 17

24 Da diese Bachelorarbeit sich hauptsächlich mit der Rolle der EL unter dem Schirm der Welthandelsorganisation befasst, bedingt es keiner genaueren Definition, denn selbst die WTO unterscheidet sie nicht viel differenzierter und überlässt ihnen die Wahl ihres Status selbst. So unterscheidet sie höchstens die am wenigsten entwickelten Länder (Least Developed Countries LDCs) von den EL, denen sie bestimmte Handelspräferenzen zugesteht (siehe Kapitel 4.1). Transformationsländer wie Brasilien, Indien, China und Südafrika, die zwar traditionell noch zu den EL gehören, können ihren Status in der WTO aufgrund ihres wirtschaftlichen Fortschritts auch als Industrieland selbst festlegen, verlieren allerdings dann auch an Zugeständnissen seitens der Organisation. So herrscht in der WTO eher ein Nord-Süd-Machtgefälle, was die EL von dem Club der Reichen und Mächtigen, also dem Club der OECD-Länder im ökonomisch starken Norden ausschließt, zu zahlreichen Interessenkonflikten innerhalb der Organisation beiträgt und ihre Intention einer Marktliberalisierung erschwert. Viele Kritiker der WTO und Marktliberalisierung argumentieren, dass der langfristige Gedanke Entwicklung durch Wachstum eine Illusion sei und zu Verlierern im Außenhandel führe (Nuscheler, 2012). Und auch die klassischen Freihandelstheorien leiten durchaus ab, dass es Verlierer im internationalen Handel geben kann. Allerdings gehen die Paradigmen theoretisch davon aus, dass die Verlierer von den Gewinner entschädigt werden, was leider in der Realität allzu oft nicht der Fall ist und immer wieder zu Diskrepanzen in der WTO führt. Entwicklungen der letzten Jahrzehnte zeigen, dass die sozialen Disparitäten zwischen arm und reich weiter angestiegen sind und sich das Einkommensgefälle zwischen dem ärmsten und reichsten Fünftel der Weltbevölkerung mehr als verdoppelt hat (Nuscheler, 2012) das Nord-Süd-Gefälle ist also gestiegen und das obwohl alle von einer eine zunehmende Liberalisierung des Handels profitieren sollten. Ökonomen wie Joseph Stiglitz, ehemaliger Chefökonom der Weltbank und prominenter IWF-Kritiker, bezweifeln, dass eine zunehmende Liberalisierung der Märkte grundsätzlich zu einer höheren Wertschätzung in den EL führt, zumindest nicht ohne die Reformierung einiger wichtiger Grundstrukturen wie dem Währungs- oder Finanzsystem. Mit dieser Meinung ist er nicht alleine und auch andere Dependenzkritiker wie z. B. die Nichtregierungsorganisation Attac betrachten die zunehmende Minderung der nationalstaatlichen Machtposition durch eine immer größer werdende Abhängigkeit vom globalen Wettbewerb als beängstigend und fordern eine mehr demokratische Regulierung der Märkte und fairen Handel. Dort, wo der Markt den organisierten Staat ersetzt, kann es kein Wachstum geben, schon gar nicht in Ländern, die inhomogene Strukturen aufweisen (Zapka, 2008). Selbst Adam Smith war diese Problematik schon bewusst und schrieb, dass der Markt Regeln braucht, um seine konstruktive Dynamik entfalten und seine destruktiven Risiken und Nebenwirkungen vermeiden zu können 18

Theorie des Außenhandels

Theorie des Außenhandels Theorie des Außenhandels Das Konzept des komparativen Vorteils Faktorausstattung und Handelsmuster Intra-industrieller Handel Freihandel und die Gewinne aus Außenhandel K. Morasch 2008 Außenhandel und

Mehr

DER SEKTOR AUSLAND. Wirtschaftskreislauf und Außenhandelspolitik

DER SEKTOR AUSLAND. Wirtschaftskreislauf und Außenhandelspolitik DER SEKTOR AUSLAND Wirtschaftskreislauf und Außenhandelspolitik Inhalt Der Sektor Ausland Bildungsplanbezüge (Folie 3) Der Sektor Ausland im Wirtschaftskreislauf (Folie 4) Die Antwort der Außenhandelstheorien

Mehr

Einschub: Kurze Einführung in die Außenhandelstheorie : (Widerholung für Studenten die Theorie des internationalen Handels bereits gehört haben)

Einschub: Kurze Einführung in die Außenhandelstheorie : (Widerholung für Studenten die Theorie des internationalen Handels bereits gehört haben) Einschub: Kurze Einführung in die Außenhandelstheorie : (Widerholung für Studenten die Theorie des internationalen Handels bereits gehört haben) 1. Aufgabe Im Inland werden mit Hilfe des Faktors Arbeit

Mehr

Außenwirtschaftspolitik Modul 1 Theorie des internationalen Handels (I) 1. April 2008

Außenwirtschaftspolitik Modul 1 Theorie des internationalen Handels (I) 1. April 2008 Prof. Dr. Thomas Straubhaar Universität Hamburg Sommersemester 2008 Vorlesung 21-60.376 Außenwirtschaftspolitik Modul 1 Theorie des internationalen Handels (I) 1. April 2008 1 Arbeitsteilung POSITIVE EFFEKTE

Mehr

Internationale Ökonomie I Vorlesung 1: Einleitung

Internationale Ökonomie I Vorlesung 1: Einleitung Internationale Ökonomie I Vorlesung 1: Einleitung Dominik Maltritz Kontaktdaten: Dominik Maltritz e-mail: Dominik.Maltritz@uni-erfurt.de Telefon: 0361 / 737-4621 Büro: LG 1 R 138 Sprechstunde: Donnerstag

Mehr

Außenhandelstheorie und internationaler Wettbewerb

Außenhandelstheorie und internationaler Wettbewerb Außenhandelstheorie und internationaler Wettbewerb Das Konzept des komparativen Vorteils Faktorausstattung und Handelsmuster Intra industrieller Handel Freihandel und die Gewinne aus Außenhandel K. Morasch

Mehr

Handelstheorien. Eine Übersicht

Handelstheorien. Eine Übersicht Handelstheorien Eine Übersicht Merkantilismus Wirtschaftsmodell des Absolutismus (16. bis 18. Jahrhundert) [Wikipedia] Vertreter u.a.: Jan-Baptiste Colbert 1619-1683, William Petty 1623-1687 Ziel: Stärkung

Mehr

Raff Reale Außenwirtschaft WS 07/08 Folie 2-1

Raff Reale Außenwirtschaft WS 07/08 Folie 2-1 Folie 2-1 2. Ein Blick in die Daten: Der Welthandel Wer handelt wie viel? Wer handelt mit wem? Das Gravitationsmodell Wer handelt was? Multinationale Unternehmen und Outsourcing Datenquellen: International

Mehr

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus: Freihandel - Fluch oder Segen? Das komplette Material finden Sie hier:

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus: Freihandel - Fluch oder Segen? Das komplette Material finden Sie hier: Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form Auszug aus: Freihandel - Fluch oder Segen? Das komplette Material finden Sie hier: School-Scout.de Freihandel Fluch oder Segen? 3 Arbeitsblätter

Mehr

Internationaler Handel und theoretische Erklärungsansätze: Warum findet internationaler Handel statt?

Internationaler Handel und theoretische Erklärungsansätze: Warum findet internationaler Handel statt? Internationaler Handel und theoretische Erklärungsansätze: Warum findet internationaler Handel statt? Bezug zum Bildungsplan LPE 12: Aussagekraft theoretischer Erklärungsansätze für den internationalen

Mehr

1. Einführung. Gegenstand der Außenwirtschaft Fragestellungen Überblick Empirische Relevanz

1. Einführung. Gegenstand der Außenwirtschaft Fragestellungen Überblick Empirische Relevanz 1. Einführung Gegenstand der Außenwirtschaft Fragestellungen Überblick Empirische Relevanz 2 Gegenstand der Außenwirtschaft Wirtschaftliche Interaktionen zwischen souveränen Staaten: Handel mit Gütern

Mehr

Internationale Ökonomie I. Vorlesung 4: Das Heckscher-Ohlin-Modell: Ressourcen, komparative Vorteile und Einkommen. Dr.

Internationale Ökonomie I. Vorlesung 4: Das Heckscher-Ohlin-Modell: Ressourcen, komparative Vorteile und Einkommen. Dr. Internationale Ökonomie I Vorlesung 4: Das Heckscher-Ohlin-Modell: Ressourcen, komparative Vorteile und Einkommen Dr. Dominik Maltritz Vorlesungsgliederung 1. Einführung 2. Der Welthandel: Ein Überblick

Mehr

Foliensatz zu Kapitel 10: Die politische Ökonomie der Handelspolitik

Foliensatz zu Kapitel 10: Die politische Ökonomie der Handelspolitik Krugman, Obstfeld, Melitz Internationale Wirtschaft Foliensatz zu Kapitel 10: Die politische Ökonomie der Handelspolitik Paul Krugman, Maurice Obstfeld, Marc Melitz Internationale Wirtschaft Theorie und

Mehr

Annahmen und Bezeichnungen: Tabelle 4-1: Definitionen zur Produktionstechnologie a LC a LF A TC A TF

Annahmen und Bezeichnungen: Tabelle 4-1: Definitionen zur Produktionstechnologie a LC a LF A TC A TF 4. Das Heckscher-Ohlin Modell Es wird die Ausstattung (Faktorabundanz) mit Ressourcen (Kapital, Boden, Arbeit in verschiedenen Skillgruppen, etc.) als einzige Ursache des Außenhandels analysiert. Komparative

Mehr

TTIP Worum geht es? Eine-Welt-Verein/ WELTLADEN E.Frasch

TTIP Worum geht es? Eine-Welt-Verein/ WELTLADEN E.Frasch T T I? P Transatlantic Trade and Investment Partnership Transatlantic Trade and Investment Partnership Freihandelsabkommen USA - EU Bilaterales Freihandelsabkommen zwischen der EU und den USA Verhandlungen

Mehr

Vortrag von Thomas Richter am beim plan.z-workshop. Welthandel konkret.

Vortrag von Thomas Richter am beim plan.z-workshop. Welthandel konkret. Vortrag von Thomas Richter am 13.5.2010 beim plan.z-workshop Welthandel konkret http://bw.bundjugend.de/plan-z-seminar/ BUNDjugend Baden-Württemberg Rotebühlstr. 86/1 70178 Stuttgart 0711/6197020 bundjugend.bw@bund.net

Mehr

Das Heckscher-Ohlin-Modell. Wintersemester 2013/2014

Das Heckscher-Ohlin-Modell. Wintersemester 2013/2014 Das Heckscher-Ohlin-Modell Wintersemester 2013/2014 Ressourcen und Außenhandel unterschiedliche Ausstattungen mit Produktionsfaktoren einzige Ursache für Unterschiede in Autarkiepreisen zwischen zwei Ländern

Mehr

Standardmodell einer Handel treibenden Volkswirtschaft

Standardmodell einer Handel treibenden Volkswirtschaft Standardmodell einer Handel treibenden Volkswirtschaft Einführung Standardmodell einer Handel treibenden Volkswirtschaft Wachstum und Wohlfahrt Zölle und Exportsubventionen 1 Einführung Die bisher besprochenen

Mehr

Standardmodell einer Handel treibenden Volkswirtschaft

Standardmodell einer Handel treibenden Volkswirtschaft Standardmodell einer Handel treibenden Volkswirtschaft Einführung Standardmodell einer Handel treibenden Volkswirtschaft Wachstum und Wohlfahrt Zölle und Exportsubventionen 1 Einführung Die bisher besprochenen

Mehr

Bibliografische Informationen digitalisiert durch

Bibliografische Informationen digitalisiert durch Vorwort zur Ersten und Zweiten Auflage Inhaltsverzeichnis Kapitel I Die reale Außenwirtschaft 1. Die Lage der Weltwirtschaft 2. Fragestellungen der realen Außenwirtschaftstheorie Kapitel II Die traditionelle

Mehr

Kapitel 4 der neuen Auflage: Spezifische Faktoren und Einkommensverteilung

Kapitel 4 der neuen Auflage: Spezifische Faktoren und Einkommensverteilung Kapitel 1 Einführung Kapitel 4 der neuen Auflage: Spezifische Faktoren und Einkommensverteilung Folie 4-1 4: Spezifische Faktoren und Einkommensverteilung Das Modell spezifischer Faktoren Außenhandel im

Mehr

Internationale Ökonomie I (Master) Vorlesung 1: Einleitung

Internationale Ökonomie I (Master) Vorlesung 1: Einleitung Internationale Ökonomie I (Master) Vorlesung 1: Einleitung Dr. Dominik Maltritz Kontaktdaten: Dominik Maltritz e-mail: Dominik.Maltritz@uni-erfurt.de Telefon: 0361 / 737-4621 Büro: LG 1 R 138 Sprechstunde:

Mehr

Außenhandelstheorie und internationaler Wettbewerb

Außenhandelstheorie und internationaler Wettbewerb 1. Einführung 2. Außenhandel 3. Handelspolitik 4. Institutionen Außenhandelstheorie und internationaler Wettbewerb Das Konzept des komparativen Vorteils Faktorausstattung und Handelsmuster Intra industrieller

Mehr

Übersicht. Einfluss der Größe einer Volkswirtschaft auf den Handel Weitere Faktoren, die den Handel beeinflussen

Übersicht. Einfluss der Größe einer Volkswirtschaft auf den Handel Weitere Faktoren, die den Handel beeinflussen Kapitel 2: Der Welthandel im Überblick 2-1 Übersicht Wer handelt mit wem? Das Gravitationsmodell Einfluss der Größe einer Volkswirtschaft auf den Handel Weitere Faktoren, die den Handel beeinflussen Entfernungen

Mehr

Grundlagen der Realen Außenwirtschaft

Grundlagen der Realen Außenwirtschaft Grundlagen der Realen Außenwirtschaft Von Universitätsprofessor Dr. Gerhard Rübel R. Oldenbourg Verlag München Wien VI I Kapitel I Die reale Außenwirtschaft 1. Die Lage der Weltwirtschaft... 1 2. Fragestellungen

Mehr

Internationale Wirtschaft Kapitel 12: Streitfragen der Handelspolitik Kapitel 12: Streitfragen der Handelspolitik

Internationale Wirtschaft Kapitel 12: Streitfragen der Handelspolitik Kapitel 12: Streitfragen der Handelspolitik Kapitel 12: Streitfragen der Handelspolitik 1 Kapitelübersicht Einführung Anspruchsvolle Begründungen für eine aktive Außenhandelspolitik Globalisierung und Niedriglohnarbeit Globalisierung und Umweltschutz

Mehr

Regionalökonomik (BA) Spezifische Faktoren und Einkommensverteilung

Regionalökonomik (BA) Spezifische Faktoren und Einkommensverteilung Regionalökonomik (BA) Spezifische Faktoren und Einkommensverteilung Prof. Dr. Falko Jüßen 30. Oktober 2014 1 / 33 Einleitung Rückblick Ricardo-Modell Das Ricardo-Modell hat die potentiellen Handelsgewinne

Mehr

Entwicklung des grenzüberschreitenden Warenhandels

Entwicklung des grenzüberschreitenden Warenhandels Index 16 15 14 Entwicklung des grenzüberschreitenden Warenhandels Index (1960 = 1), in konstanten Preisen, Entwicklung in Prozent, weltweit 1960 bis 1960 bis : + 1.586,8 % 1960 bis : + 457,2 % 15,6-12,0

Mehr

5. Ursachen und Wirkungen internationalen Handelns. 5.1 Faktorausstattungen und inter-industrieller Handel: Das Heckscher-Ohlin-Modell

5. Ursachen und Wirkungen internationalen Handelns. 5.1 Faktorausstattungen und inter-industrieller Handel: Das Heckscher-Ohlin-Modell 5. Ursahen und Wirkungen internationalen Handelns 5. Faktorausstattungen und inter-industrieller Handel: Das Heksher-Ohlin-Modell Das Riardo-Modell reiht zur Erklärung von Handel niht mehr aus, wenn mit

Mehr

Kapitalverkehr (Direktinvestitionen) in der neoklassischen Außenhandelstheorie

Kapitalverkehr (Direktinvestitionen) in der neoklassischen Außenhandelstheorie Kapitalverkehr (Direktinvestitionen) in der neoklassischen Außenhandelstheorie Dr. Andre Jungmittag Lehrstuhl für Makroökonomische Theorie und Politik Universität Wuppertal Kapitalverkehr im engeren Sinne

Mehr

Handelsgewichtete Zollbelastungen

Handelsgewichtete Zollbelastungen In Prozent, nach dem Meistbegünstigungsprinzip, seit 1980, Stand: 2008 Prozent 24 22 22,2 * Angaben beziehen sich jeweils auf die letzten zur Verfügung stehenden Daten 20 18 16 17,9 ** alle Produkte außer

Mehr

Woher kommen Kostenvorteile im Internationalen Handel? Beispiel Ricardo-Modell. Copyright 2004 South-Western/Thomson Learning

Woher kommen Kostenvorteile im Internationalen Handel? Beispiel Ricardo-Modell. Copyright 2004 South-Western/Thomson Learning Woher kommen Kostenvorteile im Internationalen Handel? Beispiel Ricardo-Modell Copyright 2004 South-Western/Thomson Learning Inhalt Vorteile des Außenhandels: als Handelsgewinne auf einem Markt (1 Gut)

Mehr

Globalisierung und Wirtschaftswachstum

Globalisierung und Wirtschaftswachstum Globalisierung und Wirtschaftswachstum Prof. Dr. Volker Clausen Universität Duisburg-Essen, Fachbereich Wirtschaftswissenschaften Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre, insbesondere Internationale Wirtschaftsbeziehungen

Mehr

Kapitelübersicht. Weltagrarmärkte (74064) Kapitel 2 Theorie des internationalen Handels Why Do We trade? 2.6: Internationale Faktorbewegungen

Kapitelübersicht. Weltagrarmärkte (74064) Kapitel 2 Theorie des internationalen Handels Why Do We trade? 2.6: Internationale Faktorbewegungen Kapitelübersicht Weltagrarmärkte (74064) Kapitel 2 Theorie des internationalen Handels Why Do We trade? 2.6: Internationale Faktorbewegungen Einführung und Kreditvergabe und multinationale Unternehmen

Mehr

Übungen zur Vorlesung Internationale Wirtschaftsbeziehungen

Übungen zur Vorlesung Internationale Wirtschaftsbeziehungen Kontrollfragen zur Vorlesung Internationale Wirtschaftsbeziehungen Die Zeitangaben in Klammern entsprechen der Punktzahl, die Sie mit einer Aufgabe erzielen können. Bitte beantworten Sie die Fragen mit

Mehr

Aussenwirtschaftspolitik

Aussenwirtschaftspolitik Aussenwirtschaftspolitik Förderung des Aussenhandels Steuerung des Aussenhandels Staatsverträge (internationale Handelsabkommen) Exportförderung: ERG Abbau technischer Handelshemmnisse Investitionsförderung

Mehr

Kapitel 5: Ressourcen und Handel: Das Heckscher-Ohlin-Modell

Kapitel 5: Ressourcen und Handel: Das Heckscher-Ohlin-Modell Kapitel 5: Ressourcen und Handel Das Heckscher-Ohlin-Modell 1 Kapitelübersicht Einführung Modell einer Volkswirtschaft mit zwei Faktoren Wirkungen des internationalen Handels auf Volkswirtschaften mit

Mehr

Standardmodell des Handels. sowie Ergänzungen

Standardmodell des Handels. sowie Ergänzungen Standardmodell des Handels sowie Ergänzungen Liberale Theorie RecardosTheorie der komparativen Kostenvorteile. Orientiert sich die Politik an dieser Theorie, zieht das eine Spezialisierung auf die produktivsten

Mehr

Horst Siebert. Weltwirtschaft. mit 88 Abbildungen und 19 Tabellen. Lucius & Lucius Stuttgart

Horst Siebert. Weltwirtschaft. mit 88 Abbildungen und 19 Tabellen. Lucius & Lucius Stuttgart Horst Siebert Weltwirtschaft mit 88 Abbildungen und 19 Tabellen Lucius & Lucius Stuttgart Vorwort V 1 Die weltwirtschaftliche Sicht 1 1.1 Sieben weltwirtschaftliche Bilder 1 1.2 Die globale Dimension 7

Mehr

2. Handel bei vollständigem Wettbewerb

2. Handel bei vollständigem Wettbewerb 2. Handel bei vollständigem Wettbewerb Handel, vollständiger Wettbewerb 1. Das Prinzip des komparativen Vorteils 2. Arbeitsproduktivität, absolute und komparative Vorteile: Das Ricardo-Modell 3. Ressourcenausstattung

Mehr

Kapitel 4. Kapitel 1 Einführung. Ressourcen, komparativer Vorteil und Einkommensverteilung. Internationale Wirtschaft, 8. Auflage

Kapitel 4. Kapitel 1 Einführung. Ressourcen, komparativer Vorteil und Einkommensverteilung. Internationale Wirtschaft, 8. Auflage Kapitel 1 Einführung Folie: 1 Kapitelübersicht Folie: 2 Einführung Modell einer Volkswirtschaft mit zwei Faktoren Wirkungen des internationalen Handels auf Volkswirtschaften mit zwei Faktoren Die politische

Mehr

3 Der Außenhandel der EU als Teil des Welthandels. 3.1 Entwicklung des Welthandels nach Industrie- und Entwicklungsländern

3 Der Außenhandel der EU als Teil des Welthandels. 3.1 Entwicklung des Welthandels nach Industrie- und Entwicklungsländern 1 3 Der Außenhandel der EU als Teil des Welthandels 3.1 Entwicklung des Welthandels nach Industrie- und Entwicklungsländern Literatur: Dieckheuer (2001), S. 18 27 Wagner (2003), S. 4 7 2 (1) Entwicklung

Mehr

Grundzüge der VWL III: Einführung in die Wirtschaftspolitik Übung 9 Außenwirtschaftspolitik, Globalisierung

Grundzüge der VWL III: Einführung in die Wirtschaftspolitik Übung 9 Außenwirtschaftspolitik, Globalisierung Grundzüge der VWL III: Einführung in die Wirtschaftspolitik Übung 9 Außenwirtschaftspolitik, Globalisierung Sonja Jovicic / Christoph Kappeler Aufgabe 1: Komparative Kostenvorteile WS 2013/2014 Jovicic/Kappeler

Mehr

Aussenwirtschaftslehre: Ein Überblick Dr. David Stadelmann

Aussenwirtschaftslehre: Ein Überblick Dr. David Stadelmann Aussenwirtschaftslehre: Ein Überblick Dr. David Stadelmann Aussenwirtschaft I Herbst 2012 Bedeutung der Aussenwirtschaftslehre Studium der Weltwirtschaft von hoher Bedeutung Nationen eng verbunden durch

Mehr

Kapitelübersicht. Weltagrarmärkte (74064)

Kapitelübersicht. Weltagrarmärkte (74064) Kapitelübersicht Weltagrarmärkte (74064) Kapitel 2 Theorie des internationalen Handels Why Do We trade? 2.3: Ressourcen und Außenhandel: Das Heckscher- Einführung mit zwei Faktoren auf Volkswirtschaften

Mehr

Allgemeine Volkswirtschaftslehre. 2. Grundzüge der Mikroökonomik. WiMa und andere (AVWL I) WS 2007/08

Allgemeine Volkswirtschaftslehre. 2. Grundzüge der Mikroökonomik. WiMa und andere (AVWL I) WS 2007/08 I 2. Grundzüge der Mikroökonomik 1 2. Grundzüge der Mikroökonomik 2.1 Arbeitsteilung, Spezialisierung und 2 Warum spielen Märkte eine so große Rolle? Fast alle Menschen betreiben Arbeitsteilung! Arbeitsteilung:

Mehr

Außenhandelstheorie und internationaler Wettbewerb

Außenhandelstheorie und internationaler Wettbewerb Außenhandelstheorie und internationaler Wettbewerb Das Konzept des komparativen Vorteils Faktorausstattung und Handelsmuster Intra industrieller Handel Freihandel und die Gewinne aus Außenhandel K. Morasch

Mehr

Kapitel 1 Einführung Kapitel 4: Ressourcen, komparativer Vorteil und Einkommensverteilung

Kapitel 1 Einführung Kapitel 4: Ressourcen, komparativer Vorteil und Einkommensverteilung Kapitel 1 Einführung Kapitel 4: Ressourcen, komparativer Vorteil und Einkommensverteilung Folie 4-1 Kapitelübersicht Einführung Modell einer Volkswirtschaft Wirkungen des internationalen Handels auf Volkswirtschaften

Mehr

Import in Mrd. US-Dollar 2,0. nicht zuzuordnen 3,6 1,2 1,7 4,3 4,2 2,7. 3,3 3,4 Naher Osten 2,3

Import in Mrd. US-Dollar 2,0. nicht zuzuordnen 3,6 1,2 1,7 4,3 4,2 2,7. 3,3 3,4 Naher Osten 2,3 Anteile am Weltwarenimport in Prozent, 1948 bis 2007 Prozent 100 90 80 70 60 62 85 164 595 1.882 3.787 7.691 13.968 Import in Mrd. US-Dollar 2,0 nicht zuzuordnen 3,6 1,2 1,7 2,7 GUS 4,3 4,2 2,7 1,8 2,1

Mehr

Wirtschafts- und Theoriegeschichte

Wirtschafts- und Theoriegeschichte Wirtschafts- und Theoriegeschichte Aspekte des institutionellen Rahmens der Entwicklungen im 19. Jahrhundert: Handelsregime und handelspolitische Kontroversen II. Die Diskussion über die Getreidegesetze

Mehr

David Ricardo ( ), Engländer und einer der Hauptvertreter der

David Ricardo ( ), Engländer und einer der Hauptvertreter der Das Ricardo-Modell (auch Theorie der Komparativen Kostenvorteile) ist das einfachste Modell zur Erklärung des Zustandekommens des Außenhandels zwischen zwei Ländern und der daraus entstehenden Außenhandelsgewinne

Mehr

Internationale Ökonomie I. Vorlesung 5: Das Standard-Handels-Modell. Dr. Dominik Maltritz

Internationale Ökonomie I. Vorlesung 5: Das Standard-Handels-Modell. Dr. Dominik Maltritz Internationale Ökonomie I Vorlesung 5: Das Standard-Handels-Modell Dr. Dominik Maltritz Vorlesungsgliederung 1. Einführung 2. Der Welthandel: Ein Überblick 3. Das Riccardo-Modell: Komparative Vorteile

Mehr

Internationale Volkswirtschaftslehre

Internationale Volkswirtschaftslehre Juan Jose Güida Internationale Volkswirtschaftslehre Eine empirische Einführung Verlag W. Kohlhammer Inhaltsverzeichnis Kapitel 1: Gegenstand und Problemstellungen der internationalen Volkswirtschaftslehre

Mehr

Analysen zur Globalisierung in der Eier- und Fleischerzeugung

Analysen zur Globalisierung in der Eier- und Fleischerzeugung WING Beiträge zur Geflügelwirtschaft Heft 1 August 2013 Hans-Wilhelm Windhorst und Anna Wilke Analysen zur Globalisierung in der Eier- und Fleischerzeugung Vorwort Vorwort Der Begriff Globalisierung ist

Mehr

Aufgabenblatt 2. -Teil 2- Heckscher-Ohlin Modell. Wie wirkt sich eine Änderung der relativen Preise auf die reale Faktorentlohnung aus?

Aufgabenblatt 2. -Teil 2- Heckscher-Ohlin Modell. Wie wirkt sich eine Änderung der relativen Preise auf die reale Faktorentlohnung aus? Außenhandelstheorie- und politik Wintersemester 2013/2014 Aufgabenblatt 2 -Teil 2- Heckscher-Ohlin Modell 3.) Stolper Samuelson Theorem Wie wirkt sich eine Änderung der relativen Preise auf die reale Faktorentlohnung

Mehr

VI Internationale Politik und globale Fragen Beitrag 17. Deutschland und die Weltwirtschaft Warenströme und Handelspartner VORANSICHT

VI Internationale Politik und globale Fragen Beitrag 17. Deutschland und die Weltwirtschaft Warenströme und Handelspartner VORANSICHT Welthandel 1 von 32 Deutschland und die Weltwirtschaft Warenströme und Handelspartner Dr. Peter Kührt, Nürnberg Zeichnung: Thomas Plassmann Dauer: Inhalt: 3 bis 6 Stunden Weltwirtschaft, Rolle des Exports

Mehr

GRUNDWISSEN WIRTSCHAFT UND RECHT Jgst. Peutinger-Gymnasium Augsburg

GRUNDWISSEN WIRTSCHAFT UND RECHT Jgst. Peutinger-Gymnasium Augsburg Operatoren in schriftlichen und mündlichen Leistungserhebungen siehe Grundwissen Wirtschaft und Recht 9. Jgst. 10.1 Denken in gesamtwirtschaftlichen Zusammenhängen Wie verhalten sich Haushalte und Unternehmen

Mehr

Niels Memmen. Implementationsmöglichkeiten von Sozialstandards in die Welthandelsorganisation (WTO)

Niels Memmen. Implementationsmöglichkeiten von Sozialstandards in die Welthandelsorganisation (WTO) Niels Memmen Implementationsmöglichkeiten von Sozialstandards in die Welthandelsorganisation (WTO) Bibliotheks- und Informationssystem der Universität Oldenburg 2004 Gliederung Danksagung 4 Vorwort 5 Abbildungsverzeichnis

Mehr

Internationale Wirtschaftsbeziehungen

Internationale Wirtschaftsbeziehungen Internationale Wirtschaftsbeziehungen Christian Breuer TU Chemnitz 1 Organisatorisches Vorlesung, Montag 15:30 17:00, Raum 2/W012 09.10. 16.10. 23.10. keine Veranstaltung 30.10. 06.11. Übung: 14 tgl. ab

Mehr

schnuerer-company.com

schnuerer-company.com SCHNÜRER & COMPANY Globalisierung Wir sind noch am Anfang in der Testphase der wirklichen Globalisierung" - Pankaj Ghemawat, IESE Business School schnuerer-company.com Inhaltsverzeichnis Momentane Situation

Mehr

LE 2: Die Theorienvielfalt ein Überblick über Theorien(bereiche) im Gegenstandsbereich der Vorlesung

LE 2: Die Theorienvielfalt ein Überblick über Theorien(bereiche) im Gegenstandsbereich der Vorlesung LE 2: Die Theorienvielfalt ein Überblick über Theorien(bereiche) im Gegenstandsbereich der Vorlesung Überblick: 2.1 Grundlegung 2.2 Theorien der internationalen Beziehungen 2.3 Theorien der internationalen

Mehr

(Materielles) Wachstum eine Grundbedingung für Wirtschaft und Wohlstand? Mag. Karin Steigenberger, BA Wirtschaftskammer Österreich

(Materielles) Wachstum eine Grundbedingung für Wirtschaft und Wohlstand? Mag. Karin Steigenberger, BA Wirtschaftskammer Österreich (Materielles) Wachstum eine Grundbedingung für Wirtschaft und Wohlstand? Mag. Karin Steigenberger, BA Wirtschaftskammer Österreich Dienstag, 4. März 2014 Umwelt Management Austria Wohlstand ohne Wachstum?

Mehr

LE 2: Theorienüberblick

LE 2: Theorienüberblick 1 LE 2: Theorienüberblick 2.1 Grundlegung 2.2 Theorien der internationalen Beziehungen 2.3 Theorien der internationalen Politischen Ökonomie 2.4 Theorien des internationalen Wirtschaftsrechts 2.5 Die (Groß-)

Mehr

Thomas Eberhardt-Köster

Thomas Eberhardt-Köster Das transatlantische Handelsund Investitions-abkommen (TTIP) und seine Auswirkungen auf Städte und Gemeinden und seine Auswirkungen auf Städte und Gemeinden Freihandel, Ideologie und Realität Das TTIP

Mehr

Ökonomische Effekte der Dienstleistungsfreiheit: Ergebnisse empirischer Untersuchungen zur Dienstleistungsrichtlinie

Ökonomische Effekte der Dienstleistungsfreiheit: Ergebnisse empirischer Untersuchungen zur Dienstleistungsrichtlinie Ökonomische Effekte der Dienstleistungsfreiheit: Ergebnisse empirischer Untersuchungen zur Dienstleistungsrichtlinie Tagung zur Dienstleistungsfreiheit in der EU: Deutsche und Ungarische Perspektiven Budapest,

Mehr

Aufgabenblatt 3. Das Dornbusch- Fischer- Samuelson Modell. zeigen, dass konstanter Anteil des Einkommens für den Konsum jeden Gutes verwendet wird

Aufgabenblatt 3. Das Dornbusch- Fischer- Samuelson Modell. zeigen, dass konstanter Anteil des Einkommens für den Konsum jeden Gutes verwendet wird Außenhandelstheorie- und politik Wintersemester 2013/2014 Aufgabenblatt 3 Das Dornbusch- Fischer- Samuelson Modell Aufgabe 1.) -vollkommener Wettbewerb; -Cobb-Douglas Präferenzen zeigen, dass konstanter

Mehr

Makroökonomie Makroök. Analyse mit flexiblen Preisen. Übersicht Offene Volkswirtschaft

Makroökonomie Makroök. Analyse mit flexiblen Preisen. Übersicht Offene Volkswirtschaft Übersicht Makroökonomie 1 Prof. Volker Wieland Professur für Geldtheorie und -politik J.W. Goethe-Universität Frankfurt 1. Einführung 2. Makroökonomische Analyse mit Flexiblen Preisen 3. Makroökonomische

Mehr

Individuelle Effekte im Mehrfaktorenmodell

Individuelle Effekte im Mehrfaktorenmodell Individuelle Effekte im Mehrfaktorenmodell Idee: Außenhandel verändert Güterpreise Auswirkung auf reale Entlohnung der Faktoren? Unterscheide: langfristig sind Faktoren zwischen Sektoren vollständig mobil

Mehr

Zahlungsbilanz, Protektionismus und Handelskriege im VWL-Unterricht. Workshop. hep Begegnungstag Zürich Dr.

Zahlungsbilanz, Protektionismus und Handelskriege im VWL-Unterricht. Workshop. hep Begegnungstag Zürich Dr. Zahlungsbilanz, Protektionismus und Handelskriege im VWL-Unterricht Workshop hep Begegnungstag Zürich 9.3.2019 Dr. Marcel Bühler Workshop-Menue 9. März 2019 1. Zahlungsbilanz im Unterricht - Zahlungsbilanz:

Mehr

Regionale Handelsabkommen: Handelsablenkung

Regionale Handelsabkommen: Handelsablenkung Fragestunde Aufgabe 19 Als Politiker in einem Entwicklungsland beabsichtigen Sie, technologisch zu den schon industrialisierten Ländern aufzuschließen. Ein Kollege aus Taiwan empfiehlt Ihnen die Strategie

Mehr

Unterschiede bei den Produktionsfunktionen zurückzuführen und können sich auf partielle Produktivitäten (Arbeitsproduktivität, Kapitalproduktivität,

Unterschiede bei den Produktionsfunktionen zurückzuführen und können sich auf partielle Produktivitäten (Arbeitsproduktivität, Kapitalproduktivität, 20 Etappe 1: Reale Außenwirtschaft Unterschiede bei den Produktionsfunktionen zurückzuführen und können sich auf partielle Produktivitäten (Arbeitsproduktivität, Kapitalproduktivität, Bodenproduktivität

Mehr

Die Arbeitsteilung ist die Mutter unseres Wohlstandes

Die Arbeitsteilung ist die Mutter unseres Wohlstandes Die Arbeitsteilung ist die Mutter unseres Wohlstandes 3.1 Hauptthema des Kapitels......................... 20 3.2 Aufgaben........................................ 21 3.2.1 Übungen.....................................

Mehr

Kapitelübersicht Einführung

Kapitelübersicht Einführung Einführung Weltagrarmärkte (74064) Kapitel 2 Theorie des internationalen Handels Why Do We trade? Kapitel 2: Theorie des internationalen Handels Why Do We trade? Kapitel 2.1: Arbeitsproduktivität und komparativer

Mehr

Phasen der Globalisierung

Phasen der Globalisierung Politik Jörg-Christian Wellmann Phasen der Globalisierung Ein analytischer Überblick über Entwicklungsphasen und deren Ursachen Studienarbeit Ostfalia - Hochschule für angewandte Wissenschaften Standort

Mehr

Export in Mrd. US-Dollar nicht zuzuordnen 2,2 3,5 4,5 3,7 2,0 9,7 4,3 4,5 6,4 4,4 14,9 12,5 16,8 50,9 43,5

Export in Mrd. US-Dollar nicht zuzuordnen 2,2 3,5 4,5 3,7 2,0 9,7 4,3 4,5 6,4 4,4 14,9 12,5 16,8 50,9 43,5 Anteile am Weltwarenexport in Prozent, 1948 bis 2007 Prozent 100 90 80 59 84 157 579 1.838 3.675 7.375 13.619 Export in Mrd. US-Dollar nicht zuzuordnen 2,2 3,5 4,5 3,7 2,0 4,9 2,7 7,3 3,2 4,1 6,5 6,8 5,7

Mehr

Landwirtschaftliche Exportproduktion in Entwicklungsländern

Landwirtschaftliche Exportproduktion in Entwicklungsländern Geographie Larissa Glück Landwirtschaftliche Exportproduktion in Entwicklungsländern Studienarbeit Gliederung 1 Einleitung... 1 1.1 Abstrakt... 1 1.2 Der Begriff Entwicklung... 1 2 Exportproduktion von

Mehr

Entwicklung des deutschen Außenhandels

Entwicklung des deutschen Außenhandels Mrd. Euro Entwicklung des deutschen Außenhandels Import, Export und Exportüberschuss in absoluten Zahlen, 1991 bis 2012 1.061 1.097 1.000 900 195 178 800 Warenexport 786 159 806 732 770 158 700 734 664

Mehr

Fördert oder beeinträchtigt die Globalisierung die Entwicklungschancen der Entwicklungsländer?

Fördert oder beeinträchtigt die Globalisierung die Entwicklungschancen der Entwicklungsländer? Politik Christian Blume Fördert oder beeinträchtigt die Globalisierung die Entwicklungschancen der Entwicklungsländer? Essay Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung S.03 2. Definition der Begriffe Globalisierung

Mehr

Internationale Mikroökonomik Kurs, 3h, Do , HS VO4: Faktorproportion, Leontief- Paradoxon und Weiterentwicklungen

Internationale Mikroökonomik Kurs, 3h, Do , HS VO4: Faktorproportion, Leontief- Paradoxon und Weiterentwicklungen Internationale Mikroökonomik Kurs, 3h, Do 14.00-17.00, HS15.06 VO4: Faktorproportion, Leontief- Paradoxon und Weiterentwicklungen Einführung und Literaturhinweise Faktorproportionentheorem logisch konsistent

Mehr

Externe Skalenerträge. Einführung Skalenerträge und Marktstruktur Theorie externer Skalenerträge Skalenerträge und Handel Lerneffekte

Externe Skalenerträge. Einführung Skalenerträge und Marktstruktur Theorie externer Skalenerträge Skalenerträge und Handel Lerneffekte Externe Skalenerträge Einführung Skalenerträge und Marktstruktur Theorie externer Skalenerträge Skalenerträge und Handel Lerneffekte 1 Einführung Handelsmodelle, die auf dem komparativen Vorteil basieren,

Mehr

Ricardo: Zusammenfassung

Ricardo: Zusammenfassung Kapitel 1 Einführung Schluß Kapitel 2 Arbeitsproduktivität und komparativer Vorteil: das Ricardo-Modell Internationale Wirtschaft, 6. Auflage von Paul R. Krugman und Maurice Obstfeld Folie 20041117-1 Ricardo:

Mehr

WACHSTUM UND ENTWICKLUNG Arbeitsauftrag

WACHSTUM UND ENTWICKLUNG Arbeitsauftrag Verständnisfragen Aufgabe 1 Erklären Sie den Begriff Wirtschaftswachstum. Aufgabe 2 Weshalb verwendet man das BIP pro Kopf und nicht das gesamte BIP, um ein Bild vom Wohlstand einer Gesellschaft zu erhalten?

Mehr

Afrika in der Weltwirtschaft

Afrika in der Weltwirtschaft Afrika in der Weltwirtschaft 2. Nacht des Wissens 9. Juni 2007 PD Dr. Matthias Busse Hamburgisches WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) Inhalte des Vortrags Afrika in der Weltwirtschaft 1. Entwicklung von Wirtschaft

Mehr

2 World Trade Organization (WTO) Welthandelsorganisation Ziel dieser Organisation: Förderung des Welthandels

2 World Trade Organization (WTO) Welthandelsorganisation Ziel dieser Organisation: Förderung des Welthandels 2 World Trade Organization (WTO) Welthandelsorganisation 1 Einstieg / Einer dieser Filme http://www.youtube.com/watch?v=zkiio5pmldu 2.1 Ziel dieser Organisation: Förderung des Welthandels Mitglieder: 162

Mehr

Deutschland, die EU und die WTO im Welthandel

Deutschland, die EU und die WTO im Welthandel Deutschland, die EU und die WTO im Welthandel Dr. Alexander Raubold Global Economic Governance Das Management der Weltwirtschaft ein Jahr nach dem G8-Gipfel von Heiligendamm Akademie für Politische Bildung

Mehr

Handelstheorien. Adam Smith Augustin Cournot

Handelstheorien. Adam Smith Augustin Cournot Handelstheorien Adam Smith Augustin Cournot Theorie der absoluten Kostenvorteile Adam Smith lebte 6. Juni 723-7. Juli 790 Adam Smith: Inquiryintothenatureand causes of the wealth of nations. 776 Adam Smith:

Mehr

Vorwort: Motivation und Überblick 1. I Empirie: Außenhandel und Handelskosten 5

Vorwort: Motivation und Überblick 1. I Empirie: Außenhandel und Handelskosten 5 Vorwort: Motivation und Überblick 1 I Empirie: Außenhandel und Handelskosten 5 1 Ausmaß und Struktur des Handels 7 1.1 Begriffe und Maßgrößen... 7 1.2 Entwicklung und Struktur des Welthandels.... 9 1.2.1

Mehr

Kapitel 3: Arbeitsproduktivität und komparativer Vorteil: das Ricardo-Modell

Kapitel 3: Arbeitsproduktivität und komparativer Vorteil: das Ricardo-Modell Kapitel 3: Arbeitsproduktivität und komparativer Vorteil: das Ricardo-Modell 1 Kapitelübersicht Einführung Das Prinzip des komparativen Vorteils Das Einfaktormodell der Volkswirtschaft Das Einfaktormodell

Mehr

Transatlantische Freihandelszone

Transatlantische Freihandelszone Gerald Heinrich Mann Transatlantische Freihandelszone Politische und ökonomische Perspektiven einer transatlantischen Freihandelszone aus EU, Mercosur und NAFTA PETER LANG Internationaler Verlag der Wissenschaften

Mehr

Aussenhandelsstatistik Schweiz

Aussenhandelsstatistik Schweiz AUSSENHANDEL 1 Aussenhandelsstatistik Schweiz Import und Export: Wichtigste Handelspartner Export total 201 Mrd. CHF Import total 176 Mrd. CHF Deutschland 38 Mrd. CHF Deutschland 52 Mrd. CHF USA 23 Mrd.

Mehr

Klausur Ökonomie I. 2. Die Klausur besteht aus drei Aufgaben. Es sind alle Aufgaben zu bearbeiten.

Klausur Ökonomie I. 2. Die Klausur besteht aus drei Aufgaben. Es sind alle Aufgaben zu bearbeiten. Institut für Wirtschaftsforschung Institut de Recherches Economiques PROF. DR. RENATE SCHUBERT 27. Februar 2006 Klausur Ökonomie I A. Personalien (bitte Blockschrift) Name und Vorname: Wohnadresse: (Strasse,

Mehr

Handelsverträge / Handelsabkommen

Handelsverträge / Handelsabkommen Außenwirtschaft / Zoll Handelsverträge / Handelsabkommen Frank Heinemann Rechtsanwalt, Lippstadt Standort: Handelspolitik Nationale Instrumente bilaterale Instrumente Zölle / Subventionen Kontingente Ein-/Ausfuhrverbote

Mehr

Themenpapier 1: Weltbevölkerung, Wohlstand

Themenpapier 1: Weltbevölkerung, Wohlstand Eidgenössisches Volkswirtschaftsdepartement EVD Bundesamt für Landwirtschaft BLW Fachbereich Ökonomie und Soziales Themenpapier 1: Weltbevölkerung, Wohlstand 1 Einleitung Bevölkerung und Wohlstand sind

Mehr

HANDELSLIBERALISIERUNG UND WIRTSCHAFTLICHE ENTWICKLUNG. Imke Matthiesen, Inken Petersen, Arne Stoewenau, Ibbo Schröder, Leon Halfmann

HANDELSLIBERALISIERUNG UND WIRTSCHAFTLICHE ENTWICKLUNG. Imke Matthiesen, Inken Petersen, Arne Stoewenau, Ibbo Schröder, Leon Halfmann HANDELSLIBERALISIERUNG UND WIRTSCHAFTLICHE ENTWICKLUNG Imke Matthiesen, Inken Petersen, Arne Stoewenau, Ibbo Schröder, Leon Halfmann 2 Gewinne einer international ausgerichteten Politik sind deutlich größer,

Mehr

Ernährungssicherung aus globaler Sicht

Ernährungssicherung aus globaler Sicht Ernährungssicherung aus globaler Sicht Die internationalen Hungerziele im Rück- und Ausblick Dr. Josef Schmidhuber Food and Agriculture Organization of the United Nations Wien, 13 Oktober 2016 2015 2015

Mehr

Das Ricardo-Theorem komparativer Kosten-Vorteile im Außenhandel, Inhalt und Resonanz in der Literatur

Das Ricardo-Theorem komparativer Kosten-Vorteile im Außenhandel, Inhalt und Resonanz in der Literatur Wirtschaft Abdelmajid Layadi Das Ricardo-Theorem komparativer Kosten-Vorteile im Außenhandel, Inhalt und Resonanz in der Literatur Studienarbeit I N H A L T S V E R Z E I C H N I S E i n f ü h r u n g:...

Mehr

Internationale Wirtschaftsbeziehungen WiSe 10/11

Internationale Wirtschaftsbeziehungen WiSe 10/11 Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät Prof. Dr. Daniel Becker Prof. Dr. Wolfgang Peters Internationale Wirtschaftsbeziehungen WiSe 10/11 Nachklausur Zugelassene Hilfsmittel: zweisprachiges Wörterbuch;

Mehr

Arbeit, Wachstum, Postwachstum. 11. Dezember 2017 Steffen Lange IÖW Institut für ökologische Wirtschaftsforschung, Berlin

Arbeit, Wachstum, Postwachstum. 11. Dezember 2017 Steffen Lange IÖW Institut für ökologische Wirtschaftsforschung, Berlin Arbeit, Wachstum, Postwachstum 11. Dezember 2017 Steffen Lange IÖW Institut für ökologische Wirtschaftsforschung, Berlin Inhalt Wachstum für Arbeitsplätze? 1. Sektoraler Wandel 2. Richtungsänderung des

Mehr

Vorlesung: Außenwirtschaftstheorie Einführung

Vorlesung: Außenwirtschaftstheorie Einführung Dimensionen der Globalisierung Vorlesung: Außenwirtschaftstheorie Einführung Prof. Dr. Volker Clausen internationaler Handel mit Gütern und Dienstleistungen internationale Kapitalbewegungen internationale

Mehr