Insitutionalisierung - Eine Kulturtheorie am Beispiel des jagdlichen Brauchtums
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- Alwin Kraus
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1 Geisteswissenschaft Deborah Falk Insitutionalisierung - Eine Kulturtheorie am Beispiel des jagdlichen Brauchtums Studienarbeit
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3 Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung Begriffsklärungen Institution Institutionalisierung (Sozial-)Konstruktivismus Die gesellschaftliche Konstruktion der Wirklichkeit Das Menschenbild bei Berger und Luckmann Externalisierung Habitualisierung Institutionalisierung Objektivation Legitimation Internalisierung Sedimente Schlusswort Literaturverzeichnis
4 1. Einleitung Früher oder später wird wohl jeder Soziologiestudent, beziehungsweise Student eines kulturwissenschaftlichen Faches, mit dem gemeinsamen Buch des USamerikanischen Soziologen Peter Ludwig Berger und des deutschen Soziologen Thomas Luckmann, Die gesellschaftliche Konstruktion der Wirklichkeit. Eine Theorie der Wissenssoziolgie, aus dem Jahre 1966, konfrontiert werden. Und vermutlich wird mancher Student nach dem Lesen dieses Textes zunächst einmal verwirrt sein, angesichts der Theorie der beiden Autoren, die da aussagen, die gesellschaftliche Wirklichkeit, wie wir Menschen sie wahr- und hinnehmen, sei im Grunde von uns selbst produziert worden. Was uns als selbstverständlich und unveränderlich erscheint, sei es die Tatsache, dass wir zur Schule gehen, dass es ein Gesetz gibt, oder dass wir unsere Toten beerdigen, sei in Wirklichkeit, im Laufe der Zeit, vom Menschen selbst gestaltet worden. Bis zu einem gewissen Grad war uns dies sicher schon bewusst, dennoch ist es beeindruckend und vielleicht auch etwas beängstigend- auf wie viele Dinge in unserem alltäglichen Leben diese Theorie zutrifft, und wie wenige Dinge tatsächlich naturgegeben und für uns unveränderlich sind. Der zentrale Begriff in diesem Werk lautet Institutionalisierung. Es ist notwendig, sich mit diesem Begriff auseinanderzusetzen, um die Theorie der gesellschaftlichen Konstruktion der Wirklichkeit verstehen und nachvollziehen zu können. Im Folgenden sollen, zum besseren Verständnis der Theorie, zunächst die Begriffe Institution, Institutionalisierung, sowie Sozialkonstruktivismus geklärt werden. Anschließend wird die Theorie der gesellschaftlichen Wirklichkeitskonstruktion am Beispiel der Geschichte des jagdlichen Brauchtums, als ein Beispiel für eine Institutionalisierung, dargestellt werden. 3
5 2. Begriffsklärungen 2.1. Institution Der Begriff Institution (von lat. Institutio = Einrichtung) ist in der Soziologie nicht einheitlich definiert. Nach dem allgemeinen Sprachgebrauch handelt es sich bei einer Institution um eine Einrichtung, etwa eine Behörde, eine Organisation oder ein Betrieb, die im Rahmen eines Organisationssystems nach bestimmten Regeln des Arbeitsablaufes und der Verteilung diverser Aufgaben auf Mitarbeiter, eine bestimmte Aufgabe erfüllt. In einem grundsätzlicheren Sinne steht Institution als soziologischer Begriff für jegliche Form bewusst gebildeter oder ungeplant entstandener solider, anhaltender Muster menschlicher Beziehungen, die innerhalb einer Gesellschaft entweder erzwungen, oder durch allgemein als legitim angesehene Ordnungsvorstellungen gestützt und ausgelebt werden. Deutlich wird durch den Begriff dabei, dass sich wiederholende Regelmäßigkeiten gegenseitigen Verhaltens von Menschen, Gruppen und Organisationen nicht lediglich zufällig oder biologisch begründet, sondern insbesondere als Produkt menschlicher Kultur und Sinngebung anzusehen sind (Vgl. Hillmann 2007, S. 381) Institutionalisierung Unter Institutionalisierung versteht man den Vorgang der Verfestigung von regelmäßig durchgeführten Verhaltensmustern, so dass es zu einer Generalisierung und Typisierung dieser kommen kann und sie als habitualisierte Verhaltensweisen generell handlungsleitend werden (Vgl. Reinhold 2000, S. 298) (Sozial-)Konstruktivismus Der Konstruktivismus, bzw. Sozialkonstruktivismus, stellt eine seit P.L. Berger und T. Luckmann eine in der Soziologie anerkannte Richtung dar, die bei einem jeglichen gesellschaftlichen Phänomen dessen Herstellung zu erkennen und zu analysieren versucht. Demgemäß sind soziale Gegebenheiten nicht einfach gegeben, sondern erzeugt. So gilt alles aus soziologischer Sicht Interessante als vom Menschen produziert und verbreitet, woraufhin es zu analysieren ist. Die Grundfrage dabei sucht weniger nach dem Warum, als vielmehr nach dem Wie des Handelns, der Institutionen und Auffälligkeiten (Vgl. Fuchs-Heinritz 2007, S.357). 4
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