Arthur Schnitzlers "Der grüne Kakadu". Schein und Wirklichkeit
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- Mathilde Brandt
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1 Germanistik Antje Schmidt Arthur Schnitzlers "Der grüne Kakadu". Schein und Wirklichkeit Studienarbeit
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3 Universität Hamburg Institut für Germanistik II Seminar: Die Gattung Komödie Der grüne Kakadu die Überwindung der Grenze zwischen Spiel und Wirklichkeit Antje Schmidt Studiengang Ba LaGym Weitere Fächer: Philosophie, ErzWiss Fachsemester: 4 1
4 Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung 1 Seite 2. Theorie Der Naturalismus Die Wiener Moderne: Überwindung des Naturalismus und Subjektivität der Wirklichkeit 2 3. Der grüne Kakadu Handlung Die vier Ebenen des Dramas Die Unschärfe zwischen Spiel und Wirklichkeit Grain Prospère Séverine Henri Zwischenfazit: Spiel und Wirklichkeit im grünen Kakadu Das Komische im grünen Kakadu Das Komische nach Sigmund Freud Komik der Herabsetzung und Dialogizität im grünen Kakadu Groteske Elemente Fazit 17 Literaturverzeichnis I 2
5 1. Einleitung Sein... spielen... kennen Sie den Unterschied so genau, Chevalier? 1 Seit jeher beschäftigen sich die Menschen mit den Möglichkeiten menschlicher Erkenntnis und mit der Frage nach Wahrheit und Lüge, nach Spiel und Wirklichkeit. Man ist gemeinhin geneigt, die Welt, wie sie sich uns darstellt, auch als die Welt, wie sie wirklich ist, hinzunehmen. Doch schon bei den kleinsten zwischenmenschlichen Konflikten wird deutlich: Die Wahrnehmung von Tatsachen ist das eine, die Deutung dieser Tatsachen jedoch kann je nach individuellem Standpunkt erheblich variieren. 2 Unsere Auffassung von dem, was wirklich ist, ist keineswegs immer objektiv. Eine Vielzahl von Faktoren beeinflusst unser Denken und Fühlen und somit auch unsere Wahrnehmung, ohne dass wir uns dieser Vorgänge bewusst sind. Daher können Wahrheit und Lüge nicht in jedem Fall eindeutig feststellbare Phänomene sein, die sich in der Welt befinden und bloß in der Übereinstimmung von Tatsache und Vorstellung liegen. Sie sind häufig zutiefst abhängig vom Bewusstsein des Subjekts. Das Ineinanderfließen[s] von Ernst und Spiel, Leben und Komödie, Wahrheit und Lüge 3 ist auch eines der zentralen Themen in Schnitzlers Werken. Die vorliegende Arbeit soll sich mit Arthur Schnitzlers Groteske der grüne Kakadu aus dem Jahre 1898 beschäftigen. Im Folgenden soll die These untersucht werden, dass im grünen Kakadu die Auflösung der Grenzen zwischen Spiel und Wirklichkeit zur Problematisierung der Wirklichkeitserfahrungen des Zuschauers dienen soll. Der reflektierte Zuschauer soll durch das Verwirrspiel in Schnitzlers Groteske die Abhängigkeit der Wahrnehmung von der individuellen Perspektive auf das Geschehen erkennen und somit sein Unvermögen, Zugang zu einer objektiven Wirklichkeit zu haben. Hierfür soll zunächst die in der Wiener Moderne entstandene Theorie der Subjektivität von Wirklichkeit in Abgrenzung zum Ideal der Objektivität im Naturalismus dargelegt werden. Daraufhin soll nach einem kurzen Überblick über die Handlung des grünen Kakadus anhand der Figuren von Grain, Prospère, Séverine und Henri gezeigt werden, mit welchen Mitteln Schnitzler den Zuschauer im Theater zur Reflexion über sein eigenes Verhältnis zur Wirklichkeit anregen möchte. Im Anschluss daran soll untersucht werden, was das spezifisch Komische bzw. Groteske an den Ereignissen im grünen Kakadu ist und inwieweit die Vermischung von Spiel und Wirklichkeit Einfluss darauf hat. 1 Schnitzler, Arthur: Der grüne Kakadu. In: Schnitzler, Arthur: Anatol, Anatols Größenwahn, Der grüne Kakadu. Mit einem Nachwort von Gerhard Baumann. Stuttgart 1970, S vgl. hierfür auch: Watzlawick, Paul: Wie wirklich ist die Wirklichkeit?. München 2007, S. 143f. 3 Schnitzler, Arthur: Jugend in Wien. Nickl, Th./ Schnitzler, H (Hrsg.). Wien 1968, S
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