Masarykova Univerzita Filozofická fakulta. Ústav germanistiky, nordistiky a nederlandistiky

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1 Masarykova Univerzita Filozofická fakulta Ústav germanistiky, nordistiky a nederlandistiky Bc. Markéta Dovrtělová Problematik der Übersetzung von nominalen Komposita in Texten aus dem Bereich der deutschen Rechtssprache Magisterská diplomová práce Vedoucí práce: Mgr. Tomáš Káňa, Ph.D. 2009

2 Ich erkläre hiermit, dass ich die vorgelegte Diplomarbeit selbstständig geschrieben habe, und dass ich nur die im Literaturverzeichnis angeführten Quellen verwendet habe. Brno, den Unterschrift 2

3 An dieser Stelle möchte ich Herrn Mgr. Tomáš Káňa, Ph.D. für seine wertvollen Ratschläge und Geduld, die er mir bei der Ausarbeitung meiner Diplomarbeit gewidmet hat, herzlich bedanken. 3

4 Inhalt 1. Vorwort.6 2. Methodik der Arbeit.6 I. Theoretischer Teil 3. Die Wortbildung im Deutschen Das Wesen der Wortbildung Die Wortbildungsmittel Wörter Affixe Konfixe Syntaktische Fügungen Die Wortbildungsarten Die Komposition Die Komposition beim Substantiv Allgemeines Arten der Komposita beim Substantiv Das Determinativkompositum Morphologische Struktur der unmittelbaren Konstituenten Wortbildungsbedeutung des Determinativkompositums Sonderformen des Determinativkompositums Tschechische Äquivalente der Bestimmungswörter Das Kopulativkompositum Die Form der Kompositionsfuge, das Fugenelement Die Wortbildung im Tschechischen Entstehung neuer Wörter im Tschechischen Die Komposition Das Wesen der Komposition Die Einteilung der Komposita Die Derivation Die Arten der Derivation..37 4

5 4.4 Andere Wortbildungsverfahren im Tschechischen Bedeutungsunterscheidende Veränderungen bei der Wortbildung Grundfragen der Translation Transkulturelle Kommunikation Definitionen und Modelle des Übersetzens Übersetzungsprozess Der Begriff des Übersetzens im Tschechischen Klassifizierung der Übersetzungen Übersetzungstypen Die dokumentarische Übersetzung Die instrumentelle Übersetzung Fachkommunikation Die Fachsprache Die Kommunikationsbereiche Kommunikationsbereich des offiziellen gesellschaftlichen Verkehrs und seine Merkmale Charakterisierung des Fachtextes Hypothese 59 II. Praktischer Teil 8. Einleitung in den praktischen Teil Auswertung der nominalen Komposita Zusammenfassung Resümee Literaturverzeichnis Anlagen 13.1 Übersicht der nominalen Komposita 13.2 Gesellschaftsvertrag über die Gründung der Gesellschaft ( ) s.r.o Společenská smlouva o založení společnosti ( ) s.r.o Mietvertrag über Gewerberäume 13.5 Smlouva o nájmu nebytových prostor 5

6 1. Vorwort Die vorgelegte Diplomarbeit ist der Problematik der Übersetzung von nominalen Komposita in Texten aus dem Bereich der deutschen Rechtssprache gewidmet. Sie setzt sich aus zwei Hauptteilen zusammen. Der erste Teil beschäftigt sich mit der theoretischen Einführung in die Problematik des Übersetzens und der Wortbildung sowohl im Deutschen wie auch im Tschechischen. Ich stelle mir zunächst zur Aufgabe, diese Problematik in Fachbüchern und Grammatiken der deutschen sowie tschechischen Gegenwartssprache zu erforschen, um eine Grundlage für die Klassifizierung der Komposita in den von mir übersetzten Texten zu finden. Im Mittelpunkt des zweiten Teiles steht die praktische Untersuchung ich habe versucht, die nominalen Komposita nach bestimmten im theoretischen Teil der Diplomarbeit angeführten Kriterien in einige Gruppen einzuteilen. Abschlieβend führe ich eine Zusammenfassung der Ergebnisse der Diplomarbeit an. 2. Methodik der Arbeit Der theoretische Teil der Diplomarbeit besteht aus vier wichtigen Abschnitten. Der erste Abschnitt (Kapitel 3 Die Wortbildung im Deutschen) ist der Problematik der deutschen Wortbildungslehre gewidmet. Im nächsten Kapitel (Kapitel 4 Die Wortbildung im Tschechischen) wird es auf die wesentlichen Punkte der tschechischen Wortbildung eingegangen, und es werden auch die wichtigsten Unterschiede zwischen den beiden Wortbildungssystemen betont. Es wurde bereits erörtert, dass sich die vorliegende Diplomarbeit die Erforschung der nominalen Komposita in den Texten aus dem Bereich der deutschen Rechtssprache zum Ziel setzt, sowie die Feststellung, wie diese Komposita ins Tschechische übersetzt werden. Daraus ergibt sich, dass es ein hoher Wert auf das Kapitel gelegt wird, das sich mit den theoretischen Grundlagen des Übersetzens beschäftigt (Kapitel 5 Grundfragen der Translation). Da die deutsche Rechtssprache zu Fachsprachen gehört, befasst sich das letzte Kapitel des theoretischen Teiles (Kapitel 6 Fachkommunikation) mit der Problematik der Fachkommunikation. Der praktische Teil der Diplomarbeit besteht in der Auswertung der nominalen Komposita, die sich in den von mir ausgewählten und übersetzten Fachtexten aus dem Bereich der deutschen Rechtssprache befinden. Es wird zunächst sowohl die Struktur des 6

7 deutschen Kompositums bestimmt, d.h. ob es sich um ein Determinativ- oder Kopulativkompositum handelt, als auch die Struktur der Übersetzung im Tschechischen festgestellt, d.h. ob das deutsche Kompositum ins Tschechische als Substantiv mit Attribut kongruent oder inkongruent, als präpositionale Verbindung, Derivat, Simplex oder Kompositum übersetzt wird. Der Tabelle, die sich im Kapitel 13 (Kapitel 13 Anlagen) befindet, ist auch die Komponentenanzahl bei den deutschen Komposita zu entnehmen (d.h. 2-teilige, 3-teilige oder 4-teilige Komposita). Bei den deutschen sowie den tschechischen Komposita wird weiterhin zwischen Determinant und Basis des Kompositums unterschieden. Die Ergebnisse der praktischen Forschung werden zur besseren Anschaulichkeit auch graphisch präsentiert. I. Theoretischer Teil 3. Die Wortbildung im Deutschen 3.1 Das Wesen der Wortbildung Der Begriff Wortbildung wird im Allgemeinen in zwei Bedeutungen verwendet. Man versteht darunter erstens den Prozess der Bildung neuer Wörter aus vorhandenen sprachlichen Einheiten nach bestimmten Modellen (z.b. jemandem folgen + ver jemanden verfolgen), zweitens dann das Ergebnis dieses Prozesses, d.h. das gebildete Wort (jemanden verfolgen). Der Bildungsprozess sowie das Bildungsergebnis bilden den Gegenstand der Wortbildungslehre, die vor allem Regeln und Bedingungen für die Bildung neuer Wörter sowie die Struktur und Bedeutung vorhandener Wortbildungen beschreibt. 1 Wortbildung stellt heutzutage im Deutschen die am häufigsten genutzte Möglichkeit der Wortschatzerweiterung dar. Gegenüber den anderen zur Wortschatzerweiterung bestimmten Verfahren besteht der wichtigste Vorteil darin, dass neu gebildete Wörter meistens ziemlich leicht verständlich sind und dass die Sprecher formal und semantisch an bereits bekannte Wörter anknüpfen können, ohne dass sie mit diesen neuen Wörtern ganz neue Zeichen erwerben müssten. 2 Nicht alle deutschen Wörter entstehen bzw. entstanden durch das Wortbildungsverfahren. Es liegt daher auf der Hand, dass es streng zwischen Wortbildungen 1 vgl. Kunkel-Razum / Wermke 2005, S vgl. Kunkel-Razum / Wermke 2005, S

8 kannte. 5 Wortbildungen unterscheiden sich auch von syntaktischen Fügungen. Im Unterschied und Nicht-Wortbildungen zu unterscheiden ist, und dass es bestimmte Merkmale bestehen, durch die man Wortbildungen von Nicht-Wortbildungen abheben kann. Auf synchroner Ebene sind durch das Wortbildungsverfahren gebildete Wörter von primären d.h. einfachen Wörtern, weiterhin von syntaktischen Fügungen und schließlich von Entlehnungen zu unterscheiden. Auf diachroner Ebene begegnet man den Problemen der Abgrenzung zu solchen Wörtern, die zwar historisch durch Wortbildung entstanden sind, die sich aber heute formal oder semantisch auf ihre Ausgangseinheiten nicht mehr beziehen. 3 Wie bereits angedeutet wurde, unterscheiden sich durch das Wortbildungsverfahren gebildete Wörter von primären Wörtern, die auch Simplicia (Singular: Simplex) genannt werden. Unter einem Simplex ist eine morphematische Einheit zu verstehen, die lexikalisch nicht zerlegbar ist. Es handelt sich eigentlich um Basismorpheme (auch: Grundmorpheme, freie Morpheme), die als Lexeme auftreten. Die Wörter wie haben, können, ich, ein, Hof, Tür usw. sind nicht motiviert, d. h. ihre Bedeutung lässt sich synchron aus anderen sprachlichen Einheiten nicht erklären. 4 Unter einer Wortbildung ist ein Wort zu verstehen, das sich morphologisch und semantisch auf eine oder mehrere andere sprachliche Einheiten zurückführen lässt, aus denen es entstanden ist. Die Wortbildungen wie Wissenschaftler, vorstellen, Kinderzimmer usw. sind motiviert, d.h. ihre Bedeutung lässt sich aus den Ausgangseinheiten erschließen. Man spricht in diesem Zusammenhang von der morphosemantischen Motivation. Die Ausgangseinheiten der angeführten Wortbildungen sind die Wörter Wissenschaft, vor, stellen, Kinder, Zimmer. Wenn einem Sprecher diese Ausgangseinheiten aus anderen Textzusammenhängen bekannt sind, kann er in der Regel auch die Wortbildungen semantisch verstehen, und das auch solche, die er vorher nicht zu den syntaktischen Fügungen sind Wortbildungen morphologisch stabil, d.h. sie werden im Wortinnern nicht flektiert (mit der kalten Luft, aber: mit der Kaltluft) und man kann sie strukturintern nicht durch lexikalische Einheiten erweitern. Adjektivische Attribute stehen vor komplexen Wortbildungen (arktische kalte Luft, kalte arktische Luft, aber: arktische Kaltluft). In diesem Zusammenhang spricht man von der Stabilität der Wortbildungen. 6 Diese Stabilität der Wortbildungen wirkt sich auch auf den Wortakzent aus. Bei nominalen 3 vgl. Kunkel-Razum / Wermke 2005, S vgl. Uhrová 2002, S vgl. Kunkel-Razum / Wermke 2005, S vgl. Kunkel-Razum / Wermke 2005, S

9 Komposita liegt er meistens auf der ersten unmittelbaren Konstituente fest, während er in einer Wortgruppe (in einer syntaktischen Wortverbindung) stärker variabel ist. 7 Schließlich sind Wortbildungen auch von Entlehnungen zu unterscheiden. Im Grunde genommen gibt es zwei Möglichkeiten, wie die deutsche Sprache um Fremdwörter bereichert wird. Die erste Möglichkeit besteht darin, dass die Fremdwörter als ganze Wörter aus einer Fremdsprache übernommen werden, z.b. Entertainer. In diesem Zusammenhang sprechen wir von einer Entlehnung. Das zweite Prinzip beruht darauf, dass die Fremdwörter aus fremden Bestandteilen im Deutschen gebildet werden, z.b. Showmaster, Discounter. In diesem Fall sprechen wir von Fremdwortbildung. Die Wortbildungslehre begegnet hier allerdings bestimmten in der Tatsache bestehenden Schwierigkeiten, dass man in den meisten Fällen weder an der Form noch an der Bedeutung solcher Fremdwörter erkennen kann, ob sie in der Fremdsprache gebildet und danach ins Deutsche übernommen wurden, oder ob sie erst im Deutschen entstanden sind. Man ist dann nur auf etymologische Untersuchungen verwiesen. 8 Wie schon erwähnt wurde, befasst sich die synchron ausgerichtete Wortbildungslehre mit motivierten Wortbildungen, d.h. sie nutzt historische Aspekte zur Erklärung gegenwartssprachlicher Erscheinungen, während demotivierte Wortbildungen Gegenstand einer diachronen Betrachtung sind, d.h. sie werden in der historischen Wortbildungslehre beschrieben. 9 Unter dem Terminus Demotivierung versteht man die sprachliche Entwicklung, im Laufe deren es zu verschiedenen lautlichen, oft auch Bedeutungsänderungen zur Folge habenden Änderungen kommt, so dass die einzelnen Bestandteile der Wortbildung nicht mehr klar erkennbar sind, d.h. einem Sprecher muss nicht immer klar sein, wie das Wort entstanden ist. 10 Je stärker sich die Formen der Wortbildungen von den Formen ihrer Ausgangseinheiten unterscheiden, und je länger Wortbildungen gebraucht werden, umso stärker kann ihre morphosemantische Motivation zurückgehen (z.b. fabelhaft = großartig, ausgezeichnet). 11 An dieser Stelle sollte noch unbedingt erwähnt werden, dass auch die Flexion (Formenbildung) von der Wortbildung abzuheben ist, und zwar in Bezug auf die Derivation. In beiden Fällen, d.h. sowohl bei der Flexion als auch bei der Derivation, handelt es sich um morphologische Prozesse, die sich allerdings durch die Verschiedenheit ihrer Funktion auszeichnen. Während durch die Derivation neue Wörter entstehen (die Wissenschaft der Wissenschaftler), geht es bei der Flexion um grammatische Formen eines Wortes (der 7 vgl. Fleischer / Stepanowa 1985, S vgl. Kunkel-Razum / Wermke 2005, S vgl. Kunkel-Razum / Wermke 2005, S vgl. Uhrová 2002, S vgl. Kunkel-Razum / Wermke 2005, S

10 Wissenschaftler des Wissenschaftlers). Für die Unterscheidung zwischen der Flexion und der Derivation ist weiterhin die Tatsache maßgebend, dass es durch die Derivation zu einem Wortartwechsel kommen kann (versuchen die Versuchung), was allerdings durch die Flexion nicht möglich ist (ich versuche du versuchst). 12 Von der Wortbildung ist schließlich auch die Wortschöpfung (auch: Urschöpfung) zu unterscheiden, die jedoch zur Wortbildung in besonders enger Beziehung steht. Man hat mit Wortschöpfung zu tun, wenn eine Lautfolge erstmals Zeichencharakter bekommt, indem ihr ein Inhalt zugewiesen wird. Bei der Wortbildung greift man dagegen immer, wie schon früher oben angedeutet wurde, auf vorhandene sprachliche Einheiten zurück. Heutzutage spielt die Wortschöpfung bei der Erweiterung des allgemeinen Wortschatzes nur eine ziemlich geringe Rolle, und nur wenige solche Wörter sind heute noch geläufig es handelt sich um schallnachahmende Bildungen wie Kuckuck, Puffpuff, Wauwau. Was den spezifischen Wortschatz z.b. bei den Firmen-, Dienstleistungs- und Produktbezeichnungen anbelangt, gewinnt die Wortschöpfung in zunehmendem Maße an Bedeutung. In diesen Bereich gehören sogenannte Kunstwörter oder Worterfindungen wie z.b. Twix (Schokoladenriegel) oder Adidas (Sportartikel; aus: Adi Dassler) und viele andere, die den meisten Leuten insbesondere aus der Werbung und verschiedensten Werbeslogan bekannt sind Die Wortbildungsmittel Unter dem Begriff Wortbildungsmittel (auch: Wortbildungseinheiten, Wortbildungselemente) versteht man solche sprachlichen Einheiten, die als Ausgangseinheiten, d.h. als sogenannte Bausteine für neue Wörter verwendet werden können. Typischerweise handelt es sich um folgende Wortbildungsmittel: Wörter bzw. Wortstämme (Dorfstraße) Wortbildungsaffixe (begrüßen, Klugheit) Konfixe (-gen in fotogen, -thek in Videothek) syntaktische Fügungen (Gespräch unter vier Augen Vier-Augen-Gespräch) vgl. Kunkel-Razum / Wermke 2005, S vgl. Kunkel-Razum / Wermke 2005, S vgl. Kunkel-Razum / Wermke 2005, S

11 3.2.1 Wörter Im Allgemeinen wird das Wort als der kleinste selbstständige Bedeutungsträger definiert. Aus der Sicht der Wortbildungslehre ist es jedoch notwendig, zwischen Wörtern, Lexemen und Stämmen zu unterscheiden. Wenn man ein Wort genau so, wie es im Satz benutzt wird, wahrnimmt, liegt eine Wortform oder ein syntaktisches Wort zugrunde (Auf den Türmen wehten bunte Fahnen.). Auf lexikalischer Ebene wird das Wort dagegen als Lexem oder lexikalisches Wort bezeichnet, d.h. wenn man sich für ein Wort in einem allgemeineren Sinne interessiert, dann liegt das Lexem oder das lexikalische Wort zugrunde. Die Wörterbücher (Lexika) enthalten die Wörter gerade in dieser Form. Hinter einem im Wörterbuch enthaltenen Lexem befindet sich eine Menge von Wortformen, die in diesem Zusammenhang als Flexionsformen eines bestimmten Lexems bezeichnet werden (Turm, der; -es, Türme). Die Flexionsform, unter der das Lexem im Wörterbuch zu finden ist, wird die Nennform genannt (bei Substantiven handelt es sich um den Nominativ Singular). Alle diese Flexionsformen (im oben angeführten Beispiel Turm sind das der bestimmte Artikel, die Endung des Genitivs Singular, der Nominativ Plural) bilden eine grammatische Paradigma. 15 Es liegt auf der Hand, dass an der Bildung neuer Wörter nicht alle Wortformen beteiligt sind, sondern es geht in der Regel nur um den Stamm (auch: Wortstamm), d.h. um die unflektierte Form (Dorfbewohner, Dorfteich, Straßendorf). Stämme sind die Ausgangseinheiten sowohl für die Flexion als auch für die Wortbildung. In der Wortbildung kann man nach dem jeweiligen Stammvokal verschiedene Formen eines Stammes unterscheiden, die zusammen ein Stammparadigma bilden (Dorf dörflich; helfen Hilfe). Die Verteilung der Stammformen hängt meist mit der jeweiligen Wortbildungsart zusammen: in Derivaten von substantivischen und adjektivischen Stämmen tritt bei umlautfähigem Vokal oft Umlaut auf (dörflich, erröten), während in Komposition mit substantivischen und adjektivischen Konstituenten dieser Umlaut nicht erscheint (Dorfstraße, Straßendorf, rotbraun, dunkelrot). Von diesem Beispiel geht hervor, dass die Stämme im Kompositum und im Derivat Erst- oder Zweitglied sein können, d.h. sie sind im komplexen Wort nicht an eine bestimmte Position gebunden. In diesem Zusammenhang spricht man von der Positionsvariabilität eines Stammes. Man muss sich jedoch vor Augen halten, dass ein Stamm nicht in allen Positionen gleichermaßen wortbildungsaktiv ist, d.h. nicht jeder einzelne 15 vgl. Kunkel-Razum / Wermke 2005, S

12 Stamm kann am Wortbildungsverfahren teilnehmen (leise *Leisigkeit, *erleisen, *mäuschenleise), wobei nur die wenigen Stämme völlig inaktiv sind (mit leise sind jedoch Leisetreter, Leisetreterei, leisetreterisch immerhin üblich). In diesem Sinne liegt die Wortbildungsaktivität eines Stammes vor. Weiterhin zeichnen sich die Stämme durch Komplexität aus. Es gibt einfache (Buch, Wiese, gelb) und komplexe (Buchpreis, maisgelb) Stämme. Sowohl einfache als auch komplexe Stämme können zur Bildung neuer Wörter verwendet werden (Buch Buchpreis Buchpreisbindung), wobei zwischen dem Komplexitätsgrad der Stämme und ihrer Wortbildungsaktivität ein systematischer Zusammenhang besteht: je komplexer ein Stamm ist, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass er für weitere Wortbildungen genutzt wird. Die hochkomplexen Wörter können nämlich bei dem Sprecher zu Schwierigkeiten mit dem Verstehen führen Affixe Wortbildungsaffixe sind im Unterschied zu den Stämmen nicht wortfähig, d.h. sie können außerhalb eines Wortkontextes nicht frei vorkommen und lassen sich im Satz weder verschieben noch durch andere Wörter ersetzen. 17 Wortbildungsaffixe bilden zusammen mit einer Derivationsbasis (d.h. mit Stämmen, Konfixen oder syntaktischen Fügungen) komplexe Wortstämme, sie sind nicht basisfähig (d.h. sie können sich nicht mit anderen Wortbildungsaffixen zu Stämmen verbinden, z.b. *unschaft) und sie zeichnen sich durch Polyfunktionalität aus (d.h. ein und dasselbe Präfix kann mit Basen verschiedener Wortarten aber auch mit Basen derselben Wortart jeweils unterschiedliche Wortbildungsbedeutungen ausprägen (z.b. Substantiv + -ig staubig [mit Substantiv versehen]; Verb + -ig wacklig [zum Verb neigend]). Nach ihrer Position im komplexen Stamm unterscheidet man Präfixe, Suffixe und Zirkumfixe. 18 Präfixe treten bei einem Wortbildungsverfahren links an die Derivationsbasis und bilden mit ihr einen komplexen Wortstamm. Darüber hinaus begegnet man Präfixen auch im Wortinnern (un- in veruntreuen, ver- in unverwechselbar), die Resultat vorgängiger, in der Hierarchie tiefer liegender Wortbildungen sind (treu untreu veruntreuen; wechseln verwechseln verwechselbar unverwechselbar). Im Deutschen haben die Präfixe nur eine Wortbildungsfunktion (Großmutter Urgroßmutter); eine Ausnahme bildet das Präfix ge-, 16 vgl. Kunkel-Razum / Wermke 2005, S vgl. Kunkel-Razum / Wermke 2005, S vgl. Kunkel-Razum / Wermke 2005, S

13 das sowohl der Bildung von Wörtern (Busch Gebüsch; dieser Typ ist heutzutage allerdings nicht mehr produktiv) als auch der Bildung einer grammatischen Form, und zwar der Bildung des Partizips II dient (singen gesungen, arbeiten gearbeitet). 19 Das Präfix ist im Unterschied zum Suffix nicht generell an eine bestimmte Wortart gebunden und es gibt eine ganze Reihe von Präfixen, die bei Substantiven, Adjektiven und Verben gleiche Bedeutung haben (Übermensch überklug überfordern). Was den Wortakzent anbelangt, lassen sich die Wortbildungspräfixe in betonte (z.b. abgeben, Unrecht) und unbetonte (z.b. vergeben, Gebirge) Präfixe einteilen. 20 Suffixe treten bei einem Wortbildungsverfahren rechts an die Basis und bilden mit ihr einen komplexen Wortstamm. Sie dienen der Bildung von Substantiven, Adjektiven, Verben und Adverbien. Sie kennzeichnen die Wortart des Stammes und Suffixe, die Substantiva bilden, auch das Genus des Substantivs sowie dessen Flexionstyp. 21 Wortbildungssuffixe haben in der Regel keinen Hauptakzent und sie verfügen im Unterschied zu den Präfixen über die Funktion der syntaktischen Transposition, d.h. der Überführung in eine andere Wortart oder in ein Wort mit anderen syntaktischen Konstruktionsbedingungen (lehren Lehrer; gehen intransitiv begehen transitiv). 22 Zirkumfixe sind feste Präfix-Suffix-Kombinationen, die bei Substantiven, Adjektiven sowie Verben vorkommen (Ge- -e in Gelaufe aus laufen; un- -lich in unausstehlich aus ausstehen; be- -ig in begradigen aus gerade) Konfixe Konfixe sind meistens fremdsprachliche Einheiten, die dementsprechend für die Fremdwortbildung typisch sind. Es sind bedeutungstragende Einheiten, die nur gebunden vorkommen, wie bio-, -therm-, -drom. Sie sind nicht wortfähig, nur in Verbindung mit einem Wort oder mit einem anderen Konfix können sie Komposita (Bioladen, Thermostat), mit einem Suffix Derivate (Thermik, thermisch) bilden. Sie können sich nicht mit Präfixen verbinden. Was ihre Position in einem Kompositum anbelangt, gibt es Präkonfixe (Geophysik), Postkonfixe (Videothek) und solche, die in beiden Positionen vorkommen (Thermohose, endotherm). Von den Affixen unterscheiden sich die Konfixe in erster Linie 19 vgl. Kunkel-Razum / Wermke 2005, S vgl. Fleischer / Stepanowa 1985, S vgl. Kunkel-Razum / Wermke 2005, S vgl. Fleischer / Stepanowa 1985, S vgl. Kunkel-Razum / Wermke 2005, S

14 dadurch, dass sie genauso wie Stämme eine lexikalische Bedeutung tragen, während die Affixe nur eine morphosemantische Funktion haben. Nicht unwichtig ist auch das Merkmal, dass Konfixe basisfähig sind, d.h. sie können sich bei einem Wortbildungsvorgang mit ihresgleichen Wortbildungsmitteln verbinden, während Affixe prinzipiell nicht basisfähig sind, d.h. sie können sich nur mit Wörtern bzw. Stämmen und Konfixen zu neuen Wörtern verbinden und nicht mit ihresgleichen. Zu den Konfixen zählt auch eine kleine Gruppe nicht wortfähiger nativer Elemente, die in früheren Sprachstadien als freie Wörter vorkamen, allmählich aber außer Gebrauch kamen, und heute nur noch in komplexen Wörtern zu finden sind (stief- in Stiefvater, -mutter, -sohn, -kind; schwieger- in Schwiegervater, -mutter, -sohn, -kind) Syntaktische Fügungen Syntaktische Fügungen stellen Basis für substantivische und adjektivische Suffigierungen (z.b. Arbeit geben + -er Arbeitgeber) sowie für substantivische Konversionen (z.b. das So-tun-als-ob) dar. Sie fungieren auch als Erstglied in substantivischen, kaum aber in adjektivischen Komposita (z.b. Schwarzes Meer + Küste Schwarzmeerküste) und sind die häufigsten Vollformen für Kurzwörter (z.b. das Von-der- Hand-in-den-Mund-Leben; Deutsche Bücherei DB). Syntaktische Fügungen und Sätze können allerdings nicht immer bei einem Wortbildungsverfahren gebraucht werden. Es gibt Beschränkungen für bestimmte Fügungen aus substantivischem Bezugswort und dessen Erweiterung, z.b. durch ein Relativsatzattribut (eine *Naive-Kunst-die-viele-Leute-mögen- Galerie) oder einen dem Bezugswort vorangestellten Genitiv (die *Meiers-Rüben-Suppe). Bei verbalen syntaktischen Fügungen in der Erstgliedposition des Kompositums kommen solche vor, die ein direktes Objekt beim Verb haben (eine Motor-abschalt-Automatik), während die mit einem indirekten Objekt zum Verb fehlen. Als Derivationsbasen fungieren in besonderem Maße Fügungen aus Verb und direktem Objekt (einen Antrag stellen Antragsteller) oder aus Attribut und substantivischem Bezugswort (ein Studium von vier Semestern ein viersemestriges Studium). Syntaktische Fügungen und Sätze können weder als Zweitglied in Komposita noch als Basis für Präfigierungen und Zirkumfigierungen fungieren. Diese Position nehmen im Deutschen nur Stämme ein vgl. Kunkel-Razum / Wermke 2005, S vgl. Kunkel-Razum / Wermke 2005, S

15 3.3 Die Wortbildungsarten Laut Duden Grammatik (2005) werden vier grundlegende Wortbildungsarten des Deutschen unterschieden, denen sich die meisten deutschen Wortbildungen zuordnen lassen: Komposition Derivation Konversion Kurzwortbildung. Diese Gliederung erfolgt danach, ob bei den Wortbildungen eine Unmittelbare-Konstituenten- Struktur (UK-Struktur) besteht oder nicht, ob die unmittelbaren Konstituenten wortfähig sind oder nicht, und ob die Wortbildung zu einer anderen Wortart als ihre Ausgangseinheit gehört oder nicht. Aufgrund aller diesen Kriterien ergibt sich folgendes Schema: Wortbildungsarten mit UK-Struktur ohne UK-Struktur zwei wort- eine wort- Wortart- kein Wortfähige UK fähige UK wechsel artwechsel Komposition Derivation Konversion Kurzwortbildung Außer diesen produktiven Wortbildungsarten nennt die Duden Grammatik noch andere Möglichkeiten der Wortbildung, die allerdings nicht besonders produktiv und gebräuchlich sind: Wortkreuzung (auch: Kontamination, Wortverschmelzung) reduplizierende Wortbildung Rückbildung. 26 E. Uhrová (2002) spricht von drei grundlegenden Wortbildungsarten im Deutschen: Komposition Derivation 26 vgl. Kunkel-Razum / Wermke 2005, S

16 Präfigierung. Weiterhin unterscheidet sie noch folgende besondere Arten der Wortbildung: Iteration und Reduplikation Wortmischung. Die Kurzwörter bezieht sie in diese Einteilung nicht ein, denn die Kurzwörter unterscheiden sich von den anderen Wortbildungsarten dadurch, dass es sich zu einem großen Teil nur um Wortbildungsvarianten handelt, also nicht um einen echten Ausbau des Wortschatzes. 27 Im Zusammenhang mit der Komposition erwähnt sie auch den Terminus Zusammenrückung, wenn auch man solche Wortbildungskonstruktionen neuerdings zu den impliziten Derivaten zählt, weil sie eigentlich Konversionen von Wortgruppen bzw. Sätzen darstellen. Es handelt sich um Wortbildungskonstruktionen, deren Zweitglied nicht die Wortart des Ganzen bestimmt. Es sind meistens Substantive und Adverbien (Nimmersatt, Gernegroß; zeitlebens, zweifelsohne). Am häufigsten geht es um ursprüngliche Imperativsätze (Taugenichts), Familiennamen (Fürchtegott), Tiernamen und Pflanzennamen (Vergissmeinnicht). 28 W. Fleischer und M. D. Stepanowa (1985) unterscheiden folgende Wortbildungsarten: Komposition Derivation Präfigierung. Darüber hinaus führen sie auch besondere Arten der Wortbildung an, die in der Literatursprache nur eine untergeordnete Rolle spielen: Reduplikationsbildungen Kontaminationen Kurzwörter. 29 Laut W. Jung (1990) gibt es folgende Arten der Wortbildung: Zusammensetzung (Komposition) 27 vgl. Uhrová 2002, S vgl. Uhrová 2002, S vgl. Fleischer / Stepanowa 1985, S

17 Ableitung Präfixbildung. Auch er unterscheidet besondere Arten der Wortbildung: Rückbildung Wortkürzung Kontamination (Wortmischung) Satznamen Konversion (Wortartwechsel) Iteration und Reduplikation Die Komposition Ein durch das Wortbildungsverfahren gebildetes Wort lässt sich der Komposition zuordnen, wenn sie aus zwei wortfähigen unmittelbaren Konstituenten besteht. Die unmittelbaren Konstituenten sind die zwei Bestandteile, aus denen ein komplexes Wort aller Wahrscheinlichkeit nach entstanden ist, und in die es sich auf lexikalischer und semantischer Ebene zerlegen lässt. Als Hilfsmittel zur Bestimmung der unmittelbaren Konstituenten dient eine syntaktische Paraphrase. So lässt sich beispielsweise das Kompositum Fernsehsendung mit Sendung im Fernsehen paraphrasieren. Diese Paraphrase ist semantisch verständlich, weil sie völlig der Bedeutung des Kompositums entspricht, und auch lexikalisch verständlich, weil die Lexeme Fernsehen und Sendung geläufig und akzeptabel sind. Das Merkmal wortfähig heißt, dass die entsprechende unmittelbare Konstituente auch außer der Wortbildung als selbstständiges Wort im Satz verwendet werden kann (hellblau hell + blau). Als wortfähige (auch: freie) unmittelbare Konstituenten gelten Wörter bzw. Stämme, ganz selten syntaktische Fügungen (sie können als Erstglied fungieren; Schwarzes Meer + Küste Schwarzmeerküste), als nicht wortfähige (auch: gebundene) Konstituenten Affixe und Konfixe. 31 Zwischen den unmittelbaren Konstituenten eines Kompositums kann entweder das Verhältnis der Subordination oder das Verhältnis der Koordination bestehen. Wenn eine der unmittelbaren Konstituenten der anderen untergeordnet ist, handelt es sich um ein Determinativkompositum (es besteht hier das Verhältnis der Subordination); wenn die beiden 30 vgl. Jung 1990, S vgl. Kunkel-Razum / Wermke 2005, S

18 unmittelbaren Konstituenten einander nebengeordnet sind, hat man mit einem Kopulativkompositum zu tun (es besteht hier das Verhältnis der Koordination). 32 Bei beiden Kompositionstypen bestimmt das Zweitglied (die zweite unmittelbare Konstituente) die Wortart des ganzen Kompositums (Hochhaus ist dementsprechend ein Substantiv, haushoch aber ein Adjektiv), im Falle eines Substantivs auch Genus und Flexionsklasse (Wunderkind ist ein stark flektiertes Neutrum genauso wie Kind). 33 Die Komposition dient in erster Linie dem Ausbau der Wortarten Substantiv und Adjektiv; bei Verben ist ihre Bedeutung ziemlich gering. Die Komposition spielt im Deutschen eine wichtige Rolle auch deswegen, weil man durch eine Zusammensetzung Begriffe und Sachverhalte bezeichnen kann, die sonst nur mit einer längeren syntaktischen Fügung ausgedrückt werden müssten (Kopfschmerztablette eine Tablette, die man gegen Kofpscherzen einnehmen kann). Komposita werden als ein Wort behandelt, d.h. sie tragen einen Hauptakzent und werden als ganzes flektiert, und sie werden in der Regel auch als ein Wort zusammen geschrieben. Es handelt sich um semantische Einheiten, bei denen es zu einer bestimmten Idiomatisierung kommt (unter dem Kompositum Großstadt ist nicht jede große Stadt zu verstehen, genauso unter Großmutter ist keine große Mutter zu finden). 34 An dieser Stelle ist jedoch noch zu erwähnen, dass die Struktur des Kompositums nicht immer vollständig die Struktur mehr oder weniger äquivalenter syntaktischer Wortverbindungen semantisch widerzuspiegeln vermag. Es kann sehr anschaulich auf folgendem Beispiel gezeigt werden: während des Fensterputzens während er das / die Fenster putzt / putzte / geputzt hatte / putzen würde. Die grammatikalischen Kategorien Numerus, Tempus und Modus, die in der Wortbildungskonstruktion nicht expliziert sind, werden erst durch die syntaktische Struktur evident. Andererseits gilt es aber auch, dass die Spezifik der Komposita nicht ohne weiteres vollständig durch syntaktische Wortverbindungen erfasst werden kann. Das gilt nicht nur für oben erwähnte idiomatisierte Konstruktionen (Großmutter), sondern auch für metaphorische Benennungen (Glaswolle), ehrende Benennungen mit Eigennamen (Goethestraße), Konstruktionen mit nicht wortfähigen (gebundenen) Grundmorphemen (Stiefmutter, Adoptivsohn) sowie für okkasionelle Komposita, die vor allem in der Literatur und Publizistik zum Gebrauch kommen (Brecht-Aufführung). 35 Eine Zusammensetzung ist in der Regel zweigliedrig; für das Deutsche sind jedoch auch mehrfach zusamengesetzte Wörter typisch, wobei auch diese meist zweigliedrig sind. 32 vgl. Uhrová 2002, S vgl. Kunkel-Razum / Wermke 2005, S vgl. Uhrová 2002, S vgl. Fleischer / Stepanowa 1985, S

19 Wenn eines der Kompositionsglieder (oder auch beide) eine Morphemkonstruktion ist, entscheidet die Semantik, was für unmittelbare Konstituente betrachtet wird. So kann beispielsweise Gartenhausbesitzer nicht in Garten und Hausbesitzer zerlegt werden, da nicht der Hausbesitzer eines Gartens, sondern der Besitzer eines Gartenhauses, gemeint ist Die Komposition beim Substantiv Allgemeines Der Umfang des deutschen Wortschatzes wird heutzutage auf etwa bis Wörter und Phraseologismen geschätzt. Die großen Schwankungen ergeben sich aus unterschiedlichen Zählprinzipien; man kann fachliche und regionale, neu aufgekommene und veraltete, oder Sonder- und Gruppenwortschätze unterschiedlich stark berücksichtigen. Am Gesamtwortschatz hat gerade das Substantiv den größten Anteil. Eine grobe Schätzung spricht von etwa 60 % Substantiven, 25 % Verben und 15 % Adjektiven; lexikalisierte Adverbien sind am Gesamtwortschatz nur mit etwa tausend Exemplaren beteiligt. Diesem quantitativen Anteil am Gesamtwortschatz entsprechen auch die meisten Wortbildungsmöglichkeiten des Substantivs. 37 Die Umwelt des Menschen verändert sich ständig, alltäglich begegnet man neuen Erscheinungen und Dingen, die neu bezeichnet werden müssen. Die Sprache fordert einen ununterbrochenen Ausbau des Wortschatzes, mit dem man diese neuen Gedanken und Entdeckungen benennen könnte. Es wurde schon angedeutet, dass die Wortbildung im Deutschen die am häufigsten genutzte Möglichkeit der Wortschatzerweiterung darstellt, wobei der deutsche Wortschatz in letzter Zeit insbesondere durch Substantive bereichert wird (die Bildung von neuen Verben ist viel seltener). In diesem Zusammenhang spricht man von einer Nominalisierung der Sprache bzw. vom Nominalstil, der heutzutage vor allem in amtlichen Texten verbreitet wird, und der auch als Kanzleideutsch oder Papierdeutsch bezeichnet wird. Es handelt sich um einen hoch komplexen Sprachstil in der deutschen Gegenwartssprache, der sich durch bestimmte Merkmale auszeichnet, zu denen z.b. die Verwendung einer hohen Zahl von Passiv- und Nominalkonstruktionen, oder Verzicht auf den Gebrauch von Vollverben und ihre Ersetzung durch eine verbonominale Konstruktion (FVG) gehören. Zu einem der wichtigsten Merkmale des Nominalstils gehört auch die hohe Anzahl 36 vgl. Uhrová 2002, S vgl. Kunkel-Razum / Wermke 2005, S

20 der in verschiedenen Texten vorkommenden Komposita (Zusammensetzungen). Im Vergleich mit dem Tschechischen ist die Zahl der Komposita im Deutschen viel größer, während im Tschechischen die Derivation als Wortbildungsart an erster Stelle steht. 38 Dieser wichtige Unterschied wird ausführlicher im folgenden Kapitel (Kapitel 4 Die Wortbildung im Tschechischen) behandelt Arten der Komposita beim Substantiv Das Determinativkompositum Morphologische Struktur der unmittelbaren Konstituenten Die Determinativkomposita sind durch das Subordinationsverhältnis zwischen Erstglied (auch: Bestimmungswort, Determinans) und Zweitglied (auch: Grundwort, Determinatum) gekennzeichnend. 39 Im Determinativkompositum wird die zweite unmittelbare Konstituente durch die erste näher bestimmt, d.h. determiniert. 40 Bei den substantivischen Determinativkomposita ist das Grundwort stets ein Substantiv (die wenigen Ausnahmefälle bezeichnet man Zusammenrückung, siehe Kapitel 3.3 Die Wortbildungsarten), während das Bestimmungswort verschiedenen Wortklassen angehören kann, wobei es sich aber sehr häufig auch um ein Substantiv handelt. Das Bestimmungswort kann sein: ein Substantiv (Kinder-garten, Haus-tür), ein Adjektiv (Hoch-spannung, Groß-stadt), ein Verbstamm (Zerr-bild, Ausbring-menge), eine Partikel (Ja-stimme, Außen-temperatur), ein Pronomen (Ich-form, Ich-mensch), ein Numerale (Erst-aufführung, Drei-eck). 41 Wenn die erste unmittelbare Konstituente ein Substantiv ist, so kann diese selbst als ein Simplex oder eine Wortbildungskonstruktion in verschiedenen Strukturen vorkommen. Die meisten Komposita mit dem Substantiv als Erstglied sind zweigliedrig. Beide unmittelbare Konstituenten können aber auch Morphemkonstruktionen sein, doch es werden 38 vgl. Uhrová 2002, S vgl. Kunkel-Razum / Wermke 2005, S vgl. Fleischer 1983, S vgl. Fleischer 1983, S

21 selten mehr als vier Grundmorpheme gekoppelt, denn diese Bildungen sind dann äußerst unüberschaubar (z.b. Überseereichweitenfernsehrichtfunkverbindung). Solche Konstruktionen sind in erster Linie für besondere Fachwortschätze (z.b. Physik, Technik) charakteristisch sowie für verschiedene Texte der Presse und Publizistik als Mittel der Erzielung besonderer expressiver Effekte. Im Fall der Koppelung von drei Grundmorphemen spricht man seit Jakob Grimm von sogenannten Dekomposita (z.b. Briefkasten-leerung, Briefmarken-album, Hochwasser-katastrophe). Handelt es sich um die Koppelung von vier Grundmorphemen, ist eines dann meistens ein Adjektiv oder Verbalstamm (z.b. Waffenstillstands-verhandlungen). 42 Adjektive als Bestimmungswörter sind meistens Simplicia und im Vergleich mit dem Substantiv als Bestimmungswort sind die Kombinationen mit Adjektiven in der ersten unmittelbaren Konstituente stärker beschränkt. Das Adjektiv wird in der unflektierten Form gebraucht und es überwiegen Verbindungen mit einem Adjektiv als Bestimmungswort (z.b. Sauerkraut); Verbindungen mit zwei oder sogar drei Adjektiven als erste unmittelbare Konstituente kommen eher selten vor (z.b. Schwarzweißmalerei). Suffigierte Adjektive treten in der Regel überhaupt nicht auf (statt *Farbiggrafik verwendet man das entsprechende Substantiv Farbgrafik), eine Ausnahme bilden Ableitungen von Völker- bzw. Ländernamen (Englischunterricht, Französischlehrer), Farbbezeichnungen (ein schönes Rötlichblond) sowie Fachausdrücke (z.b. Niedrigwasser). Steigerungsformen der Adjektive als Bestimmungswörter finden ebenfalls nur selten Anwendung (z.b. Superlative wie Reinstmetall, Schwerstarbeit, Kleinstminen, höchstbegabt; in wenigen Fällen auch Komparative wie Minderheit, Minderzahl). Nicht häufig begegnen wir auch Formen des Partizips I. und Partizips II. als erste unmittelbare Konstituenten ebenfalls unflektiert und nicht mehrere Partizipialformen gekoppelt (z.b. Lebendgewicht, Gebrauchtwagen). Insbesondere in der letzten Zeit sind auch adjektivische Derivate mit bestimmten Fremdsuffixen als Bestimmungswörter sehr geläufig (z.b. Idealfall, Intensivkurs, Elementarunterricht, Populärwissenschaft). 43 Ein Verbstamm als erste unmittelbare Konstituente kommt häufig als Simplex (z.b. Kleb-stoff, Fahr-schein), Präfixwort (Beweg-grund), oder verbales Kompositum (Vorhersagegebiet) vor. Kopellungen von mehreren Verbstämmen erscheinen in der Regel eher selten, wenn schon, dann insbesondere in der Terminologie der Technik (z.b. Mischsortierverfahren, Streckspinn-verfahren). Öfter begegnen wir Koppelungen von Verbstämmen mit 42 vgl. Fleischer 1983, S vgl. Fleischer 1983, S

22 Substantiven oder Adjektiven / Adverbien als Erstglied, aber auch als Zweitglied (z.b. Fahrschein-verkauf, Beton-mischmaschine). Die volle Form des Infinitivs als Bestimmungswort erscheint wie ein Substantiv, in der Regel mit Fugenelement (z.b. Lebensweise, Wissensdurst). Ziemlich selten begegnet man finiten Verbformen als erste unmittelbare Konstituente (z.b. Soll-stärke). 44 Es ist noch zu erwähnen, dass es sich in einigen Fällen ziemlich kompliziert feststellen lässt, ob ein nominales oder verbales Bestimmungswort vorliegt (z.b. Schlafzimmer Schlaf oder schlafen). Manchmal kann man von der Tatsache ausgehen, dass die verbalen Bestimmungswörter im Unterschied zu den nominalen ohne Ablaut vorkommen (z.b. Stehkragen x Standuhr). 45 Nominale Komposita mit Partikel als erste unmittelbare Konstituente lassen sich im Gegenteil zu den Präfixbildungen in eine Wortgruppe (Substantiv + attributives Adverb) transformieren (z.b. Außentemperatur Temperatur außen; Jetztzeit Zeit jetzt), die in der Regel über die gleiche Semantik wie die Zusammensetzung verfügt. In einigen wenigen Fällen sind jedoch bestimmte Formunterschiede zu berücksichtigen. Den Zusammensetzungen mit sonder- und doppel- entsprechen die Wortgruppen mit attributivem besonder, doppelt (z.b. Sonderkonto besonderes Konto; Doppelfenster doppeltes Fenster). Der Partikel rück- entspricht in einer äquivalenten Wortgruppe das Adverb zurück (z.b. Rückfahrkarte Fahrkarte zurück). In diese Gruppe gehört ferner auch innen- (z.b. Innentür innere Tür), wobei inner- auch in einigen Zusammensetzungen zu finden ist (z.b. Innerasien). 46 Substantivischen Komposita mit Pronomina als Erstglieder begegnet man im Deutschen nur selten und nur bestimmte Arten von Pronomina sind an diesem Wortbildungsverfahren beteiligt. Was die Personalpronomina anbelangt, so erscheint am öftesten das Personalpronomen ich- (z.b. Ichbewusstsein), gegebenenfalls auch die Gegenüberstellung mit wir- (z.b. Wirbewusstsein). Demonstrativpronomina treten in dieser Funktion nicht auf; die ziemlich häufig vorkommenden Bildungen das Diesseits, das Jenseits sind Konversionen anzuordnen. 47 Von den Numeralien erscheinen als erste Konstituenten insbesondere die Grundzahlen unter zehn (z.b. Zweikampf, Dreibund) sowie die Ordnungszahlen, die sich in einfache attributive Gruppen transformieren lassen (z.b. Erstaufführung erste Aufführung) vgl. Fleischer 1983, S vgl. Uhrová 2002, S vgl. Fleischer 1983, S vgl. Fleischer 1983, S vgl. Fleischer 1983, S

23 Wortbildungsbedeutung des Determinativkompositums Im Allgemeinen wird unter der Wortbildungsbedeutung die verallgemeinerbare semantische Beziehung zwischen den unmittelbaren Konstituenten verstanden, z.b. Gerät zur Ausübung der durch die verbale Basis bezeichneten Tätigkeit der Staubsauger, der Scheibenwischer. 49 Die Komplexität der Wortildungsbedeutung wird von der Wortart der ersten unmittelbaren Konstituente mitbestimmt. Zwischen den unmittelbaren Konstituenten eines Determinativkompositums mit Substantiv als Erstglied sind sehr mannigfaltige semantische Beziehungen zu finden. Zu den wichtigsten Typen semantischer Beziehungen gehören folgende Typen: 1. Lokal untergliedert in folgende Untergruppen: a) Grundwort befindet sich im Bestimmungswort (z.b. Bankguthaben, Gartenbeet), b) Grundwort vollzieht sich im Bestimmungswort (z.b. Büroarbeit); c) Grundwort stammt vom Bestimmungswort (z.b. Landbutter); d) Grundwort führt zum Bestimmungswort (z.b. Kellertreppe); 2. Temporal differenziert nach: a) Zeitpunkt (z.b. Morgenfrühstück); b) Dauer (z.b. Tagesfahrt); 3. Final d.h. geeignet für / bestimmt zu, und differenziert nach: a) Ort (z.b. Strandanzug); b) Gegenstand, Material (z.b. Fensterglas); c) Lebewesen (z.b. Damenkleid); 4. Kausal d.h. Bestimmungswort ist Ursache vom Grundwort (z.b. Schmerzensschrei); 5. Komparativ d.h. Grundwort gleicht dem Bestimmungswort (z.b. Goldorange); 6. Possessiv d.h. Bestimmungswort besitzt das Grundwort (z.b. Gemeindewald); 7. Grundwort besteht aus dem Bestimmungswort gegliedert in: a) Material, Stoff (z.b. Lederschuh); b) einzelne Elemente (z.b. Blumenstrauß); 8. Grundwort ist Bestandteil vom Bestimmungswort (z.b. Pferdekopf); 49 vgl. Fleischer / Stepanowa 1985, S

24 9. Instrumental d.h. Bestimmungswort ist Mittel für Grundwort (z.b. Wasserkühlung); 10. Bestimmungswort ist Thema vom Grundwort (z.b. Bedeutungslehre); 11. Erzeugung und Hervorbringung differenziert nach: a) Grundwort erzeugt das Bestimmungswort (z.b. Bücherproduzent); b) Bestimmungswort erzeugt das Grundwort (z.b. Bienenhonig); 12. Grundwort tut etwas mit dem Bestimmungswort, wobei Agens explizit ist (z.b. Obstverkäufer); 13. mit Bestimmungswort wird etwas getan, wobei Agens nich explizit ist (z.b. Kohlenabbau); 14. mit Bestimmungswort vollzieht sich etwas (z.b. Druckabfall). 50 Adjektive als Erstglieder verfügen genauso wie die Substantive über eine attributive Funktion sie bezeichnen eine Eigenschaft des Objekts, das durch das Zweitglied des Determinativkompositums ausgedrückt wird. Sehr häufig passiert es, dass eine Zusammensetzung und eine syntaktische Wortgruppe nebeneinander stehen. Die Zusammensetzung zeichnet sich in diesem Fall durch eine bestimmte Demotivierung aus, denn sie hat eine spezialisierte oder verallgemeinernde Bedeutung (z.b. blaues Licht x Blaulicht; große Stadt x Großstadt). 51 Zwischen den unmittelbaren Konstituenten eines Determinativkompositums mit einem Verbstamm als Erstglied sind die semantischen Typen nicht so zahlreich, wie z.b. in der Zusammensetzung von Substantiv + Substantiv: 1. Final (Zweck) Grundwort ist geeignet / bestimmt für etwas (z.b. Bratpfanne); 2. Grundwort tut das Bestimmungswort (z.b. Treibeis); 3. mit Grundwort wird das Bestimmungswort getan (z.b. Abschreckungsmaßnahme); 4. Resultativ Grundwort ist durch das Bestimmungswort verändert (z.b. Schrumpfniere); 5. Bestimmungswort ist Thema vom Grundwort; Grundwort ist gerichtet auf das Bestimmungswort (z.b. Entladebeginn); 6. Grundwort vollzieht sich unter den Umständen vom Bestimmungswort (z.b. Stehbankett); 50 vgl. Fleischer / Stepanowa 1985, S vgl. Uhrová 2002, S

25 7. Kausal Bestimmungswort ist Ursache vom Grundwort (z.b. Auffahrunfall) Sonderformen des Determinativkompositums Unter den Sonderformen von Determinativkomposita sind solche Konstruktionen zu verstehen, die von dem Grundschema der oben angeführten Bildungen entweder in ihrer Wortbildungsstruktur oder in ihren semantischen Beziehungen abweichen. In diesem Zusammenhang sind in erster Linie Possessivkomposita zu erwähnen, die auch exozentrische Zusammensetzungen benannt werden. Ihre Besonderheit liegt in ihrer Referenz, die nicht direkt durch die zweite unmittelbare Konstituente gegeben wird. Als Grundwort erscheint meist ein Körperteil oder ein Kleidungsstück, dessen besondere Beschaffenheit den Besitzer charakterisiert (z.b. Langbein bedeutet nicht langes Bein, sondern einen Menschen, der lange Beine hat / besitzt; daher der Terminus Possessivkompositum). Was die Semantik betrifft, handelt es sich um pars-pro-toto- Konstruktionen (z.b. Grünschnabel unreifer Mensch; Lockenkopf Mensch mit lockigem Haar). Possessivkomposita kommen auch sehr oft als Tier- und Pflanzenbezeichnungen vor (z.b. Rotkehlchen, Pfauenauge, Schwalbenschwanz). 53 Eine weitere besondere Gruppe der Determinativkomposita bilden Klammerformen, die in der Regel aus Substantiv + Substantiv bestehen, und bei denen der mittlere Teil der Zusammensetzung fehlt. Die semantische Beziehung lässt sich nur dann aufdecken, wenn dieses Mittelstück ergänzt wird (z.b. Bier(glas)deckel; Tank(stellen)wart). 54 Zu den Determinativkomposita gehören des Weiteren auch die verdeutlichenden Komposita, bei denen das Zweitglied die Aufgabe hat, das manchmal ungeläufige Erstglied zu verdeutlichen (z.b. Turteltaube; Lindwurm). 55 Neben Turteltaube steht eine Brieftaube, neben Lindwurm ein Regenwurm. Es besteht hier kein wesentlicher Unterschied zu den Determinativkomposita. Wie es bereits angedeutet wurde, sind sie aus dem Bedürfnis entstanden, die nicht mehr geläufigen Entsprechungen von ahd. turtura (Turteltaube) und ahd. lind (Schlange) zu verdeutlichen. Als tautologische Bildungen können dann nur solche Konstruktionen bezeichnet werden, die aus zwei synonymen und frei vorkommenden Wörtern 52 vgl. Fleischer / Stepanowa 1985, S vgl. Uhrová 2002, S vgl. Uhrová 2002, S vgl. Uhrová 2002, S

26 bestehen. Es ist anzunehmen, dass wenn es solche gibt, so sind sie sehr selten (z.b. Haderlump) Tschechische Äquivalente der Bestimmungswörter Die deutsche Rechtssprache zeichnet sich durch eine hohe Zahl an nominalen Komposita aus, die ins Tschechische auf verschiedene Art und Weie übersetzt werden können. Mit der eigentlichen Übersetzung beschäftigt sich ausführlich der praktische Teil der vorliegenden Diplomarbeit, dessen Ziel darin besteht, die im Kapitel 7 angeführte Hypothese zu bestätigen bzw. zu widerlegen. Dieses Kapitel soll in erster Linie nur eine übersichtliche Einsicht verschaffen, wie man die deutschen Bestimmungswörter eines Determinativkompositums ins Tschechische übersetzen kann. Die tschechischen Äquivalente der Bestimmungswörter sind folgende: 1. adjektivisches Attribut das Wahlgesetz volební zákon die Handelskammer obchodní komora 2. Genitivattribut der Gesetzentwurf návrh zákona die Interessenkollision střet zájmů 3. präpositionale Verbindung das Steuerberatungsgesetz zákon o daňovém poradenství die Unterhaltsbeihilfe příspěvek na výživu 4. Instrumentalattribut das Unterlassungsdelikt trestný čin spáchaný opomenutím die Postzustellung doručení poštou 5. Nominativattribut die Mehrstaatigkeit dvojí státní občanství der Frankopreis cena franko 6. Infinitivattribut die Verfügungsbefugnis způsobilost nakládat určitým předmětem die Vergütungspflicht povinnost poskytnout náhradu 56 vgl. Fleischer 1983, S

27 7. adverbiales Attribut die Mehrarbeit práce navíc Das Kopulativkompositum Kopulativkomposita bilden eine zahlenmäßig kleinere Gruppe der Zusammensetzungen in der substantivischen Wortbildung. Sie unterscheiden sich von den Determinativkomposita dadurch, dass die beiden unmittelbaren Konstituenten das Verhältnis der Koordination aufweisen, d.h. Kopulativkomposita bestehen aus gleichgeordneten Wörtern, und daher werden sie ab und zu auch Reihenwörter genannt. 58 Aus der koordinierenden Beziehung zwischen den beiden unmittelbaren Konstituenten ergibt sich, dass die Reihenfolge der Konstituenten nicht bedeutungsunterscheidend ist, sodass man die Reihenfolge der beiden Konstituenten grundsätzlich vertauschen könnte. Die Reihenfolge der beiden Konstituenten ist jedoch in den meisten Fällen konventionell so gefestigt, dass sie eigentlich nicht verändert werden kann. 59 Man unterscheidet endozentrische (z.b. Spieler-Trainer) und exozentrische (z.b. Strumpfhose; Hosenrock) Kopulativkomposita. Bei den endozentrischen Komposita werden in der Regel zwei Personenbezeichnungen miteinander kombiniert, die für die betreffende Person auch einzeln gelten d.h. ein Spieler-Trainer ist sowohl ein Spieler als auch ein Trainer. Bei den exozentrischen Komposita beziehen sich dagegen nicht alle Eigenschaften der beiden koordinierten Klassen auf die benannte Sache, d.h. eine Strumpfhose hat Merkmale von Strumpf und Hose, ist aber genau genommen weder mit Strumpf noch mit Hose angemessen benannt. 60 Außer Personenbezeichnungen und Bezeichnungen für Kleidungsstücke treten oft die Tierbezeichnungen auf. Die Benennung des Tieres steht heutzutage als das Zweitglied, wahrscheinlich wegen der deutlichen Differenzierung von Personenbezeichnungen (vgl. Mutterhündin, aber noch 1519 in Dresden hundemutter). 61 Den Kopulativkomposita sind auch geographische Namen wie z.b. Sachsen-Anhalt oder Schleswig-Holstein zuzuordnen vgl. Uhrová 2002, S vgl. Uhrová 2002, S vgl. Kunkel-Razum / Wermke 2005, S vgl. Kunkel-Razum / Wermke 2005, S vgl. Fleischer 1983, S vgl. Uhrová 2002, S

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