Familien- und lebensphasenbewusste Personalpolitik ein Wettbewerbsfaktor für Unternehmen
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- Lennart Scholz
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1 Familien- und lebensphasenbewusste Personalpolitik ein Wettbewerbsfaktor für Unternehmen Suhl, den 26. November 2014 Sabine Weigel Auditorin der berufundfamilie Service GmbH Kontinuierlicher Rückgang des Erwerbspersonenpotenzials Quelle: doku.iab.de/kurzgraf/2010/kbfolien12101.pdf, IAB Kurzbericht 12/
2 Vereinbarkeit von Beruf und Familie - ein Dauerthema Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (2010): Familienfreundlichkeit Erfolgsfaktor für Arbeitgeberattraktivität 3 Familienbewusste Personalpolitik macht den Unterschied Quelle: Familienfreundlichkeit Erfolgsfaktor für Arbeitgeberattraktivität ; Hg.: BMFSFJ / Erfolgsfaktor Familie (2010) 4 2
3 Schon heute mehr Pflegebedürftige als Kinder unter 3 Jahren Anzahl der Kinder von unter 3 Jahren und Pflegebedürftige 3,50 3,30 3,40 3,10 2,90 2,90 Anzahl in Mio. 2,70 2,50 2,30 2,10 2,34 2,25 2,07 2,05 2,42 2,53 2,01 1,98 Pflegebedürftige Kinder von unter 3 Jahren 1,90 1, ,99 1,77 Quelle: Statistisches Bundesamt: Demographischer Wandel in Deutschland, Heft 2, Wiesbaden 2010; Statistisches Bundesamt: Statistiken der Kinder-und Jugendhilfe, Modellrechnungen für das Jahr 2013, Wiesbaden 2009, Statistisches Bundesamt: Bevölkerung Deutschlands bis 2060, 12. koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung, Wiesbaden 2009, (Variante 1-W1); eigene Berechnungen 5 Lebensphasenbewusste Personalpolitik, eine große Vielfalt an Möglichkeiten und Chancen! Beruf < 30 Jahre Jahre Jahre > 50 Jahre Existenzgründung Karriere 2. Karriere Balance Privat Familie Bildung Erziehungszeit War s das? Pflege von Angehörigen Alle Modelle sind legitim! 6 3
4 Das Instrument setzt in acht Handlungsfeldern an 1. Arbeitszeit 2. Arbeitsorganisation 3. Arbeitsort 4. Information und Kommunikation 5. Führung 6. Personalentwicklung 7. Entgeltbestandteile und geldwerte Leistungen 8. Service für Familie 7 Arbeitszeit Flexible Arbeitszeiten vergrößern den unternehmerischen Gestaltungsspielraum. Beschäftigte können Umfang und Lage der Arbeitszeit besser mit ihren Lebensphasen vereinbaren. Bsp.: Teilzeit (auch Führung in Teilzeit!?) Vollzeitnahe / Unterhälftige Teilzeit Familienschichten Möglichkeiten für lebensphasenorientierte Arbeitszeit Arbeitszeitkonten Umgang mit Ampelkonten (+/-) Flexible Pausenzeiten Sabbatical
5 Arbeitsorganisation Eine lebensphasenbewusste Arbeitsorganisation erhöht die Einsatzmöglichkeiten und die Einsatzbereitschaft der Beschäftigten. Die Balance zwischen Beruf und Familie wird durch eine flexible Gestaltung von Arbeitsaufträgen, multifunktionalen Personaleinsatz und Mitarbeiterbeteiligung erleichtert. Bsp.: Teamarbeit Terminierung von Besprechungen und Veranstaltungen Schaffung und Nutzung von Vertretungsregelungen Vorausschauende Planung (Bsp. Arbeitszeit, Urlaub, Meetings) Teamübergreifende Planung Gesundheitsmanagement 9 Arbeitsort Neue Informations- und Kommunikationstechnologien ermöglichen den Unternehmen Zeit- und Kosteneinsparungen. Den Beschäftigten eröffnen sie flexiblere Arbeitsformen und damit die Chance, private mit den beruflichen Anforderungen in Einklang zu bringen. Bsp.: Alternierende Telearbeit Mobiles Arbeiten Kommunikation mit dezentral arbeitenden Beschäftigten Umgang mit multilokalen Familien
6 Die Anforderungendes Instruments an die familien-und lebensphasenbewusste Personalpolitik Leistung Integration in Unternehmensphilosophie und Unternehmensstrategie Systematische Verankerung in Organisation, Instrumenten, Kommunikation und Kultur Kultur Dialog Hoher Durchdringungsgrad kritische Überprüfung /Anpassung der Maßnahmen Verstetigung des Themas Funktion/Regelaufgabe Verankerung in strategischer Funktion 11 Information und Kommunikation Die kontinuierliche Information zum Thema Lebensphasen verstärkt die Wirksamkeit der Maßnahmen im Unternehmen, sorgt für eine Legitimierung des Themas und wirkt somit auf die Bildung einer lebensphasenbewussten Unternehmenskultur ein. Durch die gezielte und authentische externe Kommunikation tritt man erfolgreich im Bewerbermarkt auf. Bsp.: Berichte in Betriebszeitungen / Intranet / Rundmails /... Ansprechpartner zum Thema Informationen in Freistellungszeiten Jobbörsen / Thema bei Stellenanzeigen Bewerbergespräche Fachartikel
7 Führung Führungskräfte tragen wesentlich dazu bei, dass die Angebot im Arbeitsalltag umgesetzt werden können. Ihr lebensphasenbewusstes Verhalten ist Spiegelbild einer modernen Unternehmenskultur. Kenntnisse über die Möglichkeiten und Anforderungen im Unternehmen Sensibilisierung zu den verschiedenen Lebensphasen Kenntnisse über den Nutzen Werteverständnis Definition im Führungsleitbild Lebensphasenbewusstsein FÜR Führungskräfte (vorleben möglich) 13 Personalentwicklung Persönliche Veränderungen sind Bestandteile jedes Lebensweges. Die Berücksichtigung der persönlichen Situation bei Einstellung und weiterer Planung der Laufbahn hilft, qualifiziertes Personal zu gewinnen und zukunftssichernde Kompetenzen zu erhalten. Bsp.: Erkennen und Berücksichtigung der Lebensphasen Personalentwicklungsplan Kontakthalte- und Wiedereinstiegsprogramm Weiterbildung während Auszeiten Ausbildung in Teilzeit Mitarbeitergespräche
8 Entgeltbestandteile und geldwerte Leistungen Beschäftigte mit persönlichen Verpflichtungen können auf vielfältige Weise finanziell und sozial unterstützt werden. Bsp.: Finanzielle Unterstützung bei Kurzzeitiger Arbeitsverhinderung ( 2 PflegeZG) Längerfristiger Arbeitsbefreiung ( 3 PflegeZG) Familienpflegezeit Übernahme von Kinderbetreuungskosten Haushaltsnahe Dienstleistungen Serviceleistungen Beratungsleistungen können Beschäftigte in besonders schwierigen Lebensphasen unterstützen. Auch die Sicherstellung einer geeigneten Betreuung für Kinder und pflegebedürftige Angehörige ist unabdingbare Voraussetzung für eine tragfähige Balance von Beruf und Privatleben. So können Fehlzeiten deutlich gesenkt werden. Bsp.: Kooperation mit Trägern für Kinderbetreuung und Tages- / Kurzzeitpflege, Hausaufgaben Feste Ansprechperson zum Thema Betreuung Aktuelle Informationen zum Thema Pflege (Pflegekoffer) Beratungsleistungen Informationsveranstaltungen / Vernetzung (Demenz, Patientenverfügung, Erziehung etc.)
9 Arbeitgeberattraktivität durch eine offene gelebte familienbewusste und lebensphasenorientierte Kultur! Das Unternehmen bietet Angebote die zu den verschiedensten Lebensphasen passen. Es besteht eine hohe Legitimität im Bezug auf die Ansprache verschiedenster Belange alles kann angesprochen werden,auch emotional eher unangenehme Themen können besprochen werden (Bsp. Pflege von Angehörigen)! Führungskräfte können, dürfen und sollen gestalten und vorleben! Es bildet sich eine gelebte Kultur der Offenheit für die Belange der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die gelebte Kultur passt sich Veränderungen in der Personalstruktur und im Werteverständnis permanent an (KVP). 17 Einige Namen im audit berufundfamilie 18 9
10 Vielfaltder Zertifikatsträger ein passgenaues Instrument für alle Betriebsgrößen bis 50 Beschäftigte bis Beschäftigte ab Beschäftigte und/ oder hoher Heterogenität 19 Nutzen einer familien- und lebensphasenbewussten Personalpolitik Betriebswirtschaftliche Effekte Mitarbeitendenmotivation -17% 14% Mitarbeitendenproduktivität -10% 13% Qualität der Bewerber -14% 12% Bindung von Kunde/Kundinnen -12% 10% Mitarbeitendenverbundenheit -11% 9% Fluktuationsrate -4% 15% Stellenbesetzungsdauer -9% 8% Fehlzeitenquote -12% 48% Krankheitsquote -22% 27% -30% -20% -10% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% Prozentuale Abweichung vom Mittelwert der weniger und mehr familienbewussten Unternehmen. ( Münster und Berlin 2013) 20 10
11 Interview Fachperspektive Praxiserfahrung Lokale Unterstützung Frau Nicole Habedank Personalleiterin bei der Firma HPT Hochwertige Pharmatechnik GmbH & Co. KG Herr Lutz Frischmann Gesellschafter Geschäftsführer der Firma Frischmann Kunststoffe GmbH Frau Anne Straßner Fachbereichsleiterin Gesundheitsförderung bei der AOK PLUS Frau Petra Schübel Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt, Agentur für Arbeit in Suhl 21 Vielen Dank! 11
12 berufundfamilie Service GmbH Sabine Weigel Nordpfad Zweibrücken Telefon s.weigel@berufundfamilie.de 12
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