Familienfreundlichkeit als Wettbewerbs- und Standortfaktor. Sande, den 28. Juni A. Wachendorfer
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- Ralf Beutel
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1 Familienfreundlichkeit als Wettbewerbs- und Standortfaktor Sande, den 28. Juni
2 Das Unternehmensnetzwerk Erfolgsfaktor Familie Gemeinsame Initiative des DIHK und der Bundesregierung Informations- und Serviceplattform für interessierte Unternehmen, niedrigschwelliger Zugang zum Thema familienbewusste Unternehmensführung Ziel des Netzwerks: Unternehmen, Institutionen und Multiplikatoren für das Thema sensibilisieren und bei der Umsetzung von Maßnahmen zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie unterstützen 2
3 Nutzen des Netzwerks für Unternehmen Informations- und Kooperationsbörse: Fragen und Anregungen loswerden Unternehmensdatenbank: passende Partner und Beispiele finden Unternehmenslotse: bei konkreten Fragen unterstützt werden Sendeplätze auf der Website: eigenes Engagement wirksam darstellen Veranstaltungen: Zugang zu Austausch und Expertise haben 3
4 Übersicht Einbettung der Thematik Blitzlicht Demografie im Landkreis Jever Situation von Beschäftigten und Unternehmen Bedarf und Nutzen familienorientierter Maßnahmen Handlungsfelder und Beispiele Kleine Gebrauchsanweisung Alexandra Wachendorfer 4
5 Übersicht Einbettung der Thematik Blitzlicht Demografie im Landkreis Jever Situation von Beschäftigten und Unternehmen Bedarf und Nutzen familienorientierter Maßnahmen Handlungsfelder und Beispiele Kleine Gebrauchsanweisung Alexandra Wachendorfer 5
6 Einordnung der Thematik Standortattraktivität Arbeitswelt der Zukunft Kommunikation Organisation von Arbeitsabläufen Familienorientierte Unternehmenspolitik Führung Demografischer Wandel Flexibilität - Integration Älterer - Frauen und Führung - Gesundheitsmanagement Umgang mit Lebenssituationen - Fachkräftemangel begegnen - Lebenslanges Lernen fördern - Neue Märkte und Bedarfe ermitteln 6
7 Demografischer Wandel und seine Folgen Im Jahr 2040 wird es in Deutschland bis zu 30% (14,5 Mio.) weniger Arbeitskräfte geben (minus 30%), damit verringern sich auch Wachstumschancen dramatisch Die Schulabgängerzahl wird bis 2020 um 20% zurückgehen gleichzeitig wächst die Zahl der Risikoschüler Bereits im Jahr 2005 (!) gaben durchschnittlich 16% der Unternehmen an, offene Stellen zumindest teilweise nicht besetzen zu können Unternehmen der Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien geben an, dass sie 57% ihrer Stellen nicht oder erst erheblich später besetzen können Aktuell werden etwa Elektroingenieure gesucht Bedingt durch die konjunkturelle Lage sucht ein Drittel aller Firmen in Deutschland Mitarbeiter (davon 71% zusätzliche Beschäftigte!) Quellen: IAB 2005, DIHK 2005 und 2007, ifo-institut, Bitcom 7
8 Gliederung Blitzlicht Demografie im Landkreis Jever 8
9 Demografische Situation Friesland Quelle: stat. Landesämter, Institut für Entwicklungsplanung u. Strukturforschung, Bertelsmann-Stiftung 9
10 Demografische Situation Region Friesland Quelle: stat. Landesämter, Institut für Entwicklungsplanung u. Strukturforschung, Bertelsmann-Stiftung 10
11 Gliederung Situation von Beschäftigten und Unternehmen 11
12 Situation der Beschäftigten Private / familiäre Verpflichtungen Aushandeln in der Partnerschaft Wunsch nach erfülltem Leben Hobbies, Werte, Ansprüche Steigende Arbeitsplatz- Anforderungen Lebenslanges Lernen Veränderungen der Arbeitsplätze (Inhalte, Dauer, Arbeitsort) Wachsende Arbeitsplatz-Auswahl im qualifizierten Bereich / Arbeitslosigkeit 12
13 Situation des Unternehmens mitarbeiterorientierte Personalpolitik Wettbewerbs- und Innovationsdruck Wachsende Komplexität von Aufgaben und Prozessen Steigende Qualifizierungsanforderungen Alterung der Beschäftigten Steigende Gesundheitskosten Sinkendes Arbeitskräfteangebot im qualifizierten Bereich 13
14 Gliederung Bedarf und Nutzen familienorientierter Maßnahmen 14
15 Nutzen erfolgter Maßnahmen Steigerung von Zufriedenheit, Motivation und Loyalität höhere Flexibilität und verbesserte Arbeitsqualität Senkung von Fehlzeiten und Fluktuation Wettbewerbsvorteile im Personalmarketing/ Rekruiting positive Entwicklung der Unternehmenskultur Imagegewinne Positionierung als verantwortungsvoller Arbeitgeber in der Region indirekt: erhöhte Attraktivität des Standortes 15
16 Fluktuationskosten pro Arbeitnehmer/in Errechnet an einem Beispiel mit 271 Mitarbeitern/ Metropolregion Rhein-Neckar Wiederbeschaffungskosten Die Reduktion der Ausstiegsquote von 32% auf 20% entspricht einem Einsparpotenzial von ca p.a. Überbrückungskosten Eine Senkung der Elternzeitdauer von 32 auf 19 Monate entspricht einem Einsparpotenzial von ca p.a. Wiedereingliederungskosten Eine Senkung der Elternzeitdauer von 32 auf 19 Monate entspricht einem Einsparpotenzial von p.a. Krankenstand Eine Reduktion der Fehlzeit der Mitarbeiterinnen mit Kindern unter 6 Jahren um 1 Tag p.a. entspricht dem Einsparpotenzial von p.a. 16
17 Betriebswirtschaftliche Effekte (Befragung auditierter Unternehmen) Quelle: Forschungszentrum familienbewusste Personalpolitik Münster 17
18 Sensibilität der Wirtschaft wächst 71,7% aller deutschen Unternehmen schätzen Familienfreundlichkeit im eigenen Unternehmen als sehr wichtig ein (2003: 46,5%) 23,4% praktizieren sieben bis neun Maßnahmen im Betrieb (2003: 9,4), 14% sogar zehn bis 12 Maßnahmen (2003: 3,4) Anzahl der Unternehmen, die nichts tun ist von 19,6% auf 4,8% gesunken Quelle: Unternehmensmonitor
19 Wünsche der Beschäftigten Flexiblere Arbeitszeiten Wiedereinstieg erleichtern Teilzeitarbeitsplätze Eigene Kinderbetreuung Sonderurlaub, wenn ein Kind krank ist Unterbrechungsmöglichkeit für junge Väter Von zu Hause aus Arbeiten können Beteiligung an der Kinderbetreuung Sonderurlaub nach der Geburt von Kindern An nichts davon, keine Angaben Väter Mütter Quelle: BMFSFJ, WSI 19
20 Gliederung Handlungsfelder und Beispiele 20
21 Handlungsfelder Flexible Arbeitszeitregelungen Teilzeit, Gleitzeit, Jahres-/ Lebens-Arbeitszeitkonten, Sabbaticals Familienbewusste Arbeitsorganisation flexible Gestaltung und Verteilung von Arbeitsaufträgen, multifunktionaler Personaleinsatz, Mitarbeiterbeteiligung Familienfreundlicher Arbeitsort Telearbeit, Heimarbeit, mobiles Arbeiten Informations- und Kommunikationspolitik kontinuierliche Information über den Nutzen familienfreundlicher Maßnahmen Führungskompetenz familienbewusstes Verhalten von Führungskräften Angebote für den Wiedereinstieg nach der Elternzeit Weiterbildung, Kontakthalteprogramme Entgeltbestandteile und Geldwertes finanzielle Unterstützung von Beschäftigten mit Familie, Serviceangebote für Haushalt, Freizeit oder Gesundheit Service für Familien Vermittlung von Betreuungsplätzen und Beratung zu Betreuungsangeboten für Kinder und pflegebedürftige Angehörige, betrieblich unterstützte Kinderbetreuung 21
22 Beispiele familienfreundlicher Maßnahmen I Dienstleistungsangebot (Bügel-, Einkaufsservice) (Stadt Velbert) Ferienangebote für Kinder bzw. Vermittlung solcher Angebote (Hess. Rundfunk, Ford, WDR mediagroup) Kooperation mit regionalen Schulen (KOMSA) Notfallbetreuung für Kinder (E.ON Ruhrgas, Commerzbank) Teamverantwortung (Handelshof, Rasselstein) Kooperation Kinderbetreuung mit anderen Unternehmen (Inosoft Marburg) 22
23 Beispiele familienfreundlicher Maßnahmen II Call-Center mit flexiblem Schichtarbeitssystem (WDR mediagroup, Vorwerk) Kooperation mit sozialen Diensten vor Ort (Steuerberatungsbüro Knollenborg, ZF Friedrichshafen) Belegplätze im Seniorenheim bzw. Kurzzeitpflegeplätze (Schwäbisch Hall, Avon) Väterförderung 75 bis 90%-Stellen (vollzeitnahe Teilzeit), zwei Projektverantwortliche (GETOQ) Freistellungen von Arbeitseinsätzen in größerer Entfernung während der Schwangerschaft (Schönberger Metallbau) 23
24 Väterförderung. aus: Frankfurter Rundschau Nr. 60/
25 Gliederung Kleine Gebrauchsanweisung 25
26 6 Schritte hin zu mehr Mitarbeiterorientierung: 1. Erfassen Sie den Status Quo 2. Klären Sie, in welchem Umfang Bedarf besteht 3. Schaffen Sie flexible Instrumente 4. Nutzen Sie bestehende lokale und regionale Angebote 5. Beziehen Sie in Ihre Planungen alle Ebenen des Betriebes ein 6. Positionieren Sie sich als familienfreundlicher Arbeitgeber in der Region Und noch ein Tipp: Fordern Sie nicht zuviel die Veränderung der Unternehmenskultur braucht Zeit! 26
27 Viel Erfolg für Ihre Balance im Unternehmen! 27
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