Kindes und Jugendalters. Störung des.
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- Elvira Hafner
- vor 7 Jahren
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1 Vorlesung Psychopathologie des Kindes und Jugendalters Störung des Sozialverhaltens
2 Störungen 2
3 Kernsymptomatik 1. Wutausbrüche 2. Häufiges Streiten 3. Opposition gg Erwachsene 4. Planvolles Ärgern 5. Schuldabwälzung 6. Empfindlichkeit 7. Ärger 8. Gehässigkeit 9. Lügen 10. Körperliche Aggression 11. Wegbleiben abends 12. Weglaufen 13.Tierquälerei 14.Stehlen 15.Schulschwänzen vor 13 LJ 16.Tyrannisieren 17.Waffengebrauch * 18.Körperliche Grausamkeit * 19.Destruktivität * 20.Feuer legen * 21.Raub Erpressung * 22.Sexuelle Nötigung * 23.Einbrüche * 3
4 Zweidimensionales Modell für Störung Eigentumsverletzung (in Orientierung an Frick u.a.1993) destruktiv Aggression verdeckt Stehlen Zerstören Brandstiftung Regelverstöße Schwänzen Drogenmissbrauch Schlägereien Hänseln Grausamkeit Widersprechen Aufsässigkeit Verweigerung offen nicht destruktiv Normverletzung Oppositionell 4
5 Persistierende und passagere Dissozialität (nach Moffit) 100% 90% 80% 70% 60% Prävalenz: 8 Jährige 3%; 13 Jährige 8,5%; 18 Jährige 5%; 25Jährige 4,5% 50% 40% Auf die Jugend beschränkt 30% 20% 10% Lebenszeit bestehend 0% AGE
6 Störung - Diagnostik Kernsymptomatik Persistenz Alter bei Beginn Reaktion des Umfeldes Subtyp Entwicklungsverzögerung Schulleistungen Komorbidität 6
7 Störungen - Ätiologie Genetische Einflüsse Biologisches Risiko Temperament Neurophysiol. Reaktion Neurochemische Veränderungen Hormonelle Einflüsse Schulisches Versagen Verhalten Selbstwertgefühl Negative familiäre Reaktion außerfamiliäre soziale Einflüsse (Psycho-)Soziales Risiko
8 Störungen - Pathogenese Perinatale Schädigungen, hyperkinetische Störungen und Hirntraumen sind biologische Risikofaktoren Bindungsstörungen können ursächlich für dissoziales Verhalten sein Kinder mit gestörtem Sozialverhalten zeigen häufig verminderte Angst- und Stressreaktionen Früh beginnendes dissoziales Verhalten reproduziert sich unabhängig von bestehenden Bedingungen g 8
9 Entwicklungsmodell nach Loeber Jugend -alter Stufenmodelle (Loeber) erklären Eskalationen des Verhaltens, aber auch Delinquenz Ausstiegsmöglichkeiten Schulprobleme Aggression Soziale Defizite Bündnis mit dissozialen Jugendlichen Kindheit Oppositionelles Trotzverhalten Probleme mit Gleichaltrigen Soziale Isolation Hyperkinetische Störung Schwieriges Temperament Geburt Prä- und perinatale Faktoren Störungsverlauf 9
10 Entwicklungspsychopathologie Früh beginnendes, dissoziales Verhalten ist oft mit einem HKS verbunden Aggressives Verhalten eskaliert schon früh durch aggressive / rigide Reaktion Aggressives Verhalten der Kinder verstärkt das aggressive Verhalten ihrer Bezugspersonen Zunehmende Breite der Symptomatik erhöht das Risiko von Substanzmissbrauch Ältere Kinder ( 10 Jahre ) haben bessere Prognose (s. Moffit) Mit zunehmenden Alter nimmt körperliche Aggression ab, anderes dissoziales Verhalten zu 10
11 ICD-10 Störungen Diagnostische Gliederung... auf den familiären Rahmen beschränkt (F91.0 )... bei fehlenden sozialen Bindungen (F91.1)... bei vorhandenen sozialen Bindungen (F91.2)... mit oppositionellem, aufsässigen Verhalten (F91.3) sonstige Störungen lt (F91.8) DSM-IV Typus mit Beginn in der Kindheit it (vor Alter 10 Jahre) Typus mit Beginn der Adoleszenz (kein Kriterium vor Alter 10 Jahre) 11
12 Störung - DD Dissoziale Persönlichkeitsstörung (F60.2) I. d. R. volljährig Hyperkinetische Störung (F90) Früher Störungsbeginn Manische Episode (F30) Redefluss, Affektstörung Schizophrenie (F20) Autismus (F84) 12
13 Störungen - Interventionen Familienzentrierte Verfahren Elterntraining zur Verhaltensbegrenzung Etablierung alternativer Verhaltensweisen Kindzentrierte Verfahren Pharmakotherapie (Stimulanzien, Risperidon, Lithium) Behandlung komorbider Störung Psychotherapie, z.b. Problemlöse-Training Lebensumfeldzentrierte Verfahren Gemeindenahe Programme (Schule, Jugendhäuser) Frühintervention als indizierte Prävention Rechtzeitige Einschaltung der Jugendhilfe 13
14 Störung Handlungsschema Akute Eigen- oder Fremdgefährdung? nein zusätzlich andere psychiatrische Krankheiten? ja Drogen gleichw. ja Schweregrad leicht bzw. Funktionsniveau > 5 zusätzlich Drogenberatung nein Jugendamt hinzuziehen Hilfen einholen ja Amb. pädagogische Maßnahmen (z.b. Beratungsstelle) nein ja Ambulante Hilfen ambulante kinder- und jugendpsychiatrische Behandlung ja ist durch Behandlung der Begleiterkrankung rascher Einfluss auf die Störung des Sozialverhaltens zu erwarten? nein Stationäre Hilfen stationäre Aufnahme in kinder- und jugendpsychiatrischer Klinik 14
15 Störung was sie behalten sollten Früh beginnende Störung haben ungünstige Prognose Oppositionelles Verhalten ist dissozial Kombination mit hyperkinetische Störung häufig Bei Kombination mit Depression besteht Suizid-Risiko!!! Flexible Reaktionen verhindern Eskalationen Medikamentöse Mitbehandlung nicht aus Prinzip unterlassen 15
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