Früher Genuss von den OÖ Gemüsefeldern

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1 15. Mai 2014 Gemüsehof Wild-Obermayr, Ipftal 29, 4491 Niederneukirchen ÖR Ing. Franz Reisecker, Präsident Landwirtschaftskammer OÖ Früher Genuss von den OÖ Gemüsefeldern Ein milder Winter und ein sonnig warmes Frühjahr bringen für das heurige Jahr eine historisch frühe Gemüseernte. Bereits seit Anfang Mai wird in Oberösterreich erstes taufrisches Gemüse geerntet. Ab jetzt gibt es das sehnsüchtig erwartete junge Gemüse wieder aus der Region und jeden Tag kommen neue Arten hinzu. Herrlicher Geschmack, sortentypischer Duft und kräftige, natürliche Farben sind eindeutige Qualitätsmerkmale für das erntefrische Gemüse aus Oberösterreich und damit ein Zeichen für ein Maximum an wertvollen Inhaltstoffen. Der letzte Winter wird unter den Top Ten der wärmsten Winter seit 1881 in die Geschichte eingehen. Ebenso kam der Frühling nicht nur früher, er brachte auch außergewöhnlich viel Sonne und warme Temperaturen. Die Bedingungen zum Anpflanzen waren heuer optimal, sodass die ersten Saaten und Pflanzungen bereits Ende Februar, Anfang März durchgeführt werden konnten, erläutert ÖR Ing. Franz Reisecker, Präsident der Landwirtschaftskammer OÖ. Gemüse hat in Oberösterreich eine lange Tradition Historisch ist der Gemüseanbau in Oberösterreich durch Aufzeichnungen in Klöstern und Herrschaften bereits im 13. Jahrhundert nachgewiesen folgte im Eferdinger Becken der erste Anbau von Erdäpfeln. Heute ist diese Region durch die günstigen Boden-, Wasser- Seite 1 von 8

2 und Klimabedingungen das Zentrum des heimischen Gemüseanbaus. Der erwerbsmäßige landwirtschaftliche und gärtnerische Gemüseanbau wird in Oberösterreich von ca. 170 Betrieben auf einer Gesamtanbaufläche von etwa Hektar (inkl. Mehrfachnutzung) betrieben. Im Jahr 2013 wurden im Eferdinger Becken aufgrund der Überflutungen anlässlich des Jahrhunderthochwassers rund 300 Hektar Gemüsefläche vernichtet und so reduzierte sich die Erntefläche im Vorjahr auf ca Hektar. Flächenentwicklung Gemüse in Oberösterreich seit dem Jahr 2005 in Hektar: Verband der Obst- und Gemüseproduzenten OÖ: Die Tabellen zeigen, dass in den letzten zehn Jahren die Zahl der erwerbsmäßigen Obst- und Gemüseproduzenten zwar leicht gesunken ist, gleichzeitig vergrößern sich aber die Gesamtanbauflächen. Seite 2 von 8

3 In Oberösterreich liegt die Stärke in der Vielfalt der Gemüsearten zur regionalen Vermarktung und saisonalen Verarbeitung. Die Gemüseanbaufläche mit durchschnittlich zehn Hektar je Betrieb ist im Vergleich zu den Hauptgemüseländern in Europa (Holland, Spanien, Italien, etc.) sehr niedrig und ein Zeichen dafür, dass sehr viele Betriebe den Gemüseanbau im optimalen Fruchtwechsel mit anderen Ackerbaukulturen betreiben, erläutert Reisecker. Produktpalette zeigt hohe Vielfalt Die Palette der in Oberösterreich produzierten und saisonal erhältlichen Gemüsearten ist bereits auf mehr als 70 verschiedene Produkte angewachsen. So findet man neuerdings bei den OÖ Gemüsebauern neben verschiedenen Zwiebelarten beispielsweise Rhabarber, Fenchel, Melanzani, Pastinaken, Romanesco- Salat, Melonen und zunehmend auch Knoblauch. Die Anbauschwerpunkte liegen allerdings deutlich bei den Kohlgemüsen, den Salaten, den Gurkengewächsen und den Wurzelgemüsearten. Innerhalb von Österreich sind die OÖ Gemüseproduzenten beim Anbau von z.b. Frisch- und Sauerkraut, Broccoli, Bierrettich, Kopf- und Eissalat, Feld- und Einlegegurken, Roten Rüben, Sellerie, Spargel, Speisekürbis, Zucchini, Porree und Zuckermais marktbedeutend bzw. marktführend. Der geschützte Gemüseanbau in Folientunnels und Glashäusern ist in Oberösterreich mit einer Gesamtfläche von etwa zwölf Hektar im Vergleich zu Wien, dem Burgenland und der Steiermark eher untergeordnet. In diesen werden in OÖ hauptsächlich von Direktvermarktern Paradeiser, Gurken oder Paprika (inkl. Pfefferoni und Chili) erzeugt. Einige Betriebe produzieren in den Folienhäusern auch Jungpflanzen für den eigenen Freilandanbau bzw. für den Ab Hof-Verkauf. Ökonomische Bedeutung Vermarktung: Fast 40 Prozent der OÖ Gemüseproduktion geht in die industrielle Verwertung als Sauergemüse. Von den Verarbeitern efko, machland und Elfin werden im Lebensmitteleinzelhandel über 60 Prozent Marktanteil bei Sauerkonserven (Glas, Stehbeutel oder Dose) in Österreich erreicht. Etwa die Hälfte des geernteten Gemüses wird als Seite 3 von 8

4 Frischgemüse über den Großhandel an die Handelsketten geliefert und ca. zehn Prozent werden von den bäuerlichen Betrieben direkt vermarktet (Verkauf über Wochenmärkte, Hofläden, Gastro- und Großküchenbelieferung, Abo-Kisten,...). Ökologische Produktion und strenge externe Kontrollen Die OÖ Gemüseproduzenten halten sich bei der Produktion von Gemüse für den Großhandel seit dem Jahr 2006 zu 100 Prozent an die AMA-GAP-Richtlinien (AMA- Gütesiegel für Obst, Gemüse, Speisekartoffeln) bzw. AMA-BIO-Richtlinien. Manche Erzeuger produzieren nach noch strengeren Eigenmarkenrichtlinien wie z. B. nach jenen von Ja Natürlich, Natur Pur oder Zurück zum Ursprung. Der Anteil des Biogemüseanbaus beträgt mittlerweile schon 18,5 Prozent der Anbaufläche, das sind ca. 315 Hektar. Regelmäßige Aufzeichnungen, Schulungen und Betriebsevaluierungen gehen in Bio-Landbau einher mit mehreren Betriebskontrollen jährlich hinsichtlich Düngung, Pflanzenschutz, Bewässerung, Hygiene, Fremdarbeitskräftebeschäftigung und Warenfluss am Markt. OÖ Gemüsebauern sichern und bieten Arbeitsplätze Die rund 170 OÖ Gemüsebaubetriebe sichern durch ihre Bewirtschaftung und Investitionstätigkeit ca. 600 familieneigene Arbeitsplätze in der Region, beschäftigen rund Arbeitnehmer und sichern in den nachgelagerten Bereichen der heimischen Wirtschaft sowie am Dienstleistungssektor weitere rund 1.500, vorwiegend oberösterreichische, Arbeitsplätze. Weltweit ist der handarbeitsintensive Gemüseanbau auf ausländische Saisonarbeiter und Erntehelfer angewiesen. Diese stammen in Oberösterreich hauptsächlich aus den Ländern Polen, 70 verschiedene Gemüsesorten wachsen auf den oberösterreichischen Feldern, viele davon sind ab sofort erhältlich. Bildnachweis: LK OÖ, Abdruck honorarfrei Rumänien, aus dem Kosovo und der Ukraine. Der kollektivvertragliche Lohn für diese vollversicherten Landarbeiter in Österreich ist einer der höchsten in Europa und liegt derzeit bei Euro brutto monatlich. Seite 4 von 8

5 Landwirtschaftskammerrätin Gabriele Wild-Obermayr (Obfrau Verband der Obst- und Gemüseproduzenten OÖ) Gemüse aus Oberösterreich: regional und saisonal Es ist die hohe Kunst der OÖ Gemüsebauern, das richtige Produkt zur richtigen Zeit und in der richtigen Menge mit bester Qualität zu erzeugen. Die vielseitige Auswahl aus dem Frühjahrsangebot bringt nicht nur rege Abwechslung in den Speiseplan, sondern lässt, was die besonderen Inhaltsstoffe anbelangt, den Gemüsegenießer auch bereits aus dem Vollen schöpfen. Wie groß die Unterschiede und die Herausforderungen im Anbau sein können, zeigen die total konträren Produktionsbedingungen der beiden Frühjahre 2013 und 2014, erläutert Landwirtschaftskammerrätin Gabriele Wild-Obermayr, Obfrau des Verbandes der Obst- und Gemüseproduzenten OÖ, die selbst den Konsumenten im Hofladen auf ihrem Gemüsehof in Niederneukirchen Gemüse aller Art anbietet. Ab jetzt erhältlich: Zarte Blattgemüse: Kopfsalat, Lollo Rosso, Lollo Bionda, Bologneser und verschiedene Pflücksalate sowie Ruccola und junger Mangold, Spinat und feine Asia- Blattgemüsearten. Feine Kohlgemüse wie der Kohlrabi, das Frühkraut und der Frühkohl ergänzen das gesunde Angebot. Auch Karfiol und Brokkoli sind ab sofort erhältlich. Frisches Wurzelgemüse wie die Radieschen, Mairübchen und der OÖ Bierrettich sollten bei keiner Jause fehlen. Fruchtgemüse: Erste Zucchini werden in diesen Tagen geerntet und Feldgurken kommen Ende Mai hinzu. Feingemüse wie der weiße und grüne Spargel, die Jungzwiebel, der aromatische junge Knoblauch und Rhabarber, Heil- und Gewürzkräuter wie Schnittlauch, Petersilie, Dill, Minze, Melisse, Borretsch, Salbei, Oregano, Thymian, Basilikum, Rosmarin, Liebstöckel und Estragon runden das vitaminreiche Angebot ab. Seite 5 von 8

6 Angebot und Nachfrage Konsument und Produzent im Schulterschluss Zu Saisonbeginn sind die ersten Erntemengen traditionell gering. Deshalb findet man im Supermarkt oft noch Frischgemüse aus südlicheren Ländern, welches das heimische Angebot in der Startphase häufig bremst bzw. verdrängt. Der,aktive Konsument, der regionale österreichische Ware bevorzugt, kann durch Nachfragen eine schnellere Umstellung in den Regalen auf frische heimische Ware unterstützen, ist Wild-Obermayr überzeugt. Bis Johanni nicht vergessen sieben Wochen Spargel essen Jedes Jahr auf s Neue freuen sich viele auf den frischen heimischen Spargel. Dieser gilt nicht nur als kulinarischer Leckerbissen, sondern ist auch ein sehr gesundes Gemüse. In den letzten Jahren wird Grünspargel immer beliebter und der Anteil von weiß zu grün beträgt ca. 50 zu 50. Das Erntefenster ist ca. Mitte April bis Mitte Juni. Dazu passen die Jungen Eferdinger Die Ernte der Früherdäpfel oder feinen Heurigen wird mit Folien und Vliesen verfrüht und beginnt auf Feldern mit sandreichen Böden heuer bereits um den 20. Mai. Mein Tipp: Achten Sie im Handel auf die echten oberösterreichischen Heurigen. Ihr Aroma ist unvergleichlich zart, betont Wild-Obermayr. Die Herkunft ist entscheidend: Gemüse aus OÖ wächst auf fruchtbarem Boden mit der Energie der Sonne und mit sauberem Wasser Gemüse aus OÖ ist handverlesen, kontrolliert und zertifiziert mit dem AMA- (Agrar-Markt-Austria) bzw. BIO-Gütesiegel Gemüse aus OÖ ist qualitativ hervorragend, wird umweltschonend in der Region produziert und durch die kurzen Transportwege wird absolute Frische garantiert Gemüse aus OÖ sichert mindestens Arbeitsplätze und schützt das Klima Seite 6 von 8

7 Der Verband der Gemüsebauern OÖ ist in Zusammenarbeit mit der Landwirtschaftskammer OÖ sowie mit den Partnern in der Verarbeitung, im Handel und der Vermarktung ständig bemüht, dem Konsumenten die Vorteile der heimischen Gemüseproduktion in Verbindung mit dem saisonalen Einkauf und Konsum aufzuzeigen. Nur das Produkt der kurzen Wege garantiert bei Gemüse optimale Frische und Qualität zu einem günstigen Preis. Verstärkt werden diese Ziele durch vielseitige Öffentlichkeitsarbeit und verschiedene Werbemaßnahmen wie zum Beispiel das Kochbuch GemüseLust Neu entdeckte Leidenschaft (2. Auflage geplant), einer eigenen Direktvermarkterbroschüre, sowie mit der Homepage welche derzeit auch neu adaptiert wird. Gemüse direkt vom Bauern frischer geht s nicht mehr Eine aktuelle Liste der oberösterreichischen Gemüse-Direktvermarkter ist unter zu finden oder kann unter der Telefonnummer 050/ angefordert werden. Neuigkeiten und Veranstaltungshinweise gibt es auch auf Veranstaltungshinweis Welser Messe: 3. bis 7. September Unter dem Motto Erlebniswelt Bauernhof werden bei der Welser Messe unter anderem auch die OÖ Gemüsebauern auf ihre vielfältigen Produkte und Leistungen hinweisen: Das Thema Getreide, Obst und Gemüse Begreifen mit allen Sinnen wird bei dieser neu konzipierten Konsumentenmesse aktiv aufbereitet und auf über 400 Quadratmetern wird der heimische Gemüseanbau anschaulich dargestellt. Obfrau Gabriele Wild-Obermayr ist die Botschafterin des oberösterreichischen Gemüseanbaus. Bildnachweis: LK OÖ, Abdruck honorarfrei Seite 7 von 8

8 Bunte Frühlingsgemüsefelder kennzeichnen die Eferdinger Bauernhöfe. Bildnachweis: LK OÖ, Abdruck honorarfrei "Besonders früh startet heuer die Saison für heimisches Gemüse", betonten ÖR Ing. Franz Reisecker, Präsident der Landwirtschaftskammer OÖ und Gabriele Wild- Obermayr, Obfrau des Verbandes der Obst- und Gemüseproduzenten. Bildnachweis: LK OÖ, Abdruck honorarfrei Kontakt zum Thema: Ing. Stefan Hamedinger, Gemüsebaureferent der LK OÖ, Linzer Str. 4, 4070 Eferding Tel. Nr.: 050/ ; Verband der Obst- und Gemüseproduzenten OÖ: Obfrau KR Gabriele Wild-Obermayr, Tel. Nr.: 07224/8223; Internet: Kontakt Pressestelle: Mag. Elisabeth Frei-Ollmann, Auf der Gugl 3, 4021 Linz, Telefon: 050/ , Seite 8 von 8