Oberösterreich ist Vorreiter beim Anbau von Soja
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1 Pressemitteilung 21. Mai 2014 Präsident ÖR Ing. Franz Reisecker Oberösterreich ist Vorreiter beim Anbau von Soja Umweltaspekte werden ernst genommen Im Zuge der Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik der Europäischen Union könnte der Anbau von stickstoffsammelnden Kulturen, wie zum Beispiel Soja, eine neue Dynamik erhalten. Denn auf den künftig vorgeschriebenen ökologischen Vorrangflächen, die fünf Prozent der Ackerfläche einnehmen müssen, soll der Anbau stickstoffsammelnder Kulturen angerechnet werden. Gemeinsam mit den Landwirten arbeitet die Landwirtschaftskammer OÖ intensiv an der Verbesserung der Sojaproduktion. Immer wieder gibt es fachliche Herausforderungen und Fragestellungen, welche im Rahmen von Versuchs- und Forschungsarbeiten abgeklärt werden. Die Landwirtschaftskammer OÖ und die heimischen Ackerbauern sind jedenfalls für eine Ausweitung des s gut gerüstet und stellen ihr Know-how auch für Initiativen wie Donausoja zur Verfügung, betont ÖR Ing. Franz Reisecker, Präsident der Landwirtschaftskammer OÖ. Länger als jede andere Beratungsinstitution in Österreich beschäftigt sich die Landwirtschaftskammer OÖ mit den Grundlagen des s und gemeinsam mit den Bäuerinnen und Bauern wurde viel Know-how zum Soja entwickelt. Entscheidend für einen erfolgreichen Soja-Anbau ist die Unkrautregulierung. Diese kann zwar zu einem Teil mechanisch erfolgen, gewässerschonender, integrierter Pflanzenschutz ist bei Soja aber unumgänglich, betont Reisecker. Seite 1 von 5
2 Österreich Sojaland Nummer drei in Europa Österreich hat beim eine Vorreiterrolle in der Europäischen Union übernommen, denn mit einer Anbaufläche von ca Hektar im Jahr 2013 produzierte Österreich über Tonnen Sojabohnen. Mit zuletzt Hektar ist Oberösterreich ein Kernland des s in Österreich. Für heuer rechnet die Landwirtschaftskammer OÖ mit einer leichten Steigerung der Anbaufläche. Mittelfristig könnten in Österreich Hektar Soja angebaut werden. Dies würde etwa der aktuellen Rapsfläche entsprechen. Die globale Bedeutung der Sojabohne Mit einer Jahresproduktion von ca. 285 Millionen Tonnen hat Sojabohne fast zwei Drittel Anteil an der globalen Ölsaatenproduktion. Eine überragende Rolle spielt Sojabohne als Eiweißfuttermittel, denn nach der Ölgewinnung bleibt der eiweißreiche Sojaschrot als Futtermittel zurück. Unverändert importiert die EU etwa 30 bis 35 Millionen Tonnen Sojaprodukte. Österreich importiert jährlich ca Tonnen Sojaschrot. Die weltweite Sojaproduktion hat sich in den letzten 30 Jahren nahezu verdreifacht. Der größte Importeur von Sojaprodukten ist mittlerweile China. Durch sich stark ändernde Konsumgewohnheiten mehr Fleischkonsum ist der Sojabedarf dort sehr stark gestiegen. Global ist Gentechnik im Vormarsch Die drei größten Sojaproduzenten und auch Exporteure USA, Brasilien und Argentinien setzen sehr stark auf den Einsatz der Gentechnik. Etwa 80 Prozent der weltweiten Sojaproduktion erfolgt mittlerweile mit gentechnisch veränderten Sorten. Österreichs ist gentechnikfrei heimisches Soja ein Exporterfolg Im österreichischen werden keine GVO-Sorten verwendet. Die heimische Sojaernte wird zu großen Teilen von österreichischen Verarbeitungsbetrieben im Bereich der Fermentationsprodukte (Sojadrinks) oder der Mahlprodukte (Sojamehle) z.b. in der Backindustrie benötigt. Der Exportanteil der heimischen Verarbeitungsbetriebe ist hoch. Immer mehr wird die heimische Sojabohne aber auch als Futtermittel eingesetzt. Damit können Importe ersetzt werden und dem Wunsch des Konsumenten nach gentechnikfreien Produkten wird Rechnung getragen. Besonders in der Legehennenhaltung wird heimisches Soja eingesetzt. Seite 2 von 5
3 Unkrautregulierung entscheidend Sojabohne reagiert durch eine relativ langsame Jugendentwicklung sensibel auf die Konkurrenz durch Unkräuter. Die Leitunkräuter sind Klettenlabkraut, Gänsefußarten, Kamille, Amaranth, Schwarzer Nachtschatten, Hirsen und Wurzelunkräuter wie Distel, Ackerwinde oder Ampfer. Vor allem die Wurzelunkräuter und der Schwarze Nachtschatten sind besonders schwer zu bekämpfen. Klettenlabkraut (links) und Schwarzer Nachtschatten sind Problemunkräuter im Soja. Bildnachweis: BWSB, Abdruck honorarfrei Um den in Österreich im jetzigen Ausmaß beizubehalten oder auszubauen, braucht es einen aktiven Pflanzenschutz. Zur chemischen Bekämpfung von Unkräutern in Sojabohne sind nur wenige Produkte zugelassen und ihr Einsatz muss sehr gezielt und zum optimalen Termin erfolgen. Der Einsatz ist durch die Landwirte auch genau zu dokumentieren, erläutert Reisecker. Ohne gewässerschonenden integrierten Pflanzenschutz ist in unseren Breiten der kaum vorstellbar. Mechanische Methoden wie beispielsweise Striegeln oder Hacken bedeuten einen größeren Aufwand: Da Soja relativ spät den Boden bedeckt, müssen diese Methoden öfters angewendet werden. Grundvoraussetzung sind Flächen mit geringer Ausgangsverunkrautung und lockerer sowie trockener Boden. Mechanische Unkrautregulierungsmethoden können schon bei leichten Hanglagen zu erheblichen Erosionen führen und sind daher auch nicht generell anwendbar. Neue Verfahren, wie z. B. Direktsaaten in einen gewalzten Grünschnittroggenbestand befinden sich derzeit noch im Versuchsstadium. Seite 3 von 5
4 Wenn wir weiterhin heimisches Soja aus garantiert gentechnikfreiem Anbau wollen, ist gezielter Pflanzenschutz notwendig. Die Landwirtschaftskammer OÖ achtet mit ihrer Abteilung Boden.Wasser.Schutz.Beratung (BWSB) darauf, dass dieser Pflanzenschutz möglichst gewässerschonend umgesetzt wird, so Reisecker. Wenn wir den in Österreich und auch in den angrenzenden europäischen Ländern noch ausbauen könnten, wäre das ein wichtiger Schritt, um die Importabhängigkeit in diesem Bereich weiter zu reduzieren. Deshalb bin ich froh über den Impuls, den der dadurch erhält, dass der Anbau stickstoffsammelnder Kulturen auf den Öko- Vorrangflächen angerechnet werden soll, schließt Reisecker. Neue Verfahren zum werden entwickelt, wie z.b. Direktsaaten in Grünschnittroggenbestand. Bildnachweis: BWSB, Abdruck honorarfrei Die Ergebnisse der Versuche der Boden.Wasser.Schutz.Beratung zum gewässerschonenden Pflanzenschutz können im Internet unter nachgelesen werden. Sie helfen den Ackerbauern dabei, ihre Anbaumethoden pflanzenschutztechnisch zu optimieren. Die Beratungsangebote zum gewässerschonenden der Landwirtschaftskammer OÖ bzw. der Boden.Wasser.Schutz.Beratung werden besonders im Rahmen der 55 Arbeitskreise Boden.Wasser.Schutz mit ihren 2160 Teilnehmern sehr gut angenommen. Seite 4 von 5
5 GVO-freies Soja aus Österreich ist am Markt gefragt. Bildnachweis: BWSB, Abdruck honorarfrei Kontakt zum Thema: DI Christian Krumphuber, Leiter der Abteilung Pflanzenproduktion, Auf der Gugl 3, 4021 Linz, Telefon: +43/050/ ; DI Thomas Wallner, Referatsleiter Boden.Wasser.Schutz, Auf der Gugl 3, 4021 Linz Telefon: +43/050/ , Kontakt Pressestelle: Mag. Elisabeth Frei-Ollmann, Auf der Gugl 3, 4021 Linz, Telefon: +43/050/ , Seite 5 von 5
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