I N F O R M A T I O N
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- Laura Auttenberg
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1 I N F O R M A T I O N zur Pressekonferenz mit Landesrat Max Hiegelsberger Landesrat Dr. Stephan Pernkopf Matthias Krön, Obmann des Vereins Soja aus Österreich am 7. Juni 2011 zum Thema "Die österreichische Sojastrategie: Wertschöpfungs-Dynamo Sojabohne Die Kulturpflanze des 21. Jahrhunderts"
2 LR Hiegelsberger, LR Dr. Pernkopf, Obmann Krön Seite 2 Österreich ist Dritter in EU 27 bei Sojaproduktion und plant Ost-Erweiterung Soja aus Österreich soll so bekannt werden wie die Mozartkugel Österreich wird zur Zentrale der europäischen Sojabohnenzüchtung und Drehscheibe nach Osteuropa Österreichs Landwirtschaft belegt innerhalb Europas den dritten Platz bei der Soja-Produktionsmenge: Die heimische Anbaufläche wuchs im letzten Jahr um 36 % auf über Hektar an, die Ernteerträge liegen knapp unter Tonnen. Die garantiert gentechnikfreien Sojabohnen aus Österreich werden zu 140 verschiedenen Produkten verarbeitet und Genießerinnen und Genießer in mehr als 30 Ländern weit über Europas Grenzen hinaus erfreuen sich an den gesunden, wohlschmeckenden Eiweißprodukten. Beim 3. Österreichischen Soja-Symposium in Ansfelden/ Oberösterreich einigten sich Experten auf die nächsten Schritte, um diese rot-weiß-rote Erfolgsgeschichte fortzusetzen: Initiativen im Bereich der Saatgutforschung, das Konzept der Donau-Bohne und die verbesserte Qualität heimischer Bohnen lassen Soja aus Österreich zu einer Marke werden. Mit Hektar Anbaufläche überholt Soja die Zuckerrübe Durch den verstärkten Bedarf an Soja in der Lebensmittelverarbeitung und im Futtermittelbereich ist der Anbau von Soja in den letzten Jahren stark gestiegen; 2010
3 LR Hiegelsberger, LR Dr. Pernkopf, Obmann Krön Seite 3 betrug die Anbaufläche bereits Hektar und hat damit jene von Zuckerrüben überholt. Vertragslandwirtschaft bedeutet Absatzsicherheit und vernünftige Deckungsbeiträge für die heimischen Landwirtinnen und Landwirte, erklärt Oberösterreichs Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger die Rahmenbedingungen. Bereits auf 3 Prozent der heimischen Ackerfläche wächst Soja. In Österreich könnten mittelfristig etwa ha Sojabohnen angebaut werden. Mit einer Sojaanbaufläche von rund ha ist Oberösterreich das Sojaland Nummer 1 im Bundesländervergleich. Aber auch Niederösterreich hat die Flächen in den vergangenen Jahren auf ha verdoppelt und Potentiale sind noch vorhanden. Sojaanbau in Österreich 2010 (Fläche in Hektar) Vorarlberg Tirol Wien Salzburg Steiermark Kärnten Niederösterreich Burgenland Oberösterreich Quelle: Abteilung Land- und Forstwirtschaft; Land OÖ
4 LR Hiegelsberger, LR Dr. Pernkopf, Obmann Krön Seite 4 Soja aus Österreich soll so bekannt wie Mozart-Kugeln werden Bereits jeder dritte heimische Haushalt greift laut einer repräsentativen Studie von Integral zu Sojaprodukten. Der Wunsch nach ausgewogener Ernährung und der Anti-Aging Effekt der Sojabohnen sind die wichtigsten Gründe, Soja in die Ernährung zu integrieren. Matthias Krön vom Verein Soja aus Österreich erklärt: Wir wissen jedoch, dass viele Konsumentinnen und Konsumenten trotz Interesse auf Sojaprodukte verzichten, da Soja immer wieder mit der Abholzung des Regenwaldes in Verbindung gebracht wird. Dabei gibt es eine Vielzahl an Produkten aus gentechnikfreiem österreichischem Soja. Unser gemeinsames Ziel lautet daher, Soja aus Österreich zu einer Marke - am besten so berühmt wie die Mozart-Kugel - zu machen. Zucht von besten Sorten ohne Gentechnik Wir müssen alles daran setzen, die Wettbewerbsfähigkeit der gentechnikfreien österreichischen Sojabohnen sicherzustellen, ist der oberösterreichische Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger überzeugt. Denn: Die Gentechnikindustrie hat bereits rund 75 % der weltweiten Sojaproduktion unter Kontrolle. Hiegelsberger ist überzeugt: Um hier dagegen halten zu können, müssen wir die Forschung im Bereich Sojazüchtung verstärken und intensivieren. Die Gentechnikfreiheit bezeichnet Hiegelsberger sogar als Wettbewerbsvorteil.
5 LR Hiegelsberger, LR Dr. Pernkopf, Obmann Krön Seite 5 Soja goes east als Ausweg: Die Donau-Bohne entsteht Der Anbau von Soja auf heimischen Äckern ist - geprägt durch die herrschenden klimatischen Bedingungen und die Topographie - begrenzt auf einen Ertrag von bis Tonnen Soja. Gleichzeitig importiert Österreich jährlich Tonnen Sojaschrot im Wert von bis zu 200 Mio Euro aus Übersee für die heimische Fleischproduktion. Diese Eiweißlücke werden wir nicht schließen können. Österreich begibt sich hier aktuell in die zweifelhafte Abhängigkeit von insgesamt drei Ländern. Ein höherer Selbstversorgungsgrad mit Soja ist wünschenswert, aber aufgrund der begrenzten Flächen nur teilweise umsetzbar, erklärt Niederösterreichs Agrar- Landesrat Dr. Stephan Pernkopf. Er sieht die neue Donau- Bohne als Lösung: Denn durch die Ausweitung der Anbauflächen auf Ost-Europa kann die heimische Fleischwarenindustrie zukünftig vermehrt mit gentechnikfreiem Sojaschrot beliefert werden. Gentechnikfreiheit ist von unschätzbarem Wert für die Landwirtschaft. Dieses Merkmal zeichnet uns aus, und stärkt uns im internationalen Wettbewerb. Deshalb freue ich mich beim diesjährigen Soja-Symposium den Startschuss für die Erarbeitung der Soja-goes-East -Strategie geben zu dürfen, so Landesrat Pernkopf. Bei einem Roundtable werden die wichtigsten Schritte und Maßnahmen erarbeitet, sodass eine konkrete Ausarbeitung noch dieses Jahr möglich ist.
6 LR Hiegelsberger, LR Dr. Pernkopf, Obmann Krön Seite 6 Ziel soll es sein, dass der Import des gentechnik-manipulierten Sojas zurückgedrängt wird. Gentechnikfreiheit ist das wichtigste Verkaufsargument für Soja im In- wie auch im Ausland. Nur wenn Politik und Wirtschaft an diesem Ziel festhalten und damit den Konsumentenwünschen entsprechen hält dieses Verkaufsargument, plädiert der Oberösterreicher Hiegelsberger. Österreich soll zum Know-how Zentrum der Sojabohne werden. Österreich ist als eines der sichersten Herkunftsländer für qualitativ hochwertige Sojaprodukte positioniert und das soll so bleiben. Eine neue Top-Speisebohne aus Österreich könnte Europa erobern und sich über Österreichs Grenzen hinaus etablieren. Die heimische Wertschöpfung erfährt dadurch einen weiteren Push. Matthias Krön skizziert die Lösung: Wir brauchen eine Soja- Qualitätspyramide. Ganz oben steht die hochwertige österreichische Speise-Sojabohne, dann kommt die österreichische Futterbohne und als Basis die Donau-Bohne für die vollständige Versorgung der österreichischen Futterbranche. Die Überseebohne - vor allen Dingen die gentechnisch veränderte ist dann endlich Geschichte. An einem Strang ziehen als Credo für Landwirte, Betriebe und Politik Soja ist sozusagen ein Superstar aus Österreich, erörtert Matthias Krön die spannende Historie dieser Kulturpflanze. Entdeckt bei der Weltausstellung 1873 in Wien, führte Prof. Dr. Friedrich Haberlandt von der Hochschule für Bodenkultur bereits zwischen 1875 und 1877 die ersten Anbauversuche mit
7 LR Hiegelsberger, LR Dr. Pernkopf, Obmann Krön Seite 7 Soja in der westlichen Welt durch. Soja hat zwischenzeitig von Österreich aus die Welt erobert, so Krön weiter und gewinnt in Österreich nicht zuletzt durch unsere Aktivitäten seit rund zehn Jahren wieder stark an Bedeutung. Soja ist eine in Österreich heimische Kulturpflanze mit langer Tradition, die eine Zeitlang in Vergessenheit geraten war. Der Wunsch nach gentechnikfreien Sojaprodukten, deren gesamte Wertschöpfung in Österreich liegt, führte dazu, dass Soja nunmehr wieder in Oberösterreich, Niederösterreich und dem Burgenland in relevanten Mengen angebaut wird. Der bewusst gentechnikfreie Weg wird nunmehr um die Saatgutzüchtung erweitert, da zusehens weniger natürliches also nicht verändertes Saatgut aus Nordamerika erhältich ist. Hiegelsberger sieht hier eine tolle Möglichkeit zur Profilierung für die heimischen Saatgutzüchter. Bedacht werden müsse allerdings, dass die Mehrkosten für den gentechnik-freien Weg nicht auf die Bäuerinnen und Bauern abgewälzt werden. Rot-weiß-rote Unternehmen sind europaweit führend im Bereich Sojamehl, Knabbersoja und Sojamilchprodukte. Um diesen Erfolgsweg fortzusetzen, müssen die besten Rahmenbedingungen geschaffen, die Forschung intensiviert und das Wissen um Soja als heimische, gentechnikfreie Pflanze den Österreicherinnen und Österreichern noch näher gebracht werden, fasst Matthias Krön, Obmann des Vereins Soja aus Österreich, zusammen. Fakten: Soja macht in Europa Karriere In der EU wurden im vergangenen Jahr bereits Tonnen Soja produziert Tendenz stark steigend. Addiert man zu den
8 LR Hiegelsberger, LR Dr. Pernkopf, Obmann Krön Seite 8 EU-27 noch den Balkan, so werden auf einer Fläche von Hektar 1,25 Millionen Tonnen Sojabohnen in Europa geerntet. Österreich belegt innerhalb der EU nach Italien als Soja-Anbauregion den stolzen dritten Platz nach Produktionsmengen und gehört damit zu den relevanten Anbaugebieten. Hier ergeben sich tolle Chancen für die heimischen Landwirte, erklärt Krön. Ein klarer Vorteil in Österreich: Durch die Zusammenarbeit in der ganzen Verarbeitungskette vom Landwirt bis hin zum fertigen Produkt wird die Nachverfolgbarkeit der Rohstoffe möglich. Ein Argument, das ganz klar für Sojaprodukte aus Österreich spricht. Größte Importeure von Soja (Sojabohne + Sojaschrot), in Mio. Tonnen 60,0 50,0 52,0 40,0 32,0 34,0 40,0 36,0 30,0 20,0 10,0 0,0 14,0 5,0 5,0 5,0 4,0 0,0 1, Japan EU China Quelle: Abteilung Land- und Forstwirtschaft; Land OÖ
9 LR Hiegelsberger, LR Dr. Pernkopf, Obmann Krön Seite 9 Über den Verein Soja aus Österreich Der Verein Soja aus Österreich wurde 2008 gegründet und hat seinen Sitz in 1060 Wien, Lehargasse 11. Ein Großteil der Mitglieder des Vereins Soja aus Österreich verwendet Bio- Bohnen und setzt somit keine Pflanzenschutzmittel ein. Der Anbau bei konventionellen Bohnen unterliegt strengen Pflanzenschutzrichtlinien, die Empfehlung des Fachbeirates für Bodenschutz und Bodenfruchtbarkeit und die sonst gültigen gesetzlichen Rahmenbedingungen werden streng eingehalten bzw. teilweise noch enger ausgelegt. Obmänner des Vereins sind Matthias Krön (Geschäftsführer Mona Naturprodukte) und Herbert Stava (Inhaber Landgarten KEG), Kassier ist Ernst Ternon (Inhaber Sojarei GmbH). Sie entscheiden gemeinsam im sechsköpfigen Vorstand über die Ausrichtung und Ziele des Vereins. Die Mitglieder des Vereins: Agro Vet, Alondo Bio.k, ARGE Gentechnikfrei, Bäckerei Hartner, BGA Biogetreide Austria, Elisabeth Fischer, Evergreen Agrarprodukte, Hirschhofer, LACON, Landgarten, Leopold Pischinger, Maria Karl, Mona Naturprodukte, Naimer Alois, Österreichische Agentur für Biogetreide, Perger Gerhard, Power Soja, Probstdorfer Saatzucht, Saatzucht Gleisdorf, Saatbau Linz, Sieglinde Hofer, Sojarei, Shu-Chen Sojahaus, Strobl Naturmühle, Wojnar. Das Ziel des Vereins ist es, Soja in das Bewusstsein der österreichischen Bevölkerung zu bringen und den nachhaltigen Anbau von Soja in Österreich zu fördern. Soja soll als österreichische Kulturpflanze wahrgenommen werden. Details zum Verein und dessen Prinzipien finden Sie unter
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