Realisierungswettbewerb Franziskus Grundschule in Schwäbisch Gmünd
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- Eike Steinmann
- vor 7 Jahren
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1 Realisierungswettbewerb Franziskus Grundschule in Schwäbisch Gmünd
2 Preisgerichtssitzung am Fachpreisrichter: Prof. Peter Schenk, Architekt, Schwäbisch Gmünd Prof. Jörg Aldinger, Freier Architekt, Stuttgart Erster Bürgermeister Hans Frieser, Architekt, Schwäbisch Gmünd Diözesanbaumeister Heiner Giese, Architekt, Rottenburg Dipl.-Ing. Peter Krebs, Architekt, Karlsruhe Sachpreisrichter: Hans-Dieter Beller, St. Canisius GmbH Hans-Peter Frey, Schulleiter Canisius-Schule Sr. Benedicta Ewald, Kloster der Franziskanerinnen Auslober St. Canisius GmbH in Schwäbisch Gmünd vertreten durch Herrn Hans-Dieter Beller Heugenstraße Schwäbisch Gmünd Projektbegleitung Bischöfliches Bauamt Rottenburg Postfach Rottenburg a.n. Sachverständiger Berater: Herr Michael Leibinger, St. Joseph GmbH Vorprüfung: Kohler Mizsgár Grohe, Architektengesellschaft, Stuttgart Abbildungs- und Textnachweis: Pläne : Planverfasser Texte : Auslobung und Protokolle der Preisgerichtssitzung 2
3 Aufgabe Zu planen ist der Neubau der Franziskus Grundschule samt Nebenräumen und Außenbereich. Das Wettbewerbsgrundstück ist Bestandteil der St. Canasius-Anlage, südlich der Altstadt Schwäbisch Gmünd. Der bestehende Gebäudekomplex im Norden des Areals beinhaltet die Canasius-Beratungsstellen, die Canasius-Schule für Erziehungshilfe und das Cansius-Haus. Die Franziskus Grundschule hat den Anspruch der Öffnung in das gesellschaftliche Umfeld; sie stellt das Bindeglied des bisher eher geschlossenen Areals des Canasiushauses dar. Das parkartig bewachsene und ebene Wettbewerbsgrundstück (ca. 3400qm) grenzt im Westen an die Heugenstraße, von der aus der Zugang zur Grundschule erfolgen soll, und im Süden bis Osten an die Gartenbereiche von Wohngebäuden an. Ein Nachbar ist ein Alters- und Pflegeheim, daher sollten Störungen durch Lärmemissionen so weit wie möglich vermieden werden. An das Schulgebäude und die Umgebung werden Anforderungen gestellt, die über die einer Halbtagesschule hinausgehen. Die Ganztagesschule ist nicht nur Lernort, sondern auch Lebensraum für die Schülerinnen und Schüler. Einerseits werden Räume benötigt, in denen still und ungestört gearbeitet werden kann, andererseits sollten in der Nähe der Klassenzimmer, von diesen aus einsehbar, Zonen für Gruppenarbeit geschaffen werden. Der vernetzte Unterricht des Marchtaler Plans hebt die Grenzen der Fächer auf und hat damit Projektcharakter. Für die Präsentation der durch die Lerngruppen erarbeiteten Projekte sind geeignete Ausstellflächen gefordert. Auch die Arbeitsweise der Lehrerinnen und Lehrer bedarf geeigneter Räume für Gespräche, Planungen und Elternmitarbeit. Die Ganztagesschule benötigt die Möglichkeit der Essensausgabe und herstellung. Neben den allgemeinen Unterrichtsräumen werden Räume für den Freizeitbereich notwendig, sowie Frei- und Sportflächen. Es sind zwei Kurzzeitparkplätze und eine Durchfahrt vorzusehen, die das Bringen und Holen der Kinder möglichst reibungslos ermöglicht. Im Konzept zu berücksichtigen ist die Gliederung in zwei Bauabschnitte. 3
4 Dasch, Zürn, von Scholley, Freie Architekten BDA Stuttgart 1. Preis Beurteilung: Der Verfasser rückt mit seinem Baukörper aus der Straßenflucht der Heugenstraße in den Grünbereich zurück und bindet den Baukörper sehr sensibel in die Flucht der angrenzenden freistehenden Gebäude ein. Der Eingang zur Schule wird durch die differenzierte Ausbildung der Baukörper klar definiert. Im Innern des Quartiers entstehen unterschiedliche, qualitätsvolle Frei- und Pausenbereiche. Das vorgegebene Raumprogramm wurde erfüllt. Der Verfasser entwickelt durchdachte, den Bedürfnissen der Kinder entsprechende Raumgruppen aus Klassenräumen, Lehrer- und Freiarbeitsplatz sowie geschützten Freiräumen. Positiv wird die der jeweiligen Raumgruppe zugeordnete Terrasse mit Zugang zum Freibereich bewertet. Der Vorbereich als halböffentlicher Raum, die Eingangshalle und die anschließende Halle zum Pausenhof bildet eine interessante, differenziert gestaltete Raumfolge. Mensa und Halle und Pausenhof sind einander zugeordnet und können ineinander erweitert werden. Dadurch ergeben sich vielfältige Nutzungsmöglichkeiten. Die Erschließungszonen ermöglichen eine gute Orientierung. Durch die interessante Ausformung der Flurbereiche entstehen vielfältig nutzbare, interessante Räume. Die Realisierbarkeit in Bauabschnitten ist gut möglich. Schon mit dem ersten Bauabschnitt entsteht ein in sich geschlossener Baukörper. Die Arbeit liegt mit ihren Gebäudekennwerten im unteren Drittel und lässt eine wirtschaftliche Ausführung erwarten. Der vorliegende Entwurf entspricht in idealer Weise dem pädagogischen Konzept der Franziskus Grundschule. 4
5 Dasch, Zürn, von Scholley, Freie Architekten BDA Stuttgart 1. Preis 5
6 Riehle & Partner, Freie Architekten Reutlingen 2. Preis Beurteilung: Der Entwurf nimmt vorhandene städtebauliche Strukturen der Stadt Schwäbisch Gmünd geschickt auf, ohne die öffentliche Wirkung der Franziskusschule zu verleugnen und verleiht dem Ensemble dadurch eine hohe Integrationskraft. Insbesondere die alternierende Stellung der Baukörper mit giebel- und traufständiger Ausrichtung im Straßenraum spiegelt zum einen die Struktur des Quartiers wieder und ist zum anderen raumbildend für Zugang und Orientierung. Von hoher Qualität ist die Choreographie der Erschließung. Schüler und Eltern erreichen den Schulhof über eine torartige Situation und können in einem geschützten Freiraum Aufenthalt, Begegnung und Zugang zum Gebäude erreichen. Die besondere Qualität liegt im schützenden Charakter dieser Lösung für die Kinder und ebenfalls im (schall)schützenden Charakter für die benachbarte Wohnbebauung. Die Schule selbst gliedert sich um eine bestimmende, gut proportionierte Halle. Bei sehr guter Orientierbarkeit entstehen flexible, funktional und gestalterisch ansprechende Einzelbereiche. Hier sind die Gruppierungen der Klassenräume und ihr Umfeld oder der Bereich Halle, Mensa besonders hervorzuheben. Lediglich die Anordnung einer einzelnen Klasse im EG und Details der Belichtung der Innenbereiche im Freiarbeitsbereich werfen Fragen auf. Baukörperfügung, Proportion, Materialität und Detail zeigen eine durchgängige gestalterische Sicherheit auf hohem Niveau. Die Torsoqualität des Baukörpers im 1. Bauabschnitt erfüllt alle wesentlichen Kriterien der Bauaufgabe. Die Ergänzung eines 2. Bauabschnittes ist mit geringem Aufwand herzustellen. Trotz der durch die Halle bedingten erhöhten Kubatur, ist der Entwurf durch sein klares Fügungsprinzip als wirtschaftlich zu bezeichnen. Insgesamt leistet der Entwurf einen sehr guten Beitrag zur gestellten Aufgabe. Es gelingt aufs Beste den architektonischen Ausdruck der Gemeinschaft der Franziskusschule und die Anforderung auf eine detaillierte Ausformung der Einzelbereiche zu einem Ganzen zu fügen. 6
7 Riehle & Partner, Freie Architekten Reutlingen 2. Preis 7
8 D Inka & Scheible, Freie Architekten Fellbach 3. Preis Beurteilung: Der Entwurfsansatz versucht, sich mit einem gegliederten, zusammenhängendem Baukörper den städtebaulichen Randbedingungen der Heugenstrasße harmlos anzupassen und ordnend in den Städtebau des Grünbereiches einzugreifen, was positiv bewertet wird. Dabei folgt diese Entwicklung des Baukörpers dem inneren Aufbau der Organisation der Schule. Erfreulich sensibel wird mit dem Baumbestand umgegangen. Der Rampenzugang von der Heugenstraße als Haupterschließung ist großzügig und markant angelegt was von der Treppenerschließung zum Haupteingang nicht behauptet werden kann. Die Winkelerschließung des Innenraums vom Haupteingang aus stellt zusammen mit der Mensa und dem Ausblick in den Innen-Grünbereich eine sympathische räumliche Entwicklung dar. Die Erschließungswege sind selbstverständlich und klar angelegt. Der Küchentrakt mit eigener Andienung ist gut, seine Funktionsfähigkeit wird durch den Höhenunterschied zur Mensa etwas gemindert. Die Funktionseinheiten Klassen, Betreuung und freies Arbeiten, inklusiv der Freiklassen vor den Klassenzimmern, bilden anspruchsvolle gleichwertige wiederkehrende Elemente im Organisationsgefüge. Die im Obergeschoss angelegte Nachbarschaft von Klasse und Handwerk könnte bezüglich Lärmentwicklung zu Schwierigkeiten führen. Die Verwaltungseinrichtungen liegen vor allem wegen des zu erwartenden Besucherverkehrs wohl gut erreichbar, aber im Obergeschoss unpraktisch. Die konstruktiven Ansätze sind einfach und klar und lassen keine baukonstruktiven Schwierigkeiten erwarten. Besonders gelungen ist die bauabschnittsweise Gliederung. Sie lässt keinen torsoartigen Bestand im 1. Ba zu und wird durch den 2. BA zu einer neuen Einheit. Insgesamt stellt der Entwurf in Städtebau und Objektplanung einen geordneten gut überlegten Beitrag zur gestellten Aufgabe dar. Das Programm wurde in anspruchsvolle räumliche Zusammenhänge übersetzt. 8
9 D Inka & Scheible, Freie Architekten Fellbach 3. Preis 9
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