Web 2.0 basierte Ansätze zur Unterstützung innovierenden Handelns in Unternehmen
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- Lieselotte Schulz
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1 Web 2.0 basierte Ansätze zur Unterstützung innovierenden Handelns in Unternehmen EduMedia 2009 in Salzburg ( ) Olaf Zawacki-Richter und Joachim Hasebrook Inhalt Zusammenhang zwischen Kompetenz und Innovation Was ist "Innovationskompetenz"? Potential von Web 2.0 Anwendungen Projekt SALT 2.0 Folie 2
2 Innovation Innovation verstehen wir i.w.s. als "Lösung neuartiger Probleme" (Beckenbach 2007, 56), genauer: als das "Ermitteln, Artikulieren und Durchsetzen neuer Optionen im Bereich Technik und/oder Produkt und/oder Verhalten und/oder Organisation" (ebd.). Erfolgreiche Innovationen werden als "erstmalig gelungene wirtschaftliche Verwertung einer neuen Problemlösung" (Bauer 2004, 26) verstanden. Gescheiterte Innovationen betrachten wir als Chancen zum Verständnis von Innovationsprozessen. Folie 3 Innovationsformen Unterscheidung nach dem Gegenstand: Produkt- und Prozessinnovation Unterscheidung nach dem Neuheitsgrad: Basisinnovationen als grundlegende Neuerung, die potentiell vielen Menschen Beschäftigung bietet oder Verbesserungsinnovation als Weiterentwicklung auf bestehenden Gebieten. Unterscheidung nach dem Auslöser: Orientierung am Bedarf, der Nachfrage ( demand pull ) oder Nachfrage wird durch Angebot angestoßen ( technology push ) (vgl. Hauschildt & Salomo, 2007) Folie 4
3 Innovationprozess: Das Feuerwerksmodell vgl. van de Ven et al. (2008) Folie 5 Individuelle Kompetenz Kompetenzen zeigen sich in der selbstorganisierten Anwendung von Wissen, im richtigen Handeln in unsicheren Kontexten (Performanz). Kompetenzen als realized abilities (Connell et al. 2003) Kompetenzen als Selbstorganisationsdispositionen (Erpenbeck & Heyse 1999) Kompetenz = Wissen + Kontext + Motivation + Handlung Performanz Abgrenzung zur "Qualifikation": Performanz in künstlicher Situation Kompetenzen sind abhängig von Werten, von Motivation und Emotion Kompetenzen werden von Wissen fundiert, durch Werte konstituiert, als Fähigkeiten disponiert, durch Erfahrungen konsolidiert, auf Grund von Willen realisiert (Erpenbeck & Heyse 1999, S. 162). Kompetenzen sind nur selbstorganisiert entwickelbar Folie 6
4 Kompetenzmodell nach Erpenbeck & Heyse P = personale Kompetenz A = aktivitäts- und umsetzungsorientierte Kompetenz F = fachlich-methodische Kompetenz S = sozial-kommunikative Kompetenz Folie 7 Innovationskompetenz als Querschnittskompetenz Innovationskompetenz z. B. Offenheit für Veränderungen, ganzheitliches Denken, Lernbereitschaft Gestaltungswille, Initiative, Beharrlichkeit, Experimentierfreude Analytische Fähigkeiten, systematisch-method. Vorgehen, Marktkenntnisse, Integrationsfähigkeit, Kooperationsfähigkeit, Kundenorientierung, P A F S Weitere Beispiele für Querschnittskompetenzen: Medienkompetenz, Führungskompetenz, interkulturelle Kompetenz Folie 8
5 E-Learning Szenarien für Kompetenzentwicklung Standardinhalte / explizites Wissen Training von Skills Selbstlerneinheiten/ CBT - WBT Kompetenzentwicklung Lerngemeinschaften / Communities Komplexe Inhalte / implizites Wissen Folie 9 Zusammenhang zwischen Kompetenz und Innovation Kompetenzen wurden als Selbstorganisationsdispositionen beschrieben Innovation ist die Entstehung von etwas Neuem. Wirklich Neues ist nicht planbar oder steuerbar, sonst wäre es ja von vornherein bekannt! Ähnlich wie Kompetenzen sind auch Innovationen nur selbstorganisiert entwickelbar. Innovationsmanagement als Oxymoron: Management impliziert eine direkte Intervention auf ein bestimmtes Ziel hin. Folie 10
6 Potential von Social Software für Kompetenzentwicklung Kompetenzentwicklung mit dem Ziel innovatives Handeln zu fördern, muss Raum für für selbstorganisiertes, interaktives und informelles Lernen bieten (vgl. Erpenbeck & Sauter, 2007): - Artikulation - Interaktion - Kooperation - authentischer Kontext Web 2.0 basierte Anwendungen eröffnen hierfür hohes Potential: "Given the amount of attention that communication features and learning from peers (not just instructors) have received even in the traditional elearning context over the past few years, it is easy to see that this strong social streak in the Web 2.0 movement directly plays into the hands of any effort to increase knowledge sharing and transfer" (Rollet et al., 2007, S. 97). Folie 11 Das Projekt SALT 2.0 Web 2.0 Technologien in der beruflichen Qualifizierung (BMBF, 2008) Sparda Sales Training Sparda Akademie: Zentrale Bildungsinstitut des genossenschaftlich organisierten Verbands der Sparda-Banken: 12 regionale Sparda-Banken mit rund 350 Zweigstellen und Mitarbeitern Die Sparda-Banken haben sich im aktuell sehr schwierigen Umfeld außerordentlich gut behauptet. Vertriebsorientierte Weiterbildung: SALT 2.0 als Trainingsplattform, in der Marktforschung und als Kommunikations- und Innovationsplattform Folie 12
7 SALT 2.0: Kompetenzentwicklungsprogramm Zielgruppe: Sparda Vertriebsmitarbeiter / Führungskräfte Multimediale, kooperative Trainingslösungen Interaktive, transparente Marktforschung Entwicklung innovativer Produkte und Dienstleistungen Folie 13 SALT Sparda Sales Training mit Web 2.0 Einführung von Web 2.0- Technologie in bestehende Vertriebstrainings Lernszenarien für Marktforschung, Wissensmanagement und Videotraining Integration von Web 2.0-Tools in bestehende Lernmanagement- Systeme Evaluation der Maßnahmen, Ableitung eines Best Practice Manuals Online-Kundenbefragung als Marktforschungsmethode Umsetzung der Befragungsergebnisse in einer Web 2.0 Werbekampagne Zugang zu beispielhaften Innovationsplattformen Anwender: Sparda-Banken in Hamburg, Berlin, Münster und Regensburg DEVK-Versicherungen, monega Fondgesellschaft 14
8 zeb/rolfes. schierenb eck.associ ates 15 1 Lernszenario im Bereich Vertriebstraining Lernszenario 1: Multimediale, kooperative Trainingslösungen Gemeinsam Lernen und Erfahrungen austauschen wird unkomplizierter und multimedialer per Produkt-Wiki (oben) oder als Videoblog (unten). Anwendungsbeispiel: Bankfachwirt für Kundenberatung, z. B. 6 Monate Fernstudium + 2 Wochen Präsenz bei der Sparda-Akademie Das Web 2.0 ergänzt: Video-Blog mit Mustergesprächen, die kommentiert und markiert werden können Community of Practice mit Kommunikations-Wiki und persönlichen Lerntagebüchern (Learning Blogs) Beispiele dafür sind:
9 2 Lernszenario im Bereich Kundengewinnung Lernszenario 2: Interaktive, transparente Kampagnenentwicklung Anwendungsbeispiel: Bankfachwirt (Sparda-Akademie), z. B. 18 Monate bei der Sparda-Akademie Millionen Verbraucher hinterlassen ihre ehrliche Meinung über Produkte und Firmen im Internet. Neue Auswertungsmethoden nutzen diese für das Kampagnen-Management. Das Web 2.0 ergänzt: Online-Kundenbefragung als Marktforschungsmethode Umsetzung der Befragungsergebnisse in einer Web 2.0 Werbekampagne Beispiele dafür sind: Lernszenario im Bereich innovative Vertriebskonzepte Lernszenario 3: Kommunikationslösungen im Innovationsmanagement Anwendungsbeispiel: MBA Executive Program teils gemeinsam mit Universitäten Ständig werden Informationen im Internet gesucht, kopiert, in eigene Dateien eingefügt, aktualisiert und verschickt. In Web 2.0-Portalen werden sie übersichtlich gesammelt und bewertet. Das Web 2.0 ergänzt: Zugang zu beispielhaften Innovationsplattformen Beispiele für Plattform für Mitarbeiterkommunikation in Sparkassen Beispiele dafür sind:
10 zeb/space als Plattform für online Services zeb/space 1 Dienstleistungen (ThemenCenter) 2 Projektleistungen (ServiceCenter) Leistungen Allgemeine Informationen Nachrichten Seminaranmeldung Aktuelle Kommentare Projektberichte ( Rolfes Rundschau ) Studien zeb/pressespiegel Themendossiers Personalisierte Leistungen Online-Coaching (Trainings) Online-Schulung (zeb/medici) Mini-Projekte ( Checks ) Werkzeuge/ Instrumente/ Vorlagen 3 Forum (CommunityCenter) Vernetzung von Personen,Themen und Dienstleistungen Netzwerke betreute Diskussionsplattformen (z.b. Probleme im Coaching, aktuelle Entwicklungen Betreuungskonzepte) 19 ServiceCenter von zeb/space: Training und Coaching online 20
11 Fazit Kompetenzen werden als Grundlage für innovierendes Handeln gesehen. Die Konstrukte der Kompetenz und der Innovation sind affin (Aspekt der Selbstorganisation) Kompetenzmanagement & Innovationsmanagement: Es können nur kompetenz- und innovationsförderliche Rahmenbedingungen geschaffen werden. Web 2.0 Anwendungen im E-Learning bieten sich an für Kompetenzentwicklung. E-Learning Szenarien müssen Kompetenzentwicklung unterstützen. Einfacher Wissenstransfer führt sehr wahrscheinlich nicht zur selbstorganisierten Anwendung des Wissens in neuen Kontexten. Folie 21 Literatur Bauer, R. (2004). Scheitern als Chance? Fehlgeschlagene Innovationen als Gegenstand der Forschung. Wissenschaftsmanagement, 5(September/Oktober), Beckenbach, F. (2007). Akteurbefragungen als Grundlage für die Erfassung von Innovationsprozessen Möglichkeiten und Grenzen. In H. Hof & U. Wengenroth (Eds.), Innovationsforschung: Ansätze, Methoden, Grenzen und Perspektiven (pp ). Hamburg, Münster: Lit. BMBF (2008). Bekanntmachung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung von Richtlinien zur Förderung von Vorhaben zur Weiterentwicklung und zum Einsatz von Web 2.0 Technologien in der beruflichen Qualifizierung. Connell, M. W., Sheridan, K., & Gardner, H. (2003). On abilities and domains. In R. J. Sternberg & E. L. Grigorenko (Eds.), The psychology of abilities, competencies and expertise (pp ). Cambridge: Cambridge University Press. Erpenbeck, J., & Heyse, V. (1999). Die Kompetenzbiographie - Strategien der Kompetenzentwicklung durch selbstorganisiertes Lernen und multimediale Kommunikation. Münster: Waxmann. Erpenbeck, J., & Sauter, W. (2007). Kompetenzentwicklung im Netz - New Blended Learning im Web 2.0. Köln: Luchterhand. Hauschildt, J., & Salomo, S. (2007). Innovationsmanagement. München: Vahlen. Rollett, H., Lux, M., Strohmaier, M., Dosinger, G., & Tochtermann, K. (2007). The Web 2.0 way of learning with technologies. International Journal of Learning Technology, 3(1), van de Ven, A. H., Polley, D., Garud, R., & Venkataraman, S. (2008). The innovation journey. New York: Oxford University Press. Folie 22
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