29. Januar 2008 EKW: Symbolanalyse. dreamer.de/ekw/wohnwelten.pdf

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1 29. Januar 2008 EKW: Symbolanalyse Sabine, Rebecca, Melissa, Katharina, Fabian dreamer.de/ekw/wohnwelten.pdf Wohnwelten in Deutschland

2 Gliederung unserer Präsentation 1.Baudrillard 2.die Ausgestaltung des Wohnraums im geschichtlichen Überblick 3.Reduzierung in der Moderne 4.Vorstellung der Autoren 5.Vorstellung der Studie Wohnwelten in Deutschland 6.die vier Wohnmotive 7.Gruppenarbeit 8.Entwicklung der Wohnmotive seit den 80er Jahren 9.Ausblick / Diskussion

3 Jean Baudrillard Jean Baudrillard * 1929 in Reims 2007 in Paris Medientheoretiker, Philosoph und Soziologe Promotion 1968 mit der Arbeit Das System der Dinge ( Les Système des Objets ) Thema der frühen Schriften in den 60er und 70er Jahren: Die symbolische Funktion von Gebrauchsgegenständen Beispiele für die symbolische Funktion: englischer Ledersessel => britische Behaglichkeit orientalischer Gebetsteppich => Reisesouvenir aus dem Morgenland

4 Kontrast Bilder: bürgerlich

5 Kontrast Bilder: Übergangsform bürgerlich / modern

6 Kontrast Bilder: modern

7 die Ausgestaltung des Wohnraumes in der bürgerlichen Gesellschaft (19. Jh.) Anordnung der Möbel Rückschluss auf Familien u. Gesellschaftsstruktur Zentrale Stellung von Tisch u. Bett Patriarchat als moralische Dimension des Familienlebens Gegenseitige Behinderung der Möbel; begrenzte Autonomie der Unverrückbarkeit verschiedenen Familienmitglieder Feste Bestimmung eines jeden Auffassung von Familienmitglied als Möbelstückes Person mit distinktiven Fähigkeiten Einheit der Möbel; strenger Bezug der Innige Bindung an die Familie Möbel aufeinander Anordnung der Möbel entlang einer Versinnbildlichung von regelmäßigem Achse Tagesablauf und Anwesenheit der Familie integrierter, psychologischer Raum

8 die Ausgestaltung des Wohnraumes in der modernen Gesellschaft Veränderungen in Familie und Gesellschaft durch bürgerliche und industrielle Revolution Daraus resultierender Stilwandel Befreiung von religiösen, moralischen und Befreiung von der Funktion des familiären Implikationen Gegenstandes (nicht vom Gegenstand selbst) Veränderte Stellung des Individuums in Familie und Gesellschaft Größere Beweglichkeit, Vertauschbarkeit der Einrichtungsgegenstände Raummangel Zweckmäßigkeit; Entstrukturierung des Raumes Zerstückelter, funktioneller Raum

9 Reduzierung in der Moderne / Das Modell Interieur Wandel von in sich abgeschlossenen Räumen mit klarer Funktion (Beispiel: Esszimmer) hin zu offenen Wohnbereichen mit verschiedenen Funktionen Wandel von zentralen bedeutungsaufgeladenen Möbeln hin zu funktionellen und dezentral angeordneten Einrichtungsgegenständen: Spiegel nur noch funktional und nicht zur Ausschmückung dezentrale Lichtquellen keine Familienbilder und Büsten keine Uhren im Zentrum der Aufmerksamkeit

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13 dezentrale Beleuchtung im Kinderzimmer (IKEA Beispiel Einrichtung)

14 dezentrale Beleuchtung im Kinderzimmer (IKEA Beispiel Einrichtung)

15 die Autoren der Studie Prof. Dr. Thomas Meyer 1943 geboren Professor für Politikwissenschaft an der Universität Dortmund Leiter der FES Akademie für politische Bildung Berthold Bodo Flaig 1948 geboren Diplompsychologe Geschäftsführer des Sinus Institutes in Heidelberg Jörg Ueltzhöffer 1944 geboren Sozialwissenschaftler in Mannheim b Berthold Bodo Flaig und Jörg Ueltzhöffer entwickelten zusammen Mitte der 70er Jahre das Sinus Milieumodell.

16 Studie: Wohnwelten in Deutschland Pilotprojekt Alltagsästhetik im Jahr 1983 gestartet Ziel: Grundorientierung ästhetischen Erlebens und Verhaltens in den Sozialen Milieus erforschen Bedeutung der Alltagsästhetik für verschiedene Märkte liefern 240 Fallstudien (30 Fallstudien in den jeweils acht sozialen Milieus in Westdeutschland fotografische Dokumentation von Kleidung, Wohnung und Auto Spezialisierung: auf das Wohnen im Jahr 1985

17 die Grund Motive des Wohnens / Gruppenarbeit Gemütlich Heile Welt (Konventionalismus) Dekoration, Ästhetisierung Sauberkeit und Ordnung Stilperfektionismus, Anpassung Repräsentativ Außenorientierung, Prestige (Außenorientierung) Modernität, Trendorientierung Individualisierung, Selbstdarstellung Bequem Selbstverwirklichung, Do it yourself (Convenience) Convenience Einfachheit, Funktionalismus Alternativ Natürlichkeit (Zivilisationskritik) Antikonventionalismus, Stilprotest Kommunikation, Spontaneität

18 Gem

19 Gemütlich: Heile Welt / Dekoration

20 Gemütlich: Sauberkeit und Ordnung / Stilperfektionismus

21 Repräsentativ: Außenorientierung / Prestige

22 Repräsentativ: Modernität / Trendorientierung

23 Repräsentativ: Individualisierung / Selbstdarstellung

24 Bequem: Convenience

25 Alternativ: Natürlichkeit

26 Alternativ: Stilprotest

27 Milieu Vorstellung Milieuraster ermöglicht zielgruppenspezifische Gewichtungen breite Motive > in vielen sozialen Milieus von Bedeutung (Bsp.: Heile Welt ) Minderheitenmotive > in wenigen sozialen Milieus von Bedeutung (Bsp.: Antikonventionalismus )

28 Milieu Vorstellung 1) 2) 3) 4) 5) 6) 7) 8) 9) Heile Welt Dekoration, Ästhetisierung Sauberkeit und Ordnung 1) Konservatives gehobenes Milieu Stilperfektionismus, Anpassung Außenorientierung, Prestige 3) Traditionelles Arbeitermilieu 4) Traditionsloses Arbeitermilieu 5) Neues Arbeitnehmermilieu Modernität, Trendorientierung 6) Aufstiegsorientiertes Milieu Individualisierung, Selbstdarstellung Selbstverwirklichung, Do it yourself Convienience 7) Technokratisch liberales Milieu Natürlichkeit 8) Hedonistisches Milieu 9) Alternatives Milieu Einfachheit, Funktionalismus Antikonventionalismus, Stilprotest Kommunikation, Spontaneität 2) Kleinbürgerliches Milieu : Milieuspezifische Schwerpunkte : Dominante Motive ("Leitmotive") im jeweiligen Milieu

29 Entwicklung der Wohnmotive seit den 80er Jahren Stabile Bedeutung Heile Welt Außenorientierung, Prestige Dekoration, Ästhetisierung Selbstentwicklung, Do it yourself Antikonventionalismus, Stilprotest Abnehmende Bedeutung Convenience Einfachheit, Funktionalismus Sauberkeit und Ordnung Zunehmende Bedeutung Individualisierung, Selbstdarstellung Modernität, Trendorientierung Kommunikation, Spontanität Natürlichkeit Stilperfektionalismus, Anpassung

30 zwanghafte Individualisierung? Demonstrativer Ausdruck individueller Geschmacksvorstellungen: die eigenen Gefühle, Wünsche, Einstellungen sollen Sichtbar werden und erkennbar sein Starke Bedeutungszunahme in den Trendsettergruppen und im modernen Mainstream Individualisierung: Entäußerung,Verdinglichung Selbstdarstellung, Selbstinszenierung, Narzissmus: Auffallen, anders sein als die Masse; Dinge haben, die sonst keiner hat Deutliche Generalisierung im modernen Mainstream Das Wohnzimmer als Showroom / Bühne der Selbstdarstellung

31 zwanghafte Individualisierung? Stilistische Exklusivität, Verwender Prestige ; Ablehnung standartisierter Massenprodukte, Ablehnung von Katalog Wohnwelten Allmähliche Ausbreitung des Motivs im modernen Mainstream Wachsende Design An Sprüche/zunehmender Profilierungszwang Wunsch nach dem persönlichen Produkt : Wertschätzung von Unikaten, Sonder Anfertigungen, Einzelstücke Bedeutungszunahme bei den etablierten Trendsettern/ im Alternativen Segment Gewachsene (ästhetische) Kompetenz und gewachsenes Selbstbewußtsein

32 Bourdieu: Geschmack zentrales und relativ dauerhaftes Merkmal von Klassen (oder von sozialen Großgruppen) Über Geschmack kommen soziale Unterschiede besser zum Ausdruck Definition von Wohnstilen: rein empirisch > fotografisch und mit Aussagen der Bewohner (insgesamt 2516 Befragte) Wohnstilindikator > neun unabhängige Geschmacksdimensionen

33 die neun Geschmacksdimensionen Anteil Potential 1) Rustikalität 38,90% 14 Mio 2) Bürgerliche Tradition 20,30% 7,31 Mio 3) Klassische Modernität 17,60% 8,34 Mio 4) Nostalgie 16,90% 5,72 Mio 5) Legere Gemütlichkeit 18,40% 6,64 Mio 6) Repräsentative Individualität 13,40% 4,82 Mio 7) Konventionelle Gemütlichkeit 11,80% 4,18 Mio 8) Antikonventionalismus 4% 1,44 Mio 9) Avantgarde 2,70% 0,97 Mio Basis: Deutsche Wohnbevölkerung in den alten Bundesländern zwischen 18 und 64

34 Ausblick / Diskussion