Aufnahme. 1. Ankommen und Eingewöhnen
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- Reinhardt Fischer
- vor 7 Jahren
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1 Aufnahme 1. Ankommen und Eingewöhnen In den ersten Tagen des Aufenthalts bieten wir viel Unterstützung. Wir legen besonderen Wert darauf, dass schnell ein guter Kontakt zum Pflegepersonal, zu den therapeutischen Teams und den Mitpatienten entsteht. Dazu dienen folgende Schritte: Kontakt zu einer offiziellen Begleitperson Aufnahme durch das Pflegepersonal mit Terminvergabe Medizinische Aufnahmeuntersuchung mit Terminvergabe Aufnahme-Visite Erstgespräch mit dem Bezugstherapeuten Kontakt zum Paten (einem Mitpatienten) Ausführliche Hausführung 2. Allgemeine Informationen zur Aufnahme Erstkontakt zum Herstellen einer Vertrauensbasis Ausführliche Untersuchung und Diagnostik bei der Aufnahme Einführungsseminare und Informationsveranstaltungen Gemeinsame Erarbeitung individueller Therapieziele Behandlung durch therapeutische Teams und in Gruppen Partnerschaftliches Zusammenwirken von Therapeuten und Patienten Allen Problemen wird gleich viel Beachtung geschenkt 3. Aufnahmeuntersuchung Die Gespräche bei der Aufnahme werden geführt mit dem Arzt des Zentralen Medizinischen Dienstes sowie mit dem Bezugstherapeuten des jeweiligen therapeutischen Teams. Dabei geht es um das Erfassen der derzeitigen und früheren Beschwerden und Probleme Vorbehandlungen und Vorbefunde beruflichen und familiären Situation Information zur Krankheit und zur geplanten weiteren Behandlung Motivation zur Verhaltensänderung, Krankheitsakzeptanz und Krankheitsbewältigung Erwartungen des Patienten an die Behandlung Psychosoziale Konflikte Selbstwertprobleme Gesundheitliches Risikoverhalten
2 4. Besprechung der Therapieziele Die Festlegung der Therapieziele für die Behandlung und Rehabilitation erfolgt aufgrund der Angaben der Aufnahmeuntersuchung gemeinsam mit dem therapeutischen Bezugsteam. Um die Ziele einer berufsbezogenen Rehabilitation zu erarbeiten, finden die sozialen Probleme und die Einschränkungen im privaten und beruflichen Leben eine besondere Berücksichtigung. Weiterhin erfolgt eine ausführliche Diagnostik: Psychotherapeutische Diagnostik Medizinisch-psychosomatische Diagnostik 5. Diagnostik 5.1 Psychotherapeutisch-psychosomatische Diagnostik Verhaltenstherapeutische Diagnostik Tiefenpsychologische Diagnostik Durchführung psychologischer Testverfahren Fragebogenuntersuchung zur Basisdokumentation und Messung der Ergebnisqualität Verhaltenstherapeutische Diagnostik Das Kernstück verhaltenstherapeutischer Diagnostik bildet die funktionale Verhaltens- und Bedingungsanalyse. Zu ihren Elementen gehört die Erfassung des aktuellen symptomatischen Problem- oder Störungsverhaltens einer Person auf kognitiver, emotionaler, motorischer und somatischer Ebene. Diese Elemente werden in Beziehung gesetzt zu möglichen auslösenden und nachfolgenden Bedingungen für das beschriebene Problemverhalten. Der diagnostische Zugang ist geleitet von folgenden Grundfragen: Wozu verhält ein Mensch sich in einer bestimmten Weise? Welcher bewusste oder unbewusste Zweck könnte hinter einem bestimmten Aspekt des Verhaltens oder Erlebens eines Menschen stehen? Mit anderen Worten: Was ist die unbewusste Motivation und das Ziel einer bestimmten Wahrnehmungs- und Handlungsweise Tiefenpsychologische Diagnostik Die psychodynamische Diagnostik erfolgt durch das Erstinterview und besteht aus einer ausführlichen Erhebung des psychischen Befundes und der psychodynamischen Konflikte einer ausführlichen biographischen Anamnese mit Fragen nach den relevanten Beziehungspersonen den vorherrschenden Kommunikationsmustern
3 der Beziehung zu sich selbst und zum eigenen Körper die Psychosozialen Konflikte Selbstwertprobleme der Wahrnehmung von Übertragung und Gegenübertragung einem Verstehen des szenischen Geschehens im Rahmen des Erstinterviews einer vorläufigen diagnostischen Beurteilung entsprechend der Operationalisierten Psychodynamischen Diagnostik (OPD) in den Bereichen Behandlungsvoraussetzungen vorherrschender Beziehungsstil zentraler Konflikt Persönlichkeitsstruktur Psychologische Testverfahren Folgende diagnostische Erhebungsmethoden werden in unserer Klinik im psychotherapeutischen Prozess eingesetzt: standardisierte Interviewverfahren zur Erfassung des Störungsbildes explorative Interviews, verhaltenstherapeutische Problem- und Verhaltensanalysen biographische Anamnese unter psychodynamischen Gesichtspunkten standardisierte Selbstberichte für Patienten: Fragebögen und Skalen zur Erfassung der Beschwerdesymptomatik Fragebögen zur Basisdokumentation und Messung der Ergebnisqualität: In Zusammenarbeit mit der Arbeitsgruppe Psychotherapie- und Versorgungsforschung (AGPV)" des Instituts für Medizinische Psychologie am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Leitung von Prof. Dr. Dr. Uwe Koch Basisdokumentation mit sozialmedizinischen Variablen: Soziodemographische Variablen (u.a. Alter, Geschlecht, Schulbildung, Berufsbildung, Familienstand, Wohnsituation) Sozialmedizinische Variablen (u.a. Erwerbsstatus, letzte berufliche Tätigkeit, AU-Zeiten, Zeiten von Arbeitslosigkeit, Rentenbegehren, Rentenantrag, Merkmale der Arbeitsplatzsituation, Minderung der Erwerbsfähigkeit) Inanspruchnahme medizinischer und anderer therapeutischer Leistungen Therapieziele Psychische Beschwerden Soziale und intrapersonelle Ressourcen
4 Messung des Status der Patienten bei Aufnahme sowie der Ergebnisqualität bei Entlassung: Psychische Beschwerden/Psychopathologie: Kurzform der SCL-90-R, BDI Interpersonale Probleme: Kurzform des IIP Lebensqualität/Krankheitsfolgen: Kurzform des SF-36 Soziale Unterstützung: F-SoZu Salutogenetische Potenz: Hamburger Genussbogen Fremdeinschätzung durch die Therapeuten bei Aufnahme und Entlassung: Psychische und somatische Diagnosen Arbeitsfähigkeit Chronifizierungsgrad Therapiemotivation Sozialmedizinische Prognose Behandlungsdauer Weitere Behandlungsempfehlungen Weitere standardisierte Fremdeinschätzungsinstrumente (z.b. HoNOS, BSS, GAF, SF-8-F) 5.2 Medizinisch-psychosomatische Diagnostik Medizinische und körperliche Untersuchung sowie ärztliche Beratung während des Therapieverlaufes Technisch-apparative Untersuchungen sowie fachärztliche Untersuchungen zur weiteren Klärung unklarer Befunde Medizinische Untersuchung im ZMD Hier werden die Indikationen zu notwendigen medikamentösen, physikalischen oder auch naturheilkundlichen Behandlungen gestellt. Moderne technische Untersuchungsverfahren und fachärztliche Untersuchungen ermöglichen die Klärung auch komplexer diagnostischer Probleme.
5 5.2.2 Technisch-apparative Untersuchungsverfahren, fachärztliche Diagnostik: Hierbei kooperieren wir, falls spezielle Untersuchungsverfahren notwendig sind mit der Fachklinik Fredeburg. Im Einzelnen kommen folgende Untersuchungsverfahren zum Einsatz: Ruhe- und Belastungs-EKG Langzeit-EKG mit EDV-gestützter Auswertung Langzeitblutdruckmessung Farbdopplerechocardiographie Sonographie des gesamten Abdomens, des kleinen Beckens sowie der Schilddrüse Doppleruntersuchung; arteriell und venös Spirometrie; auch mit Broncholyse Blutgasanalyse; Oxymetrie Screening schlafbezogener Atemstörung In Zusammenarbeit mit der Fachklinik Fredeburg: EEG; mit Möglichkeiten der Hyperventilationsprovokation und des Schlafentzugs
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