Was bringt den Eltern eine Erziehungs- und Bildungspartnerschaft?
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- Carin Beyer
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1 Was bringt den Eltern eine Erziehungs- und Bildungspartnerschaft? Fachhchschule Köln 1 Veränderte Familienstrukturen z.b. Alleinerziehende, Trennungen, Patchwrkfamilien Weniger Grß- Gesamt familien Traditinsverlust Keine allgemein-verbindlichen Nrmen Vielfalt an Optinen, Individualisierung Veränderte Geschlechtsrllen und Eltern-Kind-Beziehungen Öknmische Rahmenbedingungen Unsichere Arbeits-verhältnisse, Arbeitsverdichtung Gefrderte erhöhte Flexibilität und Mbilität prekäre Arbeitsverhältnisse, Vereinbarkeit Familie und Beruf Gesellschaftliche Strukturveränderungen und hhe Belastungen Überfrderte und verunsicherte Familien Erzieherische Unsicherheiten Was ist die richtige Erziehung? Medien als Miterzieher, vn der Familienkindheit zur institutinellen Kindheit, vm Befehlshaushalt zum Verhandlungshaushalt Erhöhter Erziehungs- und Leistungsdruck Gefährdete Balance zwischen Bindung und Autnmie (für Kinder und Familien) Bindungsunsicherheit Vernachlässigung versus Überbehütung Benachteiligte Lebenslagen und erschwerte Lebenssituatinen durch Armut, Krankheit, Migratinshintergrund siehe Tschöpe-Scheffler, Sigrid: Familie und Erziehung in der Szialen Arbeit, 2009 Fachhchschule Köln Fakultät für Angewandte Szialwissenschaften 1
2 Gesellschaftliche Strukturveränderungen und (persönliche und gesellschaftliche) Destabilisierungen Führen dann bei Erwachsenen und Kindern zu einem gelingenden Leben, wenn es genügend Bewältigungsmechanismen, sziale Netzwerke, Sinnhaftigkeit, psitive Gefühle (Flurishing) Schutzfaktren in Frm vn gelingenden Begegnungs-, Bildungs- und Beziehungsräumen für neue Erfahrungen, zum Tätigsein, zum Austausch, zum schöpferischen Tun und Lernen, zum Umgang mit Scheitern und Leid gibt. Hierin sehe ich eine wesentliche Aufgabe vn Erziehungs- und Bildungspartnerschaften. Fachhchschule Köln Eltern, die es nötig haben, kmmen nicht! Erkenntnisfrage: Was könnten strukturelle, intrapsychische und interpersnelle Hindernisse für Erreichbarkeit sein? Wenn wir Angebte für möglichst viele Eltern erreichbar machen wllen, dann müssen wir uns fragen, warum diese Angebte für die Eltern schwer erreichbar sind? Fachhchschule Köln 4 Fachhchschule Köln Fakultät für Angewandte Szialwissenschaften 2
3 Überlegung 1: Zugang finden über das Aufblühen Knzept des Aufblühens ( Flurishing nach Fredricksn) mit flgenden Merkmalen: Helfen: Zuspruch und Mitgefühl zeigen, Unterstützung anbieten Interaktin: sich austauschen, gemeinsame Unternehmungen Spielen: einem Hbby nachgehen, Raum und Zeit vergessen Lernen: neugierig sein, Neues (nebenbei) lernen Spiritualität: meditieren, über den Lebenssinn nachdenken Körperliche Betätigung: Bewegung, Sprt, Tanz siehe empirische Studie vn Barbara Fredricksn: Ein Dienstag im Leben eines Aufblühenden 2009 Jchen Metzger: Wie (und warum) wir aufblühen 2009, S. 20ff Fachhchschule Köln Überlegung 2: Zugang finden über Sinnrientierung Der Mensch ist ausgerichtet auf die Welt, in der es gilt, einen Sinn zu erfüllen der anderen liebend zu begegnen. (Viktr Frankl, 1959, 1994) erfüllte Sehnsucht nach Zugehörigkeit (nach Heimat, gesichertem Lebensumfeld, Verbundenheit, einem übergerdneten Ganzen) und die Entdeckung eines persönlichen Lebenssinns machen ein gelungenes Leben aus. Viktr Frankl (1959, 1994): Lgtherapie und Existenzanalyse. Texte aus sechs Jahrzehnten, S. 57ff Fachhchschule Köln Fachhchschule Köln Fakultät für Angewandte Szialwissenschaften 3
4 Überlegung 3 Zugang finden über Unterstützung der Selbstwirksamkeit (Aarn Antnvsky: Salutgenese = Lehre vn der Gesunderhaltung Risik Eltern unter Druck fühlen sich als Opfer der Verhältnisse, der Gesellschaft, ihrer Kinder haben wenig Durchblick Schwierigkeiten lähmen, Ohnmacht, Überfrderung eigenes Tun wird als sinnls erlebt - wenig mtivatinale Kraft, Situatinen zu ändern Islatin Psitive Herausfrderung Eltern mit Selbstwirksamkeit fühlen sich als Gestalter/in des eigenen Lebens, entwickeln Bewältigungsmechanismen, finden ihr Tun sinnvll, finden (immer wieder) mtivatinale Kraft, Situatinen zu ändern, wissen, w sie Unterstützung und Hilfe bekmmen können Selbstwirksamkeit Zugang finden über Teilhabe Teilgabe Der Befähigungsansatz geht davn aus, dass Menschen Verwirklichungs- und Anerkennungschancen benötigen, um ihr Leben selbst bestimmt in Selbstachtung und Freiheit gestalten zu können. Institutinen (Kita, Familienzentren, Schulen) und Szialräume sind (neben dem Familienalltag) dafür geeignete Erprbungs- und Ermöglichungsräume (Befähigungsansatz: Capability Apprach nach Martha Nussbaum 2004) Fachhchschule Köln Fachhchschule Köln Fakultät für Angewandte Szialwissenschaften 4
5 Beispiel Mütterwerkstatt Beteiligte Eltern. sind selbstwirksamer, spüren ihre Fähigkeiten wachsen, sind zuversichtlicher, fühlen sich nicht als Opfer, sndern als Gestalter/innen ihres Lebens, ihres Alltags und können Erziehungsautrität entwickeln. Sind Eltern in unseren Institutinen (wirklich) aktiv beteiligt und verändern uns und die Institutin? Oder werden sie als störend und irritierend empfunden und wir beteiligen sie? Fachhchschule Köln 10 Fachhchschule Köln Fakultät für Angewandte Szialwissenschaften 5
6 Zwei Überlegungen zur Erziehungs- und Bildungspartnerschaft Erziehungs- und Bildungspartnerschaft bietet jenseits knkreter Angebte, Entwicklungsgesprächen und geplanter Kursstrukturen immer wieder auch unerwartete Gelegenheiten für Selbstbildungsprzesse. Diese gilt es wahrzunehmen, aufzugreifen, anzuregen, auszubauen und zu unterstützen. Erziehungs- und Bildungspartnerschaft bietet Gelegenheiten zur Klärung vn Erziehungs- und Alltagsfragen. Bildungsfördernd ist sie dann, wenn Fragen der Eltern gehört, aufgegriffen und weitergeführt werden. Dafür bedarf es neben aller wichtigen Planung genügend Leerstellen und einer engagierten, sensiblen Einstellung (statt Vr-stellung). Fachhchschule Köln Meine Abschlusshypthese: Erziehungs- und Bildungspartnerschaft muss/kann auf verschiedenen Ebenen vn Fachkräften und Eltern erarbeitet werden und ist nicht vrauszusetzen! Fachhchschule Köln Fachhchschule Köln Fakultät für Angewandte Szialwissenschaften 6
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