msa_teamschilling_wise10/11_ba.m3.3
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- Falko Diefenbach
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1 msa_teamschilling_wise10/11_ba.m3.3
2 1 Bauwerkgefüge Es gibt viele technische Möglichkeiten, ein Gebäude zu konstruieren. Welche davon angewendet werden, hängt von zahlreichen Bedingungen ab. Eine Rolle spielen zum Beispiel wichtige Faktoren wie: - Funktion - Standort - Dimension - Idee - Wirkung - Kosten -? etc...
3 Um die Vielfalt der konstruktiven Möglichkeiten zu ordnen, teilt man sie zunächst in unterschiedliche Bauweisen ein. Ein Kriterium für diese Einteilung ist die Beschaffenheit der Primärstruktur eines Gebäudes.
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5 Die Primärstruktur wird durch das Zusammenwirken aller tragenden Teile eines Bauwerks gebildet. Dies sind beispielsweise Wände, Stützen, Decken oder Balken, es können aber auch andere Elemente, wie Seile, Netze etc. sein. Die Last abtragenden Teile eines Bauwerks sind in der Regel die senkrechten Bauteile, wie Wände oder Stützen.
6 Kurt Ackermann, LKW-Depot Abfallbetriebe, München
7 Fuensanta Nieto, Enrique Sobejano, Meeresmuseum, Las Palmas, 2005
8 Paris, Seefahrtsministerium, 1750
9 Le Corbusier, Domino-Haus, 1915
10 Die Sekundärstruktur eines Bauwerks besteht aus den Bauteilen oder Bauelementen, die im Prinzip keine Lasten tragen, außer ihrer eigenen. Das sind beispielsweise Fenster, Ausfachungen, nicht tragende Wände, etc. Sie haben meistens eine Raum bildende, aber keine statische Funktion.
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12 Es wird in der Regel unterschieden zwischen: Massivbauweise und Skelettbaubauweise
13 Le Corbusier, 1929
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15 Massivbauweise die Raumbildung geschieht vollständig durch die tragenden Teile, indem alle Trennenden Teile tragen Mischbauweisen von Massiv- und Schottenbauweise Mischbauweisen von Massiv- und Skelettbauweise Schottenbauweise die Raumbildung geschieht teilweise durch die tragenden Teile, indem nur In einer Richtung getragen wird Mischbauweisen von Schotten- und Skelettbauweise Skelettbauweise die Raumbildung geschieht äusserst schwach durch die tragenden Teile
16 Massivbauweise die Raumbildung geschieht vollständig durch die tragenden Teile, indem alle Trennenden Teile tragen Mischbauweisen von Massiv- und Schottenbauweise Mischbauweisen von Massiv- und Skelettbauweise Schottenbauweise die Raumbildung geschieht teilweise durch die tragenden Teile, indem nur In einer Richtung getragen wird Mischbauweisen von Schotten- und Skelettbauweise Skelettbauweise die Raumbildung geschieht äusserst schwach durch die tragenden Teile
17 Massivbauweise die Raumbildung geschieht vollständig durch die tragenden Teile, indem alle Trennenden Teile tragen Mischbauweisen von Massiv- und Schottenbauweise Mischbauweisen von Massiv- und Skelettbauweise Schottenbauweise die Raumbildung geschieht teilweise durch die tragenden Teile, indem nur In einer Richtung getragen wird Mischbauweisen von Schotten- und Skelettbauweise Skelettbauweise die Raumbildung geschieht äusserst schwach durch die tragenden Teile
18 Massivbauweise die Raumbildung geschieht vollständig durch die tragenden Teile, indem alle Trennenden Teile tragen Mischbauweisen von Massiv- und Schottenbauweise Mischbauweisen von Massiv- und Skelettbauweise Schottenbauweise die Raumbildung geschieht teilweise durch die tragenden Teile, indem nur In einer Richtung getragen wird Mischbauweisen von Schotten- und Skelettbauweise Skelettbauweise die Raumbildung geschieht äusserst schwach durch die tragenden Teile
19 Massivbau (manchmal auch als Wandbau bezeichnet, was eigentlich eher untertrieben ist) Hier bilden die Last abtragenden Teile gleichzeitig auch einen Raumabschluss. Der Massivbau besteht im wesentlichen aus dreidimensionalen Bauteilen, seine Wirkung beruht auf Plastizität.
20 Trulli, Apulien
21 Ignacio Vicens, Jose Antonio Ramos, Fakultätsgebäude, Pamplona, 2000
22 Skelettbau Hier bilden die Last abtragenden Teile keinen Raumabschluss. Der Raumabschluss wird durch die Sekundärstruktur gebildet. Den äußeren Raumabschluss nennt man Hülle. Trennung zwischen Tragwerk und Hülle! Der Skelettbau besteht im wesentlichen aus eindimensionalen und zweidimensionalen Bauteilen, seine Wirkung beruht auf Flächen und Schichtungen.
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24 Yurte, Mongolei
25 Katsura, (Mittlerer Shoi-Bau, Neuer Goten-Palast),
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28 Katsura, Shoiken-Pavillon
29 Fritz Haller, Erweiterung Kantonsschule Solothurn, 1993
30 Johannes Duiker, Freiluftschule, Amsterdam,
31 Ludwig Mies van der Rohe, Crown Hall, MIT, Chicago,
32 National Space Centre Museum, Leicester UK, N.Grimshaw
33 Shigeru Ban, Japanischer Pavillon EXPO 2000, Hannover
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35 Es gibt darüber hinaus die Tertiärstruktur eines Bauwerks. Sie besteht aus der technischen Ausrüstung, die dem Komfort dient, also beispielsweise Heizung, Wasser, Strom, Kühlung etc. Man bezeichnet sie in der Regel als Gebäudetechnik. Der Charakter von Primär- und Sekundärstruktur hat großen Einfluss auf die Anforderungen an die Tertiärstruktur, und umgekehrt.
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37 Fritz Haller, Erweiterung Kantonsschule Solothurn, 1993
38 Fritz Haller, Erweiterung Kantonsschule Solothurn, 1993
39 Wie Sie merken werden, ist die eindeutige Klassifizierung in Bauweisen in manchen Fällen nicht einfach. Dennoch erleichtert sie sehr die Verständigung und das Verständnis, sie ist ein brauchbares Modell.
40 Marokko
41 Shigeru Ban, Japanischer Pavillon EXPO 2000, Hannover
42 Gebäude werden aus Baustoffen hergestellt, z.b. Stein, Glas, Holz, Beton, Stahl, etc. Baustoffe werden zu Bauteilen zusammengesetzt. (z.b. Wände, Decken, Dächer...) Manchmal werden Gebäude aus Bauelementen zusammengesetzt. Bauelemente sind vorgefertigte Teile wie z.b. Türen, Fenster, etc.. Hier gibt es verschiedene Grade der Vorfertigung, die in Kongruenz zu den vorgestellten Bauweisen stehen: - Elementiertes Bauen: Primärstruktur und/oder Sekundärstruktur werden als vorgefertigte Einzelteile geliefert und eingebaut (im Skelettbau sinnvoll und oft der Fall, im Massivbau für die Sekundärstruktur sinnvoll und oft der Fall) - Raumzellenbauweise: ganze Raumteile oder Räume werden geliefert und zusammengesetzt. - Mobilbauweise: das ganze Haus wird Transportiert.
43 Hiroshi Sambuichi, Lager- und Ateliergebäude (Keramik), Hagi JAP, 2003
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48 Katsura Palast,
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52 Norman Foster, Sainsbury Art Center, 1978
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62 Im Massivbau kann man drei unterschiedliche Konstruktionsprinzipien unterscheiden: - Schachtel - Schotte - Scheibe
63 Schachtel Hier werden alle Raumabschlüsse durch die Last abtragenden Wände gebildet. Die Wände sind miteinander verbunden. Die Wände haben nur kleine Öffnungen, die durch einen Bogen oder Sturz überbrückt werden. Traditionelle und effiziente Bauweise - jedenfalls eigentlich.
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65 Pueblo, New-Mexico
66 Alberto Liberia, Villa Malaparte, Capri,
67 Tadao Ando, Azuma House, Osaka, 1976
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69 Gigon&Guyer, Stellwerk, Zürich, Ch,
70 Bearth/Deplazes, Haus in Fläsch, CH, 2001
71 H&dM, Studio Rémy Zaugg, Mulhouse-Pfastatt, Ch
72 Peter Zumthor, Thermalbad, Vals, CH, 1996
73 Schotte Hier bilden die lastabtragenden Wände teilweise einen Raumabschluss. Der Raumabschluss wird teilweise durch die Sekundärstruktur gebildet. Die Wände stehen Parallel zueinander. Die Decken werden in eine Richtung gespannt. Die Aussteifung erfolgt nur in eine Richtung und ist daher ein Problem.
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75 Louis Kahn, Jonas Salk Institute, La Jolla, cal
76 Louis Kahn, Studentenwounheim
77 Tadao Ando, Wohnhaus, 1981
78 Alvaro de Siza Veira, Portugiesischer Pavillon, Lissabon, 1998
79 Scheibe Hier bilden die lastabtragenden Wände teilweise einen Raumabschluss. Der Raumabschluss wird teilweise durch die Sekundärstruktur gebildet. Die Wände stehen in unterschiedlichen Richtungen zueinander, sind aber nicht miteinander verbunden. Die Aussteifung erfolgt in alle Richtungen. Die Decken werden in verschiedene Richtungen gespannt, die Lastabtragung ist aber komplizierter, als sie aussieht.
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81 Ludwig Mies van der Rohe, Barcelona Pavillon, 1929
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83 In vielen Fällen werden die Prinzipien Schachtel, Schotte, Scheibe in gemischter, sich gegenseitig ergänzender Form angewandt.
84 Louis Kahn, Wohnhaus
85 Louis Kahn, First Unitarian Church, Rochester, 1969
86 David Chipperfield, Wohnhaus, Berlin, 1996
87 Axel Schultes, Krematorium, Berlin,1998
88 Ignacio Vicens, Jose Antonio Ramos, Fakultätsgebäude, Pamplona, 2000
89 Im Skelettbau hat die Tragwerkstechnik eine Reihe unterschiedlicher Konstruktionsweisen hervorgebracht. Im Wesentlichen sind diese von der benötigten Spannweite sowie vom Aussteifungsprinzip bestimmt.: - Mastbauweise / eingespannte Stützen - Kernaussteifung - periphere Aussteifung - Rahmen / steife Knoten - Röhrenkonstruktion (Hochhäuser) - Gitterschalenkonstruktion / Stabwerke - Seilkonstruktion - Seilnetzkonstruktion - Membrankonstruktionen etc... Horizontale Bauteile (Decke oder Dach) werden auch bei Massivbauen häufig in Skelettbauweise konstruiert. (Bauweisen definieren sich über die Last abtragenden - also senkrechten - Bauteile).
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91 Joseph Paxton, Crystal Palace, London,Weltausstellung 1851
92 H. H. Richardson, Marshall Field Store, Chicago,
93 Phillip Johnson, Mies van der Rohe (Seagram Building)
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