Katamnesestudie des Kinder- und Jugendheims Laufen
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- Nelly Geier
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1 Katamnesestudie des Kinder- und Jugendheims Laufen Mirjam Blunschi, Géraldine Meier Betreuung: Stefan Köhli, Stefan Hamann Praxisforschungsarbeit im Rahmen der Weiterbildung MAS DDPC Programm Fragestellung Unveröffentlichte Studie: Heim tut gut Portrait Heim Methoden Resultate Diskussion Literaturverzeichnis Fragestellung: Wie verlief die Entwicklung derjenigen Kinder und Jugendlichen, die in den letzten 13 Jahren aus dem Heim ausgetreten sind? 1
2 Unveröffentlichte Studie: Heim tut gut Stichprobe Zusammenarbeit Kinder- und Jugendpsychiatrische Kliniken Basel und Ulm 64 CH- Institutionen, 600 Jugendliche, 4 Jahre 80 % Elternteil verloren, Gewalterfahrungen, Vernachlässigung oder sexuelle Ausbeutung 3/4 Störungen des Sozialverhaltens, Depressionen, Schizophrenien, Persönlichkeits- und Aufmerksamkeitsstörungen, Sucht- und andere psychische Krankheiten, Kon]likt mit dem Gesetz Resultate 80 % erreichen im Laufe eines Jahres die pädagogischen Ziele Die psychischen Belastungen der Kinder und Jugendlichen nehmen ab Heimaufenthalte scheitern aufgrund von nicht erkannten und behandelten psychischen Störungen Wichtig: enge Zusammenarbeit Heim/Psychiatrische Kliniken (erst in Ansätzen vorhanden) Überforderung bei schweren Fällen (16% Abbrüche) à Jugendforensik Portrait KJLA 12 Kinder (7-17 Jahre) 2 Wohngruppen (7-15 Jahre/ Jahre) Therapien und Schule extern 1 Psychologe, 10 Sozialpädagogen, externer Kinder- und Jugendpsychiater Angebot Auftrag 2
3 Methoden Vorgehen März bis November 2013: Planungs- und Erarbeitungsphase Dezember 2013: Durchführung der Interviews Januar bis November 2014: Auswertungsphase sowie Fertigstellung der Präsentation Kontaktaufnahme 75 ausgetretene Jugendlicheà 27 Kontaktdaten Erstkontakt über uns per Telefon/E- Mail (Projekt Vorstellung) à 4 nicht interessiert, 6 unerreichbar Versendung Brief an 17 Jugendliche (Beschrieb Studie, Anmeldung) Nach Ablauf der Anmeldefrist erneute Kontaktaufnahme à 9/17 de]initive Bereitschaft Terminvereinbarung per Telefon 7 Jugendliche erschienen am Interviewtag 10 Fragebogen (2 an nicht erschienene J. und 8 an grundsätzlich Interessierte)à 0 Von ursprünglich 27 Jugendlichen haben 7 an der Studie teilgenommen. 3
4 Stichprobe Jahre (4 männliche, 3 weibliche) Gründe für Aufenthalt: Disharmonie in der Familie Abweichendes Verhalten eines Elternteils Unzureichende elterliche Aufsicht und Steuerung Mangel an Wärme in der Eltern- Kind- Beziehung Sexueller Missbrauch innerhalb der Familie Körperliche Kindesmisshandlung Störung des Sozialverhaltens Psychische Krankheit Instrumente Interview Mündliche Durchführung Antworten anonym dokumentiert Fragen zur Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft Fragebogen zur Lebenszufriedenheit FLZ Selbständig und anonym ausgefüllt Resultate der Interviews 4
5 Wenn du zurückblickst auf die Zeit, die du ihm Heim verbracht hast, wie hast du diese Zeit erlebt? Wie hast du die Beziehung zu deinen Betreuungspersonen im Heim erlebt? 0 2 sehr schlecht schlecht eher schlecht 5 eher gut gut sehr gut Wie hast du die Beziehung zu den anderen Kindern und Jugendlichen im Heim erlebt? 5
6 Zitate Am Anfang hatte ich Mühe, da ich von den anderen provoziert wurde. Der Besuch beim Psychiater und die Besprechung mit der Heimleitung hat mir geholfen. Am Anfang hatte ich Mühe, da die anderen Jugendlichen Jiese Sprüche gemacht haben. Hast du dich im Heim zu Hause und geborgen gefühlt? Zitate Ich fühlte mich im Heim zu Hause. Aber mein richtiges Zuhause war es nicht. Der Abstand zu meiner Familie tat mir gut. Ich merkte, dass ich im Heim ernst genommen werde und man sich für mich und mein Wohlergehen interessiert und einsetzt. Ich fühlte mich im Heim beschützt. 6
7 Was wäre heute anders, wenn du nie im Heim gelebt hättest? Schlechte schulische Leistungen Keine Lehrstelle Unselbständig Falsche Freunde Absturz, auf falsche Wege gekommen Nenne 3 Dinge, die du aus der Zeit im Heim für dich und dein weiteres Leben mitgenommen hast: Erwerb Sozialkompetenz Erwerb von Problemlöse- und Kon]liktlösestrategien Selbständigkeit Selbstvertrauen Befolgen von Regeln Abhärtung Berufsleben 7
8 Zitate Durch die vielen Wechsel habe ich viele DeJizite. Insgesamt besuchte ich circa 3 Jahre die Schule. Ich gehe im Moment nicht in die Schule. Ich helfe bei Haushaltsarbeiten im Heim. Ich besuche die Wirtschaftsmittelschule. Ich bin Bäcker/Konditor. Hätte mir aber auch Maler oder Maurer vorstellen können. Selbständigkeit oder Abhängigkeit? Zitate Ich bekomme Sackgeld. Habe aber Schulden wegen der Bezahlung eines Fussbodens, den ich in einem Frustrationsmoment kaputt gemacht habe. Die Krankenkasse und das Natelabo bezahle ich selber. 8
9 Wohnsituation Hast du im Moment einen Freund/Partner oder eine Freundin/Partnerin? Zitate Ich bin mir nicht sicher. Es ist sich gerade etwas am Entwickeln. Mein Freund ist 10 Jahre älter als ich. Ich sehe ihn am Wochenende und wenn ich auf Kurve bin. 9
10 Psychische Probleme Therapie Was waren Herausforderung nach dem Heimaufenthalt? Freunde ]inden Alleine sein, eigene Verantwortung Leben im Luxus (eigenes Zimmer, Bad) Anpassung an neues Heim 10
11 Resultate des Fragebogens zur Lebenszufriedenheit (FLZ) Themenbereiche des FLZ Gesundheit Arbeit und Beruf Finanzielle Lage Freizeit Partnerschaft Persönlichkeit Sexualität Bekannte, Verwandte Wohnung Allgemeine Lebenszufriedenheit 2 4 nicht zufrieden zufrieden 1 sehr zufrieden 11
12 Zusammenfassung Die Jugendlichen blicken alle auf eine positive Heimaufenthaltszeit zurück Die Jugendlichen haben gelernt mit schwierigen Situationen umzugehen und ihre Selbstwirksamkeit stärken können. Bis auf eine Jugendliche, sind alle anderen in der Schule, einer Ausbildung oder auf ihrem Beruf tätig. Sie sehen ihrer Zukunft positiv entgegen. Alle sind überzeugt, dass sie durch den Aufenthalt im Heim vor einer schlimmeren Zeit bewahrt wurden, bzw. der Heimaufenthalt sich positiv auf ihre Entwicklung und ihre Lebenssituation ausgewirkt hat. 5/7 sind zufrieden bis sehr zufrieden mit ihrer aktuellen Lebenssituation. Diskussion Kleine Stichprobe Stichprobe nicht repräsentativ Keine Normstichprobe als Vergleich Durchführungsort nicht neutral Ungenügende Entschädigung Verzerrte Erinnerung 12
13 Literaturverzeichnis Fahrenberg, J., Myrtek, M., Schumacher, J., & Brähler, E. (2000). Fragebogen zur Lebenszufriedenheit (FLZ). Göttingen: Hogrefe- Verlag. Jäggi, S. (2013). Heim tut gut. Retrieved November 9, 2014 from jugendliche- schweizer- heime- studie Kinder- und Jugendheim Laufen. (n.d.). Retrieved Juni 18, 2014 from Ott, L. & Schnyder, A. (2008). Daheim im Heim? Die Geschichte des Waisenhauses "Mariahilf" in Laufen und seine Entwicklung zum modernen Kinder- und Jugendheim ( ). Liestal: Verlag des Kantons Basel- Landschaft. 13
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