Hochverdauliche Proteinquellen in der Ferkelfütterung: Aktuelle Versuchsergebnisse. Christina Münks Deutsche Tiernahrung Cremer GmbH & Co.

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1 Hochverdauliche Proteinquellen in der Ferkelfütterung: Aktuelle Versuchsergebnisse Christina Münks Deutsche Tiernahrung Cremer GmbH & Co. KG

2 Ferkelfütterung Rationsgestaltung nach dem Absetzen Ziel ist eine frühe und gleichmäßige Futteraufnahme hohe Zuwachsleistung Entwicklung der Darmzotten unspezifische Immunantwort schmackhafte und hochverdauliche Komponenten

3 Zusammensetzung Sauenmilchund Ferkelfutter Sauenmilch Protein 27% Fett 34% Lactose 35% Ferkelfutter Stärke 57% Asche 4% Asche 7% Faser 4% Fett 6% Protein 21% Zucke 5%

4 Ferkelfütterung Proteingehalt: besondere Bedeutung bei der Rationsgestaltung Ausschöpfung des Wachstumspotenzials Einflussnahme auf die Pufferkapazität des Futter Ausstattung des Absetzfutter mit hochverdaulichen Proteinquellen

5 Praecaecale Verdaulichkeit

6 Hochverdauliche Proteinquellen pflanzlich Sojaproteinkonzentrat Kartoffeleiweiß synthetische AS Lysin Methionin Threonin Tryptophan Valin tierisch Molke Heringsmehl Blutplasma Proteinhydrolysat

7 Hochverdauliche Proteinquellen pflanzlich Sojaproteinkonzentrat Kartoffeleiweiß synthetische AS Lysin Methionin Threonin Tryptophan Valin tierisch Molke Heringsmehl Blutplasma Proteinhydrolysat

8 Proteinhydrolysat Wird aus der Darmmukosa vom Schwein gewonnen Nebenprodukt der Heparin-Herstellung Proteinbausteine: freie Aminosäuren, Peptide vom Fütterungsverbot an Wiederkäuer ausgenommen

9 Proteinhydrolysat fördert die Futteraufnahme der Ferkel hoher Gehalt an essentiellen Aminosäuren und optimales Aminosäurenmuster Hochverdauliche Aminosäuren und Peptide

10 Nährstoffprofil (in 1000 g Futter) Parameter Einheit Inhalt Feuchtigkeit g 68,0 Protein (Nx6,25) g 618,0 Asche g 167,0 Fett g 10,1 Faser g 24,5 Lysin g 41,1 Ileal verdauliches Lysin g 38,3 Methionin g 10,8 Ileal verdauliches Methionin g 10,0 Cystin g 7,0 Ileal verdauliches Cystin g 6,4 Threonin g 26,2 Illeum verdauliche Threonin g 24,1 Tryptophan g 7,1 Ileal verdauliches Tryptophan g 6,5 Isoleucin g 27,3 Arginin g 32,5 Phenylalanin g 28,2 Histidin g 14,3 Leucin g 48,5 Valin g 32,7 Alanin g 32,9 Asparaginsäure g 60,9 Glutaminsäure g 94,7 Glycin g 33,7 Serin g 28,8 Tyrosin g 19,1 Prolin g 35,1 Kalzium g 1,6 Phosphor g 8,8 Verd. P Schwein g 4,7 Natrium g 40,6 Kalium g 14,1 Magnesium g 1,6 Chlorid g 1,9 Schwefel g 25,4 Eisen mg 107,0 Zink mg 71,0 Mangan mg 19,3 Kupfer mg 4,9 NE Schwein MJ 7,5 EW Schwein 0,9 ME Schwein MJ 14,4 ME Geflügel MJ 10,8

11 Proteinhydrolysat Einsatz von Proteinhydrolysathat sich bewährt höchste biologische Wertigkeit kein Mangel an einzelnen Aminosäuren gesteigerte Futteraufnahme und Zuwachsleistung gute Erfahrung bei der Verminderung von Kannibalismusproblemen Frage: kann Proteinhydrolysataus der Darmmukosavon Schweinen andere tierische Proteinquellen in der Ferkelaufzucht ersetzen?

12 Fütterungsversuch allgemeine Daten Durchführung in der Landesanstalt für Landwirtschaft Iden (Sachsen Anhalt) Juni bis September 2012

13 Fütterungsversuch allgemeine Daten Durchführung mit 300 Kreuzungsferkel (Gleichverteilung der Geschlechter) 3 Versuchsgruppen 20 Ferkel pro Gruppe 5 Wiederholungen 100 Ferkel pro Gruppe

14 Fütterungsversuch 3 Ferkelgruppen Fütterung mit unterschiedlichenferkelaufzuchtfutteri (3 Proteinquellen) anschließend erhalten alle Gruppen das gleiche Ferkelaufzuchtfutter II Gruppe 1: 5 % Sojaproteinkonzentrat (SPC) Kontrolle Gruppe 2: 2,5 % SPC und 2,5 % Blutplasma Plasma Gruppe 3: 2,5 % SPC und 2,5 % Proteinhydrolysat Muco Digest

15 Kontrollfutter: Fütterungsversuch Zusammensetzung der Futtermittel Mais(aufgeschlossen), Gerste, Weizen, Molkenpulver, Sojabohnen, Sojaextraktion sschrot, Weizenkleie, 5 % Sojaproteinkonzentrat, Leinexpeller, Traubenzucker, Kartoffeleiweiß. Pflanzenfett/-Öl, Mineralstoffe, Vitamin- /Spurenelementvormischung, Benzoesäure Versuchsfutter I (Plasma-Gruppe) : Wie Kontrollfutter 2,5 % Sojaproteinkonzentrat wurden ersetzt durch 2,5 % Blutplasma Versuchsfutter II (Proteinhydrolysat-Gruppe): Wie Kontrolle 2,5 % Sojaproteinkonzentrat wurden ersetzt durch 2,5 % Proteinhydrolysat

16 Fütterungsversuch Zusammensetzung der Futtermittel FAZ II: Weizen, Gerste, HP-Sojaschrot, Mais, Ferkelmineralfutter (Embro-Fer F), Sojaöl, Ameisensäure Fütterung: ad libitum

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18 Fütterungsversuch Versuchsdurchführung Absetzen der Ferkel mit 26 Tagen Tag 1 18 nach dem Absetzten: FAZ I Tag nach dem Absetzten: FAZ I und FAZ II verschnitten Ab Tag 21 nach dem Absetzten: FAZ II

19 Fütterungsversuch Versuchsdurchführung Die Erfassung der Gewichte erfolgte durch Einzeltierwiegung: - Absetzgewicht - Tag 8 - Tag 15 - Tag 19 (Futterwechsel) - Tag 28 - Tag 35 - Ausstallgewicht

20 Ergebnisse Kontrolle Plasma Proteinhydrolysat Ferkel, n Absetzalter, d Absetzgewicht, kg 8,1 8,1 8,1 Gewicht Tag 19, kg 13,5 14,0 13,9 Zunahme, g/d Ausstallgewicht(43) kg 29,9 29,8 30,5 Gesamtzunahme, g/d a 520

21 Ergebnisse Kontrolle Plasma Proteinhydrolysat Ferkel, n Absetzalter, d Absetzgewicht, kg 8,1 8,1 8,1 Gewicht Tag 19, kg 13,5 14,0 13,9 Zunahme, g/d 284 a 310 b 303 ab Ausstallgewicht(43) kg 29,9 29,8 30,5 Gesamtzunahme, g/d a 520

22 Ergebnisse Kontrolle Plasma Proteinhydrolysat Ferkel, n Absetzalter, d Absetzgewicht, kg 8,1 8,1 8,1 Gewicht Tag 19, kg 13,5 14,0 13,9 Zunahme(Tag0-19), g/d 284 a 310 b 303 ab Ausstallgewicht Tag 43 kg 29,9 29,8 30,5 Zunahme(Tag20-43), g/d 683 ab 660 b 692 a Gesamtzunahme, g/d 506 a 505 a 520 a

23 Ergebnisse Kontrolle Plasma Proteinhydrolysat Ferkel, n Absetzalter, d Absetzgewicht, kg 8,1 8,1 8,1 Gewicht Tag 19, kg 13,5 14,0 13,9 Zunahme(Tag0-19), g/d 284 a 310 b 303 ab Ausstallgewicht Tag 43 kg 29,9 29,8 30,5 Zunahme(Tag20-43), g/d 683 ab 660 b 692 a Gesamtzunahme, g/d 506 a 505 a 520 a

24 Tageszunahmen im Verlauf g/d Futterwechsel Gesamt: 520 g/d 506 g/d 505 g/d Kontrolle Plasma Muco Digest Tag 0-8 Tag 9-15 Tag Tag Tag Tag 36-43

25 Futterverbrauch pro Ferkel kg , , ,1 7,3 7,4 Kontrolle Blutplasma Muco Digest 5 0 Tag 1-19 Tag 19-43

26 Ökonomische Bewertung Kontrolle Blutplasma Proteinhydrolysat Gewicht(Tag 19), kg 13,5 14,0 13,9 UnterschiedzurKontrolle, kg 0 + 0,5 + 0,4 Wert, /kg Gewicht 1,50 1,50 1,50 Wert Gewichtsunterschied, /Ferkel 0 + 0,75 + 0,60 MehrkostenAbsetzfutter, /t ,50 Absetzfutter/Ferkel, kg 7,1 7,3 7,4 Mehrkosten, /Ferkel 0 0,55 0,35 Vorteil vs Kontrolle, /Ferkel - + 0,20 + 0,25 Stand 2012

27 Ökonomische Bewertung Kontrolle Blutplasma Proteinhydrolysat Gewicht(Tag 19), kg 13,5 14,0 13,9 UnterschiedzurKontrolle, kg 0 + 0,5 + 0,4 Wert, /kg Gewicht 1,50 1,50 1,50 Wert Gewichtsunterschied, /Ferkel 0 + 0,75 + 0,60 MehrkostenAbsetzfutter, /t ,50 Absetzfutter/Ferkel, kg 7,1 7,3 7,4 Mehrkosten, /Ferkel 0 0,55 0,35 Vorteil vs Kontrolle, /Ferkel - + 0,20 + 0,25 Stand 2012

28 Ökonomische Bewertung Kontrolle Blutplasma Proteinhydrolysat Gewicht(Tag 19), kg 13,5 14,0 13,9 UnterschiedzurKontrolle, kg 0 + 0,5 + 0,4 Wert, /kg Gewicht 1,50 1,50 1,50 Wert Gewichtsunterschied, /Ferkel 0 + 0,75 + 0,60 MehrkostenAbsetzfutter, /t ,50 Absetzfutter/Ferkel, kg 7,1 7,3 7,4 Mehrkosten, /Ferkel 0 0,55 0,35 Vorteil vs Kontrolle, /Ferkel - + 0,20 + 0,25 Stand 2012

29 Zusammenfassung hochverdauliche Proteinquellen haben insgesamt bei allen 3 Gruppen zu einem sehr guten Aufzuchtergebnis geführt tierische Proteinquellen führten nach dem Absetzen zu einer höheren Futteraufnahme gegenüber Sojaproteinkonzentrat Proteinhydrolysat-Gruppe zeigte auch nach Übergang auf FAZ II eine konstant hohe Futteraufnahme

30 Fazit Einsatz von Proteinhydrolysat Verbesserung der Zuwachsleistung nachhaltig hohe Futteraufnahme gute Wirtschaftlichkeit sehr gute Verarbeitungseigenschaften weniger gesetzliche Auflagen

31 Raps in der Ferkelaufzucht? Befürchtungen: Beeinträchtigung der Schmackhaftigkeit durch Glucosinolate Rückgang der Leistung durch geringere AS- Verdaulichkeit

32 druckhydrothermisch aufgeschlossener Raps

33 Komponente trocken in g gequollen in g x-fach aufgeschlossenes Rapsextraktionsschrot ,2 3,58 Rapsextraktionsschrot ,7 40 g Raps 40 g optiraps

34 Fütterungsversuch mit aufgeschlossenem Rapsschrot Versuchsbetrieb in Sachsen November 2013

35 Versuchsaufbau Anzahl Tiere: - 79 Versuchstiere (V) - 80 Kontrolltiere (K) Fütterung: FAZ I: alle Ferkel erhielten das gleiche FAZ I (primotop) FAZ II: ab 13 kg Kontrollgruppe: primo finish ( Soja-Gruppe ) Versuchsgruppe: primofinish mit 5 % aufgeschlossenen Raps ( Raps-Gruppe ) Wiegungen: Alle 4 Gruppen wurden ab dem Einstallen jede Woche gewogen

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38 TGZ g/tag Soja männlich 430 Soja weiblich 410 Raps männlich 390 Raps weiblich Soja männlich Soja weiblich Raps männlich Raps weiblich

39 Schlussfolgerung Verbesserung der Quellfähigkeit durch optiraps keine Beeinträchtigung der Schmackhaftigkeit gleich hohe bzw. bessere TGZ bei Einsatz 5 % optirapsim Vergleich zum Soja höhere Einsatzraten denkbar aufgeschlossener Raps ist eine geeignete Komponente für die Ferkelaufzucht

40 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!