Nachhaltigkeitsbericht des Bundesministeriums für Bildung und Forschung

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1 Nachhaltigkeitsbericht des Bundesministeriums für Bildung und Forschung

2 INHALT 1 Inhalt Vorwort 3 Einleitung 4 1 Auftrag und Aufgaben des Bundesministeriums für Bildung und Forschung 6 2 Verantwortung für eine Nachhaltige Entwicklung 8 3 Forschung als Schlüssel zur Lösung der großen Herausforderungen Forschung für Nachhaltige Entwicklungen (FONA) Globale Verantwortung Internationale Vernetzung Erdsystem und Geotechnologien Klima und Energie Nachhaltiges Wirtschaften und Ressourcen Gesellschaftliche Entwicklungen Ausblick auf FONA³ Nachhaltigkeit in der Wissenschaft (SISI) Nachhaltigkeitsforschung in anderen Forschungsbereichen 18 4 Bildung für Nachhaltige Entwicklung als Schlüssel für Partizipation und Teilhabe UN-Dekade Bildung für Nachhaltige Entwicklung Ausblick: Weltaktionsprogramm und Verknüpfung von Bildung und Forschung 26

3 2 NACHHALTIGKEITSBERICHT DES BUNDESMINISTERIUMS FÜR BILDUNG UND FORSCHUNG 5 Nachhaltige Entwicklung ein Kommunikationsprozess Vernetzung der Nachhaltigkeitsforschung Agendaprozesse Dialog mit den Anwendern Forschungsergebnisse sichtbar machen 29 6 Nachhaltigkeit im Verwaltungshandeln Nachhaltiges Bauen Nachhaltige Mobilität Nachhaltige öffentliche Beschaffung Vereinbarkeit von Beruf und Familie 34 7 Ausblick 36 Impressum 41

4 3 Vorwort Nachhaltige Entwicklung ein Ziel, ein Auftrag und ein Weg. Dem hat sich die Bundesregierung verpflichtet, damit die Bedürfnisse heutiger Generationen erfüllt werden, ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen zu gefährden. Dabei bedeutet nachhaltige Entwicklung, ein Leben in Würde für alle Menschen zu ermöglichen und unsere natürlichen Lebensgrundlagen zu bewahren. Als Bundesministerium für Bildung und Forschung wollen wir zur nachhaltigen Entwicklung unserer Gesellschaft und Wirtschaft beitragen. Nachhaltigkeit hat in unseren Bildungs- und Forschungsthemen, aber auch unserem Verwaltungshandeln einen hohen Stellenwert. Forschung zeigt die technologischen und gesellschaftlichen Möglichkeiten für eine nachhaltige Lebens- und Wirtschaftsweise auf, Bildung bringt diese zu den Menschen und befähigt sie durch die Vermittlung von Wissen und Kompetenzen, diese nachhaltige Gesellschaft zu gestalten. Bildung und Forschung sind deshalb Voraussetzung und Ermöglicher einer nachhaltigen Entwicklung. Die Wissenschaft sehe ich in diesem Sinne in einer Verantwortung für nachhaltige Entwicklung. Durch das Prinzip der Freiheit der Wissenschaft hat sie die besondere Chance, mit ihren Ergebnissen die Entscheider in Gesellschaft, Wirtschaft und Politik unabhängig zu beraten. Bildung und Forschung wollen wir noch stärker in den gesellschaftlichen Diskurs zur nachhaltigen Entwicklung einbringen. Wir legen deshalb besonderen Wert auf den Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern sowie Anwendern aus Wirtschaft, Kommunen und Zivilgesellschaft. Dieser erste Nachhaltigkeitsbericht des Ministeriums hat zum Ziel, unseren Beitrag zur Nachhaltigen Entwicklung öffentlich sichtbar zu machen. Der Bericht soll interessierte Bürgerinnen und Bürger einladen, mit dem Ministerium in den Dialog zu treten, sich in Beteiligungsprozesse zu Bildungs- und Forschungsthemen einzubringen und damit den Weg in eine nachhaltige Entwicklung mit uns gemeinsam zu gestalten. Prof. Dr. Johanna Wanka Bundesministerin für Bildung und Forschung

5 4 NACHHALTIGKEITSBERICHT DES BUNDESMINISTERIUMS FÜR BILDUNG UND FORSCHUNG Einleitung

6 EINLEITUNG 5 Mit der Verabschiedung der Nationalen Nachhaltigkeitsstrategie 2002 hat sich die Bundesregierung dem Ziel einer nachhaltigen Entwicklung verpflichtet. In der Strategie wurden Indikatoren mit mittelfristigen und langfristigen Vorgaben festgelegt. So soll z. B. der Anteil erneuerbarer Energien am Energieverbrauch bis 2050 auf 60 Prozent steigen und die Treibhausgasemissionen bis 2020 um 40 Prozent sinken. Für die Zielerreichung leistet jedes Ressort der Bundesregierung seinen eigenen Beitrag und richtet die Tätigkeiten des eigenen Verantwortungsbereichs entlang der Leitlinien der Nationalen Nachhaltigkeitsstrategie aus. Nachhaltige Entwicklung versteht sich dabei nicht als Zustand, sondern als ein stetiger lernender Prozess. Deshalb wird die deutsche Nachhaltigkeitsstrategie fortlaufend weiterentwickelt. Alle vier Jahre werden Fortschrittsberichte und alle zwei Jahre Indikatorenberichte veröffentlicht, die die Weiterentwicklung in den Kernbereichen nachhaltiger Politik dokumentieren. Auf Ebene der Bundesregierung hat der Staatssekretärsausschuss für nachhaltige Entwicklung die Aufgabe, die Nationale Nachhaltigkeitsstrategie weiterzuentwickeln, Ergebnisse anhand der Nachhaltigkeitsindikatoren zu prüfen und für die Bundesregierung gemeinsame Maßnahmen zu planen. Ein Beispiel hierfür ist das Maßnahmenprogramm Nachhaltigkeit konkret im Verwaltungshandeln umsetzen. Das Programm wurde 2010 verabschiedet und umfasst zwölf für alle Ressorts verbindliche Maßnahmen, u. a. zum nachhaltigen Bau und Betrieb der Liegenschaften, nachhaltiger Beschaffung, Mobilität und Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Mit diesem Maßnahmenprogramm entspricht die Bundesregierung ihrer eigenen Vorreiterrolle und legt regelmäßig Rechenschaft über ihr Verwaltungshandeln ab. Das Ziel einer nachhaltigen Entwicklung ist für das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) von großer Bedeutung. So hat Nachhaltigkeit einen hohen Stellenwert in den Forschungs- und Bildungsthemen des Ressorts. Vor allem durch die Förderung von innovativen Forschungsprojekten leistet das BMBF einen wesentlichen Beitrag. Pro Jahr investiert das BMBF rund 1,3 Milliarden Euro in die Forschung zur nachhaltigen Entwicklung, davon über 400 Millionen Euro in die Projektförderung und rund 900 Millionen Euro in die institutionelle Förderung von einschlägigen Forschungsinstituten. Der vorliegende erste Nachhaltigkeitsbericht des BMBF stellt die Aktivitäten des Ministeriums im Kontext der nachhaltigen Entwicklung dar und informiert alle interessierten Bürgerinnen und Bürger über Ziele und Maßnahmen des BMBF. Dabei werden Auftrag, Aufgaben und Verantwortung des BMBF beschrieben, die Schwerpunkte in Forschung und Bildung sowie Kommunikations- und Beteiligungsprozessen erläutert und die Aktivitäten des BMBF zur Umsetzung des Maßnahmenprogramms dargestellt. Der Bericht bezieht sich auf die Jahre 2010 bis 2014 und stellt den Auftakt für eine regelmäßige Kommunikation des BMBF über die Aktivitäten im Bereich der nachhaltigen Entwicklung dar.

7 6 NACHHALTIGKEITSBERICHT DES BUNDESMINISTERIUMS FÜR BILDUNG UND FORSCHUNG 1 Auftrag und Aufgaben des Bundesministeriums für Bildung und Forschung

8 AUFTRAG UND AUFGABEN DES BUNDESMINISTERIUMS FÜR BILDUNG UND FORSCHUNG 7 Bildung und Forschung sind Grundlagen unseres Wohlstandes und des gesellschaftlichen Zusammenhalts. Sie sind das Fundament, auf dem wir unsere Zukunft aufbauen. Die Förderung von Bildung, Wissenschaft und Forschung durch das BMBF ist deshalb ein wichtiger Beitrag zur Sicherung des Wohlstands und der Lebensqualität in unserem Land. Bildung ist die Basis für ein eigenverantwortliches Leben, Selbstständigkeit und Teilhabe an Wirtschaft und Gesellschaft. Mit Bildung werden zukünftige Generationen auf die Herausforderungen einer sich verändernden und immer stärker globalisierten Welt vorbereitet. Forschung hilft, Neues zu entdecken und Bekanntes besser zu machen. Dank exzellenter Forschung werden Lösungen für globale Probleme und Strategien für nachhaltiges Wachstum gefunden. Sie eröffnet bislang unbekannte Möglichkeiten für alle Lebensbereiche und hält Produkte und Dienstleistungen innovativ und wettbewerbsfähig. Das BMBF hat vielfältige Aufgaben. Im Bereich Bildung umfassen diese alle Abschnitte im Lebensverlauf, von der frühkindlichen Förderung bis zur Weiterbildung und zum lebensbegleitenden Lernen. Die Bereiche Schule und Hochschule fallen primär in die Zuständigkeit der Länder, jedoch leistet das BMBF z. B. durch den Hochschulpakt, die Vergabe von Stipendien oder die Qualitätsoffensive Lehrerbildung auch hier wichtige Beiträge. Gemeinsam mit den Ländern kümmert sich das BMBF um die außerschulische berufliche Bildung, die Ausbildungsförderung und die Weiterbildung. Ein wichtiger Schwerpunkt ist die Herstellung von Bildungsgerechtigkeit, damit die Herkunft keinen Einfluss auf die Bildungschancen eines Menschen hat und kein Talent verloren geht. Zu den weiteren Aufgaben des BMBF gehört auch der internationale Austausch in Bildung und Wissenschaft und die Bildung für eine nachhaltige Entwicklung (BNE), um Wissen über globale Zusammenhänge, Herausforderungen und Ursachen wie den Klimawandel oder globaler Gerechtigkeit zu vermitteln. Forschung und Entwicklung investieren wie nie zuvor. Im September 2014 wurde die neue Hightech-Strategie HTS vorgestellt. Ziel ist es, Wachstum und Wohlstand in Deutschland zu stärken, indem aus kreativen Ideen schneller konkrete Innovationen entstehen. Die Neuausrichtung soll dazu beitragen, die Innovationspolitik des Bundes zu verstetigen. Wichtige Aspekte sind eine Evaluierung der Maßnahmen, die Verzahnung mit europäischen und internationalen Aktivitäten und der intensive Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern. Die neue Hightech-Strategie HTS setzt einen Schwerpunkt auf sechs Zukunftsfelder, die besonders starken Veränderungen unterworfen sind und wirtschaftliches Wachstum und Wohlstand versprechen. Diese sind: Digitale Wirtschaft und Gesellschaft, Nachhaltiges Wirtschaften und Energie, Innovative Arbeitswelt, Gesundes Leben, Intelligente Mobilität und Zivile Sicherheit. Innovative Technologien und Dienstleistungen schaffen neue Arbeitsplätze. So erhält jede Generation die Chance, ihre Potenziale zu entwickeln. In der Wissenschaftslandschaft werden mit der Exzellenzinitiative und dem Pakt für Forschung und Innovation neue Impulse gesetzt und der wissenschaftliche Nachwuchs gefördert. Allein im Jahr 2014 investierte die Bundesregierung im Rahmen der Hightech-Strategie HTS elf Milliarden Euro in Forschung und Entwicklung. Dieser Aufwärtstrend wird fortgesetzt und in der 18. Legislaturperiode werden weitere drei Milliarden Euro zusätzlich bereitgestellt. Bildung und Forschung werden damit als ein politischer Schwerpunkt der Arbeit der Bundesregierung weiter gestärkt. Das BMBF ist in acht Abteilungen untergliedert, deren Arbeitsfelder die thematischen Schwerpunkte des Ministeriums abbilden. Dabei kommt der nachhaltigen Entwicklung, insbesondere mit den Aufgaben der Abteilung 7 Zukunftsvorsorge - Forschung für Grundlagen und Nachhaltigkeit, eine wichtige Rolle zu. In einem Land, dessen Wohlstand maßgeblich von der Innovationskraft seiner Wirtschaft abhängt, ist Spitzenforschung unverzichtbar. Deshalb hat die Bundesregierung unter Federführung des BMBF die Hightech-Strategie (HTS) gestartet. Die HTS hat seit 2006 dazu beigetragen, dass Staat und Wirtschaft so viel in

9 8 NACHHALTIGKEITSBERICHT DES BUNDESMINISTERIUMS FÜR BILDUNG UND FORSCHUNG 2 Verantwortung für eine Nachhaltige Entwicklung

10 VERANTWORTUNG FÜR EINE NACHHALTIGE ENTWICKLUNG 9 Als Bundesressort für Bildung und Forschung ist es unsere Aufgabe, an der nachhaltigen Entwicklung unserer Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt mitzuwirken. Diese Verantwortung zeigt sich in den Schwerpunkten der Forschungs- und Bildungspolitik sowie der Förderung von innovativen und nachhaltigen Forschungsprojekten und Institutionen. Dort werden Lösungen für die großen Herausforderungen unserer Zeit wie Klimawandel, Energiewende, Ressourcenknappheit oder demografischer Wandel entwickelt. Bildung und Forschung kommen bei dem Übergang zu einer nachhaltigen Entwicklung eine Schlüsselrolle zu: Das BMBF versteht sich als Ermöglicher und Treiber von nachhaltigen Innovationen, Moderator von gesellschaftlichen Diskursen, Vermittler von Forschungsergebnissen und Vernetzer verschiedener Bezugsgruppen. So fördert das BMBF zur Integration von Nachhaltigkeit in Bildung und Forschung vermehrt den aktiven Austausch mit Akteuren aus Wissenschaft, Wirtschaft, Kommunen oder der Zivilgesellschaft. Ziel ist es, neue Bedarfe im Bereich Bildung und Forschung frühzeitig zu erkennen, Programme daraufhin auszurichten und gemeinsam mit den verschiedenen Akteuren umzusetzen. Dabei steht auch die Verzahnung mit anderen Politikbereichen, wie z. B. der Umwelt-, Wirtschafts- oder Verkehrspolitik im Mittelpunkt. Um die größtmögliche Wirkung der Nachhaltigkeitsforschung zu erzielen, werden die thematisch betroffenen Ressorts der Bundesregierung von der Themenfindung, Schwerpunktsetzung bis hin zur Umsetzung der Ergebnisse beteiligt. Für die Umsetzung einer nachhaltigen Entwicklung ist das erfolgreiche Zusammenspiel zwischen Ökonomie, Ökologie und Sozialem notwendig. Dafür müssen Forschende aus den Naturwissenschaften, der Ökonomie und den Geisteswissenschaften gemeinsam an Lösungen und Alternativen arbeiten. Deshalb fördert das BMBF verstärkt inter- und transdisziplinäre Projekte in der Forschung und Bildung für eine nachhaltige Entwicklung. Die Förderprojekte des BMBF orientieren sich dabei konsequent an den Bedarfen der Gesellschaft und Wirtschaft. Dafür werden Bürgerinnen und Bürger regelmäßig in den Dialog mit der Wissenschaft einbezogen und innovative Forschungsergebnisse oder Handlungsoptionen für eine nachhaltige Entwicklung durch verschiedene Dialog- und Kommunikationsmaßnahmen vermittelt. Auch international übernimmt das BMBF Verantwortung, denn der globale Wandel erfordert gemeinsames globales Handeln. Dafür baut das BMBF internationale Forschungskooperationen gerade auch mit Schwellenländern und Entwicklungsländern aus und investierte bislang jährlich ca. 100 Millionen Euro in internationale Kooperationen zur Nachhaltigkeitsforschung.

11 10 NACHHALTIGKEITSBERICHT DES BUNDESMINISTERIUMS FÜR BILDUNG UND FORSCHUNG 3 Forschung als Schlüssel zur Lösung der großen Herausforderungen

12 FORSCHUNG ALS SCHLÜSSEL ZUR LÖSUNG DER GROSSEN HERAUSFORDERUNGEN 11 Die Forschungsförderung des BMBF ist ein wichtiges Instrument, um die Ziele der nationalen Nachhaltigkeitsstrategie und der Hightech-Strategie (HTS) der Bundesregierung in den Bereichen nachhaltiges Wirtschaften, Klimaschutz, Ressourcenschutz und Energie zu erreichen. Ziel der Arbeit des BMBF ist es außerdem, die Stabilität und Regenerationsfähigkeit der ökologischen Systeme zu bewahren und die Gemeinschaftsgüter Klima, Meere und andere Ökosysteme sowie Biodiversität zu erhalten. Ein weiteres Ziel des BMBF ist es, Innovationen für mehr Nachhaltigkeit in Wirtschaft und Gesellschaft den Weg zu bereiten. Deutschland soll seine Position als Technologieführer in den Bereichen Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel, nachhaltiges Ressourcenmanagement sowie innovative Umwelt- und Energietechnologien erhalten und weiter ausbauen. Durch internationale Kooperation werden die gesellschaftlichen Transformationsprozesse zur Nachhaltigkeit unterstützt und Nachhaltigkeit als globale Aufgabe vorangebracht. Hierzu gehören sowohl eine thematisch fokussierte Grundlagenforschung als auch eine anwendungsorientierte Forschung, die Forschungsergebnisse möglichst schnell in Wirtschaft und Gesellschaft überträgt. Akteure aus verschiedenen Bereichen, auch der Verwaltung, sollen zu diesem Zweck möglichst früh und umfassend in den Forschungsprozess eingebunden werden. Im Zusammenspiel der Bundesressorts versteht sich das BMBF als Vermittler von Forschungsergebnissen, die als Grundlage für Entscheidungen in anderen Politikfeldern herangezogen werden können. Nachhaltigkeitsforschung ist damit sowohl Impulsgeber als auch Begleiter von Transformationsprozessen in Deutschland. Das 2. FONA-Rahmenprogramm ( ) wurde auf fünf Aktionsfelder ausgerichtet: Globale Verantwortung Internationale Vernetzung Erdsystem und Geotechnologien Klima und Energie Nachhaltiges Wirtschaften und Ressourcen Gesellschaftliche Entwicklungen 3.1 Forschung für Nachhaltige Entwicklungen (FONA) Globale Verantwortung Internationale Vernetzung Das Rahmenprogramm Forschung für Nachhaltige Entwicklungen (FONA) ist das zentrale, auf Nachhaltigkeit fokussierte Forschungsprogramm des BMBF. Damit leistet das BMBF einen wichtigen Beitrag, um das Wohl heutiger und kommender Generationen sicherzustellen und um Lösungen für die globalen Herausforderungen wie Klimawandel, Wasserknappheit, Biodiversitätsverlust, Bodendegradation und Rohstoffmangel zu finden. Gesucht werden Lösungsansätze, die aus einer ganzheitlichen Perspektive entwickelt werden ökologisch, ökonomisch und sozial. Für das FONA-Programm hat das BMBF rund 1,8 Milliarden Euro Fördermittel im Zeitraum 2010 bis Ende 2014 eingesetzt. Die Maßnahmen und Projekte decken das gesamte Themenspektrum nationaler und globaler Nachhaltigkeitsfragen ab. Die Bundesregierung hat sich auf europäischer wie auf internationaler Ebene dazu verpflichtet, die globalen Herausforderungen in Umwelt- und Klimaschutz anzunehmen. Deutschland kommt angesichts seiner Vorreiterrolle in der Nachhaltigkeitsforschung eine besondere Verantwortung zu, mit den sich rasch entwickelnden Regionen Asiens, Lateinamerikas und Afrikas technologisch anspruchsvolle und ökologisch verantwortbare Zukunftsperspektiven zu entwickeln und umzusetzen. Zudem ist Deutschland innerhalb Europas eine treibende Kraft bei der Gestaltung der aktuellen und künftigen Forschungsagenden insbesondere im Hinblick auf Themen der nachhaltigen Entwicklung. Die internationale Zusammenarbeit des BMBF fokussiert auf Regionen, die vom globalen Wandel besonders betroffen sind und Schwellenländer, die zunehmend zum Ressourcenverbrauch und damit verbundenen Umweltauswirkungen beitragen. Bislang investierte das BMBF jährlich ca. 100 Millionen Euro in internationale

13 12 NACHHALTIGKEITSBERICHT DES BUNDESMINISTERIUMS FÜR BILDUNG UND FORSCHUNG Kooperationen und etablierte im Rahmen der Projektförderung weit über 100 Kooperationsprojekte zu Themen wie nachhaltigem Wasser- und Landmanagement, Meeres- oder Polarforschung, Klima, Energie, Biodiversität oder Rohstoffe. Beispiel: Klimakompetenzzentren in Afrika Forschen mit, statt in Afrika Mit der BMBF-Initiative Regional Science Service Centres in West and Southern Africa werden in Afrika die vom Klimawandel am stärksten betroffenen Regionen beim Aufbau entsprechender wissenschaftlicher Strukturen unterstützt. Die Zusammenarbeit mit den afrikanischen Partnern erfolgt dabei auf Augenhöhe. Ziel ist es, dass die Staaten vor Ort selbst valide Entscheidungen etwa im Hinblick auf ihre Landnutzung und Wasserversorgung treffen können. Im westlichen Afrika arbeiten im Projekt WASCAL (West African Science Service Center on Climate Change and Adapted Land Use) die Staaten Benin, Burkina Faso, Elfenbeinküste, Deutschland, Gambia, Ghana, Mali, Niger, Nigeria, Senegal und Togo zusammen. Im südlichen Afrika wird das Projekt SASSCAL (Southern African Science Service Centre for Climate Change and Adaptive Land Management) gemeinsam mit Angola, Botswana, Deutschland, Namibia, Sambia und Südafrika umgesetzt. Für beide Zentren investiert das BMBF bis zu 100 Millionen Euro. Beispiel: CLIENT Internationale Partnerschaften für nachhaltige Klimaschutz-, Umwelttechnologien und -dienstleistungen Das BMBF hat 2010 die Maßnahme CLIENT Internationale Partnerschaften für nachhaltige Klimaschutz- und Umwelttechnologien und -dienstleistungen gestartet. Im Fokus von CLIENT stehen nachfrageorientierte F&E-Kooperationen, in denen deutsche Forschungseinrichtungen und Unternehmen gemeinsam mit internationalen Partnern innovative Technologien und Dienstleistungen bedarfsgerecht erforschen und entwickeln sowie die wirtschaftlichen Exportchancen der Umwelttechnologien Made in Germany nutzen. Prioritäre Themen sind Ressourcen- und Energieeffizienz, Wasser- und Landmanagement sowie Klimaschutztechnologien. Das BMBF kooperiert innerhalb der Fördermaßnahme mit Schwellenländern wie China, Brasilien, Indien, Russland, Südafrika sowie Vietnam und Chile. In Qingdao, China, wurde z. B. im Rahmen der Fördermaßnahme die weltweit erste SEMIZEN- TRAL -Demonstrationsanlage zur Abwasseraufbereitung errichtet. Das innovative Ver- und Entsorgungszentrum für Städte oder Stadtviertel von bis Einwohnern arbeitet besonders energie- und ressourceneffizient und ist auf die Bedürfnisse der schnell wachsenden urbanen Räume von Schwellenländern, insbesondere in Wassermangelregionen, ausgerichtet.

14 FORSCHUNG ALS SCHLÜSSEL ZUR LÖSUNG DER GROSSEN HERAUSFORDERUNGEN 13 Die neu errichtete Anlage ist Teil der langjährigen deutsch-chinesischen Zusammenarbeit in Forschung und Entwicklung. Die Technologie hat das Potenzial, bis zu 40 Prozent Wasser einzusparen und gleichzeitig noch Energie in Form von Biogas zu gewinnen, wodurch ein energieautarker Betrieb der gesamten Anlage ermöglicht wird Erdsystem und Geotechnologien Wir benötigen das Wissen darüber, ob unsere Erde die Auswirkungen der Industriegesellschaften und des weltweit steigenden Konsums verkraftet. Die Belastungen in der Atmosphäre, der Treibhauseffekt, die klimarelevanten Meeresströmungen und die Eismassen an den Polen liefern ebenso wichtige Hinweise für einen nachhaltigen Umgang mit unserem Heimatplaneten wie die Vernichtung der Regenwälder und die sich daraus ergebenden Veränderungen. Antworten auf diese und andere Fragen sucht das BMBF mit der Erforschung des System Erde, ein System, in dem die feste Erde, die Ozeane, die umgebende Atmosphäre und nicht zuletzt das Leben komplex zusammenwirken. Mit der BMBF-Forschungsförderung wird dort angesetzt, wo das Verständnis der komplexen Zusammenhänge vergrößert werden kann. In ausgewählten Schlüsselregionen wurde dafür z. B. an Strategien gegen Versteppung, Ernährungskrisen und Migrationsdruck gearbeitet, der Katastrophenschutz und die Katastrophenvorsorge verbessert oder neue Wege zur Krisenprävention, Friedens- und Konfliktforschung gefunden. Beispiel: Forschung für Frühwarnsysteme Die verheerende Tsunami-Katastrophe im Indischen Ozean im Dezember 2004 forderte über Todesopfer. Damit bei zukünftigen Katastrophen möglichst viele Menschen rechtzeitig gewarnt werden können, wurde, durch das BMBF gefördert, auf internationaler Ebene ein Tsunami-Frühwarnsystem im Indischen Ozean aufgebaut, mit dessen Hilfe die Zahl der Opfer erheblich verringert werden könnte. Trotz regionaler Fortschritte besteht nach wie vor ein großer Bedarf an Ausbau und Weiterentwicklung der Frühwarnung sowie schneller und präziser Informationsbereitstellung im Katastrophenfall. Deshalb hat das BMBF die Ausschreibung zur Weiterentwicklung von Methoden zur Früherkennung von Naturgefahren in Deutschland durch innovative Sensor- und Informationstechnologien 2012 veröffentlicht. Im Mittelpunkt standen wichtige Themen wie etwa urbane Sturzfluten nach Starkregenereignissen, Hochwasservorhersagen an Küsten, Erdfallereignisse aufgrund von Untergrunderosionen bis hin zur Frühwarnung vor Hangrutschungen. Dabei sollen für Deutschland entwickelte und erprobte Systeme auch auf den internationalen Katastrophenschutz übertragbar und anwendbar sein Klima und Energie Forschung zum Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel Der Klimawandel stellt uns vor eine globale Aufgabe, die nur gemeinsam gelöst werden kann und nahezu alle Lebensbereiche und Regionen der Erde betrifft. Internationales Ziel ist es, den Anstieg der globalen Mitteltemperatur auf maximal 2 C zu begrenzen. Erforderlich sind dafür technische und gesellschaftliche Innovationen. Klimapolitik ist deshalb auch Innovationspolitik. Die BMBF-Förderung der Klima-, Meeres- und Polarforschung unterstützt eine vielseitige Infrastruktur aus Forschungsschiffen, Polarstationen, Observatorien und Forschungssatelliten. Darüber hinaus liefert die international angelegte Projektförderung wichtige Daten zur Klimabeobachtung und -entwicklung, die regelmäßig vom IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) als Basis für seine Klimaberichte genutzt werden. Die BMBF-Förderung hat dabei zuletzt vor allem regionale und sektorale Auswirkungen der Klimaänderung identifiziert, Modelle und Szenarien zum Klimaschutz gefördert und Strategien sowie technische Lösungen für Anpassungsmaßnahmen entwickelt.

15 14 NACHHALTIGKEITSBERICHT DES BUNDESMINISTERIUMS FÜR BILDUNG UND FORSCHUNG Beispiel: KLIMZUG Klimawandel in Regionen zukunftsfähig gestalten Mit der Initiative KLIMZUG Klimawandel in Regionen zukunftsfähig gestalten förderte das BMBF in sieben Modellregionen das Ziel, innovative Strategien und Maßnahmen im Umgang mit dem Klimawandel und der Anpassung an die damit verbundenen Änderungen zu entwickeln. Die Modellregionen zeigen Wege auf, Regionen fit zu machen für ein Leben und Wirtschaften unter Klimawandelbedingungen. Um die Risiken zu erkennen, die durch die Folgen des Klimawandels für ein Unternehmen entstehen, wurde z. B. im Netzwerk- und Forschungsprojekt dynaklim ein Selbst-Check entwickelt, der Unternehmen hilft, Risiken und Potenziale des Klimawandels zu identifizieren und bei Bedarf frühzeitig Maßnahmen zu ergreifen. Insgesamt werden in dem Self-Check sechs Unternehmensbereiche geprüft: Fläche und Standort, Produktion und Mitarbeiter, Erreichbarkeit und Versorgung, Technologie- und Marktentwicklung, Kommunikation und Organisation sowie gesetzliche Vorgaben und Fördermöglichkeiten. Am Ende fließen die ermittelten Maßnahmen in einen Maßnahmenplan, in dem durch das Unternehmen Prioritäten gesetzt und die Umsetzung direkt geplant werden kann. Energieforschung Mit dem 6. Energieforschungsprogramm Forschung für eine umweltschonende, zuverlässige und bezahlbare Energieversorgung hat die Bundesregierung 2011 die Schwerpunkte ihrer Förderpolitik für die nächsten Jahre festgelegt. Diese Maßnahmen sind Bestandteil der Hightech-Strategie der Bundesregierung. Wichtigstes Ziel der Energieforschungspolitik ist es, einen Beitrag zur Realisierung der energiewirtschaftlichen und klimapolitischen Vorgaben der Bundesregierung zu leisten. Das BMBF legt dabei den Schwerpunkt seiner Forschungsförderung im Energiebereich auf die Grundlagenforschung. Kontinuierliche Grundlagenforschung schafft und verbessert die Wissensbasis, aus der neue Handlungsoptionen für die Zukunft geboren werden und die es erlaubt, bestehende Technologien zu verbessern. Der Erfolg der Energiewende wird maßgeblich auch davon abhängen, inwieweit es gelingt, mit neuen Technologien die Erwartungen der Gesellschaft zu erfüllen, und die Unterstützung und Akzeptanz der Bürgerinnen und Bürger zu gewinnen. Beispiel: Förderinitiative Energiespeicher Zur Förderung von Forschung und Entwicklung auf dem Gebiet von Energiespeichertechnologien haben das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi), das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) und das BMBF eine gemeinsame Initiative gestartet. Im Zuge dieser Initiative wurden zum Beispiel die Speichereffizienz, die Lebensdauer und die Zyklenfestigkeit von Li-Batterien weiterentwickelt sowie neuartige Konzepte für elektrische Speicher entwickelt. Darüber hinaus leistete die Forschung ihren Beitrag, um zukünftig in kommerziellem Maßstab Energie in Wasserstoff und Methan umzuwandeln und dadurch speichern zu können (stoffliche Speicher). Auch die Entwicklung verbesserter Speicherkonzepte für die Wärmeversorgung von Gebäuden wurde in der Förderinitiative Energiespeicher vorangetrieben Nachhaltiges Wirtschaften und Ressourcen Forschung zur effizienteren Nutzung von Rohstoffen Die deutsche Wirtschaft verarbeitet jährlich etwa 1,25 Mrd. Tonnen Rohstoffe. Diese Rohstoffentnahme im In- und Ausland verursacht bei Gewinnung und Verarbeitung steigende Kosten und zum Teil gravierende Umweltbelastungen. Innovative Effizienztechnologien in diesem Industriesegment verschaffen der deutschen Wirtschaft Wettbewerbsvorteile und machen unser Wirtschaftswachstum unabhängiger vom Rohstoffverbrauch und von Umweltauswirkungen. Die Bundesregierung hat sich das Ziel gesetzt, bis 2020 die Rohstoffproduktivität im Vergleich zu 1994 zu verdoppeln. Dies ist nur mit Forschung möglich. Deshalb setzte das FONA-Rahmenprogramm einen Schwerpunkt in der

16 FORSCHUNG ALS SCHLÜSSEL ZUR LÖSUNG DER GROSSEN HERAUSFORDERUNGEN 15 Förderung der Ressourceneffizienz und kann bereits auf drei erfolgreiche Fördermaßnahmen zurückblicken. Beispiel: FONA-Fördermaßnahmen zur Ressourceneffizienz Die Ergebnisse der FONA-Fördermaßnahmen r² Innovative Technologien für Ressourceneffizienz rohstoffintensive Produktionsprozesse und r³ Innovative Technologien für Ressourceneffizienz strategische Metalle und Mineralien haben gezeigt, dass eine große Hebelwirkung in rohstoffintensiven Produktionsprozessen erreicht werden könnte: Bei deutschlandweiter Umsetzung der Forschungsergebnisse in großtechnischen Anlagen ergibt sich ein Einsparpotenzial von ca. 80 Millionen t Rohstoffen, 60 Millionen t CO 2, 75 TWh Energie (das entspricht 6 großen Kraftwerken) sowie Kosten in Höhe von ca. 3,4 Milliarden Euro/Jahr. Daraus resultieren direkte Wettbewerbsvorteile für die beteiligten Unternehmen. Die Rohstoffproduktivität könnte um bis zu 5-6 Prozent gesteigert werden. Dem Ziel der Bundesregierung in der nationalen Nachhaltigkeitsstrategie, die Rohstoffproduktivität bis 2020 gegenüber 1994 zu verdoppeln, würde man damit einen großen Schritt näher kommen. Zielerreichung mit dem FONA-Förderschwerpunkt Nachhaltiges Wassermanagement (NaWaM). Ziel ist es, Innovationen fachübergreifend und in Zusammenarbeit mit Partnern aus der Wirtschaft zu entwickeln, an sich ändernde Randbedingungen anzupassen und international zu verbreiten. Der FONA-Förderschwerpunkt widmet sich den Themen Energie, Ernährung, Gesundheit, Umwelt und urbane Räume, jeweils in Bezug zu einem nachhaltigen Wassermanagement. Nachhaltiges Landmanagement Demografische Veränderungen, Klimawandel und die Globalisierung der Wirtschaftssysteme stellen uns regional und weltweit vor neue Herausforderungen im Umgang mit der begrenzten Ressource Land. Das BMBF fördert deshalb mit der FONA-Fördermaßnahme Nachhaltiges Landmanagement die Entwicklung und Umsetzung neuer, nachhaltiger und praktikabler In dem Projekt Celitement konnte z. B. ein umweltfreundlicher Zement entwickelt werden, für dessen Herstellung nur ein Drittel der ansonsten benötigten Menge an Kalkstein benötigt wird und auf Gips völlig verzichtet werden kann. Durch ein neuartiges Herstellungsverfahren bei Temperaturen zwischen 200 und 300 Grad Celsius im Vergleich zu Grad Celsius für konventionellen Zement könnten bis zu 50 Prozent der Kohlendioxidemissionen vermieden werden. Nachhaltiges Wassermanagement Eine der größten Herausforderungen für die Zukunft ist es, die Versorgung der Weltbevölkerung mit sauberem Wasser sicherzustellen. Demografischer Wandel, Wachstum von Wirtschaft und Wohlstand und die Klimaveränderungen haben Auswirkungen auf die Verfügbarkeit von Wasser. Das BMBF fördert die Handlungsansätze für Regionen. Es werden innovative Systemlösungen entwickelt, die beispielsweise Beiträge für eine integrierte Stadt-Land-Entwicklung, zur dezentralen Energieversorgung oder zur Schließung von Stoffströmen leisten.

17 16 NACHHALTIGKEITSBERICHT DES BUNDESMINISTERIUMS FÜR BILDUNG UND FORSCHUNG Beispiel: Fördermaßnahme Nachhaltiges Landmanagement Für Fallbeispiele in Deutschland werden im Rahmen der FONA-Fördermaßnahme Nachhaltiges Landmanagement innovative Systemlösungen entwickelt, die beispielsweise Beiträge für eine integrierte Stadt-Land-Entwicklung, zur dezentralen Energieversorgung oder zur Schließung von Stoffströmen leisten. Im Verbundvorhaben Repro Ressourcen vom Land wurden in der Stadt Uebigau-Wahrenbrück und im Landkreis Wittenberg wirtschaftlich tragfähige Reproduktionsketten für Grünschnitt, Restholz, Abwasser und Abwärme aufgebaut. Hierzu wurde ein Werkzeugkasten bereitgestellt, der anderen Kommunen und Regionen beim Aufbau von Reproduktionsketten hilft. Er enthält technisch-wirtschaftliche Konzepte für die Wasser- und Energieinfrastruktur, räumliche Steuerungs- und Abbildungsinstrumente sowie Finanzierungskonzepte und konkrete Geschäftsmodelle Gesellschaftliche Entwicklungen Die Bewältigung gesellschaftlicher Nachhaltigkeitsprobleme erfordert wissenschaftlich fundierte Entscheidungsgrundlagen und Handlungsstrategien. Dazu müssen Natur-, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften mit der Praxis einen gemeinsamen Beitrag leisten. Gesellschaftliche Veränderungsprozesse bzw. Transformationen unter dem Leitbild einer nachhaltigen Entwicklung sind zentraler Gegenstand der Sozial-ökologischen Forschung (SÖF), zu der das BMBF seit 2001 einen Förderschwerpunkt im Rahmen von FONA eingerichtet hat. Die Förderung schließt auch die Wirtschaftswissenschaften ein, die nachhaltige Innovationsprozesse analysieren und bewerten. Beispiel: Nachhaltiger Konsum Trotz umfangreichen Wissens hinsichtlich der Notwendigkeit nachhaltiger Konsummuster und einer breiten Maßnahmenpalette im Bereich der Verbraucheraufklärung ist es bisher kaum gelungen, einen generellen Trend in Richtung nachhaltigen Konsums zu bewirken. Die Sozialökologische Forschung hat sich die Aufgabe gestellt, Blockaden, die einer Umsetzung vom Wissen zum Handeln entgegenstehen, zu identifizieren und zu analysieren. Ein Beispiel: Kann man in öffentlichen Gebäuden durch Änderung des Nutzerverhaltens Energie einsparen? Man kann: An der Universität Osnabrück wurde gezeigt, dass bis zu 10 Prozent der Energie in öffentlichen Gebäuden durch einfache Verhaltensänderungen gespart werden können. 3.2 Ausblick auf FONA³ Im ersten Halbjahr 2015 ist die Veröffentlichung des neuen BMBF-Rahmenprogramms Forschung für Nachhaltige Entwicklung (FONA³) geplant. Für das kommende Rahmenprogramm FONA³ stehen zwei wesentliche Einsichten: Für eine nachhaltigere Zukunft muss vieles noch besser verstanden werden. Scheinbar einfache Lösungen bringen oft neue Probleme mit sich. Eine grundsätzliche Transformation bedarf umfassenderer Ansätze. Deswegen müssen wir schon in der Forschung systemischer ansetzen. Entscheidend für die Zukunft wird am Ende nicht sein, was wir wissen, sondern was wir umsetzen. Deswegen steht im Mittelpunkt von FONA³ der Anspruch, nachhaltiges Handeln zu fördern. Dazu wollen wir die Beteiligten und Betroffenen systematisch einbeziehen, dadurch die Forschung von Beginn an auf den realen Bedarf orientieren und erfolgreiche Forschung gegebenenfalls noch weiter unterstützen, bis sie sich auch als Innovation in der Breite etablieren kann. Mit FONA³ soll exzellente Anwendungs- und Grundlagenforschung gestärkt werden, um Entscheidungswissen bereitzustellen, Handlungsoptionen aufzuzeigen, Innovationen für nachhaltiges Wirtschaften anzusto-

18 FORSCHUNG ALS SCHLÜSSEL ZUR LÖSUNG DER GROSSEN HERAUSFORDERUNGEN 17 ßen und umzusetzen sowie der globalen Verantwortung für nachhaltige Entwicklung zu entsprechen. Im Mittelpunkt des neuen Rahmenprogramms stehen dabei zunächst drei sogenannte Leitinitiativen: Zukunftsstadt, Green Economy und Energiewende. Kern der Leitinitiativen ist: die Nähe zur Anwendung, die ressortübergreifende Zusammenarbeit und die aktive Einbindung von Partnern aus der Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft in die Entwicklung der Forschungsagenda. Über die Leitinitiativen hinaus wird im Rahmen von FONA³ dazu geforscht, wie Ressourcen intelligent und schonend genutzt, wie das Klima, die biologische Vielfalt und die Meere geschützt werden können und wie unsere Lebensqualität auch langfristig erhalten werden kann. Forschung ist hier Zukunftsvorsorge. Dazu gehört, dass die Bildung für eine nachhaltige Entwicklung in FONA³ erstmals eine besondere Rolle wahrnehmen wird. In den zahlreichen Arbeitsfeldern der Nachhaltigkeitsforschung stellen Agendaprozesse und Beteiligungsverfahren sicher, dass Forschung an den relevanten und nachgefragten Fragestellungen arbeitet und die Forschungsergebnisse später ihren Weg in die Umsetzung finden. 3.3 Nachhaltigkeit in der Wissenschaft (SISI) Forschung und Wissenschaft zur Nachhaltigkeit sind dann besonders glaubwürdig, wenn sie die Prinzipien der Nachhaltigkeit auch auf sich selbst anwenden. Seit 2012 unterstützt das BMBF mit der Initiative Nachhaltigkeit in der Wissenschaft (SISI) Forscherinnen und Forscher dabei, Nachhaltigkeit in den eigenen Institutionen umzusetzen. In der deutschen Forschungslandschaft gibt es dabei bereits zahlreiche Initiativen und Aktivitäten, die sich ambitioniert mit der Thematik befassen. Um diese Initiativen zu vernetzen und die dafür benötigten Rahmenbedingungen und Maßnahmen zu diskutieren, startete das BMBF den SISI-Agendaprozess. Auf zwei SISI-Symposien diskutierten über 250 Wissenschaftler, Verwaltungsmitarbeiter und Studierende anhand konkreter Praxisbeispiele gemeinsam über Herausforderungen und kreative Lösungen bei der Umsetzung von Nachhaltigkeit. Zwischen den Symposien fanden Fachworkshops zu einzelnen Themenschwerpunkten statt. Erste, durch das BMBF geförderte Projekte im Rahmen der SISI-Initiative sind zum einen die Entwicklung eines Leitfadens für das Nachhaltigkeitsmanagement außeruniversitärer Forschungseinrichtungen (LeNa) sowie das Coaching von Studierendeninitiativen zur Weiterentwicklung von hochschulischen Nachhaltigkeitsstrategien (Wandercoaching). Schwerpunkte der SISI-Initiative, die in den nächsten Jahren durch das BMBF vorangetrieben werden, sind:

19 18 NACHHALTIGKEITSBERICHT DES BUNDESMINISTERIUMS FÜR BILDUNG UND FORSCHUNG Forschung in gesellschaftlicher Verantwortung Die Forschung entfaltet sich frei in einem gesellschaftlichen Rahmen. Durch diesen gesellschaftlichen Rahmen steht sie aber auch in einer Verantwortung gegenüber Gesellschaft und Umwelt. Was das im konkreten Fall bedeutet, müssen Forscherinnen und Forscher selbst definieren. Das BMBF unterstützt diesen Prozess als Moderator und gestaltet Rahmenbedingungen so, dass den Forschenden nachhaltiges Handeln in ihrem Umfeld möglich ist. Bau und Betrieb wissenschaftlicher Einrichtungen Forschung braucht Ressourcen, Energie und Fläche. Viele Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Institute gehen mit gutem Beispiel voran: Sie setzen Umwelt- und Nachhaltigkeitsstandards in ihren Gebäuden um und entwickeln Leitlinien und Konzepte für die nachhaltige Beschaffung. Das BMBF unterstützt zusammen mit anderen Bundesressorts die Weiterentwicklung der betreffenden Leitfäden und Bewertungssysteme im Sinne der Nachhaltigkeit und fördert deren Umsetzung. Studierende und Lehrende werden geschult und informiert sowie konkret in die Entwicklung der Hochschulstandorte eingebunden. Verknüpfung von Forschung und Lehre zur Nachhaltigkeit Nachhaltigkeitsprojekte können direkt am Standort von Hochschule und Forschungseinrichtung realisiert werden. Neben der hochschulinternen Vernetzung von Forschern, Studierenden und Verwaltung können Brücken zu den Akteuren aus Kommunen, der Wirtschaft und Verbänden geschlagen werden. Das BMBF unterstützt hier innovative Projekte sowie die dazugehörige Begleitforschung und Evaluation. Vernetzung und Unterstützung von Initiativen Um einen kontinuierlichen Austausch der Akteure zu ermöglichen und um weitere Maßnahmen im Dialog zu entwickeln, wird der Agendaprozess zur Nachhaltigkeit in der Wissenschaft fortgesetzt. Dies geschieht regelmäßig in Symposien und Fachgesprächen und wird ergänzt durch die interaktive Internetplattform Nachhaltigkeitsforschung in anderen Forschungsbereichen Auch über das Rahmenprogramm FONA hinaus ist nachhaltige Entwicklung ein Ziel, dem sich das Ministerium in seiner Gesamtheit stellt. Dies bedeutet, dass auch in den anderen Forschungsprogrammen des BMBF Nachhaltigkeitsfragen adressiert werden. Schließlich kommt es darauf an, dass die zukünftigen Innovationen in Industrie, Politik und Gesellschaft die Ziele der nachhaltigen Entwicklung unterstützen. Oft ergeben sich in Bereichen, die auf den ersten Blick nicht mit Nachhaltigkeitsforschung verbunden werden, enorme Potentiale, die nachhaltigen Konsum und Produktion ermöglichen. Gemeinsam ist allen Initiativen, dass sie mit dem Ziel einer schnellen Umsetzung konzipiert sind. Dazu gehört die enge Zusammenarbeit mit anderen Ressorts, Unternehmen, potentiellen Konsumenten und Kommunen bzw. Regionen. Die Berücksichtigung des Nachhaltigkeitsgedankens reicht in der BMBF-Forschung von der Gesundheits-, Material-, Produktions- und Dienstleistungsforschung über die Elektronik, Optische Technologien und Mobilität bis hin zur Bioökonomie. Bioökonomie Die Nationale Forschungsstrategie Bioökonomie 2030 hat das Ziel, die Grundlagen für die Entwicklung einer nachhaltigen, bio-basierten Wirtschaft zu legen, die sich an natürlichen Stoffkreisläufen orientiert. Neue Erkenntnisse in den Lebens- und Technikwissenschaften ermöglichen eine wissensbasierte nachhaltige Bioökonomie. Diese schlägt eine Brücke zwischen Technologie, Ökonomie, Ökologie und Sozialem, indem sie biologische Vorgänge und Ressourcen einsetzt und weiterentwickelt. Die Bioökonomie soll die Welt ausreichend, vielfältig und gesund ernähren sowie mit hochwertigen Produkten aus nachwachsenden Rohstoffen versorgen. Mit der Forschungsförderung der Bioökonomie übernimmt das Bundesforschungsministerium Verantwortung für die Welternährung, das globale Klima sowie den Ressourcen- und Umweltschutz.

20 FORSCHUNG ALS SCHLÜSSEL ZUR LÖSUNG DER GROSSEN HERAUSFORDERUNGEN 19 Beispiel: Globale Ernährungssicherung GlobE Die Förderinitiative Globale Ernährungssicherung GlobE dient der langfristigen Sicherung der Welternährung. Angesichts der weiter wachsenden Weltbevölkerung ist nicht nur eine Steigerung der landwirtschaftlichen Erträge erforderlich. Auch dem Klimawandel und der Bodendegradation muss begegnet werden, denn sie gefährden die biologischen und ökonomischen Lebensgrundlagen. Ein besonderer Fokus liegt auf der kleinbäuerlichen Landwirtschaft in afrikanischen Entwicklungsländern. GlobE möchte insbesondere die regionalen Faktoren berücksichtigen und zur Entwicklung einer sich selbsttragenden, nachhaltigen Agrarwirtschaft beitragen. Beispiel: Bioökonomie als gesellschaftlicher Wandel Das Förderkonzept Bioökonomie als gesellschaftlicher Wandel soll den umfassenden Transformationsprozess zu einer nachhaltigen bio-basierten Wirtschaftsweise unterstützen. Dazu fördert es die sozial-, politik- und wirtschaftswissenschaftliche Forschung. Nachhaltige Lösungen bedürfen einer Verknüpfung von Ökologie, Technik, Wirtschaft und Gesellschaft. Gefördert wird daher Forschung, die komplexe Wirkungsgeflechte systemisch betrachtet, Lösungen für Zielkonflikte findet und sich der Legitimierbarkeit und Ausgestaltung von Transformationsprozessen widmet. Gesundheitsforschung Gesundheit ist eine der wichtigsten Voraussetzungen für eine hohe Lebensqualität. Das Rahmenprogramm Gesundheitsforschung der Bundesregierung hat sich deshalb zum Ziel gesetzt, einen umfassenden Beitrag zur Erforschung von Krankheiten und Gesundheit zu leisten und dazu beizutragen, Menschen in unserem Land ein beschwerdefreies, selbstbestimmtes und langes Leben zu ermöglichen. Die Bundesregierung hat dazu eine Reihe von Initiativen gestartet. Die sechs Deutschen Zentren der Gesundheitsforschung, welche die wichtigsten Volkskrankheiten in den Mittelpunkt ihrer Arbeit stellen, wurden von Bund und Ländern gemeinsam aufgebaut, um über die Instituts- und Fächergrenzen hinweg biomedizinische Grundlagenforschung, präklinische Forschung und klinische Forschung systematisch zu verbinden und dadurch Forschungsergebnisse noch schneller für die Menschen nutzbar zu machen. Ab 2015 stehen jährlich mehr als 200 Millionen Euro seitens der Bundesregierung für die Zentren zur Verfügung; die beteiligten Länder leisten weitere 10 Prozent. Im Bereich der Projektförderung setzt das BMBF die in den Jahren 2013 und 2014 veröffentlichten Aktionspläne zu den Themen Individualisierte Medizin, Präventions- und Ernäh-

21 20 NACHHALTIGKEITSBERICHT DES BUNDESMINISTERIUMS FÜR BILDUNG UND FORSCHUNG rungsforschung und Versorgungforschung um. Besonders nah an den Patientinnen und Patienten ist die Versorgungsforschung, die dabei hilft, im medizinischen Alltag die jeweils bestmöglichen Lösungen zu finden. Beispiel: Nationale Kohorte Durch die Förderung der deutschen Gesundheitsstudie Nationale Kohorte (NAKO) wird eine nachhaltige, landesweite Ressource als Datenbasis für vielfältige Studien im Bereich der gesamten Gesundheitsforschung aufgebaut. Diese besondere Maßnahme wird eine zentrale Grundlage für die Weiterentwicklung der Prävention und Versorgung in Deutschland mit internationaler Sichtbarkeit sein. In dieser Langzeit-Bevölkerungsstudie werden Menschen im Alter zwischen 20 bis 69 Jahren medizinisch untersucht und nach ihren Lebensgewohnheiten sowie ihrem Umfeld befragt. Die Nachbeobachtungen der teilnehmenden Personen werden sich über einen Zeitraum von 10 bis 20 Jahre erstrecken. Für die Projektlaufzeit von 2013 bis 2023 stellen das BMBF, die Länder und die Helmholtz-Gemeinschaft Fördermittel in Höhe von 210 Millionen Euro für die NAKO bereit. Nachhaltige Entwicklung kann im globalen Maßstab nur dann gelingen, wenn es gelingt, die weltweite Armut wirksam zu bekämpfen. Den westlichen Ländern wie Deutschland kommt hierbei eine besondere Verantwortung zu. Das BMBF hat deshalb ein eigenes Förderkonzept für armutsassoziierte und vernachlässigte Krankheiten, wie z. B. AIDS, Malaria oder Tuberkulose aufgelegt. Die Säulen des Förderkonzeptes sind u. a. die Förderung von Produktentwicklungspartnerschaften (PDPs) für die Entwicklung dringend benötigter Impfstoffe, Medikamente und Diagnostika, sowie die die Förderung der European and Developing Countries Clinical Trials Partnership (EDCTP), einer europäisch-afrikanischen Initiative für klinische Forschung zu HIV, Tuberkulose, Malaria und weiteren Tropenkrankheiten (inklusive Ebola). Ergänzt werden diese Maßnahmen durch den Aufbau von Forschungsnetzwerken für Gesundheitsinnovationen im Afrika südlich der Sahara. Optische Technologien Immerhin vier Prozent der Endenergie werden in Deutschland für Beleuchtung verwendet. Neue Technologien, besonders Halbleitertechnologien (LED) haben in den letzten Jahren ein großes Potenzial zur Energieeinsparung entwickelt. Das geht zu einem guten Teil auf die Forschungsförderung des BMBF zurück. Beispiel: LED-Leitmarktinitiative Das BMBF hat 2008 beschlossen, neben der Forschungsförderung auch die Erschließung von Leitmärkten für die LED voranzutreiben, um damit die Umsetzung der erfolgreichen LED-Forschung in Deutschland zu unterstützen. Der Hauptansatzpunkt dafür sind die Märkte der allgemeinen Gebäude- und Straßenbeleuchtung. Hier liegt die Nachfrage zu einem großen Teil bei der Straßenbeleuchtung zu 90 Prozent bei der öffentlichen Hand. Das Ziel der Leitmarktinitiative bestand darin, die Entscheidung für die LED in der Gebäude- und Straßenbeleuchtung zu einer gängigen Option im Beschaffungsverfahren zu machen, ohne dass dazu jede der rund Kommunen in Deutschland erst einmal Grundlagenforschung betreiben muss. Abstrakt ausgedrückt ging es also darum, die mit einer Entscheidung für die LED verbundenen Unsicherheiten zu reduzieren.

22 21 Basierend auf den Erfahrungen und Untersuchungen im Rahmen der BMBF-Forschungsund Modellprojekte hat das BMUB im Rahmen der Kommunalrichtlinie Energieeffizienz für die LED-Beleuchtungstechnologie bis 2012 bereits etwa 100 Millionen Euro an weiteren Fördermitteln bereitgestellt. Da die LED-Technik nun auf dem Weg zu einer gängigen Effizienztechnologie ist, hat das BMUB inzwischen auch die Federführung der LED-Leitmarktinitiative übernommen. Auf der Basis der Werte und Praxiserfahrungen aus den BMBF-Projekten hat das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Straßenwesen 2013 in einem Erlass die LED zur maßgeblichen Beleuchtungslösung für alle Liegenschaften des Bundes gemacht. Erste Bundesländer haben sich diesem Erlass bereits angeschlossen (Baden-Württemberg, in Kürze Nordrhein-Westfalen). Materialforschung Von wurde das BMBF-Förderprogramm WING Werkstoffinnovationen für Industrie und Gesellschaft erfolgreich durchgeführt. Einer der Schwerpunkte dieses Förderprogramms war der Materialeffizienz gewidmet. Materialinnovationen bieten ein hohes Potenzial, um industrielle Prozesse auf allen Wertschöpfungsebenen mit erheblich höherer Leistung bei gleichzeitig reduziertem Ressourceneinsatz zu führen. In den Fördermaßnahmen MatRessource und High- TechMatBau wurden Projekte zu Materialinnovationen im Bereich Ressourceneffizienz, Wasserwirtschaft und im Bauwesen gefördert. Beispiel: Neue Werkstoffe für urbane Infrastrukturen HighTechMatBau Neue Materialien spielen auch im Bauwesen eine große Rolle. Allein durch den Ersatz bzw. die Reduzierung von Zement, einem der immer noch wichtigsten Bestandteile des Baustoffs Beton, ergibt sich ein enormes Einsparpotenzial. Hier setzt die BMBF-Fördermaßnahme Neue Werkstoffe für urbane Infrastrukturen HighTechMat- Bau an. Dabei geht es um die Erforschung und Erarbeitung neuer Materialen für den Einsatz in urbanen Infrastrukturen, beispielsweise bei einer intelligenten Gebäudetechnik, bei nachhaltigen Verkehrswegen sowie bei neuen und weitsichtigen Instandhaltungskonzepten. Durch den Einsatz optimierter Baustoffe bis hin zu Baumaterialien mit maßgeschneiderten Eigenschaften ist eine optimale Hebelwirkung möglich. Dies wird durch den Aufbau und Funktionsnachweis anwendungsorientierter Demonstratoren verstärkt. Forschung für Leistungselektronik als Wegbereiter der Energieeffizienz Leistungselektronik ist ein Schlüssel zur Energieeinsparung in fast allen Bereichen, in denen elektrische Ener-

23 22 NACHHALTIGKEITSBERICHT DES BUNDESMINISTERIUMS FÜR BILDUNG UND FORSCHUNG gie gewandelt wird. In der Industrie betrifft dies insbesondere Generatoren, Transformatoren, Elektromotoren, aber auch die Einspeisung und die Verteilung von Strom in Energienetzen. Mit Hilfe intelligenter Schaltungen, leistungsfähigerer Halbleitermaterialien und verbesserter Aufbau- und Verbindungstechnik lassen sich in der Leistungselektronik erhebliche Effizienzgewinne erzielen. Diese Themen waren bereits Inhalt mehrerer Bekanntmachungen des BMBF auf der Grundlage des Rahmenprogramms Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) 2020 mit dem Schwerpunkt Leistungselektronik zur Energieeffizienz-Steigerung (LES). Beispiel: Energy Efficient and Intelligent Lighting Systems (EnLight) Im Fokus des Projektes Energy Efficient and Intelligent Lighting Systems (EnLight), das über die europäische Technologie-Initiative ENIAC in ein internationales Konsortium eingebettet war, stand beispielsweise die Entwicklung energieeffizienter LED-Lichtlösungen für den Innenraum. Gegenüber derzeit verfügbarer LED-Beleuchtung (LED-Retrofits) sind mit den in dem Projekt entwickelten Lösungen nochmals mehr als 40 Prozent Energieeinsparung möglich. Eine europaweite Umsetzung der Projektergebnisse allein im Bürobereich würde nach Berechnungen des Konsortiums ca. 63 Kraftwerke mit einer Leistung von je 2 TWh/Jahr überflüssig machen. EnLight wurde für seine herausragenden Arbeiten mit dem ENI- AC Innovation Award 2014 ausgezeichnet. Darüber hinaus erschließen energiesparende Elektroniksysteme neue Anwendungsbereiche wie Industrie 4.0 und das Internet der Dinge, die unter anderem eine intelligente Steuerung und Vernetzung von Industrieanlagen ermöglichen. Hierdurch steigt die Flexibilität, die Energie- und die Ressourceneffizienz von Produktionsprozessen. Beeinflussung des Klimas durch Treibhausgase. Die zunehmende Elektrifizierung der Fahrzeugantriebe bis hin zum voll elektrischen Antrieb kann ein wichtiger Beitrag sein, um die CO 2 -Emissionen und die Abhängigkeit von Öl zu reduzieren. Elektromobilität bietet die Chance, regenerative Energien für eine individuelle Mobilität zu nutzen. Wir brauchen vor allem bessere Energiespeicher, höhere Effizienz von Komponenten und Systemen sowie eine leistungsfähige Informations- und Kommunikationstechnologie für eine Vernetzung von Fahrzeugen und automobilbasierten Verkehrsleistungen. Forschung wird hier zu innovativen, nachhaltigen Lösungen beitragen, die weniger Energie verbrauchen und entsprechende Reichweiten haben. Aber Elektromobilität erfordert auch innovative Nutzer, beginnend bei der Frage, wie individuelle Mobilität gestaltet wird, welches Nutzungsverhalten an den Tag gelegt wird und zu welcher Flexibilität die Nutzer bei der Wahl der unterschiedlichen Mobilitätsoptionen bereit sind sei es das eigene Auto, öffentliche Verkehrsmittel oder Car-Sharing. Beispiel: Visio.M Im Vorhaben Visio.M wurde beispielsweise ein visionäres, straßenzugelassenes, alltagsfähiges Forschungsfahrzeug entwickelt. Es ist das Ergebnis eines vom BMBF mit rund 7 Millionen Euro geförderten Forschungskonsortiums aus Wirtschaft und Wissenschaft. Würde Visio.M in Serie gehen, wäre es ein Konkurrent für moderne Kleinwagen. Das gilt sowohl für das Raumangebot, die Sicherheit, die Fahrdynamik als auch für den Preis. Als E-Fahrzeug hat es eine Reichweite von 160 km, ausreichend für kürzere Strecken zur Arbeit und zurück. Der Stromverbrauch ist gleichzusetzen mit einem Verbrauch von 0,6 Litern Benzin auf 100 km. Die Differenz zum Stand der Technik wird durch ein neues Leichtbau- und Energiesparkonzept erreicht. Elektromobilität für eine nachhaltige Individualmobilität Mobilität ist für unsere Gesellschaft und unser Wirtschaften unverzichtbar, sie ermöglicht Freiheit, Teilhabe und Wohlstand. Mobilität, wie wir sie heute nutzen, stellt uns allerdings vor Herausforderungen: die begrenzte Verfügbarkeit fossiler Rohstoffe und die Forschung an Fachhochschulen Auch im Rahmen des themenoffenen Programms Forschung an Fachhochschulen fördert das BMBF verschiedene anwendungsorientierte FuE-Projekte zur Sicherung der Nachhaltigkeit.

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