Grundlagen der ökonomischen Bildung: Markt und wirtschaftliches Handeln
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- Sven Weber
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1 Pädagogik Michael Schönfelder Grundlagen der ökonomischen Bildung: Markt und wirtschaftliches Handeln Examensarbeit
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3 1 Pädagogische Prüfungsarbeit zur Zweiten Staatsprüfung für das Lehramt an Gymnasien Grundlagen der ökonomischen Bildung: Markt und wirtschaftliches Handeln. Eine Unterrichtssequenz für die Jahrgangsstufe 8. Kurzbeschreibung: Gegenstand der vorliegenden Arbeit ist die Dokumentation der Planung, Durchführung und Reflexion einer im März 2004 in der Jahrgangsstufe 8 des Gymnasiums M. gehaltenen Unterrichtssequenz. In der Unterrichtssequenz geht es um die Vermittlung von ökonomischem Basiswissen. Wichtige Kernpunkte sind die Bereiche Bedarf, Preis, Angebot und Nachfrage. Da alle SchülerInnen der Klasse auf dem vergangenen Weihnachtsmarkt des Gymnasiums M. Sandwichs und Waffeln verkauft haben, nimmt dieses Ereignis einen zentralen Punkt in der Unterrichtsplanung ein. Neue Erkenntnisse werden immer wieder mit der vergangenen Verkaufssituation verglichen und in Beziehung gesetzt. Um die neu gewonnen Kenntnisse auch anwenden zu können, entwickeln die SchülerInnen nach der beschriebenen Unterrichtssequenz mehrere Strategiepapiere für den Weihnachtsmarktverkauf Die Basis für diese Überlegungen bilden die in der Prüfungsarbeit beschriebenen Lernprozesse. Im Rahmen dieser Arbeit werden zwei Stunden der insgesamt sechsstündigen Unterrichtssequenz näher betrachtet. In der ersten Schwerpunktstunde geht es um die Bestimmungsfaktoren der Preispolitik. Die SchülerInnen entwickeln ein Tafelbild zu den wesentlichen Faktoren, die den Preis eines Gutes bestimmen (Kosten, Konkurrenz, Anbieter- und Nachfrageverhalten). In der zweiten Schwerpunktstunde entwickeln die SchülerInnen aus eigenen Umfragewerten eine Angebots- und Nachfragekurve und erkennen durch die Kombination beider Kurven, was ein Marktgleichgewicht ist. Der Anhang der Arbeit beinhaltet eine Dokumentation der verwendeten Unterrichtsmaterialien, entstandenen Tafelbildern, eine Auswahl an Schülerhausarbeiten, eine Evaluationsscheibe und ein nach der Unterrichtssequenz entstandenes Strategiepapier plus des dazugehörigen Bewertungsbogens. Michael Schönfelder Studienreferendar am Studienseminar Darmstadt Gymnasium M., Juli 2004
4 2 Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis Planung der Unterrichtssequenz Begründung bei der Wahl des Themas Analyse der Lerngruppe Didaktische Überlegungen Methodische Planungen Durchführung der Unterrichtssequenz Tabellarische Übersicht Stundenverläufe Die ersten vier Stunden der Unterrichtssequenz Fünfte Stunde der Unterrichtssequenz (G 10) = Erste Schwerpunktstunde Sechste Stunde der Unterrichtssequenz (G 11) = Zweite Schwerpunktstunde Die nachfolgenden Stunden (Ausblick) Gesamtreflexion Literatur Anhang G 6 P 1 Das Märchen vom Schlaraffenland (1. Stunde) G 6 F 1 Maslows Bedürfnispyramide G 6 Tb 1 Bedürfnispyramide nach den Schülern der 8f G 6 HA (Hausaufgabe der 1. Stunde) G 7 M 1 Marktarten (Material der 2. Stunde) G 7 HA (Hausaufgabe der 2. Stunde) G 8 R 1 (Rollenspiel mit falschen Schüleranweisungen für die 3. Stunde) G 8 M 1 Der Markt und seine wichtigsten Prinzipien (Material 3. Stunde) G 9 Tb 1 (geplantes Tafelbild der 4. Stunde) G 9 HA (Hausaufgabe der 4. Stunde) G 10 Lernspirale (Strukturplan der 5. Stunde)... 41
5 3 G 10 HA (Hausaufgabe der 5. Stunde) G 10 Tb 1 (Tafelbild der 5. Stunde) G 10 M 1 (Material der 5. Stunde) G 10 R 1 (Anweisungen Rollenspiel, 5. Stunde) G 11 Lernspirale (Strukturplan der 6. Stunde) G 11 HA (Hausaufgabe der 6. Stunde) G 11 M 1 Fragebogen Nachfrager (Material der 6. Stunde) G 11 M 2 Fragebogen Anbieter (Material der 6. Stunde) G 11 F 1 (Folie als Unterlage für den OHP, 6. Stunde) G 11 F 3 (Nachfragewerte der Schüler, 6. Stunde) G 11 F 4 (Angebotswerte der Schüler, 6. Stunde) G 11 F 4 (Angebotswerte der Schüler, 6. Stunde) G 11 F 5 (Kombination von F 3 und F 4, 6. Stunde) G 11 M 3 Die Nachfragefragekurve und die kurve G 10 SH 1: Hausaufgabe G 10 HA, Aufgabe 1 (von Schülerin B) G 10 SH 2: Hausaufgabe G 10 HA, Aufgabe 1 (von Schülerin M) G 10 SH 3: Hausaufgabe G 10 HA, Aufgabe 2 (von Schüler H) G 11 SH 1: Hausaufgabe G 11 HA (von Schüler S) G 11 SH 2: Hausaufgabe G 11 HA (von Schülerin M) Marktforschung & Preisgestaltung - Projekt "Wir sind Helden" 56 Fragebogen Handzettel Evaluationsscheibe... 75
6 4 1. Planung der Unterrichtssequenz 1.1. Begründung bei der Wahl des Themas Der aktuelle Lehrplan des Fachs Politik und Wirtschaft schreibt für die Klassenstufe 8 das Thema Ökonomische Bildung: Markt verbindlich vor. Die SchülerInnen sollen durch den Unterricht unter anderem Wirkungszusammenhänge zwischen Angebot, Nachfrage und Preis 1 erkennen und somit in ökonomischer Hinsicht eine gewisse Handlungsfähigkeit erlangen. Für den Unterricht bedeutet die Forderung nach ökonomischer Handlungsfähigkeit eine große Herausforderung, da beispielsweise eine Kaufsituation nur unter erschwerten Bedingungen simuliert werden kann. Andererseits wirken die Begriffe Preis, Angebot, Nachfrage und ökonomisches Prinzip ohne einen realen Hintergrund gerade für SchülerInnen der Jahrgangsstufe 8 meist sinn- und inhaltsleer. Glücklicherweise haben alle Mitglieder der Lerngruppe eine gemeinsame ökonomische Erfahrung gemacht, an die der Unterricht permanent anknüpfen konnte und wollte: Die Klasse 8f hat auf dem Weihnachtsmarkt des Gymnasiums M. im Jahr 2003 Sandwichs und Waffeln verkauft. Da die SchülerInnen im Jahr 2004 wieder Produkte auf dem Schulweihnachtsmarkt verkaufen wollen, wird das Thema Markt und wirtschaftliches Handeln immer vor dem Hintergrund dieser konkreten Verkaufssituation gesehen, so dass in der gesamten Unterrichtseinheit (welche die beschriebene Unterrichtssequenz und eine Projektarbeitsphase umfasst) nicht nur theoretisches Wissen, sondern auch Handlungswissen vermittelt wird. Auch wenn die SchülerInnen die Schule verlassen, ist das Wissen über ökonomische Zusammenhänge sehr wichtig. Durch die Abschaffung des Rabattgesetzes sind die Möglichkeiten der Verkaufspreisminderung viel höher geworden vor allem beim Autokauf oder bei Bankverhandlungen ist ein Kunde durch entsprechendes Handlungswissen viel mündiger und kann seine Vorstellungen eher durchsetzen. Natürlich sprechen auch persönliche Gründe für die Wahl des Themas. Vor einem Jahr habe ich eine vergleichbare Unterrichtseinheit der Klassenstufe 8 zum Thema Börse entwickelt. Obwohl sich die SchülerInnen dieses Thema ausgesucht hatten und die Lerngruppe überwiegend gut und interessiert mitgearbeitet hat, sind mir Zweifel an den langfristigen Lernerfolgen gekommen. Die Klasse verfügte am Ende der entsprechenden Unterrichtseinheit 1 Hessisches Kultusministerium: Lehrplan Sozialkunde, gymnasialer Bildungsgang, Jahrgangsstufen 7-10, S.15. Quelle: vom
7 5 zwar über ein relativ großes Fachwissen, doch kann dieses Wissen frühestens mit dem 18. Lebensjahr eingesetzt werden und bis dahin wird vieles sicherlich wieder vergessen sein. In der Examensreihe kommt es mir deshalb darauf an, das eigentlich trockene Thema Ökonomie durch die schülerorientierte Zielsetzung einer verbesserten Verkaufsstrategie auf dem Weihnachtsmarkt 2004 mit Leben zu füllen, damit die SchülerInnen auch im täglichen Leben ökonomisch handlungs- und kritikfähiger werden Analyse der Lerngruppe Die Klasse 8 f besteht aus 18 Schülerinnen und 12 Schülern, welche ich erst seit Halbjahresbeginn eigenverantwortlich unterrichte. Die Lerngruppe ist relativ homogen und leistungsstark. In Gesprächen mit meinen Kollegen schätzten diese vor allem die schnelle Auffassungsgabe sowie eine grundsätzlich hohe Leistungsbereitschaft hinsichtlich schulischer Anforderungen. Weiterhin fällt die Klasse durch ihr angenehmes Klassenklima auf: Die SchülerInnen helfen sich häufig gegenseitig und zeigen ein hohes Maß an positivem Sozialverhalten. Wie schon erwähnt hat die Klasse auf dem Weihnachtsmarkt des Gymnasiums M. im Jahr 2003 Sandwichs und Waffeln verkauft. Die SchülerInnen haben zwar im weitläufigen Sinn ökonomisch gehandelt (verkauft), jedoch basierte dieses Handeln auf einer Reihe von Zufällen. Die Art der verkauften Produkte, der Preis und selbst der Verkaufsstandort wurden intuitiv oder zufällig gewählt. Der Verkaufserfolg war dementsprechend recht bescheiden pro Schüler wurde gerade mal ein Gewinn von ungefähr einem Euro erwirtschaftet. Da jeder Schüler zwischen fünf und acht Stunden Arbeitszeit investiert hatte, ist das Ergebnis für die Klasse nicht gerade zufrieden stellend gewesen. Diese Erfahrung könnte die ablehnende Haltung erklären, die die Klasse 8f vor der Examensreihe in einem Planungsgespräch zum Thema Ökonomie mehrheitlich geäußert hat. Vielleicht wurde das Interesse am Thema jedoch eher durch die Bekanntgabe der verbindlichen Unterrichtsinhalte des Lehrplans gemildert (welche aus Schülersicht auf den ersten Blick nicht viel mit dem täglichen Leben eines Schülers zu tun haben mögen). Von besonderer Bedeutung ist die Arbeitshaltung der Klasse. Immer dann, wenn sich die SchülerInnen ernst genommen fühlen und sie selbst aktiv zum Unterrichtsgeschehen beitragen können, zeigen sie einen enormen Willen zur Mitarbeit. Die Klasse ist immer dann stark interessiert, wenn der Lehrer eine Entdeckungsreise arrangiert, in der die Erfahrungen der SchülerInnen unerlässlich und wichtig für den Fortgang des Unterrichts sind. Das zentrale Unterrichtsergebnis sollte am Ende der Stunde jedoch für alle sichtbar oder nachlesbar sein.
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