Masaryk - Universität. Philosophische Fakultät. Institut für Germanistik, Nordistik und Nederlandistik. Deutsche Sprache und Literatur

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1 Masaryk - Universität Philosophische Fakultät Institut für Germanistik, Nordistik und Nederlandistik Deutsche Sprache und Literatur Frank Wedekinds Frühlings Erwachen Versuch einer Interpretation Bakkalaureatsarbeit Bearbeitet von: Veronika Lacmanová Eingerichtet von: Prof. PhDr. Jiří Munzar, Csc. Brünn

2 Ich erkläre, dass ich meine Bakkaulaureatsarbeit selbständig ohne fremde Hilfe geschrieben habe, und dass ich nur die im Literaturverzeichnis angeführten Quellen verwendet habe.... 2

3 An dieser Stelle möchte ich mich gerne bei meinem Betreuer, Herrn Prof. PhDr. Jiří Munzar, Csc. für seine Hilfe und wertvollen Ratschläge zu meiner Bakkalaureatsarbeit herzlich bedanken. 3

4 Inhaltverzeichnis 1. Einleitung 6 2. Leben und Werk 8 3. Vom Naturalismus zum Expressionismus Frühlings Erwachen Entstehungsgeschichte Aufführungsgeschichte Inhalt Analyse und Werkaufbau Interpretation Frühlings Erwachen als Film von Nuran David Calis Schlusswort Literaturverzeichnis Primärliteratur Sekundärliteratur Internetquellen 50 4

5 1. Einleitung Benjamin Franklin Wedekind war ein wichtiger deutscher Schriftsteller, Schauspieler und vor allem einer der bekanntesten und skandalumwittertsten Dramatiker des deutschen Kaiserreichs. Wie kaum ein anderer Dramatiker oder Autor dieser Zeit hatte er unter dem Druck der wilhelminischen Zensur zu leiden. Obwohl Wedekind in hohem Maße von Einschränkungen der Zensur betroffen war, avancierte er in den Jahren zu den meist gespielten Dramatikern seiner Epoche. Wedekind wurde zur Symbolfigur in Kampf gegen die Sexualfeindlichkeit der bürgerlichen Gesellschaft. Er selbst rief nach Schönheit, Glauben, Güte, Freiheit und hatte deshalb manchmal den Ruf als romantischer Schwärmer. Wedekinds dramatische Produktion hat das deutsche Theater um neue Gehalte und Formen bereichert, gleichzeitig aber um Ideale des Wilhelminismus beraubt, weil er die bürgerliche Moral ad absurdum durch die Groteske führte. Frank Wedekind war auch ein exzentrischer Revolutionär, weil er in seinen Stücken vorspielte, was nicht an die Öffentlichkeit gehörte und mehr als die Frage nach wahr und falsch ansprach. Frank Wedekinds Durchbruch auf den deutschen Bühnen kam mit seinem bekanntesten, viel umkämpften Werk Frühlings Erwachen. Dieses Stück gilt als bahnbrechendes Werk im Rahmen jener Literatur, die sich vom Naturalismus abgrenzte 1. Sehr lange Zeit (16 Jahre) war dieses Stück unspielbar, weil die Zensur es als reine Pornographie hielt. Der Autor schildert die Konflikte des Übergangs aus der unschuldigen Kindheitswelt in eine denaturierte Erwachsenenwelt. Wedekind stellt die Kinder im Mittelpunkt einer Tragödie, was ganz neuartig war. Mit diesem Drama erhob er eine leidenschaftliche Anklage gegen die stumpfe Prüderie der bürgerlichen Erziehung. In meiner vorliegenden Arbeit möchte ich gerne diese große Persönlichkeit der Jahrhundertwende näher vorstellen und sein Leben in Zusammenhang mit seiner Arbeit und Weltanschauung bringen. Zunächst war das Ziel meiner Arbeit ein Vergleich Wedekinds zwei bekannteste Dramen Frühlings Erwachen und Lulu Tragödien (Erdgeist, Büchse der Pandora). Das Ziel wurde aber wegen der Länge der 1 LEIß, Ingo; STADLER Hermann; Deutsche Literaturgeschichte, Band 8, Wege in die Moderne ; Deutscher Taschenbuch Verlag; München; 1997; S

6 Arbeit an dem ersten genannten Stück geändert und ich beschäftigte mich nur mit Frühlings Erwachen, die mit der gleichnamigen Verfilmung von Nuran David Calis verglichen wurde. Zuerst werde ich mich der Biographie und den Werken widmen. In diesem Abschnitt meiner Arbeit möchte ich auch die Biographie seiner Eltern anführen, weil gerade in der sich bereits das spiegelt, was für ihn charakteristisch ist: Die Forderung der bürgerlichen Gesellschaft nach Anpassung und anderseits der Widerstand gegen das, was als Normalität empfunden wurde. 2 Anhand seines abwechslungsreichen Lebens möchte ich seine Lust an einer ungenierten Bohème-Existenz belegen. Dann versuche ich Sie in die Zeit der Jahrhundertwende, Zeit des Pluralismus einzuführen, und an ein wichtiges Ereignis am Ende des 19. Jahrhunderts erinnern. Frank Wedekind wurde auch als ein Vertreter des Antitraditionalismus und Vorläufer der Expressionisten vorgestellt. Dann kommt an die Reihe das Stück Frühlings Erwachen. Ich versuche zunächst die Enstehungs- und wegen der Zensur interessante Aufführungsgeschichte des Dramas zu erklären und dann auf dem Inhalt einzugehen. Der Inhalt wurde in einzelne Szenen beschrieben, damit man sich in der Interpretation besser orientieren kann. Durch meine Interpretation des Dramas möchte ich auch zu erklären versuchen, was alles in diesem Stück an damalige Gesellschaft so unanständig wirkte und wie bravourös der Autor seine marionettenhaft-typisierende Charakterzeichnung nutzte. Zum besseren Verstehen benutzte ich ziemlich lange Zitationen, die ich für die Aufklärung meiner Interpretation notwendig halte. Ich möchte auch auf übernommene Strukturelemente und andere Ähnlichkeiten zu Goethes Faust hinweisen. Dann möchte ich die Verfilmung von Nuran David Calis beschreiben und mit dem Originalstück vergleichen. Damit ich eigentlich an die Aktualität des Dramas andeute. 2 NEUBAUER, Martin; Frank Wedekind, Frühlings Erwachen. Lektüreschlüssel für Schülerinnen und Schüler; Philipp Reclam jun. GmbH & Co., Stuttgart; 2001; S. 43 6

7 2. Frank Wedekind Sein Leben und Werk Frank Wedekind wurde am 24. Juli 1864 in Hannover geboren. Sein ganzer bürgerlicher Name lautet Benjamin Franklin Wedekind, nach Benjamin Franklin 3, den sein Vater Dr. med. Friedrich Wilhelm Wedekind zutiefst bewunderte und als Bekenntnis zur demokratischen Tradition Amerikas aufwies. Der Vater kam 1816 als Sohn eines Juristen zur Welt. Er studierte Medizin und nach dem Studium trat als Bergwerksarzt in türkische Dienste ein, wo er aber an Typhus erkrankte und danach wieder nach Europa kehrte. Er bereiste einen großen Teils Europas aber im 1847 kehrte er ins Vaterhaus in Esens zurück wurden seine politischen Bedenken linksliberal und engagierte sich als Linksliberaler im Frankfurter Parlament. Ein Jahr nach der Revolution wandert er nach Amerika aus, in San Francisco übernimmt er ziemlich schnell das Präsidium des Deutschen Clubs. Gerade hier in San Francisco lernte er 1860 Emilie Kammerer kennen, die aber schon ein hartes Leben und eine gescheiterte Ehe hinter sich hatte. Ihr Vater Heinrich Kammerer wurde sogar zweijahrelang verhaftet wegen seines politisch radikalen Engagements. Er starb 1858, als Emilie nur 18 Jahre war und ihre Mutter starb auch früh. Emilie hatte eine ältere Schwester Sofie, die Emilie als dreizehnjähriges Mädchen aus einem Pensionat zu sich nach Wien nahm. Emilie zeigte eine vielseitige musikalische Begabung und konnte somit ohne Probleme als Sängerin und Schauspielerin mit ihrer Schwester an der Hofoper wirken. Als Sofie heiratete, siedelte sie nach Amerika über, wohin sie auch Emilie einlud. Sie trat mit Theater-, Konzert- und Varieté in San Franzisco auf, wo sie am 26. März 1862 die Ehe mit Dr. med. Friedrich Wilhelm Wedekind schloss. Nach der Geburt vom ersten Sohn Armin entschieden sie sich aber als amerikanische Staatsbürger in die Heimat zurückzukehren. Das Ehepaar Wedekind hatte insgesamt sechs Kindern, vier Jungen und zwei Mädchen. Interessant ist, dass auf Wunsch der Mutter nur die Mädchen getauft wurden. In Deutschland praktizierte Dr. Wedekind seinen Arztberuf nicht mehr, sondern fing an in der Politik aktiv zu sein. Er versuchte (unter Schutz der amerikanischen Staatsbürgerschaft) als Redner und Verfasser gegen großpreußischen Bismarck-Politik zu wirken. Aber nach dem Bismarcks Sieg sah er nur einen Weg die Emigration, weil 3 Benjamin Franklin war ein nordamerikanischer Staatsmann, Erfinder und Schriftsteller, er beteiligte sich am Entwurf der Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten. 7

8 er als Gegner des Wilhelminischen Kaiserreichs bezeichnet wurde. Während einer Ferienreise in der Schweiz wurde ihm das mittelalterliche Schloss Lenzburg angeboten und im Herbst 1872 übersiedelte die ganze Familie im Kanton Aargau in die Schweiz. Auf dem Schloss waren so viele notwendige Bauarbeiten (z.b. fehlende Trinkwasserversorgung), dass sich Dr. Wedekind ganz von der aktiven Politik verabschieden musste. Mit den zunehmenden Jahren lockerten sich Kontakte nicht nur zur Außenwelt sondern auch innerhalb der Familie. Es kam zu vielen offenen Auseinandersetzungen zwischen den Eltern, weil es schon in der Natur beider Eheleute lag. Die Konflikte wurden ganz offen ausgetragen und gerade das ist ein Kennzeichen einer Vitalität und hauptsächlich emotionalen Stärke, die auch für Benjamin Franklin Wedekind charakteristisch war. Seit Herbst 1872 besuchte Frank die Gemeindeknabenschule, ab 1875 die Bezirksschule in Lenzburg. Hier in der Elementar- und Mittelstufe wurde er als ein mittelmäßiger kein besonderer Schüler bezeichnet. Auf dem Gymnasium in Aarau, das er seit 1879 besuchte, zeigte er seine literarische und künstliche Neigung dort entstand eines der ältesten Gedichte De scriptore. Seine Lieblingsfächer waren aber nur Deutsch, Gesang und Religion, die anderen Fächer interessierten ihn gar nicht, sogar im Turnen schwänzt er die Stunden. Zu diesem Zeitpunkt gründete er zusammen mit Walter Laué, Adolph Vögtlin und Oskar Schibler ein Bündnis des Schülerzirkels Senatus Poeticus oder Dichterbund. Für seine jüngere Schwester Emilie schrieb er ein Kinderbuch, das Der Hänseken genannt wurde. Ab dieser Gymnasiumszeit trug er viele Gedichte und Szenen vor, und seine Begabung wird immer mehr ans Licht gekommen und der Erfolg bei seinen Freunden motivierte ihn zu weiteren Arbeiten. Nach zwei Jahren nahm der Vater Frank von der Schule, angeblich wegen schulischer Schwierigkeiten und er erhielt Privatunterricht schaffte er das Abitur und fing mit dem Studium der deutschen und französischen Literatur in Lausanne an, aber schon im zweiten Semester musste er auf väterlichen Wunsch zum Jurastudium nach München wechseln. Trotzdem widmete er sich meistens kulturgeschichtlichen Vorlesungen. In der Großstadt München besuchte Frank viele kulturelle Aktionen, insbesondere Musiktheater Richards Wagner. Das Studium wird mehr und mehr zum Vorwand. 4 Das führte schließlich zum Zerwürfnis mit dem Vater, der für die künstlerischen Ambitionen seines Sprösslings wenig Verständnis 4 SEEHAUS, Günter; Frank Wedekind. Mit Selbstzeugnissen und Bildokumenten dargestellt von Günter Seehaus; 6. Auflage ; Rowoht Taschenbuch Verlag GmbH; Reinbek bei Hamburg; 1993; S. 32 8

9 aufbringen konnte. 5 Der Höhepunkt kam, als Frank seinem Vater seine Entscheidung zu Gunsten einer Schriftstellerkariere mitteilte. Mit diesem Bruch wurde jede finanzielle Unterstützung vom Vater entzogen und Frank musste sich allein um sich selbst kümmern. Hierbei war ihm sein Freund Karl Henckell behilflich und von November 1886 arbeitete als Werbechef im Recklame- und Pressbureau der neugegründeten Firma Maggi & Co in Kemptal bei Zürich. Daneben arbeitete er an Feuilletons für die Neue Zürcher Zeitung, die ihn über Wasser halten sollten. Trotzdem erlebte Frank in dieser Zeit seine tiefste Krise. Seine Finanzielle Situation war nicht gerade die Beste, aber das Hauptproblem waren die Schuldgefühle und der immer größer werdende psychischer Druck wegen des Familienzwistes. Es kam soweit, dass Frank im September seinem Vater um Verzeihung schrieb. Über diese schwere Lebenssituation berichtete er seinem guten Dichterfreund Gerhart Hauptmann. Die beiden kannten einander seit 23. April 1888, das heißt noch bevor sie berühmt worden sind. Die große Freundschaft bestätigte, dass Wedekind als der Erste den Ersten Akt von Hauptmanns Vor Sonnenaufgang vorgelesen hatte. Und als Hauptmann später Wedekinds Frühlings Erwachen las, spürte er: Er übertrifft mich an rücksichtsloser Wahrhaftigkeit. 6 Gerhart Hauptmann nutzte aber die privaten Gespräche und Wedekinds Vertrauens aus und schuf anhand dessen ein naturalistisches Drama Ein Friedenfest, was zum Bruch führte. Desto größer hat ihn der sensationellen Aufstieg Hauptmanns in dieser Zeit geschmerzt. Der Vater hatte ihm inzwischen schon verziehen und kurz nachdem starb er. Kurz vor diesem schmerzhaften Verlust schafft er noch das Jura-Studium für Sommer- Semester wiederaufnehmen, aber nach dem Tod kehrte er nach Lenzburg zurück. Frank wurde durch die höhe Erbschaft von Franken, was ungefähr dem zwanzigfachen Jahreslohn eines Fabrikarbeiters entsprach 7, finanziell unabhängig und er konnte endlich seine Entscheidung, Schriftsteller zu werden, revidieren. Er übersiedelte zunächst nach Berlin, dem Mekka der jungen Kunst, dann nach München, wo er viele Kontakte an unterschiedliche naturalistische Kreise z.b. Michael 5 NEUBAUER, Martin; Frank Wedekind, Frühlings Erwachen. Lektüreschlüssel für Schülerinnen und Schüler; S RÜHLE, Günter; THEATER IN DEUTSCHLAND , Seine Ereignisse seine Menschen; S. Fischer Verlag GmbH, Frankfurt am Main; NEUBAUUER, Martin; Frank Wedekind, Frühlings Erwachen. Lektüreschlüssel für Schülerinnen und Schüler; S. 45 9

10 Georg Konrad oder Otto Erich Hartleben knüpfte. Hier in München ginge es mit seiner Arbeit rascher vorwärts als in Berlin, wie er selbst sagte und arbeitete an einem Bühnenstück - die Komödie Kinder und Narren, die 1891 erschien. Er begann auch im Oktober 1890 Frühlings Erwachen. Eine Kindertragödie zu schreiben, die schon Ostern 1891 beendet wird. Ich begann zu schreiben ohne irgendeinen Plan, mit der Absicht zu schreiben, was mir Vergnügen macht. Der Plan entstand nach der dritten Szene und setzte sich aus persönlichen Erlebnissen oder Erlebnissen meiner Schulkameraden zusammen. Fast jede Szene entspricht einem wirklichen Vorgang. 8 Zur Uraufführung kam es aber schon 1906 wegen der starken Zensur. Benjamin Franklin Wedekind wurde auch ein Mitglieder der Gesellschaft für modernes Leben in dessen Sammelband wurden seine 8 Gedichte unter dem Namen Frank Wedekind veröffentlicht. Gleich in diesem Jahr fing er mit der Arbeit an Der Liebestrank (bekannt unter späteren Titel Fritz Schwigerling, Erstausgabe 1899). Frank reiste nach Paris, wo er die Möglichkeit allen Vergnügungen (Zirkus-, Varieté-, Ballettbesuche) und künstlerischen Neigungen dank des Erbes nachzugehen benutzte. Hier findet er das denkbar höchste an Geschmack, Eleganz und Grazie. 9 Auch in dieser Pariser Zeit gewann er nicht nur viele neue Kontakte sondern auch neue Freunde, wie Willy Rudinoff und Richard Weinhöppel. Frank verfasste eine Monstertragödie Die Büchse der Pandora, die aber nicht von dem neugegründeten Albert Langen Verlag angenommen wurde. Frank musste es mehrmals umarbeiten und auf zwei Stücke verteilen, damit es noch im gleichen Jahr unter dem Titel Der Erdgeist, Tragödie in vier Aufzügen erscheinen konnte. Und erst die Fortsetzung wurde eben Die Büchse der Pandora genannt. Nach 4 Jahren in Paris kehrte er nach Deutschland zurück, zunächst Berlin, dann München. Frank bemühte sich um Aufführungen seiner Dramen, aber ohne Erfolg. Eine Weile arbeitete er als Gelegenheitsautor und als Rezitator von Ibsen-Szenen, aber nur solange bis Albert Langen im Frühjahr 1896 die Satire Zeitschrift Simplicissimus gründete, in der Frank unter verschiedenen Pseudonymem, unter anderen Hieronymus Jobs, veröffentlichte. Obwohl Wedekind im ersten Jahr zu einem der dominierenden und meistgedrückten Autoren gehörte, waren die Honorare für die Arbeit ganz 8 SEEHAUS, Günter; Frank Wedekind; S SEEHAUS, Günter; Frank Wedekind; S

11 spottisch, diese Wirklichkeit bewies Wedekinds Brief an seinen Freund Richard Weinhöpel: Ich lebe hier schlimmer als ich jemals in München gelebt, aber bitte sagen Sie niemandem was davon. Ich mache die bedenkliche Salto Mortali, um nicht Hungers zu crepieren. 10 Wedekind also wurde sehr schlecht bezahlt, auch trotz dessen, dass die Auflagen von 1887 mit bis zum 1908 auf gestiegen wurden. Der große Anstieg gelang nicht nur wegen der Arbeit von den bedeutenden Literaten wie Heinrich Mann, Thomas Mann, Jakob Wassermann und Ludwig Thoma, sondern hauptsächlich wegen des Skandals von Wedekinds Gedichten. Noch vor diesem Skandal wurde endlich Franks Wunsch erfüllt und mithilfe Martens und Heine wurde in Leipzig in dem Ibsen-Theater Der Erdgeist 1898 uraufgeführt. Es war gar nicht ohne Probleme, sogar selbst Frank Wedekind wurde vom Heine gebeten um Dr. Schön selbst zu spielen. Es klappte und Wedekind bekam ein Engagement als Schauspieler und Dramaturg am Münchner Schauspielhaus. Die Premiere war ziemlich erfolgreich und es folgten immer weitere Vorstellungen mit Frank als Dr. Schön. Aber kurz nach diesen erfolgreichen Monaten kam es im Oktober zum sogenannten Skandal. Wedekind veröffentlichte seine zwei provozierenden Gedichte Meerfahrt und Im Heiligen Land im Simplicissimus, die die pompöse Palästinareise des prunksüchtigen Monarchen Wilhelm II. verspotteten. 11 Wegen dieser Provokation drohte dem Verleger Albert Langen, Illustrator Thomas Theodor Heine und Autor Frank Wedekind eine Verhaftung wegen Majestätsbeleidigung. Heine wurde verhaftet, Langen floh nach Paris und Wedekind floh in die Schweiz. Er wollte aber nicht seine Dramaturgenstelle am Schauspielhaus verlieren und kehrte nach ein paar Monaten nach Deutschland zurück, stellte sich der Polizei und wurde der Majestätsbeleidigung für schuldig gesprochen. Vor dem Reichsgericht wurde er zum siebenmonatigen Gefängnis auf der Festung Königstein verurteilte, wo er das Stück Der gefallene Teufel, das noch auf Königstein den endgültigen Titel Der Marquis von Keith erhielt, schrieb. Wedekind hielt dieses Werk: immer für mein künstlerisch reifstes und geistig gehaltvollstes Stück, den Keith selbst für die beste Rolle, die ich geschrieben habe SEEHAUS,Günter; Frank Wedekind.Mit Selbstzeugnissen und Bilddokumenten dargestellt von Günter Seehaus (WEDEKIND, Frank; Gesammelte Briefe, Bd 1, S. 274) 11 NEUUBAUER, Martin; Frank Wedekind, Frühlings Erwachen. Lektüreschlüssel für Schülerinnen und Schüler; S SEEHAUS, Günter; Frank Wedekind. Mit Selbstzeugnissen und Bildokumenten dargestellt von Günter Seehaus; S

12 Um die Jahrhundertwende erfolgte seine Begnadigung und Frank wurde entlastet. Er kehrte nach München zurück und trat dem Ensemble Elf Scharfrichter einer dem bekanntesten Kabarett in Deutschland bei, wo er seinen alten vom Pariser Cabaret begeisterten Freund Otto Julius Bierbaum traf. In diesem Kabarett wurden Wedekinds Stücke aufgeführt, er selbst rezitierte seine Verse und sang seinen eigenen Songs. Im Schauspielhaus München wurde ein weiteres Stück So ist das Leben (später König Nicolo genannt) veröffentlicht und uraufgeführt. Diese Zeit war wirklich reich für die Uraufführung von Wedekinds Dramen. Neben in München aufgeführten Die Kaiserin von Neufundland, Die große Liebe, Hiladda wurde sogar der erste Teil von Monstre - Tragödie Der Erdgeist in Berlin erstaufgeführt oder der folgende Teil Die Büchse der Pandora wurde aus Zensurgründen als geschlossene Vorstellung am Intimen Theater Nürnberg uraufgeführt. In gerade dieser Monstre - Tragödie trat Wedekind als Jack the Ripper und Tilly Newes als Lulu auf. Schon ein Jahr später 1906 heiratete er die um 21 Jahre jüngere Darstellerin von Lulu und sie traten weiter zusammen z.b. in Totentanz, Musik auf. Endlich am 20. November 1906 kam es zur Uraufführung des schon vor sechszehn Jahren geschriebenen Frühlings Erwachen. Eine Kindertragödie. Erst die Stilbühne und ihr Meister Max Reinhardt schufen die Voraussetzungen für die szenische Realisierung von Frühlings Erwachen. 13 Dieses Stück hatte so großen Erfolg, dass sich Wedekind endgültig seine Karriere sicherte, und galt als einer der meistgespielten Dramatiker seiner Zeit. 1914, zu seinem fünfzigsten Geburtstag, hatte sich Wedekinds Jugendtraum erfüllt: Die Kunst war ihm zum Beruf geworden. Er hatte sich trotz vieler Anfeindungen als Bühnendichter etabliert, war wohlhabend geworden und von der Kritik respektiert. 14 Mit seiner Frau Tilly setzte Frank zwei Töchter Pamela und Kadidja in die Welt. Sie übersiedelten nach München. Wie wir es schon festgestellt hatten, wurde Wedekinds persönliches Leben fest durch die Arbeit und Karriere bestimmt. Seine harte Natur hatte er von seinen Eltern geerbt, der Anfang des ersten Weltkrieges war ziemlich schwer für ihn, weil wegen der Zensur seine Stücke (zwar Frühlings Erwachen) nicht 13 SEEHAUS, Günter; Frank Wedekind. Mit Selbstzeugnissen und Bildokumenten dargestellt von Günter Seehaus; S NEUBAUER, Martin; Frank Wedekind, Frühlings Erwachen. Lektüreschlüssel für Schülerinnen und Schüler; S. 46/47 12

13 mehr gespielt worden durften. Im Winter begannen ihn Blinddarmbeschwerden zu plagen, trotzdem schrieb er immer weitere Stücke wie Bismarck oder Till Eulenspiegel, Herakles. Dramatisches Gedicht in drei Akten. Aber sein gesundheitlicher Zustand verbesserte sich nicht. Die provisorische Blinddarmoperation reichte nicht mehr und es erforderte weitere Eingriffe. Die Komplikationen waren aber so schwierig, dass Frank Wedekind an den Folgen einer Operation in einer Münchner Klinik Frank Wedekind am 9. März 1918 starb. Das Begräbnis auf dem Waldfriedhof war jähzornig. Viele Schriftsteller, Theaterleute, seine Freunde und junge Menschen aus ganz Deutschland sprachen dieser Symbolfigur im Kampf gegen Zensur und diesem Erzieher des neuen Europas herzliches Beileid aus. 13

14 3. Vom Naturalismus zum Expressionismus Vor und nach der Jahrhundertwende vollzogen sich auf allen Lebensgebieten in Europa tiefgreifende Veränderungen, die, zumindest unter den Gebildeten, das Bewußtsein hervorriefen, man lebe am Ende einer alten Zeit, im Fin de siècle, und am Beginn einer neuen Zeit, der Moderne. 15 Am Anfang dieses Übergangs steht ein, in Mitteleuropa sehr wichtiges Ereignis, die Gründung des Deutschen Reiches Diese Einigung des Reiches bedeutete in einer sehr kurzen Zeit einen großen industriellen und geldwirtschaftlichen Boom. Zwei Jahre nach der Gründung wurde die Gründerzeit durch eine Wirtschaftskrise unterbrochen, die als Gründerkrise bekannt ist. Die Folge der Krise ist neben anderem auch die Abkehr vom Wirtschaftsliberalismus, was leider den großbürgerlichen und feudalen Lebensstil dieser Zeit prägte. Nach dem Regierungsantritt Wilhelms II. wurde von den Künsten nationale Begeisterung, Fortsetzung der Traditionen, idealistische Ethik und repräsentative Wirkung in einem gefordert und diese Zeit wird als Wilhelminismus und Zeit des Großbürgertums bezeichnet. Das bürgerliche Lesepublikum interessiert sich nur wenig für die Neuerer der Moderne, weil die Lesekultur der Tradition und Trivialität anhing. Die in der literarischen Kunst herrschenden Traditionalisten und bürgerlichen Realisten wurden durch die jüngere Generation ersetzt. In den achtziger Jahren traten die Naturalisten in die Öffentlichkeit. Die Epoche wurde durch die Erstaufführung eines sozialen Dramas Vor Sonnenaufgang von Gerhart Hauptmann eingeleitet. Dieses Stück verursachte einen großen Skandal und dadurch ist Gerhart Hauptmann einer der bedeutendsten Autoren der naturalistischen Phase geworden. Diese Zeit brachte eine Vielfalt von literarischen Stilrichtungen hervor und von den Naturalisten versuchten sich manche Autoren wie z. B. Frank Wedekind, Stefan George oder Hugo von Hofmannsthal zu distanzieren. Für diese gleichzeitig einsetzende nichtnaturalistische Literatur wurden verschiedene Namen wie Impressionismus und Symbolismus später noch Expressionismus gebraucht. Autoren der Gegenströmungen verurteilen, wie die Naturalisten, den bürgerlichen Lebensstil, aber anders als die Naturalisten, knüpfen sie an republikanische und sozialdemokratische Ideen (Positivismus, Materialismus) sowie an geistige und stilistische Voraussetzungen des 19. Jahrhundert an und schöpften aus der Philosophie Arthur Schopenhauers und Friedrich Nietzsches. Zu dieser Zeit war 15 BERTL, Klaus D.; MÜLLER, Ulrich; Vom Naturalismus zum Expressionismus Literatur des Kaiserreichs; Ernst Klett Schulbuchverlag, Stuttgart ;

15 Berlin das Zentrum des Wilhelminismus wie des Naturalismus, deshalb die meisten Antinaturalisten in der Donaumonarchie lebten. Wie schon erwähnt, ist Frank Wedekind ein Vertreter der antinaturalistischen Opposition. Karl Kraus bezeichnete seine betonte Distanz zum Naturalismus mit folgendem Satz: Alle Natürlichkeitsschrullen sind wie weggeblassen. 16 Schon Wedekinds frühe Dramen zeigen deutlich eine Distanz zur Programmatik der zeitgenössischen Avantgarde. Seine Dramen stehen an der Bruchstelle zwischen Tradition und Moderne nicht nur in inhaltlich-thematischer sondern auch in formal- ästhetischer Hinsicht. (Wedekind) äußert einerseits eine tiefe Skepsis gegenüber den geistigen und ästhetischen Traditionen des 19. Jahrhunderts, anderseits aber auch das schmerzhafte Bewußtsein eines Verlustes. 17 Wir müssen aber hervorheben, dass selbst Frank Wedekind vom Naturalismus lernte, er nahm nämlich soziale Tendenzen auf oder das Fehlen jeder metaphysischen Ideen und Verherrlichung der Triebe ist auch naturalistisch. Was aber schon weit über den Naturalismus hinausgeht, sind einige Szenen und Techniken schon in seinem ersten und bekanntesten Drama Frühlings Erwachen. Mit der Form des offenen Dramas verzichtet er auf alle traditionellen Mittel der Dramatik. Wedekind zeichnet in diesem Stück die Wirklichkeit gar nicht stimmig nach, wie es beim Naturalisten eine Grundregel ist. Die Kinder in Frühlings Erwachen sprechen durch eine künstlich-gestelzte Sprache und drücken ganz unkindliche Erkenntnisse aus. Nächster Beweis dafür ist die karikaturistisch-stilisierte Lehrerkollegium oder die berühmte Schlussszene, die über Realität hinaus auf dem gespenstischen Kirchhof abspielt. Wedekind bewegte sich mit seinen Dramen zwischen dem Grotesken und dem Lyrischen und benutzte das Prinzip der theatralischen Desillusion. Mit diesen Merkmalen u.a. epische Kurzszenen, Kontrast von lyrisch-expressiver Intensität und seine gesteigerte Satire - knüpfte Wedekind an die Epoche des Sturm und Drangs und ihre Dramatikern an, wie Grabbe und Büchner. Dieser Rückgriff auf Sturm und Drang war sehr wichtig, weil es große Auswirkungen auf nachfolgende Dramatiker hatte. Man könnte sogar behaupten, dass G. Kaiser, C. Sternheim und B. Brecht von ihm lernten. Wedekinds Arbeit legte den Grundstein für den Expressionismus und kann somit als einer der wichtigsten Vorläufer des Expressionismus gesehen werden. 16 MEID, Volker; METZLER-LITERATUR-CHRONIK: Werke deutschsprachigen Autoren von Volker Meid; Verlag J.B. Metzler; Stuttgart, Weimar; 1993; S ALLKEMPER, Allo; EKE, Norbert Otto; Deutsche Dramatiker des 20. Jahrhunderts, Erich Schmidt Verlag, Berlin; 2000; S.66 15

16 Heinrich Hart in seiner Abhandlung Die Moderne (1890) schrieb, dass das Jahrhundert zu Ende gehe, er aber größeres zu Ende gehen sehe die menschliche Wirklichkeit. Für die Literatur um die Jahrhundertwende wird zum Ausgangspunkt die Kritik am Naturalismus. Die Autoren suchten nach neuen Möglichkeiten der Darstellung und brechen mit der Tradition. Durch die Entstehung so vieler neuer Literaturströmungen ist das Hauptkennzeichen der Literatur der Jahrhundertwende der Pluralismus. 16

17 4. Frühling Erwachen 4.1. Entstehungsgeschichte Als Sechsundzwanzigjähriger begann Frank Wedekind, noch während der Arbeit an Kinder und Narren, sein drittes Drama Frühlings Erwachen zu schreiben und gab ihm den Beiname Eine Kindertragödie. Er begann im Oktober 1890 und schon Ostern 1891 war das Stück fertiggestellt. Nach seiner eigenen Aussage behauptete er, dass er die ersten drei Szenen noch ohne Plan verfertigte, was ihm Vergnügen bereitete und das Gesamtkonzept sei erst später entstanden. Das geschriebene Manuskript wurde dem deutschen Verlag Schabelitz übersandt. Genau dieser Verlag veröffentlichte sein erstes Drama Der Schnellmaler im Zürich 1886, und doch sandten sie ihm dieses Werk aus Angst vor strafrechtlicher Verfolgung zurück. Das Risiko, solche unsittliche Schriften zu publizieren, war ziemlich groß Es drohten dem Verlag und auch dem Autor mindestens zwei Jahre im Gefängnis. So entschied sich Wedekind das Buch im Oktober 1891 im Züricher Verlag Jean Groß auf eigene Kosten zu drucken folgte eine zweite, erst 1903 die dritte Auflage und die vierte noch ein Jahr später bei Verleger Albert Langen in München, mit dem Wedekind schon mehrmals (Simplicissimus) zusammengearbeitet hatte. 17

18 4.2 Aufführungsgeschichte Zu dieser Zeit war die Zensur noch sehr stark und an eine Aufführung war nicht zu denken. Das alles wusste Wedekind und doch bemühte er sich um öffentliche Rezitationen, oder mindestens um eine Veröffentlichung in verschiedenen Ausschnitten als Leseprobe in Zeitungen bemühte. Wedekind versuchte es mit viel Vehemenz, jedoch hatte ein solches Stück keine Chance aufgeführt zu werden, weil es so viele moralische Tabus der bürgerlichen Gesellschaft verletzte. Erst sechzehn Jahre nach der ersten Verfassung dieses Stücks entschloss sich der Autor eine szenische Realisierung für die Bühne zu schaffen. Diese Entscheidung wurde durch eine Verbreitung von immer mehr beliebteren Formen der Klein - Bühnen, die für ein kleines Publikum festgelegt waren, unterstützt. Frank Wedekind vertraute diese schwere Aufgaben Händen des Meisters Max Reinhardt an. Es war das Beste was er machen konnte, denn die Uraufführung am 20. November 1906 an den Kammerspielen des Deutschen Theaters in Berlin wurde ein riesiger Erfolg. Das Interesse wurde an dem Stück plötzlich neu entfacht. Das Klima in der öffentlichen Meinung hatte sich geändert. Die Jugendbewegungen hatte seit der Jahrhundertwende den Boden dafür vorbereitet, daß Probleme (auch sexuelle) der Jugend öffentlich zur Sprache gebracht wurden. Das Jahr 1906 gilt als Jahr ihres Durchbruchs im Bewußtsein der Offentlichkeit. 18 Den sensationellen Erfolg bewies auch Manfred Hahn in seiner Aussage über die Zahl der Vorstellungen: Mehr als zweihundertmal wurde Frühlings Erwachen seitdem inszeniert, eines der am häufigsten aufgeführten neueren deutschen Dramen. 19 Frühlings Erwachen ist wirklich das meistgespielte Stück der Reinhardt - Bühnen geworden und blieb noch 20 Jahre lang auf dem Spielplan (615 Vorstellungen, ohne Gastspiele). Damit dieses Drama aufgeführt werden konnte, musste der Autor einige Szenen (I,5; II,4) wegen der Zensurbehörden ändern, andere Szenen (I,2; I,3; II,1; II,7) wurden gekürzt. Alle Darstellungen von Sexualität, wie Masturbationsszenen auf der Toilette (II,3), Korrektionsanstalt (III,4) oder homoerotische Weinbergerszene (III,6) wurden so gekürzt, dass sie auf der Bühne gar nicht gespielt wurden. Sogar die Namen den Professoren mussten durch neutral klingende ersetz werden. Die ersten sechs Jahre bekam das Publikum nur diese bereinigte Version des Stückes. 18 SEEHAUS, Günter; Frank Wedekind. Mit Selbstzeugnissen und Bildokumenten dargestellt von Günter Seehaus; S WEDEKIND, Frank (Herausgegeben und eingeleitet von Manfred Hahn); Dramen 1; Verlag Berlin und Weimar; 1969; S.7 18

19 Frank Wedekind trat selbst als Darsteller des Vermummten Herrn auf, um den authentischen Ausdruck seines Werkes besser zu äußern, und ein berliner Kritiker schrieb sogar: Erst in der Wedekindischen Darstellung und durch sie versteht man diese Komödie, wie sie vom Dichter verstanden sein will. Und sein Spiel ist nicht so sehr Spiel und künstlerische Gestaltung, wie eine sehr klare Darlegung der Ideen (...). 20 Neben dem hatte Wedekinds Wirkens als Darsteller noch eine andere Ursache, es sollte Zuschauer anlocken und somit die Zahl der Vorstellungen erhöhen wurde Frühlings Erwachen in Wien am Deutschen Volkstheater erstaufgeführt. In dieser Wiener Premiere trat Wedekind als vermummter Herr unter der Regie von Wolfgang Guinke auf, wo man das berühmte Foto machte Wedekind mit dem Zylinder, verdeckten Augen, dem schwarzen Mantel und mit dem Stock in der Hand. Die Vorstellungen waren ganz überfüllt, sogar der junge Adolf Hitler besuchte eine der Vorstellungen, aber die freizügige Thematik irritierte ihn. Über sehr positive Aufnahme des Dramas schrieben viele verschiedene Zeitschriften. Der spätere österreichischer Novellist und Essayist Oskar Jelinek schrieb ein zwölfstrophiges Gedicht, das in der Zeitschrift Die Fackel von Karl Kraus gedruckt wurde. Darin wurde Frühlings Erwachen als einfühlsame Darstellung jugendlicher Nöte und Ängste gefeiert. 21 Das Drama wurde als das Skandalstück ausgerufen, was eigentlich immer höhere Nachfrage förderte ging in die 22. Auflage. Zu dieser Zeit wurde in München eine Aufführung verboten. In 1912 wurde dieses Verbot wieder aufgehoben. Eine Aufführung der unveränderten Bühnen Form folgte erstmals sechs Jahre nach dem Tod des Autors. Wedekind erlebte auch nicht die neue Verfassung der Weimarer Republik, wo die Meinungsfreiheit neu garantiert wurde, was ein riesiger Fortschritt für ganze Gesellschaft bedeutete. 20 SEEHAUS, Günter; Frank Wedekind. Mit Selbstzeugnissen und Bildokumenten dargestellt von Günter Seehaus; S NEUBAUER, Martin; Frank Wedekind, Frühlings Erwachen. Lektüreschlüssel für Schülerinnen und Schüler; S

20 4.3 Inhalt Das Stück Frühlings Erwachen. Eine Kindertragödie schildert uns eine tragische Geschichte, wo es um Schicksale der Jugendlichen, deren Sexualität erblühte, am Ende der neunzehnten Jahrhundert geht. Die Dramenhelden, wie Wendla, Moritz und Melchior, sind sich ihrer eigenen Individualität bewusst. Sie wollen handeln, sind neugierig und wollen auf alle ihre Fragen eine Antwort bekommen, aber in der Wirklichkeit sind sie von der bürgerlichen Gesellschaft niedergeschlagen. Ihr einziges Vergehen ist nur, dass sie in dieser Epoche wachsen müssen. Akt I/1 Die Tragödie fängt im Wohnzimmer mit dem Gespräch zwischen Wendla und ihrer Mutter Frau Bergmann an. Wendla ist unzufrieden mit dem Kleid, das ihre Mutter zum 14. Geburtstag gemacht hatte, weil es zu lang ist und wie eine Nachtschlumpe aussieht. In der Wirklichkeit will Frau Bergmann ihre Tochter vor dem Heranreifen und vor den gierigen Blicken der Männer bewahren. Von diesem Grund hat Wendla selbstverständlich keinen blassen Dunst. Nichtsdestotrotz machen alle körperlichen Veränderungen Wendlas klar, dass sie in die Pubertät kommt. 2 Am Sonntagabend beschweren sich einige Gymnasiasten über ihre Schularbeiten. Sie werden evident überfordert, trotzdem gehen zwei Mitschüler Melchior Gabor und Moritz Stiefel spazieren. Das Gespräch kehrt von der Schule auf die Frage der Geschlechtlichkeit um. Zunächst reden sie sehr allgemein über Scham, denken über Erziehung eigener Kinder und über Vermehrungsdrang bei Tieren nach. Schließlich wagt sich Moritz eine persönliche Frage an Melchior über erste Erektionen und sexuelle Träume zu stellen. Melchior antwortet ihm sehr direkt ohne Scham, dass er die Erektion schon ein ganzes Jahr kennt. Melchior ist der einzige, der in einer liberalen Familie aufwächst und deshalb er so gut über Sexualität und Reproduktion informiert ist. Er bietet seinem unwissenden Freund Hilfe zum Verständnis der menschlichen Sexualität an und schafft für ihn eine schriftliche Form der Erklärung, die Einzige die für Moritz akzeptierbar ist. 3 20

21 In der dritten Szene betreiben drei Freundinnen Wendla, Thea und Martha eine Konversation über Liebe zwischen Mann und Frau, doch das Sexuelle wird anders als bei den Jungen ausgelassen. Dieses Gespräch wird durch den vorbeigehenden und grüßenden Melchior unterbrochen und die Mädchen bewundern seine Erscheinung. 4 Im Park vor dem Gymnasium erfährt Melchior von seinen Mitschülern einen Bericht über Moritz Stiefel und seiner Handlung in dem Konferenzzimmer. Moritz kommt und berichtet seinen Kameraden über seine Feststellung, dass er in die nächste Klasse aufsteigen wird. Die Mitschüler, ausschließlich Melchior, verspotten diese Ankündigung. Am Ende dieser Szene gehen noch zwei Professoren vorüber und beide verstehen die Freundschaft zwischen dem Vorzugsschüler Melchior und dem leistungsschwachen Moritz nicht. 5 Melchior und Wendla begegnen einander ganz unerwartet im Wald, wo Wendla Waldmeister sucht und Melchior seinen Gedanken nachgeht. Sie platzieren sich unter einer Eiche (Melchiors Lieblingsplatz) und beginnen ein Gespräch über Bergmanns Nächstenliebe zu Taglöhnerfamilien. Melchior begreift den Hauptgrund nicht und er kriegt von Wendla keine vollständige Erklärung. Für ihn ist das nur Kennzeichen für klaren Egoismus. Plötzlich wechselt die Konversation zu Wendlas Traum über. Sie erzählt über ihre Vorstellungen, sie sie ein armes Bettelkind, das Vaters Anforderungen nicht erfülle und von ihm verprügelt werde. Sie bittet Melchior, dasselbe mit ihr zu tun, weil sie nie in ihrem Leben geschlagen worden ist! Zunächst ist Melchior ganz dagegen, den Masochismus von Wendla zu fördern, trotzdem endet die Szene mit einem Ausbruch von Gewalt. Akt II/1 Moritz ist am Abend bei Melchior zu Besuch. Seine Gesundheit leidet unter immer zunehmenden schulischen Leistungsdruck, was auch Melchiors Mutter Frau Gabor bemerkt. Moritzs Bemühung seine Eltern nicht zu Enttäuschen ist überall zu erkennen. Die beiden unterhalten sich und Moritz erzählt eine von seiner Großmutter erzählte Geschichte von der Königin ohne Kopf. Gerade diese Geschichte verweist 21

22 auf sein eigenes tragisches Schicksal. Das folgende Gespräch über Fausts Gretchentragödie verweist auf den weiteren Verlauf von Wendlas Ende vor. Diese Szene ist auch ein Beweis dafür, dass die von Melchior verfasste Aufklärungsschrift Der Beischlaf sehr ausführlich von Moritz durchstudiert wurde. 2 Frau Bergmann teilt ihrer Tochter die frohe Neuigkeit mit, dass ihre Schwester Ida zum dritten Mal Mutter geworden ist. Wendla ist immer noch naiv und die Mutter unterstützt ihren Glauben an die Geschichte vom Klappenstorch. Das neugierige Mädchen beginn hinter dieser Geschichte ein großes Geheimnis zu ahnen, so erkundigt sich auf Einzelheiten. Frau Bergmann versuchte alle Möglichkeiten diese Verantwortung die menschliche Fortpflanzung zu erklären zu vermeiden. Wendla lässt sich nicht mehr abraten, so musste die Mutter die Wahrheit aufklären. Trotz dieser Wahrheitszusage sagte sie nur die zurückhaltenden Allgemeinheiten man muss verheiratet sein und muss von ganzem Herzen lieben, was eigentlich ihre Spießbürgermoral nur wiederspiegelt. Die Mutter schwört sogar, dass sie die Wahrheit über menschliche Fortpflanzung sagte. 3 Der Mitschüler von Melchior und Moritz, der Hänschen Rilow heißt, versteckt sich auf der Toilette und masturbiert. Zur Selbststimulation dient ihm eine Reproduktion der Venus, die am Ende des Aktes in der Klomuschel versenkt wird. Diese Autoerotik wird mit der Liebe verwechselt. 4 Wendla findet Melchior auf einem Heuboden. Hier lernen sie erste gegenseitige Intimität und ersten Sex kennen, obwohl Wendla mehrmals Nicht, Melchior! schreit. 5 Frau Gabor antwortet auf einen Brief von Moritz, in dem er finanzielle Unterstützung für die Flucht nach Amerika wegen des unerträglichen Schuldrucks verlangt oder sich ansonsten umbringen wird. Frau Gabor ist eine sehr kluge Mutter und hauptsächlich Moritzs mütterliche Freundin, so versucht sie ihm Mut zu machen. Sie rät 22

23 ihm von Auswanderung ab, und drückt auch Befremdung gegenüber seinen Selbstmordplänen aus. Endlich versichert sie ihn auch in ihrer unveränderten Zuneigung. 6 Wendla Bergmann durchquert ihren Garten. Nach dem neuen Erlebnis auf dem Heuboden mit Melchior ist sie immer noch wohlig und bräuchte es mit jemandem durchzusprechen, aber es gibt niemand dazu. 7 Moritz zieht sich in der Natur während der Abenddämmerung zurück und will Selbstmord begehen. Im Kopf fließen ihm die Gedanken an seine Eltern, an seine Freundschaft mit Melchior, an seine Beerdigung und er beginnt zu bedauern, dass er in seinem Leben noch keine Liebe erfahren hat. Plötzlich kommt das Künstlermodell Ilse vorbei, die von ihren Erfahrungen mit Männern und ihrem wilden sexuellen Leben erzählt. Es ist ganz evident, dass Ilse mit ihm flirtet und willig ist, aber diese Gelegenheit bemerkt er erst, als sie weg ist. Als er wieder allein bleibt, verbrennt er den Brief von Frau Gabor und erschießt sich. Akt III/1 Wegen des Todesfalls Moritzs wird ein Professorskollegium in dem Konferenzzimmer zusammengerufen. Sie sollen den Autor der schriftlichen Abhandlung Der Beischlaf verhören. Diese von Melchior verfasste Aufklärungsschrift, auf die Morizts Vater gestoßen ist, solle die größte Mitschuld auf Moritz Selbstmord tragen. Das ganze Lehrerkollegium ist gar nicht bei der Sache, sie interessieren sich um eine Fenster und die ganze Melchiors Anhörung wird nur zur Farce. Sie wollen nur Antworten ja nein hören, Melchior hat wirklich keine Chance sich zu rechtfertigen, und wenn dann wird er als frech und disziplinlos bezeichnet. 2 Auf dem Friedhof wird Moritz bei strömendem Regen begraben. Alle seine Angehörigen sind zugegen, sogar ganze Lehrerkollegium und auch Studenten. Pastor Kahlbauch spricht ungeniert von Verdammung, andere Erwachsene sprechen nur 23

24 Schlechtes über ihm. Selbst Moritzs Vater Rentier Stiefel verzichtet auf seinen eigenen Sohn, weil Selbstmord als Schande für die ganze Familie gilt. Bei dem Begräbnis zeigen auch die Mitschüler sehr wenig Mitleid, aber sie sind durch die Art des Selbstmordes fasziniert oder sind in Gedanken bei ihren Hausaufgaben. Nur Ilse und Martha, die nicht direkt vor dem Grab stehen, sind traurig, sprechen ihm herzliches Beileid aus und sehen eine Grabverschönung vor. Ilse hat den Schuss als einzige gehört und hat die Pistole gesichert. Diese Pistole bewahrt sie sich als Andenken auf. 3 Melchiors Eltern streiten sich um die Erziehungsmethode, die Frau Gabor an ihrem Sohn verwendet hat. Melchior wurde von dem Gymnasium verwiesen und soll in eine Korrektionsanstalt verwiesen werden. Der Vater Herr Gabor möchte sein Kind nach dem Prinzip von Schuld und Sühne behandeln und seine Einweisung. Die Mutter ist aber strickt dagegen, sie droht mit der Scheidung und tritt für Melchiors Taten ein. Herr Gabor ist ein Jurist und sieht Melchiors Verhalten als unmoralisch. Die Wende bei dieser Konversation kommt, als der Vater der Mutter einen Brief zeigt, den Melchior an Wendla geschrieben hat. In diesem Brief wird die ganze Szene auf dem Heuboden und die Schwangerschaft von Wendla erklärt. Das ist für die so gutherzige Mutter zu viel und sofort stimmt sie der Ansicht ihres Gatten zu, Melchior in Korrektionsanstalt zu schicken. 4 Melchior befindet sich bereits in der so genannten Korrektionsanstalt, wo andere Zöglinge um die Wette onanieren. Er weiß, wie wichtig die Integration zu den anderen Zöglingen ist, doch lassen ihn seine Gedanken an Wendla nicht los. Melchior wollte durch das Fenster weglaufen, welches aber an jenem Tag zur Verstärkung der Sicherheit, vergittert worden war. 5 Wendla ist unwohl und fühlt sich krank, so untersucht sie der Doktor von Brausenpulver. Der spricht von Bleichsucht, doch Wendla ist überzeugt an Wassersucht zu leiden. Die traurige Mutter entlockt endlich die Wahrheit und erklärt zu Wendla, dass sie ein Kind bekommt. Wendla ist ganz schockiert und begreift nicht, wie ist es 24

25 möglich, wenn sie nicht verheiratet ist und niemanden mehr als ihre Mutter liebte. Die Mutter ist sich der mangelhaften Sexualerklärung bewusst und die Schande wird durch eine Abtreibung aus der Welt gelöscht. 6 Zwei Schulkameraden Hänschen Rilow mit Ernst Röbel liegen auf einer Wiese während der Weinlese. Sie sprechen über ihre Zukunft und genießen den schönen Tag. Plötzlich beginnen sie sich zu küssen und Ernst gesteht seine homosexuelle Liebe. Die homoerotische Zärtlichkeit geht weiter. 7 Melchior ist aus der Korrektionsanstalt nach seinem Plan auf einen Friedhof geflohen. Er verzweifelt über das Geschehene und als er auf das Grab Wendlas stößt, fühlt er sich als ihr Mörder, auch obwohl auf dem Grabstein steht, dass sie an Bleisucht gestorben ist. Melchior spielt mit Todesgedanken und plötzlich erscheint ihm der Geist von Moritz. Moritz mit dem Kopf unterm Arm erzählt über dumme Menschen, die für ihn nur zu lachen stehen und versucht Melchior zum Tod verführen. Diese Verführung vereitelt plötzlich ein vermummter Herr. Melchior drängt ihm seine Identität preis zu geben, bis zum Ende ohne Erfolg. Moritzs Rede wird von dem vermummten Herrn als große Illusion enthüllt und es bringt Melchior wieder ins Leben. Moritzs Geist geht zurück zu seinem Grab und ist mit dem Melchiors Versprechen, dass er an ihm immer und ewig denken werde, zufrieden. 25

26 4.4 Analyse und Werkaufbau Das Titelblatt zur ersten Ausgabe 1891 verfertigte Franz Stuck, der Wedekinds Wunsch den Leser ahnungslos zu verführen ganz erfüllt. Das Bild zeigt dem Leser eine schöne Frühlingslandschaft. Vor den Hügeln breitet sich eine blühende Wiese aus, wo Gänseblumen, Schlüsselblumen, Buschwindröschen und zwei junge knospende Bäume blühen. Dieses Frühlingsidyll ergänzen noch zwei Schwalben, die eine segelt durch die Luft und die andere sitzt auf dem Buchstabe E des Titels Frühlings Erwachen. Diese harmlose Beschaulichkeit zerbrechen die verwendeten Farben, die ganz lichtlos und fahl sind, und zum nächsten Kontrast bringt uns der in schwarzen Lettern geschriebene Untertitel Eine Kindertragödie. Man kann aber nicht so leicht dieses Stück der Gattungsbezeichnung Tragödie eingliedern, weil dieses Drama Kennzeichnen sowohl des Tragischen als auch des Komischen enthält. Ein Beispiel für eine alte Komödienfigur ist Frau Bergmann, die vom Widerspruch zwischen Sein und Schein lebt. Ihre Tochter stirbt an den Folgen der Abtreibung, die nur Frau Bergmann beschloss. Weitere typische Merkmale für das Komödiengeschehen ist eine Missproportion zwischen Anspruch und Erfüllung. Nicht nur für Frau Bergmann ist die Sexualität ein großes Tabu, sondern für die ganze Gesellschaft. Jeder weiß, dass Sexualität existent ist, trotzdem darf nicht darüber geredet werden. Frühling Erwachen kann man aber genauso wenig als eine reine Tragödie verstehen. Das sieht man vor allem anhand der Haupthelden. Wendla stirbt nicht als eine tragische Heldin, sondern als ein Opfer der Unwissenheit, mangelnden Sexualerklärung und ihrer Mutter. Auch Moritz wurde nicht vor dem ausweglosen Konflikt gestellt. Zur Selbstmord treibt ihn nur Angst aus Versagen. Moritz ist ein Opfer der Welt der Erwachsenen, aber er hatte die Möglichkeit über seine Tat selber zu entscheiden. Dass es keine reine Tragödie ist, beweist die Gestalt Melchiors, der am Ende gerettet, nicht vernichtet, wird. Melchiors Chance auf ein neues Leben steht im Gegensatz zu traditionell tragischen Helden. Im Laufe des 19. Jahrhunderts wurde das Tragische anders als Jahrzehnte vorher bei Goethe und Schiller verstanden. Das festgefügte Weltbild der Tragik wurde durch solche Dramen aber besonders durch Individualitäten dieser Zeit wie Freud oder Darwin völlig zerstört. Also wenn wir Wedekinds Frühlings Erwachen nicht zur Tragödie, trotz des Untertitels Eine 26

27 Kindertragödie hat, und nicht zur Komödie zuordnen können, obwohl es Kennzeichen beider Gattungen trägt, sollen wir über eine Tragikomödie sprechen. Der Autor verzichtet auf alle traditionellen Mittel der dramatischen Kunst und darin besteht die Modernität des Stücks. Frank Wedekind hat dieses Werk in Form des offenen Dramas geschrieben und gerade Frühlings Erwachen gilt als ein Musterbeispiel für diese Form. Im Gegensatz zum geschlossenen Drama wird keine Einheit der Handlung gegeben. Der eigentliche Handlungsstrang ist immer unterbrochen. Es laufen mehrere Handlungen gleichzeitig, es gibt mehrere Haupthelden wie Wendla, Moritz und Melchior und keine Einzelbiographie dieser Helden steht im Mittelpunkt des Geschehens, obwohl ihre Schicksale verknüpft sind. Es gibt keine Einführung in die Vorgeschichte, das Drama fängt mit dem Gespräch zwischen Frau Bergmann und ihrer Tochter Wendla (I. Akt, 1. Szene) an, aber es gibt keine Exposition. Also ist es unwichtig, was vor dem Anfang passiert ist. Ein weiteres offensichtliches Merkmal des offenen Dramas ist das Fehlen von Einheiten der Zeit und des Ortes. Der Zeitraum ist ziemlich ausgedehnt, weil das Stück eine Geschichte von etwa einem halben Jahr darstellt. Es fängt mit Wendlas Geburtstag im Frühjahr an und die Schlüsselszene spielt sich in einer hellen Novembernacht ab. Die Handlung von Frühlings Erwachen ist in viele Szenen aufgelöst, die aber relativ autonom stehen. Der Autor wechselt die Szenen zwischen geschlossenen Innenräume und freier Natur als Außenräumen. Zum nächsten Kontrast zwischen der Szenenabfolge bringt uns I. Akt, in dem es zumbeginn des Stücks zum regelmäßigen Wechsel zwischen Mädchenszenen (I,1; I,3) und Jungenszenen (I,2; I,4) kommt. Erst die letzte Szene des ersten Aktes (I,5) zeigt eine Synthese zwischen dem beiden Geschlechter, wo sich Wendla und Melchior treffen. 27

28 4.5 Interpretation Die erste Szene zeigt die Furcht von Frau Bergmann über ihre heranwachsende Tochter. Wendla ist gerade vierzehn Jahre alt, dieses Alter ist voll von körperlichen Veränderungen, die aber von gierigen Männern nicht gesehen werden sollen, weshalb Frau Bergmann ein langes einhüllendes Kleid als ein Geschenk zum Geburtstag genäht hat. An diesem Beispiel sehen wir, wie Frau Bergmann die Kindheit ihrer unschuldigen Tochter verlängern will. Wendla ist aber mit solcher Nachtschlumpe ganz unzufrieden. Wendla: Hätt' ich gewußt, daß du mir das Kleid so lang machen werdest, ich wäre lieber nicht vierzehn geworden. (...) Frau Bergmann Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Ich würde dich ja gerne so behalten, Kind, wie du gerade bist. Andere Mädchen sind stakig und plump in deinem Alter. Du bist das Gegenteil. Wer weiß, wie du sein wirst, wenn sich die andern entwickelt haben. Wendla Wer weiß vielleicht werde ich nicht mehr sein. (I, 1) Auch obwohl Wendla gerade nur 14 Jahre ist, denkt sie über den Tod nach. Die Mutter küsst ihre Tochter und nach dem Wunsch wurde das neue Kleid in den Schrank gehängt. Das beweist die gute aber gar nicht ehrliche Beziehung zwischen der Mutter und der naiven jungen Tochter. In der dritten Szene des erstens Aktes wurde Wendla von Erzählung ihrer Freundin Martha über Gewalt begeistert. Martha wird zu Hause von ihren Eltern oft geschlagen und andere Mädchen verlangen eine detaillierte Aufklärung dieses Aktes. Martha Um Gottes willen, Wendla! Papa schlägt mich krumm, und Mama sperrt mich drei Nächte ins Kohlenloch. Wendla Womit schlägt er dich, Martha? Martha Manchmal ist es mir, es müßte ihnen doch etwas abgehen, wenn sie keinen so schlecht gearteten Balg hätten wie ich. (...) Thea Und dann schlagen sie dich? Martha Nein. Nur wenn etwas Besonderes vorliegt. Wendla Womit schlägt man dich, Martha? Martha Ach was mit allerhand. (...) 28

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