Stellungnahme. einstimmig mit allen Fraktionen An Haupt. des Ausschusses für Bildung, Jugend und Familie vom 22. Januar zum

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1 einstimmig mit allen Fraktionen An Haupt Stellungnahme des Ausschusses für Bildung, Jugend und Familie vom 22. Januar 2015 zum Stellungnahmeersuchen des Hauptausschusses zum Bericht SenFin II ESD vom Rote Nummer 1730 Kita-Nutzungserhebung: SenFin-Auswertung (Berichtsauftrag aus der 68. Sitzung vom ) Der Ausschuss für Bildung, Jugend und Familie empfiehlt: Die vorgelegte Erhebung zur zeitlichen Nutzung der öffentlichen Kindertagesstätten bestätigt im Ergebnis die hohe Qualität des Berliner Kitasystems. Es ist hochdifferenziert, bedarfsgerecht, leistungsstark und effektiv. Die Gutscheinsystematik erlaubt es den Eltern, ihr Wunsch- und Wahlrecht auszuüben und den Kitaplatz ihrer Wahl im Rahmen der definierten Grenzen flexibel zu nutzen und damit Familie und Beruf zu vereinbaren. Zugleich stellt sich das subjektbezogene Finanzierungssystem als entsprechend effizient dar. Die Personalbemessung und -finanzierung berücksichtigt die üblichen und der Realität entsprechenden Nutzungsschwankungen im Tages-, Wochen- und Monatsverlauf. Sie steigt nicht proportional zu den möglichen Betreuungszeiten der Eltern. Eine Überversorgung mit Kitaplätzen lässt sich aus der Studie nicht ableiten. Ein vertraglich vergebener Platz stellt einen belegten Platz dar. Er ist weder rechtlich noch tatsächlich doppelt belegbar. Die Berechnung von freien Platzkapazitäten für bereits belegte Plätze ist sachfremd und widerspricht in jeglicher Hinsicht der rechtlichen Situation, der Gutscheinsystematik und der Lebenswirklichkeit in Kindertageseinrichtungen. Im Übrigen dürfen Kinder abwesend sein oder früher abgeholt werden. Es existiert keine Kitapflicht. Die in der Untersuchung erhobenen Abwesenheiten sind jahreszeitlich geprägt und können nicht auf das gesamte

2 - 2 - Kitajahr übertragen werden. Dies wird im Personalschlüssel des Landes Berlin bereits berücksichtigt. Mit dem erweiterten Ganztagsgutschein (über neun Stunden) wird, gemessen an den Personalkostenanteilen, eine tägliche Anwesenheitszeit der Kinder von 8,28 bis 8,62 Stunden je nach Altersgruppe anteilig finanziert. Familien (insbesondere auch Alleinerziehenden) wird es mit der erweiterten Ganztagsförderung ermöglicht, auf unterschiedlich lange Arbeitszeiten oder Arbeitszeiten zu unterschiedlichen Tageszeiten zu reagieren. Eine voraussetzende tägliche Nutzung dieser Förderung an Obergrenzen ist in der Systematik weder angelegt noch i.s. des Kindeswohls gewünscht. Der Anstieg der Inanspruchnahme, der neben dem Bevölkerungszuwachs auch durch gesellschaftliche Trends sowie die Erweiterung des bundesrechtlichen Rechtsanspruchs auf eine Kindertagesbetreuung ab dem 1. Lebensjahr getrieben wird, erfordert einen kontinuierlichen weiteren Ausbau der Angebote. Dies gilt umso mehr, als zum Schuljahr 2016/17 aufgrund der abgestuften Rücknahme der Früheinschulung mit einer weiteren wesentlichen Erhöhung der im Kitasystem verbleibenden Kinder zu rechnen ist. Ab dem Schuljahr 2017/18 werden mindestens rund 25% des entsprechenden Jahrgangs regelhaft wegen des dann verlegten Einschulungsstichtages länger im Kitasystem verbleiben. Berlin benötigt auch in der Zukunft ein funktionierendes, leistungsfähiges Kitasystem. Angesichts dieser Entwicklungsperspektive bedarf es auch in den kommenden Jahren eines kontinuierlichen, umfangreichen Ausbaus der Angebote. Der Ausschuss lehnt daher die Intention des Berichts insgesamt ab. Berlin, den Januar 2015 Die Vorsitzende des Ausschusses für Bildung, Jugend und Familie Renate Harant Anlagen Stellungnahme der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft zu den Ergebnissen der Erhebung über die zeitliche Nutzung der Berliner Kindertageseinrichtungen Endbericht über die Erhebung über die zeitliche Nutzung der öffentlich geförderten Kindertagesstätten vom 7. November 2014 Stellungnahme aller Bezirksstadträtinnen und Bezirksstadträte für Jugend zu den Ergebnissen der Erhebung über die zeitliche Nutzung der öffentlich geförderten Kindertageseinrichtungen vom 16. Januar 2015

3 Senatsverwaltung für Bildung, Berlin, den Jugend und Wissenschaft Tel.: (9227) 5568 / III B 2 / III E - Fax: (9227) - Mail: Carsten.Weidner@senbjw.berlin.de Mail: Holger.Schulze@senbjw.berlin.de An die Mitglieder des Ausschusses für Bildung, Jugend und Familie Stellungnahme der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft zu den Ergebnissen der Erhebung über die zeitliche Nutzung der Berliner Kindertageseinrichtungen Der Hauptausschuss hat in seiner 68. Sitzung am 12. November 2014 Folgendes beschlossen: SenFin wird gebeten, dem Hauptausschuss ihre Auswertung der Kitaevaluierung spätestens zum zuzuleiten. Die entsprechende Vorlage - Rote Nummer wurde dem zuständigen Fachausschuss Bildung, Jugend und Familie nach Beschluss auf der 70. Sitzung des Hauptausschusses am 10. Dezember 2014 zur Verfügung gestellt. Zugleich wurde die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft (SenBildJugWiss) um Stellungnahme gebeten. Es wird gebeten, mit nachfolgendem Bericht die Aufforderung zur Stellungnahme als erledigt anzusehen. Hierzu wird berichtet: Die Erhebung über die zeitliche Nutzung der Berliner Kindertageseinrichtungen (Kitas) geht auf eine Vereinbarung zwischen dem Land Berlin, der Liga der Spitzenverbände der freien Wohlfahrtspflege (LIGA) und dem Dachverband der Berliner Kinder- und Schülerläden (DaKS e.v.) in Vertretung der ihnen angeschlossenen Träger von Kindertageseinrichtungen zurück (Rahmenvereinbarung über die Finanzierung und Leistungssicherstellung der Tageseinrichtungen RV Tag). Die Untersuchung wurde in Abstimmung der SenBildJug- Wiss mit der Senatsverwaltung für Finanzen (SenFin) und den Vertretern der LIGA, des DaKS e.v. und der Berliner Kita-Eigenbetriebe gemeinsam konzipiert und einstimmig beschlossen. Mit der weiteren Konzeptionierung und Durchführung wurde die Unternehmensberatung Moysies & Partner nach öffentlicher Ausschreibung am 6. Januar 2014 beauftragt. Die Erhebung wurde mit der Vorlage des Endberichts im November 2014 abgeschlossen. Die Beteiligten haben die Erhebung über den gesamten Verlauf hinweg begleitet. Zur Bewertung der Untersuchungsergebnisse konnte zwischen den Vereinbarungspartnern keine gemeinsame Position erreicht werden. Die in der Drucksache Kita- Nutzungserhebung: SenFin-Auswertung (Rote Nr. 1730) enthaltene Betrachtung bedarf folgender Hinweise und Erläuterungen, um eine umfassende Bewertung und mögliche Schlussfolgerungen vornehmen zu können.

4 2 Ausgangslage Der Senat misst dem niedrigschwelligen Zugang zur Kindertagesbetreuung in Kita und in Tagespflege eine große Bedeutung bei. Insbesondere die schrittweise Einführung der Beitragsfreiheit in den letzten drei Jahren vor dem Beginn der regelmäßigen Schulpflicht hat zu diesem niedrigschwelligen Zugang beigetragen. Der Senat richtet sein Handeln danach aus, die Schwellen zum Kitasystem weiter abzubauen, um allen Kindern gleiche Bildungschancen zu ermöglichen. Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie und die Flexibilisierung der Kindertagesbetreuung sind das erklärte Ziel des Senats. In Berlin werden Kitaplätze durch die freien Träger und die Kita-Eigenbetriebe des Landes angeboten. Das Land finanziert über differenzierte kindbezogene Entgeltpauschalen (Subjektfinanzierung) ausschließlich vertraglich belegte Plätze zu 93% (einschließlich der Eltern-Kostenbeteiligung). Die Finanzierung wird durch einen Trägeranteil (7%) ergänzt. Die Gutscheinfinanzierung ermöglicht es den Eltern, ihr Wunsch- und Wahlrecht auszuüben und einen Platz auch bezirksübergreifend zu wählen. Das Kita-Gutscheinsystem begünstigt einen Qualitätswettbewerb der Einrichtungen untereinander. Voraussetzung hierfür sind freie Platzkapazitäten. Zielsetzung der Erhebung In 9 Abs. 4 RV Tag haben sich die der RV Tag beigetretenen Träger verpflichtet, nach Einführung der letzten Stufe der Beitragsfreiheit an einer Untersuchung über die zeitliche Nutzung der Kindertageseinrichtungen durch Eltern und Kinder mitzuwirken. Es galt insbesondere zu untersuchen, ob, und wenn ja in welchem Umfang, die Einführung der letzten Stufe der Beitragsfreiheit dazu geführt hat, dass Eltern den ihnen einmal erteilten Gutschein dem Umfang nach nicht anpassen lassen, selbst wenn sie diesen nach ihrem tatsächlichen Bedarf nicht mehr benötigen. Aus den gewonnenen Erkenntnissen sollte ein ggf. notwendiger Nachsteuerungsbedarf im System abgeleitet werden. Zielsetzung der Erhebung war es zudem, Stärken und Schwächen in der Ausgestaltung des Berliner Gutscheinsystems, differenziert nach Betreuungsdauer, Altersgruppen, Einrichtungsgrößen und Bezirken, zu identifizieren. Darstellung und Interpretation der Ergebnisse der Erhebung Die Ergebnisse der Erhebung sind im Endbericht (Anlage) der Unternehmensberatung Moysies & Partner dargestellt. Die Ergebnisse zur mittleren Nutzung der Gutscheintypen lenkt die Aufmerksamkeit auf die genutzten Betreuungszeiten im Rahmen des Ganztags- und erweiterten Ganztagsgutscheins. Eine genauere Betrachtung der zur Verfügung stehenden Zeitfenster und deren Passgenauigkeit muss mit Blick auf die Wirkungen im Gesamtsystem erfolgen, da die Darstellung der Durchschnittswerte nicht unmittelbar zu einer belastbaren Aussage im Hinblick auf die Streuung der Inanspruchnahme über die einzelnen Einrichtungen führt, insbesondere bezogen auf die angestrebte Flexibilität für Familien. Im Fokus der Drucksache Kita-Nutzungserhebung: SenFin-Auswertung (Rote Nr. 1730) steht die Abwesenheitsquote der betreuten Kinder und ihre Auswirkungen. Die Erhebung der Abwesenheitsquote diente jedoch ausschließlich der Identifikation der Menge der anwesenden Kinder, für die ein Abgleich mit dem bewilligten Betreuungsumfang nach Kita- Gutschein erfolgen sollte. Die Schlussfolgerung, wonach es ungenutzte Kapazitäten im System aufgrund von Abwesenheitszeiten gäbe, ist aus der Struktur und Anlage der Un-

5 3 tersuchung nicht zu ziehen. Es besteht durch die zeitweise Abwesenheit von Kindern keine Platzreserve im derzeitigen System. Eine aus der Annahme einer Platzreserve zu folgernde Platzzahlerhöhung im derzeitigen Stand der nach Betriebserlaubnis belegbaren Plätze wäre nur mit einer Erhöhung der Erzieher-Kind-Relation und somit einer Absenkung der Qualitätsvorgaben möglich. Die Betriebserlaubnis setzt entsprechende Standards und verlangt die Sicherung des gesetzlich festgelegten Erzieher-Kind-Schlüssels. Die Erweiterung der Platzzahlen in den Einrichtungen würde durch Belegung mit Kindern erfolgen, die dem gleichen Nutzungsprofil entsprechen, also vergleichbare Abwesenheitsquoten ausweisen. Eine Zwischennutzung von räumlichen Kapazitäten wegen der Abwesenheit von Kindern ist nicht möglich. Die personelle Ausstattung und finanzielle Förderung berücksichtigt sowohl Nutzungsschwankungen wie Abwesenheitszeiten, so dass keine Überhänge von Personalkapazitäten bestehen. Die Ergebnisse der Erhebung lassen sich aus Sicht der SenBildJugWiss in folgenden neun Aussagen zusammenfassen: 1) Die Ergebnisse der Erhebung über die zeitliche Nutzung der Berliner Kitas sind bezogen auf die zwischen den Beteiligten im Vorfeld vereinbarten Fragestellungen repräsentativ, valide und reliabel. 2) Die Registrierung der vollständigen Abwesenheit von Kindern diente der Trennung der untersuchten Population, um die zeitliche Nutzung der anwesenden Kinder auf den jeweils erteilten Gutschein abzubilden. Das Untersuchungsdesign ist nicht auf eine separate Betrachtung der Abwesenheit angelegt. Die separate Darstellung kann nicht als zusätzliche Kapazität im System interpretiert werden. 3) Die Einführung der Beitragsfreiheit hat zu keinem veränderten Nutzungsverhalten geführt. 4) Die Inanspruchnahme geförderter Betreuungsangebote innerhalb der Unter- und Obergrenze des bewilligten Betreuungszeitraums entspricht den Annahmen im System und seinem Finanzierungsmodell. Die fließende zeitliche Nutzungsmöglichkeit erfüllt die angestrebte Flexibilität für Familien; sie ist ziel- und systemkonform. 5) Es sind Unter- bzw. Überschreitungen der bewilligten Zeitgrenzen zu erkennen. Dies ist Anlass zu prüfen, ob bei der Vergabe von Gutscheinen regelhafte Anpassungen des Bewilligungsumfangs an den tatsächlichen Bedarf erfolgen müssen. 6) Schwankungen der Anwesenheit im Tagesverlauf bestätigen eine mittlere Inanspruchnahme durch die Nutzer/innen innerhalb des Zeitfensters. Dies entspricht der den Gutscheintypen zu Grunde liegenden Finanzierung. 7) Die tatsächliche Inanspruchnahme durch die anwesenden Kinder weist eine hohe Passgenauigkeit des Bewilligungsumfangs v. a. in den Angeboten Halbtagsförderung, Teilzeitförderung und Ganztagsförderung auf. 8) Die Nutzung des erweiterten Ganztagsgutscheins bestätigt die Notwendigkeit eines ergänzenden Angebotes zur Gewährleistung von Betreuungsleistungen für Familien, die ein Betreuungsprofil mit erweiterten Zeiträumen benötigen. Die tatsächliche Nutzung über 9 Stunden ist auf einzelne Tage beschränkt. Dies ist Anlass zu prüfen, ob eine spezifische Feststellung des tatsächlichen Bedarfs zu einer zielgenaueren Betreuungsleistung führt, ohne, dass dies die Flexibilität oder die Öffnungszeiten der Einrichtung einschränkt. Die punktuelle Nutzung führt in der Durchschnittsbetrachtung zu einer mittleren Inanspruchnahme unterhalb der Untergrenze des Gutscheins. 9) Die finanzierten Personalkosten pro vertraglich vergebenem Platz entsprechen der tatsächlichen Inanspruchnahme durch die Kinder bzw. ihre Eltern.

6 4 Im Folgenden werden diese Bewertungen im Detail erläutert: 1) Die Ergebnisse der Erhebung über die zeitliche Nutzung der Berliner Kitas sind bezogen auf die zwischen den Beteiligten im Vorfeld vereinbarten Fragestellungen repräsentativ, valide und reliabel. Erläuterung zu 1): Grundlage der Untersuchung ist eine geschichtete Stichprobe von > 300 Kitas (nach Größe/Region), in denen zum Zeitpunkt der Untersuchung mehr als Kinder vertraglich betreut wurden. Über die drei Erhebungswochen stehen mehr als Informationen zum Nutzungsverhalten von Kindern zur Verfügung. Die Daten wurden auf Plausibilität geprüft und empirisch bereinigt. Im Ergebnis heißt es im Abschlussbericht zur Datenqualität: Insgesamt wurden im Rahmen der Plausibilisierung und Validierung keine wesentlichen Verzerrungen bzw. Auffälligkeiten festgestellt, die sich negativ auf die Ergebnisqualität auswirken würden (Abschlussbericht Moysies & Partner; 2014:12). Die Ergebnisse, die nahezu 1:1 den Erkenntnissen einer Voruntersuchung in 20 Berliner Kindertageseinrichtungen aus dem Jahr 2012 entsprechen, sind demnach nach Einschätzung aller Beteiligten uneingeschränkt repräsentativ, valide und reliabel. Trotz dieser gemeinsamen eindeutigen Einschätzung, dass die empirische Abbildung uneingeschränkt belastbar ist, wurde in der Ergebnisbewertung der SenFin die Vermutung eingeführt, dass die ermittelten Werte in der Tendenz eine zu positive Darstellung der Nutzung geben würden. Dies wurde mit der Annahme begründet, Träger und Einrichtungen hätten im Vorfeld der Untersuchung durch Appelle an Eltern ein höheres als das übliche Nutzungsprofil erreicht. Dies stellt eine nicht zulässige Interpretation der Ergebnislage dar, die auch nicht durch Tendenz- oder Abweichungsdaten unterlegt werden kann. Die eindeutige Übereinstimmung der Profilergebnisse der Voruntersuchung (die in anderen Einrichtungen durchgeführt wurde) mit der Hauptuntersuchung unterstreicht vielmehr die Qualität der Ergebnisse. Die wissenschaftliche Seriosität verlangt die Akzeptanz von vorliegenden Untersuchungsergebnissen, wenn diese den engen empirischen Erhebungs- und Prüfverfahren entsprechen. Es verbietet sich, Datenauswertungen einer Untersuchung in Strukturen auszuwerten, die nicht dem Erhebungsziel entsprechen. 2) Die Registrierung der vollständigen Abwesenheit von Kindern diente der Trennung der untersuchten Population, um die zeitliche Nutzung der anwesenden Kinder auf den jeweils erteilten Gutschein abzubilden. Das Untersuchungsdesign ist nicht auf eine separate Betrachtung der Abwesenheit angelegt. Die separate Darstellung kann nicht als zusätzliche Kapazität im System interpretiert werden. Erläuterung zu 2): Das Design der Untersuchung der zeitlichen Nutzung der Berliner Kitas wurde gemeinsam zwischen den Trägerverbänden, der SenBildJugWiss sowie der SenFin abgestimmt und vereinbart.

7 5 Im Mittelpunkt stand gemäß den Verdingungsunterlagen die Ermittlung der zeitlichen Nutzung (Anwesenheit) von öffentlich finanzierten Berliner Kitas im Verhältnis zum zeitlichen Umfang der bewilligten Betreuungsgutscheine. Eine gesonderte Hochrechnung von Abwesenheitszeiten und daraus abgeleitete Folgerungen auf Nichtnutzung von Kapazitäten ist empirisch aus den bereits zu 1) genannten Gründen nicht valide. Sie steht im Übrigen der Vermutung entgegen, Eltern wären im Untersuchungszeitraum von den Trägern zur Anwesenheit aufgefordert worden. Die erfasste Größe Abwesenheit, die in der Untersuchung in den beiden Kategorien a) Krankheit und b) Urlaub gebündelt wurde, repräsentiert hingegen ein bekanntes Nutzungsprofil, dass bereits seit Beginn der Berechnung von Kostenerstattungen bei der Finanzierung des Personalbedarfes berücksichtigt wurde und noch heute Basis der Finanzierung des Kostenblattes ist. Dies ist u.a. im Unterschied zur Schule durch diskontinuierlich verteilte Urlaubszeiten von Familien und insbesondere durch hohe Krankheitsquoten in der Altersgruppe begründet. Festlegungen für Abwesenheitszeiten sind im Kitasystem naturgemäß nicht vorgesehen. Sie sind als diskontinuierlicher Faktor berücksichtigt. Insofern gibt es durch die Abwesenheit von Kindern keine finanzierte regelhaft nicht genutzte Personalkapazität. Im Tagesverlauf unternutzte Raumkapazitäten sind im System der Kindertagesbetreuung nicht für die gleiche Aufgabe als nutzbar auszuweisen, da das Nutzerprofil der Population, wie groß sie auch in einer Einrichtung sei, erfahrungsgemäß dem gleichen Profilverlauf folgt. Eine Erhöhung von Kapazitäten auf Grund von Abwesenheitsquoten würde zwangsläufig zu einer Überbelegung zu den bekannten Nutzungsspitzen im Tages-, Wochen- oder Monatsverlauf führen. Wegen gesetzlich festgelegter Personalrelationen und Flächenstandards zur Betreuung wäre dies nicht betriebserlaubnisfähig und wird nicht angestrebt. 3) Die Einführung der Beitragsfreiheit hat zu keinem veränderten Nutzungsverhalten geführt. Erläuterung zu 3): Eltern von Kindern im Alter von 3 Jahren und älter (beitragsfrei) verhalten sich hinsichtlich der tatsächlichen zeitlichen Nutzung im Vergleich zu Eltern von Kindern im Alter von unter 3 Jahren (beitragspflichtig) nahezu identisch. Berechnung: Moysies & Partner Ein aus der Einführung der Beitragsfreiheit resultierender Laissez-faire im Sinne einer steigenden Diskrepanz zwischen geförderten und in Anspruch genommenen Betreuungsangeboten ist demnach nicht gegeben! 4) Die Inanspruchnahme geförderter Betreuungsangebote innerhalb der Unter- und Obergrenze des bewilligten Betreuungszeitraums entspricht den Annahmen im System und seinem Finanzierungsmodell. Die fließende zeitliche Nutzungsmöglichkeit erfüllt die angestrebte Flexibilität für Familien; sie ist ziel- und systemkonform. 5) Es sind Unter- bzw. Überschreitungen der bewilligten Zeitgrenzen zu erkennen. Dies ist Anlass zu prüfen, ob bei der Vergabe von Gutscheinen regelhafte Anpassungen des Bewilligungsumfangs an den tatsächlichen Bedarf erfolgen müssen.

8 6 Erläuterung zu 4) und 5): Gemäß 4 Abs. 1 Kindertagesförderungsgesetz (KitaFöG) soll der Betreuungsumfang dem Förderungsbedarf des Kindes und den Bedürfnissen seiner Familie gerecht werden. Die Förderung wird deshalb gemäß 5 Abs. 2 KitaFöG in folgenden unterschiedlichen Betreuungsumfängen angeboten: Halbtagsförderung (mindestens vier Stunden bis höchstens fünf Stunden täglich), Teilzeitförderung (über fünf Stunden bis höchstens sieben Stunden täglich), Ganztagsförderung (über sieben Stunden bis höchstens neun Stunden täglich), erweiterte Ganztagsförderung (über neun Stunden täglich), dabei soll eine Förderung von mindestens elf Stunden durch den Träger regelmäßig sichergestellt werden. Die Präzisierungen mindestens, bis und über machen deutlich, dass eine Inanspruchnahme innerhalb der Grenzen der über den Gutschein bewilligten Betreuungszeiträume systemkonform ist. Es besteht daher kein Anpassungsbedarf für Eltern mit einem Gutschein für eine Ganztagsförderung (7-9 Std.), die z.b. regelmäßig einen Betreuungsbedarf von 7,5 Stunden täglich in Anspruch nehmen. Die entsprechenden Gutscheinkalkulationen gehen von einer mittleren Inanspruchnahme im Zeitfenster aus. Bei Mehr- und Mindernutzungen der zu erwartenden mittleren Nutzungszeit wird von einem Ausgleich innerhalb der Nutzergruppe ausgegangen. Eine Nutzung unterhalb von 9 Stunden ist deshalb keine Mindernutzung. Eine Nutzung unterhalb der Obergrenze ist entsprechend keine Überförderung. Die bewilligten Zeiträume bieten bewusst Spielräume, um Familien Flexibilität zu ermöglichen. 6) Schwankungen der Anwesenheit im Tagesverlauf bestätigen eine mittlere Inanspruchnahme durch die Nutzer/innen innerhalb des Zeitfensters. Dies entspricht der den Gutscheintypen zu Grunde liegenden Finanzierung. Erläuterung zu 6): Die über die Kostenblätter der RV Tag definierte Personalkostenfinanzierung orientiert sich an der Berechnungsgrundlage der gesetzlich festgelegten Personalbemessung, die auf Überlegungen aus dem Jahr 1976 basiert und von ansteigender und absteigender Inanspruchnahme ausgeht. Die Personalausstattung und die darauf beruhende konkrete Personalplanung folgen den erfahrungsgemäßen Nutzungsprofilen in den Einrichtungen. Hierzu heißt es in den damaligen Erläuterungen sowie einem Schreiben der 1976 zuständigen Senatsverwaltung (Senatorin Ilse Reichel): In Krippe und Kindergarten sind morgens um 8.00 Uhr bereits 50 % und nachmittags um Uhr noch 50 % der Kinder anwesend. Und weiter: Der neue Personalschlüssel ist belegungsabhängig. Um diesen Begriff hat es viele Missverständnisse gegeben. Belegungsabhängig heißt, dass die Personalausstattung abgestellt wird auf die Anzahl der vertraglich vergebenen Plätze (nicht auf die Zahl der tatsächlich anwesenden Kinder!). Die Zahl und der Umfang der Einzelverträge ergibt somit insgesamt eine Personalkostenerstattung, die die Nutzungsverläufe im Tagesverlauf inhärent berücksichtigt und grundsätzlich die vorgegebene Erzieher-Kind-Relation absichert. Die konkrete Personaleinsatzplanung in der Einrichtung muss diesen Verläufen so Rechnung tragen, dass der vorgegebene Erzieherschlüssel für jeden Nutzungszeitraum erfüllt wird.

9 7 7) Die tatsächliche Inanspruchnahme durch die anwesenden Kinder weist eine hohe Passgenauigkeit des Bewilligungsumfangs v. a. in den Angeboten Halbtagsförderung, Teilzeitförderung und Ganztagsförderung auf. Erläuterung zu 7): Die ermittelte Inanspruchnahme der Betreuungsangebote durch die im Erhebungszeitraum anwesenden Kinder weist in der Gesamtschau eine hohe Übereinstimmung mit den über die Gutscheine bewilligten Betreuungszeiträumen auf. Es sind allerdings auch Unter- und Übernutzungen von bewilligten Betreuungsumfängen festzustellen. Rechnet man diese insgesamt gegeneinander auf, gleichen sich die Abweichungen aus. Demnach bewegen sich 9 von 10 anwesenden Kindern innerhalb der definierten Grenzen. Unter Berücksichtigung von Über- und Unternutzung ergibt sich für die drei Kerngutscheintypen Halbtagsförderung, Teilzeitförderung und Ganztagsförderung eine sehr hohe Passgenauigkeit. Im Saldo liegt der Anteil der unternutzenden Gutscheine für diese Angebote lediglich bei rd. 3 Prozent.

10 8 Anteil des Gutscheintyps an allen Gutscheinen (1. HJ. 2014) Anteil Nutzung unterhalb der Untergrenze je Gutscheintyp Anteil Nutzung unterhalb der Untergrenze über alle Gutscheine (1. HJ. 2014) (Sp. 3 x Sp. 4) Sp.1 Spalte 2 Spalte 3 Spalte 4 Spalte 5 1 Halbtagsförderung (4 5 h) / HT 5,1% 11,14% 0,6% 2 Teilzeitförderung (5 7 h) / TT 29,2% 4,31% 1,3% 3 Ganztagsförderung (7 9 h) / GT 51,5% 21,74% 11,2% 4 Gantagserweitert (ü 9 h) 14,2% 60,02% 8,5% 5 Gesamt 85,8% 21,6% nur ausgewählte Gutscheine (o. Ganztagserweitert) Anteil des Gutscheintyps an ausgewählten Gutscheinen (1. HJ. 2014) Anteil Nutzung unterhalb der Untergrenze je Gutscheintyp Anteil Nutzung unterhalb der Untergrenze über alle Gutscheine (1. HJ. 2014) (Sp. 3 x Sp. 4) Sp.1 Spalte 2 Spalte 3 Spalte 4 Spalte 5 1 Halbtagsförderung (4 5 h) / HT 5,89% 11,14% 0,66% 2 Teilzeitförderung (5 7 h) / TT 34,08% 4,31% 1,47% 3 Ganztagsförderung (7 9 h) / GT 60,03% 21,74% 13,05% 4 HT+TT+GT = ,00% 15,18% nur ausgewählte Gutscheine (o. Ganztagserweitert) Anteil des Gutscheintyps an allen Gutscheinen (1. HJ. 2014) Anteil Nutzung oberhalb der Obergrenze je Gutscheintyp Anteil Nutzung oberhalb der Obergrenze über alle Gutscheine (1. HJ. 2014) (Sp. 3 x Sp. 4) Sp.1 Spalte 2 Spalte 3 Spalte 4 Spalte 5 1 Halbtagsförderung (4 5 h) / HT 5,89% 31,00% 1,82% 2 Teilzeitförderung (5 7 h) / TT 34,08% 22,00% 7,50% 3 Ganztagsförderung (7 9 h) / GT 60,03% 5,00% 3,00% 4 100,00% 12,32% Differenz Unternutzung./. Übernutzung ( = Unternutzung > Übernutzung) 2,85% Berechnung SenBildJugWiss III E 8) Die Nutzung des erweiterten Ganztagsgutscheins bestätigt die Notwendigkeit eines ergänzenden Angebotes zur Gewährleistung von Betreuungsleistungen für Familien, die ein Betreuungsprofil mit erweiterten Zeiträumen benötigen. Die tatsächliche Nutzung über 9 Stunden ist auf einzelne Tage beschränkt. Dies ist Anlass zu prüfen, ob eine spezifische Feststellung des tatsächlichen Bedarfs zu einer zielgenaueren Betreuungsleistung führt, ohne, dass dies die Flexibilität oder die Öffnungszeiten der Einrichtung einschränkt. Die punktuelle Nutzung führt in der Durchschnittsbetrachtung zu einer mittleren Inanspruchnahme unterhalb der Untergrenze des Gutscheins. Erläuterung zu 8): Das Angebot zum erweiterten Ganztagsgutschein wird von den Familien bedarfsorientiert genutzt. In rd. 80 Prozent der erfassten Fälle haben Familien die Möglichkeiten dieses Gutscheins an mindestens einem der Erhebungstage genutzt.

11 9 Berechnung: Moysies & Partner Die erweiterte Ganztagsförderung bezieht sich auf einen Förderumfang von über neun Stunden. Eine Obergrenze ist nur insoweit definiert, als die Träger eine Förderung von mindestens elf Stunden sicherstellen müssen. Der Erweiterung der Betreuungsdauer um + 18 Prozent (auf elf Stunden) und darüber hinaus steht eine zusätzliche Finanzierung dieses Gutscheins von + 7 bis + 12 Prozent (je Altersstufe), unabhängig von der tatsächlichen Betreuungsdauer, gegenüber. Dies verdeutlicht, dass die Zuschlagsfinanzierung dieses Gutscheins keine durchgängige Nutzung durch Familien bis zur täglichen Obergrenze von elf Stunden oder darüber hinaus vorsieht. Eine regelhafte Unternutzung des Gutscheins gibt Hinweise auf einen tatsächlich nicht oder nicht mehr bestehenden Bedarf bzw. ist Anlass, das Nutzungsprofil der Familie, insbesondere bezogen auf erweiterte Betreuungsnotwendigkeiten, nach Möglichkeit genauer festzulegen. Dies müsste in der Prüfphase bei der Erteilung des Gutscheines oder der von Amts wegen erfolgenden Überprüfung beim Wechsel von der Krippe in den Kindergarten erfolgen. Dabei muss die notwendige Flexibilität, bezogen auf die Bedingungen der jeweiligen Berufstätigkeit der Eltern und die Vorhaltefunktion der Einrichtung bezogen auf die Öffnungszeiten, beachtet werden. 9) Die finanzierten Personalkosten pro vertraglich vergebenem Platz entsprechen der tatsächlichen Inanspruchnahme durch die Kinder bzw. ihre Eltern. Erläuterung zu 9): Die gemäß Kostenblättern finanzierten Personalkosten decken eine tägliche Anwesenheit des Personals ab, die unterhalb der im Rahmen der Evaluation ermittelten durchschnittlichen Anwesenheit der Kinder liegt. Unter der Annahme von 235 Öffnungstagen pro Jahr und eines mittleren Betreuungsumfangs je Gutschein pro Tag (Bsp. Ganztags max. 9 Std. min. 7 Std. = 8 Std.) liegt die Zahl der finanzierten Stunden über alle Gutscheintypen um 0,12 Stunden unterhalb der tatsächlichen Inanspruchnahme der Kinder. Es besteht eine hohe Deckungsgleichheit. Das Land Berlin finanziert somit nicht die maximale Betreuungsdauer je Gutschein, sondern berücksichtigt in seiner Finanzierung bereits das tatsächliche Nutzerverhalten. Die Berechnung der finanzierten Personalkapazitäten in Relation zur tatsächlichen Inanspruchnahme ist der folgenden Tabelle zu entnehmen:

12 10 Kostenblatt RV Tag (Annahme: Öffnungstage: 235) Personalstellenanteile Personalkosten Finanzierung/ Erstattung Maximum täglich Maximum tgl. in Std. Preis pro Std. Minimum täglich Minimum tgl. in Std. Preis pro Std. Mittelwert je Altersgruppe Finanzierte tgl. Std. mittlere Anwesenheit Kinder /Kategorie nach Erhebung Differenz finanzierte Std. / mittl. Anwesenheit in Std. (metrisch) Anlage 1a, Kita/EKT, Nr. XI, gültig ab Euro/Jahr 93% (Personalkosten) in Std. im Jahr bei Maximum in Std. im Jahr bei Minimum (Sp.3/Sp.10/ (Preis pro Std. Std. / Gruppe Öffnungstage Min. und Max.) (metrisch) ) Alter und Betreuungsumfang Sp. 1 Sp. 2 Sp. 3 Sp. 4 Sp. 5 Sp. 6 Sp. 7 Sp. 8 Sp. 9 Sp. 10 Sp. 11 Sp. 12 Sp ganztags erweitert 0, , , , ,44 8,28 8,47-0,19 Sp. 11./.Sp / 1 Jahr - ganztags 0, , , , ,30 7,70 7,61 0,09 4,82 - teilzeit 0, , , , ,19 6,42 6,62-0,20 - halbtags 0, , , , ,81 4,82 4,97-0,15 - ganztags erweitert 0, , , , ,75 8,18 8,47-0,29 2 Jahre - ganztags 0, , , , ,42 7,50 7,61-0,11 4,13 - teilzeit 0, , , , ,29 6,41 6,62-0,21 - halbtags 0, , , , ,15 5,00 4,97 0,03 - ganztags erweitert 0, , , , ,60 8,62 8,33 0,29 - ganztags 0, , , , ,95 7,59 7,54 0,05 2,72 - teilzeit 0, , , , ,37 6,21 6,66-0,45 - halbtags 0, , , , ,33 4,90 5,16-0,26 Durchschnittswert 6,80 6,92-0, Öffnungstage 3 Jahre - Schuleintritt Vergleicht man zudem die Finanzierung der jeweiligen Personalkosten in den jeweiligen Altersgruppen wird deutlich, dass die relativen Kosten bei längerer Verweildauer sinken. Dies macht deutlich, dass bereits im Finanzierungssystem eine geringere Ausschöpfung der längeren Betreuungsansprüche abgebildet ist. Fazit: Das Berliner Kitasystem ist hochdifferenziert, bedarfsgerecht, leistungsstark und effektiv. Die Gutscheinsystematik erlaubt es den Eltern, ihr Wunsch- und Wahlrecht auszuüben und den Kitaplatz ihrer Wahl im Rahmen der definierten Grenzen flexibel zu nutzen und damit Familie und Beruf zu vereinbaren. Die Einführung der letzten Stufe der Beitragsfreiheit hat zu einem niedrigschwelligen Zugang zur Kindertagesbetreuung für alle Familien beigetragen. Die Beitragsfreiheit/- pflicht besitzt keinen signifikanten Einfluss auf die zeitliche Nutzung. Orientiert an der Gutscheinsystematik stellt sich das subjektbezogene Finanzierungssystem als entsprechend effizient dar. Die Personalbemessung und -finanzierung berücksichtigt die üblichen und der Realität entsprechenden Nutzungsschwankungen im Tages-, Wochen- und Monatsverlauf. Sie steigt nicht proportional zu den möglichen Betreuungszeiten der Eltern. Gefördert werden vertraglich vergebene Plätze. Die Finanzierung entfällt im Moment des Vertragsendes. Eine zusätzliche Finanzierung der grundsätzlich erforderlichen Vorhaltung von freien Platzkapazitäten und längeren Öffnungszeiten erfolgt nicht. Grundsätzlich besteht für alle Gutscheine ein Betreuungsbedarf gemäß der ausgewiesenen Spanne, jedoch wird dieses Kontingent nicht zwangsläufig an jedem Tag in Anspruch genommen. Dauerhafte Unternutzungen wären im Rahmen der Bedarfsprüfungen nachzusteuern. Hier wird das Augenmerk auf eine Optimierung der Verfahren zu legen sein. Mit dem erweiterten Ganztagsgutschein (über neun Stunden) wird, gemessen an den Personalkostenanteilen, eine tägliche Anwesenheitszeit der Kinder von 8,28 bis 8,62

13 11 Stunden je nach Altersgruppe anteilig finanziert. Familien (insbesondere auch Alleinerziehenden) wird es mit der erweiterten Ganztagsförderung ermöglicht, auf unterschiedlich lange Arbeitszeiten oder Arbeitszeiten zu unterschiedlichen Tageszeiten zu reagieren. Eine voraussetzende tägliche Nutzung dieser Förderung an Obergrenzen ist in der Systematik weder angelegt noch i.s. des Kindeswohls gewünscht. Für die Träger von Kindertageseinrichtungen stellt es vor dem Hintergrund der dargestellten Personalausstattungssystematik und -finanzierung eine große Herausforderung dar, verlängerte Öffnungszeiten auch dann anzubieten, wenn diese nur von wenigen Kindern in Anspruch genommen werden. Abwesenheiten von Kindern sind systemimmanent. Kinder dürfen abwesend sein oder früher abgeholt werden. Es existiert keine Kitapflicht. Die in der Untersuchung erhobenen Abwesenheiten sind jahreszeitlich geprägt und können nicht auf das gesamte Kitajahr übertragen werden. Ein vertraglich vergebener Platz stellt einen belegten Platz dar. Er ist weder rechtlich noch tatsächlich doppelt belegbar. Die Berechnung von freien Platzkapazitäten für bereits belegte Plätze ist sachfremd und widerspricht in jeglicher Hinsicht der rechtlichen Situation, der Gutscheinsystematik und der Lebenswirklichkeit in Kindertageseinrichtungen. Berlin verfügt über ein Finanzierungssystem in der Kindertagesbetreuung, welches auf der Grundlage der ausschließlichen Finanzierung vertraglich belegter Plätze kosteneffizient ist. Die Flexibilität des Systems ist ein entscheidender Faktor für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Ein gut funktionierendes System der Kindertagesbetreuung wie das in Berlin entfaltet bildungs-, familien- und arbeitsmarktpolitische Wirkung. Ähnlich wie in anderen Aufgabenfeldern ist auch das Berliner Kitasystem mit den Anforderungen der wachsenden Stadt konfrontiert. Alleine im Zeitraum 2009 bis 2013 ist die Zielgruppe der Kinder im Alter von 0 bis unter 7 Jahren um ca angewachsen. Bis Ende 2016 rechnet die SenBildJugWiss in Abstimmung mit dem Amt für Statistik Berlin- Brandenburg (AfS BB) und der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt (Sen- StadtUm) mit einem weiteren Anstieg dieser Altersgruppe um bis zu Kinder. Der Anstieg der Kinderzahlen wirkt sich linear zu den jeweiligen Betreuungsquoten in den Altersgruppen auf das Kitasystem aus! So stieg die Zahl der betreuten Kinder in Kindertageseinrichtungen und Kindertagespflege zwischen 2009 und 2013 um rund auf ca Zum 31. Dezember 2014 waren es bereits rund Kinder. Bis Juli 2015 wird diese Zahl im Rahmen des üblichen Verlaufs der Inanspruchnahme prognostisch weiter auf bis zu Kinder anwachsen. Die Zahlen verdeutlichen die hohe Leistungsund Anpassungsfähigkeit des bestehenden nachfrageorientierten, kindbezogenen Kitasystems. Dieser Anstieg der Inanspruchnahme, der neben dem Bevölkerungszuwachs auch durch gesellschaftliche Trends sowie die Erweiterung des bundesrechtlichen Rechtsanspruchs auf eine Kindertagesbetreuung ab dem 1. Lebensjahr getrieben wird, erfordert einen kontinuierlichen weiteren Ausbau der Angebote. Dies gilt umso mehr, als zum Schuljahr 2016/17 aufgrund der abgestuften Rücknahme der Früheinschulung mit einer weiteren wesentlichen Erhöhung der im Kitasystem verbleibenden Kinder zu rechnen ist. Ab dem Schuljahr 2017/18 werden mindestens rund 25% des entsprechenden Jahrgangs regelhaft wegen des dann verlegten Einschulungsstichtages länger im Kitasystem verbleiben. In der Folge rechnet die SenBildJugWiss deshalb unter

14 12 der Annahme eines moderaten weiteren Bevölkerungswachstums zu den Stichtagen 30. Juni 2017 bzw. 30. Juni 2018 mit rund bis über zu betreuenden Kindern. Berlin benötigt auch in der Zukunft ein funktionierendes, leistungsfähiges Kitasystem. Angesichts dieser Entwicklungsperspektive bedarf es auch in den kommenden Jahren eines kontinuierlichen, umfangreichen Ausbaus der Angebote. In Vertretung Sigrid Klebba Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft

15 Endbericht Erhebung über die zeitliche Nutzung der öffentlich geförderten Kindertageseinrichtungen Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft Abt- III - Jugend und Familie, III B2 Bernhard-Weiß-Str Berlin Hamburg, 7. November 2014

16 Dokumenteninformationen Endbericht Erhebung über die zeitliche Nutzung der öffentlich geförderten Kindertageseinrichtungen Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft Abt- III - Jugend und Familie, III B2 Bernhard-Weiß-Str Berlin Hamburg, 7. November 2014 Ihr Ansprechpartner Andreas Stahn Management Consultant Telefon: +49 (040) andreas.stahn@moysies.de Standort Moysies & Partner IT- und Managementberatung Mittelweg 56a Hamburg Partnerschaftsgesellschaft gemäß 1 PartGG PR 2078 Amtsgericht Frankfurt Geschäftsführende Partner: Till Moysies, Nebojsa Djordjevic, Christian Mohser USt.-ID: DE Finanzamt Wiesbaden II Die von Moysies & Partner in diesem Dokument verwendeten Informationen und Bilder sind urheberrechtlich geschützt. Sämtliche Rechte bleiben vorbehalten. Moysies & Partner Seite 2 von 32

17 Inhaltsverzeichnis Zusammenfassung 5 1. Hintergrund und Zielsetzung der Erhebung Auftragsgegenstand Eckpunkte der Durchführung 8 2. Konzeptioneller Rahmen und Vorgehensweise Konzept der Selbstaufschreibung Zu erhebende Daten Vorgehensweise bei der Selbstauskunft Zeitliche Umsetzung Mitwirkung von Kita-Verbänden und Elternausschüssen Verfahren der Qualitätssicherung Stichprobe und Rücklauf Bruttostichprobe Nettostichprobe Analyse Methodische Vorbemerkungen Einleitung Fehlende Werte Soll-Zeiten Ist-Zeiten Flexible Nutzung von Betreuungszeiten Analyse der Anwesenheiten Tatsächliche und erwartete Anwesenheitsdauer nach Gutscheinen, Erhebungstagen und -wochen Tatsächliche Anwesenheitsdauer nach Gutscheinen und Bezirken Tatsächliche Anwesenheitsdauer nach Einrichtungsgrößen Tatsächliche Anwesenheitsdauer nach Altersgruppen Flexibilität in der Nutzung Analyse der Abwesenheiten Abwesenheitsquoten und -gründe nach Kalenderwochen Abwesenheitsquoten nach Gutscheinen Abwesenheitsquoten nach Bezirken Abwesenheitsquoten nach Einrichtungsgrößen Abwesenheitsquoten nach Altersgruppen 32 Moysies & Partner Seite 3 von 32

18 Tabellenverzeichnis Tabelle 1: Beschreibung der Bruttostichprobe Tabelle 2: Beschreibung der Nettostichprobe Tabelle 3: Durchschnittliche Anwesenheitsdauer nach Gutscheinen und Erhebungstagen (bereinigt) in Stunden und Minuten (n= verzeichnete Zeiten) Tabelle 4: Durchschnittliche Anwesenheitsdauer nach Gutscheinen und Bezirken (bereinigt) in Stunden und Minuten (n= verzeichnete Zeiten) Tabelle 5: Durchschnittliche Anwesenheitsdauer nach Gutscheinen und Einrichtungsgrößen (bereinigt) in Stunden und Minuten (n= verzeichnete Zeiten) Tabelle 6: Durchschnittliche Anwesenheitsdauer nach Gutscheinen und Altersgruppen (bereinigt) in Stunden und Minuten (n= verzeichnete Zeiten) Tabelle 7: Verteilung der Anwesenheitszeiten gemessen an den Zeitspannen der Gutscheine (n= verzeichnete Zeiten) Tabelle 8: Anwesenheitstage unter- und oberhalb der Untergrenze nach Gutschein (n=3.203 kindbezogene Datensätze bzw verzeichnete Zeiten) Tabelle 9: Anwesenheitstage ober- und unterhalb der Obergrenze nach Gutschein (n=3.203 kindbezogene Datensätze bzw verzeichnete Zeiten) Tabelle 10: Verteilung der Anwesenheitszeiten gemessen an den Zeitspannen der Gutscheine in der Längsschnittgruppe (n= verzeichnete Zeiten) Tabelle 11: Ermittelte Abwesenheitsquoten in den drei Erhebungswochen (n= Abwesenheitsinformationen) Tabelle 12: Gründe der Abwesenheit nach Erhebungstagen und -wochen (n= Abwesenheitsinformationen) Tabelle 13: Abwesenheitsquoten nach Gutscheinen und Kalenderwochen (n = Abwesenheitsinformationen) Tabelle 14: Abwesenheitsquoten nach Gutscheinen und Stadtbezirken (n = Abwesenheitsinformationen) Tabelle 15: Abwesenheitsquoten nach Gutscheinen und Einrichtungsgrößen (n = Abwesenheitsinformationen) Tabelle 16: Abwesenheitsquoten nach Gutscheinen und Altersgruppen (n = Abwesenheitsinformationen) Moysies & Partner Seite 4 von 32

19 Zusammenfassung Anfang 2014 wurde Moysies & Partner durch die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft in Zusammenarbeit mit der Senatsverwaltung für Finanzen mit der Erstellung einer repräsentativen Statistik zur zeitlichen Nutzung von Berliner Kindertageseinrichtungen beauftragt. Im vorliegenden Bericht werden begleitend zur Übermittlung der Ergebnistabellen an den Auftraggeber wesentliche Aspekte der Vorbereitung und Durchführung der Erhebung sowie eine erste Auswertung der Ergebnisse dargestellt. Auftragsgemäß wurde die Erhebung an Hand einer Selbstaufschreibung an insgesamt neun Kalendertagen in insgesamt drei Erhebungswochen durchgeführt. Der Erhebungszeitraum umfasste die Kalenderwochen 25, 26 und als Ferienwoche die Kalenderwoche 29 des Jahres In diesen Wochen wurden für alle Kinder ausgewählter Einrichtungen Informationen zur Anwesenheit und Abwesenheit jeweils Montag, Mittwoch und Freitag erfasst. Die zur Anwendung gebrachten Erhebungsinstrumente und -verfahren stellten eine Weiterentwicklung eines im Rahmen einer Vorstudie von Kita-Trägern bereits im Jahr 2012 erfolgreich getesteten Verfahrens dar. Für die Erhebung wurde eine ungeschichtete Klumpenstichprobe aus allen öffentlich geförderten Einrichtungen des Landes Berlin gezogen. Die Brutto-Stichprobe umfasste insgesamt 329 Einrichtungen, netto konnte ein Rücklauf von 325 Kitas verzeichnet werden. Die daraus resultierende Statistik weist eine hohe Datenqualität mit einer nur sehr geringen Anzahl fehlender Werte und einer hohen Validität und Plausibilität auf. Die Ergebnisse erhärten und vertiefen erste tendenzielle Erkenntnisse der Vorstudie. Die Auswertung der Anwesenheiten und Abwesenheiten lässt ein sehr differenziertes Nutzungsverhalten von Eltern und Kindern erkennen. Anwesenheiten: Für diese Betrachtung wurde zunächst einmal nur die Betreuungszeit der Kinder betrachtet, die in der Kita anwesend waren. Abwesenheitstage blieben dabei außen vor. Im Ergebnis zeigt sich, dass die Ausschöpfung der in den Betreuungsverträgen festgelegten Zeitspannen sehr unterschiedlich ausfällt. Kinder und Eltern mit einem eher kurzen Betreuungsumfang nutzten diesen im Durchschnitt e- her an der Obergrenze der vereinbarten Zeitspannen aus. Beim Halbtagsgutschein (4-5h) beträgt die ermittelte durchschnittliche Betreuungszeit 5 Stunden und 2 Minuten, beim Teilzeitgutschein (5-7h) 6 Stunden und 39 Minuten. Die tatsächlichen Betreuungszeiten von Kindern mit Ganztagsbetreuungsplätzen (7-9h) tendierten dagegen eher zur Untergrenze. Die durchschnittliche tägliche Anwesenheitsdauer liegt bei 7 Stunden und 33 Minuten. Im Fall der Erweiterten Ganztagsgutscheine wurde die Untergrenze sogar unterschritten. Hier liegt festgestellte Betreuungszeit bei durchschnittlich 8 Stunden und 22 Minuten. Moysies & Partner Seite 5 von 32

20 Durch jahreszeitlich bedingte häufige Kitafeste im Erhebungszeitraum fallen die ermittelten Durchschnittszeiten geschätzt 2-3 Minuten höher aus als gewöhnlich. Unabhängig von der durchschnittlichen täglichen Betreuungszeit wurde untersucht, welche Höhe die Anteile der Inanspruchnahme unterhalb bzw. oberhalb der Gutscheingrenzen ausweisen. Beim Halbtags- und beim Teilzeitgutschein stehen 11 bzw. 4 Prozent Unterschreitungen 31 bzw. 22 Prozent Überschreitungen der vorgesehenen Zeitspanne gegenüber. Beim Ganztags- und Erweiterten Ganztagsgutschein fallen dagegen die Anteile der Unterschreitungen größer aus als die Anteile der Überschreitungen. Hier liegen 22 bzw. 60 Prozent der Zeitinformationen unterhalb der Untergrenze und 5 bzw. 2 Prozent oberhalb der Obergrenze. Für den Erweiterten Ganztagsgutschein, bei dem keine Grenze definiert ist, wurde für die Berechnung eine Obergrenze von 11 Stunden angenommen. In einem weiteren Analyseschritt wurde im Rahmen einer Längsschnittbetrachtung untersucht, an wie vielen der Untersuchungstage die Gutscheingrenzen unter- bzw. überschritten wurden. In dieser auf Kinder, die an allen Untersuchungstagen anwesend waren, begrenzten Teilanalyse zeigen die Ergebnisse, dass grundsätzlich für alle Gutscheine ein Betreuungsbedarf gemäß ausgewiesener Spanne besteht, dieses Kontingent jedoch nicht zwangsläufig an jedem Tag in Anspruch genommen wird. Je nach Gutschein lässt sich ein signifikanter Anteil von Tagen mit einer Inanspruchnahme unterhalb bzw. oberhalb des bewilligten Betreuungsumfangs feststellen. Beim Halbtags-, Teilzeit- und Ganztagsgutschein wurde in mehr als 80 Prozent der untersuchten Fälle der Gutschein an zumindest 6 der 9 Erhebungstage über der Untergrenze genutzt. Mindestens einmal überschritten wurde die Obergrenze beim Halbtags- und beim Teilzeitgutschein durch rund zwei Drittel der Eltern und Kindern, beim Ganztagsgutschein durch ein knappes Viertel. Beim Erweiterten Ganztagsgutschein nahmen 80 Prozent der Kinder und Eltern an mindestens einem Untersuchungstag eine Betreuung von mehr als 9 Stunden in Anspruch. Der Anteil von Eltern und Kindern, die an mindestens einem Tag die theoretische Grenze von 11 Stunden überschritten haben, liegt hier bei ca. 13 Prozent. Im Umfeld von krankheits- und urlaubsbedingten Abwesenheitstagen, die in dieser Analyse nicht berücksichtigt wurden, sinkt beim Ganztags- und Erweiterten Ganztagsgutschein die Zahl der Tage mit Überschreitungen leicht, wohingegen die Zahl der Tage mit Unterschreitungen eher zunimmt. Die wesentlichen Ergebnisse der Untersuchung der Anwesenheiten können auch auf andere Zeiträume übertragen werden. Abwesenheiten: Hinsichtlich der Fehlzeiten oder Abwesenheiten ließen sich zunächst einmal Ergebnisse für die jeweiligen Kalenderwochen in ihrem jahreszeitlichen Kontext ermitteln. Die Ergebnisse zeigen, dass in einzelnen Kitas und auch im jahreszeitlichen Verlauf eine hohe Variabilität hinsichtlich der Abwesenheitsquoten und der Abwesenheitsgrüne vorherrscht. Eine Generalisierung ist auf dieser Grundlage nur bedingt möglich. Die festgestellten durchschnittlichen Abwesenheitsquoten lagen im Erhebungszeitraum zwischen 16 und 38 Prozent. Im Verlauf der Untersuchung stieg die durchschnittliche Abwesenheitsquote, überwiegend urlaubsbedingt, an. Krankheitsfälle spielten dagegen im Gegensatz zur Vorstudie im Herbst 2012 eine eher untergeordnete Rolle. Auf Einrichtungsebene betrug die Spannbreite ohne Berücksichtigung der Ferienwoche sogar zwischen 0 und 76 Prozent. Moysies & Partner Seite 6 von 32

21 Unabhängig von der im Wochenvergleich variierenden Höhe der Abwesenheitsquoten nach Gutscheinen offenbart die Erhebung interessante Unterschiede zwischen einzelnen Gutscheinen. Anders als bei der Anwesenheit weisen hier die Gutscheine mit eher kurzen Betreuungsumfängen die höchsten Fehlquoten auf. Beim Ganztags- und beim Erweiterten Ganztagsgutschein fallen diese Quoten relativ stabil um 8-9 Prozentpunkte niedriger aus, als beim Halbtagsgutschein. Der in der Auswertung der Anwesenheiten dargestellte Effekt wird damit ein Stück weit relativiert. Weitergehende Schlussfolgerungen zu diesen Erkenntnissen oder Empfehlungen waren kein Auftragsgegenstand und sind deshalb nicht im vorliegenden Bericht enthalten. Moysies & Partner Seite 7 von 32

22 1. Hintergrund und Zielsetzung der Erhebung 1.1. Auftragsgegenstand Das Land Berlin vertreten durch die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft in Zusammenarbeit mit der Senatsverwaltung für Finanzen hat Anfang des Jahres 2014 Moysies & Partner mit der Durchführung einer repräsentativen Untersuchung zur Ermittlung der zeitlichen Inanspruchnahme der öffentlich geförderten Berliner Kindertageseinrichtungen beauftragt. Auftragsgegenstand ist die Durchführung der Erhebung sowie die Erstellung einer Statistik, die einen Vergleich der in den Betreuungsverträgen erfassten Betreuungszeiten mit den tatsächlichen Anwesenheiten der Kinder in den Einrichtungen erlaubt. Dieser Vergleich soll helfen, Stärken und Schwächen in der Ausgestaltung des Berliner Kita-Gutscheinmodells zu erkennen. Die Ergebnisse der Erhebung werden in Form zweier (anonymisierter) Rohdatensätze 1, eines Datensatzes auf Ebene der Klumpen sowie des vorliegenden Berichts festgehalten. Der Bericht umfasst eine Methoden- und Vorgehensbeschreibung sowie eine erste statistische Auswertung zu den wesentlichen an den Untersuchungsauftrag geknüpften Fragestellungen. Eine Bewertung der Untersuchungsergebnisse sowie die Ableitung von Handlungsempfehlungen durch Moysies & Partner sind kein Auftragsgegenstand und erfolgen deshalb nicht Eckpunkte der Durchführung Für die Durchführung der Erhebung der zeitlichen Nutzung der Berliner öffentlich geförderten Kindertageseinrichtungen wurden folgende Eckpunkte zu Durchführung gemeinsam mit dem Auftraggeber festgelegt. Die Erhebung soll: auf einer landesweiten und repräsentativen Stichprobe beruhen, in der Durchführung wissenschaftliche Standards berücksichtigen, durch eine Selbstauskunft der ausgewählten Einrichtungen erfolgen und insgesamt drei Erhebungswochen, davon eine in den Ferien berücksichtigen. Die Ergebnisse sollen weiterhin eine Differenzierung, unter anderem nach den in den Gutscheinen festgelegten Betreuungsumfängen, Altersgruppen, Einrichtungsgrößen sowie Stadtbezirken, erlauben. 1 Um die Auswertung zu erleichtern, wurden zwei unterschiedliche flache Ergebnistabellen mit den Rohdaten erstellt. Die erste der beiden Tabellen erleichtert vor allem Auswertung im Querschnitt, da hier Änderungen hinsichtlich der Altersgruppeneinordnung und des Betreuungsumfangs nicht ins Gewicht fallen. Ein Datensatz umfasst alle Einträge einer Erhebungswoche je Kind. Die zweite Ergebnistabelle ermöglicht dagegen komplexere Auswertungen im Längsschnitt, da hier alle je Kind verfügbaren Informationen jeweils in einem Datensatz zusammengefasst wurden. Moysies & Partner Seite 8 von 32

23 In der Konzeption des Erhebungsverfahrens und der -instrumente wurden bereits vorliegende Erfahrungen einer durch Träger konzipierten Vorstudie aus dem Jahr 2012 berücksichtigt. 2. Konzeptioneller Rahmen und Vorgehensweise 2.1. Konzept der Selbstaufschreibung Die Erhebung über die zeitliche Nutzung der Berliner Kindertageseinrichtungen sollte auf Selbstauskünften aller an der Untersuchung teilnehmenden Einrichtungen unter Berücksichtigung des Datenschutzes basieren. Mit dieser Festlegung wurden drei Ziele verfolgt. Erstens sollte die Erhebung in ohnehin bestehende Abläufe der Einrichtungen integriert werden können, um die Betreuung der Kinder möglichst wenig zu beeinträchtigen. Zweitens sollte der Zugang einrichtungsfremder Personen zu den teilnehmenden Einrichtungen auf das Nötigste beschränkt werden. Drittens sollte ein möglichst ausgewogenes Ergebnis zwischen Erhebungsauswand, Datenumfang und -qualität erreicht werden. In vielen teilnehmenden Kindertageseinrichtungen erfolgt eine Dokumentation der Anwesenheitszeiten bereits ganz unabhängig von der Erhebung, so dass hier mit der Selbstaufschreibung an eine erprobte Praxis angeknüpft werden konnte. Für die Selbstaufschreibung wurden spezielle Erhebungsinstrumente (weiter-)entwickelt, in denen die kindbezogenen Informationen zur Anwesenheit bzw. Abwesenheit erfasst wurden. Die Erhebungsinstrumente und -verfahren bauen unmittelbar auf den Erfahrungen einer im Jahr 2012 mit 20 Einrichtungen durchgeführten Vorstudie auf. Für die aktuelle Erhebung setzten sich die Erhebungsinstrumente aus papierbasierten Erhebungsbögen zur dezentralen Zeiterfassung durch Bezugserzieher/innen und Gruppenleiter/innen und standardisierten Tabellenkalkulationsdateien zur Übertragung der Angaben zusammen. Der Prozess der Erhebung und Dokumentation der grundlegenden Daten lag damit wie in der Vorstudie vollständig in der Verantwortung der Träger und Einrichtungen. Zur Vorbereitung und Anleitung der für die Erhebung verantwortlichen Personen wurden zwei Handbücher bereitgestellt. In diesen Handbüchern wurde anschaulich Schritt für Schritt die Vorgehensweise der Erhebung dargestellt. Das Erhebungsverfahren, die Erhebungsinstrumente sowie die Handbücher wurden im Rahmen eines Pretests mit 5 Einrichtungen kritisch geprüft und basierend auf den so gewonnenen Erkenntnissen finalisiert Zu erhebende Daten Inhaltlich umfasste die Selbstaufschreibung folgende kindbezogenen Informationen, die in den Einrichtungen erfasst werden sollten: Altersgruppeneinordnung (unter 3 Jahre / 3 Jahre und älter) Vertraglich festgelegte Betreuungszeit (4-5h, 5-7h, 7-9h oder mehr als 9h) Moysies & Partner Seite 9 von 32

24 Ankunft- und Abholzeit je Erhebungstag (viertelstundengenau) Ergänzende Informationen zur Anwesenheit bzw. Nicht-Anwesenheit (Eingewöhnung, Fehlen wg. Krankheit oder aus anderen Gründen) Darüber hinaus wurde von jeder Einrichtung die ISBJ-Nummer, eine achtstellige Zahl zur eindeutigen Identifizierung der Einrichtungen, erhoben. Die Erhebung der ISBJ-Nummer erfolgte aus zwei unterschiedlichen Gründen. Erstens diente die ISBJ-Nummer der Unterstützung der Feldkontrolle. Über die ISBJ-Nummer wurde z.b. der Eingang von Datensätzen kontrolliert und im Falle von Rückfragen die entsprechende Einrichtung kontaktiert. Zweitens wurden alle Datensätze über die ISBJ-Nummer nachträglich mit zusätzlichen Informationen zum Stadtbezirk der betreuenden Einrichtung ergänzt. Die ISBJ-Nummern sowie sämtliche (zusätzliche) Informationen, die einen Rückschluss auf konkrete Einrichtungen ermöglichten, wurden nach Abschluss der Erhebung aus den Ergebnisdatensätzen entfernt Vorgehensweise bei der Selbstauskunft Bei der Konzeption der Erhebungsinstrumente wurde berücksichtigt, dass die Selbstauskünfte zur Altersgruppeneinordnung sowie zur vertraglich festgelegten Betreuungszeit eines jeden Kindes zentral und zeitlich unabhängig von den Erhebungstagen aus den Verwaltungsdaten der Einrichtungen / Träger übertragen werden können. Die Dokumentation der Anwesenheitszeiten musste dagegen unmittelbar an den Erhebungstagen durch die jeweiligen Bezugserzieher/innen bzw. Gruppenleiter/innen vorgenommen werden. Die Konzeption der Selbstaufschreibungsinstrumente unterschied entsprechend mehrere Schritte, die nacheinander in den Einrichtungen durchgeführt werden sollten. 1) Vorbereitung der Erhebung durch zentrale Erfassung der Altersgruppeneinordnung und der vertraglich festgelegten Betreuungszeiten durch den Träger oder die Einrichtungsleitung (papierbasiert oder elektronisch in einer vorgegebenen Tabellenkalkulationsdatei) 2) Dezentrale Erfassung der Anwesenheitszeiten und Gründe für Nichtanwesenheiten durch Bezugserzieher/innen bzw. Gruppenleiter/innen (papierbasiert) 3) Übertragung der Anwesenheitsbögen in die vorgegebene Tabellenkalkulationsdatei durch den Träger oder die Einrichtungsleitung 4) Elektronische Übermittlung der Daten an Moysies & Partner In der Konzeption des Verfahrens für die Selbstauskunft war weiterhin zu berücksichtigen, dass die Träger- und Einrichtungslandschaft des Landes Berlin sehr heterogen ausfällt. Insbesondere Einrichtungsgrößen, Verwaltungsstrukturen und -kapazitäten sowie IT-Voraussetzungen sind sehr unterschiedlich ausgeprägt. Moysies & Partner Seite 10 von 32

25 Vor diesem Hintergrund wurden zwei leicht unterschiedliche Verfahren für die Selbstaufschreibung angeboten, eines für größere Einrichtungen (mit mehr als 40 Kindern) und eines für kleinere Einrichtungen. Der Unterschied bestand im Kern darin, dass das Verfahren für kleinere Einrichtungen stärker papierbasiert und vergleichsweise weniger voraussetzungsvoll hinsichtlich der IT-Kenntnisse und -umgebung war Zeitliche Umsetzung Die Aufschreibung der Anwesenheiten fand auftragsgemäß in drei unterschiedlichen Wochen statt. Eine der drei Erhebungswochen lag dabei wie vorgesehen in einer Ferienzeit. Vor diesem Hintergrund wurde die Erhebung in den Kalenderwochen 25, 26 und 29 (erste vollständige Sommerferienwoche im Land Berlin) durchgeführt. Mögliche sich aus dieser Festlegung des Erhebungszeitraums ergebende Rückwirkungen auf die Ausprägung der Ergebnisse werden in Kapitel 4 detailliert dargestellt. In den einzelnen Erhebungswochen wurden jeweils die Wochentage Montag, Mittwoch und Freitag als Erhebungstage festgelegt. Mit dieser Einschränkung sollte der Aufwand in den Einrichtungen begrenzt werden. Dazu wurden auch die Erfahrungen der Vorstudie mit 20 Einrichtungen und deutlich mehr als Kindern einbezogen. Die Ergebnisse zeigten, dass die gewählten drei Erhebungstage zusammen für knapp 60 Prozent der wöchentlichen Zeiten stehen. Dieses Verhältnis war in der Vorstudie über beide Erhebungswochen stabil und erscheint plausibel. Aufgrund des langen Erhebungszeitraums von fünf Wochen wurden im Konzept mögliche Änderungen hinsichtlich des Betreuungsverhältnisses und der Altersgruppeneinordnung berücksichtigt. Die Stammdaten der Kinder konnten nach der Ersterfassung für jede Erhebungswoche individuell angepasst werden Mitwirkung von Kita-Verbänden und Elternausschüssen Die Information und Mitwirkung der Kita-Verbände (LIGA der Spitzenverbände der freien Wohlfahrtspflege und der Dachverband Berliner Kinder- und Schülerläden e. V.) sowie der Landes- und Bezirkselternausschüsse wurde als wichtiger Erfolgsfaktor für die Durchführung angesehen. Aus diesem Grund wurden in der Vorbereitung der Erhebung insgesamt 3 Informations- und Diskussionsveranstaltungen mit entsprechenden Vertreter/innen durchgeführt. Im Anschluss fanden Informationsveranstaltungen der Kita-Verbände für jeweils zugehörige Träger und Kitas statt. Die Feldbegleitung zeigt, dass diese Veranstaltungen zu einem reibungsarmen Ablauf der Erhebung in hohem Maße beigetragen haben Verfahren der Qualitätssicherung Zur Feldkontrolle und Sicherung der Qualität der Durchführung der Erhebung wurden verschiedene Maßnahmen ergriffen. Dazu gehören erstens Maßnahmen zur Qualitätssicherung im Erhebungsprozess und zweites ein umfangreiches Verfahren zur Plausibilisierung und Validierung der Ergebnisse. Moysies & Partner Seite 11 von 32

26 Erstens wurde für den gesamten Vorbereitungs- und Erhebungszeitraum eine Hotline bzw. ein E- Mailpostfach eingerichtet, so dass Rückfragen zeitnah und individuell beantwortet werden konnten. Insbesondere von der Hotline wurde im Vorfeld der Erhebung sowie im Vorfeld der Datenübermittlung reger Gebrauch gemacht. Alle Fragen von übergreifender Relevanz wurden darüber hinaus gesammelt und im Rahmen einer wöchentlichen Rundmail für alle Einrichtungen beantwortet. Darüber hinaus fanden im Erhebungszeitraum Vor-Ort-Besuche in teilnehmenden Einrichtungen statt. Zweck dieser Besuche war einerseits, die Einhaltung der vorgesehenen Verfahrensschritte zu prüfen und das Verständnis für die Durchführung zu verbessern. Andererseits sollte kontrolliert werden, inwiefern die Angaben der Selbstaufschreibung nachvollziehbar sind. Zu diesem Zweck wurde unter anderem die Zahl der tatsächlich anwesenden Kinder mit den auf den Papierbögen erfassten Kindern verglichen. Insgesamt wurde knapp die Hälfte aller Einrichtungen besucht. Im Rahmen dieser Besuche wurden nur bei einer sehr kleinen Anzahl der Kitas erhebliche Abweichungen bzw. größere Verständnisprobleme festgestellt. Kleinere Abweichungen wie z.b. die spätere Übertragung von Zeitinformationen aus einrichtungseigenen Dokumentationen in die Erhebungsbögen kam dagegen öfter vor. Da hier der Prozess der Datengenerierung und der Dokumentation nachvollziehbar war, spielen solche Abweichungen keine Rolle im Hinblick auf die Datenqualität. Zweitens wurden die durch die Einrichtungen übermittelten Datensätze einer intensiven Prüfung unterworfen. Jeder einzelne Datensatz wurde zunächst auf Vollständigkeit geprüft. Im Falle von fehlenden Informationen wurden die Einrichtungen mit der Bitte um Nachlieferung kontaktiert. Weiterhin fand ein Vergleich der einrichtungsbezogenen Datensätze für die unterschiedlichen Kalenderwochen statt, um die versehentliche Lieferung gleicher Datensätze für die unterschiedlichen Wochen auszuschließen. Alle Datensätze wurden in einer Sichtprüfung auf Auffälligkeiten, z.b. hinsichtlich ähnlicher Ankunfts- oder Abholzeiten oder anderen Mustern untersucht. Auch hier wurde ggf. die Rücksprache mit den Einrichtungen gesucht, um Kitafeste oder ähnliche Sondersituationen zu identifizieren, die solche Auffälligkeiten erklären könnten. In einem weiteren Schritt wurden die einrichtungsbezogenen Datensätze hinsichtlich verschiedener Kenngrößen, wie. z.b. den durchschnittlichen Anwesenheitszeiten nach Gutscheinen, den Abwesenheitsquoten, dem Anteil von Unterschreitungen der Untergrenze sowie dem Ausmaß der Überschreitungen der Untergrenze, individuell ausgewertet. Diese einrichtungsbezogenen Kenngrößen wurden nachfolgend in einer Prüfstatistik auf Klumpenebene zusammengeführt, so dass die Plausibilität und Validität der Einzeldatensätze mittels statistischer Verfahren geprüft werden konnte. Da es sich auf Klumpenebene um eine Zufallsstatistik handelt, wurde die Verteilung für zentrale Kennzahlen im Gesamtzusammenhang untersucht. Gleichzeitig wurden soweit möglich Vergleichsmöglichkeiten zu den Ergebnissen Vorstudie hergestellt. Insgesamt wurden im Rahmen der Plausibilisierung und Validierung keine wesentlichen Verzerrungen bzw. Auffälligkeiten festgestellt, die sich negativ auf die Ergebnisqualität auswirken würden. Moysies & Partner Seite 12 von 32

27 3. Stichprobe und Rücklauf 3.1. Bruttostichprobe Die Erhebung zur zeitlichen Nutzung der Berliner Kindertageseinrichtungen sollte auftragsgemäß auf kindbezogenen Einzeldatensätzen basieren. Eine Stichprobenziehung auf Ebene einzelner Kinder wurde jedoch aus forschungspragmatischen Gesichtspunkten ausgeschlossen, da hier die überwiegende Mehrheit der Berliner Kindertageseinrichtungen zu beteiligen gewesen wäre. Aufwände für Feldansprache und Feldkontrolle wären zudem unverhältnismäßig ausgefallen. Als Grundgesamtheit wurde die Zahl aller öffentlich geförderten Einrichtungen des Landes Berlin festgelegt. Zum Zeitpunkt der Datenübermittlung im März 2014 waren dies insgesamt Kindertagesstätten. Da sich alle Träger bzw. mittelbar die Einrichtungen gemäß Rahmenvereinbarung über die Finanzierung und Leistungssicherstellung der Tageseinrichtungen (RV Tag) verpflichtet haben, an der Untersuchung mitzuwirken, war von einer sehr hohen Ausschöpfungsquote auszugehen. Die Erhebung wurde daher auf Grundlage einer Klumpenstichprobe aus allen Einrichtungen durchgeführt. Die Auswahl erfolgte zufallsbasiert. Auf eine merkmalsbezogene Schichtung (nach Trägeroder Einrichtungsmerkmalen oder Stadtbezirken) wurde verzichtet. In den Einrichtungen sollte jedes betreute Kind in die Selbstaufschreibung einbezogen werden. Da sich durch diese Vorgehensweise Verzerrungen hinsichtlich der kindbezogenen Datensätze ergeben können (sogen. Klumpeneffekt), wurden für die Ziehung der Stichprobe folgende Gütemerkmale festgelegt: Stichprobenfehler <5 Prozent Vertrauensintervall >95 Prozent. Die Bruttostichprobe umfasste entsprechend 329 Einrichtungen mit insgesamt Kindern. Sowohl auf der Ebene von Einrichtungen, als auch auf der Ebene der Kinder entspricht dies ca. 15 Prozent der Grundgesamtheit(en). Damit sind einrichtungsbedingte Verzerrungen sehr unwahrscheinlich. Gleichzeitig wurden im Vergleich zu einer einfachen Zufallsstichprobe auf der Ebene von Kindern mit gleichen Gütemerkmalen mehr als 50-mal so viele Kinder in die Untersuchung einbezogen. Folgende Tabelle fasst die Eckpunkte der Stichprobe im Vergleich zur Grundgesamtheit zusammen: Moysies & Partner Seite 13 von 32

28 Merkmale Grundgesamtheit Stichprobe Anzahl Einrichtungen Anzahl Kinder Anteil Einrichtungen 100% 15% Anteil Kinder 100% 15% Anteil Kitas 0-49 Kinder 55% 54% Anteil Kitas Kinder 23% 23% Anteil Kitas Kinder 13% 12% Anteil Kitas Kinder 7% 9% Anteil Kitas Kinder 2% 1% Anteil Kitas Mitte 11% 9% Anteil Kitas Friedrichshain-Kreuzberg 12% 12% Anteil Kitas Pankow 14% 13% Anteil Kitas Charlottenburg-Wilmersdorf 10% 11% Anteil Kitas Spandau 5% 7% Anteil Kitas Steglitz-Zehlendorf 8% 9% Anteil Kitas Tempelhof-Schöneberg 10% 11% Anteil Kitas Neukölln 8% 8% Anteil Kitas Treptow-Köpenick 6% 6% Anteil Kitas Marzahn-Hellersdorf 4% 4% Anteil Kitas Lichtenberg 5% 7% Anteil Kitas Reinickendorf 6% 4% Tabelle 1: Beschreibung der Bruttostichprobe 3.2. Nettostichprobe Insgesamt konnte ein verwertbarer Rücklauf aus 325 Einrichtungen verzeichnet werden. Dies entspricht einer Ausschöpfungsquote von fast 99 Prozent. Bei den fehlenden 4 Einrichtungen handelt es sich um 3 kleine und eine mittelgroße Einrichtung. Nach der Sollbelegung werden in ihnen knapp 150 Kinder betreut. Im Fall eines Trägers kam es weiterhin zu einer Verwechslung. Hier hat im Ergebnis eine andere Einrichtung als die ursprünglich vorgesehene an der Erhebung teilgenommen. Der Umfang betreuter Kinder änderte sich dadurch geringfügig und die neue Kita war einem anderen Stadtbezirk zugeordnet. Eine Verzerrung der Daten liegt jedoch nicht vor, da diese Kita mit 30 Kindern nur ca. 0,001 Prozent aller Daten beibringt. Die Nettostichprobe stellt sich im Vergleich zur Grundgesamtheit wie folgt dar: Moysies & Partner Seite 14 von 32

29 Merkmale Grundgesamtheit Stichprobe (netto) Anzahl Einrichtungen Anzahl Kinder* Anteil Einrichtungen 100% 14% Anteil Kinder 100% 15% Anteil Kitas 0-49 Kinder 55% 54% Anteil Kitas Kinder 23% 23% Anteil Kitas Kinder 13% 12% Anteil Kitas Kinder 7% 9% Anteil Kitas Kinder 2% 1% Anteil Kitas Mitte 11% 8% Anteil Kitas Friedrichshain-Kreuzberg 12% 12% Anteil Kitas Pankow 14% 13% Anteil Kitas Charlottenburg-Wilmersdorf 10% 11% Anteil Kitas Spandau 5% 6% Anteil Kitas Steglitz-Zehlendorf 8% 9% Anteil Kitas Tempelhof-Schöneberg 10% 10% Anteil Kitas Neukölln 8% 8% Anteil Kitas Treptow-Köpenick 6% 6% Anteil Kitas Marzahn-Hellersdorf 4% 4% Anteil Kitas Lichtenberg 5% 7% Anteil Kitas Reinickendorf 6% 4% Tabelle 2: Beschreibung der Nettostichprobe Von den 325 Einrichtungen wurden insgesamt 868 Dateien mit Informationen zu den Anwesenheiten und Abwesenheiten der Kinder in den drei Erhebungswochen übermittelt. Im Fall von 107 Kitas liegen keine Dateien für die Kalenderwoche 29 vor, da sie in die Schließzeit der betroffenen Einrichtungen fiel. Vollständig waren ca. 98 % aller übermittelten Datensätze, bei den restlichen fehlen einzelne Informationen, die aus verschiedenen Gründen in der Plausibilisierungsphase nicht mehr ermittelt bzw. rekonstruiert werden konnten. Insgesamt konnte durch die intensive Feldbegleitung und -kontrolle sowie die detaillierte Prüfung der übermittelten Datensätze eine hohe Datenqualität gesichert werden. Es ließen sich keine systematischen Verzerrungen im Rücklauf identifizieren. Die Ergebnisse erhärten zudem viele Tendenzen der Vorstudie. Es ist daher davon auszugehen, dass der Ergebnisdatensatz reliabel, valide und repräsentativ auf der Landesebene ist. Moysies & Partner Seite 15 von 32

30 4. Analyse 4.1. Methodische Vorbemerkungen Einleitung Auftragsgegenstand und zentrales Ergebnis der Erhebung über die zeitliche Nutzung von Berliner Kindertageseinrichtungen ist eine Statistik aus insgesamt Einzeldatensätzen. Jeder vollständige Einzeldatensatz enthält Informationen: zur vertraglich vereinbarten Betreuungszeit und der Altersgruppeneinordnung der Kinder in den einzelnen Erhebungswochen, zur tatsächlichen Anwesenheitszeit bzw. Informationen zur Abwesenheit für alle neun Erhebungstage sowie zur Größe und Lage der betreuenden Einrichtung. Während die Altersgruppeneinordnung und einrichtungsbezogene Informationen das Ziel einer differenzierten Betrachtung unterstützen sollen, liegt der Kern der Analyse in der Ermittlung der tatsächlichen Betreuungszeiten (Ist), um einen Abgleich mit den vertraglich vereinbarten Betreuungszeiten (Soll) mit entlang der verschiedenen Gutscheintypen zu ermöglichen. Dazu können in methodischer Hinsicht verschiedene Wege beschritten werden. Je nach Vorgehensweise können sich die Analyseergebnisse inhaltlich und hinsichtlich der Generalisierbarkeit erheblich unterscheiden. Die für den vorliegenden Bericht getroffenen Festlegungen werden einschließlich der zu Grunde liegenden fachlichen und methodischen Erwägungen nachfolgend dargestellt. Generell werden für die Analyse ausschließlich Methoden der deskriptiven Statistik verwandt Fehlende Werte In der Theorie umfasst der Ergebnisstatistik für jedes Betreuungsverhältnis in den untersuchten Einrichtungen und jeden Untersuchungstag einen Wert für die Anwesenheit bzw. Nichtanwesenheit. Praktisch fehlt eine erhebliche Anzahl von Werten, wie bereits unter 3.2. dargelegt. Der wichtigste Grund hierfür waren Schließzeiten von Einrichtungen, die meist für interne Zwecke, Fortbildungen oder Einrichtungsferien genutzt werden. 2 An solchen Tagen findet keine reguläre Betreuung statt. Da die Schließzeiten durch die Einrichtungen und Träger festgelegt werden, spiegeln sie nur mittelbar das Nutzungsverhalten der Eltern wieder. In der Selbstaufschreibung sollten daher keinerlei Informationen für Schließzeiten erfasst werden. Eine weitere, jedoch wesentlich begrenztere Quelle für fehlende Daten sind unvollständige Angaben der Einrichtungen. Trotz einer insgesamt sehr sorgfältigen Erstellung der Teilstatistiken durch die 2 Jede öffentlich geförderte Berliner Einrichtung kann bis zu 25 Tage im Jahr als Schließzeit nutzen. Moysies & Partner Seite 16 von 32

31 Einrichtungen und einer intensiven Phase der Prüfung, ist es in Einzelfällen nicht gelungen, die Daten zu vervollständigen. Meist gab es keine Rückmeldung auf entsprechende Anfragen zur Vervollständigung. In zwei Fällen fehlten entsprechende Angaben in den geführten Papierlisten, so dass eine spätere Rekonstruktion nicht mehr möglich war. In einem Fall wurde bspw. zu spät mit der Erfassung der Anwesenheiten begonnen, so dass für die Kalenderwochen 25 und 26 aus dieser Einrichtung gar keine Zeiten, sondern nur die Nichtanwesenheitsquoten vorliegen. Insgesamt fehlen bei rund 2 Prozent der übermittelten Dateien Einzelinformationen. In der Auswertung sind fehlende Werte ohne Relevanz, da auf der Ist-Seite das arithmetische Mittel aller vorhandenen Ist-Werte zu Grunde gelegt wird. Für die Ermittlung der tatsächlichen Betreuungszeiten (Ist) wurde das arithmetische Mittel aller vorhandenen Zeiteinträge berechnet. Die wenigen fehlenden Werte waren für diese Berechnung von sehr geringer Relevanz. Der so errechnete gutscheinbezogene Mittelwert kann der nachfolgend vertraglich festgelegten Sollspanne je Kind und Betreuungstag gegenübergestellt werden. Zu anschließenden Aggregation der Daten kann das Mengengerüst der für ganz Berlin bewilligten Gutscheine genutzt werden. Dieser über die Auswertung des Datensatzes hinausgehende Schritt erfolgte im vorliegenden Bericht nicht Soll-Zeiten Bei den vertraglich vereinbarten Betreuungszeiten handelt es sich um Zeitspannen mit einer Unterund zumindest im Fall von drei der vier Gutscheintypen einer Obergrenze. Für den Erweiterten Ganztagesgutschein besteht keine feste Obergrenze. Als Vergleichsmaßstab werden sowohl die definierten Untergrenzen als auch die Obergrenzen der Betreuungsgutscheine herangezogen. Im vorliegenden Bericht werden beide Grenzen der einzelnen Gutscheine zur Interpretation der Ergebnisse genutzt. Da der Erweiterte Ganztagsgutschein keine feste Obergrenze besitzt, werden in diesem Fall 11 Stunden als Obergrenze als Rechengrundlage für die in diesem Bericht dargestellten Auswertungen angenommen. Für die einzelnen Gutscheintypen beinhaltet dies, dass jeweils: vier bzw. fünf Stunden im Falle des Halbtagsgutscheins, fünf bzw. sieben Stunden im Falle des Teilzeitgutscheins sieben bzw. neun Stunden im Falle des Ganztagsgutscheins sowie neun bzw. elf Stunden im Falle des Erweiterten Ganztagsgutscheins für Vergleichszwecke genutzt werden Ist-Zeiten Bei der Auswertung der Ist-Zeiten müssen eine Reihe von Faktoren und Umständen berücksichtigt werden, die zu einer Verzerrung bzw. Missinterpretation der aggregierten Daten führen können. Moysies & Partner Seite 17 von 32

32 Dazu gehört erstens die urlaubs- oder krankheitsbedingte Abwesenheit von Kindern, die im Jahresverlauf sehr stark schwankt. Die Gründe dafür können sehr unterschiedlich sein. In Ferienzeiten liegen beispielsweise vermehrt urlaubsbedingte Abwesenheiten vor, während in Übergangsjahreszeiten krankheitsbedingte Abwesenheiten ein hohes Ausmaß erreichen können. Erkenntnisse aus einem vergleichsweise kurzen Erhebungszeitraum mit einem festen jahreszeitlichen Kontext sind daher nur bedingt generalisierbar. Zweitens müssen besondere Betreuungssituationen berücksichtigt werden, die einen erheblichen Einfluss auf die Anwesenheitszeiten haben können. Dazu gehören beispielsweise Kitareisen mit Übernachtungen oder Kitafeste, die gewöhnlich im Frühsommer / Sommer häufiger als zu anderen Jahreszeiten vorkommen. Im Fall von Kitareisen können die Anwesenheitszeiten im Extremfall bis zu 24 Stunden je Kind und Erhebungstag betragen. Kitafeste sorgen ebenfalls überwiegend für verlängerte Anwesenheitszeiten am entsprechenden Erhebungstag, da sie überwiegend am Nachmittag teilweise bis in den Abend hinein veranstaltet werden. Sie führen ebenfalls zu überdurchschnittlich langen Anwesenheiten, im Vergleich zu den Übernachtungen jedoch in deutlich geringerem Ausmaß. Drittens weisen Eingewöhnungszeiten einen gegenteiligen Effekt auf. Hier nutzen die Eltern und Kinder in der Regel die Betreuungszeiten laut Gutschein bei weitem nicht aus. In der Phase der Eingewöhnung wird aus pädagogischen Gründen die zeitliche Anwesenheit langsam gesteigert, um dem Kind Sicherheit und Vertrauen in der neuen Umgebung zu geben. Für die Verbesserung der Vergleichbarkeit und Generalisierbarkeit der Untersuchungsergebnisse, ist es sinnvoll, die dargestellten Effekte zu minimieren. Für die Auswertung wurden daher folgende Festlegungen getroffen: Zur Verbesserung der Generalisierbarkeit der Ergebnisse wurden Anwesenheiten und Abwesenheiten getrennt voneinander betrachtet. Da die Abwesenheitsquoten auf Grund des feststehenden jahreszeitlichen Kontextes nur eingeschränkt generalisierbar sind, wurde die Auswertung und Interpretation der Abwesenheiten getrennt von den Anwesenheiten durchgeführt. Dadurch kann in einem ersten Schritt ein um Fehlzeiten bereinigter Durchschnittswert der tatsächlich in Anspruch genommenen Betreuungszeiten errechnet werden, der im Interwochen- bzw. Interjahresvergleich kaum Schwankungen aufweist. Durch Abwesenheiten entstandene Abweichungen zwischen Soll- und Ist-Zeiten könnten dann in einem zweiten Schritt anhand tatsächlicher oder hypothetischer Abwesenheitsquoten ermittelt werden. Dazu wäre es nötig, von der ermittelten durchschnittlichen Anwesenheitsdauer einen Abschlag in Höhe der ermittelten oder hypothetischen Abwesenheitsquote vorzunehmen. Dieser über die Auswertung hinausgehende Schritt erfolgte im Rahmen der Berichtslegung nicht. Besondere Betreuungssituationen wurden soweit eindeutig identifizierbar nicht in die Auswertung einbezogen. Ist ein Kind an einem der Untersuchungstage in der Einrichtung anwesend gewesen, lag für diesen Untersuchungstag eine aus Bring- und Abholzeit errechenbare Anwesenheitszeit vor. Sonderfälle bildeten hier Kita-Übernachtungen, die mit einer Anwesenheitsdauer bis zu 24h Stunden zu Buche Moysies & Partner Seite 18 von 32

33 schlugen. Sie konnten im Datensatz anhand der Bring- und / oder Abholzeiten von Uhr identifiziert werden. Eindeutig bestimmt und gefiltert werden konnten weiterhin Eingewöhnungszeiten. Erhebungstage mit Kindern in der Eingewöhnung wurden in der Aufschreibung gesondert markiert. Dadurch war es möglich, durch eine Nichtberücksichtigung dieser Daten Verzerrungen durch Übernachtungen und Eingewöhnungen zu vermeiden. Für die nachfolgende Auswertung heißt dies, dass auch hier die korrespondierenden Informationen nicht in die Ermittlung der durchschnittlichen Anwesenheitsdauer einflossen. Die durch Kitafeste bedingten Effekte lassen sich dagegen nicht eindeutig bestimmen. Im Datensatz sind in diesen Fällen auf Kita- oder Gruppenebene weitgehend gleiche Abholzeiten der Kinder verzeichnet, eine zweifelsfreie Identifikation ist jedoch nicht möglich. Daher kann der Effekt der Kitafeste nur geschätzt werden. Bezogen auf die Gesamtheit aller erfassten Zeiten dürften ca. 2-3 Minuten der errechneten Anwesenheitszeiten je Kind und Tag auf diesen Effekt zurückzuführen sein Flexible Nutzung von Betreuungszeiten Die für diesen Bericht ermittelten Anwesenheitsdauern der Kinder nach Gutscheinen sind Durchschnittswerte aller diesbezüglich vorhandenen Daten (mit den unter dargestellten Einschränkungen). Die tatsächliche Nutzung variierte allerdings erheblich zwischen verschiedenen Erhebungstagen und zwischen den einzelnen kindbezogenen Datensätzen. Auf der Ebene eines einzelnen Kindes sind solche Schwankungen nicht ungewöhnlich. Zwar werden die Sollzeiten der Gutscheine grundsätzlich unter Berücksichtigung der individuellen Betreuungsbedarfe ermittelt, in der Praxis bilden Sie jedoch keine starre Vorgabe. Arbeitszeiten der Eltern können sich beispielsweise im Wochenverlauf ändern und so Einfluss auf die tägliche Betreuungszeit haben. Ähnliches gilt für individuelle Erledigungen bzw. die Möglichkeiten einer innerfamiliären Betreuung z.b. durch Großeltern. Eine Pflicht zur Nutzung der bewilligten Betreuungszeiten durch Eltern und Kinder besteht überdies nicht. Die über die neun Erhebungstage ermittelten Durchschnitte glätten entsprechende verkürzte oder verlängerte Inanspruchnahmen im Erhebungsverlauf. Sie zeichnen ein realistisches, aber vereinfachtes Bild der Gesamtausnutzung des öffentlich geförderten Betreuungsangebots. Gleichwohl ist von Interesse, wie viele der ermittelten Zeiten / Untersuchungstage sich im vorgesehenen Korridor der Gutscheine befinden. Dadurch wird eine differenziertere Aussage darüber ermöglicht, in welchem Ausmaß Eltern auf die zugemessene Betreuungszeit angewiesen sind bzw. sie diese für ihre Kinder in Anspruch nehmen. Die Analyse der Flexibilität im Querschnitt erfolgt anhand der Berechnung der Anteile von Unterschreitungen bzw. Überschreitungen der Sollzeiten. In einem ersten Schritt wurden die ermittelten Betreuungszeiten im Querschnitt hinsichtlich der Anteile, die jeweils über bzw. unter den Gutscheingrenzen liegen, untersucht. Betreuungszeiten, die genau auf der Grenze lagen, wurden dabei der Kategorie innerhalb der Grenzen zugeordnet. Moysies & Partner Seite 19 von 32

34 Die Analyse der Flexibilität in der Inanspruchnahme im Längsschnitt ist eine wichtige Ergänzung zur Ermittlung von durchschnittlichen Anwesenheitszeiten. In einer detaillierten Längsschnittbetrachtung wurde darüber hinaus untersucht, wie viele der ermittelten Betreuungszeiten je Kind unterhalb bzw. oberhalb der Gutscheingrenzen lagen. Besonders relevant ist diese Betrachtung mit Blick auf den Erweiterten Ganztagsgutschein, der eine tägliche Betreuungszeit von mehr als neun Stunden ermöglicht. Hier liegt nahe, dass diese Betreuungszeit tatsächlich nur dann voll ausgeschöpft wird, wenn Beschäftigungsverhältnisse und Arbeitswege der Eltern eine frühere Abholung verhindern bzw. eine entsprechend lange Inanspruchnahme tatsächlich erfordern. Dadurch fällt bei der Betrachtung des Erweiterten Ganztagsgutscheins die Anzahl der Tage, an denen ein solcher Bedarf besteht, ebenso ins Gewicht wie die durchschnittliche Anwesenheitsdauer bzw. die durchschnittliche Unter- bzw. Überausnutzung. Zur Verbesserung der Vergleichbarkeit wurden in der Analyse nur Datensätze berücksichtigt, bei denen für alle neun Erhebungstage Anwesenheitsinformationen vorliegen. Um eine möglichst breite und vergleichbare Datenbasis für die detaillierte Längsschnittuntersuchung der flexiblen Nutzung zu haben, wurden nur Datensätze in die Auswertung einbezogen, bei denen für alle Erhebungstage Anwesenheiten verzeichnet wurden. Entsprechend verringert sich die nutzbare Datenbasis erheblich. Bei der Interpretation der Ergebnisse ist gleichzeitig zu berücksichtigen, dass krankheits- oder urlaubsbedingte Abwesenheiten die für die ausgewählten Datensätze nicht vorliegen einen Einfluss auf angrenzende Betreuungszeiten haben können. So kann beispielsweise der Übergang von Anwesenheit zu Abwesenheit mit einer verkürzten Betreuungszeit einhergehen, z.b. weil Eltern während ihres Urlaubes nicht vollständig auf eine Betreuung verzichten, aber eben auch nicht auf eine komplette Ausnutzung der Betreuungszeiten angewiesen sind. Ähnliches gilt für krankheitsbedingte Abwesenheiten eine beginnende Krankheit bzw. ein abgeschlossener Heilungsprozess erhöht die Wahrscheinlichkeit einer früheren Abholung bzw. einer verkürzten Wiederinanspruchnahme der Betreuung. Das Ausmaß solcher Effekte wird auf Basis einer Gegenüberstellung der Unter- bzw. Überinanspruchnahme von Längsschnittgruppe und dem Gesamtdatensatz geschätzt und interpretiert Analyse der Anwesenheiten Im Folgenden werden die empirischen Ergebnisse der Untersuchung zur Anwesenheit der Kinder dargestellt. Bei den dargestellten Angaben handelt es sich wie bereits beschrieben um jeweils errechnete arithmetische Mittel, die den gutscheinbezogenen Soll-Zeiten unmittelbar gegenübergestellt werden können. In die Berechnung einbezogen wurden ausschließlich tatsächliche Anwesenheitstage ohne bekannte Sondersituationen (Eingewöhnung, Übernachtungen). Moysies & Partner Seite 20 von 32

35 Tatsächliche und erwartete Anwesenheitsdauer nach Gutscheinen, Erhebungstagen und -wochen Die tatsächliche Inanspruchnahme der Betreuungszeiten fällt unterschiedlich aus: beim Halbtagsgutschein liegt sie knapp oberhalb, beim Erweiterten Ganztagsgutschein unterhalb und bei den Teilzeit- bzw. Ganztagsgutschein innerhalb der geförderten Zeitspannen. Unter Berücksichtigung aller Erhebungstage und -wochen ergibt sich folgendes Bild: Halbtagsgutschein (4-5h): Durchschnittlich blieben die Kinder mit einer Halbtagsförderung 5 Stunden und 2 Minuten in der Kita. Damit liegt die tatsächliche Inanspruchnahme an der vorgesehenen Obergrenze laut Gutschein. Teilzeitgutschein (5-7h): Hier beträgt die ermittelte Anwesenheitsdauer durchschnittlich 6 Stunden und 39 Minuten. Die tatsächlich wahrgenommene Betreuung liegt damit fast an der Obergrenze der Gutscheine. Ganztagsgutschein (7-9h): Die festgestellte durchschnittliche Betreuungszeit im Fall der Ganztagsgutscheine beträgt 7 Stunden und 33 Minuten. Sie tendiert damit eher zur Untergrenze der vorgesehenen Spannweite. Erweiterter Ganztagsgutschein (ü 9h): Beim Erweiterten Ganztagsgutschein wird die Untergrenze deutlich unterschritten. Laut Erhebung waren die entsprechenden Kinder durchschnittlich 8 Stunden und 22 Minuten in der Kita. Bei allen Gutscheinen fallen die Unterschiede im Intertagesvergleich (zwischen 13 und 20 Minuten) größer aus, als im Interwochenvergleich (zwischen 6 und 9 Minuten). Letzterer lässt eine hohe Stabilität der in Anspruch genommenen Betreuungszeiten erkennen, trotz der sich ändernden Rahmenbedingungen (zunehmende Urlaubzeit / Ferienzeit in Kalenderwoche 29). Diese Erkenntnis wird durch einen Vergleich zur im November 2012 durchgeführten Testerhebung erhärtet. Dort wurde auf der Basis von 20 Einrichtungen und 10 Erhebungstagen analog zur vorliegenden Erhebung - eine durchschnittliche Ausschöpfung von 110 % gemessen an der Untergrenze über alle Gutscheine verzeichnet. 3 Angesichts der geringen Abweichungen zwischen den Ergebnissen einzelner Untersuchungswochen erscheint eine analytische Differenzierung der Untersuchungsergebnisse zur Anwesenheit nicht sinnvoll. Vielmehr können die ermittelten Durchschnittswerte über alle Untersuchungstage als aussagekräftig für das gesamte Jahr angesehen werden. Folgende Tabelle stellt die ermittelten Durchschnittswerte differenziert nach Gutscheinen, Erhebungstagen und -wochen dar: 3 Zur Vorerhebung lagen dem Evaluator keine Einzeldatensätze vor, so dass für den Vergleich nur die aggregierten Ist-Zeiten, bereinigt um Eingewöhnungen, zu Grunde gelegt werden konnten. Eine Differenzierung nach Gutscheinen war nicht möglich. Für den Vergleich wurden die Ergebnisse der Datensatzes auf Klumpenebene genutzt, da es hier möglich war, Einrichtungen mit Kitafesten auszuschließen. Moysies & Partner Seite 21 von 32

36 Halbtag (4-5h) Teilzeit (5-7h) Ganztag (7-9h) Erw. Ganztag (ü 9h) Mo 04:57 06:36 07:36 08:25 KW25 Mi 04:59 06:42 07:38 08:30 Fr 05:04 06:44 07:33 08:20 Woche 05:00 06:40 07:36 08:25 Mo 04:57 06:37 07:34 08:24 KW26 Mi 05:02 06:39 07:36 08:25 Fr 05:07 06:41 07:30 08:12 Woche 05:02 06:39 07:34 08:21 Mo 05:09 06:34 07:28 08:20 KW29 Mi 05:10 06:36 07:33 08:23 Fr 05:07 06:31 07:20 08:10 Woche 05:09 06:34 07:27 08:18 Gesamt 05:02 06:39 07:33 08:22 Differenz Min - Max in Minuten 00:09 00:06 00:08 00:07 Tabelle 3: Durchschnittliche Anwesenheitsdauer nach Gutscheinen und Erhebungstagen (bereinigt) in Stunden und Minuten (n= verzeichnete Zeiten) Tatsächliche Anwesenheitsdauer nach Gutscheinen und Bezirken Zwischen den einzelnen Bezirken bestehen Unterschiede es sind jedoch nur schwache Muster ausgeprägt. Die Differenzierung der Untersuchungsergebnisse nach Stadtbezirken zeigt, dass durchaus Unterschiede hinsichtlich der Anwesenheitszeiten bestehen. Die festgestellten Spannweiten bei den einzelnen Gutscheinen betragen zwischen 22 Minuten (Teilzeit- und Ganztagsgutschein) und 51 Minuten (Erweiterter Ganztagsgutschein). Die kürzesten bzw. längsten Betreuungszeiten können festgestellt werden in: Halbtagsgutschein (4-5h): Marzahn-Hellersdorf mit 4 Stunden und 52 Minuten bzw. Reinickendorf mit 5 Stunden und 18 Minuten. Teilzeitgutschein (5-7h): Neukölln mit 6 Stunden und 28 Minuten bzw. Marzahn-Hellersdorf mit 6 Stunden und 50 Minuten. Ganztagsgutschein (7-9h): Neukölln und Mitte mit 7 Stunden und 21 Minuten bzw. Steglitz-Zehlendorf mit 7 Stunden und 44 Minuten. Erweiterter Ganztagsgutschein (7-9h): Neukölln mit 7 Stunden und 46 Minuten bzw. Pankow mit 8 Stunden und 37 Minuten. Unter Berücksichtigung dessen, das die Stichprobenfehler auf der Ebene der Bezirke größer ausfallen, lassen sich nur schwache Muster erkennen. Eher überdurchschnittlich lange Betreuungszeiten liegen für Friedrichshain-Kreuzberg, Lichtenberg, Marzahn-Hellersdorf und Steglitz-Zehlendorf vor. Vergleichsweise unterdurchschnittlich stellt sich dagegen die Situation in Neukölln, Spandau und Treptow-Köpenick dar. Mögliche Faktoren, die diese Unterschiede begründen, können vor allem die Wegezeiten bei Pendlern sowie Unterschiede in den Siedlungsstrukturen der Stadtbezirke sein (verdichtete vs. weniger verdichtete Räume). Folgende Tabelle stellt die Anwesenheitsdauer differenziert nach Gutscheinen und Bezirken dar: Moysies & Partner Seite 22 von 32

37 Mittelwerte der Anwesenheitszeiten (hh:mm) Bezirk Halbtag (4-5h) Teilzeit (5-7h) Ganztag (7-9h) Erw. Ganztag (ü 9h) Charlottenburg-Wilmersdorf 05:00 06:40 07:27 08:26 Friedrichshain-Kreuzberg 05:14 06:45 07:34 08:20 Lichtenberg 05:12 06:43 07:43 08:28 Marzahn-Hellersdorf 04:52 06:50 07:40 08:24 Mitte 05:15 06:41 07:21 08:05 Neukölln 04:58 06:28 07:21 07:46 Pankow 05:00 06:39 07:33 08:37 Reinickendorf 05:18 06:33 07:33 08:16 Spandau 04:54 06:32 07:24 08:05 Steglitz-Zehlendorf 04:55 06:48 07:44 08:33 Tempelhof-Schöneberg 05:08 06:35 07:36 08:17 Treptow-Köpenick 05:09 06:30 07:30 08:04 Gesamtergebnis 05:02 06:39 07:33 08:22 Differenz Min - Max in Minuten 00:26 00:22 00:22 00:51 Tabelle 4: Durchschnittliche Anwesenheitsdauer nach Gutscheinen und Bezirken (bereinigt) in Stunden und Minuten (n= verzeichnete Zeiten) Tatsächliche Anwesenheitsdauer nach Einrichtungsgrößen Tendenziell nehmen Kinder in größeren Einrichtungen eine längere durchschnittliche Betreuungsdauer in Anspruch. Leichte Unterschiede lassen sich auch bei einer nach Einrichtungsgrößen differenzierten Betrachtung erkennen. Für die Analyse werden zwei Typen von Einrichtungen unterschieden kleinere Einrichtungen mit weniger als 40 Kindern (insgesamt 152 Einrichtungen) und größere Einrichtungen mit 40 und mehr Kindern (insgesamt 173 Einrichtungen) zum Zeitpunkt der Erhebung. Die Analyse zeigt, dass Kinder mit Halbtags-, Teilzeit- und Ganztagsgutscheinen durchschnittlich eine knappe Viertelstunde länger in den größeren Einrichtungen verbleiben. Beim Erweiterten Ganztagsgutschein verkehrt sich das Verhältnis, der Unterschied fällt mit 8 Minuten jedoch geringer aus. Die Datenbasis für diesen Gutschein ist jedoch sehr ungleich verteilt, knapp 0,5 Prozent der insgesamt vorhandenen Angaben entfallen hier auf kleinere Einrichtungen. Dies liegt unter anderem daran, dass deutlich weniger als ein Drittel der kleineren Einrichtungen überhaupt Kinder mit Erweiterten Ganztagsgutscheinen betreut. Möglicherweise passen sich die verbleibenden flexibler mit ihren Öffnungszeiten an die Bedürfnisse der Eltern an. Folgende Tabelle stellt die ermittelten Durchschnittswerte differenziert nach Gutscheinen und Einrichtungsgrößen dar: Mittelwerte der Anwesenheitszeiten (hh:mm) Einrichtungsgrößen Halbtag (4-5h) Teilzeit (5-7h) Ganztag (7-9h) Erw. Ganztag (ü 9h) < 40 Kinder 04:50 06:27 07:22 08:30 >= 40 Kinder 05:05 06:41 07:36 08:22 Gesamtergebnis 05:02 06:39 07:33 08:22 Differenz Min - Max in Minuten 00:15 00:13 00:14 00:08 Tabelle 5: Durchschnittliche Anwesenheitsdauer nach Gutscheinen und Einrichtungsgrößen (bereinigt) in Stunden und Minuten (n= verzeichnete Zeiten) Moysies & Partner Seite 23 von 32

38 Tatsächliche Anwesenheitsdauer nach Altersgruppen Zwischen den beiden untersuchten Altersgruppen lassen sich kaum markante Unterschiede finden die Beitragsfreiheit / -pflicht besitzt offenbar keinen signifikanten Einfluss auf die zeitliche Nutzung. Eine weitere Differenzierung der Ergebnisse ist anhand der Altersgruppe möglich. In der Erhebung wurde hier zwischen unter Dreijährigen und Kindern, die drei Jahre und älter sind, unterschieden. Eine Gegenüberstellung dieser beiden Altersgruppen ist insofern von besonderem Interesse, als dass im Land Berlin die Betreuung für Kinder ab drei Jahren beitragsfrei ist. Die nach Altersgruppen differenzierte Analyse gibt jedoch keine Hinweise auf ein dadurch beeinflusstes Nutzerverhalten. Die gutscheinbezogenen Unterschiede fallen mit 2 bis 11 Minuten gering aus, eine Tendenz ist nicht erkennbar. Die größten Unterschiede sind in der Halbtagsbetreuung bzw. in der erweiterten Ganztagsbetreuung festzustellen. Bei Ersterer verbleiben die älteren Kinder durchschnittlich rund 11 Minuten länger in der Kita, bei Letzterer sind es die Jüngeren, die durchschnittlich 8 Minuten länger in ihrer Einrichtung verweilen. Folgende Tabelle fasst die Untersuchungsergebnisse, differenziert nach Gutscheinen und Altersgruppen, zusammen: Mittelwerte der Anwesenheitszeiten (hh:mm) Altergruppe Halbtag (4-5h) Teilzeit (5-7h) Ganztag (7-9h) Erw. Ganztag (ü 9h) 3 Jahre und älter 05:09 06:39 07:32 08:20 unter 3 Jahre 04:57 06:36 07:36 08:28 Gesamtergebnis 05:02 06:39 07:33 08:22 Differenz Min - Max in Minuten 00:11 00:02 00:04 00:08 Tabelle 6: Durchschnittliche Anwesenheitsdauer nach Gutscheinen und Altersgruppen (bereinigt) in Stunden und Minuten (n= verzeichnete Zeiten) Flexibilität in der Nutzung Die bisherige Ergebnisdarstellung auf Basis arithmetischer Mittel verdeckt möglicherweise individuell sehr unterschiedlich ausfallende Nutzungsmuster. Manche Eltern und Kinder könnten ihre Betreuungszeit grundsätzlich eher unterdurchschnittlich ausnutzen. Andere neigen möglicherweise zu einer häufigen Überschreitung der zugemessenen Betreuungszeit. Dritte könnten zugemessenen Betreuungszeiten mit einer hohen Flexibilität nutzen, z.b. in Abhängigkeit von wechselnden Arbeitzeiten. Neben der durchschnittlichen Ausnutzung der Betreuungszeiten ist daher auch die Frage interessant, wie oft die in den Gutscheinen zugemessene Zeit genutzt bzw. nicht genutzt wird. Zur Beantwortung dieser Frage wird zunächst die Unter- bzw. Überschreitung der in den Gutscheinen vorgesehenen Betreuungsspannen dargestellt. Im zweiten Schritt folgen die Ergebnisse einer Auswertung, die zeigt, an wie vielen Untersuchungstagen die Betreuungszeit laut Gutschein unter- bzw. überschritten wird. 4 Dies ist insbesondere mit Blick auf erweiterte Ganztagsbetreuungen interessant, da hier die durchschnittliche Anwesenheitsdauer deutlich unter der Untergrenze von 9 Stunden liegt. 4 In die Auswertung einbezogen wurden alle Datensätze, für die an allen 9 Untersuchungstagen eine Anwesenheit (ohne Eingewöhnung oder Übernachtung) gegeben war. Moysies & Partner Seite 24 von 32

39 Die Analyse der Inanspruchnahme von Betreuungszeiten zeigt erhebliche Anteile von Unter- bzw. Überschreitungen der Gutscheinspannen an. Während die Halbtags- und Teilzeitgutscheine häufiger über- als unterausgenutzt werden, stellt sich das Verhältnis bei den (Erweiterten) Ganztagsgutscheinen umgekehrt dar. Folgende Untersuchungsergebnisse können bezüglich der Unter- und der Überausnutzung für die einzelnen Gutscheine festgestellt werden: Halbtagsgutschein (4-5h): Rund 11 Prozent aller ermittelten Anwesenheitszeiten liegen unterhalb der Untergrenze von vier Stunden. Demgegenüber blieben in 31 Prozent der Fälle Kinder länger als die durchschnittlich vorgesehenen 5 Stunden in den Einrichtungen. Teilzeitgutschein (5-7h): Beim Teilzeitgutschein nahmen Eltern und Kinder in nur 4 Prozent der untersuchten Fälle eine unter 5 Stunden betragende Betreuungszeit in Anspruch. Die Obergrenze von 7 Stunden wurde dagegen in etwa 22 Prozent der Fälle überschritten. Ganztagsgutschein (7-9h): Bei der Ganztagsbetreuung weisen die ermittelten Betreuungszeiten eine Unterschreitung in 22 Prozent der Fälle auf. Eine Überschreitung fand dagegen nur in 5 Prozent der Fälle statt. Erweiterter Ganztagsgutschein (ü 9h): Bei der erweiterten Ganztagsbetreuung liegt die Inanspruchnahme bei 60 Prozent der Zeitangaben unterhalb der Untergrenze. Der Anteil der Überschreitungen bemessen an 11 Stunden liegt dagegen nur bei 2 Prozent. Die dargestellten Ergebnisse korrespondieren in hohem Maße mit den zuvor dargestellten durchschnittlichen Anwesenheitszeiten nach Gutscheinen. Insbesondere der Überhang an Überausnutzungen beim Halbtags- und beim Teilzeitgutschein bedingt hier eine durchschnittliche Anwesenheit an der Obergrenze der entsprechenden Gutscheinspannen. Umgekehrt tragen höhere Anteile von verkürzten Anwesenheitszeiten beim Ganztagsgutschein bzw. Erweiterten Ganztagsgutschein dazu bei, dass die durchschnittliche Anwesenheit eher zur Untergrenze tendiert bzw. diese sogar deutlich unterschreitet. Nachfolgende Tabelle fasst die Auswertungsergebnisse zusammen: Halbtag (4-5h) Teilzeit (5-7h) Ganztag (7-9h) Erw. Ganztag (ü 9h) Gesamt Anteil unterhalb der Untergrenze 11% 4% 22% 60% 23% Anteil innerhalb der Grenzen 58% 74% 74% 38% 67% Anteil oberhalb der Obergrenze 31% 22% 5% 2% 10% Gesamt 100% 100% 100% 100% 100% Tabelle 7: Verteilung der Anwesenheitszeiten gemessen an den Zeitspannen der Gutscheine (n= verzeichnete Zeiten) Die Längsschnittanalyse der Flexibilität in der Nutzung verdeutlicht individuell unterschiedliche Nutzungsmuster. Die nachfolgende Analyse der flexiblen Inanspruchnahme beruht auf einer Längsschnittbetrachtung, das heißt, es werden alle Zeitinformationen einzelner Kinder im Zusammenhang betrachtet. Ziel ist Moysies & Partner Seite 25 von 32

40 es zu untersuchen, welche Unterschiede hinsichtlich der Unter- bzw. Überschreitungen auf individueller Ebene bestehen. Insbesondere soll dargelegt werden, ob Unter- bzw. Überschreitungen durch eine bestimmte Teilgruppe von Eltern und Kindern erzeugt werden oder ob sie sich eher über alle Kinder verteilen. Um eine vergleichbare und alle Untersuchungstage umfassende Betrachtung zu ermöglichen, wurde die Analyse beschränkt auf die Kinder, die an allen Untersuchungstagen in den Einrichtungen anwesend waren und bei denen keine Sondersituation wie Eingewöhnung oder Übernachtung festzustellen war. Insgesamt trifft dies auf oder rund 15 Prozent aller Datensätze zu. Die Generalisierbarkeit der auf diese Weise eingeschränkten Datenbasis wird im Nachgang an Hand einer Vergleichsdarstellung zu den insgesamt festzustellenden Unter- bzw. Überschreitungen in dieser Untersuchungsgruppe diskutiert. Die Auswertungsergebnisse der Längsschnittbetrachtung zeichnen ein differenziertes Bild: Halbtagsgutschein (4-5h): Rund 77 Prozent der Kinder waren an allen Untersuchungstagen mindestens 4 Stunden in ihrer Einrichtung. Auf grundsätzlich weniger als 4 Stunden kam dagegen nur 1 Prozent der Kinder. Überschreitungen der Obergrenze können dagegen bei 63 Prozent der Kinder festgestellt werden. Bei etwas mehr als der Hälfte davon wurde die Betreuungszeit an bis zu drei der neun Untersuchungstage überschritten. Insgesamt 13 Prozent der Kinder waren aber an jedem Untersuchungstag länger in den Einrichtungen als vorgesehen. Teilzeitgutschein (5-7h): Beim Teilzeitgutschein waren sogar 86 Prozent der Kinder an allen Untersuchungstagen länger als die als Untergrenze definierten 5 Stunden in Betreuung. Der Anteil der Unterschreitungen an allen Tagen liegt deutlich unter einem Prozent. Insgesamt 65 Prozent der Kinder blieben an einem oder mehreren Untersuchungstagen länger als die durchschnittlich vorgesehenen 7 Stunden in den Einrichtungen. Auch hier entfällt fast die Hälfte der Überschreitungen auf ein bis drei der Untersuchungstage. Auf ein Prozent der Kinder entfallen Überschreitungen an jedem Untersuchungstag. Ganztagsgutschein (7-9h): Bei der Ganztagsbetreuung war mit 46 Prozent weniger als die Hälfte der Kinder an allen Tagen länger als 7 Stunden in der Kita. Weitere 37 Prozent unterschritten die Anwesenheitsdauer von 7 Stunden an bis zu drei Tagen. Der Anteil der Unterschreitungen an allen Tagen liegt ist mit einem Prozent sehr gering. Ein knappes Viertel der Kinder (23 Prozent) verblieb auch mal länger in den Einrichtungen. In den meisten Fällen handelte es sich um einen Tag. Erweiterter Ganztagsgutschein (ü 9h): Bei der erweiterten Ganztagsbetreuung war ungefähr ein Fünftel der Kinder an allen Untersuchungstagen mindestens 9 Stunden in der Kita. Ungefähr ein weiteres Fünftel nutzte an keinem Tag die 9 Stunden aus. Die übrigen Kinder verteilen sich recht gleichmäßig über die 1-8 Tage mit einer Unterschreitung. Rund 13 Prozent der Kinder wurden an mindestens einem Tag länger als 11 Stunden betreut. Diese Ergebnisse zeigen eine insgesamt flexible Nutzung der Betreuungszeiten, die sich zwischen den Gutscheinen jedoch deutlich unterscheidet. Bei den vergleichsweise kurzen Betreuungszeiten der Halbtags- und Teilzeitgutscheine ist kaum eine flexible Handhabung hinsichtlich einer zeitweisen Moysies & Partner Seite 26 von 32

41 Unterausnutzung festzustellen. Dagegen können bei der großen Mehrheit der Kinder einzelne Anwesenheitstage mit einer Betreuungszeit festgestellt werden, die oberhalb der definierten Gutscheingrenze liegen. Die zugemessenen Zeiten des Ganztagsgutscheins werden meist genutzt, frühere Abholungen oder verkürzte Anwesenheiten kommen jedoch öfter vor. Beim Erweiterten Ganztagsgutschein nehmen Eltern und Kinder die Betreuungsangebote mit einer großen zeitlichen Flexibilität wahr, an den meisten Tagen werden dabei die 9 Stunden nicht erreicht. Dennoch zeigen die Ergebnisse, dass fast vier Fünftel der Betroffenen an mindestens einem und mehr als zwei Drittel an mindestens zweien der Untersuchungstage auf eine Betreuung von mehr als 9 Stunden angewiesen waren. Eine Betreuungsdauer länger als 11 Stunden wird hingegen selten wahrgenommen. Folgende Tabellen fassen die Untersuchungsergebnisse zur Flexibilität in der Inanspruchnahme nach Gutscheinen zusammen: Tabelle 8: Anwesenheitstage unter- und oberhalb der Untergrenze nach Gutschein (n=3.203 kindbezogene Datensätze bzw verzeichnete Zeiten) Anteil Anzahl der Tage mit einer Anwesenheitsdauer Halbtag (4-5h) Teilzeit (5-7h) Ganztag (7-9h) Erw. Ganztag (ü 9h) oberhalb der Obergrenzen 0 37% 35% 77% 87% 1 11% 22% 15% 6% 2 11% 11% 4% 0% 3 12% 10% 2% 2% 4 5% 7% 1% 0% 5 2% 5% 1% 0% 6 2% 3% 0% 2% 7 6% 3% 0% 0% 8 1% 2% 0% 0% 9 13% 1% 0% 2% Gesamt 100% 100% 100% 100% Tabelle 9: Anwesenheitstage ober- und unterhalb der Obergrenze nach Gutschein (n=3.203 kindbezogene Datensätze bzw verzeichnete Zeiten) Moysies & Partner Seite 27 von 32

42 Bei der (Erweiterten) Ganztagsförderung fällt die durchschnittliche Inanspruchnahme im Umfeld von Krankheits- und Urlaubstagen niedriger aus. Die oben dargestellten Auswertungen auf Basis all der Kinder, die an allen Untersuchungstagen anwesend waren, sind mit Blick auf den Gesamtdatensatz nicht frei von Verzerrungen. Wertet man analog zu Tabelle 7 die Verteilung der Anwesenheitszeiten gemessen an den Zeitspannen der Gutscheine nur für diese eingeschränkte Untersuchungsgruppe aus, werden die Unterschiede offenbar. Beim Ganztagsgutschein liegt der Anteil der Unterausnutzung in der Längsschnittgruppe rund 4 Prozentpunkte niedriger als im Gesamtdatensatz, beim Erweiterten Ganztagsgutschein sogar 8 Prozentpunkte. Daraus leitet sich ab, dass im Umfeld von krankheits- und urlaubsbedingten Abwesenheitstagen die Inanspruchnahme einer verkürzten Betreuungszeit bei den Gutscheinen mit langen Betreuungszeiten etwas häufiger vorkommt. Mögliche Gründe, die an Hand der bestehenden Daten nicht verifiziert werden können, sind z.b. vorzeitige Abholungen am Tag einer beginnenden Krankheit oder eine nur teilweise Inanspruchnahme der langen Betreuungszeiten während der Urlaubszeiten. Beim Halbtags- und Teilzeitgutschein gibt es dagegen kaum Unterschiede zwischen der Längsschnittgruppe und dem Gesamtdatensatz. Tabelle 10: Verteilung der Anwesenheitszeiten gemessen an den Zeitspannen der Gutscheine in der Längsschnittgruppe (n= verzeichnete Zeiten) 4.3. Analyse der Abwesenheiten Der zweite Teil der Analyse ist der Untersuchung der Abwesenheiten gewidmet. Wie bereits unter beschrieben sind die festgestellten Abwesenheitsquoten und -gründe kaum generalisierbar. Im Jahresverlauf ist z.b. bedingt durch typische Urlaubs- und Reisezeiten oder Erkältungs- und Grippewellen von starken Schwankungen auszugehen. Diese hohe Varianz zeigt sich anders als bei den Anwesenheiten auch in den Erhebungsdaten bzw. dem Vergleich zur Vorstudie. Sie werden nachfolgend in den folgenden Abschnitten im Detail erläutert Abwesenheitsquoten und -gründe nach Kalenderwochen Im Verlauf der Erhebung ist die Abwesenheitsquote erheblich angestiegen bedingt durch die beginnende Ferien- und Urlaubszeit. Für die einzelnen Erhebungswochen ergibt sich folgendes Bild: Halbtag (4-5h) Teilzeit (5-7h) Ganztag (7-9h) Erw. Ganztag (ü 9h) Gesamt Anteil unterhalb der Untergrenze 11% 3% 18% 52% 20% Anteil innerhalb der Grenzen 57% 76% 78% 43% 70% Anteil oberhalb der Obergrenze 31% 21% 4% 5% 9% Gesamt 100% 100% 100% 100% 100% Kalenderwoche 25: Die Abwesenheitsquote in der KW 25 liegt bei 15,5 Prozent. Rund ein Viertel der Abwesenheiten waren dabei krankheitsbedingt, die restlichen knappen drei Viertel der Kinder fehlten durch Urlaub oder aus anderen Gründen. Kalenderwoche 26: In der KW 26 stieg die Abwesenheitsquote auf 18,2 Prozent an. Der Anstieg ist überwiegend zurückzuführen auf Urlaub oder Fehlen aus sonstigen Gründen, Moysies & Partner Seite 28 von 32

43 so dass krankheitsbedingte Abwesenheiten nun weniger als ein Viertel der Fälle ausmachten. Kalenderwoche 29: In der KW 29 lag die Abwesenheitsquote in den Einrichtungen, die keine Schließzeit hatten, bei 38,3 Prozent. Auch in dieser Ferienwoche bedingen Urlaub und sonstige Gründe den weiteren starken Anstieg. Krankheitsbedingte Abwesenheiten gingen dagegen sowohl deutlich im Verhältnis als auch in absoluten Zahlen zurück. Die dargestellten Durchschnittswerte stellen ein für den jahreszeitlichen Kontext der Erhebung plausibles Ergebnis dar. Die Erhebung war zeitlich knapp vor bzw. in den Sommerferien verortet eine Zeit in der zunächst Eltern ohne schulpflichtige Kinder und dann auch Eltern mit schulpflichtigen Kindern häufig Urlaub nehmen bzw. verreisen. Gleichzeitig bleibt festzustellen, dass die Varianz auf Einrichtungsebene sehr hoch ausfällt. So weisen beispielsweise 5 kleine Einrichtungen für die Kalenderwoche 25 eine Fehlquote von 0 Prozent aus. Demgegenüber liegen die drei höchsten einrichtungsbezogenen Quoten in derselben Woche zwischen 43 und 76 Prozent. Dies kann z.b. auf vorsorgliche gruppenweise Nichtanwesenheiten durch einzelne Krankheitsfälle zurückzuführen sein. Ähnlich sieht die Situation in der Kalenderwoche 26 aus. Erneut gab es bei 5 Einrichtungen keine fehlenden Kinder, wohingegen die drei Spitzenwerte zwischen 45 und 49 Prozent lagen. Die hohe Varianz verdeutlicht, dass die Aussagekraft und Übertragbarkeit der Durchschnittswerte auf individuelle Fälle auch innerhalb der Erhebungswochen problematisch ist. Folgende Tabellen stellen die ermittelten durchschnittlichen Abwesenheitsquoten sowie die Differenzierung der Abwesenheit nach Krankheit und Urlaub bzw. sonstigen Gründen dar: Tabelle 11: Ermittelte Abwesenheitsquoten in den drei Erhebungswochen (n= Abwesenheitsinformationen) Krank Urlaub n Mo 26% 74% KW25 Mi 28% 72% Fr 24% 76% Woche 26% 74% Mo 24% 76% KW26 Mi 27% 73% Fr 23% 77% Woche 24% 76% Mo 8% 92% KW29 Mi 8% 92% Fr 7% 93% Woche 7% 93% Gesamt 17% 83% Tabelle 12: Gründe der Abwesenheit nach Erhebungstagen und -wochen (n= Abwesenheitsinformationen) Moysies & Partner Seite 29 von 32

44 Abwesenheitsquoten nach Gutscheinen Zwischen den einzelnen Gutscheinen bestehen erhebliche Unterschiede hinsichtlich der Abwesenheitsquoten je länger die zugemessene Betreuungszeit, desto niedriger fällt die Abwesenheit aus. Die Untersuchungsergebnisse zeigen, dass die im Gutschein ausgewiesenen Betreuungszeiten und die relative Höhe der Abwesenheitsquoten im Zusammenhang stehen. Nach Gutscheinen stellt sich die Situation wie folgt dar: Halbtagsgutschein (4-5h): Mit 29 Prozent über alle Erhebungswochen fällt die Abwesenheitsquote im Falle der Halbtagsgutscheine mit Abstand am Höchsten aus. In den beiden Erhebungswochen außerhalb der Ferienzeit liegt die Quote bei 23 bzw. 26 Prozent. Teilzeitgutschein (5-7h): Beim Teilzeitgutschein liegt die festgestellte Abwesenheitsquote über alle Wochen bei 25 Prozent. Für die KW 25 und 26 können hier überdurchschnittliche 17 bzw. 21 Prozent festgestellt werden. Damit fällt die Quote 5-6 Prozentpunkte niedriger aus als beim Halbtagsgutschein. Ganztagsgutschein (7-9h): Kinder mit einem Ganztagsgutschein fehlten in 21 Prozent der Fälle über alle Erhebungswochen. Für KW 25 respektive KW 26 können Quoten von unterdurchschnittlichen 14 bzw. 17 Prozent verzeichnet werden. Der Abstand zum Halbtagsgutschein liegt hier stabil bei rund 9 Prozentpunkten. Erweiterter Ganztagsgutschein (ü 9h): Auch beim Erweiterten Ganztagsgutschein beträgt die Abwesenheitsquote rund 21 Prozent. Die Abwesenheitsquoten für die KW 25 und 26 fallen ähnlich wie beim Ganztagsgutschein aus. Die differenzierte Betrachtung der Gutscheine legt nahe, dass die für die Erteilung der Gutscheine maßgeblichen Rahmenbedingungen wie Arbeits- oder Wegezeiten auch eine mehr oder minder flexible Nutzung des Betreuungsangebots im Sinne der grundsätzlichen Inanspruchnahme an einzelnen Tagen begünstigen bzw. verhindern. Im Bereich der Halbtags- und Teilzeitbetreuung erlauben verkürzte Wochenarbeitszeiten der Eltern zunächst mal ein vergleichsweise höheres Maß an Eigenbetreuung. Da Arbeitszeiten in Teilzeitbeschäftigungsverhältnissen jedoch nicht zwingend gleichmäßig über alle Arbeitstage verteilt sind, kann im Wochenverlauf der tägliche Betreuungsbedarf schwanken. An freien Tagen könnten sich entsprechend öfter Möglichkeiten für eine eigene Betreuung ergeben, wohingegen Arbeitstage eine über die im Gutschein festgelegte hinausgehende Betreuungszeit erforderlich machen könnten. Dies könnte die vergleichsweise höheren Abwesenheitsquoten bei einer gleichzeitig hohen Ausschöpfung der Betreuungszeit an Anwesenheitstagen erklären helfen. Umgekehrt verhält es sich bei den Ganztags- bzw. Erweiterten Ganztagsgutscheinen. Teilzeitbeschäftigungsverhältnisse mit einem eher hohen Stundensoll bzw. Vollzeitbeschäftigungsverhältnisse die eine wesentliche Grundlage für die Bedarfsbemessung und Zuteilung bilden gehen deutlich seltener mit freien Tagen in der Arbeitswoche einher, so dass sich die vergleichsweise niedrigeren Abwesenheitsquoten auf dieser Basis erklären lassen könnten. Moysies & Partner Seite 30 von 32

45 Abwesenheitsquoten Kalenderwochen Halbtag (4-5h) Teilzeit (5-7h) Ganztag (7-9h) Erw. Ganztag (ü 9h) Gesamt 25 23,0% 17,0% 14,3% 14,3% 15,5% 26 25,8% 20,7% 16,6% 16,5% 18,2% 29 43,4% 44,5% 35,4% 35,3% 38,3% Gesamt 29,1% 25,5% 20,6% 20,9% 22,4% Tabelle 13: Abwesenheitsquoten nach Gutscheinen und Kalenderwochen (n = Abwesenheitsinformationen) Abwesenheitsquoten nach Bezirken Zwischen den Bezirken bestehen teils erhebliche Unterschiede, klare Muster sind jedoch nicht erkennbar. Auch die Differenzierung der Abwesenheitsquoten nach Bezirken offenbart eine erhebliche Varianz. Die festgestellten Spannweiten bei den einzelnen Gutscheinen betragen zwischen 9 und 20 Prozentpunkten. Die höchste Varianz weist der Halbtagsgutschein auf. Die niedrigste Quote liegt hier bei 17 Prozent in Reinickendorf und die höchste bei 37 Prozent in Pankow. Insgesamt unterdurchschnittliche Quoten bei allen Gutscheinen können in Steglitz-Zehlendorf und ebenfalls in Reinickendorf festgestellt werden. Dagegen fällt der Anteil abwesender Kinder in Treptow-Köpenick und mit Einschränkungen in Lichtenberg, Marzahn-Hellersdorf und Mitte überdurchschnittlich aus. Angesichts des höheren Stichprobenfehlers auf Bezirksebene und der bereits erwähnten hohen Varianz zwischen einzelnen Einrichtungen erscheint eine weitergehende Interpretation der Unterschiede nicht sinnvoll. Folgende Tabelle fasst die nach Bezirken und Gutscheinen differenzierten Abwesenheitsquoten zusammen: Abwesenheitsquoten Bezirk Halbtag (4-5h) Teilzeit (5-7h) Ganztag (7-9h) Erw. Ganztag (ü 9h) Charlottenburg-Wilmersdorf 32% 24% 19% 19% Friedrichshain-Kreuzberg 31% 23% 19% 18% Lichtenberg 32% 25% 23% 20% Marzahn-Hellersdorf 27% 26% 24% 24% Mitte 29% 28% 23% 21% Neukölln 28% 29% 19% 20% Pankow 37% 26% 20% 18% Reinickendorf 17% 16% 15% 12% Spandau 26% 25% 21% 22% Steglitz-Zehlendorf 28% 21% 17% 18% Tempelhof-Schöneberg 28% 25% 22% 26% Treptow-Köpenick 32% 28% 24% 23% Gesamt 29% 25% 21% 21% Tabelle 14: Abwesenheitsquoten nach Gutscheinen und Stadtbezirken (n = Abwesenheitsinformationen) Moysies & Partner Seite 31 von 32

46 Abwesenheitsquoten nach Einrichtungsgrößen Die Einrichtungsgröße hat keinen sichtbaren Einfluss auf die Abwesenheitsquoten. Die nach Einrichtungsgrößen differenzierte Betrachtung der Abwesenheitsquoten erbringt keinen Erkenntnisgewinn. Die Unterscheide sind insgesamt relativ gering. Bei der Halbtags- und den Ganztagsgutscheinen fallen die Abwesenheitsquoten in größeren Einrichtungen etwas stärker aus, bei den verbleibenden beiden Gutscheinen sind es die kleineren Einrichtungen, die eine höhere Quote aufweisen. Folgende Tabelle stellt die Auswertungsergebnisse dar: Einrichtungsgrößen Halbtag (4-5h) Teilzeit (5-7h) Ganztag (7-9h) Erw. Ganztag (ü 9h) < 40 Kinder 27% 27% 20% 24% >= 40 Kinder 30% 25% 21% 21% Gesamt 29% 25% 21% 21% Tabelle 15: Abwesenheitsquoten nach Gutscheinen und Einrichtungsgrößen (n = Abwesenheitsinformationen) Abwesenheitsquoten nach Altersgruppen Die Unterschiede zwischen den Altersgruppen hinsichtlich der Abwesenheit sich gering. Auch hier ist kein signifikanter Bezug zur Beitragsfreiheit zu erkennen. Die nach Altersgruppen differenzierte Betrachtung offenbart Unterschiede, die jedoch sehr gering ausfallen. Demnach fallen die Abwesenheitsquoten der Kinder, die drei Jahre und älter sind, leicht höher aus, als die der unter Dreijährigen. Diese tendenziellen Unterschiede sind insbesondere beim Teilzeit- und beim Erweiterten Ganztagsgutschein festzustellen. Folgende Tabelle fasst die Untersuchungsergebnisse, differenziert nach Gutscheinen und Altersgruppen zusammen: Altergruppe Halbtag (4-5h) Teilzeit (5-7h) Ganztag (7-9h) Erw. Ganztag (ü 9h) 3 Jahre und älter 29% 26% 21% 22% unter 3 Jahre 29% 23% 21% 19% Gesamt 29% 25% 21% 21% Tabelle 16: Abwesenheitsquoten nach Gutscheinen und Altersgruppen (n = Abwesenheitsinformationen) Moysies & Partner Seite 32 von 32

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