Kurzintervention bei Tabakkonsum (5 A Projekt) Danksagung
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- Alwin Voss
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1 Kurzintervention bei Tabakkonsum (5 A Projekt) Hans Hoffmann, Assistenzarzt Städtisches Klinikum Brandenburg/Havel Klinik für Kardiologie, Angiologie und Pulmologie ChA Prof. Dr. med. M. Oeff Brandenburg Hochstrasse 29 Danksagung Frau Jasmina Ritter, Innovex GmbH für die Idee zu diesem Projekt 1
2 Projekt Kurzintervention bei Patienten mit Tabakkonsum, die elektiv zur Herzkatheteruntersuchung im Klinikum Brandenburg / Havel aufgenommen werden (5 A Projekt) Gemäß den Empfehlungen der Leitlinie des US Department of Health and Human Services Kurzintervention (5 A), incl. supportive Gabe von Nikotinpflaster oder Nikotinkaugummi 6 monatige kontrollierte Durchführung ( ) mit Katamnese nach 12 Monaten Kontrollgruppe: identische Patientengruppe ohne Intervention im Zeitraum , Katamnese nach 12 Monten Städtisches Klinikum Brandenburg, Brandenburg an der Havel Klinik für Innere Medizin I, Kardiologie, Pulmologie und Angiologie 72 Betten Ca Patienten / Jahr Ca Herzkatheteruntersuchungen / Jahr Davon ca. 540 Elektive Herzkatheteruntersuchungen (55 % Erstdiagnostik, 45 % Rekoronarangiographie bei bekannter KHK) Davon ca. 25% Patienten mit Tabakkonsum = ca. 135 Patienten / Jahr entsprechend den Einschlußkriterien Aktueller Stand nach 3 Monaten: 15 Patienten mit V.a. KHK, 15 Patienten mit bekannter KHK 2
3 Wissenschaftlicher Hintergrund Rauchen und KHK Einfluß des Weiterrauchens auf die Mortalität bei Z.n. Herzinfarkt (Kolenda, Schleswig Holsteinisches Ärzteblatt, 03/2003 nach Wilson, Arch Intern Med. 10/2000) Wissenschaftlicher Hintergrund Rauchen und KHK (Kolenda, Deutsches Ärzteblatt Schleswig Holsteinisches Ärzteblatt, 07/2005) 3
4 Die 5 A's Ask Advice Assess Assist Arrange Abfragen des Rauchstatus Anraten des Rauchverzichtes Ansprechen der Rauchmotivation, Assistieren beim Rauchverzicht Arrangieren der Nachbetreuung ask (die Abfrage) Im Aufnahmezentrum am Tag vor der Aufnahme/Intervention: Abfrage Tabakkonsum durch die aufnehmende Schwester und Vorbereitung des Projektbogens Abfrage des Rauchstatus (Fagerström Test for Nicotin-Dependence) mit Erfassung der Anzahl der Zigaretten / Tag und dem Zeitpunkt der ersten Zigarette durch den aufnehmenden Arzt 4
5 advice (der erste Hinweis) Im Aufnahmezentrum am Tag vor der Aufnahme/Intervention: Erster Hinweis des aufnehmenden Arztes auf die Problematik des Tabakkonsums, hier auch der Hinweis, das wir jetzt speziell neben der medizinischen Hilfe für Patienten mit KHK z.b. Stentimplantation die Risikofaktoren stärker als früher beeinflussen möchten (erhöhter Stellenwert der nicht-invasiven oder nicht-medikamentösen Ansätze) Carl Rogers, 1951, Grundhaltungen in der Beziehung zum Klienten (Therapeutenvariablen) 1. Bedingungslose positive Wertschätzung gegenüber der Person des Ratsuchenden mit ihren Schwierigkeiten und Eigenheiten 2. Empathie: Einfühlsames Verstehen der Welt und der Probleme aus der Sicht des Klienten, und die Fähigkeit, diese Empathie dem Klienten zu kommunizieren 3. Kongruenz in seiner Haltung (Echtheit, Wahrhaftigkeit gegenüber dem Klienten) assess ( was geht?) Im Aufnahmezentrum am Tag vor der Aufnahme/Intervention: Durch den aufnehmenden Arzt wird die Motivation des Patienten erfragt. Patienten ohne erkennbare Motivation werden nicht weiter verfolgt. (entgegen den Leitlinien wird hier keine weitere Intervention angestrebt, in diesem Projekt ist der Schwerpunkt auf Patienten gelegt, die eine Motivation erkennen lassen. Dies sind ca. 90% ) Gespräch zu den Rauchmotivationen, bisher erfolgten Abstinenzversuchen, Notwendigkeit einer Unterstützung durch Pflaster oder Kaugummi, Rückfallsituationen usw. Es ist davon auszugehen, dass der Patient durch den Krankenhausaufenthalt, der emotionalen Labilisierung hierdurch sowie der Konfrontation mit seiner Erkrankung durch den Befund des Herzkatheters sich in einer motivationell anderen Stimmung befindet. Dieses höhere Niveau wird für den Einstieg in den Rauchverzicht genutzt Motivierende Gesprächsführung ist ein von William Miller und Steven Rollnick, zwei etablierten Suchtforschern, Ende der 80er Jahre entwickelter Ansatz, der abhängige Menschen in einer respektvollen, wertschätzenden und die Eigenverantwortung betonenden Art und Weise in der Auseinandersetzung mit der Veränderung ihres Suchtmittelkonsums (Self-Change) unterstützt. 5
6 assist (die Hilfe) Auf der Station am Folgetag (Tag der Intervention): Durch einen geschulten Arzt motivierendes Gespräch mit dem Patienten über den Stand (Rauchstatus, Motivation, Rauchverhalten), erneuter Hinweis auf die Notwendigkeit eines Verzichtes, aushändigen von Nikotinpflaster oder Kaugummi (nur in Verbindung mit dem Gespräch) Aushändigen einer Broschüre zum Rauchverzicht arrange (die Nachbetreuung) Auf der Station am Entlassungstag: Betonung des Rauchverzichtes im Entlassungsgespräch Erwähnung der Intervention im Entlassungsbrief Hinweise auf ambulante Raucherentwöhnungsgruppen Aktuell keine eigene ambulante Raucherentwöhnung Katamnese in 12 Monaten im Rahmen dieses Projektes 6
7 Ausblicke Rekrutierung neuer Patientenkollektive (z.b. COPD, pavk) Schulung weiterer Mitarbeiter (Ärzte und Schwestern) Supervision bei genügend aktiven Mitarbeitern Gründe für die erfolgreiche Umsetzung Existenz einer AG Rauchfreies Krankenhaus, Akzeptanz und Förderung durch die Geschäftsführung Leitung durch eine Chefärztin (HNO), der Chefarzt der Abteilung Kardiologie ist ebenfalls Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Kleines, streng umschriebenes Patientenkollektiv Geschulte Mitarbeiter Offensiver Umgang und Propagierung des Projektes Exakte Dokumentation Geplante Erfolgskontrolle und Vergleich mit der Kontrollgruppe ohne Intervention Vorerst begrenzter Zeitraum (6 Monate) 7
8 Nebeneffekte Bei Bedarf Anwendung auch bei nicht elektiven Patienten möglich Ausstrahlung auf das Rauchverhalten von Mitarbeitern (jedoch ist dies keine Arzt-Patienten-Beziehung) Literatur Sekundärprävention der koronaren Herzkrankheit: Effizienz nachweisbar, Kolenda, Dt. Ärzteblatt, Jg 102, 1. Juli 2005 Wie wirksam sind Lebensstil-Veränderungen bei Patienten mit koronarer Herzkrankheit? Klaus-Dieter Kolenda, Schleswig Holsteinisches Ärzteblatt 3/2003 Clinical Practice Guideline, U.S. Department of Health und Human Services, Public Health Service, June 2000 Motivierende Gesprächsführung, Ein Konzept zur Beratung von Menschen mit Suchtproblemen von Miller, William R. / Rollnick, Stephen, Lambertusverlag,
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