Sicherheit vor Naturgefahren eine Illusion?
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- Calvin Busch
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1 1 Sicherheit vor Naturgefahren eine Illusion? Matthias Wegmann Sicherheitsinstitut
2 Rückblick auf das Jahr Januar Haiti März-Mai Eyjafjallajökull August Russland August Pakistan
3 Immer mehr Schäden Mrd. USD 2005
4 Todeszone Dritte Welt 4 Todesopferreichste Katastrophen ( ) Bangladesh, 1970 China, 1976 Indonesien, Thailand,, 2004 Burma (Myanmar), 2008 Haiti 2010 Bangladesh (Gorky), 1991 China, 2008 Pakistan, Indien, Afghanistan, 2005 Peru, 1970 Iran, 1990 Europa 2003 Iran, 2003 Iran, 1978 Armenien, 1988 Kolumbien, 1985 Guatemala, 1976 Indien, Pakistan,, 2001 Orkan (Klima) Erdbeben/Tsunami/Vulkan Dürre (Klima) 0 50' ' ' ' ' '000 (Swiss Re, sigma Nr.1/2010)
5 Verletzliche Wirtschaft Erste Welt 5 Teuerste Versicherungsschäden ( ) (in Mrd. USD, indexiert auf 2009) USA, Mittelamerika (Katrina), 2005 USA, Bahamas (Andrew), 1992 USA (Terror 9-11), 2001 USA (Northridge), 1994 USA, Karibik (Ike), 2008 USA, Mittelamerika (Ivan), 2004 USA, Mittelamerika (Wilma), 2005 USA, Mittelamerika (Rita), 2005 USA, Mittelamerika (Charley), 2004 Japan (Mireille), 1991 USA, Mittelamerika (Hugo), 1989 Europa (Daria), 1990 Europa (Lothar), 1999 Europa (Kyrill), 2007 Europa, 1987 Orkan (Klima) Erdbeben/Tsunami/Vulkan Überschwemmung (Klima) Man-made (Terror) USA, Bahamas (Frances), (Swiss Re, sigma Nr.1/2010)
6 und in der Schweiz 6 Häufung von Grossereignissen
7 2/3 der Gemeinden betroffen; 80% gefährdet 7 Verteilung der Unwetterschäden (WSL / BAFU)
8 unterschiedliche Belastung 8 Schadensummen pro Kanton in Mio. CHF (WSL / BAFU)
9 Geringe Opferzahl bei steigenden Schäden 9 Schäden durch Hochwasser und Rutschungen ( ) Anzahl Tote Mio. Fr. Tote durch Naturgefahren (1806, 1830, 1852, 1868, 1876, 1881, 1910, 1927, 1951 und ) (
10 Herausforderung steigende Schäden ES-Pool VKF Versicherungen kumuliert ES-Pool kumuliert VKF-kumuliert Versicherte Schäden [Mio CHF] Infrastruktur kumulierte Schäden [Mio CHF] (SVV / VKF)
11 Seltene Ereignisse mit grossen Schäden 11 Elementarschäden vs. Brandschäden (VKF) 1200 Brandschäden ES-Schaden 3000 Versicherte Schäden [Mi Mio CHF] Brandschäden kummuliert ES-Schäden kummuliert kumulierte Schäden [Mi io CHF] (VKF)
12 Herausforderung Risikomanagement 12 (BABS 2002)
13 Risikobewältigung - Strategien 13 (Sicherheitsinstitut 2007)
14 Risiken vermeiden (Gefahrenkarten und Redundanzen) 14 (geoportal.ch)
15 Risiken vermindern (Dimensionierungsereignis) 15 (Bilder PLANAT)
16 Risiken überwälzen (versichern) 16»Versicherungen leben vom Schaden!«Nur Risiken mit einer gewissen Eintretenswahrscheinlichkeit sind versicherungswürdig. Schaden/Gefahr Policenanpassung Deckung Prämie Ausschlüsse Selbstbehalt Versicherungsprodukt Schadenabwicklung Schaden nach X-Jahren Kunde bezahlt Prämie
17 Risiken selber tragen (BCM, Bevölkerungsschutz, usw.) 17
18 Risikomanagement ist nicht gratis 18 Kosten Sicherheit vor Naturgefahren heute ca. 3 Mia CHF/Jahr, und morgen? und der Nutzen? vermeiden 4% vermindern 45% überwälzen 37% selber tragen 14% Mio Fr./Jahr Öffentliche Hand 41% Private 59% PLANAT 2007
19 Wird das Geld richtig ausgegeben? 19 Risiko (KATARISK 2003) Massnahmen (PLANAT 2007) Erdbeben Extremtemperatur Hochwasser Unwetter Lawinen Geol. Massenbew Mia. CHF / Jahr Mio. CHF / Jahr 16.8 Mia. CHF / Jahr 2.9 Mia. CHF / Jahr
20 Ursachen der aktuellen Katastrophenserie 20 Schächen UR August 2005 fehlende Rückhalte- und Freihalteräume Folie nach Roberto Loat BAFU
21 Ursachen der aktuellen Katastrophenserie 21 Sörenberg (LU) 1912 Sörenberg (LU) 1999 Bauen in Gefahrengebieten Folie Roberto Loat BAFU
22 Ursachen der aktuellen Katastrophenserie 22 Uri, 1987 intensivere Landnutzung Schattdorf UR, 2005 Folie Roberto Loat BAFU
23 Ursachen der aktuellen Katastrophenserie 23 Visp, VS zunehmende Verletzlichkeit Folie Roberto Loat BAFU
24 Wertkonzentration Verletzlichkeit 24
25 Früher war alles besser... Stimmt das? 25
26 Einzugsgebiet alpine Rhone Katastrophenlücke 26 KATASerie Einzugsgebiet Alpenrhein Einzugsgebiet Ticino Lago Maggiore Pfister, Chr., Wetternachhersage (1999) Extreme Überschwemmungen im Schweizer Alpenraum Einzugsgebiet Reuss/Linth
27 Lernen aus der Geschichte? 27 «Katastrophenlücke» Wann kommt nächste Katastrophe? «Es ist schwierig Vorhersagen zu machen vor allem über die Zukunft.» (Niels Bohr) (Ereignisanalyse Hochwasser 2005)
28 Katastrophen früher und heute in % des BIP Brand Glarus Hochwasser Alpen Hochwasser NW-Schweiz Bergsturz Elm Hochwasser Schweiz Hochwasser Alpen Hochwasser Alpen Hochwasser Mittelland Orkan Lothar Hochwasser Wallis Hochwasser Schweiz in Mio. Fr. (2005) (nach Pfister, 2002)
29 Die Schweiz 29 Fläche km 2 (= Konst.) 7.7 Mio. Einwohner (5 500 m 2 /EW; 400m 2 Siedlungsfläche/EW) Letzte 100 Jahre Bevölkerung x 2 Wasserverbrauch x 6 Energieverbrauch x Bevölkerungswachstum +14% Anzahl Haushalte +27% Wohnfläche pro Einwohner +30% (44m 2 ) Angaben BFS
30 Starker Siedlungsdruck 30 [m 2 /sec] Bodennutzungswandel in m 2 pro Sekunde Entwicklung der Bodennutzung, 1979/ / Siedlungsflächen Wald, Gebüschwald Gehölze Landwirtschaftsflächen Alpwirtschaftsflächen unproduktive Flächen (Quelle BFS, Arealstatistik) Sicherheitsinstitut
31 Steigende Bauausgaben 31 Bauausgaben [Milliarde en Fanken/Jahr] öffentliche Unterhaltsarbeiten Umbauten, Erweiterungen Neubauten (Quelle BFS)
32 Zunahme der Sachwerte (17.7 Mia. Fr./Jahr) 32 Anlagevermögen der Schweiz Sachwerte (Bauten, Ausrüstungsgüter, Nutztiere/-pflanzen, Computerprogramme) Milliarden Frank ken (Preisniveau 2000) weitere Sachwerte Tiefbau Hochbau (Quelle BFS)
33 Wirtschaftswachstum in der Schweiz 33 reales Bruttoinlandprodukt (normiert auf 1980) 170% 5% Wachstumsfak ktor 160% 150% 140% 130% 120% 110% 100% 4% 3% 2% 1% 0% -1% -2% Veränderung gegenüb ber Vorjahr 90% % (Quelle BFS)
34 Risiko vermindern Trends 1 34 Häufigkeit vor Hochwasserschutz nach Hochwasserschutz Klima Alterung Raumnutzung Verletzlichkeit Ausmass
35 Risiko vermindern Trends 2 35 CHF 100% Investition Früher Heute Morgen Je mehr Werte in Gefahrenzonen errichtet werden, desto wirksamer sind teure Schutzbauten Sicherheit erhöhen Betrieb und Unterhalt Erhalten des Sicherheitsniveaus 0% Früher Heute Morgen Je mehr Schutzbauten existieren, desto teurer wird deren Betrieb und Unterhalt
36 Einordnung von Katastrophen 36 Beispiel Hochwasser 2005 Ein Betrieb (RUAG) 5% Zwei Industriegebiete 17% Versicherte Schäden 66% Private Schäden 77% Infrastrukturschäden 19% Schäden an Bahnen 4% Gesamtschäden 100% [Mia CHF]
37 Vergessen Sie den Durchschnitt 37 Wahrscheinlichkeit aussergewöhnlicher Ereignisse statistisch schlecht erfassbar (sehr selten, «Ausreisser») vermeintliche Linearität der Ereignisse Beurteilung erfolgt immer aus Erfahrungshorizont heraus Extremereignisse/Katastrophen haben überproportionalen Einfluss Jedoch ist Statistik Basis des Risikomanagements! Beispiel: Hitzesommer 2003 (Rang 10. der todesreichsten Katastrophen seit 1970) (Schär et al. 2004)
38 Katastrophen = Motor der Evolution 38
39 Katastrophen = Motor der Wirtschaft 39
40 Katastrophen gestalten unsere Zukunft 40 Die Wahrscheinlichkeit sehr seltener Ereignisse ist vom Zufall abhängig und lässt sich nicht berechnen Wir können uns eine klare Vorstellung über die Konsequenzen (Auswirkungen) machen Bei Entscheidungen: Wir müssen alles unternehmen, um mögliche Konsequenzen abzuschwächen It s not whether you get knocked down; it s whether you get up! (Vince Lombardy, Trainer American Football)
Sicherheitsinstitut (A. Götz) Übersicht 2. Sicherheitsinstitut (Piktogramme z.t. Internet)
1 (A. Götz) Übersicht 2 (Piktogramme z.t. Internet) Risiko und Sicherheit = politische Thematik 3 (Bildquelle Internet) Was bedroht uns in Zukunft? 4 (Abbildungen Internet) Ziel: proaktive Planung (vorausschauend)
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