Volkswirtschaftlicher Nutzen der Versicherungswirtschaft
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- Leonard Schneider
- vor 6 Jahren
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1 6 Volkswirtschaftlicher Nutzen der Versicherungswirtschaft Ohne Versicherungen geht in unserer modernen Welt nichts mehr Die Versicherungswirtschaft ist eine zentrale Stütze der gesamten schweizerischen Volkswirtschaft und ihr Nutzen ist enorm. Die Wertschöpfung pro Mitarbeiterin und Mitarbeiter liegt mit an der Spitze der Wirtschaftszweige in der Schweiz. Diese Tatsachen rücken immer stärker in das Bewusstsein von Politik, Medien und Öffentlichkeit. Die Versicherungswirtschaft hat eine enorm wichtige Rolle innerhalb der Volkswirtschaft: Sie übernimmt Risiken von Unternehmen und Privaten und deckt diese ab. Damit unsere Gesellschaft die Chancen und Möglichkeiten des Fortschritts wahrnehmen und ausschöpfen kann, müssen die Risiken des technologischen, ökonomischen, klimatischen, politischen und demografischen Wandels tragbar sein. Die Versicherungswirtschaft stellt die nötigen Instrumente zur finanziellen Absicherung solcher Risiken bereit. Leistungsfähig und selbstbewusst Das Jahr 2005 war bezüglich Naturkatastrophen das teuerste Jahr, das je registriert wurde. Der weltweite Gesamtschaden wurde auf weit über 200 Mrd. US-Dollar geschätzt, wovon rund 80 Mrd. versichert waren. Fast 90 Prozent davon entfallen auf Sturmschäden und sturmbedingte Flutschäden. Auch die Schweiz blieb von Unwettern nicht verschont, und für die hiesige Elementarschadenversicherung war das Jahr 2005 zweifellos eine harte Bewährungsprobe. Noch nie in der Geschichte der Versicherungswirtschaft haben Naturkatastrophen in unserem Land so verhee Schadenzahlungen aus dem Elementarschaden-Pool für ausgewählte Grossereignisse Mio. CHF Überschwemmungen im Tessin 1986 Hagelschäden in Genf 1987 Überschwemmungen UR, VS, TI 1990 Stürme ganze Schweiz 1993 Brig, Lago Maggiore 1994 Hochwasser 1999 Februar, Lawinenwinter 1999 Mai, Hochwasser 1999 Dezember, Lotharsturm 2000 Unwetter VS, TI 2005 Überschwemmungen ganze Schweiz
2 7 rende Schäden angerichtet. Die Schweizer Privatassekuranz hat dabei ihre Leistungsfähigkeit eindrücklich unter Beweis gestellt. Sie bewältigte die Situation hervorragend. Die Rekordschäden haben den hohen volkswirtschaftlichen Nutzen der Versicherungen vorbildlich aufgezeigt. Die meisten der von einem Schaden betroffenen Haushalte, landwirtschaftlichen Betriebe und Kleinunternehmen wären ohne Versicherung in bedrohliche finanzielle Schwierigkeiten geraten. Sie hätten die Schäden im besten Fall teilweise beheben können und ihre Möglichkeiten zur weiteren wirtschaftlichen Entwicklung wären über Jahre hinweg reduziert gewesen. Doch es geschah genau das Gegenteil: Die Versicherungen erbrachten für 1,3 Mrd. Franken Leistungen, Schäden wurden repariert, kaputter Hausrat ersetzt und Gebäude wieder instand gestellt. Die Versicherungen haben also nicht nur den Einzelnen vor sozialer Not oder Betriebe vor dem Ruin bewahrt, sie haben ausserdem zu einer höheren Wertschöpfung beigetragen und die Wirtschaft belebt. Sicherheit ist ein kostbares Gut Die Schweizerinnen und Schweizer haben ein ausgeprägtes Sicherheitsbedürfnis. Und sie sind auch bereit, die Kosten für diese Sicherheit zu tragen. Das zeigt sich an den vergleichsweise hohen Ausgaben für das Gesundheitswesen, für Polizei, Feuerwehr oder Landesverteidigung. Aber auch an der hohen Versicherungsdichte. Pro Kopf und Jahr geben die Menschen in der Schweiz rund Franken für den Versicherungsschutz aus. Davon entfallen gut die Hälfte auf Lebensversicherungen. Die Sozialabgaben (Grundversicherung der Krankenkasse, Alters- und Hinterlassenenversicherung, Invalidenversicherung, Erwerbsersatz, Arbeitslosenversicherung) sowie die Prämien für die Rückversicherung sind darin noch nicht enthalten. Eine lange Tradition Die ersten privaten Versicherungsgesellschaften wurden in der Schweiz schon im 19. Jahrhundert gegründet. Sie gehören damit zu den ältesten der Welt. Viele von ihnen sind heute noch am Markt, so die Mobiliar (Gründung 1826), die Swiss Life (1857), die Helvetia (1858), die Basler (1863), die Swiss Re (1863), die Zürich (1872) oder die AXA Winterthur (1875). Die Gründung des «Verbands concessionierter schweizerischer Versicherungs-Gesellschaften» erfolgte 1900, beteiligt waren 21 Versicherungsgesellschaften. Aus ihm ist der Schweizerische Versicherungsverband (SVV) hervorgegangen, der heute 75 Mitgliedsgesellschaften zählt. Das private Versicherungswesen hat seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs einen enormen Aufschwung genommen. Der Wandel vom Agrarstaat über die Industrialisierung hin zur modernen Informationsgesellschaft hat, unter anderem einhergehend mit der stark gestiegenen Lebenserwartung, der erhöhten Kapitalintensität der Produktion und der Wohlstandssteigerung, laufend neue Versicherungsbedürfnisse entstehen lassen (Unfallversicherung, Transportversicherung, Motorfahrzeughaftpflicht, Lebensversicherung, Vermögensversicherung).
3 8 Lebensversicherer sind verlässliche Partner Ohne die Versicherungswirtschaft wäre eine stabile und nachhaltige Altersvorsorge unvorstellbar. Die Schweizer Lebensversicherer verwalten für ihre Kunden in der privaten und beruflichen Vorsorge über 210 Mrd. Franken. Viele Unternehmen übertragen ihnen die berufliche Vorsorge. Rund eine Million Versicherte zählen deshalb für den sicheren Aufbau der Altersrente auf sie. Zudem versichern sie nahezu jede zweite erwerbstätige Person in der Schweiz gegen die finanziellen Folgen von Invalidität und Tod während der Erwerbstätigkeit. In Form von Hinterbliebenenrenten sind auch die Angehörigen abgesichert. Rund Schweizer Unternehmen vertrauen in der beruflichen Vorsorge auf die Lebensversicherer, die in diesem Bereich rund 120 Mrd. Franken Vermögen verwalten. Hohe Wertschöpfung und Produktivität Die Assekuranz hat in den letzten Jahren ihren Beitrag zu Wachstum und Wohlstand in der Schweiz kontinuierlich ausgeweitet. Mit einer Steigerung der Bruttowertschöpfung von rund 50 Prozent seit Anfang der neunziger Jahre zählt die Versicherungswirtschaft zu den verlässlichen und umweltfreundlichen Wachstumsmotoren der schweizerischen Volkswirtschaft. Mit ihrer hohen Wertschöpfung und Produktivität bildet sie einen zentralen Pfeiler der schweizerischen Volkswirtschaft: Die rund im Inland beschäftigten Assekuranzmitarbeitenden (rund 1 Prozent der Erwerbstätigen in der Schweiz) erwirtschaften 3,7 Prozent des Bruttoinlandprodukts. Stabile und nachhaltige Altersvorsorge dank den Lebensversicherern 210 Mrd. CHF Vermögen verwalten die Lebensversicherer in der privaten und beruflichen Vorsorge. 120 Mrd. CHF Vermögen davon verwalten sie in der beruflichen Vorsorge. Für 1 Mio. Versicherte gewährleisten die Lebens versicherer den sicheren Aufbau der Altersrente und die Deckung der Risiken Tod und Invalidität in der beruflichen Vorsorge. Für weitere Versicherte decken sie in der beruflichen Vorsorge die Risiken Tod und Invalidität ab Schweizer Unternehmen vertrauen in der beruflichen Vorsorge auf die Lebensversicherer. Stand 1. Dezember 2009
4 Zahlen und Fakten 9 Auf der Internetseite finden Sie unter der Rubrik «Zahlen und Fakten» eine Fülle von Daten, die ständig aktualisiert werden Lernende werden ausgebildet. 210 Mrd. CHF Vermögen verwalten die Lebensversicherer in der privaten und beruflichen Vorsorge Schweizer Unternehmen vertrauen in der beruflichen Vorsorge auf die Lebensversicherer. Die Lebensversicherer sind unverzichtbare Pfeiler im sicheren Aufbau der Altersrente und der Deckung der Risiken Tod und Invalidität in der beruflichen Vorsorge. 1,5 zählen Mio. Versicherte auf sie. 70 Prozent aller Unternehmen sind bei den privaten Unfallversicherern versichert Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind in der Schweizer Privatassekuranz weltweit beschäftigt. 1,5 Mio. vollbeschäftigte Personen sind bei den 23 privaten Unfallversicherern und zehn anerkannte Krankenkassen gegen Unfall versichert.
5 10 «Eine wichtige Stütze des hiesigen Finanzplatzes und der ganzen schweizerischen Volkswirtschaft bildet die hervorragend positionierte Versicherungsbranche. Die Schweizer Erst- und Rückversicherungsunternehmen besitzen international eine hohe Reputation und die Leistungsfähigkeit der Branche mit ihrer zentralen Bedeutung für die Schweizer Volkswirtschaft steht auch in Zukunft ausser Frage.» Prof. Dr. Hato Schmeiser, Professor für Risikomanagement und Versicherungswirtschaft und Direktor des Instituts für Versicherungswirtschaft der Universität St. Gallen
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7 12 Nachhaltige Vorsorge Ohne die Versicherungswirtschaft wäre eine stabile und nachhaltige Vorsorge unvorstellbar. Die Lebensversicherer sorgen für den sicheren Aufbau der Altersrente, die nach der Pensionierung bis zum Tod ausgerichtet wird. Sie verwalten für ihre Kundinnen und Kunden ein Vermögen von über 120 Milliarden Franken.
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9 14 «Im Gesundheitswesen nehmen die Versicherer zwei wichtige Funktionen ein. Sie entlasten Patientinnen und Patienten von den finanziellen Folgen einer Krankheit oder eines Unfalls. Die Spitäler und Kliniken können sich dank dem Schutz vor unbeeinflussbaren Risiken auf ihre Kernaufgabe der Gesundheitsversorgung fokussieren.» Dr. Bernhard Wegmüller, Direktor von H+ Die Spitäler der Schweiz, Bern
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