Die Erdbeben-Gefährdung
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- Eleonora Junge
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1 Die Erdbeben-Gefährdung Nicolas Deichmann, Donat Fäh, Domenico Giardini Schweizerischer Erdbebendienst, ETH-Zürich Markus Weidmann, Büro für Erdwissenschaftliche Öffentlichkeitsarbeit, Chur 1 Faktenblatt zum Thema «Erdbeben im Kanton Zürich» der Gebäudeversicherung Kanton Zürich (GVZ) Zweite überarbeitete Ausgabe / November 2003
2 Übersicht Die Erdbebengefährdung gibt die Wahrscheinlichkeit an, mit der die Erdbeben-Auswirkungen einer bestimmten Stärke innerhalb eines gewissen Zeitraumes in einem gewissen Gebiet auftreten. Die Erdbebengefährdung gibt die Wahrscheinlichkeit an, mit der die Erdbeben- Auswirkungen einer bestimmten Stärke innerhalb eines gewissen Zeitraumes in einem gewissen Gebiet auftritt. Beispiel 2 Beispiel 1 Die Wahrscheinlichkeit, dass das Beben den nebenan beschriebenen Auswirkungen innerhalb des angegebenen Zeitraums auftritt, ist. bis Die Wahrscheinlichkeit, dass das Beben den nebenan beschriebenen Auswirkungen innerhalb des angegebenen Zeitraums auftritt, ist bis zb Intensität VII... e Schäden zb Intensität VII... e Schäden...in 10 Jahren Das Beben tritt in einem Zeitraum von 10 Jahren durchschnittlich einmal auf.... in 100 Jahren Das Beben tritt in einem Zeitraum von 100 Jahren durchschnittlich einmal auf. Gebiet X Beispiel 3 Die Wahrscheinlichkeit, dass das Beben mit den nebenan beschriebenen Auswirkungen innerhalb des angegebenen Zeitraums auftritt, ist sehr. zb Intensität VII... e Schäden...in Jahren Das Beben tritt in einem Zeitraum von Jahren durchschnittlich einmal auf. 2
3 Erdbebenstärke und schwaches Intensität IV starkes Intensität VII starkes Erdbeben der Intensität IX und Erdbebenstärke ein Erdbeben mit en keine Schäden e Schäden ein Erdbeben mit en massive Schäden Grundsätzlich gilt: Je stärker ein Erdbeben, desto er ist die Wahrscheinlichkeit, dass es in einem bestimmten Gebiet in nerhalb eines gewissen Zeitraumes auftritt. Beispiel: Ein Beben, welches zu verheerenden Auswirkungen der Intensität IX führt, tritt in einem bestimmten Gebiet innerhalb von hundert Jahren viel seltener auf als eines der Intensität IV. Fiktive Beispiele. Welchen Zeitraum man auch immer betrachtet 10, 100 oder Jahre die Wahrscheinlichkeit, dass sich in diesem Zeitraum ein schwächeres Beben mit entsprechend en Auswirkungen ereignet (linke Spalte), ist stets viel grösser, als dass sich ein starkes Beben mit massiven Auswirkungen ereignet (rechte Spalte). Die Wahrscheinlichkeit, dass sich im Gebiet X innerhalb von 10 Jahren ein bestimmtes Beben ereignet... Die Wahrscheinlichkeit, dass sich im Gebiet X innerhalb von 100 Jahren ein bestimmtes Beben ereignet... Gebiet X Die Wahrscheinlichkeit, dass sich im Gebiet X innerhalb von Jahren ein bestimmtes Beben ereignet... 3
4 Erdbebenstärke und Zeitraum von 10 Jahren Zeitraum von 100 Jahren Zeitraum von Jahren Erdbebenstärke, Zeitraum und Grundsätzlich gilt: Je grösser der Zeitraum, den man wählt, desto grösser wird die eines Erdbebens in einem gewissen Gebiet sei es ein schwaches oder ein sehr starkes. Beispiel: Die Wahrscheinlichkeit, dass sich ein Beben mit Auswirkungen der Intensität IX innerhalb von Jahren ereignet, ist viel grösser als die Wahrscheinlichkeit, dass es sich innerhalb von 10 Jahren ereignet. Ganz gleich, welche Bebenstärke man wählt IV, VII oder IX, gilt: Je grösser der Zeitraum, den man für die Betrachtung wählt, desto grösser ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich innerhalb dieses Zeitraums ein Beben dieser Stärke im Gebiet X ereignet. Nebenstehend einige fiktive Beispiele. schwaches Intensität IV ein Erdbeben mit en keine Schäden starkes Intensität VII e Schäden Gebiet X starkes Erdbeben der Intensität IX ein Erdbeben mit en massive Schäden 4
5 Wenn man weiss, wie stark ein Erdbeben ist, das innerhalb eines gewissen Zeitraumes auftritt, kann man angemessene Massnahmen treffen, um mögliche Auswirkungen zu verhindern oder zu begrenzen. Die neue Erdbeben-Gefährdungskarte der Schweiz auf der WebSite des Schweizerischen Erdbebendienstes: Nicht verwechseln! Ein Erdbeben, welches in einem bestimmten Gebiet durchschnittlich alle hundert Jahre auftritt, nennt man das «hundertjährige Erdbeben». Ein Erdbeben, welches sich in einer gewissen Region durchschnittlich alle tausend Jahre ereignet, nennt man das «tausendjährige Erdbeben». Anstelle von «ein Beben tritt durchschnittlich alle hundert Jahre auf», ist es besser, zu sagen: «im Durchschnitt tritt das Beben einmal in hundert Jahren auf». Je häufiger ein Erdbeben einer bestimmten Stärke auftritt, desto sicherer kann man seine abschätzen. Aus diesem Grund kann man die schwacher Beben, welche sich relativ häufig ereignen, viel besser abschätzen als die starker Beben, welche relativ selten eintreten. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein stärkeres Erdbeben in einem bestimmten Gebiet eintritt, nimmt zu, wenn über eine sehr lange Zeit kein solches stattgefunden hat, obwohl es nach Statistik längst hätte eintreten müssen. Die Erdbebengefährdung wird nicht nur als Intensität (siehe vorhergehende Seiten) angege- ben, sondern je nach Nutzung auch als maximale Bodenbeschleunigung oder als sogenannte «Antwort-Spektren». Angaben zur Erdbebengefährdung sind insbesondere dann von Nutzen, wenn es darum geht, die Auswirkungen der in Zukunft zu erwartenden Beben mit angemessenen Massnahmen zu verhindern oder wenigstens zu verringern (sogenannte «Erdbebenpräventions- Massnahmen» oder «Massnahmen zur Reduktion des Erdbebenrisikos»). «Erdbebengefährdung» ist nicht dasselbe wie «Erdbebenvorhersage». Bei der Gefährdung geht es um die eines Bebens mit einer bestimmten Stärke innerhalb eines bestimmten Zeitraumes. Bei der Vorhersage geht es jedoch um das Auftreten eines Bebens mit einer bestimmten Stärke zu einem bestimmten Zeitpunkt an einem bestimmten Ort. «Erdbebengefährdung» ist auch nicht dasselbe wie «Erdbebenrisiko». Das Erdbebenrisiko ist abhängig von der eines Bebens einer bestimmten Stärke (Erdbebengefährdung) vom Umfang der Werte, welche von diesem Erdbeben betroffen werden könnten und von der «Verletzbarkeit» dieser Werte. Die Erdbebengefährdung ist somit nur ein Aspekt von mehreren, welche beim Erdbebenrisiko berücksichtigt werden. 5
6 Kontakte weiterführende Literatur Impressum Gebäudeversicherung Kanton Zürich (GVZ) Thurgauerstrasse 56 Zürich-Seebach Briefadresse: Postfach, 8050 Zürich Telefon: Fax: Internet: Markus Weidmann: Erdbeben in der Schweiz. In Zusammenarbeit mit dem Schweizerischen Erdbebendienst. Verlag Desertina, Chur, Schweiz, ISBN die WebSite zum Buch: Deichmann, N. 1), Fäh, D. 1), Giardini, D. 1), Weidmann, M. 2) : Die Erdbebengefährdung. Faktenblatt zum Thema «Erdbeben im Kanton Zürich» der Gebäudeversicherung Kanton Zürich. 2. überarbeitete Ausgabe. GVA Graubünden / GVZ, ) Schweizerischer Erdbebendienst, ETH-Zürich 2) Büro für Erdwissenschaftliche Öffentlichkeitsarbeit, Chur Schweizerischer Erdbebendienst (SED) ETH Hönggerberg 8093 Zürich Tel Fax Internet: PDF-download von der WebSite der GVZ ( Markus Weidmann Dipl. Natw. ETH (Geologe) Büro für Erdwissenschaftliche Öffentlichkeitsarbeit Goldgasse 3, 7000 Chur markus.weidmann@bluewin.ch 6
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