Portfolio-Arbeit im Übergang von der Grundschule zur weiterführenden Schule
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- Regina Breiner
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1 Kein Kind zurücklassen Modellvorhaben des Landes NRW Portfolio-Arbeit im Übergang von der Grundschule zur weiterführenden Schule - Dokumentation des Workshops vom im FEZ - Begrüßung durch den Sozialdezernenten der Stadt Witten Herrn Frank Schweppe Einführung ins Thema: Gelingende Übergänge- ein bedeutendes Thema im Modellvorhaben Kein Kind zurücklassen (Gorden Stelmaszyk, Programmkoordination Kein Kind zurücklassen ) "Kein Kind zurücklassen! Kommunen in NRW beugen vor ist ein richtungweisendes Modellvorhaben der Landesregierung und der Bertelsmann Stiftung, das die Weichen für gelingendes Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen stellt. Seit Anfang 2012 haben sich insgesamt 18 Kommunen auf den Weg gemacht, kommunale Präventionsketten aufzubauen. Das heißt, vorhandene Kräfte und Angebote in den Städten und Gemeinden werden gebündelt und Angebote der Bereiche Gesundheit, Bildung, Kinder- und Jugendhilfe und Soziales werden miteinander verknüpft, um Kinder und ihre Familien zu unterstützen. Die Stadt Witten hat dabei den Fokus insbesondere auf das Thema Übergänge gelegt. Der Übergang von der Grundschule zur weiterführenden Schule: (Henrike Pfordt Kein Kind zurücklassen ) Gemeinsam mit Fachkräften aus Jugendhilfe und Schule, Gesundheit und Soziales wurde in mehreren Workshops in 2012 und 2013 das Handlungsziel für den Übergang von der Grundschule in die weiterführende Schule ( Stärken von Kindern kennen und dokumentieren und diese für den Übergang von der Grundschule in die weiterführende Schule nutzen ) entwickelt. Dieses Handlungsziel fortzuschreiben und für die Praxis vor Ort im Rahmen einer Modellphase nutzbar zu machen, war Ziel des Workshops Portfolio-Arbeit im Übergang von der Grundschule zur weiterführenden Schule am Im Vorfeld wurden alle SchulleiterInnen der Wittener Grund- und weiterführenden Schulen angeschrieben und gebeten, ihr Interesse im Handlungsfeld Übergang Grundschule zur weiterführenden Schule, in Form einer Gesprächsterminierung, zu bekunden. Da nicht alle Schulen an den vorbereitenden Veranstaltungen teilgenommen haben, wurden zunächst in den Austauschgesprächen die bereits bestehenden Strukturen, Kooperationen und Angebote im Übergang von der Grundschule zur weiterführenden Schule eruiert. Ferner wurden die bestehenden Handlungsbedarfe aus Sicht der Schule, der Eltern und des Kindes erfragt. In einem zweiten Schritt wurde den Schulen das geplante Vorgehen (Erarbeitung und Umsetzung einer Bildungsdokumentation bzw. Portfolios und Erstellung einer Filmdokumentation) im Schuljahr 2014/2015 erläutert. Die Ergebnisse dieser Gespräche sind in die Planung für die Veranstaltung Portfolioarbeit im Übergang eingeflossen.
2 Der Übergang aus der Sicht der Kinder: (Laura Masek, Kindertreff KiWitZ) Laura Masek, Mitarbeiterin des städtischen Kindertreffs KiWitZ referierte über die Erwartungen und Sorgen von Kindern, die kurz vor dem Schulwechsel stehen. Sie zeigte auf, dass die meisten Kinder aus der vierten Klasse noch keine genaue Vorstellung von der weiterführenden Schule haben, wobei die Erwartungen der Kinder überwiegend positiv geprägt sind. Zudem zeigt die Erfahrung, dass der Austausch zwischen SchülerInnen der Grund- und weiterführenden Schulen den Viertklässlern im Vorfeld des Übergangs sehr gut tut und sie in der neuen Situation stärkt. World-Café: Tischgespräche zu den Dimensionen der persönliche Erfahrung mit dem Übergang In kleinen Tischgesprächen hatten die Teilnehmenden die Gelegenheit sowohl über die eigenen Erfahrungen mit dem Wechsel von der Grundschule zur weiterführenden Schule, als auch die Zukunftssicht der heutigen Viertklässler in zehn Jahren, zu diskutieren. Die Ergebnisse wurden stichpunktartig festgehalten. 1. Wie habe ich meinen eigenen Übergang von der Grundschule in die weiterführende Schule erlebt? 2. So werden Kinder in 10 Jahren von ihrem Übergang in die Weiterführende Schule erzählen. Es bestand weitgehend Einigkeit darüber, dass der Übergang zu früheren Zeiten deutlich schwieriger war. Heute spielen die Wünsche des Kindes eine größere Rolle. Ebenfalls verändert hat sich in diesem Zusammenhang die Rolle der Lehrkräfte. Der eigene Übergang wurde als aufregend und nicht immer einfach empfunden. Das Klima in der weiterführenden Schule wurde zudem oftmals als kühl und unpersönlich wahrgenommen. Analog zu den Diskussionsergebnissen wird der Übergang heutzutage als angenehmer und einfacher für das Kind beurteilt wird. Obwohl die Unterstützung im Übergang größer ist, setzt der Leistungsdruck die Kinder zunehmend unter Stress. Gallery-Walk In der Pause hatten die TeilnehmerInnen die Gelegenheit sich bei einem Gallery-Walk verschiedene Varianten eines Portfolios anzusehen und sich von diesen für die Weiterarbeit inspirieren zu lassen. Einführung in die Methode Portfolio (Nicole Kummer, Koordination Jugendförderung und Schule) Das Portfolio ist ein eigenständig erstelltes Werk des Kindes. Das Kind stellt Potentiale, Ressourcen und Interessen aus seiner eigenen Sicht dar. Das Portfolio ist frei von Bewertung. Die Kinder werden ermutigt, positiv darzustellen und zu beschreiben. Es muss ein Vergnügen für das Kind sein, das Produkt in der Hand zu halten und es anderen zu präsentieren. Bei der Umsetzung werden die Kinder, insbesondere im Hinblick auf die Fragestellung Was hilft mir, in der neuen Situation zu recht zu kommen? unterstützt. Eine Reflexion mit dem Kind ist wichtig und nötig. Dies wird vom Kind dokumentiert und ist Bestandteil des Portfolios.
3 Entwurf eines Modell-Portfolios In zwei Gruppen erarbeitenten die TeilnehmerInnen Inhalte und Gestaltungsmöglichkeiten des Modell- Portfolios. Folgende ergebnisse wurden erzielt: Arbeitsgruppe 1 (Moderation: Herr Stelmaszyk): Inhaltsebene Arbeitsmethode Das wünsche ich mir von der neuen Schule 12 Das nehme ich mir vor 9 So kann ich am besten lernen 9 Für dieses Thema interessiere ich mich besonders 6 Dieses Bild finde ich besonders gelungen 3 Das hat mich im letzten Jahr besonders interessiert 1 Soziale Kompetenzen Das macht mich besonders 19 Das schätzen andere an mir 13 Etwas auf das ich besonders stolz bin 10 Wenn ich mit anderen streite... 9 Gestaltungsebene Möglichst individuell (Grundschule) Gewisser Standart (weiterführende Schulen) Schatzkiste (besonderer Schatz) KEINE Mappe, (Arbeits-)Blätter, Plakat (zu schulisch) Mappe selbst gestalten (wie in der Vorschule) Möglichst individuell Überbegriffe nutzen aber Umsetzung individuell Ganz offene Gestaltung Die Persönlichkeit des Kindes soll erkennbar sein Anknüpfungspunkte im Schulalltag Kennenlerntage, Hospitation Selbstlernstunden (Grundschule) Vertretungsstunden Jedes Fach möglich, ja nach Schule
4 Arbeitsgruppe 2 (Moderation: Frau Jennert-Thoma): Inhaltsebene Das wünsche ich mir 14 Das bin ich - Steckbrief 13 Das mache ich am liebsten nach der Schule 11 Das kann ich gut 11 So kann ich am besten lernen 8 Für dieses Thema interessiere ich mich besonders 8 Das möchte ich besser können 7 Ein Projekt aus dem Schulalltag, auf das ich besonders stolz bin 7 Das macht mich besonders 7 Wenn ich mit anderen streite werde ich... Dann hilft mir... 7 Sorgen und Ängste sind wichtig, aber sollten anders so direkt angesprochen werden 10 Inhaltsthemen mit 14-7 Punkten eine Möglichkeit für individuelle Anhänge fehlt noch und ist WICHTIG bekommen Kinder die Selbsteinschätzung so einfach hin? das macht mich besonders Formulierung schwierig Freiwilligkeit des Portfolios noch mal an Lehrer und Eltern kommunizieren Portfolios evtl. bei den Kennenlerntagen der weiterführenden Schulen mitbringen LehrerInnen haben die Zeit sich diese in den Ferien an zu sehen Portfolios liegen in den Ferien nicht zu hause rum die Gestaltungsebene der Portfolios ist sehr wichtig Mach mich fertig Bücher als Vorlage? Reflexionsanteil Das war der Gruppe noch wichtig Welche Vorteile haben die Lehrer der weiterführenden Schulen von dem Portfolio? o Kinder besser einschätzen können o An der Arbeit der Grundschule anknüpfen können Kinder können sich dadurch besser kennen lernen (gemeinsame Interesse, etc.) Wie kann ich dem KIND den Übergang erleichtern? Ängste und Sorgen der der Kinder kennen lernen Weiterführende Schulen können sich gut vorstellen mit den Portfolios weiter zu arbeiten z.b. im Sozialtraining oder anderen Projekten Reflexion der eigenen Situation des Kindes nach einer gewissen Zeit Bei den Eltern und Schüler deutlich machen, dass es sich nicht um eine Bewerbungsmappe für die neue Schule handelt o Sonst zu viel Druck auf den Schülern o Portfolio evtl. in der Schule lassen Wie wird das Portfolio gewürdigt? Kinder und Lehrer sollen das Portfolio als Geschenk ansehen Langfristig das Portfolio in niedrigeren Klassen beginnen, um Bewerbungsdruck zu nehmen Können alle Grundschüler die Aufgaben im Portfolio bewältigen?
5 Fazit und weiteres Vorgehen Die Ergebnisse der beiden Arbeitsgruppen lassen sich gut miteinander kombinieren. Die Selbsteinschätzung des Kindes wurde bei beiden Gruppen als wichtiges Element des Portfolios herausgestellt. Bei der ersten Gruppe wurden bereits einige Umformulierungen der Themen vorgenommen. Auch die zweite Gruppe wünschte sich bei den Themeninhalten eine kindgerechtere Formulierung. Bei der Gestaltung des Portfolios ist den Gruppen wichtig, dass auch diese sehr kindgerecht erfolgt und das Kind stolz auf sein Werk sein kann. Die Individualität muss erkennbar sein. Bei der Auswahl der inhaltlichen Themen gab es bei den teilnehmenden große Inhaltliche Übereinstimmung. Im Anschluss an die Veranstaltung und auf Grundlage der erzielten Ergebnisse sowie mit Hilfe der oben dokumentierten Vorauswahl, die die Gruppen getroffen haben, erfolgt die Ausarbeitung eines Modell- Portfolios. Dieses Modell-Portfolio wird gemeinsam in der neu gebildeten Redaktionsgruppe ausgearbeitet und abgestimmt. Die Redaktionsgruppe setzt sich aus VertreterInnen der Grund- und weiterführenden Schulen sowie VertreterInnen der Stadt Witten zusammen. Im kommenden Schuljahr 2014/15 wird das Portfolioverfahren modellhaft an ausgewählten Schulen erprobt.
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